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Gouveia Artrock 2004 - A Progrock Festival

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Einen qualitätsmäßig recht hochwertigen Mitschnitt des portugiesischen Gouveia Artrock Festivals von 2004 bietet, mit wohl selbst für gestandene Proghörer wahrscheinlich recht unbekannten Bands, diese ungewöhnliche DVD. Ganz am Ende von Europa hat sich in Portugal eine relativ kleine Szene zusammengetan und veranstaltet nun schon seit einigen Jahren das GOUVEIA Artrock Festival. Bei der letztjährigen Veranstaltung konnten neben Lokalmatador Fernando GUIOMAR noch die beiden italienischen Formationen LA TORRE DELLl´ALCHIMISTA und PERIERIA DEL MONDO, sowie der schwedischen Headliner ISILDURS BANE den Sprung auf das Billing schaffen. Die jeweiligen Gigs sind aber nur in Ausschnitten sowie im Falle der Skandinavier komplett (64 Min.) auf dieser, optisch recht einfache gehaltenen DVD, enthalten. Satte 180 Minuten progressive Musik sowie Füllmaterial mit einem ziemlich zurückhaltenden Publikum aber recht abwechslungsreichen Schnitten sowie einem wirklich guten Sound bilden den äußeren Rahmen. Auf dem Gouveia Festival 2004 war der Headliner natürlich auch die bekannteste Band - Isildurs Bane. Ehrlich gesagt, mich kann, bei allem Respekt, diese etwas abgespeckte skandinavische IQ Version im Popartkleidchen (an alle Fans: bitte mich nicht sofort steinigen)in ihrer Minimal-Besetzung Drums, Percussion, Keys, Bass, Gitarre, Gesang leider nur bei wenigen Songs begeistern. Der sehr gute Ruf, der ihnen vorauseilt, hat sich bei mir zumindestens nicht bestätigt, na ja viellleicht muß man die einfach noch öfter anhören. Da gefallen mir die doch sehr in den 70er Jahre verwurzelten La Torre Dell´Alchimistia auf Anhieb gleich viel besser, auch wenn der Keyboarder mit seinem wallenden Cape mit viel Rüschen doch etwas (zu) stark im Vordergrund steht. Klar, seine abwechslungsreichen Keyboard Klanggebilde, mal Orgel dann wieder Synthie, sind nicht übel aber mit fehlt noch eine richtige E-Gitarre als Gegenpol. Sei’s drum, der schmächtige Sänger Michele Giardino mit seinen anrührenden Vocals ist eindeutig der beste seiner Zunft auf dieser DVD. Die etwas starre Flötistin hingegen fällt wiederum nicht so positiv auf. Die Gruppe Perifera Del Mondo hingegen bieten sehr viel jazzig angehauchten Prog mit recht eigenwilligem Charakter, wobei die diversen Blasinstrumente von Allessandro Papotto mit der Zeit, trotz solidem Gesang, bei so manchen Track doch etwas auf die Nerven gehen können. Das technisch anspruchsvolle aber sehr anstrengende Solo-Akustik Gezupfe von Fernando Guiomar zum Schluß (ohne eine wirklich gute Melodie) kann man sich auch nicht jeden Tag geben. Ansonsten sind noch ein paar schöne Backstagefilme mit Interviews sowie wunderbaren Landschaftsaufnahmen aus Portugal enthalten. Nicht schlecht, ist mal was ganz anderes.

Gouveia Artrock 2004 - A Progrock Festival


Cover - Gouveia Artrock 2004 - A Progrock Festival Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 28
Länge: 165:2 ()
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Man Made Machine

