Review:

Modes Of Alienation

()

Als Mix aus Frank Zappa und MESHUGGAH bezeichnet der Bostoner Gitarrist Joshua Craig seinen Stil, den er im Laufe der Jahre verfeinert und auf seinem Debüt "Modes Of Alienation" perfektioniert hat. Unterstützt wird er dabei von Bassist Dave Ellefson und Drummer Craig Nielsen, die dieses Instrumentalalbum mit ihren spieltechnischen Raffinessen verfeinern. Am Ende steht dabei ein äußerst progressives und arg verspieltes Werk, bei dem kein Gesang im Vordergrund steht, sondern Craigs Sechssaitige, die er ohne Frage beherrscht! Rein technisch ist "Modes Of Alienation" ein Leckerbissen und sicher ein gefundenes Fressen für Klampfentüftler aller Art, aber für "Ottonormalmetaller" dürfte das Gebotene eine Ecke zu wirr und wenig nachvollziehbar sein, da das Trio in Sachen Verschachtelung bis zum Äußersten geht. Stellenweise geht es richtig thrashig zur Sache, dann wieder in frickelig - rockiger Weise, alles miteinander zu zehn schwierigen Kompositionen zusammengefügt. Ich persönlich vermisse ein wenig "echte" Songs, da das Ganze für mich eher wie eine lange Jam - Session unter Ausnahmetalenten klingt. Wer sich trotzdem gerne die Ohren auskugeln möchte, sollte sich als Anspieltipps den Opener "Replihate" oder das harte, durchaus coole "Self" zu Gemüte führen, wobei es eigentlich keiner Anspieltipps bedarf, denn entweder man mag THE ALIEN BLAKK oder man findet sie weitgehend überflüssig. Ich für meinen Teil habe gewählt, nun seid Ihr dran!

Modes Of Alienation


Cover - Modes Of Alienation Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 47:42 ()
Label:
Vertrieb:
Interview:

Devin Townsend

Band anzeigen
InterviewHi Devin, wie schaut´s?



Mir geht´s im Moment gut, ich bin wie immer beschäftigt, und es strömt viel Musik aus mir heraus! Ich bin also sehr glücklich!



Seid Ihr denn immer noch auf Tour in den Staaten?



Nein, damit sind wir fertig, und ich nehme gerade ein neues STRAPPING YOUNG LAD - Album auf.



Ist denn das neue Material vom "Synchestra" - Album auf der Tour gut angenommen worden?



Die Tour war echt klasse! Die Leute mochten die neuen Sachen wirklich, das war schon überraschend.



Dann lass uns mal ein wenig über das neue Album reden. Du hast dort ein paar coole Experimente platziert, wie etwa den Country - Part in "Triumph", die Songs "Vampolka" oder "Mental Ten" und auch den abschließenden Bonustrack. Magst Du denn dieses Gefühl, musikalische Konventionen zu brechen?



Ich mache das eigentlich, ohne daran zu denken, sondern das, was mir gerade natürlich erscheint. Heutzutage kann man musikalische Konventionen sehr leicht brechen, da jeder darauf beharrt, sich in einem einzigen Genre aufzuhalten. Falls es Metal ist, muss es auch weiterhin Metal sein. Falls es Jazz ist, muss es auch weiterhin Jazz sein und so weiter. Mehr noch als Heavy Metal - Fan bin ich Musik - Fan! Ich mag IMMORTAL, aber auch ABBA. Rein akustisch gefällt mir Heavy Metal zwar am besten; ich mag diese Art von Kickdrums, die Gitarren, den Bass,… Ich sehe mich als Musik - Fan im bevorzugten Klanggewand des Heavy Metal. Das ist, was ich bin!



Für das Stück "Triumph" konntest Du sogar Steve Vai gewinnen. Hast Du ihn einfach gefragt, ob er mitspielen möchte und er hat zugesagt?



Ja, genau so war es!



Soweit ich weiß, war er Dein Mentor, und Du hast früher einmal in seiner Band gespielt. Was wäre eigentlich passiert, wenn Du diese Chance damals ausgeschlagen hättest?



Oh, keine Ahnung! Dann müsste ich wohl in einem Restaurant arbeiten, haha! Mein Leben hat sich nun mal in diese Richtung gewandt, und jetzt liegt es an mir, das Beste daraus zu machen. Ich weiß nicht, was ich sonst machen würde. Ich könnte vielleicht glücklicher sein, aber vielleicht auch nicht. Das ist schwer zu sagen, aber ich denke auch nicht in dieser Weise. Ich weiß, was ich jetzt mache, und damit werde ich auch weitermachen!



Auf "Synchestra" ist auch ein Bonustrack zu hören, dessen Titel jedoch nicht abgedruckt wurde. Wie heißt das Stück eigentlich?



Das Stück heißt "Sunshine And Happiness".



Das ist ein sehr cooler Rock´n´Roll - Song! Wieso steht er nur als Bonustrack auf dem Album?



Oh, das ist eine gute Frage! Es gibt keinen echten Grund dafür. Ich habe so viele Songs, die ich geschrieben habe, und ich schreibe kontinuierlich weiter. Darunter sind Rock´n Roll - Stücke, Death Metal - Stücke, Pop - Songs, Akustik - Songs, elektronisches Material… es ist so viel an Musik, und als ich "Synchestra" fertig geschrieben hatte, fiel mir auf, dass da noch ein kleiner, dummer Song übrig war, den wir auf das Album packen sollten. Ich könnte wohl ein ganzes Album im Stil von "Sunshine And Happiness" schreiben und eine Rock´n´Roll - Scheibe veröffentlichen. Vielleicht mache ich das eines Tages auch, aber für dieses Album schien der Song als Bonustrack besser zu sein!



