Review:

Kingom Of Rust

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RUSTFIELD sind eine noch recht junge Band aus Italien, welche mit "Kingdom Of Rust" ihr Debut präsentieren, dafür aber bereits Gastmusiker wie Trommler John Macaluso (SYMPHONY X & ex YNGWIE MALMSTEEN) oder Federica De Boni (WHITE SKULL) einsammeln konnten. Das mag auch daran liegen, dass die Gründer, Davide Ronfetto an der Gitarre sowie Sänger Davide Ronfetto, ein klares Konzept hatten: Progressive Metal mit Heavy Metal und einigen atmosphärisch-psychedelisch-elektronischen Elementen zu spielen der dennoch nicht in den tiefen des hipsterigen Avantgarde abrutscht.
Alright, klingt gut. Aber: Was kann "Kingdom Of Rust" nun?


Strategisch ist es in einem Review zu der Platte nicht clever, diese Frage zu stellen, denn: "Kingdom Of Rust" ist ziemlich schwierig zu fassen. Die Grundidee wird definitiv umgesetzt - kurze Titel wie "Losing Time" oder "Sacrifice" dümpeln auf positive Art und Weise ruhig, mit elektronischen Keyboard-Sounds und entspannten Basslines daher (Stichwort: PORCUPINE TREE), andere zünden durchaus den Nachbrenner was Prog- und Heavy-Sounds angeht ("Amongst The Fields Of Rust").

Ein schönes Beispiel ist der Song "Waxhopes" (der Song mit allen drei Gastmusikern). Hier wird elegant zwischen ruhiger Stimme mit coolen Bass-Vibes und Drum-Pattern (ich will nicht schon wieder Steven Wilsons Truppe referenzieren...) und straight-fordward gehendem Heavy Metal gewechselt und auch noch das ein oder andere bodenständige, dennoch aber etwas komplexere Prog-Lick eingeworfen.
Einen Spagat zwischen an sich simplen Chords bis zu schniekem Palm-Mute Riff und bösem Solo mit im Gesamtbild dennoch verschachteln gezockten Lines und progressiv-psychedelischem Sound schafft auch ein Song wie "Social Contract" (auch wenn sie glaube ich zwischendurch den gleichen Soundeffekt wie HAMMERFALL auf "Patient Zero" einsetzen...) - die Kombination aus diesem irgendwo simplen Powerchord-Riffing und den komplexeren Riffs macht definitiv etwas her.


Mit dem Gesamtfazit tue ich mir leider denkbar schwer. RUSTFIELD machen ganz zweifelsohne ziemlich gute Musik und halten ihr Versprechen, Musikstile gut in den Kochtopf zu werfen - haben aber auch nach dem mittlerweile sechsten Durchlauf leider teilweise (bei mir) verfehlt so zu zünden, wie es ein Album der Bands an die sie mich (durchaus positiv) erinnern schaffen würde. Nimmt man sich Zeit auf die Einzelheiten der Songs zu achten, vielleicht nebenbei durchs Booklet zu blättern - dann kann RUSTFIELDs Debut einiges. Doch die Zeit sollte man sich definitiv nehmen, als Musik nebenbei taugt es meiner Meinung nach aus den erwähnten Gründen gar nicht. Was ihr daraus macht, das ist euch überlassen.

Kingom Of Rust


Cover - Kingom Of Rust Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 67:13 ()
Label:
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Clear (EP)

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PERIPHERY starten 2014 mit einer EP (verwirrender Weise mit dem gleichen Namen wie das kommende 3. Album der Jungs, "Clear") mit einem Konzept, welches durchaus als sehr interessant zu betiteln ist: Jedes Mitglieder der Band hat genau einen Song geschrieben - die Chance, dass man auf dem Ding also ein breites Spektrum an Musik findet ist, gelinge gesagt, hoch.



