Review:

Beyond The End Of The World

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Die Spanier SACRED spielen in erster Linie episch angehauchten Progressive Metal der US - Schiene. Die Wurzeln der Band scheinen also bei göttlichen Vorreitern wie QUEENSRYCHE, CRIMSON GLORY, HEIR APPARENT oder auch WARLORD zu liegen und lassen "Beyond The End Of The World" sehr viel versprechend klingen. Auf pompigen Keyboard - Bombast wird ganz verzichtet, dafür beglücken uns die vier Herren mit tollen Gitarrengewittern und überzeugenden Soli, zu denen sich Uri Canalias’ melodischer und kraftvoller Gesang gesellt, der zwar hier und dort noch etwas farblos daherkommt, aber sicher noch eine Steigerung bereithält. Die (teilweise überlangen) Songs wirken im Ganzen etwas orientierungslos und kommen nicht immer auf den Punkt, auch wenn sie mit zunehmender Durchlaufzahl enorm an Punkten gewinnen. Beste Beispiele hierfür sind die Hymne "Nocturnal Dike", das geile, vertrackte und mit einem astreinen "Metal Heart" (ACCEPT) - Riff versehene "Boat Of The Deluded" und der unter Anderem mit verzerrten Vocals angereicherte Stampfer "Where The Wind Blows". Wer sich über die etwas dumpfe und trockene Produktion wundert: dafür war niemand Geringerer als VICTORY - Oberguru und Producer - Legende Tommy Newton zuständig. Er legt, ähnlich wie sein Kollege Kevin Shirley, viel Wert auf die technischen Details in der Musik und wenig auf den "Knalleffekt". Das Resultat ist, dass das Album für Musikfreaks absolut geeignet ist, für Leute, die es lieber laut und heftig mögen, eher weniger. Insgesamt haben SACRED hier ein sehr gutes Werk abgeliefert, das einige echte Perlen bereithält, mit den großen Meistern aber nicht mithalten kann. Wären alle Songs so stark wie die drei oben Genannten, dann hätte ich den "Tipp" vergeben, so reicht es jedoch nur für eine Empfehlung an die Fans der vom alten US Metal inspirierten, nicht übermäßig harten, dafür aber sehr gefühlvollen Musik.

Beyond The End Of The World


Cover - Beyond The End Of The World Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 51:21 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Fence The Clear

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Im Rahmen ihres aktuellen "Remaster-Programms" haben dieProgspezialisten von InsideOut Music zuletzt auch die gesamten Scheiben der US-Progressive Formation TILES komplett neu abgemischt mit etlichen Bonus-Tracks ausgestattet jetzt nochmals neu veröffentlicht. Dass hier vorliegende Zweitwerk "Fence The Clear" mit dem äußerst gelungenen "Fechter-Cover" aus dem Jahr 1997 gibt es nun ebenfalls als sogenannte Special Edition mit einem erweiterten Booklet und vier zusätzlichen Stücken u.a. zwei Instrumental Songs sowie einem fast komplett neu aufgenommenen Titel von 1990 aus der Vor-TILES Phase Namens "Opportunity". Im Gegensatz zu ihrem Debüt hat sich die Band spürbar weiter entwickelt, einfach mehr hin zu einem etwas eigenständigeren Sound, von den zuvor stark RUSH geprägten Songstrukturen bzw. Klangbildern ist hier nicht mehr allzuviel zu hören. Es sind auf "Fence The Clear" zwar deutlich mehr instrumentale/solistische Parts enthalten, diese kommen aber ohne jeglichen konstruierten Aufbau aus, es klingt niemals sperrig-zerfahren wie bei so vielen Bands dieses Genres. Die erste Platte war ja ursprünglich einmal als ein reines Studioprojekt entstanden, jetzt hört man deutlich eine gewachsene musikalische Gemeinschaft in der Musik. TILES schaffen es in ihren Songs viel nachvollziehbare Atmosphäre bzw. klare Arrangements einzubringen ohne das Material mit zu vielen Spielereien "über" zu produzieren. Die ist daher zweifelsfrei gelungen, wenn auch unter Aufgabe der etwas härteren Ausprägung der Vorgängerscheibe - FTC bietet doch eher etwas gediegenere Tracks mit ein paar guten Gitarrensolos, das Album strahlt daher einen deutlich geringeren experimentellen Touch aus. Einer der Höhepunkte der gesamten CD ist zweifellos das lässig-lockere als 6.24 minütige Akustikballade präsentierte "The Wading Pool" sowie das fast 15 Minuten lange "Checkerboards" mit einem wunderbar folkig geprägten Grundthema - nicht nur hier liefert Sänger Paul Rarick einen klasse Job ab und verleiht mit seinem klaren und weichen Organ den Songs von Tiles einen ganz eigenen Charakter. Am Ende dieser Aufnahmen mußten sich TILES übrigends einen neuen Drummer suchen, was den Bestand der Band aber niemals ernsthaft in Frage stellte.

Fence The Clear


Cover - Fence The Clear Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 62:45 ()
Label:
Vertrieb:
Interview:

Dreamscape

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InterviewDu bist ja der "neue" Sänger von Dreamscape - wie bist du denn an diesen Job überhaupt gekommen?



Für Insider eine fast lustige Frage ... Ich kenne die Jungs von DREAMSCAPE teilweise schon seit über 15 Jahre, Benno z.B. schon seit meinem 16. Lebensjahr! Es gab bzw. gibt so viele Verbindungen zwischen DREAMSCAPE und meiner 2. Band PRIVATE SECRET: Wolfgang Kerinnis war Gitarrenlehrer von Roman Hebel (git von PRIVATE SECRET), Ex-Sänger Tobi Zoltan vermittelte mir meinen ersten Gesangslehrer, Jan Vacik produzierte die Mini-CD von PRIVATE SECRET und mischte uns auch schon einige Male ab, und die beiden Proberäume von DREAMSCAPE und PRIVATE SECRET liegen direkt neben einander. Als also DREAMSCAPE einen Sänger suchten, wurde einfach mal im Studio ausprobiert, wie meine Stimme zu den Songs von "End Of Silence" passt... tja, alle waren begeistert, und schon war ich neuer Frontman von DREAMSCAPE!



Was hast du denn vorher gemacht und in welchen Bands warst du aktiv?



Wie schon gesagt - immer noch aktiv mit meiner 2. Band PRIVATE SECRET. Dann waren noch DEAD MEN WALKING (auch gegründet von DREAMSCAPE-Ex-Mitgliedern Stefan Gaßner und Andi Angerer) und natürlich meine erste Band SOPHISTICATION. Dazwischen noch diverse kleine Projekte.



