Review:

Return To Childhood

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Als Hintergrundinfo dieses opulent aufgemachten Doppellivepackets "Return To Childhood" des schottischen Rockpoeten Derek William Dick alias FISH sollte man vielleicht doch folgendes wissen: 2005 feierte ein legendäres Progrockalbum sein 20-jähriges Jubiläum - "Misplaced Childhood" von MARILLION mit dem allseits bestens bekannten "Kayleigh" als Singlehit. Diese Platte mit ihrer tiefen Emotionalität war und ist eines dieser Kultwerke, die auch heute noch auf viele Fans eine fast magische Anziehungskraft ausüben. Ich weiß nicht, wie oft ich dieses geniale Konzeptalbum schon angehört habe, es gehört nach wie vor zu den wichtigsten Neoprogalben der 80er Jahre und hat unzählige Bands danach maßgeblich beeinflusst.

Nachdem sich die Band 1987 von ihrem charismatischen Frontman FISH getrennt hatte und beide Seiten fortan alleine weiter machten, wurde dieses Werk lange Zeit nie mehr komplett aufgeführt. Leider gab es auch zum Jubiläum keine (einmalige) Zusammenführung der beiden ehemaligen aber wohl auch heute noch zerstrittenen Parteien. Vor allem die heutigen MARILLION so hört man, haben keinen großen Wert darauf legten mit ihrem ehemaligen Vocalisten aufzutreten. FISH beschloss daher ganz einfach das Album unter seiner Firmierung mit dem Titel "Return To Childhood" noch mal auf die Livebühne zu bringen, ergänzt um eine quasi "Best Of" seines bisherigen teilweise recht durchwachsenen Soloschaffens. Allein bereits dass spitzenmäßige Artwork, eine Art Fortsetzung des Originals, vom Macher aller dieser genialen Cover von MARILLION in den 80’ern Mark Wilkinson, ist wirklich klasse gemacht. Leider fehlen ansosnten auf der Kartonage die einzelnen Spielzeiten und der etwas zu lange und manchmal recht pathetisch-selbstgerechte Text des Booklet vom Chefe selbst verfaßt sind eher na ja und zu lang. geraten.

Ehrlich gesagt, war ich anfangs relativ skeptisch, ob der gute "Onkel" Fish es gesanglich noch so voll bringen würde aber nach intensiven Durchhören bleibt festzuhalten: Er hat sich meinen meinen Respekt verdient, die Stimme ist zwar deutlich tiefer/dünkler geworden aber er kämpft sich mit viel Einsatz, Wut, Heißerkeit und so manchen Zischlauten durch "sein" Lebenswerk. Denn das war und ist MPC bis heute geblieben, natürlich auch sein kommerziell größter Erfolg (und wahrscheinlich auch einer der Hauptgründe für diese Veröffentlichung) - ein guter Geschäftsmann war der Hühne ja noch nie, mit seinen bisherigen CD´s hat er so manchen bitteren Flopp gelandet. Wie gesagt, die Stimme bietet noch immer ihren typischen Klang sowie einiges an Charisma, wenn sie auch mit zunehmender Dauer des Albums merklich kraftloser daherkommt. Die ganz hohen Sachen schafft er bekanntlich nicht mehr so gut aber dafür hat sich FISH hier ein klasse Soul/Blues Sängerin dazugeholt, die hier einen absolut super Job macht, ihn mehr als optimal ergänzt und bei manchem Parts sogar dem Original ein paar neue lohnende Aspekte hinzufügt. Was man von der Begeleitband allerdings leider nicht immer behaupten kann. Sicher die Jungs bemühen sich sind auch nicht wirklich schlecht aber es wirkt vieles zu sehr nach Coverband, die aber nicht annähernd das Vorbild erreicht. Die zusätzliche zweite Gitarre ist bei MC kaum entscheidend hörbar und der Hauptgitarrist tut sich schwer bei den MARILLION Songs, man merkt ihm an, dass er viel eher ein erdiger Rockgitarrist ist als so ein Filigranakrobat wie Steven ROTHERY, der mit seinen singenden Leads schon recht deutlich fehlt. Bei den Fishsongs fühlt er sich dann auch deutlich hörbar sicherer und somit auch besser aufgehoben. Auch der Tastenmann überzeugt eher zwiespältig, der Sound ist nicht oft so volumig wohlig-warm wie bei Mark Kelly sondern eher etwas zu computerartig kühl. Aus diesen Gründen fallen (zumindestens bei mir) auch die vielen Gänsehautmomente des Werks in dieser Interpretation eher flach, die Band ist solide bemüht aber an das Original oder die tolle Liveaufnahme von 1988 "The Thieving Magpie" kommt man (leider) nie ganz heran. Insbesondere im Zugabeteil bei dem Kultsong "Fugazi" kommt diese Version im hinteren Teil mit den disharmonischen Gitarren nicht so packend über aber egal die Stimmung beim Publikum tat dies keinen großen Abbruch, die Fans sind voll dabei. Das frisch-dynamische "Market Square Heroes" hingegen kann da doch deutlich besser überzeugen.

