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The Legacy Of Gaia

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Im sonnigen Brasilien scheint sich eine gesunde Progressive Metal - Szene zu formieren, denn BEFORE EDEN sind nicht die einzigen Vertreter ihrer Spezies. Angetrieben von Bands wie FATES WARNING oder DREAM THEATER (die beiden Hauptverdächtigen, die einen in diesem Zusammenhang immer wieder heimsuchen) versuchen zumeist junge Künstler, in die Fußstapfen ihrer Vorbilder zu treten, die nur oftmals (noch) ein paar Nummern zu groß sind. Auch "The Legacy Of Gaia" macht da keine große Ausnahme, obwohl das Quintett auf dem Album wahrlich gelungen agiert. Besonders auffällig ist der sehr epische, tolle Gesang von Jaison Peixer, der nicht selten die Atmosphäre der alten WARLORD - Scheiben in Erinnerung ruft. Die Songs sind durchweg komplex und ausladend arrangiert (mehrstimmige Gesänge und viel Keyboard - Bombast), outen sich aber leider kaum als Ohrwürmer. Am Dichtesten dran ist noch das geile "Wizard Of The South", das mit einem tollen Refrain gesegnet ist und als echter Hit durchgeht. Aber auch der verspielte, hymnische Opener "Nomad Soul", das getragene "Enemy Eve" oder die beiden überlangen "Nova" und "Reality" sind nicht von schlechten Eltern, vorausgesetzt, man mag es etwas sperriger und kommt mit wenig zugänglichen Kompositionen klar. Im Ganzen ist "The Legacy Of Gaia" ein überzeugendes, wenn auch nicht überragendes Album geworden, das man Proggies zumindest zum Hineinhören empfehlen kann. Rein potentiell würde ich BEFORE EDEN jedoch noch mehr zutrauen, denn drauf haben es die Jungs ohne Frage! Ganz klar ist mir auch nicht, wieso nur die Stücke vier bis neun das Konzept des Albums darstellen, während die Songs eins bis drei und zehn alleine zu stehen scheinen…

The Legacy Of Gaia


Cover - The Legacy Of Gaia Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 56:12 ()
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A Brand New Day

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Hui! Progressive Metal aus Brasilien! So etwas landet nicht jeden Tag im CD - Player. AKASHIC aus dem Land der bezahlbaren Frauen und Fußballgötter (ja, ja, ich weiß... Klischees sind was feines!) sind seit 1998 aktiv und haben auch bereits ein Album ("Timeless Realm") auf dem Gewissen. Große Wellen hat dieses Debüt anscheinend nicht geschlagen, und ob man mit "A Brand New Day" den erhofften Durchbruch jenseits des Großen Teiches schaffen wird, ist ebenfalls fraglich. Man orientiert sich zwar ganz gut an Vorbildern wie jüngeren FATES WARNING mit Ray Alder oder DREAM THEATER, kann an diesen Referenzen jedoch nicht klingeln. Das könnte vielleicht auch daran liegen, dass jene Bands in letzter Zeit ebenfalls nicht gerade auf dem Höhepunkt ihres Schaffes sind... aber egal! AKASHIC liefern solide bis weit überdurchschnittliche Qualität ab, keine Frage, aber Stücke wie "Be The Hero", "Give Me Shelter", "Count Me Out" oder das eigentlich tolle "Vaudeville" zünden trotz wirklich guter Instrumentierung einfach nicht. Kein Song ist schlecht, ganz im Gegenteil, aber über die gesamte Spielzeit ist "A Brand New Day" einfach langatmig und auf hohem Level einschläfernd ausgefallen. Oder anders: man hat die an sich durchweg guten Songs gleich nach dem Hören schon wieder vergessen. Selbst nach mehrmaliger Einfuhr outet sich das Album nicht als "Grower" und dürfte in der angepeilten Zielgruppe wohl nur wenige Fans überzeugen. Hier wäre echt mehr drin gewesen, schade!

