Review:

Live At Luna Park

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Mit „Live At Luna Park“ gibt es mal wieder eine neue visuelle und audiophone Vollbedienung der Progressive Metal Veteranen von DREAM THEATER. Allerdings ist dieser Mitschnitt aus dem argentinischen Buenos Aires bereits ein Jahr alt und enthält somit kein Material des brandneuen Albums selbstbetitelten Albums, sondern stammt zur Tour des überragenden Longplayers „A Dramatic Turn Of Events“ und damit auch das Tour-Debüt des neuen Schlagzeugers Mike Mangini (der ja bekanntlich Mr. Portnoy ersetzte). Und das vorneweg – Mangini überzeugt hinter seinem gigantischem Schlagzeug mit Technik, Tempo und Witz auf ganzer Linie. Portnoy mag noch so überragend sein (und ich bin ein Fan von ihm) – DREAM THEATER haben ihn ton- und bildlich beweisbar nicht nötig.

Die Hauptshow enthält das ganze 160-minütige Konzert vom August 2012 im Luna Park Stadium (erster Abend) welches mit „Bridges In the Sky“, „6:00“ und „The Dark Eternal Night“ unheimlich tight und gewohnt perfekt eröffnet. Die Zuschauerreaktionen sind – wie in Südamerika nicht anders zu erwarten – euphorisch. Das wunderbare „This Is The Life“ vom aktuellen Longplayer läßt einem dann erst Mal durchatmen. Natürlich berücksichtigen DREAM THEATER fast alle ihre Alben - „A Fortune In Lies“ vom Debüt, der Jahrhundertsong „Surrounded“ und das mit einem treibenden Jam versehene „Metropolis Pt. 1“ treiben mir die Tränen ins Gesicht. Aber der Schwerpunkt liegt wie oft bei DT beim Touralbum; von „Dream Theater“ finden sich alle Kompositionen in der Setlist wieder. James LaBrie singt befreit auf (seinen Kritikern zum Trotz), Keyboarder Jordan Rudess (klasse Solo) und Bassist John Myung sind wie immer souverän und haben sichtlich Spaß, vor allem aber Gitarrist John Petrucci steht diesmal soundmäßig im Vordergrund und brilliert. Die sechs Bonustracks auf der zweiten DVD stammen vom zweiten Konzert im Luna Park und sind qualitativ (Audio und Visio) kein Jota schlechter – vor allem das unsterbliche „Pull Me Under“ zwingt zum Drücken der Repeat-Taste. So kommt der geneigte Fan tatsächlich in den Genuss von sage und schreibe 26 aktuell live präsentierten DT-Tracks. Passt!

Dazu gibt es noch als Bonus zwei (mit Untertiteln versehene) Dokumentationen: „Behind The Scenes“ begleitet auf übliche Weise die Produktion der Live-DVD, interessanter da schon die Dokumentation über den Prozess vom Ausstieg Portonys über die Audition für einen neuen Drummer bis hin zur Auswahl von Mangini. Hier gibt es wirklich neue Einblicke in das Innenleben von DREAM THEATER, dazu noch der Trickfilm welcher zur Konzertuntermalung produziert wurde.




Hauptshow:

1) Bridges In The Sky

2) 6:00

3) The Dark Eternal Night

4) This Is The Life

5) The Root Of All Evil

6) Lost Not Forgotten

7) Drum Solo

8) A Fortune In Lies

9) The Silent Man

10) Beneath The Surface

11) Outcry

12) Piano Solo

13) Surrounded

14) On The Backs Of Angels

15) War Inside My Head

16) The Test That Stumped Them All

17) Guitar Solo

18) The Spirit Carries On

19) Breaking All Illusions

20) Metropolis Pt. 1



Bonustracks:

1) These Walls

2) Build Me Up, Break Me Down

3) Caught In A Web

4) Wait For Sleep

5) Far From Heaven

6) Pull Me Under

Live At Luna Park


Cover - Live At Luna Park Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 26
Länge: 230:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The Point Of You

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Wer eine gut metallische Mixtur aus alten SYMPHONY X und DREAM THEATER zu schätzen weis und unterbewertete Bands wie PAGAN‘S MIND und CIRCUS MAXIMUS nicht abgeneigt ist, dem darf man das Debüt der jungen norwegischen Band WITHEM ans Herz legen. Der „Point Of View“ eröffnet „The Point Of You“ genau in jener Art und Weise, wie man es sich auch von obig aufgeführten Bands vorstellen könnte. Das was WITHEM abliefern ist also weniger „neuer“ Stoff, sondern eine richtig gute Variation. Vor allem das mit tollen Melodien und Ideen glänzenden „Burned By Senses“ und „Mr. Miruz“ möchte ich da mal als Appetizer nennen. Ach ja, handwerklich hat man es echt drauf und Sänger Ole Aleksander Vagenius gehört mit seinem variablen Organ (von gefühlvoll bis hart und rau, und auch in höheren Stimmlagen treffsicher) zu den besseren des Genres. WITHEM mit „The Point Of You“ - progressiver Metal aus Norwegen auf hohem Niveau, mit Power, symphonisch angehaucht aber weitab jeglicher Klischees, ohne unnötiges Gefrickel und auf den Punkt kommend – Repeat – macht Spaß.

