Review:

Creatures Of The Underworld

()

Bereits ihr zweites Album "Creatures Of The Underworld" legen uns hier die Jungs von SEID an die verwöhnten Lauscher und tatsächlich, die Mucke der Trondheimer Formation sicher nichts für jedermanns Geschmack bietet. Neben dem für deutsche Ohren schon etwas seltsam klingenden Bandnamen wartet der Vierer mit einem schon recht eigentümlich Songgebäu irgendwo zwischen Progressive Space, Indie und psychedelic Rock auf, wobei vor allem letztere Einflüsse (zu mindestens bei mir) nicht gerade für wohlwollendes Entzücken sorgen. Positiv anzurechnen, von einem ja eher dem Metal zugewandetes Magazin, sind die mitunter recht aggressiven Vocals aber heftigeren Gitarrenparts, die aber dann wieder von den zu stark dominierenden Orgel/Hammond/Mellotron Sounds dominiert und überlagert werden. Ich bin ja auch ein Keyboardfreak aber was uns SEID da manchmal mit ihren schräg nölenden Klimpermelodien zumuten, geht schon stark an die Nerven. Man fühlt sich stellenweise irgendwie an tief in den 60er Jahre verwurzelten Sci-Fi Filmsounds erinnert so eine abstruse Mischung aus "Miss Marple" trifft auf "Raumschiff ORION", liest sich abgefahren gell - stimmt aber so und ist auf CD stellenweise noch viel gräuslicher. Vielleicht sind SEID so eine Art Space DOORS dies trifft die Sache schon eher. Keine Frage, manchmal können die Musiker mit so coolen Namen wie Burt ROCKET, Jan SPACE oder Jürgen KOSMOS durchaus schon musikalisch überzeugen wie z.B. bei dem gelungen fast schon von Heavy Metal geprägten "Cafe Lola" mit seinen energetischen Riffs und Bassläufen. Weitere Aktivposten sind ganz klar "Dragon & Demons" oder "Evil Gnome" und als mit großem Abstand bester Song präsentiert sich dass völlig instrumental gehalten aber geil gemachte "Flight torwards the Sun". Bei diesem relativ entspannt gehaltenen Neunminüter paßt die Mischung zwischen Rock und psychedelic einfach genial, sowohl was die verschiedenen Breaks als auch mitreisenden Melodien und Songaufbau betrifft. Andere etwas langsamer gehaltene Spacerockpassagen wie "Moonprobe" oder "Starla´s Dream" sind nicht übel aber etwas zäh und langweilig gersten, da empfehle ich lieber die Spacproger von DICE. Wären da nur nicht solche viel zu abgedrehten Nummern wie der Titeltrack (mit seltsamen Ska, Polka und Hum-ta-ta Rhytmen) oder auch "Swamp Domm", die mit einem wahrhaften Geisterbahnambiente sowie nervigen Orgelsounds den Zuhörer richtig hibbelich werden lassen. SEID sind ansonsten ganz sicher etwas besonderes und wohl auch mit keiner anderen Band zu vergleichen, ob man dies daher zwangsläufig auch mögen muß, überlasse ich lieber den Genrefreaks. Ist mir einen Tick zu schräg. Ganz witzig gemacht ist noch das Coverartwork, bei dem sich die Jungs in ein Bild von Hieronymus Boschs hineinbasteln liesen, dies paßt irgendwie zu den ironischen Texten von SEID. Drei der Stücke sind in teilweise stark veränderter Form bereits als B-Seiten erschienen ("Café Lola", "Evil Gnome" & "Do as you´re told"). Als kleiner Bonus gibt es noch ein gelungenes Video zur Single "Meet The Spacemen" obendrauf.