Du hast mal gesagt, dass Du versuchst, Musik zu schreiben, die Dir Hoffnung gibt. Würdest Du sagen, dass "Synchestra" ein positives Album ist?



Ja, definitiv! Es ist möglicherweise das einzige positive Album, das ich jemals geschrieben habe. Es ist eine Art von Musik, die ich vorher noch nie gemacht hatte, und es war darum ein echtes Vergnügen, sie aufzunehmen. Denn jedes Mal, wenn ich meinen Computer angeschaltet habe, ist dort positive Musik aus den Boxen gekommen, haha! Immer, wenn ich an STRAPPING YOUNG LAD arbeite, habe ich das Gefühl, dass mich jemand aus den Boxen anschreit! Es heißt ja nicht, dass ich die Band nicht mag, aber es ist einfacher, sich Musik anzuhören, die einen nicht anschreit.



Aber dann liegt die Frage auf der Hand, was in Deinen Augen negative Musik ist…



"Alien" war ein sehr negatives Album! Eine ganze Menge an Heavy Metal ist negative Musik, aber manchmal bin ich auch in negativer Stimmung, und dann muss ich mir einfach so etwas anhören. Man muss einfach schreiben, wonach einem der Kopf in diesem Moment steht und damit ehrlich sein. Die einzige Sache, die ich als Künstler machen kann ist ehrlich sein!



"Synchestra" wird mit einer Bonus - DVD ausgeliefert, auf der man Euch live im Studio bewundern kann. Wie seid Ihr auf diese Idee gekommen?



Nun, wir haben im Grunde eine normale Show vor Publikum aufgenommen, aber niemand ist dorthin gekommen, hahaha! Darum ist diese Show auch recht langweilig. Die Idee, den Gig dann alleine im Studio aufzunehmen, war ein "Backup - Plan". Ich bin aber glücklich damit, denn die Show ist cool geworden.



Ja, aber mit Publikum wäre sie noch cooler geworden!



Sicher, aber es ist nun mal keins da!



Aber ist es nicht etwas langweilig, vor einem leeren Raum die Wand anzuspielen?



Ja, aber das Ding ist, dass diese DVD den Käufer lediglich um die drei Dollar gegenüber der normalen CD mehr kostet! Jeder, der sich über die DVD aufregt, sollte sich lieber größere Sachen zum Aufregen suchen, haha!



Ich meinte nur, ein Gig vor Publikum wäre vielleicht noch interessanter gewesen!



Ja, aber es kam keiner, haha! Wir haben einen ganz normalen Gig aufgenommen, zu dem aber niemand erschienen ist! Als ob man eine Party gibt und niemand auftaucht. Wir mussten einfach mit ein wenig Material für eine Bonus - Disc ankommen, und das letzte Album "Accelerated Evolution" hatte auf der Extra - CD, die genauso viel kostete viel die von "Synchestra", lediglich drei elektronische Songs, die ich in meinem Keller fertig gestellt hatte. Darüber hat sich aber niemand beschwert! Ich weiß nicht… ich weiß ja sowieso nichts… aber ich denke, dass die "Synchestra" - Bonus - Disc, obwohl sie kein Publikum zeigt, großartig ist! Auf der einen Seite stehen drei elektronische Songs, auf der anderen Seite eine Stunde Konzert, nur eben ohne Audienz. Es ist ein Bonus, und er bekommt viel zu wenig Respekt! Ich habe so viel Arbeit dort hineingesteckt; es klingt gut, die Songs werden gut herüber gebracht und die Qualität stimmt einfach. Es steht in keinem Verhältnis zu dem Geld, das ich dort hineinstecken musste. Und eine Menge Leute regt sich darüber auf! "Kein Publikum, zu viele Effekte,…", aber es kostet fast gar nichts. Wir haben das Beste daraus gemacht, und ich bin sehr stolz darauf! Ich hoffe, dass das nächste Mal, wenn wir eine Live - Show aufnehmen, 100 Leute kommen, haha!



Ich habe mich doch gar nicht über die DVD beschwert…



Nein, Du nicht, aber viele andere! Das ist verwirrend für mich. ES IST EINE BONUS - DISC!!!!! Ich lese im Internet, dass sie langweilig sein soll, die Stimme nicht gut sei, die Effekte überladen… da denke ich nur: "Fuck off!!!".



Ich habe mich einfach nur gefragt, warum eben kein "normaler" Gig auf der DVD steht, mehr doch nicht.



Ich wünschte wirklich, das hätte geklappt, wenn ich ehrlich sein soll. Es ist aber die absolute Wahrheit, wenn ich sage, dass niemand zu der Show gekommen ist. Wir hatten all die Kameras, all das Aufnahmezeug, und es war wirklich eine lahme Show. Dafür, dass niemand erschien, spielten wir aber supergut. Ich dachte, die Leute würden sich mehr über die Sache freuen, denn wir gaben die beste Performance, die wir konnten. Es war eben im Studio, und wir konnten Einfluss auf den Sound nehmen und ihn verbessern. Die Rechnung ist wohl nicht aufgegangen, ich weiß nicht. Ich weiß nur, dass ich eine Menge Arbeit in die DVD gesteckt habe, wesentlich mehr, als ich hätte sollen, haha!