Und genau das ist der äußerst charmante Fall:
"Feed The Ground" gibt mit Anlauf einen musikalischen Roundhousekick aufs Trommelfell und in die Nackenmuskukatur. Mit deftigem Gitarrensound, antreibend-schnellem Chorus und bösen Auf-Die-Fresse-Parts mit abwechselndem klaren Gesang und Screaming ("Feed the f*cking ground!") wird der ruhigere, mehr in Richtung Clear und Metalcore gehende Opener "The Summer Jam" abgelöst.

Die definitiv progressive Seite der Band wird dann beim Instrumental "Zero" mit komplexen, verschachtelten Gitarren- und Drum-Ensembles (anders kann man das wirklich nicht nennen) abgelöst und wirkt ein wenig wie der Spielplatz eines Progressive-Musikers bei dem man vergessen hat, das obligatorische "Jetzt ist aber gut, Takte mit natürlichen Zahlen klingen auch gut!" beim Songwriting zu sagen - also richtig nice!
"The Parade Of Ashes" geht dann wieder in eine komplett andere Richtung, stimmt die Gitarren auf irgendwas im Rahmen zwischen C und Y und klingt Anfangs mit militärisch-klarem Takt ein wenig wie DISTURBED und wird dann über den Song zunehmend heftiger. "Pale Aura" führt das Konzept des Wechsels zwischen Ruhe und Attacke weiter vor und streift dann eher wieder die Core-Schiene.



Fazit: PERIPHERYs Experiment, eine konzeptbedingt bunte EP zu schmieden ist mehr als gelungen und macht Lust auf mehr, bietet sich allerdings vor allem dazu an, sich einzelne Lieblingstracks zu picken anstatt es durchzuhören. Nur das Albumcover strahlt vor Hässlichkeit - aber man kann ja nicht alles haben.


Release: 24.01.2014

Clear (EP)


Cover - Clear (EP) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 29:47 ()
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Dimensionaut

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Nach einem etwas säuselnden (weil der Gesang etwas von Steve Hogarth von MARILLION hat) typisch spacig-artrockendem Opener gehen SOUND OF CONTACT mit dem tollen Instrumental „Cosmic Distance Ladder“ gleich in die Vollen. Die Band zeigt kraftvoll-riffbetonten sowie virtuos vorgetragenen Progrock mit viel Power und Spielwitz. Diese neue Formation besteht u.a. aus tollen Musikern wie Dave Kerzner (Keyboard) von GIRAFFE, Matt Dorsey (Bass/Gitarre), John Wesley (PORCUPINE TREE, FISH) an der Gitarre und Jonathan Schang (DISTRICT 97) an den Drums sowie Simon Collins (Vocals, Drums) als die Stimme und einer der Masterminds der Prog-Newcomer.

Auch klar dieser Name ist nicht immer hilfreich (man hätte sich ja auch einen neuen Künstlernamen zulegen können), er hat es nicht gemacht und so muß er sich natürlich ständig mit Vergleichen seines berühmten Erzeugers PHIL COLLINS herumschlagen. Nun stimmlich sind auch ganz klar Gemeinsamkeiten auszumachen, er besitzt schon ein recht ähnlich warmes Timbre aber versucht bestimmt sein Organ betont etwas mehr zu zu variieren. Dies gelingt eindrucksvoll und dabei kommen auch die ein oder Assoziation an PETER GABRIEL hoch, vorallem wenn es in die hymnisch höheren Sphären geht.

Musikalisch bricht der Kanadier nach drei Solowerken mit diesem Debütalbum „Dimensionaut“ mit dem progressive (Pop)-Rock von SOUND OF CONTACT jetzt in etwas andere Gefilde auf und lehnt sich dabei aber deutlich stärker an die Tradition des GENESIS-Sounds der 70 er Jahre an.
Dies gelingt absolut überzeugend, der Mann weiß wie man eingängige Melodiebögen in ein anspruchsvolles (ohne zu übertriebene Kopflastigkeit) Korsett verpackt.

