Interview:

Nevermore

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InterviewHi Jeff! How are you?


I´m great, thank you!


In 2008 you came up with the big live-performance “The Year Of The Voyager”. Why had you given yourself so much time to release your first live-album/DVD?


I guess the time was just right. The fans were complaining as well because they wanted one so bad. We decided to film it in Germany because that is really where we first started touring as a band and we just thought it was the right thing to do.


At last Warrel and you have released solo-albums in a very short time interval. What have these albums given to you both that NEVERMORE had not given to you after all the years making music together in this band and SANCTUARY?


The cool thing about solo records is you really have all this freedom to just go off whenever you want. We also have this freedom in NEVERMORE, but to some extent you have to have respect for the other musicians and their ideas as well. For me, my solo record shows another creative side of my guitar playing. I was able to really tell a story with all those instrumentals in a way I couldn't with NEVERMORE. I was showing another side of myself as a guitarist and a composer. I had a blast doing my solo stuff and I am already working on a new one for an early Winter release.


Unless I am very much mistaken, “The Obsidian Conspiracy” is the first NEVERMORE-album that features just a single guitar-player after Chris Broderick has left you a few years ago. Do you already have a new second man to support you, especially on stage?


Yes we do. We are currently working with a Hungarian guitar player by the name of Attila Voros. He is only 24 years old and is a very talented player!


What is “The Obsidian Conspiracy” about? Please tell us some details about the concept. What are songs like “And The Maiden Spoke”, “The Blue Marble And The New Soul”, “The Day You Built The Wall” or “She Comes In Colors” about? Is there a straight storyline existing?


This is really more of a question for Warrel. The whole CD really runs high and low on dark emotions ranging from capital punishment to abortion. Everything else is something that Warrel wants the fans to find out for themselves after reading the lyrics. To me it's just an extremely diverse record.......many people think it's a concept record but it is not.


Looking back, you have played fantastic and fancy cover-versions – like “Love Bites”, “The Sound Of Silence” or “Patterns” and “Lucretia My Reflection” from Warrel´s solo-album. This time it´s “The Crystal Ship” from THE DOORS and “Temptation” from THE TEA PARTY. Why are these songs only available on the limited editions of the CD and the vinyl? And why have you selected especially these songs?


This was a record company decision so I don't really know why it turned out like that. These are just bands that we are fans of and thought would make a good choice for a couple of cover tunes. I really like THE TEA PARTY because of all the cool middle eastern sounding scales that they do. Warrel and I have been a fan of THE DOORS for years now and we thought that "The Crystal Ship" was the obvious choice for us.


The cover-artwork of your new album seems to feature this “little-girl-thing” like on “This Godless Endeavor” which had been a homage to the old guy on “Into The Mirror Black”. It seems that you like to have strange kinds of characters on your album-covers. Who has had the idea this time? Has it come from Travis Smith or from you? And what does it mean exactly?


I think it was partially Travis and part Warrel..... just an eerie thing really that adds to the darkness of the whole CD. We are really into the visual thing that creates something with deep emotions.......that's all I can really say.


Do you have some special final words for your fans in Germany?


Yes! We love our German fans and can't wait to see you all soon on tour!



Review:

Vitruvius I

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Eine hoffnungsvolle neue Progmetalformation aus Mexico - gut, mal was anderes. Hier ist also von VITRUVIUS die Rede. Der Name und vor allem auch die musikalische Ausprägung auf „Vitruvius I“ hätte so rein gar nichts von der heißen und feurigen Herkunft der Band aus Xalapa (Veracruz) schließen lassen. Die Musiker um Mastermind und Multiinstrumentalist Oskar Villarreal klingen rein oberflächlich eher wie eine typische Band aus nordischen Gefilden mit einem relativ breiten symphonischen Grundgerüst, etwas leicht unterkühlter Stimmung, hohem, klaren Gothic-geprägten Gesang von Dulce Robles (zum Glück aber nicht auf Opern-Sopran ausgerichtet) sowie äußerst virtuosem Gitarrenspiel. Letzteres spiegelt sich mitunter im deutlichen Hang zu (übertriebenem) Gefrickel („Stealing A Tear From The Rain“); man könnte es etwas verständnisvoller natürlich auch als Fusion bezeichnen. Zuletzt habe ich solche abgefahrenen Parts bei Altmeister STEVE VAI und dessen letzten sehr zu empfehlenden Silberlings „Where The Wild Things Are“ (2010) gehört. Mitunter wirken mir so manche Songteile etwas zu stark konstruiert, da ist die Stimme oftmals nur spärlich beteiligt und allenfalls schmückendes Beiwerk („Black Sphere Pt. 1 & 2“). Ansonsten versucht man schon bei all der prallen Musik und viel Kopfkino auch etwas atmosphärisch zu klingen sowie mit Stimmungen zu arbeiten („Inner Space“), hier ist aber schon noch etwas Entwicklungspotential.