Creatures Of The Underworld


Cover - Creatures Of The Underworld Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 49:22 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Progeny

()

Die in 2002 gegründeten SALOME’S DANCE haben sich nicht gerade der leichtesten musikalischen Kost verschrieben. Das Quartett aus Soest ordnet sich selbst irgendwo zwischen A Perfect Circle, Dream Theater, Dredg und Tool ein - "Progeny" - Nachkommenschaft. Wobei der Gesamtsound deutlich in die traurig leidende Ecke tendiert, was auch am emotional angenehmen Gesang von Manuel Wiegmann liegen dürfte. Bereits der Opener "Unseen" mischt diese melancholische Grundstimmung mit Melodie und ausreichend Härte. Das nachfolgende "Recursive" spielt dann mit laut/leise-Dynamik und das eingängige Titelstück "Progeny" offenbart lyrische progressive Gedankengänge. Dazu dann noch fast schon balladesken wie "Go" und der abschließende Rocksong "Dialogue". SALOME’S DANCE legen da einen durchaus beachtenswerten Start hin. Die gut produzierte und auch professionell aufgemachte EP gibt es unter anderem auch auf genannter Bandpage, auf welcher man ebenfalls ein bisschen was zum reinhören findet. Guter Newcomer - für die Zielgruppe zu empfehlen.

Progeny


Cover - Progeny Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 26:38 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Hollywood Death Scene

()

Die Leipziger NITROLYT haben sich 2002 ursprünglich als METALLICA-Coverband formiert. 2003 kam dann schon das erste Album, das den großartigen Namen "Commando Metal" trägt. Nach diversen Besetzungs- und Stilwechseln ist man mit "Hollywood Death Scene" beim vierten Album und dem jetzigen Sound angelangt, in den sich mittlerweile eine gehörige Portion Progressive gemischt hat. Schwer rockende Riffs treffen auf melodische Refrains, Old School-Metal-Parts, instrumentale Frickelparts und komplexe Arrangements. Diese Beschreibung klingt schwer nach DREAM THEATER - und die Musik von NITROLYT tut das auch. Mit den Göttern des Progressive Metal verglichen zu werden, ist natürlich hart, denn man kann nur den Kürzeren ziehen. NITROLYT schlagen sich unter diesen Umständen allerdings erstaunlich gut. Das liegt zum einen daran, dass sie über hohe spieltechnische Fähigkeiten verfügen. Auch die ungradesten Rhythmen und die halsbrecherischsten Breaks werden scheinbar mühelos und gleichzeitig energiegeladen runtergespielt, als wenn das das Selbstverständlichste der Welt wäre. Zum anderen sind die Songs toll komponiert und halten perfekt die Waage zwischen Gitarren-/Drums-Gewitter, Ohrwurmmelodien und musikalischer Verspieltheit. Zudem ist die Produktion mehr als gelungen: Die Gitarren braten fett, die Drums kicken, und trotzdem ist der Sound sehr transparent. Der einzige Kritikpunkt geht an Sänger Stephen. Zwar beherrscht er souverän alle Stimmlagen, aber an einigen Stellen fehlt noch etwas Volumen und Druck. Insgesamt kann man die Musik von NITROLYT sicherlich nicht als besonders innovativ bezeichnen, denn dazu bedient sie sich zu sehr bei DREAM THEATER. Aber die Songs und das musikalische Können der Band sind absolut überzeugend. Für eine so junge Band ist "Hollywood Death Scene" ein beeindruckendes Album geworden.

Hollywood Death Scene


Cover - Hollywood Death Scene Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 37:42 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Downfall Of Honesty

()

"Inertia", der direkte Vorgänger von "Downfall Of Honesty" konnte Kollege Knackstedt vor zwei Jahren nicht überzeugen. Zum direkten Vergleich kann ich das Album leider nicht heranziehen, aber was die Frankfurter COURAGEOUS auf ihrem neuen Longplyer abliefern ist ein gelungener Mix verschiedenster Genres und anscheinend eine Steigerung zum letzten Output. Technisch anspruchsvoll, haben COURAGEOUS keine Scheu vor ungewohnten Wegen beim Songwriting und schaffen es spielend traditionellen Metal bös-thrashigen Anleihen und sogar New Metal zu vermischen, was in sehr komplexen Songs resultiert, die den Hörer auf eine gefühlsmäßige Achterbahnfahrt mitnehmen. Die Gitarrenarbeit haben COURAGEOUS in den Vordergrund gerückt, vollkommen zu recht: die Saitenfraktion zeigt stellenweise beeindruckende Fähigketien ("Sacrified Hypocrisy"), kann aber auch anständig braten und die Song vorantreiben. Um das qualitativ ebenso hochwertige Spiel von Basser und Drummer gebührend würdigen zu können, muss man sich "Downfall Of Honesty" schon viele Male intensiv zu Gemüte führen, wird dann aber mit der Erkenntnis belohnt, dass auch hier echte Könner am Werk sind. Als Letztes bleibt noch der Gesang. Sänger Chris schafft locker den Wechsel von emotionalen, klar gesungenen Parts zum aggressiven Weirdo, wie im abgefahrenen "The Gut", verläßt scih aber meist auf seine volle normale Stimmlage. Der Name Warrel Dane kommt einem da nicht von ungefähr in den Sinn - und genau wie der Seattler kann auch Chris auf ganzer Linie überzeugen und den elf Songs seinen Stempel aufdrücken. "Downfallll Of Honesty" präsentiert COURAGEOUS als technisch exzellente Truppe, die dazu noch ebenso abgefahrene wie eingängige Songs schreiben kann, die sich nicht so einfach auf ein Genre beschränken lassen. Für diese Leistung, die in elf tollen Songs resultiert, muss man COURAGEOUS Respekt zollen. Die Jungs könnten die deutsche Antwort auf NEVERMORE werden!