Warst du am Songwriting der aktuellen Scheibe "End Of Silence" noch direkt beteiligt und wie läuft dieser Prozess so allgemein bei euch ab?



Größten Teils waren die Songs von "End Of Silence" schon fertig. Natürlich ergaben sich hier und da noch kleine Änderungen, die sich durch meinen Gesang ergaben. Für die Zukunft (eigentlich schon jetzt...) wird das sicherlich anders laufen, wo ich mich ins Songwriting aktiv beteiligen werde. Das ist eigentlich auch die Vorgehensweise von DREAMSCAPE, dass einer eine Idee mitbringt und diese Idee dann im Studio und/oder im Proberaum ausgearbeitet wird.



Ihr habt ja die CD zuerst selbst vertrieben und erst relativ spät, trotz des hervorragenden Materials, ein eigenes Label gefunden - an was lag´s und wie kam es dann doch noch zum Happy End?

Habt bzw. hättet ihr für die "zweite" Veröffentlichung noch etwas an der Produktion verändern können oder wollen?




Mich würde es echt interessieren, wie dieses Gerücht entstanden ist... :)
Es gab DEFINITIV keine 2 Veröffentlichungen!!! Es ist lediglich wahr, das wir sehr, SEHR lange nach einem Label gesucht haben. Die CD war bereits im April 2003 fertig, ein Vertrag mit unserem Label MASSACRE RECORDS wurde erst im Dezember 2003 abgeschlossen. Das war sicherlich eine lange Durststrecke - vielleicht sind dabei diverse Gerüchte entstanden... Fakt ist, dass die CD "End Of Silence" am 26. Januar 2004 released wurde - davor gab es sie nicht!


Letztendlich müssen wir uns bei Ulle von LEANFEAR bedanken, der den Kontakt zum Massacre wieder aufleben lies (wir hatten uns schon bei Massacre Anfang 2003 beworben...) und somit der Deal doch noch zustande kam.



Wie sehen denn die bisherigen Reaktionen auf die neue Scheibe aus uns interessieren natürlich auch die Verkaufszahlen?



Die Reaktionen sind durch die Bank sehr positiv ausgefallen - was uns natürlich sehr freut. Besonders erstaunt waren und sind wir immer, wenn wir Mails von Fans überall auf der Welt erhalten (Europa, USA, Asien, Süd-Amerika, Kanada,...). Außerdem haben wir von unserem Label kürzlich erfahren, dass eine Nachpressung erfolgte... :)
Unterm Strich also für unsere Verhältnisse sehr beachtlich, wenn man bedenkt, dass wir so lange von der Bildfläche verschwunden waren.


Die meisten Nichtfans denken bestimmt ihr habt euren Namen von den legendären DREAM THEATER "abgeleitet" dabei gibt es DREAMSCAPE doch schon viel länger oder?



Das ist richtig! Die Band existiert ja bereits seit 1986 (!!) - da kannte noch kein Mensch (auch wir nicht) Dream Theater. Ist natürlich für die meisten naheliegend diese Tatsache einfach beiseite zu lassen und uns zu unterstellen, dass wir da "geklaut" hätten, aber das ist natürlich Blödsinn. Unser Bandname entstand durch den gleichnamigen Film mit Dennis Quaid - niemand konnte ahnen, dass ein paar Jahre später eine Band aus USA mit ähnlichem Bandnamen und ähnlichem Sound so brachial auf dem PogMetal-Musik-Markt einschlagen wird. Wir waren damals auf keine Fall bereit deshalb unseren Bandnamen aufzugeben und tun das auch heute nicht - warum auch... :)



Kannst du uns noch kurz etwas mehr um die textlichen Inhalte eures Albums erzählen?



Schwer das in 3-4 Zeilen unterzubringen... Da ist von allem ein bisschen dabei, letztendlich aber sehr viel persönliches von mir, nicht unbedingt selbst erlebtes, aber vieles was mich persönlich berührt und was mir wichtig ist. Weltliche Probleme, individuelle Probleme, ein wenig Poesie, Gedankenspielchen über das Leben, den Tod und das Danach, ein bisschen Herzschmerz usw.



Bei dem kleinen Opus "The End Of Light" hat euer toller Keyboarder doch irgend ein Thema aus einem Filmsoundtrack "geklaut" oder täusch ich mich da etwa?



Hahaha, das ist gut! Nene, nix geklaut, aber (gerade der Anfang und das Ende) sind natürlich sehr bombastisch produziert, und die Intention war schon was Filmmusik ähnliches an diesen Stellen.



Dein erster größerer Auftritt mit DS war sicher das "Building A Force" - wie hast du bzw. die Band diesen Gigi empfunden und wer hat dir von den anderen Formationen noch gut gefallen?



Das BAF war der Hammer! Die Fans gingen bei uns total mit, war hatten einen rießen Spaß, alles war prima organisiert (großes Lob an LANFEAR!), und die anderen Bands waren super net, freundlich und hilfsbereit! Als Band ist es immer ein wenig schade, dass man nicht alle anderen Band-Auftritte mitbekommt, weil man einfach zuviel Drumherum organisieren muss. Wir waren z.B. bei den ersten 2-3 Band unterwegs, um in unserem Hotel einzuchecken, wo wir die Nacht dann verbrachten.


Von den Bands die ich dann gesehen habe, fand ich dann PUMP, HER ENCHANTMENT, LANFEAR und BALANCE OF POWER ziemlich fein.



Also für meinen Geschmack ward ihr trotz leichter technischer Probleme eine der besten Bands dort, eure anfängliche Nervosität habt ihr sehr schnell abgelegt - wann sehen wir euch wieder auf Tour oder einem Festival?



Vielen Dank erst mal für das Lob! Ja, nervös waren wir sicherlich, was es doch das erste große Konzert seit Ewigkeiten... :)


Unsere nächsten Gigs sind bisher Einzelkonzerte, also keine Tour, und keine Festivals. Wir versuchen aber ständig neue Konzerttermine zu organisieren - da wir (noch) kein Booking Management haben, bleibt das leider alles an uns hängen, und das ist manchmal sehr müßig...


Am besten immer wieder mal auf www.Dreamscape.de wegen unseren Konzertterminen schauen!


Ein großes Highlight steht uns dieses Jahr noch bevor: Das PROGPOWER USA V-Festival in Atlanta - bereits jetzt schon ausverkauft (1500 Leute) - das wird sicherlich in unsere Bandgeschichte eingehen... :)



Nimm´s nicht persönlich (ich hatte es ja schon beim Festivalbericht erwähnt *g* .. ) aber wie ein "richtiger" Metalsänger siehst du ja nicht gerade aus sondern eher das Gegenteil - glaubst du solche schnöde Äußerlichkeiten spielen bei den Fans irgendeine eine Rolle?