Aber außer dem Gig vor leerer Kulisse befinden sich auch noch ein paar Tour - Impressionen auf der DVD.



Ja, das war unser Gitarrist. Er hat diese Aufnahmen auf seinem Computer bearbeitet. Es ist aber auch nur ein Bonus. Diese DVD ist richtig enttäuschend für mich in der Hinsicht, dass ich so viel Arbeit investiert habe, sie absolut großartig finde, aber die Reaktionen darauf weitestgehend negativ sind. Vielleicht werden wir irgendwann, wenn die DEVIN TOWNSEND BAND populärer geworden ist, ein Konzert vor einer Schar Fans spielen und eine echte DVD machen. Aber ich kann nur an die Leute, die unsere Musik mögen, appellieren, diese beiliegende DVD als das zu betrachten, was sie wirklich ist: ein echt gutes Erzeugnis für eine Bonus - Disc!



Du hast schon erwähnt, dass Du gerade an einem neuen STRAPPING YOUNG LAD - Album arbeitest. Wie wird es denn voraussichtlich klingen? Kannst Du schon etwas darüber sagen?



Sie sollte innerhalb der nächsten zehn Tage komplett fertig sein! Wenn wir mit diesem Interview fertig sind, gehe ich gleich wieder ins Studio und arbeite weiter, haha! Ich habe in den letzten paar Monaten sehr hart daran gewerkelt. Wie kann man es beschreiben?! Es ist eine Menge Spaß!!! Es klingt sehr abgedreht für ein SYL - Album. Es ist heavy, schnell, klingt echt gut, ist sehr farbenfroh und meiner Meinung nach klangtechnisch sehr spektakulär. "Alien" war aus meiner Sicht ein sehr düsteres Album, und ich kann es mir nicht oft anhören, weil es eine sehr negative Ausstrahlung hat. Beim neuen Werk haben wir darauf geachtet, dass es den Hörer nicht so sehr belastet. Man soll es hören können und dazu in seiner Unterwäsche durchs Zimmer laufen, hahaha!



Wo bekommst Du denn all diese Ideen her?



Ich habe keine Ahnung! Ich liebe einfach Musik und Musik zu schreiben. Manchmal liebe ich auch, sie zu spielen, manchmal! Manchmal hasse ich es auch. Fürs Schreiben und Aufnehmen habe ich fast immer Ideen. Und seit ungefähr 2003 habe ich Computer für die Arbeit. Seitdem ist es echt ein Kinderspiel, Musik aufzunehmen. Ich wache morgens auf, nehme etwas auf, mache Rehearsals, schreibe etwas um, komme nach Hause, nehme noch mehr auf, gehe ins Studio, nehme auf,… wegen meiner Computer bin ich wirklich ständig am Aufnehmen! Aus diesem Grund hat sich mittlerweile einfach so viel Material angesammelt, das verfügbar ist.



Und wie entscheidest Du, was beispielsweise für SYL gut ist und was für die DEVIN TOWNSEND BAND? Das ist immer eine interessante Frage bei Musikern, die mehrere Bands und Projekte betreiben.



Ich denke, mein Sinn für Musik macht sich in Themen bemerkbar. Wenn ich ein Thema gefunden habe, dann fällt es mir leicht, es zu illustrieren. Ich bin in dem Sinne kein "Schreiber", der sich überlegt, wo er das Geschriebene hintun soll. So ein Thema wirft dann zehn oder 15 Songs ab, die es illustrieren. Wenn das Thema dann komplett ist, hat es auch einen Anfang und ein Ende, und es gibt keine weiteren Songs mehr davon. Dann nehme ich alles auf, und dann habe ich auch schon die Idee für das nächste Thema. So sind "Alien", "Infinity" oder "Ocean Machine" entstanden. Es kann auch sein, das mich einfach etwas inspiriert. Die Inspiration ist aber nicht als Ergebnis von physikalischen Zeitstunden am Tag messbar, sondern ich arbeite an der Musik, wann immer ich Zeit habe.



Wie viel kommt denn da an Material zusammen, über das Jahr gesehen?



Och, das sind schon drei oder vier Alben… aber einige davon sind eher sonderbar. Letztes Jahr gab es "Alien" und "Synchestra", dann noch "Devlab", das auf meinem eigenen Label erschienen ist, und jetzt gibt es noch ein anderes kleines Projekt namens "The Hummer". Es ist noch nicht fertig, ich arbeite noch daran. Ich habe ein sehr gutes Arbeitsverständnis; ich weiß, wie man den Job hinbekommt, wie man die Computer benutzt und so weiter.



Und wie viel Input haben denn Deine anderen Musiker?



Ein kleines Bisschen! Nicht so ganz viel, aber doch ein wenig. Einige mehr als andere. Der Musiker, der den musikalisch größten Einfluss hat, ist Gene Hoglan, der Drummer von SYL. Ich respektiere seine Musikalität und seine Meinung!



Neben Deinen eigenen Bands produzierst Du auch noch Alben von Bands wie SOILWORK oder ZIMMERS HOLE. Gibt es denn im Moment jemanden, für den Du produzierst?



Ja, ich arbeite zurzeit mit GWAR zusammen. Ich arbeite aber mehr mit Freunden, und ich arbeite nicht mit Bands zusammen, weil ich unbedingt Produzent sein will. Ich verbringe also Zeit mit Freunden, nichts Anderes. Vielleicht werde ich Zukunft mehr als Produzent tätig sein, aber im Moment gilt: "Ich mag Dich, lass uns etwas Spaß haben!".



