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Heliocentric

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THE OCEAN waren lange Zeit das Kind von Robin Staps, der um sich herum immer neue Musiker scharte, aber die kompositorischen Fäden in der Hand hielt. Das funktionierte eigentlich ganz gut und brachte der Band nicht nur einen Deal mit Metal Blade und viele Touren ein, sondern auch die Anerkennung von Fans und Musikerkollegen gleichermaßen. „Heliocentric“, der neueste Streich der Berliner, ist die Abkehr von diesem Modell: erstmals sind THE OCEAN eine richtige Band mit festen Mitgliedern, die sich zudem alle in den kreativen Prozess einbrachten. Und siehe da: es funktioniert!

Wenn wie in „The First Commandment Of The Luminaries” ein knallharter Anfang und ein sanfterer Mitteteil nahtlos ineinander übergehen, wird deutlich, wie ausgefeilt das Songwriting geworden ist. Nicht, dass THE OCEAN auf ihren Frühwerken simpel und berechenbar gewesen wären, aber „Heliocentric“ profitiert hörbar von der Einbeziehung aller Musiker in den Songwriting-Prozess: das Album wirkt geschlossener, die Ideen sind noch besser verknüpft und die Spannbreite enorm, von der Detailfülle ganz zu schweigen. Das ruhige „Catharsis Of A Heretic“ kann mit Trip Hop-Anleihen überzeugen und offenbart auch wieder eine Liebe zum Detail, gerade was die Untermalung der Gesangsleistung angeht. THE OCEAN schaffen es, dass jeder Song auf „Heliocentric“ seine eigene Note bekommt und das Album trotzdem eine geschlossene Einheit bildet. Vorbei die wilden Zeiten, anno 2010 sind die Berliner progressiver, subtiler und komplexer als jemals zuvor, ohne ihre Wurzel zu verleugnen – hart ist „Heliocentric“ immer noch, dafür sorgen die Gitarren oft genug, genau wie die kompakten Stücke, die als Gegenpol zu den längeren ruhigeren Songs dienen. THE OCEAN beweisen, dass Wandel neue Kräfte freisetzen kann, die in einem erstklassigen Album resultieren. Ein außergewöhnliches Album von einer der innovativsten Bands, die in Deutschland und Europa zu finden ist!

Heliocentric


Cover - Heliocentric Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 50:42 ()
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Chains Of Sin

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Auf die Idee des Labels die Prog-Band TIMESWORD als das neue Ding neben DREAM THEATER anzupreisen kam man wohl dadurch, das Sänger Mark Pastorino von einer DT-Coverband kommt. Denn obwohl die italienischen Proggies musikalisch das gleiche Feld beackern fehlt die beiläufige Eingängigkeit welche die großen Progbands auszeichnen. Alleine das beherrschen der Instrumente reicht halt nicht. Auch die Songs lassen überragende Melodien und den letzten Tick kompositorische Finesse missen. Da hilft auch der schöne, mit weiblichen Stimmen veredelter Ausklang des fast 20-minütigen „Real Mistery“ wenig. Obwohl das abwechslungsreiche Mammutwerk „Real Mistery“ (hier gelingt es TIMESWORD endlich mal Atmosphäre zu entwickeln und gute Ansätze zu Ende zu spielen) und das ruhige und mit schöner Dramaturgie versehene „A New Way” durchaus seine Momente aufweist war ansonsten oft zu wenig Mut zu spüren und zu wenig Ideen – zu viel klingt nach x-mal gehört. TIMESWORD bewegen sich einfach zu nah jeglicher Szene-Klischees um eigene Akzente zu setzen. Mit „Chains Of Sin“ ist das Quintett trotz ausreichender DT und SYMPHONY X Zitate noch deutlich zu kurz gesprungen.