PS: Die Spielzeitangabe bezieht sich auf die ausfadende Promo-Version.

Downfall Of Honesty


Cover - Downfall Of Honesty Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 33:41 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Signal To Noise

()

Manchmal ist es doch eher schädlich, wenn man sich als Schreiberling wirklich auf eine Platte freut und mit einigem Erwartungsdruck die CD in den Player schiebt und das Ergebnis einen dann leider eher nicht so überwältigt. Geschehen so mir mit dem aktuellen Werk der norwegischen Progrocker von WHITE WILLOW, über deren letzte CD "Storm Season" es soviele positive Kritiken gab. Enttäuschend als Gesamteindruck für die aktuelle "Signal To Noise" Scheibe wäre zu hart aber doch bleibt irgendwie der Eindruck zurück, hätte die Band sich stilistisch und auch inhaltlich nicht so verzettelt, wäre am Ende ein homogeneres Album herausgekommen. An der starken Produktion von KAI HANSEN liegt es jedenfalls nicht, auch nicht am gelungenen Coverartwork aber die mitunter zu stark experimentell angelegten Songs sowie zu abstrakten Klangbilder lassen einfach desöfteren den Drive und Kompaktheit vermissen. Ein gutes Beispiel ist schon der Opener "Night Surf" der fast drei Minuten in langweilig-wirren BJÖRK Attitüden versinkt ehe die Band dann endlich so richtig Gas gibt um dann erst in fast reinster Progmetalmanier richtig gut loszurocken. Bei "Splinter" beginnen WHITE WILLOW in bester Neoprogtradition mit singenden Gitarren und einem weiten Arrangement aber dann im Zwischenteil diese fast gehauchten Vocals, einem kirchlichen Kanon nicht unähnlich, passen dann irgendwie überhaupt nicht zum Rest. Mit allerlei verqueren Sounds, arabischen Klangelementen sowie viel Melltron wartet dann das Instrumental "Ghosts" auf und die sphärischen Gitarren sind so schlecht nicht aber es klingt trotzdem irgendwie so hingeschlampt. Bandleader Jacob Homlupo wollte dieses fünfte Werk mit modernen Elementen aufpeppen, dies ist nur bedingt gelungen. Ähnlich wie THE GATHERING hat man sich etwas zu weit von den ursprünglichen musikalischen Wurzeln entfernt. Die neue Sängerin Trude Eidtang ist zum Glück kein Sirentyp aber die Gesangsleistung mit ihrem glockenhellen Organ ist mir zu eindimensional und zu wenig mitreißend. Höhepunkt der schwächsten kompositorischen Leistung ist dabei ganz klar dass viel zu popig geratene "Joyride" (kein ROXETTE Cover!) eine Art Song der Marke THE CORRS meets SUZAN VEGA. Dass die Band aber doch auch anspruchsvollen Musik in bester Retromanier mit weiten Spannungsbögen über 9 Minuten mit vielen Rhythmus/Tempi und Stimmungswechseln machen kann, zeigt ein Track wie das recht düstere "The Lingering" mit den schweren Riffs zu Beginn und diesen unheimlich leichten Leads, dass ich eher als Postrock, denn Gothic bezeichnen würde. Ebenfalls sehr gelungen der beste Song des Albums "Dusk City" mit diesen energetischen Bassläufen auch hier stimmt der Mix zwischen verträumt gefühlvollen Passagen und richtig aggressiven Vocals und einer nachvollziehbaren Melodie. Hier sollten WHITE WILLOW vielleicht zukünftig eher weitermachen und überflüssige instrumentale Verwerfungen, bei allem vorhandenen technischen Können eher außen vor lassen. In diesem Bereich sind ansonsten PAATOS derzeit eindeutig stäker. Wer aber mit den moderneren Spätwerken von THE GATHERING etwas anfangen kann, sollte eventuell auch hier glücklich werden.