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Schenkt man dem sehr kurzen Info Glauben, hat einer der zwei Masterminds von CARPTREE, Carl Westholm, bereits mit den Bands CANDLEMASS, KRUX und ABSTRACT ALGEBRA zusammen gearbeitet. Und das hier vertretene "No Future Orchestra" ist in der schwedischen Metal - Szene angeblich auch eine bekannte Größe. Jedenfalls hat sich das Duo (der andere Kopf ist Niclas Flinck) ordentlich Gäste ins Studio geholt, die "Man Made Machine" klanglich veredeln und mit diversen Instrumenten und Chören ansprechend aufwerten. Trotz zusätzlicher Saiten, - und Percussion - Instrumente, die zu Piano, Synthesizer, etc. noch hinzukommen, wirkt das Album nicht überladen, sondern von vorne bis hinten schlüssig und nachvollziehbar. Atmosphärisch erinnert "Man Made Machine" etwas an das obergeniale MARILLION - Debüt "Script For A Jester´s Tear" und wartet mit sehr leisen, treibenden, gefühlvollen Kompositionen auf. Als echtes Highlight entpuppt sich das zusätzlich (!) mit dem "Trollhättan Chamber Choir" aufgenommene "Sunshine Waters", eine epische Hymne im Breitwandformat, was aber auf alle Stücke irgendwie zutrifft. Auch der tolle Titelsong erweist sich als echter Ohrwurm mit Langzeitqualitäten, aber über die gesamte Spielzeit hinweg schleicht sich für meine Begriffe doch ein wenig Banalität ein, weil klangliche "Explosionen" leider rar gesät sind, das Tempo nur selten angezogen wird und die Produktion leicht volumenlos und matt herüber kommt. Das degradiert "Man Made Machine" leider etwas zur Hintergrundmusik, was ich echt schade finde. Aber Fans mit Hang zu softerem, symphonischem Progressive Rock dürfen sich CARPTREE dennoch gerne notieren!

Man Made Machine


Cover - Man Made Machine Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 58:36 ()
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Musica En Flagrante

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DREADNAUGHT bieten Hardcore-Proggies rein tonales zum Mitdenken unter dem Kopfhörer. "Musica En Flagrante" ist wohl durch und durch innovativ und bis zum äußersten abwechslungsreich - was halt so eine rein instrumentale Mixtur aus Yes bis Zappa zulässt. Kaum eine Stilrichtung welche in den 19 Tracks nicht verarbeitet wird - Klassik, Rock, Jazz, Country, Blues, Avantgarde, Noise - mal dezent, fast akustisch und danach gleich wieder überladen ohne laut zu werden. Musikalisch anspruchsvolle Experimentalmusik und deutlich nur was für Eingeweihte.

Musica En Flagrante


Cover - Musica En Flagrante Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 19
Länge: 54:4 ()
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The Inconsolable Secret

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Die amerikanische Prog-Formation GLASS HAMMER hat sich mit der Zeit von einem nur Insidern bekannten Geheimtipp zu einer echten Größe im Progbereich gemausert. Mit Ihrem neusten Werk "The Inconsolable Secret” legt die Band das wohl ambitionierteste Werk ihres Schaffens vor - ein Konzeptalbum mit einer Spiellänge von fast 100 Minuten. So sind auf der ersten CD (The Knights) gerade zwei Songs vertreten, "A Maker Of Crowns" (ca. 15 Minuten) und "The Knight Of The North" (ca. 25 Minuten). Beides absolut bandtypisch, d.h. ausufernde Keyboardpassagen, mal Yes-mäßig umgesetzt, dann auch wieder in Pianoform dargeboten, Mellotron und Moog wetteifern mit den Gesangsharmonien. Abwechslungsreich und auf hohem Niveau, aber nicht neu. CD Nummer Zwei (The Lady) nimmt mit dem zehnminütigem Opener "Long And Long Ago" den Sound und die Atmosphäre der ersten CD wieder auf. Danach werden die Songs und kürzeren Zwischentracks zunehmend orchestral und lassen mit ihren klassischen Elementen, Folk-Anleihen und atmosphärischen Synthieklängen Soundtrackfeeling aufkommen ("The High Place", "Walking Toward Doom", "Through A Glass Darkly", "The Lady Waits"). Noch mehr wie bisher kommen symphonische Elemente zum tragen, erfordern konzentriertes zuhören und lassen die typischen GLASS HAMMER Trademarks in teilweise neuem Glanz erstrahlen - das intensive Keyboardspiel und das Wechselspiel unterschiedlicher Sänger bzw. Sängerinnen. Trotz aller dieser positiven Eindrücke ist auf "The Inconsolable Secret” doch die eine oder andere Länge enthalten, Gitarren kommen zum Teil gar nicht mehr bewusst zum tragen. Als Gesamtwerk sicherlich ein Highlight, reichen die Kompositionen der einzelnen Songs nicht an die herausragenden Vorgängeralben heran. Trotzdem, GLASS HAMMER müssen wahrlich nicht untröstlich sein über dieses Werk. Fans der Band werden dieses Album lieben - Freunde ruhigerer progressiver Töne, allen voran Kansas, ELP und Yes-Freaks sei auch hier mal ein reinhören dringend angeraten. Dazu kommt noch eine entsprechend gelungene klare Produktion und Aufmachung (Roger Dean-Artwork, komplette Lyrics als pdf-File, Wallpaper, Video der Band im Studio).