A Brand New Day


Cover - A Brand New Day Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 55:1 ()
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Story Of An Infinite Well

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Ende 2003 entschlossen sich die Brüder Michael und Christian Stiftinger, die Band DESENTLUEVO zu verlassen und sich neu zu orientieren. Mit Rainer Staudinger fand man auch schnell einen fähigen Gitarristen, und einige Zeit danach waren SPHERE geboren. Das Trio spielt relaxten, melodischen Progressive Rock, der sehr jazzig und verspielt daherkommt. Auch Pop und Fusion - Elemente werden in "Story Of An Infinite Well" verbaut, wobei sich all diese Stilrichtungen in den komplexen Songstrukturen äußern. Mit Klassik wird ebenfalls kokettiert, aber am Ende stehen sehr rockige und überraschend eingängige Songs, die für "unproggige" Ohren zwar nicht allzu leicht zu verdauen sind, aber durchweg gelungen sind und Spaß machen. Eigentlich sind die drei Stücke "Alternative" im wahrsten Sinne des Wortes, denn es fallen mir kaum Vergleiche zu der Band ein; am Ehesten könnte man vielleicht noch FORCES@WORK nennen, die allerdings eine Spur härter zu Werke gehen. Für die Emo Rock - Fraktion, die hier unter Anderem (nicht zuletzt aufgrund von Christian Stiftingers melancholischem, teilweise aber auch monotonem Gesang) angesprochen wird, dürften SPHERE eine Spur zu abgedreht sein, während die Progressive Rocker vielleicht genau die moderne Note stören könnte. Die drei noch sehr jungen Musiker haben es sich also zwischen mehreren Stühlen bequem gemacht, was aufgeschlossene, anspruchsvolle Rocker aber nicht davon abhalten sollte, SPHERE einmal anzuchecken. Verdient haben es die Jungs auf alle Fälle! Leider gibt es noch keine Soundsamples auf der Band - Homepage, die sicher sinnvoll wären.

Story Of An Infinite Well


Cover - Story Of An Infinite Well Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 3
Länge: 16:6 ()
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Spring Tidings

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Endlich, was in der Realität der Natur derzeit leider noch nicht so recht klappen will, die Jungs von PGM (Poor Genetic Material) schaffen es, insbesondere mit ihrem neuem Drummer Dominik Steinbacher, nämlich geradezu sprichwörtlich "spielend" - denn dass südwestdeutsche Prog Art-Rock Quintett beschert dem Hörer auf dem aktuellen Werk "Spring Tidings" endlich die langersehnten positiv-warmen Frühlingsgefühle. Da wird der musikalische Hormonspiegel der bisher stetig wachsenden Fangemeinde von PGM ganz sicher in einen ersten Höhentaumel verfallen.
Die Entwicklung war irgendwie logisch, nach "Summerland" (2001), "Leap Into Fall" (2002) sowie dem zwar etwas melancholischen aber trotzdem packenden "Winter´s Edge" (2003) wird jetzt nach einer längeren Pause, aufgrund personeller Veränderung sowie der Neuaufnahmen eines älteren rein instrumentalen Albums, dieser Jahreszeitenzyklus mit dem vierten Teil wirklich mehr als "nur" würdig abgeschlossen. Nach meinem Geschmack ist "Spring Tidings" noch mal eine Schippe souveräner als die Vorgängeralben geworden, der Bandsound klingt homogener und die Songs haben u.a. durch den neuen Schlagwerker doch deutlich an Drive gewonnen. Natürlich werden die typisch getragenen mit viel Atmosphäre intonierten Tracks, wie immer höchst eindrucksvoll von der ALIAS EYE Frontmann Phil Griffiths vorgetragen aber auch die beiden anderen "Hauptinstrumente", die wunderbar perlig-flüssigen Keyboards von Philipp Jaehne sowie die herrlich "singenden" Gitarren von Stefan Glomb haben sich diesmal einen verstärkteren und mindestens gleichberechtigten Status neben der doch recht prägenden Stimmme erkämpft. Nach einem langsam erwachenden Introthema folgt mit dem schlichten aber schön rockig abgehenden "Blow-Up" gleich ein echter Hinhörer. Das zunächst etwas sperrige beginnende "April" mit seinem leicht neoprogigen Flair steigert sich mit seinen hymnischen Gitarrensolos sowie elegischen Keyboardspitzen zum Reinlegen, ist für mich das heimliche Albumhighlight. Geradezu exemplarisch für die Klangvielfalt und sprichwörtliche Spielfreude steht das 10-minütige Monumentalepos "Watercolours" mit seinen verschachtelten Kompositionen, detailreiche Arrangements tolle Melodien, verschiedensten Stimmungsbildern, einem sogar recht ungewöhnlich aggressiven Gesang von Phil - der Song scheint eigentlich locker auszuchillen aber dann kommt die Band mit geballter Rhythmik und voller Enthusiasmus wieder zurück ins Spiel - einfach spitzenklasse.
Diese Scheibe bietet wirklich alles was das Progerherz begehrt - rockigere Passagen, facettenreiche Tastenklänge, fesselnde Solos (diese Hammergitarren erinnern mich ein ums andere Mal an Steven Rothery/Marillion) alles in der richtigen Länge mit dem Gespür für das gewisse Etwas und dann wieder diese Lässigkeit mit leicht Floyd’schen Augenzwinkern vorgetragen ("Lotus Eaters"). Poor Genetic Material verschmelzen gekonnt Art Rock, Progressive und leichte Jazzansätze ohne dass es aber angestrengt oder zu technisch kühl klingt sondern mitreißend und begeisternd. So ist "Spring Tidings" ein wunderbar leichtfüßig aber dennoch emotional-berührende CD geworden und muß ganz klar, schon jetzt im noch jungen Jahr, als eine Referenz CD des Genres bezeichnet werden. Das dezente aber trotzdem farbbetonte Artwort von Oliver Schellenberger sorgt für ein Übriges einer rundum gelungenen Vorstellung von POOR GENETIC MATERIAL.