Ich hoffe - ehrlich gesagt - nicht! Ist zwar schon ein wenig her, aber auch ich hatte mal richtig lange Haare (wie einst alle in der Band - also auch Jan und Bernhard), aber ich kam irgendwann an den Punkt, wo die mich tierisch genervt haben. Ich mach halt einfach noch zuviel neben der Musik (vor allem in sportlicher Hinsicht), und da stören lange Haare einfach irgendwann mal. Genau genommen bin ich auch kein Mensch, der gerne Klischees erfüllt.
Und nun die Gegenfrage: Wie muss ein Metalsänger aussehen...?!? :)



Nenn’ uns doch deine Lieblingstitel auf der CD und warum?



Natürlich "The End of Light" - weil´s ein gigantische Werk geworden ist. Danach ist mein Favorit "Short-time News" - sehr schöne Riffs, herrliche Gesangsparts, ziemlich eingängig - macht einfach Spaß den zu hören und auch live zu spielen!



Du als Sänger hast bestimmt auch ein paar Vorbilder ...



"Vorbilder" ist immer so ne Sache. Wenn jemand sagt, "das sind meine Vorbilder", dann meinen die Leute gleich immer, "der will so sein/klingen wie...". Ich habe schon ziemlich lange (seit meinem 2. Gesangslehrer) festgestellt, wie wichtig es ist sich selbst zu entdecken (in meinem Falle meine eigene Stimme zu finden) und nicht irgendwelchen Vorbildern nachzueifern. Trotzdem gebe ich zu, dass mir einige Sänger unglaublich gut gefallen, und irgendwie inspirieren die mich dann natürlich auch: James LaBrie ( früher zumindest... *grins*), Ray Alder, Russel Allen, Geoff Tate, und viele, viele andere, deren Namen mir jetzt nicht einfallen... :)



Was hörst du "privat" denn sonst noch für Mucke (All Time bzw. aktuelle Faves)?



Mein Hauptfokus ist ganz klar auf Metal (vorzugsweise ProgMetal, z.T. auch NewMetal) und Filmmusik, aber auch (wenn sie gut gemacht ist) PopRock und Pop. Für mich bedeutet Musik "Emotionen wecken" - und das ist bei mir (zum Glück) in vielen Musikrichtungen möglich.



Von der Musik selbst leben könnt ihr sicherlich (noch) nicht - was macht ihr denn sonst noch so "nebenbei"?



Noch nicht - leider... *grins*


Jeder von uns geht schön brav seinem Beruf nach, deshalb sind wir leider auch manchmal ein wenig "Short Of Time" was die Musik und die Band betrifft. Zum Glück fließen allerdings manche unserer Berufe ein wenig (oder mehr) auch wieder in die Band ein: bei Jan z.B. ganz extrem, der Musikproduzent ist und deshalb auch die "End Of Silence" produziert hat, oder ich als Internetentwickler und deshalb unsere Homepage und das dazugehörige Redaktionssystem entwickelt habe.



Habt ihr euch schon konkret Gedanken über neues Material gemacht - was schwebt euch da vor vielleicht etwas weniger "symphonisch" sondern eher härter wie u.a. auch DT zuletzt?



Ne, wir machen uns da eigentlich keine wirklichen Vorgaben und wir "eifern" auch niemanden nach, sondern lassen unsere Ideen und die Musik einfach fließen. Gedanken über neues Material wurden z.T. sogar schon konkretisiert, denn unser Ziel ist es 2005 die nächste Scheibe nachzulegen!



Hast du bzw. und die Band übrigends schon das aktuelle Werk "EmOcean" eures Ex-Sängers von Dreamscape HUBI MEISEL gehört und was haltet ihr davon?



Ich hab mir eigentlich nur die Samples angehört, die auf seiner Homepage vorliegen. Finde ich - ganz ehrlich - ganz gut, nur die Produktion finde ich ein wenig unglücklich, aber das ist sicherlich Geschmackssache.



Ihr seid ja damals, wie man hören konnte, nicht gerade in Freundschaft auseinander gegangen - was waren denn letztlich die wahren Gründe?



"In einem Land vor meiner Zeit..." - das war, bevor ich bei DREAMSCAPE einstieg. Ich weiß nur, dass die Band ein wenig härter werden wollte, Hubi dafür nicht der Richtige zu sein schien... Dass da noch ein paar persönliche Nettigkeiten ausgetauscht wurden, davon habe ich auch gehört, weiß es aber auch nicht genau und möchte es ganz ehrlich auch gar nicht wissen!



Würdest du dich als eine politisch interessierten Menschen bezeichnen und falls ja, wie siehst du die momentan eher bescheidene wirtschaftliche bzw. soziale Situation hier bei uns in Deutschland?



Ich glaube, dass ich einer der größten Politik-Banausen in Deutschland bin... :)

Klar gefällt mir da so einiges nicht, was da in unserer Politik abgeht, ich denke aber, dass unsere Politiker nur der Gipfel des Eisberges sind. Vieles liegt nicht unbedingt an den Politikern, sondern an der Mentalität und der Einstellung der Bevölkerung...



Was müßte man oder die Politik in deinen Augen dabei als erstes ändern?



Wie gesagt: Politik und ich - das lassen wir mal lieber... Ich bin schließlich Musiker und kein Politiker... :)