The Inconsolable Secret


Cover - The Inconsolable Secret Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 98:32 ()
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Songs From The Observatory (EP)

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Kurz nach der Veröffentlichung ihrer DVD "Mind Vol. 5: The Observatory - Live" schieben die schwedischen Proggies von ISILDURS BANE eine EP nach, die drei der vier Audio - Tracks der DVD und einen bisher unveröffentlichten Bonussong ("No Choice (I´m Still Here)") enthält. Warum allerdings der vierte Track dieser Audio - Sektion der DVD, "Thoughts Stand Still", nicht dabei ist, weiß wohl niemand so genau. Wer die DVD also schon besitzen sollte und nicht zu den Leuten gehört, die grundsätzlich alles von einer Band haben müssen, kann auf diese EP getrost verzichten, zumal der neue Song in meinen Ohren recht banal tönt. Je nachdem, ob diese Scheibe zu einem moderaten Preis angeboten wird, könnte man sie denjenigen als Anspieltipp empfehlen, die ISILDURS BANE noch nicht kennen und atmosphärischen, verspielten und esoterisch angehauchten, ruhigen Progressive Rock zu schätzen wissen. Die zwölf Musiker bieten nämlich eine ganze Bandbreite an verträumter, melancholischer (Welt -) Musik mit einer tollen Sängerin (Mariette Hansson). Grundsätzlich ist "Songs From The Observatory" allerdings kein Pflichtkauf, sondern nur ein Schmankerl für Komplettisten.

Songs From The Observatory (EP)


Cover - Songs From The Observatory (EP) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: 14:4 ()
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Fortunate Observer Of Time

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Ich denke nicht, dass FROGG CAFE trotz zweier Vorgängeralben über die absolute Progressive / Art Rock - Insiderszene hinaus bekannt sind. Daran sollte auch ihr neuestes Werk "Fortunate Observer Of Time" nicht viel ändern, denn diese Art von Musik ist alles andere als massenkompatibel. Die Band beheimatet fünf feste Mitglieder, von denen alle Multiinstrumentalisten sind und dieses auch umzusetzen wissen. Hinzukommen auf dem Album sieben Gastmusiker (allerdings auf verschiedene Songs verteilt), von denen jeder zusätzlich ein im Rock - Bereich nicht gerade selbstverständliches Instrument bedient. Alleine hier macht sich eine Detailfülle breit, die den Hörer bis zum Äußersten fordert und die acht Stücke, von denen fünf auch noch große Überlänge haben, nicht gerade zum Easy Listening qualifiziert. Dabei generell noch von "Rock" zu sprechen, ist fast schon nicht mehr angebracht, denn nur das Vorhandensein einer elektrischen Gitarre lenkt nicht davon ab, dass es sich hier zu 80% um Jazz handelt. Selbst experimentellste SPOCK´S BEARD oder verfrickeltste CHAIN reichen hier in Sachen Improvisations - Performance oder Vertracktheit nicht mehr heran. Die Detailfülle ist der absolute Hammer und das Songwriting dürfte selbst gestandene Proggies bis in den Drehzahlbegrenzer treiben. Hört man sich jedoch Songs wie "Reluctant Observer" mit seinen tollen Gesangpassagen oder den viertelstündigen Musik - Overkill (eine andere Beschreibung fällt mir nicht mehr ein…) "Abyss Of Dissention" an, muss man den Jungs einfach ein Meisterwerk attestieren, das leider in vielen Bereichen schon über das Ziel hinaus schießt. Als Jazz - Rock - Fusion mit höchstem Anspruch geht das Album ohne Frage durch und bietet Musikern sicher eine tolle Entdeckungsreise durch zeitlose Kunst, aber normale Fans sollten hier auf jeden Fall zuerst einmal reinhören. Objektiv erste Sahne, aber Rockern und Metallern leider nicht pauschal zu empfehlen!