Spring Tidings


Cover - Spring Tidings Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 50:37 ()
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Drawing Circles

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Mit ihrem Debütwerk "Polars" haben TEXTURES Kollege Memme zwar fast überfordert, die dem Klasse des Albums entsprechende Aufmerksamkeit haben sie aber in der breiten Masse nicht bekommen. Jedenfalls kenne ich niemanden, der mit dem Bandnamen was anfangen kann und auch eine große Tour war den Holländern nicht vergönnt. Davon ließ sich das Oranje-Quartet aber nicht entmutigen und schrieb die Songs für "Drawing Circles" mit der gleichen Geisteshaltung wie die des Vorgängers. Wieder wird munter in den Topf geschmissen, was gefällt und daraus ein progressives Süppchen gekocht, das leicht die Geschmacksnerven überfordern kann. Ist eben nur was für Gourmets, der Silberling. Härtemäßig haben TEXTURES etwas zugelegt und erinnern viel stärker an MESHUGGAH, was aber nicht verwunderlich ist. Wie gehabt kann man sich nicht sicher sein, was einem in den Songs erwartet, so viele abgefahrene Ideen und unerwartete Wendungen haben TEXTURES eingebaut. Es wird zwar manchmal anstrengend, dem Werk zu folgen, aber das machen tolle eingängige (und gleichzeitig irre technische) Passagen wie bei "Circular" (BORKNAGAR meets SOILWORK) wieder wett. Einen einzelnen Song kann ich nicht hervorheben, da sich alle auf dem gleichen hohen Level bewegen. Zum ganz großen Wurf (=Tip) fehlt zwar noch das allerletzte Quentchen Genialität, trotzdem gehören TEXTURES zu den ganz großen Hoffnungen im progressiven Metal, ähnlich wie FARMAKON oder ILLOGICIST. Aber seit gewarnt, "Drawing Circles" will Hingabe und Aufmerksamkeit, das ist keine Platte zum Nebenbeihören! Aber das sind MESHUGGAH auch nicht.

Drawing Circles


Cover - Drawing Circles Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 48:25 ()
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Safety in Numbers

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JAM ROCK ist mittlerweile ein beleibtes Genre oder vielleicht besser gesagt Stil, der sich jetzt auch hier bei uns in Europa (nachdem früher vornehmlich die USA mit Bands wie GREATFUL DEAD als unangefochtene Heimatstätte des JR fungierte) einer stetig wachsende Zuhörerschaft erfreut. Zahlreiche Festivals hierzu, vornehmlich bei unseren etwas grastoleranteren niederländischen Nachbarn, haben sich parallel dazu entwickelt u.a. das berühmte "Jam in the Dam" und hier kann sich diese so sehr von der Liveimprovisation lebenden Musik auch erst richtig entfalten. Für diesen positiven Trend mitverantwortlich sind die seit 1997 aktiven Amis von UMPHREY’S McGEE, die tatsächlich fast 160 Tage im Jahr auf irgendwelchen Bühnen der Welt mit dieser Musik unterwegs sind. Und da kommen wir auch schon zu der etwas zweischneidigen Sache beim Anhören solcher Tracks, denn live kommt dies sicher wesentlich packender bzw. mitreißender rüber als auf einer reinen Tonkonserve.