Chains Of Sin


Cover - Chains Of Sin Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 51:22 ()
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eNneagon

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Das es in Osteuropa einiges an guten progressiven Acts gibt, dürfte spätesten seit RIVERSIDE allgemein bekannt sein. Mit STRANGER AEONS und „eNneagon“ weiten wir unseren Horizont weiter gen Osten aus. STRANGER AEONS kommen aus dem baltischen Litauen, haben eine Frau am Mikro (die glücklicherweise absolut „normal“ singt) und spielen progressiven Metal mit Anleihen bei den üblichen Verdächtigen wie DREAM THEATER und genannte RIVERSIDE. Dabei ist aber zu wissen – „eNneagon“ glänzen nicht mit durchgehender Härte, Frickelparts sind songdienlich ausgerichtet und machen oft guten konventionellen Soli platz, Keyboard hält sich in Grenzen, selbst vor kurzen fast schon Latino-mäßige Parts wie in „The Master“ und exotischen Instrumenten wird nicht zurückgeschreckt – und sind ein gekonnten i-Tüpfelchen, da dezent eingesetzt. Das stampfende „White Noise“, ihr Masterpiece, das über 11-minütige, kurzweilige „Welcome To Your Humble Nightmare“ und das leicht ruppigere „Lost“ seien mal als Anspieltipp genannt – aber Ausfälle hat die litauische Combo eh’ keine am Start. „eNneagon“ lässt sich entspannt durchhören, Hektik lassen STRANGER AEONS auf ihrem Debüt nicht aufkommen. Eine gutklassige Produktion und ein schön düsteres Booklet vervollständigen ein Debüt, welches den geneigten Progfan ein reinschnuppern wert sein sollte.

eNneagon


Cover - eNneagon Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 62:53 ()
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An Anxious Object

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MOUSE ON THE KEYS haben für ihr Full-Length „An Anxious Object” Zuwachs bekommen und sind jetzt zu viert unterwegs, wobei sie noch immer ohne Gesang agieren. Dafür hat das Piano eine tragendere Rolle im Sound der Japaner bekommen, was zur Folge hat, dass einige Songs sehr loungig klingen („Ouroboros“), wobei MOUSE ON THE KEYS den dezent wahnsinnigen Unterton zu keiner Zeit verlieren. Natürlich wird das in den schnellen Passagen deutlich, aber auch in den ruhigen Abschnitten schwingt es im Hintergrund mit, quasi die Ruhe vor dem Sturm. „An Anxious Object“ ist gleichzeitig eingängig wie komplex und kann sowohl als leise vor sich hin dudelnde Hintergrundmusik gehört werden, als auch in voller Lautstärke seine Wirkung entfalten – das Album funktioniert einfach in beiden Fällen, was für das Können der Japaner spricht. Songs wie „Soil“ (mit coolem Saxophon-Part) oder „Seiren“ machen das breite Spektrum klar, dass abgedeckt wird und das von verträumt bis krachig reicht. „An Anxious Object“ ist eine faszinierende Platte, die auf einer Jazz-Grundlage aufbauend komplex und extrem vielschichtig wird. Welche Idee die Japaner auch immer verfolgen: langweilig wird es in den 35 Minuten nie.

An Anxious Object


Cover - An Anxious Object Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 35:32 ()
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Blackwater Park (Legacy Edition)

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An OPETH und Mikael Akerfeldt führt kein Weg vorbei, basta. Wer von anspruchvoller, atmosphärischer, durchdachter harter Mucke spricht, kommt an OPETH nicht vorbei – was die Vielzahl hervorragender Alben in 20 Jahre Bandgeschichte belegen. Zum eben jenen 20-jährigen Jubiläum gibt es einen der OPETH-Highlights als soundtechnisch wertigen Re-Release – der Inhalt war ja schon im Original einzigartig genial. Mit „Blackwater Park“ gelang OPETH 2001 nämlich ein Album der Extraklasse das noch heute als eines der Referenzwerke des Genres gilt und das selbst Akerfeldt & Co. in seine Einmaligkeit kaum wieder in Gänze erreichen werden (trotz Ausnahmescheiben wie z.B. „Ghost Reveries“). OPETH erreichten mit „Blackwater Park“ den Gipfel der Symbiose zwischen harten Death und zerbrechlichen Tönen, zwischen anspruchsvollen Prog und unglaublichen Melodien. Dazu ein Mikael Akerfeldt mit seinem herausragender Gesang – hinter seinen Growls verbirgt sich einer der besten „clean“-Sänger des Genres – auf „Blackwater Park“ gibt es reichlich Raum für beides. Es war auch das erste OPETH-Album das von Steven Wilson produziert wurde – die eine oder andere PORCUPINE TREE Schlagseite, besonders was die intensive Atmosphäre, die Pianoparts, aber auch die cleanen Gesangslinien angeht, stehen OPETH verdammt gut und sind der letzte Tick um ein an sich schon unglaubliches und abwechslungsreiches Album zu veredeln. Meinereiner hat es vor allem die komplett in clean gehaltene und unter die Haut gehende akustische Ballade „Harvest“, das wunderbar dramatische und trotz seinen Wechseln aus atmosphärischen und deathigen Passagen immer melancholische „The Drapery Falls“ sowie der gegen Ende nahezu brutale und in seinem Ausmaß episch-distanzierter Titeltrack „Blackwater Park“ angetan – rein subjektiv natürlich. Denn „Blackwater Park“ arbeitet sich als Ganzes in Hirn, Herz und Nacken – sofort und doch ewig zeitlos.