Bei den meisten dieser Arbeiten kann man Deinen Stil deutlich heraushören. Manches klingt sogar sehr ähnlich wie Deine eigenen Bands.



Ja, das ist eine der unglücklichen Seiten meines Produktionsstils. Ich tendiere dazu, die Kontrolle über den Werdegang eines Projektes an mich zu reißen. Aber je länger ich als Produzent tätig bin, desto mehr lässt es nach gegenüber früher. Ich stimme dem absolut zu, und persönlich denke ich auch, dass es nicht das Beste ist, was ein Producer machen sollte. Die anderen Ergebnisse sollten sich nicht wie die eigene Band anhören, aber je mehr ich produziere, desto mehr lerne ich dabei, dass die Kunst dabei ist, die Persönlichkeiten der einzelnen Bands hervorzuheben. Sie sollten nicht alle nach mir klingen!



Vor ungefähr zehn Jahren hat man Dir auch den Posten als Sänger bei JUDAS PRIEST angeboten?!



Mir wurde eine Audition angeboten!



Bist Du denn mittlerweile froh, dieses Angebot abgelehnt zu haben?



Oh ja! Du hast ja gesehen, was mit "Ripper" Owens passiert ist. Niemand wollte ihn hören, obwohl er ein fantastischer Sänger ist. Seine Stimme ist hervorragend! Rein technisch war er möglicherweise besser als Rob Halford, aber jeder hat nach dem alten Sänger geschrieen. Immerhin trug "Ripper" Owens Leder und kam auf dem Motorrad auf die Bühne, aber ich habe schlimmes Haar, sage dumme Sachen,… ich wäre ich selbst gewesen, ganz egal, in welcher Band! Darum hätte ich wohl nie zu JUDAS PRIEST gepasst.



Entweder hätten sie Dich auch rausgeworfen, oder JUDAS PRIEST würden heute nach Devin Townsend klingen!



Ja, absolut, haha! In jedem Fall würden es die Fans nicht gutheißen, so oder so.




Review:

Trust

()

Endlich wieder was aktuelles aus dem Hause SAGA - mit neuem Label im Rücken wollen es die Progrock Urgesteine jetzt noch mal so richtig wissen. SAGA gehören zu den ganz wenigen Bands, die für sich einen so dermaßen prägenden Sound erfunden haben, dass man bereits nach wenigen Takten Musik, die Jungs um Sänger Michael Sadler eindeutig erkennt. Dies ist auch auf der aktuellen CD "Trust" natürlich so der Fall - sinfonisch geprägter Melodic Rock mit üppigen Keyboard- und Gitarrenbombast verfeinert mit tollen Instrumentenduellen, klasse Solis, prägnanten Harmoniegesängen und ein abwechslungsreicher Rhythmussaufbau. Der 2005 hinzugestoßene Drummer Brian Doerner kann mit seinem kraftvollem Spiel ebenfalls zusätzlich positive Akzente setzen und ist mehr als "nur" ein Ersatz für Drummerlegende S. Negus. Wer aber nach 30 Jahren Bandgeschichte mit zahllosen Tourneen u.a. über acht Millionen verkauften Tonträgern auf diesem 17’ten Studioalbum der Kanadier jetzt noch bahnbrechend "neues" erwartet ist (natürlich) auf dem Holzweg. Die tatsächliche Hauptintension von SAGA, auch nach eigenen Bekunden, lautet eindeutig sich beim Schreiben von neuer Musik unter Hinzunahme von frischen sowie kreativen Ideen stets irgendwie neu zu erfinden, dabei Spaß zu haben und dabei musikalisch sowie soundtechnisch nicht zu stagnieren. Auf dem Nachfolger des vor zwei Jahren erschienenen "Network", dass man schon als bisher schwächstes Album in der Post-Pop Phase (nach den schlimmen Alben der 90’er Jahre) bezeichnen kann, haben SAGA ganz bewusst auf vielerlei Wunsch ihrer Fans wieder verstärkt leicht progressivere Elemente miteingebaut. Klar, an die hohe Qualität der ersten drei Kultalben der Anfangstage kommt "Trust" sicher nicht ganz heran aber welche Band mit einer solchen Geschichte kann dies schon von sich behaupten?! Saga unterzogen ihrem Sound dabei einfach eine Art Frischzellenkur, legen (endlich) wieder verstärkt Wert auf detailliertere Arrangements angereichert mit neuen Klangspektren bzw. Instrumenten z.B. bei "My Friend" bei dem mit echten Holzbläsern eine wunderbar entspannte Atmosphäre geschaffen wird oder auch der ungewöhnliche Akkordeoneinsatz bei dem wunderbar weitläufigen "On the Other Side". Und immer wieder werden dem Hörer serienweise diese typischen Stakkatoriffs und Gitarrenläufe wie bei der gelungenen Hymne "It’s Your Life" um die Ohren gehauen und wann hat man die Jungs so fulminant und gleichzeitig doch progig abrocken hören wie beim Titelsong "Trust"?! Wie gesagt die gepflegt langweiligen Tendenzen des Vorgängers sind vergessen, die neue Scheibe geht richtig gut ab - (fast) wie zu besten Zeiten, es geht kraftvoll mitreißend zu u.a. beim wirbelnden Opener "That´s As Far As I´ll Go" oder betont episch-dramatisch bei "I’m o.k.". Die Fans werden begeistert sein, wer vorher mit SAGA nichts anfangen konnte, dem wird es hier wahrscheinlich auch nicht besser gehen aber diese überzeugende Vorstellung mit perfekter Runderneuerung verdient allen Respekt. Eine richtig satte Produktion sorgt für zusätzliche Wohlfühlatmosphäre hier spielt einfach eine mit sich selbst zufriedene Band, die ihre ganze Routine gepaart mit viel Elan in die Waagschale geworfen hat. Daher dürfte "Trust" selbst für die "Bisher-Alles-Alben-Besitzer" noch genügend Kaufanreize bieten. Die Kanadier stehen ansonsten nach wie vor als Synonym für geniale Livekonzerte im XXL-Format, da wird man auch auf der aktuellen Tour wieder einige der starken Songs von TRUST gekonnt in die Setlist der Klassiker der vergangener Jahre einzubauen wissen. Eine Special Edition (Erstauflage im Digipack) wird eine Bonus-DVD mit dem "Making of" des Albums beinhalten.