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Nobody Cares

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Beim ersten Werk des Schweizer Projekts "Metamorphosis" um Multinstrumentalist (aber in der Hauptsache Keyboarder & Sänger) Jean-Pierre Schenk von 2002 war das Cover noch ganz in einer Art grünlicher Collage gehalten, diesmal wurde als Kontrast ein kräftiges Orange ausgewählt - sollte dies eventuell auch ein Symbol für eine neue musikalische Ausrichtung sein? Nun, bereits nach den ersten längeren Höreindrücken von "Nobody Cares" muß dies mit ganz wenigen Einschränkungen verneint werden, denn nachwievor dominieren als Grundstruktur episch breite, ja fast man ist fast geneigt zu sagen mystische Keyboardklangwelten, die immer wieder, mal etwas gezügelter dann wieder mitreisender, von Gitarrensounds mit stark "floydiger" Betonung durchzogen werden. Die Drums dürften diesmal nicht jedermanns Sache sein, denn der gute Schenk bevorzugt hier einen Computer statt von ihm selbst eingespielte Naturdrums! Nun wem’s gefällt, für mich eher ein zweischneidiges Schwert aber größtenteils klingt es gar nicht mal so negativ clean bzw. maschinell wie bei anderen Produktionen. Einen echten Bassisten gibt auch nicht mehr zuhören ersetzt durch einen Synthie-Bass außerdem sind die beiden ehemalig reinen Gastmusiker David Grillon (Gitarre) & Milena Zaharieva (Flöte) nun als feste Mitglieder bei Metamorphosis integriert. Die CD klingt auf jeden Fall kompakter als der Vorgänger, stellenweise sind die Riffs diesmal auch etwas rockiger geraten (u.a. bei "Full Moon´s Rising Tonight"), die Tasteninstrumente bieten ebenfalls mehr neoprogartige Parts - einzig der Gesang des "Chefs" ist mir manchmal etwas arg dünne und ausdrucksschwach geraten. Metamorphosis haben sich daher insgesamt etwas mehr in eine eigene Richtung entwickelt ohne Reminisszenzen an die schier übermächtigen Vorbilder PINK FLOYD oder GENESIS bzw. der stark ELOY geprägte Opener "Looking For Somewhere" komplett über Bord zu schmeißen. Man kann zu dieser Musik jedenfalls wunderbar abtauchen und sich in die Weiten der Songs verlieren - wer also auf Retrosounds sowie die genannten Bands abfährt, wird hier wohl bestens bedient.

Nobody Cares


Cover - Nobody Cares Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 60:8 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Tiles

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Ja was haben wir denn hier tolles - hab’ ich in den 80ern etwa eine STYX Platte irgendwie verpaßt aber halt, das kann nur von der Stimme her passen, denn musikalisch ist das lupenreiner symphonisch geprägter Prog der 70/80er Jahre, mit virtuosen Gitarrenläufe, ein etwas rumpelnder Bass, zahlreiche Tempiwechsel und ein gepflegtes Schlagzeugspiel. Allein schon diese Kennzeichen lassen hier aber viel eher auf ein "verschollenes RUSH" Album schließen .. weit gefehlt handelt sich hierbei doch um den ReRelease des Debüts der amerikanischen Progformation TILES von 1994 . Die komplett remasterten Aufnahmen stammen aus dem Zeitraum 92 bis 93, in der Tiles noch keinen eigenen Namen hatten (man hat die Firmierung erst etwas später einem Songtitel "Out On The Tiles" von LED ZEPPELIN abgeleitet) und nur aus den beiden Herren Chris Herin & Mark Evans bestanden. Sänger Paul Rarick kam erst 1993 zur Band, einen Bassisten suchte man damals leider vergeblich, so dass für die Aufnahmen zum Debutalbum Co-Produzent Kevin Chown die Bassparts einspielte. Nach Abschluss der Aufnahmen stieg Jeff Whittle, ein Schüler von Kevin Chown, in die Band mit ein. Das Groß der anspruchsvollen Titel ist gekennzeichnet durch fast frickelfreies aber virtuoses und mehr oder weniger songdienlich im Hintergrund gehaltenes Gitarrenspiel. Die Keyboards sind ebenfalls eher als Backroundfüller im Einsatz, ansonsten gibt es um die gelungenen Vocals herum viele Breaks sowie akzentuierte Drumpassagen. Für mich der mit Abstand beste Song, nach dem ebenfalls ganz passablen Opener "Analysis Paralysis" ist das mit einer wunderbare Hook ausgestattete "Trading Places" sowie das wunderbar lockere "Scattergram". Ansonsten scheinen zwar bei einigen Songs die allmächtigen RUSH zu seeligen POWER WINDOWS Zeiten immer wieder mal durch aber TILES als bloßes Plagiat hinzustellen wäre dann auch doch etwa ungerecht. Allein die wunderbar zweistimmigen Vocals hinterlassen ihren durchaus eigenen Charme und Klangcharakter. Auf dieser optisch recht gelungenen "Special Edition" finden sich außerdem drei weitere Bonustracks, die als reine Demos aus der Vor-TILES Phase stammen. Gitarre und Schlagzeug wurden dabei von den Demos übernommen, lediglich Bass & Gesang sind ganz neu ergänzt worden. Die drei Songs sind aber mit dem restlichem Material nicht so ganz zu vergleichen, es handelt sich eher um schlichte Melodic-Rock-Songs, die mich u.a. etwas an KANSAS ("Calling Out") oder TRIUMPH erinnern. Angeblich war ja damals Gene Simmons (KISS) von diesen Songs überhaupt nicht "amused" als er sie anhören mußte. Dies soll aber TILES erst Recht dazu animiert haben weiter zu machen. Nun ja, auf den folgenden Alben hat die Band dann auch schon viel mehr eigenes Potential entwickelt.

Tiles


Cover - Tiles Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 62:45 ()
Label:
Vertrieb:
Interview:

Forces@Work

Band anzeigen
InterviewÜber welchen Zeitraum sind die neuen Songs denn entstanden?



Die Songs eins und drei von "Forcilized" sind schon etwas älter, es gibt sie instrumental schon seit 2001, sie sind jedoch erst im letzten Jahr, also 2003, mit Gesang bestückt worden und dementsprechend klingen sie jetzt. Die anderen drei Songs des Demos haben wir, soweit ich mich erinnere, letztes Jahr geschrieben. Unser Sänger war bei den neueren Stücken auch maßgeblich beteiligt und das hört man schon raus, denn der Gesang ist homogener und passt viel besser zur Musik. Laut Deiner Kritik fandest Du den Gesang ja an einigen Stellen etwas monoton, was ich jetzt nicht ganz nachvollziehen kann. Ich empfinde ihn nicht so monoton, weil Andreas manchmal melodischer singt und manchmal härter. Im ersten Song findet man ja sehr wenig Melodie, im zweiten wird es schon etwas melodischer; das wechselt immer.



Für mich persönlich ist "Versus" der anstrengendste Song der Platte…



Ja, das stimmt, der ist schon sehr anstrengend. Der ist auch nicht so gut produziert worden wie die anderen Songs. Wir haben auch sehr viel daran herumgebastelt, aber die gesamte Scheibe ist ja wieder nur ein Demo. Gerade bei den letzten Songs ist der Gesang auch etwas zu leise; die Scheibe wurde in einer Nacht, - und Nebelaktion fertig gestellt. Wir haben bei Rudi Kronenberger alles in seinen Computer überspielt und es in vier Stunden abgemischt. Man hätte hier und dort vielleicht mehr daraus machen können.