„Dimensionaut“ ist Sience-Fiction Konzeptalbum über einen dimensionalen Zeit- und Raum-Reisenden namens Dimo. Er startet eine Mission um die Grenzen menschlicher Erfahrung zu erweitern. Klingt kryptischer als die Musik letztlich rüber kommt aber die komplette CD bietet eine packende Atmosphäre, ist super klar produziert und ist eher so eine Art reduzierter Spacerock mit gewissen leichten Mainstreamattacken bei so manchen Songpassagen – aber dies paßt absolut ins Gesamtkonzept der Musik. Die kommt durchaus vielseitig, verspielt und abwechslungsreich daher ohne diese bei vielen anderen Progbands vorkommende technisch-kunstvolle Betonung. Die Songs sind durchaus unterschiedlich mit viel Progbetonung und sehr eingängig, hier gelingt durchaus der schmale Grad zwischen den frühen (proggigeren) und den etwas poppigeren GENESIS der 80er Jahre. Alles Hand und Fuß - bei dem eher etwas reduzierteren „Pale Blue Dot“ darf sich Collins Stimme mit einem wunderbaren Megahookline in den Vordergrund stellen. Das eher etwas sphärisch melodramatische „I am Dimensionaut“ mit diesem hymnischen Refrain, hat was von PETER GABRIEL – toll gemacht. „Not coming down“, die erste Single, ist dann tatsächlich eher eine Pop-Rock-Ballade aber mit einem gewissen dunklen Wechsel, so dass es doch nicht zu glatt wirkt. „Beyond Illumination“ wird getragen von klasse Keyboardeinlagen bzw. Streichersamples sowie weiblichen Vocals in bester KATE BUSH-Manier hier wunderbar gesungen von Hannah Stobard.

Das Album gewinnt insgesamt bei jedem Durchgang an Eindringlichkeit und macht einfach Spaß. „Closer to you“ ist wieder so ein Beispiele, ein balladesker Ohrwurm vor dem Herrn sehr gefühlvoll aber nie zu fluffig, da ist es wieder, dass Collins-Gehn für Hammermelodien. Für alle Progfreaks bietet dann die knapp 20-minütige Übernummer „Moebius Slip“ (unterteilt in vier Akte) passend zum Artwork eine echtes Progepos mit vielen opulent-elegischen Momenten die u.a. an PINK FLOYD erinnern, ein sehr würdiges Finale.

Simon Collins hat hier mit seinem kongenialen (Keyboard)-Partner Dave Kerzner ein wirklich vielschichtiges Werk geschaffen, dass allen Fans von spacigem Progrock gefallen dürfte. Auf über 70 Minuten gelingt es die Spannung mit intelligentem Songwriting aufrecht zu erhalten, besitzt einen durchgehenden homogenen Fluss ohne Brüche und zu aufgesetzt oder gar einfältig zu klingen. Leider ist der Tastenmann jetzt vor kurzem ausgestiegen - bleibt abzuwarten wie dies die junge Band künstlerisch verkraftet.

„Dimensionaut“ ist jedenfalls trotz aller genanter Einflüsse ein höchst eigenständiges Stück Musik geworden, und verdient eine Fortsetzung auf diesem Niveau.

Dimensionaut


Cover - Dimensionaut Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 73:45 ()
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The Knight On The Shark