Die erste Seite mit den FISH Solostücken ist ansonsten recht gut zusammengestellt, sicher kann man hier über den ein oder andere Songauswahl etwas streiten aber es wurde hier zum Glück Material aus Aussetzeralben wie "Fellini Days "oder "Suits" weggelassen. Fish wirkt hier deutlich entspannter als bei den meist etwas anspruchsvolleren Tracks von "Misplaced Childhood". Vor allem aber diese fantastische "Credo" Fassung ist wirklich göttlich geraten sowie auch die überzeugende Version von "Brother 52". Wie gesagt bei seinen Solostücken kommt FISH frischer rüber, mag sein, weil die Songs zuerst auf der Setlist standen und erst dann der Klassiker am Stück gespielt wurde. Wie schon angedeutet viel improvisiert wurde insgesamt nicht, das "geänderte" Klangbild beim Refrain von "Kayleigh" ist etwas gewöhnungsbedürftig, die Übergänge passen, sind öfter sogar länger geraten. FISH gibt alles kann aber nicht immer die Erinnerungen an bessere stimmliche Tage verleugnen. In solchen Momenten reißt es dann aber die "Background" Vocalistin Deborah French so richtig raus, vor allem gegen Ende, wenn der Meister etwas erschöpft wirkt bringt sie noch mal neue Power in die Musik. Nun wer braucht aber dieses Album, klar für alle FISH Fans sicher eine Pflichtveranstaltung und auch für alte MARILLION Nostalgiker, die einmal hören möchten wie sich eine Stimme und ein Kultalbum nach zwanzig Jahren anhören, könnte diese Doppel-CD mit den genannten Abstrichen durchaus interessant sein. Die meisten Songs stammen übrigends von einem Konzert in Tilburg am 13.11.2005, "Fugazi" wurde am 18.11.05 im E-Werk in Köln aufgenommen.
Im Sommer soll dann noch eine DVD erscheinen, wahrscheinlich von einem Gig in Amsterdam, bin schon jetzt sehr gespannt auf diesen visuellen Eindruck.

Return To Childhood


Cover - Return To Childhood Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 22
Länge: 125:3 ()
Label:
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Interview:

Communic

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InterviewSeid Ihr denn im Nachhinein mit den Reaktionen auf Euer erstes Album "Conspiracy In Mind" zufrieden, wenn Ihr auf das letzte Jahr zurückschaut?



Das letzte Jahr war wirklich fantastisch! All die Reaktionen auf das erste Album waren so gut… es ist schwer, das alles hinter sich zu lassen und mit einem neuen Album zu beginnen, aber es ist besser, mit der Arbeit weiterzumachen als herumzuhängen und abzuwarten. Solange die Songs fertig sind, und wir der Überzeugung sind, dass die Qualität gut genug für einen Nachfolger ist, ist es besser, nachzulegen, solange das Debüt noch frisch in den Köpfen rotiert.



Auch Eure Shows waren ja als Erfolg zu werten?!



Ja, ich denke schon, weil wir nach dem Release des Albums nicht allzu viele Shows gespielt haben. Wir sind drei Wochen durch Europa getourt, und dann kamen noch ein paar Festivals, von denen das "Rock Hard" das größte war. Diese Erfahrungen haben uns als Band wachsen lassen und uns noch näher zusammengeführt. Wir hoffen aber, mit dem neuen Album eine größere Tour und ein paar größere Festivals zu bekommen, haha!



Jetzt, wo Euer neues Album fertig ist, würdet Ihr da sagen, dass "Conspiracy In Mind" immer noch ein gutes Album ist, oder findet Ihr, dass Ihr im Nachhinein noch ein paar Dinge hättet besser machen können?



Ja, wir können jetzt vergleichen, und ich habe schon viel verglichen, haha! Natürlich findet man im Nachhinein ein paar Sachen, die man jetzt anders machen würde, wenn man die Möglichkeit hätte, noch etwas zu verändern. Aber alles in allem ist "Conspiracy In Mind" ein großartiges Album gewesen, und wir haben es mit ein bisschen Druck hinter uns gelassen, weil die Erwartungen nun sehr groß gewesen sind. Ich habe das Debüt erst jetzt wieder im Auto auf dem Weg zur Arbeit gehört, und ich höre es nach wie vor gerne!



Das Debüt erreichte ja auch im Buch "Best Of Rock & Metal - Die 500 Stärksten Scheiben Aller Zeiten", das von der "Rock Hard" - Redaktion veröffentlicht wurde, den Platz 497…



Ja, hahaha! Ich weiß nicht, was sie über das Album denken, aber es ist absolut weit weg von dem, was wir damit erreichen wollten! Die Scheibe ist kein Mainstream, und sie ist recht schwer zugänglich. Es ist fantastisch, wir wurden ja auch als "Bester Newcomer 2005" gewählt… was können wir noch mehr verlangen?!



"Conspiracy In Mind" ist gerade mal erst ein Jahr alt. Wie habt Ihr denn "Waves Of Visual Decay" so schnell fertig bekommen?



Nun, viele der Songideen zu dem Album waren schon sehr früh vorhanden. Und als wir nach den Aufnahmen zum Debüt aus dem Studio kamen, legten wir keine Pause ein oder machten Ferien. Wir wollten so schnell wie möglich weiter Musik machen. Als wir dann bemerkten, dass wir genug Ideen für einen Nachfolger haben, teilten wir unserem Label mit, dass wir das Album noch gerne vor dem Sommer veröffentlichen würden. Wir machten uns daraufhin selbst ein wenig Druck. Es sollte eine ganze Stunde an Musik aufgenommen werden, und als wir sie zusammen hatten, buchten wir ein Studio und nahmen die sieben Songs auf. Solange man das Material fertig hat, muss man doch keine zwei Jahre warten, bevor man das Album auf den Markt bringt. Außerdem ist das Debüt jetzt noch frisch in den Köpfen, und die Leute werden sich hoffentlich an uns erinnern, wenn die neue Scheibe herauskommt.



Es kommt aber ein wenig das Gefühl auf, dass Ihr das neue Album so schnell fertig bekommen musstet…



Wir wollten damit einfach nicht zu lange warten, aber auf der anderen Seite auch nichts veröffentlichen, mit dem wir nicht zufrieden waren. Auch fanden wir es nicht so gut, mehr Songs zu schreiben, bevor wir ins Studio gehen.



Bereits beim letzten Interview zu "Conspiracy In Mind" meintest Du, dass schon Songs für einen Nachfolger fertig seien. Seid Ihr denn so fixe Songwriter?



