Review:

Experiments In Mass Appeal

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Mangelnde Kritikfähigkeit kann man dem Songwriter/Keyboarder/Produzent von FROST* Jem Godfrey
nun wahrlich nicht vorwerfen. Denn für das aktuelle Werk "Experiments In Mass Appeal“ hat sich der Hauptmacher laut eigenem Bekunden die Hauptvorwurf des Debüts „Milliontown“ (2006) sehr zu Herzen genommen, nämlich an seinem eher mäßigen Gesang zu arbeiten. Kurzum hat er sich daher einfach einen Sänger mit ins Boot geholt und so wuchs die Band diesmal zu einem stattlichen Fünfer. Dec Burke heißt der neue Mann und der hat wahrlich was drauf, besitzt eher eine proguntypische, recht helle (Alternative-) Stimme und kann außerdem noch überdurchschnittlich gut Gitarre spielen. Godfrey hält ihn für den kommenden Prog-Megastar. Na ja aus meiner bescheidenen Sicht ist dies eher leicht übertrieben, denn die Stimme ist zwar nicht schlecht, könnte bei den etwas heftigeren Momenten (und da gibt es einige) durchaus etwas kräftiger klingen, da singt er manchmal etwas vergeblich gegen die mächtige Instrumentalwand an. Ansonsten sind auch wieder Gitarrist John Mitchell (ARENA, IT BIITES, KINO), Drummer Andy Edwards (IQ) und Bassist John Jowitt (ARENA, IQ, JADIS) mit dabei. Dieser nicht nur auf dem Papier tollen Besetzung muss man die Umsetzung dieser Scheibe wirklich als sehr gut bescheinigen. Hier gibt es kein nerviges Namedropping und aufgewärmtes Proggesülze sondern es wurde wirklich erfolgreich auf mehr Risiko gesetzt, musikalische Wagnisse eingegangen und teilweise klingt das Ganze auch etwas experimentell. Trotzdem ist die Musik nie in irgendeiner Weise zu verkopft oder kommt zu technisch-spröde rüber.

Das Ziel auf "Experiments In Mass Appeal" war es komplett anders als auf dem Vorgänger zu klingen, auch songwriterisch sollte der schmale Spagat zwischen schnödem Rock, frischen Sounds und natürlich jeder Menge Anspruch für die verwöhnte Proggemeinde geschafft werden. Es braucht vielleicht zwei bis drei Anläufe sich in die Scheibe hineinzuhören aber dann steht fest: Dieses ehrgeizigen Vorgaben wurden erreicht. Sämtliche Songs besitzen ihre ganz eigene Klangcharakteristik, die Wechsel zwischen atmosphärisch sowie eher straighteren Parts sind äußerst variabel und auch die sehr gelungenen Tastensounds mal retro-spacig, dann wieder Streicher und auch Pianoklänge kommt sehr gut. Der Schlagwerker verdient sich bei mir ein Extralob für sein absolut dynamisches und gleichzeitig tightes Spiel. Die Songs sind dabei stets sehr melodiös gehalten, haben einen gewissen Hang zum Bombast was die mitunter üppige Ausgestaltung betrifft, aber auch die griffigen Gitarren dürfen richtig losledern, aufziehen und sorgen für viele energetische Momente. Dies bietet nicht jede Progplatte so vorzüglich, die vielen Kleinigkeiten sorgen für angenehme Kurzweil, man kann sich dabei je nach Track mal zurücklehnen in den Sound von FROST* eintauchen, Neues entdecken und dann aber auch wieder herzhaft mitrocken. Die reine Proglehre wird hier sicher nicht praktiziert aber gerade das sind die Stärken dieser Band. Manchmal erinnert mich dieses Album an die megastarke Scheibe von PURE REASON REVOLUTION ("The Dark Third", kann ich nur jedem empfehlen), nur nicht ganz so betont psychedelisch aber ähnlich packend. Viele überraschende Wechsel, brachiale laut-leise Dynamiken, fette Gitarrenwände und dann wieder sehr gefühlsbetonte Momente sind hier obligatorisch aber nicht berechenbar und sorgen trotzdem für ein kompaktes Gesamtwerk.

Als songliche Highlights für die etwas gefühlvollere Seite von FROST* sind das akustische „Saline“ mit dem schönen Wechselgesang, das packende „Toys“ sowie mein absoluter Favorit, der Knaller „Dear Dead Days“, ein tolle Abgehnummer mit hymnischem Refrain.

Im Vergleich zur letzten ebenfalls sehr gelungen IT BITES-Scheibe) ist hier nicht die dort sehr präsent vorherrschende „Pop-Prog“ Attitüde zu finden, sondern es wird hier eine durchaus innovative, intelligent gemachte Rockmusik praktiziert. Ein sehr cool-modern daherkommendes Produktionskleid sagt allen die hinhören wollen: Prog muss nicht verstaubt und altbacken sein sondern den Mutigen gehört dass Hier und Jetzt. Daher dürfen bei "Experiments In Mass Appeal“ nicht nur die üblichen Fans gerne mal reinschnuppern sondern auch alle schubladenfrei Denkenden. Prog für die Masse - warum denn eigentlich nicht?!