Bereits mit dem letztjährigen Vorgängerwerk "Anchor Drops" hatte ich mich, ehrlich gesagt, schon nicht gerade leicht getan und mit dem hier vorliegenden "Safty Numbers" ist dies ebenfalls nicht viel besser, eher im Gegenteil. Obwohl die Band laut eigenen Aussagen diesmal stilistisch eine etwas abgespecktere Songwriterschiene als vornehmliche Intension für diese CD sehen will d.h. man kommt mit deultich weniger vertrackten Rhythmen oder fulminante Solos aus. Dies kann schon so sein allein trotzdem vermögen die meisten der 11 Titel nur wenig Erbauliches auszustrahlen, weil das Gehörte einfach zu fahrig-spröde ohne emotionale Tiefe oder gar hängen bleibende Momente aus den Boxen tönt. Als Grundlage dieses, sich meistens erst so richtig auf der Bühne im aktiven Zusammenwirken mit dem Publikum entwickelnden Jam Rocks, stehen natürlich vielerlei Einflüsse aus Blues, Folk, Country, Jazz, Bluegrass und natürlich Rock’n’Roll aber trotz allem Improvisationsgefühl sowie den typisch leicht progressiven Elementen ist "Safety Numbers" nicht so der große Wurf geworden. Die Höhepunkte sind schnell abgehakt, dazu gehören der treibende Opener "Believe The Lie", das countrymäßige "Rocker" geht auch noch in Ordnung aber bereits das psychedellisch-perlende Liquid wirkt irgendwie spannungslos. Das Artprogige "Nemo" geht dann wieder besser ab, wohingegen das jazzige mit Bläsern etwas zu geleiert wirkende "Intentions Clear" wieder deutlich abfällt. Gegen Ende hauen uns die Umphrey’s mit dem betont fiebrigen "Ocean Billy" doch noch etwas brauchbares um die Ohren aber dies rettet die Plate nicht mehr. Dass Vorgängeralbum hatte insgesamt mehr Fluß, trotz mancher etwas trockener Passagen die besseren Spannungsbögen - hier geht es doch eher unspektakulär mit viel schlichtem Rock zu, so dass dieses 6. Album der Jungs einfach nicht so recht aus den Pötten kommt. Es wird mal gepflegte dann wieder "trocken-spröde" Langeweile geboten - trotz eines nach wie vor voll überzeugenden Sängers mit einem tollen STING’schem Timbre, aber das allein und ein schönes, leicht ironisches Coverartwork reichen (jedenfalls mir) für eine gute CD nicht aus.

Safety in Numbers


Cover - Safety in Numbers Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 54:23 ()
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Revenge Of The Ayreonauts