Die „Blackwater Park (Legacy Edition” bietet neben dem regulären Album noch mit einer bisher unveröffentlichten Live-Version von „The Leper Affinity“ einen Bonussong und auf DVD das komplette Album im 5.0 Audio Mix sowie ein 35-minütiges „The Making Of Blackwater Park”. Ob das Package für jene genügend Anreiz bietet, bei denen das OPETH Album schon seit Jahren ein Dauerbrenner ist, lass ich mal dahingestellt sein. Wer das Teil Unverantwortlicherweise noch nicht sein eigen nennt, der sollte jetzt aber schon mal in die Gänge kommen.

Blackwater Park (Legacy Edition)


Cover - Blackwater Park (Legacy Edition) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 76:43 ()
Label:
Vertrieb:
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Ophidia

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Die griechisch-türkische Band NEVERLAND legt mit „Ophidia“ ihn nunmehr zweites Album vor, das im Gegensatz zum überladenen Vorgänger etwas aufgeräumter und auch einen Tick härter aus den Boxen schallt. NEVERLAND setzen dabei weniger auf Geschwindigkeit, sondern versuchen viel Melodie in symphonisch-progressive Kompositionen zu packen. Das aber trotz prominenter Unterstützung im Gesangbereich durch Jon Oliva (SAVATAGE, JON OLIVA´S PAIN), Edu Falaschi (ANGRA, ALMAH) und Urban Breed (ex-TAD MOROSE, PYRAMAZE) kein Überflieger aus Südosteuropa die Metalwelt erblickte liegt wohl auch daran, das den vorhanden Kompositionen (noch) etwas die Durchschlagskraft fehlt und auch der Gesang, ob männlich oder weiblich (Iris Mavraki) und auch die Chöre produktionstechnisch etwas dünn kommen. Das Album an sich ist schön anzuhören – keine Frage. Aber eine echte Langzeitwirkung will sich trotz Detailverliebtheit, orientalischen Einflüssen und schöner Melodien nicht einstellen – der letzte Tick, auch an Power fehlt. Wer es allerdings gezähmter mag, dürfte mit Songs wie dem flotten „This Voice Inside“, dem folk-lastigen „Invisible War“ (mit Mr. Jon Oliva) und dem keyboarddominierten „Speak To Me” gut was anzufangen wissen. Denn diese zeigen auf, das NEVERLAND ihr Können noch nicht in Gänze ausreizen. Aus diesem Grunde für Liebhaber ausufernder Metal-Opern sicher ein antesten wert.

Ophidia


Cover - Ophidia Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 53:39 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Sezession

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MOUSE ON THE KEYS nennen Japan ihre Heimat, was Warnung genug sein sollte. Doch was das Trio auf den Hörer loslässt, toppt vieles, was an kranker Musik aus dem Inselstaat bisher gekommen ist: aufbauend auf einem Jazz-Gerüst, spielen sich Drummer, Pianist und Saxofonist in einen um Chaoscore erweiterten Rausch, der voller Groove und Genialität steckt. Dabei bleiben die Songs zum einen nachvollziehbar, zum anderen sehr unterschiedlich, der Jazz ist dabei verbindendes Element. Es gelingt MOUSE ON THE KEYS zudem, durchgehend eine Melancholie mitschwingen zu lassen, die ihrer Musik viel Atmosphäre verleiht und ein weiteres verbindendes Element ist. Es ist faszinierend, was die drei Musiker in einer Viertelstunde an Ideen verbraten können, da kommt selbst manche Prog-Band nicht mit. „Sezession“ ist eine EP für diejenigen, die aufgeschlossen für abgefahrene Musik sind und über selbst auferlegte Grenzen herausschauen können. Die Tatsache, dass „Sezession“ mit einem sehr guten Sound und in einer schicken Verpackung daherkommt, macht die Sache perfekt.