Neben der normalen Albumversion wird es auch noch eine Special Edition mit einer DVD inklusive Bonusmaterial geben, diese lag uns für diese Rezi jedoch leider nicht vor.

Experiments In Mass Appeal


Cover - Experiments In Mass Appeal Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 55:52 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The Garden

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UNITOPIA aus Down Under kommen nach ihrem 2005er Debüt „More Than A Dream“ nun mit ihrem zweiten, ausnahmslos positive Vibes verströmenden Album „The Garden“ um die Ecke. Als pompöse Doppel-CD mit über 100 Minuten Spielzeit mit ausufernden Songs („The Garden“ mit fast 23 Minuten und „Journey’s Friend“ mit über 16 Minuten Spiellänge) ausgelegt bietet das Sextett progressiven Rock der Marke „easy listening“. Wenig gefrickel, immer melodiös und nachvollziehbar kommt einen da schon mal der gute alte ALAN PARSONS oder die End-Siebzieger GENESIS (ohne deren Anspruch) in den Sinn, aber auch die FLOWER KINGS lassen Grüßen. Das Augenmerk von UNITOPIA liegt dabei fast ausschließlich auf eingängigen Melodien welche geradezu zum Träumen einladen. Neben der symphonischen Ausrichtung gibt es immer wieder locker flockige Jazz-Piano Passagen, Saxophon, Flötenparts und schwelgerische Keys. Das es bei der Spiellänge zwischendurch auch mal etwas kompakter hätte sein dürfen ist ebenso Geschmacksache wie die deutlichen Ausflüge in Richtung Pop. Dafür passt die gute Produktion und mit Mark Trueack hat UNITOPIA eine angenehm hohe Sangesstimme welche die Songs von „The Garden“ ausdrucksstark performt. UNITOPIA bieten damit ruhigen Prog-Rock auf hohem Niveau, ohne großen Ecken und Kanten, schön und unangestrengt zu genießen. Und das darf es ja auch mal sein.

The Garden


Cover - The Garden Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 101:11 ()
Label:
Vertrieb:
Interview:

Shadow Keep

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Interview Glückwunsch zum gelungenen neuen Werk „The Hourglass Effect“. Ich denke ihr seid ganz schön zufrieden mit dem Ergebnis? Wie ist das Feedback?





Zufriedenheit ist eine Untertreibung. Wir sind überglücklich seit das Album draußen ist. Es ist lauter, schneller und zugänglicher als viele andere Power Metal Veröffentlichungen zur Zeit und wir sind so erfreut das es zu diesem Zeitpunkt erschienen ist, da es nicht soviel Konkurrenten gibt. Die Reaktionen auf die ersten Promos waren überwältigend, jeder schien wild zu sein auf neues Material und auf das Line-Up und die ersten paar Rezensionen die wir gesehen haben waren sehr großzügig in ihren Aussagen.





Was sind denn eure Highlights auf dem Album?





Da gibt es keine bestimmten Highlights als solche. Leute mögen zielgenau den einen Song auf einem bestimmten Release und sagen Dinge wie „oh, „Runaway Train“ ist der beste Song auf dem neuen AC/DC Album“ und bevor du das besser weist ist es der einzigste Song welche die Leute auf dem Album hören. Auf „The Hourglass Effect“ führt jeder Song wunderbar in den nächsten, das Ganze Werk wächst und wächst mit der Zeit, mit dem richtigen Tempo zur richtigen Zeit bis du zum Schluss atemlos bist. Das musikalische ist unglaublich, wir haben das hetzt in verschiedenen Mixes durchlebt und ich kann ehrlich als Metal-Fan sagen das mir beim zuhören nicht langweilig wird.





Wie läuft das bei SHADOW KEEP mit dem Songwriting ab? Hat da jeder seine Schwerpunkte oder läuft das mehr gemeinsam?





Das ist einfach. Mit Ausnahme des letzten Songs des Albums ist die komplette Musik ein Resultat von Chris’ und Nikki’s harter Arbeit in ihrem speziell ausgerüsteten Gitarrenlabor hoch oben in einer Burg irgendwo in Metalshire. Ich komme ins Schlachtgetümmel wenn alles geschrieben ist und platziere die lyrische und melodische auf dieser Basis wohin mich ihre Musik auch immer führt. In diesem Fall ist dies eine wunderbar apokalyptische Reise durch den Kosmos, einen Pfad aus Tod, Verlust und Albtraum hinterlassend. Ich denke das Songwriting wird immer auf diese Art und Weise sein. Chris und ich sind sehr eigene Menschen welche nicht gut mit „Co-Writer“ funktionieren würden. Wir sind wie erschöpfte Hunde welche zu wenig Futter bekommen während wir unseren Part schreiben. Man geht uns lieber aus dem Weg, unterbricht uns nicht und nimmt uns niemals den Napf weg.





