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Threshold Of Pain

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Alex S. Papatheodorou ist ein Gitarrist aus Köln, der uns hier mit seinem bereits zweiten selbstvertriebenen Album „Threshold Of Pain“ beehrt und er überrascht dabei mit seiner relativ komplexen Musik insgesamt recht positiv. Der Mann ist ansonsten auch noch Toningenieur, Gitarrenlehrer, Songwriter und Multiinstrumentalist und nennt sein Projekt ETERNAL JOURNEY, bei dem etwas ungriffigen Nachnamen sicher auch kein Fehler. Bereits die optisch gelungene Verpackung des Digipack mit tollem Artwork einer Mondfährenlandung hätte gewisse Rückschlüsse auf die musikalische Ausrichtung zugelassen, er selbst spricht von „Progressive Snyth Metal“ gut paßt auch irgendwie. Ich würde es jetzt mal eindeutig als Space Metal bezeichnen und nenne hier mit Arjen Lucassen und seinen AYREON-Alben bzw. dem STAR ONE Projekt eine Vergleichshausnummer, die den Sound auf diesem über 50 minütigen Werk zu 100% beschreibt. Die zweifelsfrei maßgebenden sehr hohen Qualitätsstandarts dieser Werke werden hier natürlich noch nicht (ganz) erreicht.

Ganz klar, der gute Papatheodorou hat sicher sehr viel AYREON gehört und sich den riffenden Holländer zum Vorbild für seine eigene Musik genommen. Egal, ob die vielen spacigen Keyboards, Samples oder flirrenden Sounds, die schönen Chorarrangements („Warped Cosmos Of Distress“) , die riffigen Gitarrenparts aber auch die immer mal wieder eingestreuten atmosphärischen Zwischenparts und alles zusammen in einer Konzeptstory verpackt - das alles gibt es auf „Threshold of Pain“ satt zu hören. Auf dem Album gibt es ansonsten noch viele weitere Parallelen u.a. waren hier ebenfalls zahlreiche andere Musiker mit ihren Instrumenten beteiligt und auch verschiedene Gesangsstimmen gibt es zu hören allerdings beschränkt sich Alex auf drei. Der Sänger des Hauptcharakter heißt Joe Mizzi (ex-HIGH`N DRY) und er macht seine Sache recht gut, hat ein wenig was von DAMIAN WILSON oder Phil Griffiths (ALIAS EYE). Die Stimme der Sängerin Leonie Ludwig bekommt man leider bei dem klasse „Winds of Hope“ nur einmal zu hören aber dabei stielt sie mit ihren klasse Vocals Hasuptsänger Joe etwas die Schau, davon hätte das Album durchaus noch mehr vertagen. Bei „Master of Another World“ wunderbar mit etwas griechischer Folklore angehaucht, darf dann Tobias Scheid (THE PROPHECY 23) den an sich gelungenen Akustik-Song mit seinen Death-Metal-Growls ziemlich verhunzen, bei aller Liebe wie so was überzeugend funktioniert kann man auf der aktuellen JAMES LABRIE-Scheibe „Static Impulse“ besser hören, dass hier geht bei aller Liebe zu Kontrasten nicht.

Alles andere auf „Threshold Of Pain“ ist soundlich absolut professionell gemacht, mit schönen Melodien versehen, viele Details, natürlich auch verspielt, mit vielen Breaks, Übergängen und Wechseln aber auch nicht zu verkopft oder gar abgehoben. Auch die Progfans werden hier sicher auf ihre Kosten kommen, die Musik von ETERNAL JOURNEY bietet viel Spannendes, dass nicht gleich beim ersten Hördurchgang hängen bleibt - leichte Kost so für Nebenbei ist diese Mucke ganz klar nicht. Von seinem stets omnipräsenten Vorbild versucht sich Papatheodorou etwas abzusetzen in dem er ab und an einige psychedelische Elemente verwendet, gute Idee. Funktioniert aber nicht immer, da sind mir manchmal die Gitarren mitunter etwas zu brabbelig (Nile’s Secrets“) und zu wenig riffig. Auch ein paar schnellere Song mehr hätte ich mir noch gewünscht, so wie mein Highlight des Albums, der episch bombastische Kracher „Through Cosmic Pain“ mit Doublebass und ordentlich Metal Power.