Nun, wir setzen uns mindestens einmal die Woche zusammen, für Rehearsals, etc., außerdem sitzen wir nicht herum und spielen nur die alten Sachen, sondern wir arbeiten ständig an neuem Material und neue Ideen aus! Und immer, wenn wir auf etwas warten mussten, wie etwa auf den Release des ersten Albums, die Tourdaten, die Promotion, etc., werkelten wir an den neuen Stücken. Wir sind auch schon dabei, Ideen für ein weiteres Album zu sammeln, so dass wir kontinuierlich neue Musik schreiben. Ich sitze zu Hause oft mit meiner Gitarre und probiere neue Musik oder Gesang aus. Und am Ende sind sehr viele Ideen fertig, und es ist dann nur noch eine Frage der Zeit, mit den Jungs alles zu rehearsen und die endgültigen Songs fertig zu stellen.



Aber wenn Ihr so schnelle Songschreiber seid, dann kann ich mir vorstellen, dass Ihr viel mehr Songs geschrieben habt, als auf dem Album stehen.



Ja, wir hatten mehr Ideen für noch mehr Songs, aber ich sehe das alles als langen Prozess. Ich habe auch viele Songs aus früherer Zeit, auf die ich noch zurückgreife, weil ich sie einfach zu gut finde, um sie hinter mir zu lassen. Beim ersten Album gab es keine "Leftovers", weil wir keine Songs geschrieben hatten, die nicht gut genug für die Scheibe waren. So haben wir es auch mit dem Nachfolger gehalten. Die Ideen, die nicht gut genug sind, werden gleich verworfen, bevor sie sie zu einem Song werden. Darum gibt es bei uns kein übrig gebliebenes Material, und man investiert keine Arbeit in Dinge, mit denen man nicht zufrieden ist.



Auffällig ist, dass "Waves Of Visual Decay" die gleiche Struktur hat wie "Conspiracy In Mind". Es sind sieben überlange Songs bei ähnlicher Spielzeit. Mögt Ihr keine kürzeren Stücke?



Wir denken gar nicht darüber nach! Wir nehmen keine Zeiten von den Songs nach dem Motto: "Jetzt haben wir vier Minuten, das reicht!". Wir versuchen, jeden Song mit allem, was er beinhalten soll, fertig zu stellen. Am Ende schauen wir, wie lang er ist und staunen selbst über die Spielzeit. Wir wollen die Stücke aber nicht kürzen, solange sie unserer Meinung nach in Ordnung sind. Ich denke, es verhält sich so, dass ich ein Stück von etwa fünf Minuten Länge schreibe und die anderen Bandmitglieder danach noch weitere Ideen einbringen. Der Song entwickelt sich dann noch weiter, und wenn wir meinen, dass eine Idee hinein genommen werden soll, dann nehmen wir sie auch auf. Und wir haben nun mal so viele Ideen! Vielleicht wird es auf dem nächsten Album ein vierminütiges Stück geben, keine Ahnung. Das ist eben unsere Arbeitsweise!



Meiner Meinung nach ist das neue Album auch ein wenig thrashiger als der Vorgänger.



Ja, ein bisschen thrashiger und heavier, das stimmt!



Außerdem arbeitest Du etwas mehr mit höherem Gesang.



Das habe ich schon auf dem ersten Album gemacht, aber nicht so viel, mehr im Hintergrund. Aber dieses Mal wollte ich etwas variablere Vocals und auch ein wenig düsterer. Es sollte einfach interessanter werden, als immer nur in einer Tonlage zu singen, und ich denke, das hat auch gut geklappt. Spaß hat es außerdem gemacht, all diese verrückten Sachen zu singen, haha!



Was soll der Titel "Waves Of Visual Decay" genau aussagen? Das klingt sehr spirituell.



Nun, der Titel kann auf viele unterschiedliche Arten erklärt werden. Die Leute werden für sich ihre eigene Bedeutung finden, aber natürlich habe ich meine eigene Vorstellung davon. Es ist kein Konzeptalbum, aber alle Stücke können mit diesem Titel verknüpft werden. Auch das Cover - Artwork drückt die Handlungen der Stücke aus, was etwa soviel bedeutet, dass uns die Medien mit Fernsehen, Radio, etc. füttern und wir das glauben, was wir sehen. Das wirft die Frage auf, wer entscheidet, was wir sehen dürfen. Es geht um Manipulation, Korruption und um die Frage, ob das, was wir sehen, auch die Realität ist. Es ist eine sehr düstere Thematik, die sich mit der Frage befasst, was wirklich außerhalb unserer Wohnzimmer passiert. Die Texte sind auch sehr offen, so dass sich jeder sein eigenes Bild machen kann. Für Dich ist es spirituell, das ist eben Deine Interpretation, und so soll es auch sein! Es ist für mich auch einfacher, über solche Dinge zu schreiben als über fröhliche Themen.



Im letzten Interview hast Du gesagt, dass Du viele Deiner Inspirationen aus dem Fernsehen bekommst, und der Typ auf dem Cover schaut in diesem Moment auch ins Fernsehen. Ist das bewusst so gemacht?



Ja, die Figur wird mit Informationen gefüttert. Es stimmt, dass viele meiner Einflüsse daher kommen, und der Titel und das Artwork drücken für mich auch etwas in dieser Richtung aus. Da wir schon darüber gesprochen haben, weißt Du es, aber die ganzen Leute nicht.



Ihr werdet teilweise immer noch mit SANCTUARY / NEVERMORE verglichen. Seid Ihr denn immer noch maßgeblich von diesen beiden Bands beeinflusst?