Die selbst genannten musikalischen Vorbilder von VITRUVIUS sind ähnlich vielfältig wie treffend d.h. wer mit Sachen von SYMPHONY X, AYREON, DREAM THEATER oder auch RUSH was anfangen kann, könnte auch hier fündig werden, wie gesagt mit all den erwähnten Nebengeräuschen und kleinen Spielereien. Der weibliche Gesangspart ist recht gelungen und klingt sehr positiv, nicht ganz so bombastisch aufgemotzt wie die alten NIGHTWISH-Geschichten, sondern eher etwas straighter („Staind In The Moon“) wie eventuell die neue WITHIN TEMPTATION-Scheibe oder auch AFTER FOREVER. Besonders gut ist die Lady, wenn sie mal etwas mehr aus sich herausgeht und etwas kerniger intoniert - wie bei dem klasse Track „Memories“. Die Stimme nimmt sonst schon etwas weniger Spielraum ein als bei allen vorher genannten Formationen, denn es gibt hier (zu) viele instrumentelle Passagen. Dies geht dann leider manchmal etwas zu Lasten von nachvollziehbaren Songstrukturen. Die Gitarren und Keyboards wurden beide von Villarreal eingespielt, daher ist auch eine gewisse Ausgewogenheit beider Instrumente festzustellen, wenn auch ab und an der Fusionfreak wie bei "Alchemist" mit ihm durchgeht. Auch das ein oder andere etwas zu frickelige Solo sei ihm daher verziehen, dies wird aber ganz klar nicht jedermanns Sache sein.

Die Hauptfirmierung läuft hier schon stilistisch Progressive Metal, sehr virtuos mit schönem Frauengesang - aber auch sehr improvisiert klingende Ausflüge ins jazzige sind ab und an mal herauszuhören. Alles in allem ist dies zwar manchmal für „Normalhörer“ sicher etwas anstrengend, aber neben einem klasse Coverartwork wird eine sehr solide Mucke des beschriebene Genres geboten. Manchmal könnte es halt noch etwas songdienlicher sein, dann könnte mit dem nächsten Werk der ganz große Durchbruch gelingen - hörenswert sind VITRUVIUS zweifellos schon jetzt.

Vitruvius I


Cover - Vitruvius I Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 57:29 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Ripples