Ansonsten dürfen sich alle Spacefreaks mit dieser Scheibe gerne zu einer erneuten Reise durch die Weiten des Alls anstellen und auf diesen insgesamt recht gelungenen Trip begeben. Hinter dieser detailreichen aber auch emotionellen Musik und seinem Hauptmacher verbirgt sich sehr viel Potential, dass sich wirklich zu entdecken lohnt.

Threshold Of Pain


Cover - Threshold Of Pain Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 54:22 ()
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The Crown Of Creation

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Wenn ein Song wie eine Mischung aus einem Orchester und einem Musical anfängt, man aber
genau weiß das da noch ein Schlagzeug im Schrank steht steigert das die Vorfreude auf ein
Album ungemein.
Und so ist auch der Anfang von „The Crown Of Creation“. Die Band beweist bereits am Anfang
das sie ein absolut hohes musikalisches Können mit ins Studio bringt und hier eine
wahnsinnige Symbiose mit dem Kristiansand Symphonieorchester, klassischen
Rockinstrumenten (ohne Metal-Elemente!), Flöten und anderen ungewöhnlichen Spielzeugen
sowie den Stimmen von Sänger Jon Ruders und leider nicht weiter benannten weiblichen
Vocals (teilweise im Duett) abliefert. An Board waren übrigens auch zwei Musiker deren Ruhm
eher im klassischen Bereich angesiedelt ist: Michaela Petri an der Flöte sowie Jan Stigmer als
Solist der Violine.
Es ist genau diese Kombination die das Album so wahnsinnig reizvoll macht. Von ruhigen
Streicher-Passagen des Orchesters über Gitarrensoli bis zum treibenden Schlagzeug mit klar
aggressiveren Vocals ist alles dabei. Das schließt selbstverständlich Tempo- und Stilwechsel
sowie wohl genutzte Akzentuierungen von unterschiedlichen Instrumenten mit ein.
Die gebotene Abwechslung gliedert sich dabei so gut in einer Reihe ein das das Album definitiv
als Gesamtwerk und Komposition, nicht als Ansammlungen von einzelnen Tracks verstanden
werden sollte. Wer also eher darauf steht sich seine Highlights raus zu suchen ist hier nicht gut
beraten; hier ist eher am Stück durchhören angesagt.
Thematisch geht es übrigens um religiöse Themen, genauer gesagt um einen „Zyklus vom
Genesis bis zu Eschatologie“ - vom (christlichem) Anfang der Welt bis über den Tod hinaus.
Und auch wer mit dem Thema nichts am Hut hat kann hier ruhig seinen Horizont erweitern,
definitiv wurden sich eine Menge Gedanken gemacht.
Übrigens dürft ihr hier kein METALLICA SYMPHONY ORCHESTRA erwarten – eher umgekehrt.
Eine CD für Leute die auch gerne mal klassische Musik hören, auf den so lieb gewonnen Rock
aber bestimmt nicht verzichten wollen.
Jedem (progressive) Musikfan wird hier vor Spaß an diesem eigensinnigen und harmonischen
Stil sein liebstes Stück warmlaufen – denn keine Stereoanlage will die CD so schnell wieder
hergeben! Eine wirklich virtuose und spannende Komposition von LUCIFER WAS die in keiner
etwas weiter gefächerten Sammlung fehlen sollte.

The Crown Of Creation


Cover - The Crown Of Creation Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 46:16 ()
Label:
Vertrieb:
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Irradiance

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Die Instrumental-Könner CANVAS SOLARIS aus Georgia, USA veröffentlichen mit „Irradiance“ bereits ihr fünftes Album, auf dem erneut aberwitzige Achterbahnfahrten aus flottem Artrock und auch gerne mal härteren Passagen aufgefahren werden. An dem Punkt, an dem eine Band wie DREAM THEATER den Instrumenten noch genug Raum für Gesang und atmosphärische Passagen lässt, fegen CANVAS SOLARIS einfach durch und besitzen trotz aller Vertracktheit und ausschweifender Arrangements noch die Gabe, ihre Komplexität in kompakte, teilweise fast schon eingängige, niemals nervende Songs zu packen – eine Eigenheit, an der seit Ewigkeiten viele Frickelfetischisten scheitern. Auch elektronische Spielereien wie im superben Stück „Conveyance Of Flux“ (das hier auch ruhig als Anspieltipp herhalten darf) trüben das Gesamtbild zu keiner Sekunde, ganz im Gegenteil. Wer jazzigen Instrumental-Rock liebt, muss sich CANVAS SOLARIS einfach geben und darf sich hier, wie schon bei „Cortical Tectonics“, heimlich den „Tipp“ notieren. Dass ich ihn nicht „öffentlich“ vergebe, liegt daran, dass es leider einfach zu wenige Leute gibt, denen man eine erstklassige Platte wie „Irradiance“ bedenkenlos empfehlen kann.