Mal ein paar Worte zum Verständnis des textlichen Konzept des Albums!





Wie ich bereits sagte geht es zentral um ein mögliches Szenario in welchem die Sonne stirbt und sie die Erde verschlingt. Das ist die oberflächliche Betrachtungsweise der Lyrics. Aber da sind auch Beobachtungen über den Verlust von Geliebtem, Dämonen welche wir alle in uns haben und Geschichten von Alltagsmenschen welche über Nacht zu Helden werden welche der Hörer darin finden wird. Ich hoffe sie tun das, Ich habe versucht der Welt etwas zum nachdenken zu geben, zum abschätzen unserer zeit hier auf der Erde, über die Menschen mit denen mir unser Leben teilen und über den Planeten selbst.





Auch „The Hourglass Effect“ ist wieder gut produziert - wieder mal von Karl Groom (Threshold) – wie kam da vor Jahren der Kontakt zustande?





Chris sollte die Frage beantworten, ich bin immer noch der Neue. Ich danke unsrem Glückskind das Karl wieder mal das Ruder übernommen hat. Er ist verantwortlich dafür wie wir auf CD klingen und ist genauso Mitglied der Band wie wir wenn wir im Studio sind. Wir lieben ihn!





Obwohl die ersten beiden Alben sehr gut ankamen war erst mal Sendepause. Warum habt ihr so eine lange Pause (6 Jahre seit dem letzten Album) eingelegt?





Nun, da ist eine Menge passiert. Ich hatte noch einiges mit den TYGERS OF PAN TANG zu beenden, dann musste ich die ganzen Vocals für das Album schreiben, aufnehmen, usw. Das alles kostet Zeit. Dann war da natürlich noch der Wechsel des Plattenlabels was Verhandlungen nach sich zog. Wenn du in Betracht ziehst, das GUNS’N’ROSES 15 Jahre für ihr kleines Rock’n’Roll Album gebraucht haben denke ich, das die Welt uns die 6 Jahre bis zur Veröffentlichung unseres Opus verzeihen wird.





Was läuft bei euch noch so außer SHADOW KEEP? Familie, Job, etc.





Nun, wir sind mittlerweile alle alte Bastards und so haben wir alle richtige Verpflichtungen und das Leben auf der Hinterbank eines Vans, wie bei den hoffnungsvollen Jungen kann nicht unser Ziels sein. Das ist keine Verstellung, wir leben alle in einer realen Welt wo das Geld von irgendwo herkommen muss. Genügt es zu sagen das wir es alle Lieben bei SHADOW KEEP zu sein, wir machen das wegen der Musik, wegen den Shows und weil wir großartige Alben für unsere Metal Bruderschaft aus „little old England“ und ein bisschen USA, aufnehmen und für alle andere. Wir bezeugen den Rock’n’Roll Dream, wenn du darunter verstehst ein großartiges Album auszunehmen, egal was du im Leben machst.





Auf den Vorgängeralben gab es noch einen anderen Sänger. Du bist aber trotzdem schon lange bei der Band – wie kam das?





Tja, ich bin ein paar mal mit der Band zusammen gekommen. Ich habe bereits mit Chris Songs geschrieben so weit ich zurückdenken kann, denke schon 1997 als wir darüber nachdachten die Band SIRE zu nennen. Aber wir haben das richtige Personal dafür nicht zusammen bekommen, so war das ein „non starter“. Aber manches geht komische Wege und kommt am Ende doch zusammen. Wir alle hatten über eine Dekade unterschiedlichen Pfaden zu folgen, aber trotzdem kam es zu Schluss zu einem guten Ende.





Ihr habt auch einen neuen Plattendeal, das holländischen Label Melissa Records. Wie läuft es hier?





Oh, ja, Melissa Records hat solch eine gute Einstellung zu ihren Bands und es ist gut mit ihnen. Der Deal war sehr angemessen und es ist eine Freude mit ihnen zusammen zu arbeiten. Holland ist meine zweite Heimat, ich hatte hier so viel gute Zeit mit den TYGERS so dass ich es gar nicht abwarten kann dieses Wochenende dorthin zurück zu kommen!





Wie sehen denn eure Perspektiven für die Zukunft aus? Eventuell eine Tour, Festivalauftritte, Pläne für ein weiteres Album?





Wir haben bereits über das 4. Album gesprochen. Erst kürzlich, das ist spaßig genug. Wir möchten das neue Album zu so vielen Festivals wie möglich mitbringen und hoffen dort viele neue Fans zu gewinnen. Eine Tour mit einer guten, großen Band wäre auch echt cool, aber wir haben da noch zu warten, wir werden sehen.





Es wird ja auch viel über die Zukunft des Musikbusiness geredet, über Downloads, usw.. Wie seht ihr das?.