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Als Hintergrund zur Entstehung für dieses ungewöhnliche Album "Revenge Of The Ayreonauts - A Tribute To Arjen Anthony Lucassen" sollte man unbedingt vorher wissen, dass sich hier Fans & Freunde des Meisters sowie auch Mitglieder der weltweiten AYREON-Yahoo-Mailingliste zusammen getan haben, um mit diesen Songs ihrem "Meister" eine Art Huldigung zu erweisen. Über die Umsetzung kann man, wie eigentlich immer bei solchen Covergeschichten, wunderbar philosophieren, streiten oder auch mal schimpfen aber am Ende wird es sicherlich so sein, daß es keine einhellige Meinung oder "richtige" Bewertung gibt bzw. geben kann.
Auch bei diesem Tribute verhält es sich so und ehrlich mit so manchem Beitrag tu ich mich als Schreiberling wirklich etwas schwer. Gerade bei solche einem detailverliebten Perfektionisten wie AYREON oder richtigerweise Arjen LUCASSEN sind die Vorgaben noch viel höher als eventuell bei einem vermeintlich "schnöden" Rock’n’Roll Vorbild mit vier Griffen und drei Akkorden - dies nachzuklimpern ist musikalisch nicht besonders herausfordernd. Der Holländer selbst bekam diese Compilation übrigends als ganz Weihnachtsgeschenk überreicht und hat sich insgesamt recht amüsiert gezeigt (insbesondere der letzte Track eine sicher nicht ganz ernst gemeinte schaurig–schräge Wandergitarren Version von "Eyes Of Time" kann man nur mit viel Humor ertragen). Wenn es interessiert, die Originalkommentare von Arjen sind auf der Projekt-HP zu finden. Die Betonung der einzelnen Interpretationen läßt sich noch am besten mit "individuell" beschreiben, manchmal sind die Originale recht entstellt, die 15 Songs stammen aber aus allen Ayreon und STAR ONE Schaffensphasen. Bereits das typisch spacig getrimmte Intrumentalsprechsingsang Sammelsurium gleich zum Start der CD macht zunächst nicht gerade Lust auf dieses Album. Vor allem, die nicht nur bei diesem Track (u.a. auch bei "Ayreonesque") etwas billig klingenden Bontempi Keyboardpiepsounds sind nicht wirklich so der Bringer. Auch an den Gesangleistungen werden sich die Geister scheiden, wobei dies nicht nur an den manchmal stark durchschimmernden Akzenten der Beteiligten von Frankreich bis Südamerika liegt, denn so manche Leadstimme ist einfach zu hölzern oder eindimensional für diese komplexe Musik. Als Beispiele hierfür stehen ein ziemlich blasses "Actual Fantasy" sowie ein recht zähes "Back To Plante Earth" und auch die ziemlich schräg-schepprige leicht psychedellische Version von "The Shooting Company” kann da leider keinen Blumentopf gewinnen. Als absolut positive Beiträge sind ganz klar ein leicht funkiges mit cooler Klarinette verfeinertes "Castle Hall", "Sail AwayTo Babylon" oder "Into The Black Hole" und mit leichten Gesangsabstrichen (was die männlichen Schreiattacken angeht) "The Garden Of Emotions” und das betont klassisch geprägte "Dawn Of A Million Souls" zu nennen.

Abschließend bleibt zu sagen, diese CD ist zwar gut gemeint, stellenweise auch recht liebevoll gemacht (das Material war ja eigentlich nicht für eine breite Veröffentlichung vorgesehen) aber trotz des ein oder anderen Schmankerls ist "Revenge Of The Ayreonauts" eher etwas für Lucassen Hardcorefans. Da hilft es auch nicht mehr viel, dass mit Lori Linstruth, die Leadgitarristin STREAM OF PASSION involviert war. Weitere Info’s zur Scheibe inkl. Soundfiles gibt’s für alle Interessierten auf der HP, wer bestellen möchte kann dies ebenfalls dort machen.



Tracklist:

1. Intro

2. Sail Away To Avalon (Ayreon - The Final Experiment)

3. Dawn Of A Million Souls (Ayreon - Flight Of The Migrator)

4. Actual Fantasy (Ayreon - Actual Fantasy)

5. The Garden Of Emotions (Ayreon - Into The Electric Castle)

6. Back To Planet Earth (Ayreon - Actual Fantasy)

7. The Dream Sequencer - Morpheus´ Birth (Ayreon - The Dream Sequencer)

8. Castle Hall (Star One - Live On Earth)

9. Ayreonesque

10. Into The Black Hole (Ayreon - Flight Of The Migrator)

11. Carried By The Antilope (Ayreon - The Dream Sequencer "Carried By The Wind")

12. The Shooting Company (Ayreon - The Dream Sequencer)

13. Lift Off (Star One - Space Metal)

14. The Dream Sequencer (Reprise) (Ayreon - The Dream Sequencer)

BONUS:

15. Eyes Of Time (Ayreon - The Final Experiment)




Revenge Of The Ayreonauts


Cover - Revenge Of The Ayreonauts Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 78:13 ()
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Kailash

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Endlich mal wieder was Neues gibt es jetzt vom Spezialisten für gefühlsbetonten Prog Metal der besonderen Art - HUBI MEISEL mit seiner aktuellen CD "Kailash. Dabei handelt es sich um einen 6.714 Meter hohen Berg im Himalaya (Tibet), wobei dieser im Buddhismus als heiligster Berg bzw. große Pilgerstätte verehrt wird und seine Umrundung verspricht den Gläubigen u.a. spirituelle Reinigung sowie Erlösung. Aufgrund der großen religiösen Bedeutung haben es Bergsteiger aus aller Welt bisher vermieden, dieses Heiligtum zu erklimmen. Der Münchner hat sich jetzt zwei Jahre nach seinem letzten Konzeptwerkt um das sagenumwobene Atlantis "EmOcean" auf diesem neuen Album also thematisch ausführlich mit den Mysterien um diesen Berg sowie den buddhistischen/hinduistischen Kulturen beschäftigt, dass 16-seitige Booklet bietet viele weitere Info’s hierzu, die ausführliche Story gibt’s wie immer auf der HP.