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Eines der besten progressiven Metal Alben des Jahres 2010 „Ripples“ wird seitens InsideOut jetzt nochmals veröffentlicht. Da fragt sich der unbedarfte Fan schon mal - was soll denn das? Der Bandname war’s! Unglücklicherweise gab es Probleme mit dem damaligen Namen ASPERA – eine Promotion oder gar eine Tour unter diesem Namen mussten auf Eis gelegt werden. Nun nimmt man also einen neuen Anlauf; nennt sich ABOVE SYMMETRY und das Label wirft das Album, ergänzt um drei Bonussongs und ein Video erneut auf den Markt. Musikalisch hat sich dabei (logisch) nichts geändert. ABOVE SYMMETRY bieten melodisch harten Prog; SYMPHONY X meets PAGANS MIND and EVERGREY, THRESHOLD und DREAM THEATER schauen auch um die Ecke. Harte Gitarren, angefrickelte Solis, atmosphärische Keyboards, angenehmer und in mittlerer Tonlage angesiedelter kraftvoller Gesang sowie fette Chöre kennzeichnen der Sound. Die fünf jungen Norweger (haben gerade die 20 überschritten) brauchen sich dabei mit ihren durchaus komplexen, aber nicht die Hooklines vergessenen Kompositionen und ihrem Können nicht hinter den Szenengrößen zu verstecken. „Ripples“ enthält für ein Debüt ungemein ausgereiftes Material, das Album erscheint wie aus einem Guss. Der abwechslungsreiche Opener und Titeltrack „Ripples“ (das unnötige Intro vergessen wir mal) setzt bereits gänzlich auf oben genannte Trademarks und gibt jedweden Hörer die Richtung vor. Wer sich bei diesen Riffs und diesem Gesang heimisch fühlt, braucht keine weiteren Anspieltipps. Mit Songs wie „Between Black & White“, das in über acht Minuten fast alles auslotete was Prog-Metal ausmacht, dem sehr melodischen Quasi-Hit „Torn Apart”, dem mit tollen Schlagzeugspiel veredelte „Traces Inside” und die gerade zweiminütige, von Klavier und Gesang getragene Ballade „Reflections” liegt man goldrichtig. Sänger Atle Pettersen, Gitarrist Robin Ognedal, Basser Rein T. Blomquist, Keyboarder Nickolas Main Henriksen und Drummer Joachim Strøm Ekel und hatten mit ASPERA und „Ripples“ ein dickes Ausrufezeichen in die musikalische Landschaft gesetzt. Auch unter ABOVE SYMMETRY bleiben die zukünftige Erwartungen an das Quintett hoch. Wer noch nicht hat, der sollte nun.

Ripples


Cover - Ripples Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 69:24 ()
Label:
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Review:

Incubate

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Was ein geiles Coverartwork, dass uns die polnische Formation QUBE hier auf ihrem aktuellen Album "Incubate" präsentiert. Das schicke Digipack mit der Welt im Inkubationskasten und den vielen Details ist sehr hintergründig angelegt; auch die Musik ist ähnlich vielschichtig geprägt. Kernigen Progressive Power Metal mit einem Schuss Alternative bieten die 2005 gegründete polnische Band aus Lublin auf zweifellos gut bis sehr gutem Niveau. Musikalisch recht variabel, handwerklich solide und durchaus sogar auch etwas innovativ.

Trotz teilweise in typischer Progmanier instrumentell großzügig ausgearbeiteter Tracks kommt die Mucke äußerst knackig und sehr heavy daher. Keyboards sucht man hier überraschend vergeblich, keine versüßlichten oder zugeglätteten Parts. Da täuscht der noch etwas verhaltene Start des Openers "Nothing" mit einer sehr melancholisch-düsteren Grundstimmung, die zunächst fast neoprogigen und zurückhaltenden Gitarrenleads sind dann doch eher untypisch für den weiteren Verlauf. Es kommen einem mitunter (aber auch nur etwas) die Landsleute von RIVERSIDE in den Sinn, aber dann geht es schon deutlich heftiger ab. Nach dreieinhalb Minuten wird die Heavykeule rausgeholt. Die ganze Spannung scheit sich zu lösen, die Vocals werden aggressiv, die Gitarren riffen brachial und die Drums feuern druckvolle Doublebasspassagen aus den Boxen. Sänger Daniel Gielza geht dabei relativ schonungslos mit seinen Stimmbändern um, eine tolle Bandbreite vom klaren Gesang, über Shouterqualitäten bis hin zu manchmal sogar (übelsten) Keif-Gedärmgewürge leiert er sich aus dem Hals, ja kommt schon gut und zeigt sich bestens abgestimmt zur Musik. Egal ob brachial, filigran, unterschwellig gebremst oder auch mal straight mit Alternative-Betonung - die Band zeigt sich sehr wandlungsfähig und bleibt dabei stets glaubwürdig.

Die Stimme klingt mitunter in der kraftvollen „Normalauslage“ bei den thrashigen Parts etwas nach wie Hetfield, wie auch die Musik so eine Art Melange aus METALLICA meets TOOL meets SYSTEM OF DOWN ist. Klingt vielversprechend und ist es tatsächlich auch in der Umsetzung – ganz klar, hier gibt es keinen Progmetal von der Stange.