Fortunate Observer Of Time


Cover - Fortunate Observer Of Time Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 61:51 ()
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Feather For Flesh

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Eines ist schon mal sicher, die neue der US-Formation THE RED MASQUE trifft die eigentliche Definition von "Progressive" im engst möglichen Sinne. Was schon das "ungewöhnliche" Coverartwork geradezu vorherzusagen scheint, die Musik bestätigt es noch viel nachhaltiger. Hier ist wirklich nichts von der Stange oder gar mit herkömmlicher Kost zu vergleichen ein stellenweise sehr, sehr gewöhnungsbedürftiger (Folk-Prog) Mix aus schrägen Akkorden, wilden Breaks, feurigen Percussions, sperrigen Melodien, folkig-düster anmutenden Gothic Klanggebilden und mit einer mal fauchenden, dann erzählenden oder schreiend-schimpfenden und dann wieder zart betonend agierenden Sängerin - das alles bieten die vier überlangen Hauptstücke (bis zu 14 Minuten) von "Feather For Flesh". Den kürzesten "Song" eine Art gesprochenes Nachwort mit Soundcollagen a la TON STEINE SCHERBEN kann dabei eher komplett außen vorgelassen werden. Schon 2002 hat dieser Vierer mit "Victoria And The Haruspex" ein nicht gerade leicht konsumierbares Werk vorgelegt und auch mit diesen aktuellen sowie teilweise wirklich sehr experimentellen Sounds werden selbst gestandene Proghörer ihre liebe Mühe haben, versprochen. Schon das 14-minütige "House Of Ash" verlangt von Beginn an die volle Konzentration insbesondere die wuchtig-schwermütigen Kirchenorgelparts mit entsprechendem Chören könnten auch als Filmsoundtrack für einen Horrorschinken oder einen alten Stummfilm dienen. Diese Formation aus Philadelphia verarbeitet ganz viele musikalische Einflüsse, ob immer so passend darüber läßt sich sicher streiten. Jedenfalls packt man dieses wilde Konglomerat aus Stimmen, Geräuschen, surrender Percussion, Streichern und ganz viel feinste 70er Jahre symphonisch-progressive Schule zusammen und serviert auf "Feather For Flesh" eine absolut ungewöhnliche Musik, die mit ständigen unvorhersehbaren Wendungen, egal in welche auch zunächst noch so abwegig scheinendes Genre aufwartet. Das Schlüsselwort für den Sound scheint hier mir mit "schräg" noch am ehesten symbolisch zu sein, denn diese urwüchsigen Kompositionen klingen sehr spontan und improvisiert - hängebleibende Songstrukturen oder gar Melodien sind hier eher eine zu vernachlässigende Randerscheinung. Harmonie(en) im engeren Sinne scheint im Bandselbstverständnis keine allzu große Rolle zu spielen, die Songs sind äußerst abstrakt gehalten, stellenweise recht wirr, abgehackt und scheinbar unnahbar. Auch die oftmals hektische Rhythmik sowie die insgesamt leider eher seltenen ruhigeren Passagen mit der über allem liegenden latenten Düsternis lassen die Musik nur selten Luft holen oder gar ein einfaches Zuhöre möglich. Manches wirkt aber auch etwas zu übertrieben auf "schräg" getrimmt, besonders wenn heftiges Gejaule sich ab mit klarem Gesang abwechselt und wieder akzentuiertes Gitarrenspiel folgt und alles zusammen anschließend in zügellosen Fusion Jazzrock mündet. THE RED MASQUE sind wirklich anstrengend und auf jeden Fall einzigartig (schräg) und tja auch etwas (arg) durchgeknallt. Für Nicht Progfans daher eher nicht so interessant, es klingt manchmal bei einigermaßen normalen Songphasen wie BLACKMORE’S NIGHT auf Acid mit einem Schuß Avantgard. Alles klar soweit? Falls nicht, auch nicht schlimm hört mal rein, bezweifle aber, dass ihr hinterher viel schlauer seid.

Feather For Flesh


Cover - Feather For Flesh Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 59:34 ()
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Ashent