Sezession


Cover - Sezession Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: 16:22 ()
Label:
Vertrieb:
Interview:

Dioramic

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InterviewErstmal Glückwunsch zu eurem neuen Album "Technicolor", das ja von Anfang
bis Ende zu gefallen weiß - seit ihr selbst zufrieden mit dem Album oder
gibt es im Rückblick Dinge, die ihr ändern würdet?




Ich denke, es gibt immer Kleinigkeiten, mit denen man am Ende nicht ganz zufrieden ist. Das liegt am Perfektionismus, den man als Musiker einfach hat. Man ist vertieft in die Materie und hängt sich manchmal an Details auf. Sobald man aber wieder etwas Abstand gewonnen hat- und ich denke, das haben wir mittlerweile- kann man das auch lockerer sehen. Jetzt kann ich sagen, dass wir eigentlich sehr zufrieden mit dem Album sind. Wir mögen den Sound, die Songs und die Aufnahme an sich. Ändern würden wir nichts, es ist schon gut so, wie es ist.




Wie waren die Aufnahmen mit Kurt Ebelhäuser? Warum seit ihr in sein
Studio gegangen?




Wir sind zu Kurt ins Studio gegangen, weil er uns dazu eingeladen hat. Er war sehr interessiert an uns und schlug uns vor, Testaufnahmen zu machen. Wir alle waren von dem Ergebnis sehr begeistert und beschlossen, ein Album aufzunehmen. BLACKMAIL standen dann geschlossen hinter uns und halfen uns auf die Beine. Ohne Kurt würde es das Album wahrscheinlich nicht geben. Die Arbeit mit ihm war auch sehr angenehm. Er ließ uns viel Freiraum, da die Songs schon fertig waren, als wir ins Studio kamen. Mit Kurt zu arbeiten war wundervoll und wir stehen bis heute in einem sehr freundschaftlichen Verhältnis.




Wieviel Einfluss hat der Produzent generell bei euch?



Der Produzent hat eigentlich nicht viel Einfluss bei uns. Da wir selbst auch ein Tonstudio haben (Myspace.com/Mysteriumstudio), sind wir schon tief in der Materie und wissen sehr genau, was wir wollen. Kurt hat uns viele Teile der Produktion selbst machen lassen. Er hat die Grundsounds eingestellt und oft haben wir einfach ohne ihn aufgenommen. Falls wir uns dann nicht ganz sicher waren, haben wir ihn schnell geholt, er hat seine Meinung oder seinen Rat gegeben und ist dann wieder verschwunden. Das war für uns absolut ok.




Wer hat das Cover kreiert?



Das Cover hat Max Nicklas, unser langjähriger Freund und in jüngerer Zeit auch Live-Keyboarder, gemacht. Er ist bei uns für alles verantwortlich, was Design betrifft. Von Myspace über Podcasts und Design.




Das Cover und der Plattentitel lassen ein wenig auf ein Konzeptalbum schließen -liege ich da richtig?



In gewisser Weise, ja. Es ist aber ein abstraktes Konzept, das das Album zusammenhält. Wir haben den Eindruck, dass in letzter Zeit die Musik durch Kategorien sehr beengt wurde. Das ist wie Schwarz und Weiß. Die eine Band macht New Prog, die andere Math Core uns was es noch alles gibt. Das ist unserer Meinung nach oft eine sehr kleinkarierte Ansicht. Wir streben nach einer offeneren und farbenfroheren Sichtweise auf Musik. Daher der Begiff Technicolor, der im Zusammenhang mit der Entwicklung von Farbfilmen steht. Es können ruhig die Genres ineinander übergehen, wenn es geschickt gemacht ist und sinnvoll ist.