The Point Of You


Cover - The Point Of You Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 48:28 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Spin It Again – Live In Munich

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Das SAGA ein besonderes Verhältnis zu München haben dürfte den eingefleischten Fans der Band bekannt sein; Gitarrist Ian Crichton formulierte es mal so: „Wir spielen seit vielen Jahren in München und es wird immer besser. München, ich liebe dich." Dass man darüber hinaus wieder mit Michael Sadler am Mikro in der bayrischen Landeshauptstadt antreten konnte, machte den Auftritt im November 2012 in der Muffathalle vor circa 1000 SAGA-Maniacs richtig aufzeichnungswürdig. Denn immerhin gab der Frontmann in der Münchner Muffathalle im Jahre 2007 seinen vorläufigen SAGA-Abschied (siehe auch Review von Kollege Maio zu „Contact – Live In Munich“). Nun also „Spin It Again – Live In Munich“ – wieder mit einer tollen Setlist, wieder mal eine überragende Performance und Bild und Ton sind in 5 Jahren auch besser geworden. Mit „Anywhere You Wanna Go“ vom letzten Longplayer „20/20“ startet man stark Proggie, „Mouse In A Maze“ überrascht, um dann in der Folgezeit eine 2-stündige gelungene Mischung neuer Songs und Klassiker zu präsentieren. Dabei vergessen die Kanadier auch nicht den Beweis abzuliefern, dass man trotz Anspruch ordentlich rocken kann – das nach vorne treibende namensgebende „Spin It Again“ sei da mal als Highlight genannt. Hinten raus werden dann „Humple Stance“, „On The Loose“, „Wind Him Up“, „Framed“ und „Don’t Be Late (Chapter 2)“ lautstark abgefeiert. Sadler selbst war an diesem Abend in Topform und lies es sich nicht nehmen bei den Ansagen mit seinen Deutschkennnissen hausieren zu gehen, Ian Crichton kann‘s mit der Gitarre noch immer und der neue Schlagzeuger Mike Thorne ist ein Energiebündel. Keyboarder Jim Gilmour hört man dagegen den Zahn der Zeit aber schon etwas an („Scratching The Surface“). Toller Auftritt der wieder mal bestätigt, dass man mit SAGA Live nichts verkehrt machen. Für Fans und Neueinsteiger ist „Spin It Again – Live In Munich“ somit als DVD, BluRay oder 2-CD eine Überlegung wert.

Als Bonus gibt es dann noch ein gut gemachtes „Behind The Scenes“, welches mit Interviews und Bildmaterial den Fokus auf das Live-Leben der Band und den Tour-Tross legt.




Tracklist:

1. Anywhere You Wanna Go

2. Mouse In A Maze

3. Careful Where You Step

4. The Perfectionist

5. You're Not Alone

6. Spin It Again

7. Corkentellis

8. The Flyer

9. Fish Beat

10. Six Feet Under

11. The Cross

12. Time's Up

13. Scratching The Surface

14. Tired World (Chapter 6)

15. Humble Stance

16. On the Loose

17. Wind Him Up

18. Framed

19. Don't Be Late (Chapter 2)

20. Behind The Scenes (BONUS)

Spin It Again – Live In Munich


Cover - Spin It Again – Live In Munich Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 19
Länge: 130:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The Mansion Of Lost Souls

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Wenn man über Gitarrenvirtuosen spricht gibt es immer zwei Arten von Leuten: Die einen stören sich an Show-Off und Prahlerei, die anderen sehen in Acts wie JOE SATRIANI, STEVE VAI, PAUL GILBERT oder YNGWIE MALMSTEEN eigene Progressive-Genres mit ebenso eigenem Charme. Will man die Musik von ANTONELLO GILIBERTO genießen, dann sollte man zu zweiter Kategorie gehören.
Das „warum“ ist simpel erklärt: Mr. Giliberto selber schwimmt oben in der italenischen Gitarren- und Musiker-Szene mit, ist Lehrer bei der renommierten „Guitar Academy“, hat eine Vielzahl an Seminaren besucht und gehalten und arbeitet mit dem Pick-Hersteller MAMA und der Gitarrenschmiede CQUADRO zusammen, kurz: Der Presse-Zettel ließt sich wie ein sehr eindrucksvolles Bewerbungsschreiben. Doch was steckt nun dahinter und somit auf dem zu besprechenden Debut-Album?