"Mantis" kommt dann etwas verkopfter daher, zunächst viele Breaks, die Songstruktur ist sehr wechselhaft, der Bass kommt ebenfalls klasse variabel, dann wieder ein ruhiger Part mit cleanem und dann wieder dieser derbe Aggrogesang wie u.a. bei „Obsession“. Mitunter übertreibt er es für meinen Geschmack ein klein wenig mit seinem Gebrülle, da leidet doch etwas die Stimmung und es wirkt mir zu gebolzt. An der Produktion gibt es nichts zu mäkeln, paßt alles, klare Abmischung und einfach auf den Punkt gebracht. Insbesondere das Schlagzeug ist sehr geil aufgenommen, der Bassist verfügt ebenfalls über ien tolles Spektrum sogar mitunter funky läßt er es durchschimmern.

Die Songs sind mitunter sehr aufwendig gestaltet, auch komplex (manchmal einen Hauch spröde-sperrig), aber man schafft meist den Bogen zu den etwas eingängigeren melodischeren Parts und schöne Refrains gibt es meist ebenfalls. Immer wieder werden schöne Spannungsbögen zwischen extrem düsteren und vertrackten Teilen mit schön melodischen Sektionen aufgebaut, das sorgt für eine ungeheure Energie, die sehr packend und mitreißend rüber kommt. Die Gitarren bei QUBE klingen ebenfalls sehr vielfältig im Ausdruck, egal ob zunächst thrashige Riffs, Achterbahnfahrten rauf und runter wie zunächst bei "Blame", dann folgen fast psychedelische etwas verschrobene Klangwelten und dann wieder sehr cleane Solos mit (Pink) floydigem Fluss, so dass vielfach solch gelungene, epische Sache wie „Way To Nowhere“ entstehen.

Insgesamt muß man "Incubate" als ein wirklich überzeugendes Werk im Bereich Modern Alternative Prog bezeichnen. Mit QUBE taucht dabei erneut eine polnische Band mit ungemeiner Kreativität in Sachen harter Musik auf, die die zuletzt schon vielen starken Vertreter unserer östlichen Nachbarn um ein weiteres Positivbeispiel ergänzt.

Incubate


Cover - Incubate Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 58:55 ()
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Vertrieb:
Review:

Meet Me In The Afterlife

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Die Amis von SIMEON SOUL CHARGER dürften mit ihrem Debüt „Meet Me In The Afterlife“ alle jene ansprechen, die sich für Musik jenseits des umjubelten Mainstream begeistern. Ihre Mischung aus Prog und Psychedelic erfordert Zeit und Geduld. Schnell sich erschließende Passagen wechseln mit komplexeren Arrangements und ungewöhnlicher Instrumentalisierung - Southern und Alternative Sound trifft Artrock, LED ZEPPELIN meets PINK FLOYD – irgendwo dazwischen in 2011 findet sich SIMEON SOUL CHARGER wieder. Eröffnet das Album mit „Vedanta (The Nothing)“ und „Through The Trees They Talk“ noch auf den Punkt kommend rockend, beweist die Band aus Ohio bei Kompositionen wie dem mit Tempo und Musikstilen spielende „Europa’s Garden“ (Anspieltipp) ihre Klasse. Das abschließende sich von Jahrmarktsmusik zu heavy Rock (und Stoner) steigernde „The Swallowing Mouth“ oder das von Country und Bluegrass beeinflusste „Please“ zeigt weitere Facetten der jungen Band auf. Wie so oft im Prog werden sich die einen am hohen und angerauten Gesang von Aaron Brooks stören und die fast schon überbord nehmenden Vielzahl von Ideen bemängeln, während die anderen dies alles als Teil einer hochkreativen Phase des Quartettes sehen. Wie bereits gesagt – Muse und Open Mind sind Grundvoraussetzung zum Genuss von „Meet Me In The Afterlife“. SIMEON SOUL CHARGER sollten für jene progressive denkenden Menschen etwas im Petto haben.