„Fucking downloads!” Ich würde das ganze verdammte Zeugs verbieten wenn ich könnte. Da scheint es keine Kontrolle für gar nichts im Internet zu geben. Downloading macht das Studio sehr teuer, es ist unmöglich vernünftig zu kalkulieren wie gut sich das Album verkauft und es hat viele gute Indie-Stores dem Henker zugeführt. Ich schätz ich bin jetzt in dem Alter in dem man differenziert was akzeptabel für den Markt ist, aber für mich ist es einfach unschlagbar - den Geruch des frisch gedruckten und die Befriedigung einen neuen Digipack in die Sammlung zu stellen und zu sehen wie der CD-Rücken darin aussieht. „Come on the CD!!”





Zum Schluss noch was?





„Thanks for taking the time to talk to us, you're welcome at a show anytime!“





Review:

Tales From Serpentia

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Schon mit dem Debüt „The Unexpected World“ konnten TOMORROW’S EVE in 1999 beachtliche Aufmerksamkeit einheimsen und mit den beiden „Mirror Of Creation“ Werken trotz interner Problem mit nachfolgendem Besetzungswechsel ihren Bekanntheitsgrad und ihre bereits vorhandene qualitative Klasse weiter steigern. Musikalisch bewegt man sich auf „Tales From Serpentia“ noch immer irgendwo in der Schnittmenge zwischen QUEENSRYCHE und natürlich DREAM THEATER (um mal die ganz bekannten Referenzen zuerst zu nennen), aber auch Vergleiche zu PAIN OF SALVATION, EVERGREY oder SHADOW GALLERY brauchen die Junge aus dem deutschen Südwesten nicht zu scheuen. Bei allem kommen aber Gitarrist Rainer Grunert und Keyboarder Oliver Schwickert mit einer richtig guten eigenen Note daher - einfallsreiche, hervorragend arrangierte und detaildurchströmte, leicht düstere Kompositionen inklusive. Und mit Sänger Martin LeMar hat man dann noch einen Mann am Mikro, der manch anderen Bands des Genres auch gut zu Gesicht stehen würde –sein emotionaler Gesang und die geschickt eingewebten Gesanglinien erzeugen fast schon eine Art Sogwirkung. Das mit erzählerischen Zwischenparts transportierte Konzept über „dunkle und unheilvolle Fiktionen aus dem Abgrund“ wird mit bandtypischen harten Riffs, spielerisch dramatischen Keyboards, kraftvoller Rhythmusarbeit und atmosphärisch melancholischen Parts umgesetzt. Ohne Niveauunterschiede bieten die 11 Songs in knapp 70 Minuten also Progressiven Metal vom Feinsten – als Appetizer seien da mal das intensive „Dream Diary“, das durch Power und Ruhe strahlende „Succubus“ und die episch ausladende Single „The Tower“ genannt. Das abschließende über 19-minütige „Muse“ zelebriert dann geradezu alles was Prog-Metal ausmacht und kumuliert die Stärkten von TOMORROW’S EVE in einem melodisch ausgeglichenen, nie langweilig werdenden Übersong. Die druckvoll voluminöse Produktion sorgt dann für den Rest. TOMORROW’S EVE dürfte wohl 2008 mit „Tales From Serpentia“ das musikalische Highlight in Sachen Progressive Metal aus deutschen Landen gelungen sein.

Tales From Serpentia


Cover - Tales From Serpentia Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 68:37 ()
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Who’s The Boss In The Factory

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„Who’s The Boss In The Factory” ist das dritte Werk des FLOWER KINGS Bassisten Jonas Reingold unter den Namen KARMAKANIC - und die Formation scheint sich langsam aber sicher von einem Projekt zu einer richtigen Band zu entwickeln. Musikalisch bedient werden mit den 6 Tracks wiederum Fans seiner Hauptband oder ähnlich gelagerter Prog-Vereinigungen wie THE TANGENT und TRANSATLANTIC. Was anhand der Gästeliste nicht verwundert: Kollege Tomas Bodin (THE FLOWER KINGS) sowie Andy Tillison (THE TANGENT) und Theo Travis (GONG, PORCUPINE TREE, THE TANGENT) sorgen für instrumentale Highlights. Sicher ein weiteres großes Plus kommt aus den eigenen Reihen. Mit Sänger Göran Edman hat man einen hervorragenden Mann am Mikro, was für Prog-Combos ja nicht immer selbstverständlich ist. Starten tut das Album mit dem fast 20-minütigen zentralen Werk „Send A Message From The Heart“ – beginnend mit Kindergesang seines 5-jährigen Sohnes lässt Jonas Reingold eine progressive Achterbahnfahrt auf den Hörer los, welche trotz allem Anspruch recht locker, mit positiven Vibes und ausreichend Eingängigkeit daher kommt – Kenngrößen die sich auch bei den nächsten beiden Songs wiederfinden. Das knackig launige „Let In Hollywood“ greift die etwas rockigere Gangart der letzten Alben auf und bietet ungewöhnliches Arrangement. Der Titeltrack „Who’s The Boss In The Factory” glänzt dann durch vielschichtige anspruchsvolle Piano-/Klavierparts und Gesangpassagens und das mit leicht melancholischer Stimmung arbeitende „Two Blocks From The Edge“ bietet mit Saxophone, Jazz- und Hard Rock-Anleihen genügend Stoff für die Repeat-Taste (Anspieltipp). Der Abschluss bildet mit dem Zweiteiler „Eternally“ ein Reingolds verunglückten Eltern gewidmetes Stück, welches aber trotz aller klasse, emotionalen Momenten und schönen Akkordeonpart etwas wie ein Fremdkörper im Gesamtkontext wirkt. „Who’s The Boss In The Factory” bietet also Einiges für den intensiven Hörer, auch wenn man das Gefühl nicht los wird, dass KARMAKANIC zu Beginn etwas zu bemüht auf Prog gemacht haben. Richtig gut da kurzweilig und trotzdem noch etwas steigerungsfähig – wenn das mal nichts für den Proggie ist.