Nun: Vieles. „The Mansion Of Los Souls“ ist mitunter erst einmal ein anstrengendes Album – es ist komplex, es ist schnell, es ist viel Fingerakrobatik dabei – und zwar auf dem Niveau von „Appregios drei Level über dem was ich für menschlich möglich halte“. Im Titelsong „The Mansion Of Lost Souls“ gibt es direkt am Anfang Sweepings und High-Tone-Melodics zu hören die vielen Gitarristen anerkennende bis bewundernde Blicke zuwerfen würden – ohne dabei direkt abzuheben und nur die Saiten zu vergwaltigen.

Gleichzeitig beweist ANTONELLO GILBERTO aber auch, dass er viel mehr kann als nur sauber und schnell zu spielen: Die starken klassischen, melodischen Einflüsse („Ballade No. 3“) die mit viel Gefühl gespielt werden zeigen klar ein bereites Portfolio an Können und Talent.

Bei „Dream Of The Dead Tree“ beweist der Meister, dass er auch eine akustische Gitarre beherrscht und zupft entspannte, ein wenig an die ruhigen Töne der aktuellen OPETH erinnernden Akkorde und Licks und schafft eine wunderbar entspannte Atmosphäre zwischen den sonstigen Finger-Verrenkungen.

Trotz vieler Einflüsse aus Klassik ist aber kaum zu übersehen, dass „The Mansion Of Lost Souls“ genauso gut als vollwertige, instrumentale Progressive-Metal Platte durchgehen kann: „Rise Of The Titans“ knallt wie Speed-Metal mit 16tel E-Saiten Parts mit melodischen Einspielern durch die Lautsprecher, der Song „Lotus Effekt“ wirft düsteren, druckvollen Metal mit Solo-Können zusammen und ist sogar Headbang-Tauglich und die Nummer „The Ride“ kann man schon straight-forward Metal bezeichnen.

Fazit: ANTONELLO GILIBERTO ist ein Musiker der hierzulande mehr Aufmerksamkeit verdient, denn „The Mansion Of Lost Souls“ ist ein beeindruckendes, vielschichtes Debut das Lust auf mehr macht und sich durch die Vielzahl an Einflüssen und Elementen klar von den „klassischen“ Solo-Veröffentlichungen der bekannten Gitarrengöttern abhebt. Schaut’s euch an – sollte sich lohnen!

The Mansion Of Lost Souls


Cover - The Mansion Of Lost Souls Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 49:33 ()
Label:
Vertrieb:
Interview:

The Dillinger Escape Plan

Band anzeigen
Interview

You had to cancel shows because of - yet another - injury which happens quite often
due to your excessive live shows. Still, I can imagine that it was in this case a somewhat
disappointing and distressing situation for you. How did you cope with that? What have
you been up to and how long did it take you to recover?



After I broke my wrist I really tried quickly to get back to a condition where I can play,
unfortunately I had surgery on my wrist and I got actual screws in there. The good thing was
that that enable me to heal much quicker because if I just have broken it and waited it would
take me so much longer, so I had surgery. I couldn't play for about two weeks. I just had a
rest and I guess enough time to relax and think, might get inspired by new things. Watch
some movie, you know. And then I got the stitches off and had another two weeks to get
back and play, get in shape before this tour, or actually the US tour we did. So that was hard,
cause I only really had two weeks to go back and learn how to play again. Because my right
hand was just complete-it just didn't work at all. I just did a lot of exercises, like rehab, just
played guitar for those two weeks straight.


After a ten year contract with Relapse you decided to sign in with Sumerian Records,
with your own label Party Smasher for the release of "One Of Us Is The Killer". Could
you briefly explain the significance of this decision?


After the Relapse contract we did a record on a French label called Season Of Mist/ Party
Smasher, it was the first thing we put the Party Smasher moniker on. That was just for that
one record and when we moved on we decided , and we just pretty much tried to learn from
every experience and learn new ways of doing things. So the last release in Europe and the
UK, we put it out on our own label Party Smasher basically on our own and then we had in
the North America the label Sumerian Records/ Party Smasher. They pretty much function
like a typical label and we just want to make sure to have this label name on all of our
releases, the title on it and that it still has our stamp on it. That the business is still running
on and the way we want it to be.


Last time I saw you guys was about two years ago: you were playing a free show also
here in Hamburg, in the city centre at the public town hall square. It was pretty
interesting to see the reaction of people who not just never heard of you before but also
have been in touch with this kind of music. I remember seeing an old couple, about, I
dunno, 60 or 70 years old who just came right at the piano intro of "The Widower" - the
look in their face was priceless when you went ahead and everyone was going buck
wild. They weren't the only one, though. Can you sometimes relate to people who
consider your music as way to chaotic and stressful, brutal even though yourself have
been doing this for the last 12 years?


Yeah, I remember seeing things specifically like that. Was pretty funny, actually. I also
remember an old lady with white, long hair just, rock out, you know. That was pretty
interesting. We knew when we were doing this band that we would be pretty opposed. Its
going to be a small, selective amount of people who would understand all the dynamics of
things we were trying to do. This band wasn't started with the intention of the approval of
the masses. And to be honest with you, we were really surprised we have come this far.