Nein, das würde ich nicht sagen. Ich kann verstehen, dass uns die Leute mit NEVERMORE oder sogar SANCTUARY vergleichen, aber das liegt wohl hauptsächlich an meiner Stimme und daran, wie ich singe. Ich persönlich sehe es nicht so, dass wir diesen Bands so nahe sind. Es wird auch behauptet, dass wir ein Rip - Off davon seien, aber das kommt von Leuten, die vielleicht ein Stück von uns kennen oder uns nur kurz gehört haben. Wenn man sich das Album anhört, dann wird man schnell feststellen, dass es nach COMMUNIC klingt und nicht nach einer dieser Bands. Natürlich haben wir unsere Wurzeln, aber NEVERMORE haben die Musik von COMMUNIC nicht sonderlich beeinflusst. Ich bin stilistisch eher im älteren Thrash Metal beheimatet, wie etwa frühe MEGADETH, TESTAMENT, METALLICA oder Stoff aus den frühen 90ern. Dann kamen Bands wie FATES WARNING, QUEENSRYCHE,… es ist eine große Suppe aus Allem! Und die anderen Jungs in der Band hören ihre eigenen Sachen und bringen daher auch eigene Ideen mit. Darum denke ich, dass unsere Musik sehr eigenständig ist und wir keine andere Band kopieren.



Der Vergleich ist ja auch mehr als Kompliment zu verstehen!



Wir nehmen es auch niemandem übel, wenn er uns mit diesen Bands vergleicht, denn sie gehören zu den besten Bands überhaupt. Ich habe auch kein Problem damit, und ich kann auch verstehen, warum die Leute immer Vergleiche suchen.



Geht Ihr drei eigentlich einer geregelten Arbeit nach, bzw. habt Ihr normale Jobs?



Ich habe eine eigene Firma, in der ich Grafikdesign, Magazine, Bücher und so etwas mache. Tor (Atle Andersen - Drummer - Anm. d. Verf.) ist Mechaniker, aber Erik (Mortensen - Bassist - Anm. d. Verf.) ist der einzige in der Band, der keinen regulären Job hat.



Du hast vorhin QUEENSRYCHE erwähnt. Dann bist Du doch sicher auch ein Fan von deren Album "Operation Mindcrime" und hast den zweiten Teil davon gehört?!



Ja, aber ich war nicht unbedingt glücklich damit. Ich habe es aber auch erst einmal gehört, und vielleicht braucht es ein paar Durchläufe mehr, haha! Der erste Teil ist echt klasse, darum hatte ich auch große Erwartungen an den zweiten Teil.



Und irgendwie habe ich das seltsame Gefühl, dass "Waves Of Visual Decay" allgemein besser ankommen wird und bessere Kritiken erhält als "Operation Mindcrime II".



Hahaha! Ja…




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The Age Of Rock

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Bei den Saarländern UNDER PRESSURE von einer "Nachwuchsband" im eigentlichen Sinne zu sprechen wäre schon etwas arg untertrieben, denn dieser klassische Dreier besteht aus absolut erfahrenen Musikern jenseits der 30. Diese Reife bzw. Erfahrung hört man auf dieser professionell gemachten CD "The Age Of Rock" bei jeder einzelnen Note, und das sind hier einige auf über 60 Minuten Spielzeit. Hier sind richtige Könner am Werk, die Band gibt es jetzt schon seit fast drei Jahren und bezeichnet ihren Stil selbst als "Modern Hardrock", man will Rockmusik jenseits aller "Sex and Drugs and Rock’n’Roll" Klischees machen (gerade bei den Texten) und dies ist UNDER PRESSURE tatsächlich bestens gelungen. Mit einer ausgesprochenen Rhythmusbetonung und absolut coolem Riffing haben die Jungs eine absolut hörenswerte Mischung aus Classic Rock, ein bisschen Funk, leichte Jazzsprenkeln und auch sehr viel unterschwelligen Progappeal zusammengezimmert. Auch wenn es fast nicht machbar erscheint - UP sprechen damit gleichermaßen die Traditionalisten mit straighten Tracks wie "Living On Stage" oder "Time For Love", genauso wie Anhänger von eher Classic Rock inspirierter Kompositionen "Ready To Rock" aber auch die Superanspruchsvollen detailverliebten Hörer "Nothing Is like It Seems" werden hier ihre helle Freude haben. Gerade die immer mal wieder eingebauten sehr gelungenen Progeinschübe kommen nie zu oberlehrerhaft daher sondern bleiben durchaus erdig. Mit diesen Parts manche nennen es etwas negativ "Kopfmusik" wird es aber hier nie übertrieben, es ist mitunter zwar (recht) anspruchsvoll aber trotzdem stets nachvollziehbar - so kommen eher schlichtere Gemüter genauso wie Detailfetischisten auf ihre Kosten. Die gute Mischung macht es einfach, so passen Einflüsse von Rockheroen wie VAN HALEN, RUSH und TOTO wunderbar zusammen und werden .a. im Song "Believe" miteinander verwoben und stehen gleichberechtigt nebeneinander. UP sind vom Songwriting her gesehen ganz klar stark durch die 70/80er Jahre geprägt, ist ja auch kein Wunder beim alter der Protagonisten, aber die Band schafft es trotzdem dabei modern zu klingen und sich bzw. diese Musik neu zu definieren. Dies liegt auch an der wunderbar differenzierten und glasklaren Produktion, bei der jedes Instrument deutlich herauszuhören ist und nicht alles irgendwie zusammen in einen Soundbrei vermanscht wurde. Mastermind Ralf Zimmer ist ein erfahrener Funk- und Jazz-Bassist der hier wirklich einen absolut coolen Part runterzockt und auch mit einer sehr abwechslungsreichen Stimme irgendwo zwischen ROGER CHAPMAN, GEDDY LEE und BERNIE WEISS (AXXIS) aufwarten kann. Der ebenfalls studierte Gitarrist Dirk Hofacker kann und will zu keiner Zeit seine deutlichen VAN HALEN Vorlieben verleugnen und macht ebenfalls einen richtig klasse Job, so was innovatives haben wir von Eddy schon seit Jahren nicht mehr gehört. Am Schlagzeug gab es zuletzt einen Besetzungswechsel aber der hier noch trommelnde Karsten Wernet wird mit seiner Power sowie außergewöhnlichen Stil sicher eine große Lücke hinterlassen.