Who’s The Boss In The Factory


Cover - Who’s The Boss In The Factory Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 55:41 ()
Label:
Vertrieb:
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A Long Cosmic Trip

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DICE haben mal wieder was neues am Start und stilecht wie immer bestens auf ihre Musik projeziert ist der Titel „ A Long Cosmic Trip“ absolut passend. Diese zweite DVD (bereits 2003 war die DVD "Cosmic-Prog In Concert (At The Theatron - Munich)" erschienen) aus dem Hause der Psychedelic Space-Prog Spezialisten um Mastermind Christian Nóvé beinhalten zehn unterschiedliche Video-Clips, die mehr oder weniger in einer Art Best-Of verschiedenste Songs aus dem sehr umfangreichen Backkataloges (vornehmnlich aus den letzten 10 Jahren) der Band bestens unterlegen. Über einen Zeitraum von vier Jahren wurden diese Kurzfilme von zwei Videokünstlern Stefan List (Berlin) und Tobias Günther (Leipzig) produziert.

Im Bonusteil sind außerdem drei Tracks von der letzten Veröffentlichung, der Live-CD "The Torgau Show", enthalten. Alle drei Songs sind nicht auf dieser CD enthalten. Der Sound dieser Songs ist in Ordnung, aber die Aufnahme in einem eher kleinen Club kommt doch eher, sagen wir mal, spartanisch daher. „Full Moon“ hingegen kommt songlich sehr gut rüber und auch „Under Candlelight“ mit schönen Keyboards, in leicht an (alten) MARILLION angelehnter Form, ist überzeugend. „Beyond The Horizon“ ein relativ simpler Song, zwar inhaltlich passend mit einer Sonnenuntergangsperspektive von einem Kohleabbaubagger unterlegt, ist mir trotzdem bildlich etwas zu statisch.
Den Abschluss bildet eine relativ biedere Photoshow mit Bildern der Band von den 70ern bis heute, na ja die Sache hat vornehmlich einen gewissen Nostalgiefaktor was Klamotten und Frisuren angeht, mehr aber nicht.

Seit ca. 34 (!) Jahren besteht diese Formation mit Unterbrechungen und musikalisch hat sich in den Jahren trotz vieler personeller Wechsel nicht viel verändert. Es gibt bluesig geprägten Breitwand-Prog mit viel floydigem Gitarrenspiel, ohne große Wendungen oder harte Breaks, vornehmlich im Midtempobereich sowie der charakteristischen, manchmal etwas leicht dünnen Stimme von Nóvé. Zusammengehalten wird die ganze Schose von den mehr oder weniger stark betont spacigen Keyboards.

Die Videos sind recht unterschiedlich gehalten, viele verschiedene Techniken werden dabei eingesetzt. Egal ob in Farbe oder schwarz-weiß werden typisch verworrene psychedelische Computeranimationen, dann wieder Splitt-Screen Collagen, oder auch Puppentrickaufnahmen mit eingebaut, dann gibt es Städte- und Landschaftaufnahmen oder auch spacige Sequenzen vermischt mit Privataufnahmen. Das alles versprüht einen spröden Charme von Schülerprojekt bis hin zur Hochglanzproduktion. Ich finde die Sache trotz des experimentellen Charakters ganz unterhaltsam gemacht, die Höhepunkte sind für mich auch songlich „Time Machine“, „Goodbye“, „Black Dreams“ und „Things Are Getting Better“. Durch die optische Ergänzung wird insgesamt viel erreicht, denn diese zweite Ebene hilft der Musik natürlich den Sound passend zu visualisieren und auch noch besser zu transportieren. Die Intensität der Melodien ist höher und vielfach kommt die Mucke um einiges eindringlicher, verständlicher und auch irgendwie erlebbarer daher. Die unterschiedlichen Macharten eines jeden Videos, auch was den optischen Eindruck betrifft, von einfach bzw. minimalistisch wirkend bis hin zu verschwommen, surreal leicht abgefahren passend meist bestens zu den Songs. Daher kann man sich den „A Long Cosmic Trip“ von Dice durchaus auch als Nichtproger mal geben, da gibt es wahrlich viele schlechtere DVDs von größeren Kapellen.