Yeah, I heard tonight's show is sold out.


Really? Oh, I didn't know that. But yeah, looks pretty busy outside. And I mean, we are
even growing still, which is crazy for us. Especially in Europe or Germany, honestly. When
we first started Germany was one of the slowest places to understand us. It seemed to us as
if the German audience was really kind of stuck in to genres and labels- a lot of the music
that influenced us was very big in Germany such as hardcore punk music and metal and
jazz, and stuff, but it really has to be divided, not as an unit. And when we came up, we just
put it all together into a completely new thing aside of genres a lot of the German audience
didn't understand us. And now is of our best places. And I cant really explain why, maybe
through how it spread over the internet. The German audiences are really great,is one of my
favourite places! So, it was really interesting to see how one of our most difficult places
became one of our greatest.


Something I often wonder about is if bands, such as you, which tour for such a long time,
well, do you actually have any time to listen to any new music or discover new bands?
Being all focused on your own stuff?


Well, the good and the bad thing about being in a band is that you hear so much music, it
sometimes can make you feel tired. So you're just like -you can feel whacked by being too
much surrounded by music, you want to turn it off.- until you have to listen to it. Cause every
night you are in a club, every night is so loud, you are either blasted with the opening bands or
yeah, background music.
Good thing is that you are around so many good musicians,
everyone has got great suggestions, and new music they are listening to or what they like, and
they can expose you to it. And everyone is just passing around their computers and are like
“check this or that out!”And that's really cool, being in that environment all the time. But as
far as new music goes – you know, I find myself going back and listening to older stuff. I
mean, when I was younger I found myself constantly looking for new music, getting into new
bands and genres, seeking out new things all the time. Now I feel like I just need the time to
recollect all the classics- maybe what parents grew up on, or what influenced in the past. And
now, as we in the band are in fact getting older, we are going back to do that. To get to know
everything of a specific classic artist. It's funny, I think the older you get, the older is the
music you are listening to.


is reflected not only in the stuff you release as DILLINGER ESCAPE PLAN but also your collaboration with
other artists or the covers you have done before. If DILLINGER ESCAPE PLAN was about to split up, could
you imagine doing something completely different in terms of music? Or would you let it
rest, get back to normal life because you're content and it can't get any better than this?


I think I will always be doing music and interested in creating new things. I don't think that I
will ever be in another band like DILLINGER ESCAPE PLAN, there is only one DILLINGER ESCAPE PLAN and that's what the band
is made for. We really tried our best to do something new and refreshing when we started and
to satisfy a need- like, to fill in a hole with something that wasn't there. And I think there are
already a lot of interesting bands-heavy bands- doing interesting, artistic music now. But I do
think that we still feel a lot of passion for what we are doing, we are still feeling that we are
doing something relevant. That's why we are still here doing this but I don't think I will do this
same kind of music if it wasn't in DILLINGER ESCAPE PLAN.


I 've read that the title of your newest release "One Of Us Is The Killer" is a reference to
describe the difficult relationship Greg and you had at a period of time.


I think there's always a lot of tension when you are in this kind of living scenario where you
constantly stuck together and dealing with creative things, and then being apart for such a long
time when you are not on tour, trying to maintain and build your personal lives. Everybody in
this band lives in different states, we have slightly different lifestyles, different interests.
Personal preferences. Different habits and hobbies, all kind of things. And of course, when
people from different places with different lives have one- baby or child- that they want to
raise and they are so passionate about, its very difficult. But there's also nobody else in this
world with whom I can share this stuff, who understands it like the guys in the band. So that's
very special, too. I think in general the tension between Greg and I specifically, when we are
making records ,it sometimes fuels a certain kind of energy in the studio, a certain feel or an
attitude that can come across in our music.


But if taken literally, whom of you guys would you consider to be most capable of
murder? Who's most bad ass?!


(laughs) I think Greg would do it if he didn't ever get caught. He would do it in a way you
would never know it was him. Me instead, I would just fucking snap and say “fuck you, you're
dead now! Put me in jail! Arrest me! I just killed someone, I give up!” So, not very planned
out., obviously!



Review:

Live In Europe

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FLYING COLORS wurden als Supergroup des Prog angekündigt und vermarktet, die Erwartungshaltung ging gen einer Kombination aus TRANSATLANTIC und DREAM THEATER. Dem hielt die hochkarätige Besetzung - Casey McPherson, Steve Morse, Neal Morse, Dave LaRue und Mike Portnoy – ein songdienliches, zwischen Rock und Pop auf hohem instrumentalen Niveau angesiedelten Debüt entgegen. Das dies Live mindestens genauso gut funktioniert wie auf Platte, das hat man mit „Live in Europe“ gekonnt dokumentiert.