Würdest Du sagen, dass "Forcilized" besser ist als Euer erstes Demo "Coldheart Canyon"?



Vom Sound her klingt "Forcilized" schon etwas besser, gerade im Bereich Schlagzeug. Die Basedrum haben wir nachträglich am Computer getriggert, weil sie nicht so gut aufgenommen wurde. Sie klingt jetzt etwas deutlicher. Ich denke auch, dass die Songs reifer sind als beim ersten Demo.



In FORCES @ WORK stecken ja drei Mitglieder der aufgelösten THOUGHT SPHERE. Wieviel Prozent von THOUGHT SPHERE stecken denn jetzt in FORCES @ WORK?



Man kann schon davon zehren, dass man mit THOUGHT SPHERE einen gewissen Bekanntheitsgrad hatte, aber die Musik von FORCES @ WORK ist schon sehr viel anders. Die Bands existierten zwischen 2000 und 2002 ja schon nebeneinander und mein persönliches Anliegen war es, hier alles zu machen, was ich bei THOUGHT SPHERE nicht machen konnte oder durfte, weil es vielleicht zu abgefahren, zu verfrickelt oder… ähm… zu krank war. Aber ganz davon ab, bin ich bei Weitem nicht der Einzige, der hier Ideen einbringt. Gerade auch unser anderer Gitarrist, Mischa, ist dort sehr beteiligt, was Ideen und Songwriting angeht.



Das heißt, Ihr schreibt alle gemeinsam an den Songs?!



Genau. Im Moment schreiben wir gerade neue Stücke und darunter befindet sich eines, das fast nur von unserem Drummer stammt. Er kann nicht Gitarre spielen und muss uns vorsingen, was wir spielen sollen, haha.



Ich habe erfahren, dass Ende des Jahres ein Longplayer kommen soll…



Ja, aber das haben wir auch schon letztes Jahr gesagt. Es wäre schön, aber zuerst müssten wir einen Deal bekommen, denn die ganze Angelegenheit wird schon etwas teuer. Wenn man heutzutage eine Platte ohne Label herausbringt, kann man damit nicht viel machen, weil man keine Chance hat, das Album zu vertreiben. Diese Erfahrung habe ich bei der "Eos" von THOUGHT SPHERE gemacht, die zwar über BMIND Records veröffentlicht wurde, wir uns am Ende jedoch selbst um den Vertrieb kümmern mussten. Es besteht fast gar kein Interesse seitens der Vertriebe, eine so kleine Sache zu promoten. Vor einigen Jahren war das noch ganz anders. Das "Eden’s Shore" - Album von 1998 konnten wir noch sehr gut selbst vertreiben, aber heute ist das fast unmöglich. Falls wir kein Label finden sollten, werden wir wohl Ende des Jahres wieder ein Demo machen, in das wir dann mehr Geld investieren und das wir professioneller aufnehmen werden.



Habt Ihr denn schon diverse Labels angeschrieben?



Ja, im Zuge der "Coldheart Canyon", aber mit "Forcilized" noch nicht. Das werden wir demnächst aber machen, wir sammeln noch ein paar Kritiken. Dann werden wir eine Promo zusammenstellen und uns bewerben.



Das wird bestimmt nicht ganz einfach werden, denn es gibt nicht viele Labels, die Bands mit derart technischen Sounds mit offenen Armen empfangen.



Das stimmt schon, aber wir werden die Songreihenfolge verändern, wenn wir die Promo an die Labels verschicken. Uns wurde auch schon gesagt, dass die Songreihenfolge aus kommerziellen Gesichtspunkten nicht besonders geglückt sei. Aber ich finde die Songs musikalisch schon sehr gut, auch die Reihenfolge. Es gibt ja nicht nur Leute wie Dich, die solche Musik mögen. Wenn man jetzt jemanden mit der Scheibe konfrontiert, der nicht so viel mit damit anfangen kann, dann sollte man schon als ersten Song eine straightere Nummer auffahren, wie zum Beispiel den letzten Song, "Husk Of The Withered Moth". Der klingt ja eher nach Nu - oder Thrash Metal.



Der Song hat geht wirklich in die Richtung Old School - SLAYER, SEPULTURA oder auch SOULFLY.



Es ist eine Mischung aus Old School und Modernerem. Der Song basiert auch fast vollständig auf Ideen von unserem Sänger, der auf diese Schiene abfährt.



Ist Andreas auch für alle Texte zuständig?



Ja, das ist er.



Die Texte sind hier im Booklet nur ansatzweise abgedruckt. Warum kann man sie nicht zum Beispiel auf Eurer Homepage komplett lesen?



Die Texte haben eigentlich nicht so viel Bedeutung. Bei Andreas ist es so, dass er Ideen aus diversen Büchern oder Filmen textlich umsetzt, ohne dass die Texte im Einzelnen eine konkrete Aussage haben. Es ist im Grunde nur eine Phrasensammlung, die vor Allem auf David Lynch oder ähnlichen Autoren basiert.



Also so psychedelische Sachen?!



Ja, und Horror und so etwas. Der Song "Husk Of The Withered Moth" zum Beispiel handelt von irgendwelchen Leichenfressern aus der Unterwelt. Im Booklet ist ja nur der Chorus abgedruckt, aber in den Strophen wird es dann deutlich.



Habt Ihr Euch eigentlich beworben, RAGE in Wuppertal zu supporten?



Nein, das war so, dass wir den Gitarristen von RAGE, Victor Smolski, auf einem Konzert in Hamm kennen gelernt haben. Er hatte damals dort einen Club und wir hatten uns beworben, dort zu spielen. Er fand das dann cool und wir haben daraufhin mit ihm abgesprochen, dass wir irgendwann etwas zusammen machen wollen, nicht nur ein Konzert, sondern auch musikalisch. Er macht jetzt eine Solo - CD, auf der er Stücke von Johann Sebastian Bach mit Orchester und Metalband arrangiert. Und uns hat er auch ein Stück gegeben, nämlich den dritten Satz vom Violinkonzert in D - Moll. Wir haben das Stück komplett arrangiert und mit ihm zusammen in Hamm eingespielt. Das Album soll im September herauskommen und wir lassen uns überraschen. Schließlich fragten wir ihn, ob er Lust habe, mit uns mal live zu spielen. Da sind sie uns gagenmäßig schon sehr entgegengekommen und so lief das dann. Ich hoffe auch, dass uns die Aktion mit der CD etwas an Bekanntheit bringt.



Wie viele Gigs spielt Ihr generell so im Jahr? Sind das nur die, die auf Eurer Homepage stehen?