UNDER PRESSURE vermitteln auf "The Age OF Rock" gekonnt Anspruch mit großer Virtuosität sowie packender Energie, so daß die vielen songwriterischen Details trotzdem noch locker daherkommen und der Spaß jederzeit hörbar im Vordergrund steht. Bitte weiter so!!

The Age Of Rock


Cover - The Age Of Rock Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 63:9 ()
Label:
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Review:

Voices Inside My Head (EP)

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Ganz klar, die polnischen Modern Art Rocker von RIVERSIDE sind die Progband der Stunde und da macht es durchaus Sinn, wenn dass geschäftstüchtige Inside Out Label eine bereits 2004 erschienene EP Namens "Voices In My Head" jetzt nochmal neu mit u.a. drei zusätzlichen Livetracks auflegt. Dass wichtigste ist natürlich die musikalische Qualität, und die stimmt absolut und reiht sich nahtlos an die bisherigen Veröffentlichungen ein. Der Titel wurde aus dem Debütalbum "Out Of Myself" entnommen und soll wohl auch eine Art Verbindung zwischen diesen beiden Alben darstellen.

Die fünf Songs von "Voices In My Head" sind zwar größtenteils relativ ruhig ausgefallen ("US" kommt dabei völlig in akustischen Gewande daher) hätten aber durchaus auch auf die beiden bisherigen Platten gepasst. Vor allem das hammermäßige "Acronym Love" ist ein Progrock Sahnestück zum ehrfürchtig Niederknien mit diesem elegischen Gitarrenthema - der Song wie auch etwas die anderen erinnert mich von der Stimmung etwas an MARILLION zu "Brave" Zeiten. Die enorme Intensität der Vocals und eine äußerst melancholische aber nicht depressive Stimmung in Verbindung mit der herausragende Stimme von Sänger, Bassist und Songschreiber Mariusz Duda lassen den Hörer einfach nicht mehr los und man bekommt sprichwörtlich die Stimmen nicht mehr aus seinem Kopf. Bestes Beispiel hierfür sind die süchtigmachenden kanonartigen Gesangstriaden bei "Stuck Between". Aber auch die mehrfach auftauchenden Triphop angelehnten Rhythmen sowie Drumbeat Arrangements zeigen insbesondere bei dem über siebenminütigen "Dna ts. Rednum or F. Raf” (Rückwärts lesen!) völlig neue Klangwelten auf - so psychedelisch und fast schon experimentell kannte man RIVERSIDE bisher nicht. Und immer wieder tauchen diese wunderbar sphärischen Elemente mit den klasse Gitarren von Piotr Grudziñski auf und entführen den Zuhörer ihn eine meist nur schemenhaft angedeutete weite Ferne. Hier sollten sich sogar PINK FLOYD Liebhaber wohlfühlen können. Ansonsten gibt es drei zusätzlichen Live-Bonus-Tracks und hier zeigen die Jungs, dass sie gerade auch auf der Bühne ihre vielschichtige Musik eindrucksvoll umsetzen können. Insbesondere das einfühlsame "I Believe" aber auch das melodisch-extatische "Loose Heart" zeugen von hoher Impulsivität. Die EP kommt so auf eine Spielzeit von knapp 36 Minuten wobei der zusätzliche Multimedia-Part diverse Bandbilder, alle Songtexte der bisherigen Veröffentlichungen und ein Live-Video zu "Acronym Love" enthält.

"Voices In My Head" muß man als RIVERSIDE Fan auf jeden Fall haben und auch alle anderen Liebhaber von atmosphärisch-ergreifendem Prog werden hier in kollektive Begeisterungsstürme verfallen - garantiert. Das nächste Album soll schon im April/Mai 2007 erscheinen, bleibt nur zu hoffen, dass die Band im Spätsommer noch mal zu uns nach Deutschland kommt um RIVERSIDE auch mal livehaftig zu erleben.

Voices Inside My Head (EP)


Cover - Voices Inside My Head (EP) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 36:39 ()
Label:
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Review:

Looking For Myself

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Wenn das so weitergeht wird ich bei MI noch zum wahren "Polen-Onkel" denn schon wieder findet sich eine Band aus just diesem Lande in meinem Player. Andererseits dann doch wieder nicht so verwunderlich, denn Formationen insbesondere mit progressiver Ausrichtung sind derzeit tatsächlich schwer angesagt. Klar RIVERSIDE sind die aktuell bekanntesten und auch erfolgreichsten Vertreter aber auch QUIDAM, COLLAGE oder SATELLITE dürfte vielen schon ein Begriff sein. Solange die Qualität stimmt ist gegen diesen verstärkten musikalischen Ostimport auch nichts zu sagen und so hat sich auch das ProgRock Records Label hier ein lohnenswertes "Objekt" gesichert. Denn diese Band, bereits im Jahr 2001 gegründet (zunächst ohne Keyboarder) hat nach drei Jahren intensiven Arbeitens mit "Looking For Myself" jetzt ihr erstes Werk vorgelegt. Im Gegensatz zu den bereits genannten Bands beackern SANDSTONE eher die (Melodic) Prog Metal Schiene wobei insbesondere das allseits geschätzte Traumtheater einen nicht unwesentlichen Vorbildcharakter gehabt haben dürfte. An die Härtegrade von z.B. THRESHOLD kommt man zwar nie ganz heran aber für reinen Progrock ist dieser Quartett einfach auch von der Gitarrenarbeit viel zu heavy ausgeprägt. Trotz aller (bewusst) hörbarer Einflussgrößen ist hier der eigene Touch entscheidend, dazu gehört, dass man sich einen recht eigenwilligen Vocalisten geholt hat, der sowohl voluminös als auch gefühlvoll (man höre nur mal das fast gehauchte "Youth" an - Hammersong) agieren kann und mit seinem ganz eigene Klangbild wie eine Mischung aus dem Sänger von ENCHANT, OZZY ("Birth Of My Soul") und Geoff Tate klingt. Trotz vieler langer sowie episch-opulent geprägter Songs mit vielen detailreichen Arrangements machen SANDSTONE nicht den Fehler ihre technischen Fähigkeiten ständig vor sich her zutragen sondern gegen durchaus songdienlich zu Werke, den gefürchteten Frickelfaktor hält man auf einem erträglichen Level. Insbesondere der Tastenmann weiß wie man dass Wort "Vielseitigkeit" buchstabiert. Vom Inhalt her geht es ganz grob gesagt bei den 6 Tracks im einen Mann, der sich auf den Weg macht, um die große Liebe zu finden. Die emotionale Umsetzung dieser Thematik verpackt die Band in gelungene Melodiebögen, logischen Breaks sowie packenden Gitarren (Duellen). Manche Kritiker werden sich am gelegentlich auftauchenden Mainstream Touch gewisser Parts stoßen - ich nenn’ dass jetzt mal den "Images & Words" Faktor, der sicher auch so vorhanden ist, den ich aber eher positiv bewertet wissen möchte. Die Produktion hätte vielleicht noch einen Tick mehr Wucht bei den Drums vertragen aber was soll’s, Artwork und Booklet mit Texten gehen ebenfalls Ordnung so dass bei "Looking For Myself" von einem rundum guten Album gesprochen werden kann. SANDSTONE sind ansonsten eine Band von der zukünftig noch einiges zu erwarten sein wird.

Looking For Myself


Cover - Looking For Myself Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 55:7 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Waves Of Visual Decay

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Eigentlich könnte ich mich mit diesem Review sehr kurz fassen: wer das grenzgeniale Debütalbum der norwegischen Newcomer COMMUNIC, "Conspiracy In Mind", wahlweise liebt, vergöttert, anbetet, abends mit ins Bett nimmt,…, der findet mit "Waves Of Visual Decay" die nahtlose Fortsetzung seiner feuchten Träume! Das Zweitwerk knüpft fast nahtlos an den Vorgänger an und strotzt erneut vor allen Qualitäten, die dieses Trio um Gitarrist und Sänger Oddleif Stensland ausmachen. Sieben überlange Perlen auf einen Streich, phantastisches Songwriting und diese einzigartigen Emotionen, die im Sekundentakt Gänsehaut fabrizieren, findet man auch hier, wobei das Album gegenüber dem Vorgänger sogar noch eine Ecke schwerer zu konsumieren ist. Hat man aber diese anfängliche (und für Proggies nicht sonderlich schwierige) Hürde genommen, verfolgen einen die überragenden Melodien bis in jede Ecke, und man verfällt diesem Meisterwerk völlig! Stilistisch sollte nicht unerwähnt bleiben, dass man trotz etwas erhöhter Progressivität noch eine Ecke thrashiger und härter zu Werke geht und die Parallelen zu Warrel Dane und Co. zwar noch vorhanden sind, aber nicht mehr so stark ausgeprägt wie noch auf dem Debüt. Dabei ist es wieder völlig wumpe, in welche Region auf der CD man den Laser schickt, hier findet man keine schwache Note. Wer einmal Stücke wie den vertrackten Opener "Under A Luminous Sky", die göttliche Gefühlsachterbahn "Fooled By The Serpent" oder den phänomenalen Titelsong gehört hat, wird diesen ultimativen Trip nicht mehr missen wollen! Nennt mich ruhig völlig bekloppt, dass ich hier so euphorisch abgehe, aber COMMUNIC senden einfach komplett auf meiner Wellenlänge. Mein persönliches Fazit nach dem Genuss des Debüts war, dass die Scheibe vielleicht 15 Euro kostet, die Musik aber unbezahlbar ist. Das gilt auch hier, denn die Band hat es geschafft, das Unmögliche möglich zu machen und mit "Conspiracy In Mind" mindestens gleichzuziehen. Endgeil!

Waves Of Visual Decay


Cover - Waves Of Visual Decay Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 57:58 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Reverse Feng-Shui Audio Guide