Am 20.09.2012 zeichnete man im holländischen Progtempel 013 in Tilburg ein überlanges Konzert auf und veröffentlicht dies nun als Doppel-CD, 3-fach Vinyl, DVD und Blu-ray. Neben dem kompletten „Flying Colors“-Album wurden auch einige Faves der Bandmitglieder interpretiert – als da wären die Ballade „Can't Find A Way“ (Endochine), „Odyssey“ (DIXIE DREGS), „Spur Of The Moment“ (von Dave LaRue geschrieben), die beiden Highlights „Repentance“ (DREAM THEATER) und „June“ (SPOCK’S BEARD), sowie das an sich totgenudelte, aber hier durchaus gut platzierte „Hallelujah“ (bekannt von Leonard Cohen), welches Sänger McPherson mit Akustikgitarre zu einem Gänsehautmoment werden läßt. Songs hier hervorzuheben macht nicht wirklich Sinn – die Stücke haben echte Albumqualität, verkommen aber nicht zu bloßen Live-Kopien. Filigran und emotional werden sie intoniert und umgesetzt, es wird improvisiert und soliert ohne auch nur ansatzweise den roten Faden zu verlieren. Aber Meinereiner hat vor allem beim BEATLES-mäßigen „Love Is What I'm Waiting For" und dem schwelgerischen „Kayla“ auf die Repeat-Taste gedrückt. Der Abschluss ist (wie beim Debüt) mit dem überlangen „Infinite Fire“ dann tatsächlich ein Live dargebotenes Prog-Meisterwerk – Chapeau! Ach ja, und dann gibt es als letzte Zugabe, sozusagen als nachgfeschalteter Soundcheck, noch DEEP PURPLEs "Space Truckin'" samt Drum-Solo als rau-derbe Dreingabe. Tolles Stück Livemusik der Extraklasse – Könner am Werk.

Die DVD bzw. Blu-ray enthält noch eine 45-minütige Dokumentation mit Interviews mit allen Bandmitgliedern sowie Live-Schnippsel der ersten Show in Los Angeles, aus Hamburg und London, Aufnahmen vom „Meet & Greet“ Backstage, aus dem Tourbus und zu den Proben.





Disk: 1

1. Blue Ocean

2. Shoulda Coulda Woulda

3. Love Is What I'm Waiting For

4. Can't Find A Way

5. The Storm

6. Odyssey

7. Forever In A Daze

8. Hallelujah

9. Better Than Walking Away



Disk: 2

1. Kayla

2. Fool In My Heart

3. Spur Of The Moment

4. Repentance

5. June

6. All Falls Down

7. Everything Changes

8. Infinite Fire

Live In Europe


Cover - Live In Europe Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 17
Länge: 155:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The Migration

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SCALE THE SUMMIT sind schon ziemliche Nerds, alles in allem betrachtet. Seit gut zehn Jahren gehen die Amis ihren Weg als rein instrumentale Band, die sich zwischen komplexem Metal und Progressive bewegt; CYNIC meets DREAM THEATER trifft es schon ganz gut. "The Migation" bietet da keine große Überraschung, das mittlerweile vierte SCALE THE SUMMMIT-Album strotzt vor technisch anspruchsvollen Songs und ist eine Demonstration beeindruckender Fähigkeiten ("Oracle"). Der im letzten Jahr neu zur Band gekommene Bassist kann das Level natürlich mitgehen und sich gut in die Songs einbringen, auch wenn er stellenweise im Sound etwas untergeht. "The Migration" verbreitet dabei eine etwas positivere Stimmung als sein direkter Vorgänger und schafft es immer wieder, an fröhlich-warme Frühjahrs- und Sommertage zu erinnern; es ist einfach ein psotiver Vibe, der sich durch die gut 40 Minuten zieht. Beim Songwriting setzen SCALE THE SUMMIT auf bewährte Schemata, der Spagat zwischen technischem Anspruch und Nachvollziehbarkeit der Songs gelingt ihen durchgehend, egal ob beim leicht jazzigen "The Dark Horse" oder beim straightforward-Song "The Olive Tree". So wird "The Migration" gut hörbar und ist catchy, ohne dass es an zu entdeckenden Details mangelt - oder der Möglichkeit, angesichts der beeindruckenden Fähigkeiten einfach nur zu staunen. SCALE THE SUMMIT haben hier ihr bislang ausgereiftestes Werk geschrieben, mit dem sie ihre Fans einmal mehr werden beeindrucken können und sich bei vielen Proggies als Geheimtip etablieren ins Gesrpräch bringen können.

The Migration


Cover - The Migration Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 42:4 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The Colourless Sunrise

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Wenn der Anfang eines Album auslöst, dass man sofort in voller Begeisterung auf die Lautsprecher starrt und schelmisch am Lautstärke-Poti dreht, dann muss da wohl irgendwas Gutes unter dem Laser liegen. Jedenfalls ging es mir bei den britischen Progressive-Musikern von PROSPEKT und ihrem Debut „The Colorless Sunrise“ so – bereits der erste, fast siebenminütige Song „A Desolate Kingdom“ klingt wie ein fettes Mashup aus SYMPHONY X und dessen Gitarren- und Drum-Akrobatik und der facettenreiche Stimme von CIRCUS MAXIMUS Frontmann Michael Eriksen. Das ist doch mal ein Start!