Irradiance


Cover - Irradiance Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 44:9 ()
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Fowl

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HEIRS hatten mit “Alchera” ein starkes Debüt veröffentlicht, an das sie mit “Fowl” locker anknüpfen können, auch wenn sie anno 2010 nicht mehr so duster und bedrohlich klingen. Die leichte Kurskorrektur ist sicherlich dem Wechsel auf der Position des für das Songwriting Verantwortlichen geschuldet, mittlerweile ist Brent Stegeman dafür zuständig, was sich in einen freundlicher klingenden Gesamt-Sound zeigt. War „Alchera“ stärker an SUNNO))) und Konsorten angelehnt, ist der Nachfolger ein in sich geschlossenes Album, das flotter, fast schon beschwingt („Drain“) klingt. Zusammen mit „Mother“ ein starker Ausklang des Albums und zweifellos der Höhepunkt von „Fowl“, während der Titelsong das Flair des Vorgängerwerks aufnimmt und so die Verbindung zwischen beiden Werken schafft. HEIRS haben ihren rein instrumentalen Postcore weiterentwickelt und sich für eine neue Ausrichtung entschlossen, die sie gut umgesetzt haben, ohne sich völlig zu verändern. „Fowl“ ist eine interessante Postcore-Scheibe, die das Schaffen einer experimentierfreudigen Band zeigt. Schön. Interessant, mutig und schön.

Fowl


Cover - Fowl Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 45:5 ()
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Crime Scene

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Mit einer an eine Spieluhr für Kinder erinnernde Keyboardmelodie beginnt das Album von DAKRYA names "Crime Scene" mit dem Song "The Charlatans". Als hätte man es erwartet, wechselt irgendwann die nette Melodie in einen Metalsong. Schnell setzt dann die Erkenntnis ein: DAKRYA, bestehend aus vier Männern und drei Frauen, spielen außergewöhnlichen Prog-Metal und liefern ein Album ab, das man schon nach dem ersten Hören nicht so schnell vergisst. Nach "The Charlatans" folgt der zweite Song auf der Scheibe namens "Blind Man´s Bluff", wieder eine weitere Nummer mit einem recht verrückten Songaufbau. Die CD ist voll von leicht durchgedrehten Melodien und einer Stimmung, die mich an ein Theaterstück, ein Musical oder eine leicht unheimliche Zirkusvorstellung erinnert. Man fühlt sich in die Zeit der Gaukler, Zauberer und bösen Hexen zurückversetzt. Erzeugt wird die Stimmung durch den sehr facettenreichen Gesang und die immer wieder – z. B. bei "Scaremongering" – einsetzenden Zwischenspiele. Herausgreifen will ich noch die Nummer "The Urban Tribe", die eingängiger beginnt, dann als eine Art Swing Nummer fortgesetzt wird, bevor sie sich doch als Metalsong outet. Ganz schön verrückt. "Camouflage" beginnt mit einer an einen Detektivfilm erinnernden Melodie, was dann irgendwie zum Albumtitel passt. Ich muss an dieser Stelle erwähnen, dass ich mich normalerweise nicht vertieft für Prog-Metal interessiere und von daher bestimmt schwieriger von der Musikart in den Bann gezogen werden kann. Bei der griechischen Band DAKRYA muss ich jedoch gestehen, dass mich das Album sehr positiv überrascht hat. Die Band hat es schlichtweg drauf. Alles in allem ein ganz außergewöhnliches und sehr originelles Album, dass sich alle, die gerne etwas verrücktere Musik mit weiblichem Gesang anhören und auf Prog-Metal stehen, unbedingt anhören sollten. Musikalisch zudem auf sehr hohem Niveau zusammengekocht. Daumen hoch!