Die auf der Homepage stehen, sind schon die meisten. Das sind im Moment etwa 12, 13, also nicht viele. Ich hoffe, dass es dieses Jahr noch mehr werden, so 15, 16. Hier im Ruhrgebiet ist es auch so, dass Undergroundbands vor nicht mehr als 50 Leuten spielen; das Interesse an solchen Veranstaltungen ist leider sehr gering.



Das kann auch an den oft sehr stark überhöhten Preisen liegen. Was nehmt Ihr in der Regel im Durchschnitt für Eure Gigs?



Unsere Konzerte kosten nie mehr als fünf Euro. Wir haben darauf nur wenig Einfluss, aber wir spielen meistens in diversen Jugendclubs und dort sind die Preise sowieso immer gering. Unser Konzert mit RAGE kostet im Vorverkauf auch nur 15 Euro, das ist vergleichsweise günstig.



Stellt Euch vor, Ihr könntet mit RAGE eine ganze Tour über mehrere Wochen in Deutschland durchziehen.



Ja, das wäre schon super, aber die Frage ist natürlich, was es bringen würde, denn die Fans von RAGE werden von unserer Musik bestimmt wenig angesprochen. Ich persönlich würde es trotzdem gerne machen, keine Frage! Den einen oder anderen Fan könnte man sicher gewinnen, da nicht jeder RAGE - Fan nur deren Musik hört.



Wie lang sind Eure Gigs denn in der Regel?



Wir spielen immer etwa zehn Stücke, also 45 - 50 Minuten.



Kommen dann auch noch THOUGHT SPHERE - Stücke zum Einsatz oder ausschließlich Material von FORCES @ WORK?



Nur FORCES @ WORK - Material. Andreas und ich wollten schon mal den einen oder anderen THOUGHT SPHERE - Song spielen, aber das Interesse der restlichen Band ist nicht so groß. Man merkt es schon, wenn man die Leute fragt und sie dann nur mäßig begeistert reagieren. Sie wollen nur eigene Stücke bringen und ich will ihnen auch nichts Anderes aufzwingen. Unser Motto ist es auch, das zu machen, worauf wir gerade Lust haben und immer wieder neue Sachen auszuprobieren. Da sind die alten Stücke von THOGHT SPHERE nicht mehr das Thema.



Habt Ihr Euch denn dieses Jahr schon für Festivals beworben?



Ja, wir haben schon ein paar Sachen laufen, wobei es bei den größeren Festivals bisher noch keine positiven Rückmeldungen gibt. Wir haben uns zum Beispiel bei "Prog Power" beworben, aber dort sind wir wohl nur auf der Reserveliste. Das ist schon alles nicht so einfach, obwohl wir bei "Prog Power" schon Chancen hätten haben können, da dort nur progressive Bands auftreten.



Mal etwas Anderes: seid Ihr denn mit dem Absatz Eurer ersten CD "Coldheart Canyon" bisher zufrieden?



Na ja, zufrieden… ich weiß gar nicht, wie viele wir wirklich verkauft, also Geld dafür bekommen haben, das waren nur etwa 150 oder so. Die meisten haben wir über "Ebay" verkauft und bei Gigs setzen wir hin und wieder auch welche ab. Aber das ist auch nicht der Knaller, wenn man Glück hat, dann sind das drei oder vier Stück. Manchmal sind es mehr, aber oft auch gar keine. Was ich nie verstehen werde, ist die Tatsache, dass uns die Leute auf der Bühne abfeiern und danach kein Einziger eine CD kauft. Da könnte ich immer kotzen. Wir verkaufen sie einzeln für fünf und als Doppelpack für acht Euro. Man kann auch unser Komplettpaket kaufen: beide CDs und das T - Shirt für insgesamt 15 Euro. Das ist ziemlich günstig. An den Shirts haben wir auch nicht viel Gewinn.



Hörst Du denn privat auch eher technische Sachen oder mehr die straighte Schiene?



Beides. Mich interessiert als Gitarrist grundsätzlich alles, was mit Gitarre zu tun hat.



Was möchtest Du denn gerne noch an die Leserschaft loswerden?



Hört Euch unsere Songs auf unserer Homepage www.forcesatwork.de an, dort stehen ein Song in kompletter Version und Auszüge der anderen!




Review:

A New Breed Of Rebellion

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Aus Utah stammt dieser Haufen, der sich auf US Metal der alten Schule eingeschossen hat. Dabei stehen nicht etwa schneidende Power - Hymnen im Vordergrund, sondern eher sehr melodische, an PSYCHOTIC WALTZ oder VAUXDVIHL erinnernde, progressive und teilweise leicht psychedelische Nummern. An diese beiden Referenzbands kommen KATAGORY V jedoch noch nicht wirklich heran, weil ihnen dazu noch das gewisse Etwas, die Gabe, herausragende Kompositionen zu schreiben, fehlt. Songs wie "Turn To Grey", der spacige Titelsong, "Your Dreams", "Chrono - Logic" oder "In Dark Night" eröffnen bei mehrmaligem Hören einen gewissen Reiz, der sie positiv aus dem gängigen Einheitsbrei hervorhebt. Einen richtigen Hit oder überragenden Song hat das Quintett auf seinem zweiten Longplayer aber nicht untergebracht und einige Passagen klingen arg langatmig und unnötig sperrig; eine Problematik, die man hoffentlich mit dem nächsten Album in den Griff bekommt. Die Produktion kommt über gehobenes Demo - Niveau nicht hinaus, so dass die Scheibe unterm Strich wohl nur für Underground - Freaks und US Metal - Maniacs interessant ist, welche sich jedoch mit etwas Geduld an eine hörenswerte Scheibe herantasten können, die zumindest durch ihre (leider, leider) fast schon ausgestorbene musikalische Ausrichtung punkten kann.