Meet Me In The Afterlife


Cover - Meet Me In The Afterlife Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 62:51 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Bildfänger

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Hat man einige Minuten des KAMERA OBSKUR-Debüts „Bildfänger“ gehört, werden sofort Erinnerungen an das kürzlich veröffentlichte, erste DINNER AUF URANOS-Werk „50 Sommer–50 Winter“ und das letzte NOCTE OBDUCTA-Werk „Sequenzen Einer Wanderung“ wach. Und tatsächlich: die Obskure Kamera hat nicht nur eine ähnliche Geschichte wie die hinter dem Saturn Speisenden, sondern DINNER OF URANOS-Mastermind Marcel Breuer ist hier ebenfalls mit von der Partie. Somit sind essentielle Teile von ein paar der wichtigsten deutschen Black Metal-Bands wieder vereint, denn während Herr Breuer auch hinter NOCTE OBDUCTA stand, zeichnete KAMERA OBSKUR-Gründer Constantin König für LUNAR AURORA verantwortlich. Als Sänger konnte mit GRABNEBELFÜRSTEN-Allrounder Dirk Rehfus ein weiterer Szene-Bekannter hinzugewonnen werden, so dass man sich nicht wundern muss, dass auf „Bildfänger“ keinesfalls versucht wird, alte Schwarzmetall-Tage (die bei all diesen Bands sowieso recht ungewöhnlich waren) aufleben zu lassen und weder sonderlich hart, hasserfüllt noch flott zu Werke gegangen wird. Hier stehen allein die Songs im Vordergrund, die fast durchweg überlang und nicht nur durch die schrägen, unterschwellig düsteren Texte sehr atmosphärisch ausgefallen sind. „True“-Black Metaller sind hier definitiv an der falschen Adresse, und typische Gothics sind mit dem Konzept dieses Projektes (KAMERA OBSKUR sehen sich nicht als Band) hoffnungslos überfordert, da hier, ähnlich wie bei besagten DINNER AUF URANOS, Genre-Grenzen verschoben werden und der Hörer in einen faszinierenden Sog gezogen wird. Ich persönlich finde zwar „50 Sommer-50 Winter“ einen Tick stärker, da speziell der diabolische, sehr klare Gesang von Dirk Rehfus ein wenig Gewöhnung erfordert, aber ich vergebe trotzdem einen „Tipp“, da auch hier das Gesamtwerk überzeugt und letztlich höchst intelligentes Düstertheater – und im Prinzip die logische „Weiterentwicklung“ der oben genannten Bands - jenseits aller Klischees geboten wird. Bitte mehr davon!

Bildfänger


Cover - Bildfänger Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 55:46 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

No Decoder

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Mit „No Decoder“ veröffentlicht nun der dritte RPWL-Recke YOGI LANG sein Solowerk. Vorreiter waren ja Gitarrist Kalle Wallner (BLIND EGO) und ex-Bassist Chris Postl (PARZIVALS EYE). YOGI LANG, bei seiner Stammband für Gesang und Keyboard verantwortlich, nimmt bei seinem bereits 2010 veröffentlichten Soloausflug auch mal die Gitarre in die Hand und hat im Vergleich zu seinen Kollegen die auffälligste Nähe zu RPWL zu bieten. Das liegt sicherlich auch an seiner Stimme (welche ja schon immer eine gewisse Ähnlichkeit zu David Gilmour aufwies), aber auch die musikalische Ausrichtung sucht nicht verzweifelt nach Unterschieden, sondern besinnt sich auf Stärken. So erinnert mein Favorit „Sail Away“ stark an die Anfangstage von RPWL, und atmet (natürlich) viel PINK FLOYD. Den Fans beider Bands spielt das in die Karten. Mit Schlagzeuger Manni Müller (von 2003 – 2008 selbst RPWL Mitglied), Carmen Maier an den Percussion, Bassist Guy Pratt (PINK FLOYD) und Gitarrist Torsten Weber sowie einigen Gastmusikern, u.a. Anne de Wolf (ROSENSTOLZ) an der Violine, Hubert Trenkwalder mit dem Akkordeon, Saxophonist Ferdinand Settele und RPWL-Gitarrist Kalle Wallner, hatte YOGI LANG bei den Aufnahmen zu „No Decoder“ einiges an Qualität im Back. Dementsprechend professionell und atmosphärisch dicht kommen die 11 meist ruhigen, oft melancholischen Kompositionen rüber. Neben bereits oben genannten „Sail Away“ kristallisieren sich vor allem das verspielte, mit reichlich Effekten versehene und fast ohne Text auskommende „Sacrifice“ (fast 10 Minuten lang), der Titeltrack „No Decoder“ (floydsches Instrumental), das für LANG doch schon etwas ungewöhnliche und mit über 8 Minuten zweitlängste Stück „A Million Miles Away“ sowie das abschließende wunderbare „A Better Place For Me“ heraus. Schönes Album zum relaxen und wegbeamen – mit „No Decoder“ sollte YOGI LANG des Öfteren in die Player der einschlägigen Kundschaft wandern.