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Ich finde es ganz und gar nicht übel, dass die Italiener sich auch mal in anderen Bereichen probieren als nur im… äh… "melodiösen Power Metal". Aber genug der Unkerei! ASHENT gehören zu den besten Underdogs, die ich seit Langem gehört habe, denn die seit 2001 existente Band veröffentlicht mit ihrem Viertracker ein tolles Progressive Power Metal - Feuerwerk, das Freunden von Bands wie SIEGES EVEN, ANACRUSIS, WATCHTOWER oder auch FORCES@WORK (sehr guter Vergleich) ausnahmslos gefallen sollte. Dabei verliert sich das Sextett zum Glück nur sehr selten in hoffnungslosen Frickelorgien und weiß seine Fähigkeiten in mitreißende, eingängige Songs voller Details und packender Refrains (besonders beim genialen "Fallen Angel") zu verwandeln. Aber auch der Opener "Eden", "Anaemic Ardency" und "Awakened´s Transitions" überzeugen voll und ganz und sind frei von herausgreifbaren Höhepunkten, da sich hier alles auf einem sehr hohen Level bewegt. Dazu haben ASHENT mit Max Zhena einen starken Shouter in ihren Reihen, der mitnichten eunuchisch hoch singt, sondern in mittleren Tonlagen sehr kraftvoll zu Werke geht und die tollen Gitarrenduelle der Herren Onofrio und Thomas hervorragend ergänzt. Falls ein Longplayer auf diesem Niveau folgen sollte, dann steht uns demnächst sicher ein progressiver Volltreffer ins Haus. Ein erstklassiges Demo!

Ashent


Cover - Ashent Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: 20:26 ()
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This Godless Endeavor

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Was soll man über eine Band schreiben, die seit Beginn ihrer Karriere berechtigterweise mit Lobeshymnen überschüttet wurde?! Nachdem das 2003er Meisterwerk "Enemies Of Reality" aufgrund seines schwachen Sounds kritisiert wurde (was mittlerweile behoben wurde - es gibt seit ein paar Monaten einen überarbeiteten Remix) und die von NEVERMORE inspirierten COMMUNIC vor etwa einem halben Jahr ein Wahnsinnsdebüt ablieferten, dachten vielleicht einige Anhänger der Seattler, dass die Band ihren Zenit als Genre - Vorreiter nach gut zehn Jahren überschritten habe. Und dann das! Legt man "This Godless Endeavor" bereits mit dem Wissen in den Player, es handele sich um ein wie üblich bombiges Album von Warrel Dane und Co., wird man selbst dann noch umgehauen! Das von Andy Sneap überragend produzierte und von Hugh Syme (RUSH, MEGADETH) mit einem schweinegeilen Artwork versehene Hammerteil setzt noch einmal ein Krönchen auf den mehr als starken Backkatalog der Band. NEVERMORE haben es tatsächlich geschafft, (bei Bedarf) noch einmal an Härte und Melodie zuzulegen und liefern hier das vermutlich stärkste Album ihrer Karriere ab, das es sogar ohne Probleme mit dem "Vorzeigewerk" "Into The Mirror Black" aufnehmen kann! Das stilistische Spektrum reicht von der bekannten Progressive / Power Metal - Mischung über hoch emotionale (PSYCHOTIC WALTZ grüßen aus den ewigen Jagdgründen) Parts, Death Metal - Anleihen bis hin zu akustischen Ausbrüchen, die allesamt perfekt ineinander übergehen. Die Gitarrenbreitwand von Jeff Loomis und Neuzugang Steve Smyth (ex - TESTAMENT, DRAGONLORD) lässt selbst Jon Schaffer’s Ballerorgien im Rückspiegel verhungern und Warrel Dane erweist sich, nach seinem Abschwören vom flüssigen Stoff, als abermals poetischer, philosophischer, kritischer, zynischer und hochintelligenter Texter, der selbst vor einem Neil Peart nicht mehr zurückschrecken muss und dazu noch göttlicher singt als bisher. Es wäre eine Unverschämtheit, aus dieser knappen Stunde überirdischer Musik noch einzelne Songs als Höhepunkte herauszugreifen, denn egal, was man anspielt, der Gänsehautdampfhammer schlägt mit breitem Grinsen zu. Der Refrain des Openers "Born" erzeugt wahrscheinlich nicht nur bei mir eine enge Hose, die eingängigen Stampfer "Final Product" und "My Acid Words" setzen den eingängig - anspruchsvollen Kurs fort, bevor "Bittersweet Feast" und der göttliche "The Learning" - Nachfolger "Sentient 6" (alleine die Textzeile "My children, you are my army" rührt fast zu Tränen) etwas vertrackter daherkommen, obwohl auch hier alles nachvollziehbar bleibt… Songwriting auf allerhöchstem Niveau. "Medicated Nation" ist ein rhythmisch geschickter Banger, das kurze, akustische Intermezzo "The Holocaust Of Thought" leitet das etwas an "The Heart Collector" erinnernde "Sell My Heart For Stones" ein; "The Pslam Of Lydia" pendelt zwischen Doublebase - Geholze und melodischen Parts hin und her und das Finale, bestehend aus den komplexen Hämmern "A Future Uncertain" (wie geil ist dieses Ende?!) und dem Titelsong (neun Minuten von Allem, was NEVERMORE groß macht - besser geht’s nicht mehr!), gibt einem endgültig den Rest. Bevor ich jetzt noch länger in Lobpreisungsorgien verfalle, schließe ich mit der Behauptung, dass man diese Art von Musik nicht mehr besser machen kann. Wie sollen denn die Jungs diesen Oberknaller bitte noch einmal übertreffen?! Zum Weinen schön! Danke, NEVERMORE, danke!!!!!