Crime Scene


Cover - Crime Scene Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 40:35 ()
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Anthropocentric

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THE OCEAN-Mastermind Robin Staps steht auf Doppelalben, keine Frage, waren doch sowohl „Precambrian“ als auch die „Aelion“-„Fluxion“-Verbindung solche. „Anthropocentric” ist der zweite Teil des jüngsten Doppelschlags, nachdem „Heliocentric“ den Anfang machte und vor einigen Monaten erschienen ist. Und eigentlich steht Mr. Staps wieder jeder gute Mastermind darauf, die komplette Kontrolle über sein Projekt zu haben, was bislang gut ging, sich beim Songwriting zu „Anthropocentric“ aber änderte: erstmals steuerten seine Bandkollegen Songs bei, immerhin sind THE OCEAN seit „Heliocentric“ eine vollwertige Band und kein Kollektiv mehr, und haben die Schweizer Musiker sich hörbares Mitspracherecht erkämpft. Vielleicht ist genau da das Problem, denn ganz kann das neue Album nicht mit seinem direkten Counterpart mithalten, auch wenn sich der THE OCEAN-typische Wechsel aus ruhigen und harten Parts, die durch eine unglaublich intensive Dynamik zusammengehalten werden, ebenso findet wie die exzellente Melodien und Riffs. Zudem ist Sänger Loic noch ein Stück besser geworden und kann endgültig überzeugen, egal ob im cleanen Gesang oder mit seiner aggressiven Stimme. Aber beim Songwriting fehlt zu oft das letzte Quäntchen Genialität, mit dem „Heliocentric“ und „Precambrian“ zu den fesselnden Alben wurden, die den Namen THE OCEAN in aller Munde brachten. Schon der Anfang von „Anthropocentric“ ist unglücklich, fängt der Opener doch viel zu brachial und Band-untypisch an; ein Eindruck, der sich im weiteren Verlauf fortsetzt, finden sich doch immer wieder Parts, die nicht perfekt zu THE OCEAN passen und den Hörer verwirrt bis erstaunt zurücklassen. „Heaven TV“ ist dafür ein gutes Beispiel, ist der Song doch viel zu umständlich und kann nicht zünden, genau wie das rohe „Sewers Of The Sun“. Wie es sein muss, macht der Abschluss klar, „The Almigtiness Contradiction“ ist THE OCEAN in Reinkultur und sorgt für einen versöhnlichen Abschluss mit einer experimentellen Platte, die zwar gut ist, aber an den Vorgänger nicht heranreicht.

Anthropocentric


Cover - Anthropocentric Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 50:2 ()
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Memories Of Things Unnecessary

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Ein Band aus Griechenland Namens TEARS legen uns hier eine durchaus interessante, aber qualitätsmäßig auch stark variierende EP mit schönem Coverartwork und dem griffigen Titel „Memoires Of Things Unnecessary“ vor, wobei der Albumname durchaus irgendwie auch Programm ist.

Dieses Trio will mit seiner Musik einen Bereich von Metal, Hardrock, Emo, Gothic und as alles in einem progressiv experimentellen Kontext verstanden wissen - nun dies gelingt zwar mitunter aber leider nur zum Teil. Denn vor allem gegen Ende dieser gut halbstündigen musikalischen Achtbahnfahrt verzetteln sich die Herren in zu abstrakten elektronischern Spielereien.

Die Band stammt aus Athen, mittlerweile in Los Angeles angesiedelt wurde "Memories Of Things Unnecessary" u.a. in London aufgenommen und von Jens Bergen (u.a. PARADISE LOST, KATATONIA) abmischen lassen und rein soundlich geht da schon mal nichts schief. TEARS sind anscheinend auch kleine Scherzkekse mit britischen Sinn für Humor denn es gibt insgesamt neun Tracks wobei es von „Time Master“ und „Things Imaginary“ zwei kurze Radioversionen sowie zwei aufgemotzte Vollversionen gibt.
Die letzten drei Parts bilden dann die „Trendy De-Commercialization“-Trilogie.
„Time Master“ mit schönem Intro ist ein klasse Song geworden, die markante Gesangsstimme ist von Anfang packend und haut uns gleich mit krachender Dynamik einen Poprefrain um die Ohren, der sich gewaschen hat, Stakkatoriffs in bester Metaltradition, viele Breaks und auch prägnante Keys, starker Doublebass-Einsatz ein klasse Solo leicht schräg aber trotzdem gut und diese ungewöhnliche Stimme von Sänger, Gitarrist und Keyboarder Gouaime Divanis überzeugen mich absolut.
„Things Imaginary“ kommt dann deutlich gefühlvoller daher, sehr atmosphärisch mit schönen akustischen Gitarren (etwas südländisches Flair) aufgebaut, recht melancholisch mit schönen Vocals durchzogen aber trotzdem nicht zu flach sondern wunderbar gehaltvoll. Auch hier sind klasse Sologitarrenparts zu hören.