Trust


Cover - Trust Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 49:34 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The Legacy Of Gaia

()

Im sonnigen Brasilien scheint sich eine gesunde Progressive Metal - Szene zu formieren, denn BEFORE EDEN sind nicht die einzigen Vertreter ihrer Spezies. Angetrieben von Bands wie FATES WARNING oder DREAM THEATER (die beiden Hauptverdächtigen, die einen in diesem Zusammenhang immer wieder heimsuchen) versuchen zumeist junge Künstler, in die Fußstapfen ihrer Vorbilder zu treten, die nur oftmals (noch) ein paar Nummern zu groß sind. Auch "The Legacy Of Gaia" macht da keine große Ausnahme, obwohl das Quintett auf dem Album wahrlich gelungen agiert. Besonders auffällig ist der sehr epische, tolle Gesang von Jaison Peixer, der nicht selten die Atmosphäre der alten WARLORD - Scheiben in Erinnerung ruft. Die Songs sind durchweg komplex und ausladend arrangiert (mehrstimmige Gesänge und viel Keyboard - Bombast), outen sich aber leider kaum als Ohrwürmer. Am Dichtesten dran ist noch das geile "Wizard Of The South", das mit einem tollen Refrain gesegnet ist und als echter Hit durchgeht. Aber auch der verspielte, hymnische Opener "Nomad Soul", das getragene "Enemy Eve" oder die beiden überlangen "Nova" und "Reality" sind nicht von schlechten Eltern, vorausgesetzt, man mag es etwas sperriger und kommt mit wenig zugänglichen Kompositionen klar. Im Ganzen ist "The Legacy Of Gaia" ein überzeugendes, wenn auch nicht überragendes Album geworden, das man Proggies zumindest zum Hineinhören empfehlen kann. Rein potentiell würde ich BEFORE EDEN jedoch noch mehr zutrauen, denn drauf haben es die Jungs ohne Frage! Ganz klar ist mir auch nicht, wieso nur die Stücke vier bis neun das Konzept des Albums darstellen, während die Songs eins bis drei und zehn alleine zu stehen scheinen…

The Legacy Of Gaia


Cover - The Legacy Of Gaia Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 56:12 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

A Brand New Day

()

Hui! Progressive Metal aus Brasilien! So etwas landet nicht jeden Tag im CD - Player. AKASHIC aus dem Land der bezahlbaren Frauen und Fußballgötter (ja, ja, ich weiß... Klischees sind was feines!) sind seit 1998 aktiv und haben auch bereits ein Album ("Timeless Realm") auf dem Gewissen. Große Wellen hat dieses Debüt anscheinend nicht geschlagen, und ob man mit "A Brand New Day" den erhofften Durchbruch jenseits des Großen Teiches schaffen wird, ist ebenfalls fraglich. Man orientiert sich zwar ganz gut an Vorbildern wie jüngeren FATES WARNING mit Ray Alder oder DREAM THEATER, kann an diesen Referenzen jedoch nicht klingeln. Das könnte vielleicht auch daran liegen, dass jene Bands in letzter Zeit ebenfalls nicht gerade auf dem Höhepunkt ihres Schaffes sind... aber egal! AKASHIC liefern solide bis weit überdurchschnittliche Qualität ab, keine Frage, aber Stücke wie "Be The Hero", "Give Me Shelter", "Count Me Out" oder das eigentlich tolle "Vaudeville" zünden trotz wirklich guter Instrumentierung einfach nicht. Kein Song ist schlecht, ganz im Gegenteil, aber über die gesamte Spielzeit ist "A Brand New Day" einfach langatmig und auf hohem Level einschläfernd ausgefallen. Oder anders: man hat die an sich durchweg guten Songs gleich nach dem Hören schon wieder vergessen. Selbst nach mehrmaliger Einfuhr outet sich das Album nicht als "Grower" und dürfte in der angepeilten Zielgruppe wohl nur wenige Fans überzeugen. Hier wäre echt mehr drin gewesen, schade!