Signal To Noise


Cover - Signal To Noise Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 09
Länge: 51:32 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Silence

()

Wenn jemand von "Prog Rock” spricht, gehen bei Dir direkt die Lampen aus? Is’ Dir alles zu altbacken, zu sehr Genesis und Pink Floyd? Und Marillion haben für Dich seit der Childhood eh nichts Nennenswertes mehr auf die Kette bekommen? Na, dann wird’s aber mal Zeit, sich den Kies aus den Muscheln zu reiben, Sportsfreund! Denn Wasa-Länd hält hier einen ganz feinen Happen modernen(!) Prog Rocks für uns bereit: Mit "Silence" liefern A.C.T. bereits ihr viertes Album ab, und das tönt auf gewohnt hohem Standard.
Songs wie das traumhaft sicher in Szene gesetzte "This Wonderful World" sind verkappte Pop(!)-Hymnen zum Sich-rein-fallen-lassen. Der Fünfer versteht es, wie keine einzige andere Band der Szene, die genretypische Verzagtheit zu ignorieren und positive Stimmung zu verbreiten - da passt die augenzwinkernde Verneigung vor den Prog-Giganten Rush zu Beginn von "Useless Argument" und die immer wieder mal ausgepackte Metal-Axe nur zu gut ins wunderbare Gesamtbild. Trotz des dünnen Drumsounds: Herausragend! (heavy)



Meine schwedische Lieblings Prog-Pop Group A.C.T sind endlich wieder da, mit neuem Label und dem Album "Silence", sie zeigen dabei eindrucksvoll, warum mir die Jungs fast vier Jahre lang so gefehlt haben: Dieses Quintett zeigt sich erneut als Meister des 4-Minuten Progrocks.

A.C.T sind der Beweiß, dass Eingängigkeit und Anspruch doch zusammenpassen und nicht auf Kosten von Songwriting oder auch filigranen Fertigkeiten gehen müssen, sondern gekonnt miteinander harmonieren. Insbesondere die vornehmlich warmen sowie optimistisch hell gehaltenen Vocals erinnern in ihrem in leicht pathetischen Bombast eingebetteten Songstrukturen an Bands wie ELO, SUPERTRAMP oder auch QUEEN ("Call In Dead"). A.C.T bleiben sich aber trotzdem zu jeder Minute absolut treu und frönen dankenswerterweise ihrem leichten Hang für leicht skurile Momente bzw. Überraschungen. Satte 19 Tracks inklusive diverser instrumentaler Zwischenstücke, Reprises, Brücken wurden auf "Silence" so gekonnt und mit einer ungeheuren Leichtigkeit zusammengebastelt, dass dem Hörer unter zunächst vermeintlicher Easy-Listening Beschallung immer wieder mal Proghäppchen mit vielen Rhythmus sowie Tempiwechsel serviert werden - klasse gemacht. Die CD ist dabei außerdem in zwei verschiedene "Strukturen" aufgeteilt, wobei die ersten 10 Songs jeder für sich einzeln alleine steht, auf der anderen Albumhälfte gehen die Stücke dann ineinander über. Als Highlights der freien Tracks sind für mich ganz klar "This Wonderful World" eine melancholische Progpopnummer erster Güte , dass wunderbar 80er lastige "Out Of Ideas" sowie "The Voice Within" mit seinem mitreißenden gute Laune Feeling. Ich kann mir außerdem nicht helfen der Anfang des komplexeren Teil des Albums erinnert mich irgendwie an eine alte Gilbert O’SULLIVAN Schnulzennummer (dieses Thema taucht auch zwischendurch sowie am Schluß nochmal auf) aber der darin vorkommende fast metallische Mittelteil zeigen A.C.T wieder von ihrer überraschenden Seite und entführen den Hörer dann weiter mit vielen melodramatischen Momenten und verschachtelten Parts in eine recht tragische Story. Nicht nur beim heimlichen Titelstück "Johanna" sondern gerade bei dem genialen "A Wound That Won’t Heal" tauchen dann gleich mehrere SAGA meets IQ Dejavus in Serie auf - Neoprog trifft Pomprock. Die Story selbst handelt von einer jungen Frau mit unbedingtem Babywunsch, die - aufgewühlt nach heftigem Streit mit ihrem Freund - ein herannahendes Auto übersieht. Die Schweden schaffen hier aber gerade bei den gefühlvollen Stellen den schmalen Spagat zwischen packenden Melodien sowie unaufgesetzt wirkenden vertrackteren Parts. Einzige leichte Kritikpunkte eines ansonsten formidablen Werkes ist der etwas zu flache Drumsound sowie ein zu mittelmäßiges Cover ansonsten gilt hier - Gratulation A.C.T für 64 Minuten abwechslungsreiche Musik!