Der Großteil der Songs stammt diesmal aus der Feder des französischen Keyboarders Vivien Lalu, er spielt auch selber mit und hat hier insgesamt eine äußerst atmosphärisch dichte Musik geschaffen, die nicht nur aufgesetzt progressiv daher kommt sondern mit ihren vielen liebenswerten Nuancen sicher einige Durchläufe braucht, um dem Hörer ihren ganzen Reize nachhaltig zu entfalten. Über allem steht natürlich der ausdrucksstarke Gesang von Hubi, der mit seinem weichen Timbre immer wieder prägnante Ausrufezeichen in diese oftmals zerklüftet-üppigen Klangwelten setzten kann. Besonders erfreulich dabei, daß er diesmal mit den Vocals etwas stärker aus sich herausgeht und so auch bei den heftigeren Passagen voll zu überzeugen weiß z.B. bei einem der Highlights des Albums, dem mächtige Stakatoriffer "Shiva’s Dance". Die klar strukturierte Produktion (neben dem Mix vom Meister höchstpersönlich erledigt) läßt allen übrigen Protagonisten (allesamt keine wirklich Unbekannten wie MIND’S EYE Drummer Daniel Flores) noch genügend Raum für die eigene Selbstverwirklichung an ihren Instrumenten. Ein bei anderen Projekten oftmals störender Baukastencharakter, ist hier jedenfalls zu keinem Zeitpunkt auszumachen - ganz im Gegenteil alles klingt homogen wie aus einem Guß. Ausdrücklich noch besonders positiv zu erwähnen ist aus meiner Sicht die diesmal doch deutlich verstärkte Gitarrenpräsenz auf "Kailash", die dem Album wesentlich mehr Dynamik sowie Kontraste verleiht. Letztlich wohl kein Zufall, denn mit Jorge Salán (MAGO DE OZ) wurde neben Marcel Coenen (SUN CAGED) noch ein weiterer virtuoser Saitenhexer mit ins Boot geholt. Es gibt daher gleich Reihenweise geile Solis wie u.a. auf dem schleppend-dramatischen "Kailash - Jewel Of Ice" sowie dem 10-mintuen Epikmonster "Wheel Of Life". Die äußerst abwechslungsreichen Sounds mit ihren typisch fernöstlichen Klanggebilden/Instrumenten sorgen zusammen mit einem ständig präsenten symphonisch-progressiven Kontext hier wirklich für eine von der ersten bis zur letzten Minute packenden CD. Apropos es gibt auch noch zwei recht gelungene Bonustracks gegen Ende, zum einen dass hammermäßigen "The Gentleman Of Great Magic" sowie "Tigers Of Everst", wobei Meisel hier gelungenerweise auf die Dienste des holländischen Ausnahmegitarristen Joop Wolters zurückgegriffen hat.

Ganz klar, mit "Kailash" hat Hubi Meisel ohne Zweifel sein bisheriges Meisterstück abgeliefert.
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Kailash


Cover - Kailash Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 63:3 ()
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Heroine