Tja und dann kommt die "Trendy De-Commercialization"-Trilogie und an diesem mitunter recht abstrusen Soundkollagen werden sich die Geister scheiden. Diese leider eher an Chill-Out Musik zum meditativen Abtauchen erinnert oder auch sicher für Jogaübungen taugen würde entstammt wohl aus einem Tanzprojekt aber hat mit Metal und den beiden zuvor beschriebenen Tracks leider so gar nichts am Hut bzw. paßt überhaupt nicht zusammen.
Nichts gegen eine ausgeprägte Experimentierfreudigkeit aber das hier ist einfach zuviel. Selsbt für tolerante Ohren. Mit dem flirrenden Mittelteil, da bin nach 7 Minuten wieder aufgewacht, kann ich ja noch leben, abgefahrene Elektrospacedubkreationen die wenigstens nicht zu einschläfernd sind.

Wie gesagt TEARS sind schon sehr speziell, ungewöhnlich aber auch innovativ ohne Zweifel aber diese noch ungezügelte Ausprägungen, die etwa gut die Hälfte der 33 Minuten ausmachen müssen zukünftig besser verpackt und gegliedert werden. Denn der erste Teil dieser EP ist wirklich guter Stoff, der absolut stimmig, packend und auch mitreißend gemacht ist, die angedeuteten progressiven Ansätze sollten durchaus ausgebaut werde aber den Rest der diffusen Geräuschkarambolage bitte zukünftig einfach weglassen, dann freuen wir uns tatsächlich auf das erste richtige Album von TEARS.

Memories Of Things Unnecessary


Cover - Memories Of Things Unnecessary Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 33:12 ()
Label:
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Behind The Black Veil

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Devon Graves (auch bekannt unter dem Namen Buddy Lackey) meldet sich kurz vor der unverhofften und deswegen um so begeisterter aufgenommenen PSYCHOTIC WALTZ Re-Union Tour noch mal mit einem neuen Projekt. THE SHADOW THEORY nennt sich die Band, welche neben Sänger und Flötist Devon Graves noch mit Demi Scott an den Keyboards, Gitarrist Arne Schuppner (von den Prog-Thrashern von COMPLEX 7), Drummer Johanne James (THRESHOLD, KYRBGRINDER) und Bassist Kristoffer Gildenlöw (DIAL, ex-PAIN OF SALVATION) richtig gut besetzt ist. Natürlich muss sich THE SHADOW THEORY mit den bisherige Spielwiesen von Mastermind Devon Graves vergleichen lassen - mit DEAD SOUL TRIBE und den überragenden PSYCHOTIC WALTZ. Und schon beim ersten Durchlauf fällt auf – das Material auf „Behind The Black Veil“ kommt deutlich progressiver und experimenteller daher als die DEAD SOUL TRIBE Scheiben und lässt auch thrashiges und orchestrales nicht außer vor. Die Songs sind dabei hörbar emotionaler als das was Devon mit PSYCHOTIC WALTZ veröffentlichte. Definitiv kein leicht zu verarbeitendes Gebräu - THE SHADOW THEORY werden sich mit „Behind The Black Veil“ zwischen recht viele Stühle setzen. Man braucht für das Album Geduld und dunkle Muße, das Konzeptwerk über einen nicht endenden Alptraum im Drogenrausch setzt auf Atmosphäre, wirkt erst als Ganzes. Wer trotzdem unbedingt was zum reinschnuppern braucht; der Opener „I Open Up My Eyes“ hat neben seinem tollen Refrain und dem unverkennbaren Gesang noch den typischen Grave’schen Flöteneinsatz zu bieten und gibt schon mal die Richtung vor. Eingängiger wird’s nicht. Aber auch das akustisch folkige „Selebrate“, das atmosphärisch gruslige „Snakeskin“ und das abschließende symphonisch dramatische „A Symphony Of Shadows“ wirken trotz, oder gerade wegen gewollter Sperrigkeit. Zwar kann nicht jede der insgesamt 11 Kompositionen bis ins Detail überzeugen – aber (typisch Devon halt) die Faszination für die Fans sollte ungebrochen sein. So, und jetzt freuen wir uns alle schön auf PSYCHOTIC WALTZ! Oder?