A New Breed Of Rebellion


Cover - A New Breed Of Rebellion Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 51:7 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The Human Equation

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Vor rund 10 Jahren gestartet liefert uns jetzt Komponist, Multiinstrumentalist und Sänger Arjen Anthony Lucassen mittlerweile bereits seine 6 "Rockoper"( inkl. dem STAR ONE Projekt) diesmal wieder unter seinem eigentlich Hauptbandprojekt AYREON mit dem Titel THE HUMAN EQUATION. Eines gleich vorweg: Diese Doppel CD ist schlichtweg der Oberhammer! Vergeßt die größtenteils ziemlich halbgaren Veröffentlichungen von sogenannten Konzeptprogrockalben insbesondere des bisherigen Jahres 2004, die Musik von Lucassen schlägt locker einfach alles und läßt die Konkurrenz sowie die Hörerschaft mit offenem Mund sowie fragenden Blicken zurücklassen, wie man solch eine detailliert komplexe und gleichzeitig melodisch mitreisend perfekte Musik als Einzelner überhaupt so in seinem Kopf "erschaffen" und was noch viel entscheidender ist, auch umsetzen kann. Ohne jegliche Übertreibung muß festgestellt werden, hier sich ein Meister seines Fachs nocheinmal selbst übertroffen und eine Referenz CD in Sachen Symphonischen Prog Metal/Folk/Rocks vorgelegt. Stilistisch schlägt "The Human Equation" eine Brücke zwischen den beiden letzten THE UNIVERSAL MIGERATER/THE DREAM SEQUENZER sowie dem Solo Projekt STAR ONE d.h. hier erfolgte keine Trennung zwischen softerem Progrock und der härteren Metalschiene sondern ARJEN hat einen genialen Mix aus bombastischen Prog mit Folk, Rock und Metalanteilen gleichermaßen abgeliefert. Nur als ein Beispiel von vielen manche Songs hören sich an wie rockigere JETHRO TULL zu besten "Budapest" Zeiten und wiederum anderen Tracks sind mit Death-Metal artigen "Grunzern" ausgestattet und selbst mir als absolutem Melodiefanatiker bzw. Geschreikritiker bleibt nur zu sagen- es hört sich hervorragend an und paßt perfekt zusammen. Die schier unglaubliche Tiefe sowie Emotionalität mit der die Geschichte erzählt wird findet eine adäquate musikalische Umsetzung, die wirklich ihres Gleichen sucht. Um was geht es eigentlich inhaltlich dabei? Nun, ein Mann fällt nach einem schweren Autounfall in ein tiefes "Wachkoma", obwohl körperlich gesund, bleibt er weggetreten, die Ärzte rätseln. Die Story spielt sich nun auf zwei Schauplätzen ab, nämlich im Krankenhaus, hier wachen verzweifelt sein Vater (Mike Baker), seine Frau (Marcela Bovio) und sein bester Freund (Arjen), sowie im Unterbewußtsein der Hauptperson ab, der sich im weiteren Verlauf als rücksichtsloser Karrieremensch entpuppt (wird schlicht als "Me" der Hauptcharakter beizeichnet/JAMES LaBrie) und über den Verlauf von 20 Tagen hinweg mit seinen ureignen Gefühlen wie Furcht, Agonie, Wut, Stolz, Liebe, Vernunft & Leidenschaft kämpft. Er wird dabei weit zurück bis hin zu seiner Kindheit, Schule mit seinem egoistischen Leben konfrontiert bei dem er alles und jeden übervorteilt hat und sogar als sein ganz großes Trauma vor lauter blindem Ehrgeiz noch nicht mal seine Mutter an ihrem Totenbett besuchen konnte. Nur soviel noch - die Geschichte endet überraschend. Ganz klar alle beteiligten "Stimmen" mit den verschiedenen Charakteren, die allesamt von unterschiedlichen Sängern/innen eingesungen wurden sind perfekt besetzt - Arjen ihnen die Melodien quasi perfekt auf Leib geschrieben (wie er auf der Bonus DVD stolz erklärt!). Mir geht es so, daß manche bei ihren Stammbands bisher bei weitem nicht so toll klangen wie hier! Wie schon erwähnt J. LaBrie (Dream Theater), Mikael Akerfeldt (OPETH), Eric Clayton (SAVIOUR MACHINE, klasse Organ klingt wie ein junger David Bowie!), Magnus Ekwall (The QUILL, ein ganzes Stück stärker als bei seiner Hausband), Devon Graves (DEAD SOUL TRIBE), Mike Baker (SHADOW GALLERY) und Devin Townsend (STRAPPING YOUNG LAD) sorgen mit ihren Ausnahme Vocals für einen Hörgenuss ohne Gleichen. Wohltuend anders wie bei vielen Konzeptalben singt hier nicht ein Künstler oder zwei pro Song sondern die Stimmen treffen in immer neuen Konstellationen aufeinander. Instrumental muß erwähnt werden daß Arjen Gitarren, Bass, Mandoline, Keyboards, Synthesizer und Hammond Orgel größtenteils selbst eingespielt hat, den Schlagzeug sowie die Perkussionparts übernahm wie gewohnt Ed Warby für einige Soli an den Tasten konnten Ken HENSLY (URIAH HEEP Hammondoregel), Jost VAN DEN BROEK (SUN CAGED), Oliver WAKEMANN und Martin ORFORD (IQ) jeweils an den Synthesizern gewonnen werden. Die Tracks sind von ihrer Grundausrichtung zwar stets höchst unterschiedlich und vielschichtig aufgebaut aber trotzdem sehr melodienbetont. Dank großem Feingefühl und Emotionalität entstehen wunderbare Spannungsbögen, die schon mal aus deinem folkig beginnenden Song ein volles Metalbrett entstehen lassen. Die Produktion ist ebenfalls hervorragend geworden und läßt den mal temporeich dann wieder fast zerbrechlich dargebrachten Liedern mit ihren musilaischen Themen genügend Raum zur Entfaltung ohne es an Dynamik fehlen zu lassen. Die spezielle Folkbetonung wird durch den verstärkten Einsatz von Violinen, Celli, Flöten und akustischen Gitarren erreicht aber nicht übertrieben. Gerade hier muß auch die Auswahl der weibliche Stimmen von Heather Findlay (MOSTLY AUTUMN) sowie Irene Jansen (STAR ONE) hervorgehoben werden, die großartige Stimmungen aufbauen. Besonders wenn man sich die vielen bombastischen Chorarrangements (auch mit den männlichen Stimmen zusammen) anhört und wie sie scheinbar völlig normal mit mächtigen Gitarrenriffs und raumgreifenden Keyboards verschmelzen, dann läßt dies die Herzen hoffentlich vieler neuer Fans höher schlagen. Die Doppel CD gibt’s gleich in drei verscheidnene Varianten u.a. die Deluxe Edition mit Bonus-DVD (inkl. Making of the Music, Ayreon-History, Charakters, Videoclip) sowie ein tolles Booklet mit coolem Design. Hier gibt’s nur noch zu sagen: Well done, Arjen und für alle anderen gilt es sich sofort die Platte zu besorgen!!