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„The Knight On The Shark Beside The Ship Which Is Not Sunken Yet“ – so nennt sich jenes Kunstwerk, welches das Cover des neuen SCHIZOFRANTIK Albums ziert. Und so nennt sich auch der 10-minütige Opener, welcher dezent jazzig beginnt und der bis auf wenige, ruhigere melodische Parts einer wahren avantgardistischen, immer wieder deutlich jazzig-progressiven Achterbahnfahrt gleicht – die bereits auf dem Vorgänger „Oddities“ hörfälligen Funk und Crossover Verweise dürfen da auch nicht fehlen. FRANK ZAPPA und KING CRIMSON sind sicherlich Größen, die Martin Mayrhofer zuhauf im LP-Regal zu stehen hat. Mit „Marching Through The Meadow“ gibt es dann sozusagen als Kontra einen eher klassischen Progsong (eingängig und entfernt an TRANSATLANTIC erinnernd). „The Human Slaughter“ (stammt von Martin Mayrhofers ehemaliger Band MORTALITY) ist ein Tango mit Akkordeon, harter Gitarre und Reggeaparts, beim total abgefahrene Instrumentalstück „Nazis On LSD“ darf ein jeder mal zeigen was er kann – vor allem Gitarrenmäßig geht es hier gen Anschlag – man muss es mögen, die Komplexität der Komplexität wegen. Der Psychedelic-Funk-Song „Psychic Scars“ und das verwirrende „Liquid Light“ setzen dies auf gleichem Niveau fort, bevor „Thanx Dog“ uns wieder mit ruhigen, für dieses Album ungewöhnlich gemäßigten Gitarrenklängen wieder zurück holt. Ergo - SCHIZOFRANTIK bleiben wenig nachvollziehbar, voller verquere Tonfolgen, reichlich Effekten und Soundeskapaden und gewollt „schiefe“ Gesangseinlagen – wie gehabt – nichts für einfache Gemüter.

The Knight On The Shark


Cover - The Knight On The Shark Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 49:1 ()
Label:
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The Myth Of Sysiphus

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by Gast
THEATER OF THE ABSURD sind eine progressive Metal-Band aus New York, schon seit 2006 unterwegs und nun mit ihrer Zweitveröffentlichung „The Myth Of Sysiphus“ endgültig auf Label-Partnersuche. Gemixt von Jim Morris (u.a. ICED EARTH) und gemastert von Moar Applebaum (u.a. SEPULTURA) sollte dieser eigentlich nichts im Wege stehen.

Der Bandname scheint hier stilgebend zu sein, so beschreibt „The Myth Of Sysiphus“ ein grotesk-komisches Drama mit einer Vielfalt irrealer Szenarien. THEATER OF THE ABSURD mischen progressive Klänge mit Avantgarde, Herkömmliches mit vollkommen Neuem. Absurd muten sie teilweise an, die zahlreichen Tempowechsel, Crescendi, Wechsel aus klarem Gesang und wildem Gekeife, minimalistischer Langsamkeit und wilder Passagen. Sogar eine weibliche Stimme ergänzt das zweiteilige Werk „In Nostalgia’s Burden“ und „The Lesser Gods“ um eine weiter Nuance.

THEATER OF THE ABSURD geben sich so komplex und verschachtelt wie noch nie, sodass man der neuen Veröffentlichung die sechs Jahre Arbeit auf jeden Fall anmerkt. „Wir wollten etwas mehr“ ‒ um Gitarrist Neumeier in Bezug auf das Demo zu zitieren ‒ und das ist den Jungs gelungen. Auf der einen Seite episch, auf der anderen fast absurd anmutende Klänge … So bahnt sich „The Myth Of Sysiphus“ seinen schleppenden und doch drängenden Weg durch die Dramatik US-amerikanischer Prog-Klänge. Ein gewisser Kunstgehalt ist diesem Werk nicht abzusprechen nur sollte das Herz des Zuhörers schon für das entsprechende Genre schlagen. Mein Anspieltipp an dieser Stelle: „The Lesser Gods“, ist es doch am leichtesten zugänglich.

The Myth Of Sysiphus


Cover - The Myth Of Sysiphus Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 52:37 ()
Label:
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The 5th Sun