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Was für eine Kehrtwende! War das Debüt der in Orlando, Florida gegründeten und mittlerweile in Los Angeles ansässigen FROM FIRST TO LAST noch nahezu reiner Emo, schlagen einem auf "Heroine" düsterste Töne und brachiale Sounds entgegen. Musikalisch ist das Ganze nicht mehr einzuordnen: An Emo erinnert mit seinem graden, melodischen Refrain höchstens noch "The Latest Plague", dagegen sind Songs wie "...And We All Have A Hell" und "The Crows Are Coming For Us" stark Prog-Rock beeinflusst und diverse Stücke erinnern aufgrund ihrer verschachtelten Beats und komplexen Strukturen an Bands wie AT THE DRIVE IN. Dazu sind stellenweise elektronische Sounds unter die Musik gelegt, die aber zum Glück nie wirklich in den Vordergrund treten; wirklich zum Tragen kommen sie lediglich in "Waves Goodbye", das extrem ruhig und fast schon meditativ daherkommt. Beim ersten Hören scheint das Album vor allem anstrengend und irgendwie hektisch zu sein, aber irgendwann entdeckt man dann immer wieder Passagen, aus denen sich geniale Melodien herausschälen, die einen so schnell nicht wieder loslassen. Für den oberfetten Sound zeichnen als Produzent Ross Robinson (KORN, SLIPKNOT, AT THE DRIVE IN) und als Mischer Andy Wallace (SYSTEM OF A DOWN, NIRVANA, SEPULTURA) verantwortlich - da kann natürlich nix schiefgehen, noch dazu, wenn jemand wie Ex-LIMP BIZKIT-Gitarrist Wes Borland den Bass einspielt. Diese Scheibe ist gleichzeitig völlig krank und absolut genial, aber in jedem Fall ein intensives und packendes Erlebnis, das man nicht alle Tage zu hören bekommt. Ob´s gefällt, ist letztendlich reine Geschmackssache, aber man muss dieser Band auf jeden Fall Respekt zollen für dieses vor Energie nur so strotzende Album und den Mut, sich über die eigene musikalische Vergangenheit komplett hinwegzusetzen und gleich eine ganze Reihe stilistischer Grenzen zu sprengen.

Heroine


Cover - Heroine Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 43:43 ()
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Paradox Hotel

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Roine Stolt und Kollegen gehören zweifelsohne zu den Workaholics der Prog-Szene; liefern sie doch neben ihrer Hauptbetätigung THE FLOWER KINGS auch noch mit diversen Side-Projekten und als Solokünstler fast schon im Halbjahrestakt Alben ab. Das darunter die Qualität nicht leiden muss, zeigt das neuste Werk "Paradox Hotel" aus dem Hause THE FLOWER KINGS eindrucksvoll auf - 136 Minuten Prog, immer noch mit ausreichend Yes-Anleihen versehen, aber auch mit genügend Blues, Rock und Psychedelic. Die komplexen Strukturen sind gekonnt arrangiert und im eigenen unverkennbaren Stil. Allerdings gehen THE FLOWER KINGS auf ihrem 2006er-Album entspannter und auch roher zu Werke als in früheren Tagen - Jazz und Fusion Ausflüge wurden zurückgefahren. Kalter Perfektionismus, wie sie viele musikalische hochwertige Progkapellen auszeichnet, war ohnehin nie die große Sache bei den FLOWER KINGS. Auf "Paradox Hotel" herrscht durchgehend eine fast schon warme Atmosphäre. Man rockt ohne hart zu sein, man ist progressive ohne zu viel jener ausartenden Frickeleien zu zelebrieren, welche schon mal den Fluss eines Albums stören können - Stolt und Bodin stellen die Songs und ihren Inhalt in den Vordergrund. "Paradox Hotel" handelt von der Kuriosität des Lebens. Roine Stolt meint zum Konzept des Albums: "Wir sind nur Gäste, können nicht viel mitnehmen. Wir checken ein, benutzen die Hausbar, zahlen die Rechung - nichts ist umsonst - und gehen irgendwann wieder." Zweck des Lebens, gute und schlechte Dinge, Gott - all das wird auf dem Album thematisiert. Dabei spielt sich selbst dramaturgisches eher in leisen, wenn auch oft epischen Tönen ab. Bereits der über 20-minütige Opener "Monsters & Men" lädt zum träumen und schwelgen ein - ganz großes Kino zu Beginn und wohl auch das Highlight von "Paradox Hotel". Das dem Bluesrock verbundene, etwas heftige "Pioneers Of Aviation" steht dem nicht viel nach. "Touch My Heaven" kommt dann gar mit Floyd’scher Lässigkeit und entsprechenden Chören daher. Allerdings gehen nicht alle Songs gleich ins Ohr; THE FLOWER KINGS sind definitiv eine Band deren musikalische Welten sich nur mit intensiven Hören erschließen lassen - dann allerdings ist eine Langzeitwirkung garantiert. Was die Schweden können haben sie ja in den letzten Jahren ausreichend bewiesen, und das Roine Stolt zu den besten Gitarristen des Genre gehört steht außer Frage. So liefern THE FLOWER KINGS nichts sensationell Neues und bleiben mit "Paradox Hotel" im Großen und Ganzen auf erfolgsgewohnter Schiene. Bewährte Kost auf musikalisch hohem Niveau.

Paradox Hotel


Cover - Paradox Hotel Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 18
Länge: 136:11 ()
Label:
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