No Decoder


Cover - No Decoder Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 56:45 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

One

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TESSERACT sind ein Neuzugang im Century Media-Roster, der sich stilistisch von MESHUGGAH, den diversen Devin Townsend-Projekten und klassischem Progressive Metal beeinflusst zeigt. Ergo geht es auf „One“ ordentlich vertrackt zu, stellenweise gar hektisch und den Hörer zwingend, sich die Passage mehrmals anzuhören. Dem gegenüber stehen Sachen wie „Concealing Fate Part Four – Perfection“, das episch und relativ ruhig aus den Boxen kommt. TESSERACT legen sich somit nicht auf eine Subgenre fest, dafür wechseln sie zu sehr zwischen heftigen und ruhigen Abschnitten hin und her; zudem ist die Hinzunahme des Keyboards ein Bindeglied zwischen beiden Welten. Viel wichtiger als die Frage, ob Schweden (MESHUGGAH) oder die USA (DREAM THEATER) denn nun eine größere Rolle im TESSERACT-Sound spielen, ist die Tatsache, dass die sich auf das Schaffen einer Atmosphäre (melancholisch und düster) verstehen und die Nachvollziehbarkeit der Songs nie aus den Ohren verloren haben – „One“ ist bei aller Komplexität gut hörbar und überfordert den Hörer nie. Die Band liefert ein starkes Debütalbum ab, das von der Atmosphäre, den zwischen genial-wahnsinnig und eingängig wechselnder Gitarrenarbeit und einem sehr emotionalen Gesang lebt; eine Songdienliche Keyboardarbeit und spannender Songaufbau runden das ganze ab. „One“ ist ein Pflichtkauf für alle, die sich auf komplexe Musik einlassen können, ganz klar.

One


Cover - One Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 54:31 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Invisible Places

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Hier kommt Kurt .. äh natürlich nicht der ohne Helm und ohne Gurt, sondern Kurdt Vanderhoof, allseits bekannt als Mastermind und Saitenschwinger der kultigen METAL CHURCH. Mittlerweile ist die Messe gelesen, die Kirche hat 2009 endgültig zugemacht und die amerikanische Formation war Geschichte. Aber bereits 2005 hatte Kurdt ein Nebenprojekt mit progressiver Ausrichtung Namens PRESTO BALLET ins Leben gerufen und es folgten die Alben „Peace Among The Ruins“ und „The Lost Art Of Time Travel“ (2008).

Mittlerweile ist PRESTO BALLET mit dem Ende der Hauptband und dem Einstieg von Frontmann Ronny Munroe mehr als nur noch ein Projekt. Zusammen mit Keyboarder Kerry Shacklett hat man sich endgültig als festes Bandgefüge formiert und geht auch auf Tour. Man versteht sich als Vertreter des klassischen Progressive Rocks aus den 70er Jahren und gleich der Opener „Between The Lines“ zeigt den Weg dieser Platte, der Track überzeugt mit einem warmen sprich analogen Sound, fetten Hammond Sounds, viele Breaks aber auch schöne, harmonische Melodiefolgen dominieren das Klangbild. Es wird ansonsten sehr viel Wert darauf gelegt, keine digitalen Instrumente oder Techniken für die Aufnahmen benutzt zu haben. Mich erinnert dass Ganze schon stark an einen Mix aus KANSAS, viel typischen Amiprog (aber deutlich weniger verkopft als YES) sowie Elementen von britischen Bands der Neoprogszene (wie IQ zu deren Anfangstagen oder auch PENDRAGON) - hier schimmern u.a. „The Puzzle“ diese Roots deutlich durch. Da geht es dann meist melodisch, weniger riffig, eher fließend zu und natürlich über allem ein großzügiger Synthesizereinsatz. Auch die prägnante sowie relativ hohe Stimme des Sängers (hat was von Geoff Tate meets Bruce Dickinson) paßt ganz gut zu dem tastendominierten Gebräu dieses dritten Studioalbums von PRESTO BALLET.