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MONKEY 3 ist eine Band, die eigentlich viel bekannter sein sollte. Der Vierer aus dem schweizerischen Lausanne spielt seit 2001 instrumentalen Post-Rock, oft psychedelisch und doomig, mal auch progressiv, und immer atmosphärisch und intensiv. Hinter den Vorreitern des Genres, wie MOGWAI, CASPIAN, THIS WILL DESTROY YOU oder auch RUSSIAN CIRCLES, müssen sich MONKEY 3 nicht verstecken, aber der große internationale Durchbruch ist ihnen bislang verwehrt geblieben. Vielleicht und hoffentlich ändert sich das mit dem vierten Album, „The 5th Sun“. (Der Titel mag daher rühren, dass die Band auch noch eine EP veröffentlicht hat, es sich hier also um den fünften Release handelt.) Schon der 15-minütige Opener „Icarus“ begeistert mit PINK FLOYD-Einschlag, drückenden Gitarren-Riffs, wunderbaren Melodien, 70s-Orgel und epischem Aufbau, grandioses Gitarren-Solo und bombastisches Finale zum Reinknien inklusive. Das folgende „Suns“ kommt noch einmal deutlich psychedelischer daher, rockt aber auch immer wieder gerade nach vorne los und baut über einem hypnotischen Beat Schicht für Schicht auf und wieder ab. Bei „Birth Of Venus“ wird es dann aber erst so richtig spacig. Captain Future-Sounds tragen einen in ferne Galaxien fort, aber immer sind dann wieder fette, doomige Gitarren-Riffs zur Stelle, um einen zur Erde zurückzuholen. Der mit 4:44 Minuten kürzeste Song „Pintao“ stampft düster, während einen ein drückendes Stoner-Riff fest im Griff hat und Gitarrist Boris wieder einmal ein umwerfendes Solo auspackt. Das wieder psychedelischere „Once We Were...“ verbindet eine treibende, hypnotische erste Hälfte mit einem schleppenden, sich langsam aufbauenden zweiten Teil, bei dessen dunkler Atmosphäre man fast schon Gänsehaut bekommt. Das abschließende „Circles" geht dann mal so richtig ruhig und atmosphärisch los, nach zweieinhalb Minuten bricht aber ein fettes Riff herein, gefolgt von einem epischen Finale, das dann aber kurz vor Schluss komplett zurückgenommen wird, um Platz für einen leisen Abschluss zu machen.

Ach, jetzt ist das so eine Song-für-Song-Kritik geworden... Dabei sollte man das Album besser wie ein einziges langes Stück mit all seinen vielen verschiedenen Facetten hören. Dann verspürt man den wahren Sog dieser Musik, die gleichzeitig zum Reinlegen und Davontragen-lassen ist. Mit „The 5th Sun“ ist MONKEY 3 ein kleines Meisterwerk gelungen, und es ist nur zu wünschen, dass diese Band endlich von mehr Menschen wahrgenommen wird, als es bisher der Fall war.

The 5th Sun


Cover - The 5th Sun Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 50:7 ()
Label:
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Triangulation

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Seit meiner letzten Begegnung mit HIDDEN TIMBRE vor ein paar Jahren hat sich so Einiges getan. Die einschneidendste Veränderung ist wohl der Wechsel am Mikro. So schwingt nach dem Ausstieg von Anja Bräutigam ein Herr namens Ronny Uhlemann das Mikro und sorgt gleich für ein härteres Klangbild. Aber der Mann kann nicht nur röhren wie ein Elch, er kann -wenn es der Song verlangt- seine Message auch melodisch intonieren. Auch wenn die Instrumentalisten die gleichen wie auf dem Vorgängerwerk „Hidden Timbre“ sind, so tönt „Triangulation“ noch einige Tacken härter und man pendelt zwischen aggressivem Modern Metal und frickeligen Prog-Sounds hin und her. HIDDEN TIMBRE schaffen den Spagat zwischen Moshpit und Kopfhörer und eignen sich sowohl zum drauf Abgehen als auch zum Analysieren für angehende Musikstudenten. Mir persönlich tönt es ab und zu zu modern (mit Sprechgesang wie in „Recurring History“ kann ich naturgemäß wenig anfangen). Wer seine Musik aber hart, anspruchsvoll, ehrlich und modern mag, der ist bei HIDDEN TIMBRE an der richtigen Adresse.