Silence


Cover - Silence Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 64:27 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Movements And Detail

()

BOLT sind eine Ami-Truppe aus South Carolina und werkeln auf diesen 11 rein instrumental gehaltenen Stücken ihres zweiten Albums (das eigentliche Debüt "Circadian Rhythm" ist bei uns zeitgleich veröffentlicht worden) insgesamt recht unterhaltsam unter dem wie auch immer zu definierenden Oberbegriff "progressiv". Vom Cover her mit seinem leichtem Aliencharakter könnte man eventuell Spacerock vermuten aber weit gefehlt auch Begriffe wie Retro/Postrock oder gar Metal kennzeichnen diese Mucke nur relativ unzureichend. Auch die beiden Hauptprotagonisten zeigen neben Spielfreude sowie gekonnten meist relativ geradlinigen Melodien mit vielen abwechslungsreichen Riffs, dass sie ab und an gerne etwas "heftiger" zur Sache gehen. Richtig Experimentell oder gar fusionmäßig unterwegs sind diese Jungs übrigends nie, macht aber nix, denn es muß ja nicht immer spröde-sperrig klingen. Der Sound ist insgesamt ganz in Ordnung, wenn auch der Gastpercussionist mit seinen oftmals etwas zu beckenlastigen und etwas hohl klingenden Parts den Songs etwas von der Dynamik nimmt. Die Tracks sind zwar komplex gehalten, grooven auf "Movement And Detail" schon noch ordentlich stellenweise wird es dann aber auch schon mal etwas langweilig, da die Schose zu spannungslos aufgebaut ist. Es wird großen Wert auf Rhythmik gelegt mit betont eingestreuten Bassläufen ohne es jetzt mit Breaks ohne Ende zu übertreiben, hier dürfen sich Klänge auch mal entfalten ohne Hochgeschwindigkeitsgenudel - BOLT haben genügend solide Ideen und vor allem, die Band klingt wirklich sehr eigen. Manch einer wird mit nach dem Anhören sicher zustimmen aber letztlich fehlt einfach der gewisse Kick, der die manchmal sogar fast zu "normal" eingängig gehaltenen Songs etwas aus der gepflegten Monotonie herausreist. Würde es nur mehr solch gelungener Songs wie "Anaphase" geben. Trotzdem ist diese Scheibe irgendwie ganz gut anzuhören, mal vom schwerfälligen Opener abgesehen, der Frickelanteil hält sich schön in Grenzen, die Gitarren dürfen sich mit harmonischen Läufen austoben und so hat man nicht den Eindruck von effekthascherischen Instrumentalorgien, wenn jetzt noch etwas mehr Biss sowie Begeisterung zum Ausdruck kommen würde - "Movements and Detail" hätte dass Zeug zu mehr, als nur für angenehme Hintergrundmusik im Progmäntelchen zu taugen. Wer mehr dazu hören möchte, dem sei die MySpace-Seite der Band für einige Hörbeispiele empfohlen.