The Human Equation


Cover - The Human Equation Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 20
Länge: 103:22 ()
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Moments Of Clarity

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Was ganz wichtiges gleich vorweg: Bitte nicht von dem absolut kitschigen Billigcover täuschen lassen, denn die Musik von CRYPTIC VISION ist ganz im Gegensatz dazu absolut gelungen. Als grobes Raster läßt sich der Stil dieser Formation als eine (aber nur auf den ersten Blick!) etwas verrückt klingende Mischung aus Bombast Rock Versatzstücken, Melodic/AOR und Symphonic Progressive Rock Bestandteilen beschreiben. Die Jungs von "Just For Kicks" haben wiedereinmal ein gutes Näschen bewiesen und diese U.S. Band aus Florida will so gar nicht recht in die gängigen Prog Klischees passen. CRYPTIC VISION klingen (zum Glück) in keinster Weise irgendwie nach SPOCK’S BEARD und liefern mit "Moments Of Clarity" ein stilistisch zwar ungewöhnlich aber trotzdem gutes Album ab. Mit Todd Plant an den Vocals (Ex-MILLENIUM bzw. EYEWITNESS) ist hier ein guter alter Bekannter mal wieder zu hören, der mit seinem wunderbaren Timbre, einer Mischung aus solchen Ausnahmesängern von Bands wie STYX, BOSTON oder etwa einem Steve Perry (JOURNEY) sowie John Anderson (YES), dieser CD erst das gewisse Etwas gibt. Auch musikalisch bewegen sich CRYPTIC VISION quasi über alle Grenzen hinweg, mal fast schon mainstreamig typisch AOR lastig dann wieder progressive mit etwas vertrackter Seventies Prog aber auch Bombast Rock aus den 80ern z.B. wie bei ASIA u.a. beim klasse Instrumental "Introspective", hier kommt auch die Violine des legendären David Ragsdale (KANSAS!) zum Einsatz, fehlen auf diesem Album nicht. Gleich beim zweiten Track "New Perspective" muß man sich eine perfekte Symbiose aus TOTO, JOURNEY und KANSAS vorstellen, super gemacht. Die Scheibe sprudelt zwar nur so vor Verbeugungen an bekannte Formationen, den von mancher Seite jetzt sicher vorgetragene schnöde "Klauvorwurf" laß’ ich hier einfach nicht gelten, da CRYPTIC VISION dafür schlicht zu selbstständig sind. Bei "Grand Design" können wunderbare Satzgesänge sowie Chorpassagen a la YES (wie zu deren vergangen besten Zeiten!) voll überzeugen und bei dem ausladenden "Angel´s Requiem" mit den hohen Frauenstimmen stellt sich sogar ein leichtes Enno Moricone Soundtrack Dejavu ein. Einen Single Hit befindet sich mit dem SAGA lastigen (Keys & Gitarrensounds) "Shock Value", mit einer absoluter Killerhook ebenfalls noch auf dem Album. Als längster vierteiliger Part bildet der über 12 minütige Titeltrack "Moments Of Clarity" quasi den Kernpunkt dieses Konzeptalbums. Für die aber leicht kitschigen Tastensounds gibt’s hier trotz gelungenem Songaufbau leichte Abzüge. Textlich ist "Moments Of Clarity" wie gesagt ein Konzeptalbum. Es geht wie so oft um die Suche nach dem Sinn des Lebens, nach dem, was "danach" kommt, erzählt am Beispiel eines Mannes, der seine Freundin verliert (diese opfert sich, um einem anderen das Leben zu retten). Für Genre und Schablonen Fetischisten wird die Scheibe zwar wohl zu "flexibel" sein - alle anderen sollten hier schon mal reinhören - die CD macht einfach Spaß!

Moments Of Clarity


Cover - Moments Of Clarity Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 56:42 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Windows Dressing

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Nach fast fünf Jahren Unterbrechung legen die Amis von TILES mit "Window Dressing" ein neues und damit ihr viertes Album vor. Das mit Produzent Terry Brown ein bekennender Rush-Fanatiker an den Regler saß hört man dem Album und auch den Songs auf "Window Dressing" an (jener produzierte neben Fates Warning und IQ auch die unvergleichlichen Rush-Alben Ende der 70er, Anfang der 80er Jahre). Und das TILES Anno 99 im Vorprogramm von Dream Theater durch die Lande tourten ist auch nicht spurlos am Songwriting vorbeigegangen. Mit diesen beiden Götterbands können sich TILES (noch) nicht messen - dürfen sich aber getrost auch mit Album Nummer vier nicht all zu weit dahinter einreihen. Besonders das eröffnende 17-minütige "Window Dressing" hat es mir angetan. Tempowechsel, Breaks, verträumte Melodie, harte Passagen und Akustikparts prägen den äußerst abwechslungsreichen, nahezu epischen Titeltrack. Allerdings braucht der komplexe Song etwas Geduld - aber er wächst mit jedem Durchlauf - garantiert. TILES toben sich aber im Gegensatz zu manchen Genrekollegen nicht ausschließlich in ellenlangen Songs aus (auch der sog. Frickelfaktor ist eher selten vorhanden und das Keyboard bleibt, wenn überhaupt vorhanden, meist dezent im Hintergrund) sondern wissen auch kurz und prägnant zu rocken ohne den progressiven Anspruch zu verlieren, wie bei dem zweiten Stück "Remember To Forget" oder dem heftigen "Paintings". Die violinenunterstützte Ballade "Tear-Water Tea" weis unaufdringlich zu gefallen, der Refrainteil zum großartigen "All She Knows" ist fast schon zu eingängig und mit "Capture The Flag" haben die Mannen um Gitarrist Chris Hain dann auch noch eine richtige Prog-Rock-Perle am Start. Harte Riffs und wunderbare Melodien gehen hier eine vollendete, fast 9-minütige Symbiose ein. Ach ja, das fast jazzmäßig anmutende, kurze Instrumentalstück "Stop Gap" ist zwar recht untypisch, zeigt aber einiges vom Können der Band aus Detroit auf. Wer also zwischen Bands wie Rush und Dream Theater pendelt - und es dazu hin und wieder ein wenig melancholisch mag, der liegt bei TILES richtig. Und als Extra gibt es das neue TILES-Werk auch noch als Special Edition mit einer Bonus-Disc welche neben einem Intro noch 7 vollwertige Live-Tracks der 1999er Europa-Tour enthält. Das Ganze ist als True Bootleg Fashion ausgelegt, was meint die Qualität ist nicht gerade berauschend - vermittelt aber gerade deswegen eine echte Liveatmosphäre. Enthalten sind: "Patterns", "Token Pedge", "Static", "Modification", "Ballard Of The Sacred Cows”, "Facing Faiulure” und "Another’s Hand”.

Windows Dressing


Cover - Windows Dressing Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11 + 8
Länge: 6733:4155 ()
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Vertrieb:

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