Wie wichtig sind dir Texte generell?



Das kommt darauf an, generell kann ich das nicht sagen. Ich nehme an, es geht hier um Songtexte. Wenn ich Hip Hop oder Rap höre, dann sind mir die Texte sehr wichtig. Da steht die Musik eben im Hintergrund. Ähnlich bei Singer/Songwriter Sachen. Wenn ich aber Jazz höre, passt da oftmals kein Gesang rein, da fehlen mir dann auch die Texte nicht. Bei uns ist das Verhältnis etwa 1/3 Text - 2/3 Musik.




Wie lange habt ihr für das Schreiben der "Technicolor"-Songs gebraucht?
Ist das bei euch eine klassische "im Proberaum abhängen und
jammen"-Geschichte oder habt ihr eine andere Arbeitsweise?




Wir schrieben die Songs in einem Zeitraum von ca. 3 Jahren. Jedoch lief das eher nebenher, da wir noch zur Schule gingen. Das Gerüst der Songs komponiert Arkadi zu Hause. Er bringt das mit in den Proberaum und dann wird daran gearbeitet. Anton macht seine Beats, ich meine Basslines, wir machen Gesangsmelodien oder sonstige Arrangements. Bisher hat sich noch nichts aus einer Jam-Session ergeben, obwohl wir das stundenlang machen können. Vielleicht versuchen wir ja mal, auf diese Weise ein Album zu schreiben, denn einen gewissen Reiz hat das ja.




Ihr seit ja in Kaiserslautern beheimatet, was bisher nicht als
Rock'n'Roll-Stadt bekannt ist... gibt es außer euch noch andere Krachbands?

da?



Es gibt sehr, sehr viele Bands in Kaiserslautern. Das tragische ist, dass die Stadt sich nicht wirklich darum kümmert. Mangelnde Proberäume, mangelnde Auftrittsmöglichkeiten, etc. Es ist echt schwer, erstmal aus Kaiserslautern herauszukommen. Alles dreht sich nur um den Fußball und die aufstrebende Musikerkultur leidet darunter enorm. Meiner Meinung nach ist das aber das wichtigste für eine Stadt, weil eine Kultur Selbstbewusstsein und ein Gefühl von Zugehörigkeit schafft. Das strahlt eine Stadt dann auch aus und macht sie attraktiv. Dabei empfinde ich es so, dass eine Stadt mit einer Künstlerkultur attraktiver ist als eine Stadt mit Fußballkultur. Vielleicht ist das Geschmacksache. Was ich aber sehe, ist, dass sich die Jugend abwendet, unzufrieden ist, sich vom Fußball alleine nicht trösten lässt und genau das auf lange Sicht für die Stadt kontraproduktiv ist.




Was macht Kaiserslautern lebenswert?



Für mich die beiden Asia Läden. Dort kriegt man immer frischen Ingwer, gute Gewürze, Gemüse und guten Tee. Aber viel mehr gibt es in Kaiserslautern für mich nicht. Ich hätte kein Problem damit, wegzuziehen. Mehr Schmerzen würde mich der Abschied von Frankenstein, dem Dorf nahe Kaiserslautern, aus dem ich komme, bereiten. Dort gibt es eigentlich nur Wald und Felsen. Mit denen bin ich aufgewachsen und ich fühle mich dort einfach zu Hause.




Ist einer von euch regelmäßiger Stadiongänger? Die Roten Teufel stehen
ja gar nicht so schlecht da (wenn auch nur in Liga 2)...




Wir sind keine sonderlichen Fußballfans und, bis auf Anton, weiß glaube ich, weiß von uns noch nichtmal einer in welcher Liga Kaiserslautern spielt.




Was sind eure Pläne als Band für 2010?



So viel Konzerte wie möglich spielen und außerdem das nächste Album vorbereiten. Die Songs dafür sind fertig, wir werden noch die Vorproduktion in unserem Studio machen und vielleicht ende des Jahres wieder zu Kurt gehen. Aber die Shows stehen im Vordergrund. Außerdem werden wir wohl noch viel im Studio zu tun haben, da kommen auch immer neue Aufträge rein.




Habt ihr schon mal mit der Idee gespielt, einen zweiten Gitarristen an
Bord zu holen oder einen reinen Sänger?