Movements And Detail


Cover - Movements And Detail Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 47:30 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Score (20th Anniversary World Tour)

()

Über die Wertigkeiten von DREAM THEATER-Veröffentlichungen braucht man an sich kaum ein Wort zu verlieren - die Prog-Götter aus den Staaten sind nicht nur für ausufernde Songs bekannt, sondern auch dafür CDs und DVDs mit Material voll zu stopfen. Da macht auch die Doppel-DVD "Score (20th Anniversary World Tour)” keine Ausnahme. Mit einer kompletten Spieldauer von circa 250 Minuten, davon alleine 164 Minuten Livemitschnitt und gelungenen Extras ist DREAM THEATER mal wieder ein Referenzwerk gelungen.

Die musikalische Bewertung des Abschlusskonzertes der Jubiläumstour in der unglaublichen New Yorker Radio City Music Hall kann man getrost der Review der Audioversion "Score (20th Anniversary World Tour)" den Kollegen Maio entnehmen. Was die DVD aber zusätzlich bietet - Instrumentalgenies bei der Arbeit. Ob Mike Portnoy am Schlagzeug oder John Myung am Bass - einfach nur ein Hochgenuss. Das da Tastenmeister Jordan Rudess und Gitarrist John Petrucci nicht nachstehen ist keine Frage und selbst Sänger James LaBrie hat hier einen seiner besten Auftritte. DREAM THEATER waren an diesem Abend tatsächlich in verdammt guter Form - und diese Spiellaune hat sich augenscheinlich auch auf die doch bei Konzerten meist eher zurückhaltenden Amerikaner übertragen. Highlight im ersten Teil - der Dreierpack aus dem alten (Majesty-) Song "Another Won" und den Klassikern "Afterlife" und "Under A Glass Moon". Bei dem balladesken "The Spirit Carries On" ist Gänsehaut angesagt - ganz großer Moment, und die Fans spielen mit. Wie man allgemein sagen muss, das DREAM THEATER auf "Score" außer fünf Songs der aktuellen Scheibe "Octavarium" einiges an selten dargebotenem präsentieren. Neben dem bisher nicht regulär erhältlichem "Raise The Knife" gibt es dann im zweiten Part mehrere Songs mit orchestraler Unterstützung. THE OCTAVARIUM ORCHESTRA untermalt Live Mammuttracks wie das über 40-minütige "Six Degrees Of Inner Turbulence”, das 26-minütige "Octavarium” und das abschließende "Metropolis". Obwohl die Jungs das Orchester wahrlich an die Wand spielen eine gelungene Live-Kooperation.

Die Bildqualität in 16:9 genügt den hohen Ansprüchen; besonders gelungen die Nahaufnahmen der Ausnahmemusiker - insbesondere bei den umfangreichen Instrumentalpassagen machte es unheimlich Spaß den Protagonisten bei der Arbeit genau auf die Finger zu schauen. Das die Kameraführung dabei im allgemeinen sehr ruhig angelegt ist und ohne hastige Schwenks und Schnitte auskommt erhöht den Genuss und lässt auch Zeit die Muse zu genießen. Der Ton (in PCM Stereo oder in Dolby Digital 5.1 Sound) ist noch einen Tick besser als das Bild. Hier ist aufdrehen angesagt und wer sich das Ganze in 5.1 zu Gemüte führt kann sich selbst zu Hause einem gewissen Live-Feeling nicht verschließen. Nur das Orchester scheint zum Teil etwas nach hinten gemixt worden zu sein - stört aber nicht wirklich.

Beim Bonusmaterial auf DVD 2 hat es vor allem die knapp einstündige Dokumentation "The Score So Far ..." in sich, in deren Verlauf (fast) alle (Ex-) Mitglieder der Band zu Wort kommen und welche auf witzig informative Weise und unterlegt mit zum Teil raren Bildmaterial die komplette 20-jährige Geschichte der Band beleuchtet - für Fans ein Muss (und das in 5.1 - macht vor allem bei den musikalischen Einspielungen echt Sinn). Untertitel gibt es in Englisch, Spanisch, Deutsch, Französisch, Italienisch und Portugiesisch. Daneben noch eine witzige Animation der Bandmitglieder zum Song "Octavarium" und drei Live-Bonustracks. Ob es zu einem 20-jährigen Jubiläum noch ein paar Extras mehr hätten sein dürfen, wie z.B. Videos, Biografie und Discografie, darf man aber trotzdem fragen - den Tipp hat das Teil aber trotzdem verdient.