A Brand New Day


Cover - A Brand New Day Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 55:1 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Story Of An Infinite Well

()

Ende 2003 entschlossen sich die Brüder Michael und Christian Stiftinger, die Band DESENTLUEVO zu verlassen und sich neu zu orientieren. Mit Rainer Staudinger fand man auch schnell einen fähigen Gitarristen, und einige Zeit danach waren SPHERE geboren. Das Trio spielt relaxten, melodischen Progressive Rock, der sehr jazzig und verspielt daherkommt. Auch Pop und Fusion - Elemente werden in "Story Of An Infinite Well" verbaut, wobei sich all diese Stilrichtungen in den komplexen Songstrukturen äußern. Mit Klassik wird ebenfalls kokettiert, aber am Ende stehen sehr rockige und überraschend eingängige Songs, die für "unproggige" Ohren zwar nicht allzu leicht zu verdauen sind, aber durchweg gelungen sind und Spaß machen. Eigentlich sind die drei Stücke "Alternative" im wahrsten Sinne des Wortes, denn es fallen mir kaum Vergleiche zu der Band ein; am Ehesten könnte man vielleicht noch FORCES@WORK nennen, die allerdings eine Spur härter zu Werke gehen. Für die Emo Rock - Fraktion, die hier unter Anderem (nicht zuletzt aufgrund von Christian Stiftingers melancholischem, teilweise aber auch monotonem Gesang) angesprochen wird, dürften SPHERE eine Spur zu abgedreht sein, während die Progressive Rocker vielleicht genau die moderne Note stören könnte. Die drei noch sehr jungen Musiker haben es sich also zwischen mehreren Stühlen bequem gemacht, was aufgeschlossene, anspruchsvolle Rocker aber nicht davon abhalten sollte, SPHERE einmal anzuchecken. Verdient haben es die Jungs auf alle Fälle! Leider gibt es noch keine Soundsamples auf der Band - Homepage, die sicher sinnvoll wären.

Story Of An Infinite Well


Cover - Story Of An Infinite Well Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 3
Länge: 16:6 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Spring Tidings

()

Endlich, was in der Realität der Natur derzeit leider noch nicht so recht klappen will, die Jungs von PGM (Poor Genetic Material) schaffen es, insbesondere mit ihrem neuem Drummer Dominik Steinbacher, nämlich geradezu sprichwörtlich "spielend" - denn dass südwestdeutsche Prog Art-Rock Quintett beschert dem Hörer auf dem aktuellen Werk "Spring Tidings" endlich die langersehnten positiv-warmen Frühlingsgefühle. Da wird der musikalische Hormonspiegel der bisher stetig wachsenden Fangemeinde von PGM ganz sicher in einen ersten Höhentaumel verfallen.
Die Entwicklung war irgendwie logisch, nach "Summerland" (2001), "Leap Into Fall" (2002) sowie dem zwar etwas melancholischen aber trotzdem packenden "Winter´s Edge" (2003) wird jetzt nach einer längeren Pause, aufgrund personeller Veränderung sowie der Neuaufnahmen eines älteren rein instrumentalen Albums, dieser Jahreszeitenzyklus mit dem vierten Teil wirklich mehr als "nur" würdig abgeschlossen. Nach meinem Geschmack ist "Spring Tidings" noch mal eine Schippe souveräner als die Vorgängeralben geworden, der Bandsound klingt homogener und die Songs haben u.a. durch den neuen Schlagwerker doch deutlich an Drive gewonnen. Natürlich werden die typisch getragenen mit viel Atmosphäre intonierten Tracks, wie immer höchst eindrucksvoll von der ALIAS EYE Frontmann Phil Griffiths vorgetragen aber auch die beiden anderen "Hauptinstrumente", die wunderbar perlig-flüssigen Keyboards von Philipp Jaehne sowie die herrlich "singenden" Gitarren von Stefan Glomb haben sich diesmal einen verstärkteren und mindestens gleichberechtigten Status neben der doch recht prägenden Stimmme erkämpft. Nach einem langsam erwachenden Introthema folgt mit dem schlichten aber schön rockig abgehenden "Blow-Up" gleich ein echter Hinhörer. Das zunächst etwas sperrige beginnende "April" mit seinem leicht neoprogigen Flair steigert sich mit seinen hymnischen Gitarrensolos sowie elegischen Keyboardspitzen zum Reinlegen, ist für mich das heimliche Albumhighlight. Geradezu exemplarisch für die Klangvielfalt und sprichwörtliche Spielfreude steht das 10-minütige Monumentalepos "Watercolours" mit seinen verschachtelten Kompositionen, detailreiche Arrangements tolle Melodien, verschiedensten Stimmungsbildern, einem sogar recht ungewöhnlich aggressiven Gesang von Phil - der Song scheint eigentlich locker auszuchillen aber dann kommt die Band mit geballter Rhythmik und voller Enthusiasmus wieder zurück ins Spiel - einfach spitzenklasse.
Diese Scheibe bietet wirklich alles was das Progerherz begehrt - rockigere Passagen, facettenreiche Tastenklänge, fesselnde Solos (diese Hammergitarren erinnern mich ein ums andere Mal an Steven Rothery/Marillion) alles in der richtigen Länge mit dem Gespür für das gewisse Etwas und dann wieder diese Lässigkeit mit leicht Floyd’schen Augenzwinkern vorgetragen ("Lotus Eaters"). Poor Genetic Material verschmelzen gekonnt Art Rock, Progressive und leichte Jazzansätze ohne dass es aber angestrengt oder zu technisch kühl klingt sondern mitreißend und begeisternd. So ist "Spring Tidings" ein wunderbar leichtfüßig aber dennoch emotional-berührende CD geworden und muß ganz klar, schon jetzt im noch jungen Jahr, als eine Referenz CD des Genres bezeichnet werden. Das dezente aber trotzdem farbbetonte Artwort von Oliver Schellenberger sorgt für ein Übriges einer rundum gelungenen Vorstellung von POOR GENETIC MATERIAL.