Für meinen Geschmack sind zwar doch einige Längen in den teilweise recht ausgedehnten Songs enthalten. Die Stimmung ist angenehm Retro, die Songs werden ungemein locker vorgetragen und auch der Frickelfaktor wird für Progverhältnisse eigentlich nicht überstrapaziert. Dennoch sind mir manche Passagen etwas zu trocken bzw. spröde, da fehlt es mitunter etwas an den ganz großen hymnischen Refrains und auch der entsprechenden Tiefe sowie mitreißender Dramatik. Aber das soll nicht zu negativ klingen, dass wirklich tolle Coverartwork spricht schon für sich - ein fliegendes Bett in himmlischen Sphären d.h. eintauchen in die Musik (am besten per Kopfhörer) und sich fallen lassen.

Das Niveau des Albums ist dabei gut bis ordentlich aber nicht überragend, wie beschrieben es fehlt mir oftmals so der letzte Kick. Den hat der längste Song, das wunderbar epische „Of Grand Design” durchaus, hier paßt der Mix aus Verspieltheit, üppigen Instrumentalkpasssagen und eine gewisse Straightness. Die Gitarren von Meister Vanderhoof stehen hier, im Gegensatz zu dem harten Metal seiner ehemaligen Hauptband ,deutlich im Hintergrund, sind meist sehr songdienlich aufgestellt (einzig bei „One Perfect Moment“ geht es mal etwas schneller und gitarrenlastiger zu) - hier dominiert ganz klar die Hammondorgel. Für Fans von SPOCK’S BEARD in einer Lightversion könnte dies aber schon ganz amüsant sein. Anhänger der reinen Lehre aus den 70er Jahren im dezenten Hardrockmäntelchen mit gelungenem Anschluss ans neue Jahrtausend müssen bei „Invisible Places“ wohl ganz genau hineinhören.

Invisible Places


Cover - Invisible Places Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 54:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

All Gods Are Gone

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Hatten die Schweizer von APPEARANCE OF NOTHING beim Debüt „Wasted Time“ noch auf eine Mixtur aus Rock und Prog gesetzt, so kommt der Nachfolger „All Gods Are Gone“ hörbar schwerer, sprich metallischer und auch mit einem Tick mehr Aggressivität daher. Sänger und Gitarrist Pat Gerber und seine Mitstreiter (Bassist Omar Cuna, welcher auch als zweiter Leadsänger fungiert, Gitarrist Peter Berger, Schlagzeuger Yves Lüthi und Keyboarder Marc Petralito) liefern sieben meist überlange Kompositionen welche die Freunde melodische harter Ware mit Ohrwurmpotential ebenso bedienen wie die Frickelfraktion. Auf Grund Letzteres ist die sorglose Durchgängigkeit der Songs nicht immer gegeben, was aber durch reichlich Ideen, Modernität und Schmackes gut gemacht wird. Prominente Unterstützung fanden APPEARANCE OF NOTHING mit Devon Graves (DEADSOUL TRIBE, PSYCHOTIC WALTZ) der beim 9-minütigen, teilweise ruhiger gestalteten „Sweet Enemy“ die Vocals übernahm und bei Dan Swanö (ex-EDGE OF SANITY, NIGHTINGALE) der beim Opener-Duo „The Mirror’s Eyes“ (toller Refrain) und „2nd God“ für die Growls verantwortlich zeichnet. Mit „The Call Of Eve“ (mit seinem Techno-Flair) und dem epischen „The Rise And Fall Of Nothing“ seien auch mal zwei Anspieltipps genannt. Wer auf festeren Prog der Marke VANDEN PLAS, SYMPHONY X und natürlich den allgegenwärtigen DREAM THEATER abfährt, sich an Death-Vocals nicht stört und Wert auf Tempo und viel Double-Bass legt, dürfte in „All Gods Are Gone“ schon mal reinhören. APPEARANCE OF NOTHING liefern bereits zu Beginn 2011 reizvolles für die Gemeinde.

All Gods Are Gone


Cover - All Gods Are Gone Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 47:36 ()
Label:
Vertrieb:

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