DVD 1:

01 The Root Of All Evil

02 I Walk Beside You

03 Another Won

04 Afterlife

05 Under A Glass Moon

06 Innocence Faded

07 Raise The Knife

08 The Spirit Carries On

09 Six Degrees Of Inner Turbulence

- Overture

- About To crash

- War Inside My Head

- The Test That Stumped Them All

- Goodnight Kiss

- Solitary Shell

- About To Crash (Reprise)

- Losing Time/Grand Finale

10 Vacant

11 The Answer Lies Within

12 Sacrified Sons

13 Octavarium

- Intro

- Someone Like Him

- Medicate Me

- Full Circle

- Intervals

- Razor’s Edge

14 Metropolis



DVD 2: Bonus Material

- The Score So Far … (20th Anniversary Documentary)

- Octavarium Animation

- Another Day (Live in Tokyo 1993)

- The Great Debate (Live in Bukarest 2002)

- Honor Thy Father (Live in Chicago 2005)

Score (20th Anniversary World Tour)


Cover - Score (20th Anniversary World Tour) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 164:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Score (20th Anniversary World Tour)

()

Schon wiedermal ne Live-CD von den Metal Proggöttern des Traumtheaters, es gibt ja auch erst fuffzich solche Aufnahmen aus Hinterdupfingen und (neulich) sogar offiziell "Live at Budokan" aber jetzt nochmal so ne Geldbeschaffungsmaßnahme?! Das Ganze nennt sich diesmal "Score" wobei rein von der Aufmachung diese Edition äußerst üppig ausgefallen ist, nämlich gleich als 3-fach Live-Album sowie Doppel-DVD. Und der Anlass war ja auch dementsprechend, denn zum 20. Geburtstag feierte man eine schmuck-intime Party mit bescheidenen 7.000 Fans in der berühmten "Radio City Music Hall" in der Heimatstadt New York.

Ich hatte zunächst die leise Hoffnung, dass vielleicht bei diesen Ausmaßen eine der legendären komplett live gespielten Alben von u.a. PINK FLOYD, IRON MAIDEN oder METALLICA dabei sein könnte aber ist baer leider nicht der Fall - trotzdem bietet dieses 164-minütige Wahnsinnskonzert sowohl für bisherige Fans als auch gerade für Neueinsteiger eine perfekte Show, die mit all ihren Facetten den Mythos DREAM THEATER weiter fortführt. Insbesondere die gelungene Zusammenstellung der Songs (ungefähr dreiviertel des Material gab es so noch nicht auf den fünf bisherigen Livealben der Band) bietet einige lohnenswerte Überraschungen, die einen Kauf ddurchaus rechtfertigen. So finden sich darunter zwei bisher unveröffentlichte Tracks "Another Won" aus der MAJESTY-Phase Mitte der 80er und das bombastische RAISE THE KNIFE aus den Falling-Into-Infinity-Sessions. Dankenswerteweise wurde auf die bekannteren Hits wie z.B. "Pull Me Under" komplett verzichtet. Die Auswahl reicht vom grandiosen Debüt "Afterlife" bis hin zur aktuellen Scheibe "Octavarium" außerdem sind lohnenswerte Raritäten wie "Innocence Faded" oder das melancholische "Vacant" zu hören. Der weitere Clou ist dann aber noch die Sache mit dem 30-köpfigen Orchester, dass sich Mike Portnoy & Co. hierzu als Höhepunkt für die vielen fast schon Soundtrackartigen Passagen der überlangen Megatracks "Six Degrees Of Inner Turbulence" und "Octavarium" mit auf die Bühne geholt haben. Auf CD 2 und 3 spielen Dream Theater dabei also erstmals mit Orchesterbegleitung, wobei die Band, sorry es hört sich tatsächlich so an, die Streicher fast an die Wand spielt und mit einer fast unheimlichen Spielfreude und perfektem Timing variationsfreudig wie selten agiert. Ich weiß nicht, ob es an der Technik lag aber das Orchester kommt an einigen stellen irgendwie viel zu dünn, fast nur im Hintergrund daher, da fehlt mir einfach der richtige wagnerische Schwere und Mächtigkeit. Mit dem (für mich absolut gelungenen) METALLICA Werk "S&M" kann man es leider nicht annähernd aufnehmen. So schlimm ist dies alles aber nicht die Band macht dieses Manko locker wieder wet. Ein James LaBrie singt in absolut perfekter Manier wohl in der Form seines Lebens allein sorgt für geradezu magische Momente zusammen mit den Publikumschören, da kommt Gänsehautfeeling pur auf - sämtliche auch bandinterne Kritik zuletzt an seinen Fähigkeiten werden hier ad absurdum geführt, es kann nur einen geben.