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Nachdem es um die genialen Wuppertaler Arbeitskräfte in den letzten zwei Jahren (abgesehen von einer Zusammenarbeit mit Victor Smolski) etwas still geworden war, die Band sich von Basser Armin nicht ganz friedlich trennte (der aber mittlerweile durch einen Mann namens Marcel ersetzt wurde) und das anstehende Album immer wieder verzögert wurde, war zumindest ich nicht sicher, in welche Richtung sich FORCES AT WORK entwickeln würden. Und eigentlich war das Ende der Fahnenstange in Sachen "Techno Metal" mit den beiden obergeilen Demos "Coldheart Canyon" und "Forcilized" sowieso schon erreicht, so dass es eigentlich nur noch nach hinten losgehen konnte. Doch die Band hat mit "Feng - Shui Audio Guide" noch einen draufgelegt und verursacht nur noch Maulsperre! Die Mischung aus SIEGES EVEN / WATCHTOWER - verdächtigem Gefrickel, Death Metal - Anleihen und neuerdings auch noch modernen Zugeständnissen in Richtung Metalcore (keine Angst… und selbst das können sie sehr gut!) ist noch vertrackter als in der Vergangenheit, und besonders Sänger Andreas Lohse agiert noch aggressiver als je zuvor. Gleich der Opener "Forlorn" ist ein dynamischer Brocken im besten "The Benefit Of All My Senses Sharpened" - Stil, der zudem noch von einem coolen Sample aus "Sin City" eingeläutet wird. Und auch als Abschluss hat man sich eine äußerst witzige Einspielung ausgedacht, die zu der Band passt wie die berühmte Faust auf´s Auge. Dazwischen liegen mit "Predictable Patterns Of Unique Minds", dem Oberhammer "Thrown Free On Impact", "Code Of Secrecy” und "In Silent Graves” noch vier weitere Knaller, die FORCES AT WORK gereifter denn je und in gewohnter Topform präsenteren. Und obwohl, oder gerade weil, hier gleich mehrere Genres bedient werden, bin ich mir sicher, dass sich die meisten Hörer nach wie vor an den Jungs die Ohren verrenken und die Zähne ausbeißen werden! Das längere Warten hat sich gelohnt; hoffen wir, dass nun auch mal ein wenig Ernte eingefahren werden kann. Verdient haben es diese Ausnahme - Proggies ja schon lange - was dieses Debüt nochmals ganz dick unterstreicht!!!

Ach ja, "Reverse Feng - Shui Audio Guide" erscheint zwar bei dem kleinen Label B.Mind Records, aber mittlerweile wandeln FORCES AT WORK wieder auf Freiersfüßen und sind auf der Suche nach einem neuen Vertrag!

Das Album ist für neun Euro inklusive Porto über die Homepage erhältlich.

Reverse Feng-Shui Audio Guide


Cover - Reverse Feng-Shui Audio Guide Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 29:31 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

10th Anniversary Concert

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Und munter weiter geht´s mit der Veröffentlichungsflut aus dem rührigen Hause LANA LANE. Nach der erst in 2004 erschienen DVD "Storybook - Tales From Europa And Japan" auf der 20 Songs von verschiedenen Konzerten der Symphonic Queen Of (Prog) Metal aus den Phasen zwischen 1998 und 2003 zusammengestellt waren, gibt es jetzt schon wieder neues Material. Diesmal wird ein Mitschnitt des Jubiläumgigs präsentiert, der anlässlich des 10-jährigen Bestehens mit einem Konzert der "Lana Lane 10th Anniversary Tour" am 30. Juni 2005 in Tokyo aufgenommen wurde, also dort wo die US-Proglady bekanntlich ihre fanatischsten Anhänger besitzt (die hier allerdings selten wirklich zu hören sind). Da sich die Überschneidungen in der Setlist im Vergleich zu erstgenannter DVD mehr als einigermaßen in Grenzen halten und die 19 Tracks einen recht repräsentativen Querschnitt (insbesondere für Neueinsteiger) durch alle LANA LANE Alben bieten, sollte man hier nicht so unbedingt von Geldmacherei sprechen. Einige Tracks wurden gar erstmals überhaupt mal live gespielt. Da die Aufnahmen allesamt von einem einzigen Konzert stammen vermittelt diese DVD auch einen wesentlich kompakteren Eindruck als das doch arge zusammengebastelt wirkende "Storybook". Apropos "live" der Sound ist stellenweise so klar bzw. ohne jegliche Nebengeräusche, selbst Überlagerungen bei den einzelnen Instrumenten sucht man absolut vergebens. Da wurde garantiert ein Großteil der Aufnahmen von Ehemann und Tastenguru Eric Norlander noch mal intensiv "nachbearbeitet" und auf Hochglanz poliert, insbesondere die Keys stehen (natürlich) immer stets im rechten (Hör)Bild. Die Band wirkt insgesamt gut eingespielt und homogen, LANA LANE liefert mit ihrem begnadeten Organ natürlich die erwartete starke Gesangsleistung ab, wobei sie aber an ihrer etwas starren Bühnenperformance (trotz viel pathetischen Tucheinsatzes) schon noch etwas arbeiten könnte. Dennoch steht Lana mit dieser gestandenen sowie exquisiten Band im Rücken nach wie vor als Synonym für bombastischen Symphonic Rock der Extraklasse - mit der Betonung auf viel Melodie sowie getragenen und einfühlsamen Momente kann man sich dem Charme dieser Musik nur schwerlich entziehen. Die Aufnahmen sind überwiegend recht dunkel gehalten, in vielen tiefblauen Farbtönen, manchmal vielleicht etwas zu rauchig aber die Bildqualität geht trotzdem in Ordnung. Neben der DVD gibt es außerdem noch ein Audio-CD als Draufgabe, hier sind aus Kapazitätsgründen die ersten beiden Nummern "Astrology Prelude" sowie "Secrets Of Astrology" nicht dabei.

Komplettiert wird die Scheibe (4:3-Bild, Sound in 2.0 und 5.1 Stereo) durch ein rund halbstündiges recht unterhaltsames Video-Tourdiary mit Soundchecks, Konzertaufnahmen u.a. aus Deutschland sowie interessanten Bilder vom Tourleben, die sowohl Lana als auch ihre Begleiter als äußerst sympathische Zeitgenossen zeigen. Als passender Schlusspunkt ist dann noch ein Livekonzertausschnitt "Someone To Believe" vom Sweden Rock Festival 2005 dabei - schöne DVD.