Wenn nicht gerade fette Pich-Harmonics und schnelle Soli in Songs wie im erwähnten „A Desolate Kingdom“ aneinander gereiht werden wird der Sound auch schon mal an andere Bands angelehnt: So klingt das düstere „Shroud“ doch mitunter ein wenig sehr an die etwas älteren OPETH-Geschichten, „Visions“ nimmt die Balladen-Ideen von JAMES LABRIE auf. Teilweise sind diese Mixturen eher wild – wie bei „The Great Awakening“, wo eher Rhythmus- und Stimm-fokussierten Sounds im Stile von SPOCK’S BEARD auf schnelle, verwinkelte Prog-Licks mit einigen fixen Soli sowie einem Keyboard-Kitsch Vocal-Solopart treffen. Teilweise geht ein Song aber auch so durchs Ohr, dass man direkt an eine Band denken muss – wie „Shutter Asylum“ bei mir Assoziationen an die doch ziemlich auf musikalischem Speed stecken gebliebenen Jungs von RHAPSODY OF FIRE hervorgerufen hat.

Ins Extreme getrieben wird es dann natürlich bei den beiden über 12minütigen Brechern namens „The Colourless Sunrise“ und „Hunting Poseidon“, wobei hier ersterer definitiv der simplerer gestricktere der beiden Titel ist. Aber, hey, lange Prog-Songs... lange Prog-Songs, gottverdammt!


Fazit: Mir macht das Ding mal wieder so richtig Spaß, einfach weil ich darin viele geile Acts und Ideen wiederfinde. Nun finde ich persönlich mein Seelenheil schnell in Mini-Breakdowns mit Taktverschiebung und Pinch Harmonics im Stil von Michael Romeo – wer anders wird vielleicht die avantgardistischen Neuerungen vermissen und darauf rumhacken, dass PROSPEKT doch viele bekannte Stilmittle recyceln. Ich tu’s nicht und kann euch daher „The Colourless Sunrise“ dann ans Herz legen, wenn ihr mit einer Playlist aus DREAM THEATER, SYMPHONY X, CIRCUS MAXIMUS und SPOCK’S BEARD Spaß hättet – aber dann haut rein und besorgt euch das Ding!

The Colourless Sunrise


Cover - The Colourless Sunrise Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 65:49 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The Systems Of Events

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Kollege Maio hat sich mit seinen beiden bisherigen Reviews bereits als Fan der Berliner Noe-Progger von CRYSTAL PALACE geoutet. Dem schließe ich mich gerne an. Denn das die Jungs kein besseres Standing haben erschließt sich nach mehrmaliger Einfuhr des neuen Albums „The Systems Of Events” mit jeder Rotation weniger. Denn trotz standesgemäßer Songs in Überlänge verzichten Sänger und Bassist Yenz und seine Mitstreiter - Nils Conrad (Gitarre), Frank Brennekam (Schlagzeug), Frank Köhler (Keyboard) – auf Überlange, den Faden verlierende Instrumentalparts, sondern gehen songdienlich und auf den Punkt kommend vor. Damit rückt bekanntlich die Stimme mehr in den Mittelpunkt; und das meistert Yenz dank seines unaufdringlichen aber angenehmen Gesangs ausgezeichnet. Die Gastmusiker Yogi Lang und Kalle Wallner sowie Colin Edwin passen dann schon auf Grund der musikalischen Ausrichtung ihrer Stammbands (RPWL und PROCUPINE TREE) gut in den CRYSTAL PALACE Kontext. MARILLION oder auch PINK FLOYD sind weitere Bausatzsteine aus denen man eine sehr gut verdauliche, sich immer mehr im Ohr festsetzende Mixtur präsentiert („Green Way“, „Stunned By The Silence"). CRYSTAL PALACE bewegen sich zwar im Neo-Prog-Universum nicht auf der Überholspur, aber „The Systems Of Events” ist in 2013 eindeutig eines des besten Genre-Alben. Wer sich mal einen Überblick verschaffen möchte, sollte mal in „As Heaven Dies“ (perfekter Artrock), in das mit Metal kokierende „Sleepless“ (DREAM THEATER meets DEPECHE MODE) oder in den 13-minütige Titeltrack „The System Of Events“ (tolles Gitarrensoli und 70er PINK FLOYD Atmosphäre inklusive) bei entsprechender Beschallung reinhören. Sauber und anspruchsvoll arrangierter Prog welcher für die einschlägige Genre-Kundschaft ein Pflichtteil sein sollte.