An dass legendäre und für mich beste Werk DREAM THEATERS "Live Scenes From New York" kommt diese Aufnahme zwar nicht ganz heran bietet aber trotzdem viel lohnenswertes. Somit ist "Score" durchaus zu einem weiteren mitreisenden Zeugnis einer Band geworden, die trotz aller Unkenrufe der letzen Jahre, immer noch auf dem Zenit ihres künstlerischen Schaffens steht und sich dabei immer wieder überzeugend neu erfindet ohne den Hörer zu langweilen.

Score (20th Anniversary World Tour)


Cover - Score (20th Anniversary World Tour) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 164:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Instant Delivery

()

Nach dem im Frühjahr 2006 erschienenen, sehr positiv aufgenommen Doppelalbum "Paradox Hotel" ging Roine Stolt und seine Mannen erst mal auf eine Europatournee. Das 165-minütige Konzert im niederländischen Tilburg vom 19. April 2006 wurde dabei aufgezeichnet und wird nun den Fans der FLOWER KINGS als Doppel-DVD "Instant Delivery" präsentiert. Das dabei musikalisch erstklassiger progressiver Rock geboten wird, kann man bei Künstlern wie Keyboarder Tomas Bodin, Gitarrist Hans Froberg, Schlagzeuger Marcus Liliequist, Bassist Jonas Reingold und natürlich dem Meister Roine Stolt an Gitarre und Mikro erwarten. Hektik auf der Bühne war dabei auch nicht zu erwarten - die ruhige Kameraführung lässt ausgiebig Zeit die Musiker bei ihrer Arbeit zu beobachten - die ausufernden Instrumentalpassagen werden so zu einem echten Genuss. Angenehme Atmosphäre eines FLOWER KINGS abends einschließlich sympathischer Ansagen wurden gut eingefangen - und der im Tilburger Club "013" eingestellte Sound genügt ebenfalls hohen progressiven Ansprüchen. Das Publikum nahm neben neun Songs vom aktuellen Longplayer vor allem auch Klassiker wie "I Am The Sun" und das abschließende "Stardust We Are" euphorisch auf (siehe unten). Dabei kürzten THE FLOWER KINGS auf "Instant Delivery” einige Songs und legten den Schwerpunkt ihrer Liveperformance auf, für ihre Verhältnisse, kompaktere Kompositionen, was dem Konzert als Ganzes durchaus gut tut. Das Fehlen jeglichen Extramaterials ist als echter Minuspunkt zu werten - macht das doch neben der optischen Beobachtung der Kunstfertigkeiten der einzelnen Künstler und deren Bühnenpräsenz vor allem das Medium DVD aus. Hier hätte man den reichlich vorhandenen Platz auf den beiden DVDs nutzen müssen. Neben der "normalen" Doppel-DVD (in Dolby und 5.1) gibt es noch eine sogenannte, auf 8000 Exemplare limitierte Edition mit zwei Audio-CDs des FLOWER KINGS Konzertes und ein umfangreichem Booklet.



DVD 1:

1. Paradox Hotel

2. Hit Me With A Hit

3. Last Minute On Earth

4. In The Eyes Of The World

5. Jealousy

6. What If God Is Alone

7. Pioneers Of Aviation

8. Love Supreme

9. The Truth Will Set You Free



DVD 2:

1. Touch My Heaven

2. Mommy Leave The Light On

3. End On A High Note

4. Life Will Kill You

5. I Am The Sun

6. Blade Of Cain

7. A Kings Prayer

8. Stardust We Are

Instant Delivery


Cover - Instant Delivery Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 17
Länge: 165:0 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

Subscribe to RSS - Progressive