This Godless Endeavor


Cover - This Godless Endeavor Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 57:18 ()
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An Absence Of Empathy

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Keine Ahnung, wo Henning Pauly seine ganzen Ideen hernimmt; fest steht nur, dass der studierte Musiker nicht nur auf dem Papier die komplexesten Notenfolgen festhalten, - sondern sie auch für jedermann brillant nachvollziehbar machen kann, vorausgesetzt, man steht nicht ausschließlich auf usbekischen Grindcore oder dreiakkordiges Easy Listening. Nach dem letztjährigen, saugenialen "Chain.exe" - Werk beschert uns der seit längerer Zeit in den USA lebende Hirschhausener nun seinen neuesten Streich, das zweite FRAMESHIFT - Album, für das er erneut (das erste Album wurde von James LaBrie veredelt) einen prominenten Gastsänger gewinnen konnte. Die gesamten Leadvocals des durchweg erstklassigen Stoffes werden von Sebastian Bach veredelt, der hier seine Broadway - Erfahrungen ausgezeichnet umsetzen kann. Der Mann pendelt mühelos zwischen hardrockigem Shouting und balladesker Zerbrechlichkeit und erweist sich als echter Glückgriff, wenn es darum geht, den äußerst vielfältigen, anspruchsvollen, emotionalen und dennoch nicht unnötig komplizierten Stücken ihren Stempel aufzudrücken. Und diese sind durchweg gelungen, egal, ob man den eingängigen Opener "Human Grain" (mit, zugegeben, etwas störenden Sound - Samples, aber tollem Refrain), das hymnische "Just One More", das mit fetten Chören ausgestattete "Miseducation", das geile, balladeske "I Killed You", die Groover "This Is Gonna Hurt" und "Push The Button", die Piano - Ballade "In An Empty Room", den vertrackten Artrocker "Outcast", das orchestrale und sehr bombastische "Blade" (Hammer!), die beiden überragenden Megahymnen "How Long Can I Resist" und "When I Look Into My Eyes" oder das abschließende, ruhige "What Kind Of Animal" nimmt, man bekommt immer den musikalischen Overkill! Allein Henning Pauly spielt neun Instrumente und zusätzlich greift der Mastermind auf "seine" komplette Armada an stimmlichen Erstligisten zurück, die auch schon "Chain.exe" endgültig zum Meisterwerk gemacht haben: Michael Sadler, Matt Cash oder Jody Ashworth sind nur ein paar Namen, die unter Anderem in den Chören und Backgrounds zu hören sind. Textlich ist das Konzept, das sich ganz grob um Isaac Asimov und dessen These "Violence is the last refuge of the uncompetent" dreht, ähnlich hochwertig wie die Musik ausgefallen, denn der rote Faden "Gewalt" zieht sich geschickt durch alle Songs und wird im toll gestalteten Booklet näher erläutert. "An Absence Of Empathy" ist ein weiterer Oberhammer aus der "Pauly - Schmiede" und dürfte aufgrund seines großen Abwechselungsreichtums und der selten arg progressive Formen annehmenden Kompositionen auch normal gearteten Hardrockern (nicht nur den SKID ROW - Fans) gefallen. Selbst "Neurocker" dürfen hier aufgrund der modern gehaltenen, fetten Riffs einmal reinhören und Proggies können sich das auch optisch sehr ansprechend aufgemachte Album sowieso blind ins Regal stellen. Ein in allen Bereichen brillantes und mitreißendes Scheibchen, das in seinem Genre ohne Frage zu den Highlights des Jahres zählen wird. Einfach klasse!!!

An Absence Of Empathy


Cover - An Absence Of Empathy Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 74:1 ()
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