A Long Cosmic Trip


Cover - A Long Cosmic Trip Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 89:10 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Genesis: 1970 - 1975 Boxset

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Die GENESIS der Siebziger haben mit den bekannteren GENESIS der End-Achtziger recht wenig zu tun. Noch mit dem unvergleichlichen Peter Gabriel am Mikro gehörte die Band zu den ganz Großen des Progressiven Rock und prägten zusammen mit Kollegen wie YES und PINK FLOYD das Genre. Nachdem bereits die Jahre 1976 – 1982 und 1983 – 1998 als Boxset erschienen (und deutlich machten wie die Band sich sehr stark veränderte) liegt es nun an den 5 Alben der Anfangstage (von 1970 bis 1975) Fans und solche die es werden könnten an die innovativste Zeit von GENESIS heranzuführen. Diese Schaffensperiode war in diesem Genre von dieser Band dann auch kaum noch zu toppen – so verwundert es nicht, dass danach nicht nur Flagschiff Peter Gabriel es Solo (erfolgreich) versuchte, sondern GENESIS sich in den Achtzigern eine neue Ausrichtung in Rock und Pop gab. So verkam die Supergruppe nicht zu einer Kopie von sich selbst (man nenne nur die Namen einiger der Protagonisten: Peter Gabriel, Tony Banks, Mike Rutherford, Steve Hackett und Phil Collins), sondern mutierte gar zu einer der ganz Großen des Mainstream.

Die Boxset „Genesis: 1070 – 1975“ lässt einem sehr schön die Entwicklung von GENESIS verfolgen, die sich von den Alben „Trespass“ und „Nursery Crime“ über „Foxtrot“ (allesamt nur mäßig Erfolgreich – was aber nichts über die Qualität einzelner Songs aussagt) zu den Überflieger „Selling England By The Pound“ und dem genialen Referenzwerk „The Lamb Lies Down On Broadway“ gesteigert haben. Im einzelnen auf die Alben, Konzepte und insbesondere die Songs einzugehen würde hier wohl den Rahmen sprengen, aber der geneigte Prog-Fan weis was Sache ist. Hier gibt es Klassiker zu Hauff.

Dabei ist es natürlich auch eine Glaubensfrage für den GENESIS-Fan ob man eher die „warmen“ aber auch unvollkommenen natürlichen Originale oder die neue, cleane und überarbeitete Version der Alben bevorzugt. Vorliegendes Boxset bietet nun definitiv als Hybrid-SACDs einen besseren, aber auch auf heute zugeschnittenen geglättete Sound.

Insgesamt bietet das Boxset 7 CDs (genannte 5 Alben, wobei „The Lamb ...“ als Doppelalbum veröffentlicht wurde, und eine 10 seltenen Tracks umfassende Bonus-CD) als Hybrid-SACDs, sowie die genannten Alben nochmals als Audio-DVD im 5.1-Sound und mit einigem visuellen Bonusmaterial, siehe unten). Für Vinyl Fanatiker gibt es das Ganze auch noch als LP-Box auf 200 Gramm Heavyweight-Vinyl im Original-Klappcover.

Sammler werden hier wohl bedenkenlos zuschlagen, und wer alle alten Scheiben auf Vinyl zu Hause hat, der darf sich das ruhig auch überlegen. Wer GENESIS allerdings eher aus der Neuzeit kennt, der sollte vor solch einer Investition erst mal schauen, ob er sich nicht zuerst eine der beiden Prog-Klassiker „Selling England By The Pound“ oder „The Lamb Lies Down On Broadway“ günstig zu Gemüte führt.



Tracklisting:

Album “Trespass”

1. Looking For Someone

2. White Mountain

3. Visions Of Angels

4. Stagnation

5. Dusk

6. The Knife



Album “Nursery Cryme”

1. Musical Box

2. For Absent Friends

3. Return Of The Giant Hogweed

4. Seven Stones

5. Harold The Barrel

6. Harlequin

7. The Fountain Of Salmacis



Album “Foxtrot”

1. Watcher Of The Skies

2. Time Table

3. Get ‘Em Out By Friday

4. Can-Utility And The Coastliners

5. Horizons

6. Supper’s Ready



Album “Selling England By The Pound”

1. Dancing With The Moonlit Knight

2. I Know What I Like (In Your Wardrobe)

3. Firth Of Fifth

4. More Fool Me

5. Battle Of Epping Forest

6. After The Ordeal

7. The Cinema Show

8. Aisle Of Plenty



Album “The Lamb Lies Down On Broadway”