Nein, darüber haben wir eigentlich noch nicht nachgedacht. Ich denke, damit, dass wir nun einen Live Keyboarder am Start haben, ist unser Sound live schon ähnlich wie auf dem Album. Einen zweiten Gitarristen oder nur einen Sänger brauchen wir nicht.




Wie kommt's, dass ihr euch für Lifeforce als Label entschieden habt? Wie
wichtig ist ein Label anno 2010 generell noch für eine Band?




Wir waren schon länger mit Lifeforce in Kontakt und fanden das Label auch ganz symphatisch. Ich denke, ein Label ist immernoch sehr wichtig für eine Band, man bekommt dadurch schon noch einen anderen Stellenwert. Um die ganze Promoarbeit hätten wir uns jedenfalls nicht so gut kümmern können. Da momentan Bands aus dem Boden schießen, ist es umso wichtiger, die richtigen Kontakte zu haben. Ein Label kann genau diese meistens bieten, schon deshalb lohnt sich das.




Und ein paar Worte zum Abschied? Grüße, Shoutouts, kluge Gedanken?



Besucht doch mal unsere Myspace page: Myspace.com/dioramic und kommt auf ein Konzert! Dort ist dann auch genügend Zeit für den Austausch kluger Gedanken. Ich grüße sowieso alle und zum Outshouten bin ich grad zu faul. Also man sieht sich!


Review:

Makajodama

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Mit dem selbstbetitelten Debüt der schwedischen Band MAKAJODAMA haben wir mal wieder eine jene Platten progressiver Spielrichtung welche sich jeglicher Einordnung und Schubladesierung entziehen – und die auch nach mehreren Durchläufen immer wieder Neues offenbart. Gitarrist Mathias Danielssons und seine Mitstreiter mischen mit reichliche verschiedenen Instrumenten (neben den üblichen Rockstandards u.a. noch mehr oder minder ausgefallenes wie Sitar, Cello, Violine, Blasinstrumente und reichlich Percussions) klassischen Artrock mit Psychedelic, Postrock und skandinavischen Folk. Die selbstdefinierte Findung zwischen GODSPEED YOU! BLACK EMPORER und frühen KING CRIMSON sei den Proggies mal als Anhaltspunkt gegeben. Das fehlen von Vocals, gesetzte Breaks und selbst im ruhigen noch schwer Erfassbares sowie eine leicht melancholisch dunkle Atmosphäre prägen „Makajodama“ zusätzlich. Anspieltipps kann man selbstredend hier keine geben. Aber wer mal unbedingt einen Song zum reinschnuppern braucht dürfte mit dem 10-minütigen Opener „Reodor Felgen Blues“ gut bedient sein – nach schweren Start entwickelt sich der Song zu einer jamigen, nur oberflächlich verworrenen Achterbahnfahrt mit reichliche Details. Für Progger sind MAKAJODAMA durchaus mal ein antesten wert.

Makajodama


Cover - Makajodama Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 56:51 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Technicolor

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DIORAMIC entziehen sich auf “Technicolor” allen Schubladen, das Etikett Progressiv passt da noch am ehesten, denn was die Pfälzer in den elf Songs verbraten, reicht von Postcore bis Death Metal, von Rock bis Pop. Dabei ist das Ergebnis nachvollziehbar und trotzdem abgefahren („Lukewarm Remains“) und von Kurt Ebelhäuser (BLACKMAIL, DONOTS) hervorragend produziert worden. „Technicolor“ macht dadurch immer Druck, gerade wenn die Gitarren die Führung übernehmen und der Gesang sich zurückhält. Der ist so variantenreich, dass er sich der insgesamt sehr komplexen Musik bestens anpasst und sehr dazu beiträgt, die Stimmung festzulegen, die von extrem aggressiv bis verträumt reichen kann. Es fällt schwer, „Technicolor“ zu beschreiben, DIORAMIC haben sich mit diesem Album bewusst zwischen alle (Genre)Stühle gesetzt und werden ihr Fans so in allen Szene-Lagern finden, solange diese ein Faible für komplexe, atmosphärische Musik haben.

Technicolor


Cover - Technicolor Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 49:53 ()
Label:
Vertrieb:

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