The Systems Of Events


Cover - The Systems Of Events Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 70:16 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Darkness In A Different Light

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Review von Markus Mai (maio):

FATES WARNING gelten ja so als die (Mit)erfinder des Progmetals und haben seit 1984 immer mal wieder mit Unterbrechungen herausragende Werke herausgebrachte aber solange hat es noch nie gedauert; fast 10 Jahre brauchte es, bis die Band (letzte Scheibe "FWX" aus 2004) um Mastermind und Gitarrenchefe Jim Matheos zusammen mit dem phänomenalen Ray Alder am Mikro unter diesem Banner wieder ins Studio ging.

"Darkness in a different Light" ist schon etwas bezeichnend für den vorherrschenden Grundton dieses Albums, es gibt diesmal (leider) keinerlei Keyboards, die typisch gefühlvolle Melancholie und mitunter auch Schwermut sind nicht mehr so präsent, es geht nach meinem deultich härter und düsterer zu was das Riffing betrifft. Die Produktion ist klasse, der neue Drummer gibt einen gelungenen Einstand, die Gitarren komme doch vielfach sehr rhythmisch-fett daher. Dies geht mitunter auch songwriterisch leider zu Lasten der Melodie und songlichen Kompaktheit. Es geht vielfach wenig songdienlich zu, die neue Rhythmussektion Vera/Jarzombek macht zwar einen super Job aber es fehlen oft etwas die gefühlvolleren Parts mit der typisch packenden emotionaler Tiefe.
Nichts gegen sperrige und etwas vertracktere Sachen, hatten wir bei FATES WARNING auch schon früher immer aber hier wurde für meinen Geschmack vielfach damit übertrieben.

Klar, die Fürsprecher werden sagen, die Band wolle sich nicht wiederholen und natürlich das ganze „Rück/Weiterenwicklungsgedöhns“ bzw. zurück zu den Anfängen ist ja super aber Fact ist auch: Gute einzelne Refrains oder hängenbleibende Melodien kann man sich aus dem zwar oft energetisch aber fülligen Riff-Brei nur spärlich herauspicken. „One Thousand Fires“ als Opener ist dafür typisch, heftiger Metal mit vielen Breaks sowie Einzelheiten, viel Rhythmus aber auch nur mit einer wenig prägnanter Melodie, zum Schluss endlich ne cleane Sologitarre aber der Song ist nur mittelmäßig.

Als Frühfan habe ich mit vielen solchen eher kompromissloseren Ansätzen und Parts auf“ Darkness In A Different Light" doch eher etwas Anlaufschwierigkeiten. Die einfühlsamen Melodien von früher sind selten zu finden, ja sogar rar gesät stattdessen hämmern die Rhythmusgitarren eher technsich-kalte Atmosphären. Eine der Ausnahme „Firefly“ der Song war als Stream bereits vorab zu finden. Quasi so ne Art Single sicher gegenüber dem Rest recht kommerziell gehalten dafür recht eingängig, der Track geht einfach nur gut nach vorne und groovet ordentlich mit einer klasse Gitarrenarbeit. „Desire“ mit dieser eher etwas schräg-scheifen Hookline und sogar aggressiven Vocals und dem verschleppten leicht trippigen Rhythmus mag zwar progig sein aber haut mich trotzdem nicht vom Hocker. „Falling“ ist eine ganze eineinhalb minütige Akustikkurzballade sehr schön nur viel zu kurz und nur so ne Art Zwischenspiel, wirkt irgendwie von der Anordnung auch nicht passend, hätte man mehr draus machen müssen. Auch Sachen wie das erneut knackig aber nur wenig fließende "I Am" sind vordergründig recht aufwühlend fett aber ohne echte Seele. Dann „Lighthouse“ ein ruhiger Song mit tollem einfühlsamen Gesang von Alder, sehr getragen ohne Rhythmus aber voller Melodie und ja der Song strahlt endlich eine gewisse Magie aus, sie können es also doch noch. Und auch das starke „Into the Black“ und vor allem der schließende 15-Minüter „And Yet It Moves“ (wäre alleine ein Kaufgrund) mit tollem, fast klassischen Akustikintro beweist: die Herren beherrschen doch noch das große Progkino mit stetig wendende Achterbahnfahrt, mit schönen Wendungen, viel Gefühl, packende Melodiebögen ohne stupides Instrumentalgedudel und plakativer Härte (wie in vielen Songs zuvor).

Als Fazit gilt, dass die US-Prog-Haudegen FATES WARNING auch mit ihrem elften Studiowerk natürlich keine „schlechte“ Musik abgeliefert haben, technisch sicher hochwertig aber gegen die frühere Werke und auch das „Arch/Matheos“-Album davor zieht diese Platte deutlich den Kürzeren. Zwar wiederum besser als die eher verschrobeneren O.S.I. Sachen aber dass war auch keine große Kunst. Und von einem Progmetalalbum des Jahres (wie bei so manchem Kollegen) zu sprechen halte ich für ziemlich übertrieben. Solide mit wenigen echten Höhepunkten. Die Band wollte halt mal was Neues machen, ist ja auch ihr gutes Recht aber begeistert muß man davon beileibe nicht sein. Wer auf eine leicht triste, verschachtelte Heavyness abfährt kann hier vielleicht glücklich werden, alte Fans könnten mit diesem Material durchaus verschreckt werden oder kaufen nur aus Solidarität. Mir wird hier schlicht zu viel gedroschen ohne die große Songtiefe. Auf einer aktuellen Tour von FATES WARNING würden mir aus dieser CD maximal 2-3 Songs völlig reichen, die alten Sachen sind da einfach doch ne ganz andere Hausnummer. (maio)