Spring Tidings


Cover - Spring Tidings Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 50:37 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Drawing Circles

()

Mit ihrem Debütwerk "Polars" haben TEXTURES Kollege Memme zwar fast überfordert, die dem Klasse des Albums entsprechende Aufmerksamkeit haben sie aber in der breiten Masse nicht bekommen. Jedenfalls kenne ich niemanden, der mit dem Bandnamen was anfangen kann und auch eine große Tour war den Holländern nicht vergönnt. Davon ließ sich das Oranje-Quartet aber nicht entmutigen und schrieb die Songs für "Drawing Circles" mit der gleichen Geisteshaltung wie die des Vorgängers. Wieder wird munter in den Topf geschmissen, was gefällt und daraus ein progressives Süppchen gekocht, das leicht die Geschmacksnerven überfordern kann. Ist eben nur was für Gourmets, der Silberling. Härtemäßig haben TEXTURES etwas zugelegt und erinnern viel stärker an MESHUGGAH, was aber nicht verwunderlich ist. Wie gehabt kann man sich nicht sicher sein, was einem in den Songs erwartet, so viele abgefahrene Ideen und unerwartete Wendungen haben TEXTURES eingebaut. Es wird zwar manchmal anstrengend, dem Werk zu folgen, aber das machen tolle eingängige (und gleichzeitig irre technische) Passagen wie bei "Circular" (BORKNAGAR meets SOILWORK) wieder wett. Einen einzelnen Song kann ich nicht hervorheben, da sich alle auf dem gleichen hohen Level bewegen. Zum ganz großen Wurf (=Tip) fehlt zwar noch das allerletzte Quentchen Genialität, trotzdem gehören TEXTURES zu den ganz großen Hoffnungen im progressiven Metal, ähnlich wie FARMAKON oder ILLOGICIST. Aber seit gewarnt, "Drawing Circles" will Hingabe und Aufmerksamkeit, das ist keine Platte zum Nebenbeihören! Aber das sind MESHUGGAH auch nicht.

Drawing Circles


Cover - Drawing Circles Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 48:25 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Safety in Numbers

()

JAM ROCK ist mittlerweile ein beleibtes Genre oder vielleicht besser gesagt Stil, der sich jetzt auch hier bei uns in Europa (nachdem früher vornehmlich die USA mit Bands wie GREATFUL DEAD als unangefochtene Heimatstätte des JR fungierte) einer stetig wachsende Zuhörerschaft erfreut. Zahlreiche Festivals hierzu, vornehmlich bei unseren etwas grastoleranteren niederländischen Nachbarn, haben sich parallel dazu entwickelt u.a. das berühmte "Jam in the Dam" und hier kann sich diese so sehr von der Liveimprovisation lebenden Musik auch erst richtig entfalten. Für diesen positiven Trend mitverantwortlich sind die seit 1997 aktiven Amis von UMPHREY’S McGEE, die tatsächlich fast 160 Tage im Jahr auf irgendwelchen Bühnen der Welt mit dieser Musik unterwegs sind. Und da kommen wir auch schon zu der etwas zweischneidigen Sache beim Anhören solcher Tracks, denn live kommt dies sicher wesentlich packender bzw. mitreißender rüber als auf einer reinen Tonkonserve.

Bereits mit dem letztjährigen Vorgängerwerk "Anchor Drops" hatte ich mich, ehrlich gesagt, schon nicht gerade leicht getan und mit dem hier vorliegenden "Safty Numbers" ist dies ebenfalls nicht viel besser, eher im Gegenteil. Obwohl die Band laut eigenen Aussagen diesmal stilistisch eine etwas abgespecktere Songwriterschiene als vornehmliche Intension für diese CD sehen will d.h. man kommt mit deultich weniger vertrackten Rhythmen oder fulminante Solos aus. Dies kann schon so sein allein trotzdem vermögen die meisten der 11 Titel nur wenig Erbauliches auszustrahlen, weil das Gehörte einfach zu fahrig-spröde ohne emotionale Tiefe oder gar hängen bleibende Momente aus den Boxen tönt. Als Grundlage dieses, sich meistens erst so richtig auf der Bühne im aktiven Zusammenwirken mit dem Publikum entwickelnden Jam Rocks, stehen natürlich vielerlei Einflüsse aus Blues, Folk, Country, Jazz, Bluegrass und natürlich Rock’n’Roll aber trotz allem Improvisationsgefühl sowie den typisch leicht progressiven Elementen ist "Safety Numbers" nicht so der große Wurf geworden. Die Höhepunkte sind schnell abgehakt, dazu gehören der treibende Opener "Believe The Lie", das countrymäßige "Rocker" geht auch noch in Ordnung aber bereits das psychedellisch-perlende Liquid wirkt irgendwie spannungslos. Das Artprogige "Nemo" geht dann wieder besser ab, wohingegen das jazzige mit Bläsern etwas zu geleiert wirkende "Intentions Clear" wieder deutlich abfällt. Gegen Ende hauen uns die Umphrey’s mit dem betont fiebrigen "Ocean Billy" doch noch etwas brauchbares um die Ohren aber dies rettet die Plate nicht mehr. Dass Vorgängeralbum hatte insgesamt mehr Fluß, trotz mancher etwas trockener Passagen die besseren Spannungsbögen - hier geht es doch eher unspektakulär mit viel schlichtem Rock zu, so dass dieses 6. Album der Jungs einfach nicht so recht aus den Pötten kommt. Es wird mal gepflegte dann wieder "trocken-spröde" Langeweile geboten - trotz eines nach wie vor voll überzeugenden Sängers mit einem tollen STING’schem Timbre, aber das allein und ein schönes, leicht ironisches Coverartwork reichen (jedenfalls mir) für eine gute CD nicht aus.