1. The Lamb Lies Down On Broadway

2. Fly On A Windshield

3. Broadway Melody Of 1974

4. Cuckoo Cocoon

5. In The Cage

6. The Grand Parade Of Lifeless Packaging

7. Back In N.Y.C.

8. Hairless Heart

9. Counting Out Time

10. The Carpet Crawlers

11. The Chamber Of 32 Doors

12. Lilywhite Lilith

13. The Waiting Room

14. Anyway

15. Here Comes The Supernatural Anaesthetist

16. The Lamia

17. Silent Sorrow In Empty Boats

18. The Colony Of Slippermen

19. Ravine

20. The Light Dies Down On Broadway

21. Riding The Scree

22. In The Rapids

23. It



Album “Extra Tracks 1970-1975”

1. Happy The Man (7”-Single)

2. Twilight Alehouse (B-Side Of “I Know What I Like”)

3. Going Out To Get You (Demo)

4. Shepherd (“BBC Nightride”)

5. Pacidy (“BBC Nightride”)

6. Let Us Now Make Love (“BBC Nightride”)

7. Provocation (“Genesis Plays Jackson”)

8. Frustration (“Genesis Plays Jackson”)

9. Manipulation (“Genesis Plays Jackson”)

10. Resignation (“Genesis Plays Jackson”)


Genesis: 1970 - 1975 Boxset


Cover - Genesis: 1970 - 1975 Boxset Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 48
Länge: 0:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Future Awaits

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Was haben wir denn hier? Der erste Eindruck sind ein etwas rumpeliger Progsound mit wummernden Hammonds und leicht funkigem Bass, das kommt schon sehr retrolastig daher. Dann diese warme helle Stimme von Felix Duque, sie hat auch was und erinnert mich frappierend an STYX. Und wirklich, der Junge ist echt gut, egal ob er in Englisch oder auch in seiner Muttersprache Spanisch. Plötzlich werden lateinamerikanische Klangbilder miteingewoben ehe dann noch ein cooles Classik-Rockgitarrensolo folgt und ein eher hektischer Schluss mit vielen Breaks und Läufen sowie perlig-leichten Klavierakkorden. Nicht schlecht die Herren, das macht gleich Lust auf mehr. Eine Kapelle mit dem seltsamen Namen RC2 (es handelt sich dabei um ein Verschlüsselungsverfahren) ist hier am Werk, also namenstechnisch... nee das geht eigentlich gar nicht aber bezogen auf ihre doch recht komplexen Musik wiederum schon auch passend.

Die Band stammt ursprünglich aus Caracas (Venezuela), nach dem gleichnamigen Debüt aus dem Jahre 2003 legt dieser Fünfer nun sein recht ambitioniertes Zweitwerk vor. Nach diversen personellen Umbesetzungen hat man sich örtlich nach Spanien umquartiert und dabei auf „Future Awaits“ acht durchaus lohnenswerte Tracks im weiten Progressive Feld aufgenommen.

Der nachfolgende Titeltrack kommt dann eher etwas verhaltenes und sehr atmosphärisch daher, erst hintenraus gibt die Band so richtig Gas mit beinahe schon psychedelischen Parts und schönen an SANTANA meets Spacerock angelehnte Gitarren.

In irgendeinem Review hat jemand irgendwas von "Neoprog" als stilistische Einordnung gefaselt, ist aber absoluter Humbug, RC2 machen etwa so authentisch Neo Prog Rock wie AC/DC Heavy Metal. Nee, die Musik ist doch von ihren vielerlei Ansätzen recht vielschichtig, detailreich aber nie zu anstrengend oder kopflastig. Die Melodien sind vorhanden aber nicht so omnipräsent eingängig, es geht mehr um die Songs als Ganzes, aber die Gitarrenarbeit von Eric Baule (der übrigends ganz neu in der Band ist) gefällt mir besonders gut. Bei „Autumn“ darf er sich mal wieder so richtig extatisch austoben, der Track hat schon seine typischen Latinomomente mit entsprechender Rhythmik und weckt zu Beginn ganz leichte Erinnerungen an „Samba Pati“, dann folgen wieder diese melancholisch getragenen Parts bei denen die Keys immer im Klaviersound daher kommen, wird das Tempo und Intensität angezogen packt er wieder die mächtige Orgel aus. „El Diablo Suelto“ ist dann wieder was ganz anderes und birgt viele von klassischer Musik geprägte Strukturen, hat was von den tollen Sachen von MIKE OLDFIELD die er früher in den 80ern immer mal wieder gerne in seine Opusse integriert hat, aber auch RC2 machen dieses reine Instrumental zu einer unterhaltsamen Angelegenheit. Auch der Drummer Eduardo Benatar verdient für sein nuancenreiches Spiel sowie seine auffallend wechselnden Sounds ein Sonderlob.

Eine etwas gewagtere New Art Rock Ausrichtung mit Dubsequentzen, leicht verschrobenem Songaufbau und Verzerrungen sind dann bei "Coming Down Again" auszumachen. Die Platte braucht definitiv einige Durchgänge und etwas Geduld, bietet dafür aber noch genügend Abwechslung. Die Produktion könnte stellenweise zwar etwas weniger garagenmäßig klingen, passt aber insofern zum Retroflair, den viele der Songs ausstrahlen. Für Proggies sollte „Future Awaits“ mit leichten Abstrichen nach unten schon noch auf dem aktuellen Antestzettel notiert werden.