10th Anniversary Concert


Cover - 10th Anniversary Concert Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 19
Länge: 134:3 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Free

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Bereits mit ihrem Debutalbum vor rund drei Jahren konnten O.S.I. (Office Of Strategic Influence) bei mir, ganz im Gegensatz zum Groß der meisten Fans sowie Kritiker, nur wenige Pluspunkte sammeln. Trotz sogenannter Allstar Besetzung mit den beiden musikalischen Köpfen Jim Matheos (Git./FATES WARNING) und Kevin Moore (Keys/CHROMA KEY, ex-DREAM THEATER) sowie den beiden Gastinstrumentalisten Mike Portnoy (DT) sowie und Fates Warning Bassist Joey Vera war der meist recht spröde Sound dieser Art Kopfmusik einfach zu experimentell und nur wenig songorientiert, um besondere Ah-Erlebnisse zu vermitteln. Mag sein, dass die Soundspielereien einfach nur meilenweit von der Art Musik ihrer "normalen" Hauskapellen entfernt waren und die dadurch projezierte Erwartungshaltung einfach etwas zu starr war. Auf der hier nun vorliegenden zweiten CD "Free" ist wieder die gleiche hochkarätige Besetzung am Werk und zumindestens was das Songwriting angeht, haben die Jungs jetzt doch ein klein wenig gesteigerten Wert auf nachvollziehbare Momente und Melodien gelegt, wenn auch hier wieder einem recht gewöhnungsbedürftigen Soundmix gefrönt wird. Dies liegt hauptsächlich an den sehr modernen Keybordklängen die wabern fast an allen Ecken der Tracks irgendwelche Samples, Piepser, Electro oder sogar mal leicht wavige Sprenkel z.B. "Home Was good" oder dass fast schon völlig im TripHop Stil gehaltene "Simple Life" und verleihen diesem sowieso eher stark melancholisch-ruhig geprägte Album so oftmals eine recht unruhiges sowie hektisches Ambiente. Das etwas 80er Jahre mäßige "Go" mit diesen typischen Keyboardspitzen gefällt dabei noch am besten. Wie schon beim Debüt wurden die Grundarrangements alle von Matheos geschrieben ehe dann Moore die Songs vollende - und für meinen Geschmack künstelte er dabei oftmals etwas zuviel des Guten herum, weniger wäre hier mehr gewesen, die Tastenspielereien sind insgesamt zu dominant. Richtig fette packende Gitarrenkost wie beim klasse leicht grungigen Titelsong "Free" sind einfach zu selten, der Keyboarder läßt mit seinem sehr technischen Programming nur wenige wirklich tiefgehende Atmosphären entstehen, da klingt einfach alles zu kühl und irgendwie unnahbar. Das Tempo wird oft verschleppt und ehrlich gesagt auch die Vocals von Herrn Moore sind nicht so wirklich der Bringer, der vielfach gleichförmig und in nur einer Tonlage gehalten Gesang, sorgt eher für gepflegte Langeweile. Eine komplette Ausnahme zu diesen ansonsten relativ sterilen Klängen stellt die wunderbar komplett mit akustischen Gitarren gehaltene Schlussnummer "Our Town" dar, hier vermitteln O.S.I. doch noch eine gewisse Erdverbundenheit. Zu selten funktioniert diese Symbiose Electro und Progrock so wie bei "Better", als dass man in Begeisterung ausbrechen könnte. Daher hat auch "Free" mit seinem zu stark introvertiert-sperrigen Charakter nur sehr wenig fesselnde Momente zu bieten und hat mich, obwohl dies so mancher Fan sicher völlig anders sehen wird, wieder nicht überzeugt. Da die Erwartungshaltung diesmal aber eh nicht sonderlich hoch war hält sich die Enttäuschung aber in Grenzen.

Die Scheibe erscheint neben der Regular Edition außerdem noch als Special Edition im Schuber, mit erweitertem Booklet und einer sechs Tracks beinhaltenden Bonus-CD.

Free


Cover - Free Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 48:15 ()
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Vertrieb:
Review:

Degree Absolute

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Mit DEGREE ABSOLUTE betritt ein Newcomer die Bildfläche, der 1999 von dem amerikanischen Multiinstrumentalisten Aaron Bell gegründet wurde. Verstärkt um Basser Dave Lindeman und Drummer Doug Beary, hat sich der Gitarrist, Elektroniker und Sänger dem progressiven US Metal verschrieben, der aber mit zunehmender Spielzeit immer mehr ins Artrockige und Experimentelle driftet. Stellenweise erinnert mich das Trio an jüngere DREAM THEATER (etwa zu "Six Degrees Of Inner Turbulence" - Zeiten - ob der Bandname Zufall ist???), besonders, was die sperrigen Songaufbauten und die dröge Produktion betrifft. An die "Originale" kommen DEGREE ABSOLUTE aber zu keiner Sekunde heran, obwohl sich ein paar gute Ideen auf diesem Debüt verstecken - allen voran der starke Opener "Exist". Wären alle Songs so hochklassig, dann würde das Album als wirklich gutes Erzeugnis durchgehen, aber Stücke wie die ewig vor sich hindudelnde Soundcollage "Distance", das fast schon bekiffte, spacige Instrumental "HalfManHalfBiscuit" (watt´n Titel!) oder das ebenfalls eher als Füller funktionierende "Pi" sind trotz ihrer technisch zweifelsohne ansprechenden Qualitäten einfach nur sinnlos und ziehen die Scheibe wie Kaugummi in die Länge. Gegen Ende wird es mit "Ask Nothing Of Me" und dem überlangen, atmosphärischen "Ergo Sum" wieder etwas stärker, aber der Vogel wird auch hier nicht abgeschossen. Auch der Rest des Albums, die Stücke "Laughing Alone", "Questions" und "Confession", strebt eher gegen Langeweile, denn gegen mitreißendes Songwriting; hinzu kommt, dass der gute Aaron über weite Strecken arg ausdruckslos singt. Zugegeben, es mag wohl schlechtere Platten in diesem Genre geben, aber auch eine ganze Latte bessere. Da muss noch nachgelegt werden!

Degree Absolute


Cover - Degree Absolute Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 57:12 ()
Label:
Vertrieb:

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