Safety in Numbers


Cover - Safety in Numbers Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 54:23 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Revenge Of The Ayreonauts

()

Als Hintergrund zur Entstehung für dieses ungewöhnliche Album "Revenge Of The Ayreonauts - A Tribute To Arjen Anthony Lucassen" sollte man unbedingt vorher wissen, dass sich hier Fans & Freunde des Meisters sowie auch Mitglieder der weltweiten AYREON-Yahoo-Mailingliste zusammen getan haben, um mit diesen Songs ihrem "Meister" eine Art Huldigung zu erweisen. Über die Umsetzung kann man, wie eigentlich immer bei solchen Covergeschichten, wunderbar philosophieren, streiten oder auch mal schimpfen aber am Ende wird es sicherlich so sein, daß es keine einhellige Meinung oder "richtige" Bewertung gibt bzw. geben kann.
Auch bei diesem Tribute verhält es sich so und ehrlich mit so manchem Beitrag tu ich mich als Schreiberling wirklich etwas schwer. Gerade bei solche einem detailverliebten Perfektionisten wie AYREON oder richtigerweise Arjen LUCASSEN sind die Vorgaben noch viel höher als eventuell bei einem vermeintlich "schnöden" Rock’n’Roll Vorbild mit vier Griffen und drei Akkorden - dies nachzuklimpern ist musikalisch nicht besonders herausfordernd. Der Holländer selbst bekam diese Compilation übrigends als ganz Weihnachtsgeschenk überreicht und hat sich insgesamt recht amüsiert gezeigt (insbesondere der letzte Track eine sicher nicht ganz ernst gemeinte schaurig–schräge Wandergitarren Version von "Eyes Of Time" kann man nur mit viel Humor ertragen). Wenn es interessiert, die Originalkommentare von Arjen sind auf der Projekt-HP zu finden. Die Betonung der einzelnen Interpretationen läßt sich noch am besten mit "individuell" beschreiben, manchmal sind die Originale recht entstellt, die 15 Songs stammen aber aus allen Ayreon und STAR ONE Schaffensphasen. Bereits das typisch spacig getrimmte Intrumentalsprechsingsang Sammelsurium gleich zum Start der CD macht zunächst nicht gerade Lust auf dieses Album. Vor allem, die nicht nur bei diesem Track (u.a. auch bei "Ayreonesque") etwas billig klingenden Bontempi Keyboardpiepsounds sind nicht wirklich so der Bringer. Auch an den Gesangleistungen werden sich die Geister scheiden, wobei dies nicht nur an den manchmal stark durchschimmernden Akzenten der Beteiligten von Frankreich bis Südamerika liegt, denn so manche Leadstimme ist einfach zu hölzern oder eindimensional für diese komplexe Musik. Als Beispiele hierfür stehen ein ziemlich blasses "Actual Fantasy" sowie ein recht zähes "Back To Plante Earth" und auch die ziemlich schräg-schepprige leicht psychedellische Version von "The Shooting Company” kann da leider keinen Blumentopf gewinnen. Als absolut positive Beiträge sind ganz klar ein leicht funkiges mit cooler Klarinette verfeinertes "Castle Hall", "Sail AwayTo Babylon" oder "Into The Black Hole" und mit leichten Gesangsabstrichen (was die männlichen Schreiattacken angeht) "The Garden Of Emotions” und das betont klassisch geprägte "Dawn Of A Million Souls" zu nennen.

Abschließend bleibt zu sagen, diese CD ist zwar gut gemeint, stellenweise auch recht liebevoll gemacht (das Material war ja eigentlich nicht für eine breite Veröffentlichung vorgesehen) aber trotz des ein oder anderen Schmankerls ist "Revenge Of The Ayreonauts" eher etwas für Lucassen Hardcorefans. Da hilft es auch nicht mehr viel, dass mit Lori Linstruth, die Leadgitarristin STREAM OF PASSION involviert war. Weitere Info’s zur Scheibe inkl. Soundfiles gibt’s für alle Interessierten auf der HP, wer bestellen möchte kann dies ebenfalls dort machen.



Tracklist:

1. Intro

2. Sail Away To Avalon (Ayreon - The Final Experiment)

3. Dawn Of A Million Souls (Ayreon - Flight Of The Migrator)

4. Actual Fantasy (Ayreon - Actual Fantasy)

5. The Garden Of Emotions (Ayreon - Into The Electric Castle)

6. Back To Planet Earth (Ayreon - Actual Fantasy)

7. The Dream Sequencer - Morpheus´ Birth (Ayreon - The Dream Sequencer)

8. Castle Hall (Star One - Live On Earth)

9. Ayreonesque

10. Into The Black Hole (Ayreon - Flight Of The Migrator)

11. Carried By The Antilope (Ayreon - The Dream Sequencer "Carried By The Wind")

12. The Shooting Company (Ayreon - The Dream Sequencer)

13. Lift Off (Star One - Space Metal)

14. The Dream Sequencer (Reprise) (Ayreon - The Dream Sequencer)

BONUS:

15. Eyes Of Time (Ayreon - The Final Experiment)




Revenge Of The Ayreonauts


Cover - Revenge Of The Ayreonauts Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 78:13 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

Subscribe to RSS - Progressive