Behind The Black Veil


Cover - Behind The Black Veil Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 57:24 ()
Label:
Vertrieb:
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Aquarius

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Es gibt gelungenen und ungelungenen Progressive Metal; HAKEN (die Sache hat wirklich einen…) aus London haben sich leider für letzte Variante entschieden: das Sextett proggt sich oberlehrerhaft durch sieben Songs, die in Sachen Langatmigkeit und Gähnfaktor Zwölf kaum treffsicherer hätten ausfallen können. Stilistisch geht die Reise grob in Richtung jüngerer DREAM THEATER (wobei HAKEN zwar deren zuletzt vorherrschende Drögerie aufgegriffen haben, aber beileibe nicht ihr songschreiberisches Talent) oder auch mal SPOCK`S BEARD, deren Spielwitz sie ebenfalls wiederum nicht draufhaben. Zudem hat die Truppe mit Ross Jennings einen Sänger in ihren Reihen, der wie James LaBrie auf Valium klingt und die Stücke noch schnarchiger daherkommen lässt als sie ohnehin schon sind. Da nutzen auch nette Spielereien wie die „Dark Voice“ im zehnminütigen Song „Streams“ (noch eines der „Highlights“ von „Aquarius“) nicht mehr; das Album ist nichts weiter als ein von technisch durchaus sehr guten Musikern zusammengeschusterter Pseudoprog-Trip für Intellektuelle, die meinen, hier etwas hochgradig Anspruchsvolles zu hören, aber nicht merken, dass hier gut zwei Drittel musikalischer Verschnitt auf Tonträger gepresst worden sind. Es spricht auch Bände, dass ich es jeweils kaum geschafft habe, mir die Scheibe am Stück reinzuziehen, ohne vorher aufgrund akuter Schlafgefahr den Not-Aus-Knopf zu drücken…

Aquarius


Cover - Aquarius Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 72:49 ()
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Phobia

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Schkeuditz ist ein Kaff bei Leipzig, an dem einmal im Jahr die Horden vorbei müssen, die aus Richtung Südwesten zum With Full Force-Festival eilen - und an den anderen 364 Tagen im Jahr rauscht dort einfach die Autobahn vorbei. Was diese Randnotiz mit dem aktuellen Tonträger der Band aus Schkeuditz, nämlich von PLASMIC OCEAN zu tun hat? Auch hier passiert auf den ersten Hördurchgang nicht viel. "Phobia" ist ein progressiver Trip auf den Spuren von Siebziger Jahre-Bombast-Bands - Genesis zu späten Peter Gabriel-Tagen lassen grüßen. Oder Porcupine Tree - wenn man "Fear Of A Blank Planet" ein bißchen relaxter angehen würde. Relaxter? Ja. Selbst die Uptempo-Songs sind so loungig wie der Soundtrack zu einer endlosen Landschaft. Wobei - an dieser Stelle streikt die Synästhesie: Sowohl Keyboard- als auch Gitarrensound sind so kaugummibunt fortschrittsgläubig wie die Mondmissionen der frühen 70er Jahre. Und das latente Liegestuhl-Gefühl wird durch das Einsamplen von George W. Bushs Kriegsrede gebrochen. Damit sind wir am Ausgangspunkt wieder angekommen, auch der Sound von Hair, Bombast Rock & Co. ist ohne Vietnam nicht so denkbar. Und die unaufgeregte Stimme von Sänger Peter Barthel trägt das ihre zu dem entspannten Grundgefühl bei. Bis man PHOBIA vielleicht demnächst in der BR Space Night hören kann, kann man die Alben als Download von den einschlägigen Plattformen erwerben.

Phobia


Cover - Phobia Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 57:9 ()
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