Future Awaits


Cover - Future Awaits Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 59:42 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

When Time Fades

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Freunde gepflegt harter progressiver Töne im Allgemeinen und gekonnter Frickeleien im Besonderen aufgepasst – mit „When Time Fades“ der Amis SUSPYRE kommt ein ganz starkes „must have“ auf uns zu. Das dritte Werk der Band aus New Jersey sprüht nur so vor kompositorischen Ideen und musikalischem Können – in harter Umgebung wird von mehr oder minder Ungewöhnlichen wie Jazz, Kirchenchöre und klassischen Symphoniepassagen bis weiblichen Gesangparts und Hammer-Refrains alles gekonnt eingebaut, mit ordentlich Groove und klasse Vocals versehen – aber vor allem mit horrend guten Gitarrenparts. Als Referenz kann man SYMPHONY X, wie üblichen DREAM THEATER , aber auch ZERO HOUR (mit denen SUSPYRE zuletzt auf Tour waren) nehmen – ja, selbst SPOCK’S BEARD auf Speed kommt da einen in den Sinn. Favoriten kann man bei den 11 Tracks nun so gar keine nennen, da alle höchstem Niveau gerecht werden. Erwähnt seien nur das von ohrwurmmäßigen Harmonien durchdrungene „Evolutions“ und die Überlange Achterbahnfahrt namens „When Freedom Ring (The Heart Of It All)“. Für die eingangs definierte Zielgruppe gibt es auf „When Time Fades” richtig viel zu entdecken. Mit SUSPYRE erwächst den Szeneheiligen eine ernsthafte Konkurrenz. Ergo: eine 75-minütige Pflichtveranstaltung mit Suchtgefahr.

When Time Fades


Cover - When Time Fades Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 76:36 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The Year Of The Voyager

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Wenn sich eine Hammerband wie NEVERMORE schon dazu entschließt, den Fans endlich eine DVD unterzujubeln, dann sollte man davon ausgehen, dass es kein halbgarer Mist der Marke „45 Minuten plus überflüssiges Interview für 25 Euro“ wird. Und so ist es dann auch: zwei randvolle DVDs bietet „The Year Of The Voyager“, von denen die erste einen Gig in der „Zeche Bochum“ enthält, der knapp über zwei Stunden dauert und neben gewohnten Standards wie „Next In Line“, „Inside Four Walls“ oder Enemies Of Reality“ auch echte Raritäten der Marke „The Politics Of Ecstasy“, „The Learning“ oder „Matricide“ bietet, die die Band aus ihrer unerschöpflichen Schatzkiste ausgegraben hat. Optisch und akustisch bietet das Spektakel alles auf der Höhe der Zeit: mal mikroskopische, mal makroskopische Kamerafahrten, die Fans sind im Gegensatz zu Konkurrenzprodukten direkt mal präsent und vorhanden, und Sound wahlweise in „Stereo 2.0“ oder „Dolby 5.1“ versteht sich von selbst. Die Band präsentiert sich spielfreudig, wenn auch nicht außerhalb ihrer gewohnten Performance, was aber völlig in Ordnung geht. DVD 2 bietet einige Auszüge anderer Konzerte der Seattler, aus dem Bell Centre in Montreal (2. September 2005), dem „Spodek“ in Kattowitz (4. März 2006) und dem „Wacken Open Air“ in Wacken (4. August 2006), die neben einigen Songs, die bereits auf DVD 1 zu sehen/hören sind, mit „The Seven Tongues Of God“ und „Engines Of Hate“ auch ein paar dort nicht vertretene Stücke auffahren. Auch diese Gigs erstrahlen im Glanz hochwertiger Audio- und Videotechnik und fallen gegenüber dem Konzert aus Bochum qualitativ nicht ab. Speziell Wacken ist mit seinem abgefahrenen Publikum eine wahre Augenweide! Als Bonus bekommt man noch ein siebenminütiges, nicht allzu interessantes Interview mit Warrel Dane zu dieser Doppel-DVD, einen Ausschnitt aus dem Konzi im „Roxy“ in L.A. (28. September 2001), ein paar Trailer zu anderen DVDs sowie sämtliche (!) Promo-Videos, die NEVERMORE je gedreht haben, von „What Tomorrow Knows“ bis hin zu „Born“... ich bin wirklich kein großer Fan von Musik-DVDs, da diese meist keinen tollen Gegenwert für den generell sehr hohen Preis bieten, doch „The Year Of The Voyager“ ist für Fans der Band eine absolute Pflichtveranstaltung, für Gelegenheitsgucker eine weit aus der Masse heraus stechende Veröffentlichung und kurz und knapp eine der besten und komplettesten DVDs, die ich jemals anschauen durfte!

The Year Of The Voyager


Cover - The Year Of The Voyager Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 41
Länge: 244:0 ()
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