Review von Christian Hollinger (ch):

9 Jahre sind lang, auch (oder gerade?) in der Musikszene. Was vor 9 Jahren eine top Band war kann nach dieser Zeit mit weichgespülter Schaudermusik um die Ecke kommen, sich auflösen oder einfach noch ein paar Jahre warten und dann so etwas wie „Chinese Democracy“ als ernsthaftes Stück Musik verkaufen. Oder man macht es eben vernünftig und kloppt wie FATES WARNING mit „Darkness In A Different Light“ eine Prog-Scheibe raus die sich nicht verstecken muss.

Nun gilt vorweg zu sagen: Ich bin kein FATES WARNING-Verehrer. Ich stehe zugegeben sehr auf Prog, ja; aber die Band hat bisher keinen festen Platz in meinem CD-Regal, krebst eher als Info in der Form „Die Band existiert“ in meinem Hirn rum. Daher verzeiht mir die fehlenden Oldschool-Referenzen – und ich hoffe, ich muss aus meiner Kutte nach dem Review keine schusssichere machen (Anm.: Wäre natürlich unfassbar cool!).

Auf „Darkness In A Different Light“ beginnt es harsch mit „One Thousand Fires“, erinnert mit dem oft etwas verwinkelten Songwriting und Riffing an die von mir gelobte Underdog-Truppe von 81db – und die haben einen ebenso wirschen Song namens „Jabberwocky“. Mit tiefen, straight-forward gehenden Riffs und dem Übergang in eine mit ebenso eher simplem Riffing unterlegte Chorus-Orgie ist „Firefly“ weniger komplex, dafür einfacher im Ohr zu behalten. Diesen simplen Angang führt das eher unspektakuläre „Desire“ fort, wird dann mit warmen Akustik-Tönen und 1 ½ Minuten Laufzeit vom klar als Zwischenspiel zu verbuchendem Stück „Awake“ abgelöst.

Etwas tiefer in die Trickkiste der Notenblätter greift dann „I Am“ und knattert angenehm schräg und Stakkato-artig durch die Lautsprecher und ruft spontan Gedanken an TOOL und ähnliche Truppen ins Gedächtnis. Wem danach die Ohren wehtun, der kann sich bei „Lighthouse“ mit einer ruhigen Ballade entspannen – die mit 5 Minuten leider aber keine Zeit hat, großartige Asse zu spielen.

„Into The Black“ erinnert im Intro mit seinen düsteren Keyboard-Sounds an ein 2009 erschienene Album einer gewisse amerikanische Prog –Größe, kann ansonsten mit konzentriert gezockten Zwischen-Riffs trumpfen und seinen insgesamt recht dunklen Sound mit einem eingängigen Chorus auflockern und einer Solo-Eskapade und etwas entspannteren Bass-Vibes beenden. Das folgende „Kneel And Obey“ baut durch seine Klimax zum Titel und Text passend bedrückende Stimmung mit doomigen Vocals und entsprechendem Riffing auf und explodiert am Ende dann in Gitarren- und Keyboard-Soli mit begleitendem, monoton-bösem Riffing.

„And Yet It Moves“, der 14-Minuten-Brecher, demonstriert dann das, was ich mir bei FATES WARNING viel öfter vorstellen könnte: Lang, abwechslungsreich, Wechsel zwischen Takt-Gewichse, entspannte Bass- & Gitarren-Solo-Parts ohne Fingerbrecher, liebevoll als „Abgeh-Parts“ zu bezeichnende Ausraster, stimmige Vocals – das macht Spaß und fesselt vor der Stereo-Anlage.


Fazit: Mir gefällt die Scheibe. Sie ist im Kern abwechslungsreich und bringt gerade durch Perlen wie das aus genannten Gründen geschätzte „Kneel And Obey“ oder „And Yet It Moves“ und generell hübsch platzierten Takt-Eskapaden einige Highlights, scheint an anderer Stelle aber Potential zu verschenken – unter Umständen wäre man mit dem ein oder anderen Song weniger, dafür mit an anderer Stelle längeren, dafür zusammen passendem Songwriting besser dran. Nichtsdestotrotz: Ohne die Diskographie der Band kennen zu müssen, „Darkness In A Different Light“ macht für mich genug richtig für eine solide Empfehlung an Progressive-Liebhaber. (ch)




Darkness In A Different Light


Cover - Darkness In A Different Light Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 57:3 ()
Label:
Vertrieb:

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