Triangulation


Cover - Triangulation Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 50:11 ()
Label:
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Year One

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Auweia, das ist mal ein ziemlicher Brocken, der uns von den britischen Inseln erreicht hat. DECONSTRUCTING SEQUENCE verbinden harschen Black / Death Metal mit spacigem Progressive Metal. Manchmal klingt das so, als würde man eine STRAPPING YOUNG LAD Platte und eines von DEVIN TOWSENDS Soloalben zeitgleich hören. Merkwürdigerweise mündet das ganze trotz aller Komplexität nicht im totalen Chaos, sondern in flüssigen und nachvollziehbaren Songs. DECONSTRUCTING SEQUENCE lassen in ihren aggressiven Eruptionen immer wieder Raum für sphärische Sounds oder melodische Gitarrenspielereien, bevor es wieder brutalst auf die Mütze gibt. Immer dann wenn es scheint, als ob pures Geprügel die Oberhand gewinnt, überraschen die Herren mit einer kurzen Ohrenschmeichler-Einlage wie dem PINK FLOYD Gedächtnisbreak im Abschlusstrack „Rediscovered Beauty Of Internal Evil“. Alles in Allem ein ambitioniertes Stück Musik für alle, die es zwar heftig aber alles andere als stumpf mögen. Bin gespannt, wohin sich die Band noch entwickeln wird.

Year One


Cover - Year One Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 3
Länge: 23:37 ()
Label:
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The Mountain

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Erst vor Kurzem bin ich auf diese schöne Scheibe aufmerksam geworden, dem dritten Album der Londoner Band HAKEN, das Ende August erschienen ist. Überreicht wurde es mir mit den Worten: „Wenn Sie SPOCK’S BEARD und das letzte OPETH-Album mögen, wird Ihnen auch HAKEN gefallen.“ Ich muss sagen: ja, tut’s wirklich, und die Vergleiche passen auch ziemlich gut. Zunächst fühlt man sich vor allem an SPOCK’S BEARD erinnert, besonders bei den mehrstimmigen A capella-Passagen, aber HAKEN haben auch ein ähnliches Händchen für tolle Hooks. Allerdings gehen sie musikgeschichtlich sogar noch einen Schritt weiter zurück, immer wieder klingen z. B. YES an, wobei eine gewisse Nähe schon durch den stellenweise hohen Gesang gegeben ist. Auch bauen sie immer wieder kurze jazzige Parts ein und verweisen damit auf den ursprünglichen englischen Prog Rock im Stile von KING CRIMSON oder VAN DER GRAAF GENERATOR. Auf der anderen Seite wird es aber bei HAKEN auch immer wieder mal richtig hart, vor allem in Form von heftig gespielten Gitarren-Riffs, bei denen man unweigerlich in Kopfnicken verfällt.

Und dann gibt es da auch noch ein gewisses wahnsinniges Element, das sich durch das ganze Album zieht und sich immer wieder Bahn bricht. Und das ist es eigentlich, was die vielen Bestandteile zusammenhält, die pompösen Refrains, wunderbaren Melodien, harten Riffs, grandiosen und oft verdrehten Solo- und Instrumental-Parts, die teilweise seltsamen Keyboard-Sounds und die verspielten, kleinen musikalischen Ideen, die an jeder Ecke eingebaut werden. Alleine schon bei einem Song wie „Cockroach King“, der mit 8:15 Minuten bei Weitem nicht das längste Stück des Album ist, ist all das plus oben erwähnte A capella- und Jazz-Parts enthalten. Und wie sich dieser Song und auch alle anderen mit all ihrer Vielfalt entwickeln und entfalten, ist ebenso wahninnig wie genial.

Einfach machen es einem HAKEN mit „The Mountain“ wirklich nicht, aber sobald man sich einmal darauf eingelassen hat, hört man sich schnell fest, und dann wächst dieses Album immer weiter. Sehr bald bemerkt man dann auch das extrem hohe spieltechnische Niveau der Band, und oft sitzt man einfach mit offenem Mund staunend da und fragt sich, wie die das jetzt schon wieder gemacht haben. Auch erstaunlich: Im Prinzip spielen HAKEN einen sehr traditionellen Stil, dabei klingen sie aber überhaupt nicht angestaubt oder retro, sondern vielmehr sehr modern und frisch. Jordan Rudess ist übrigens Fan der Band. Er würde mit DREAM THEATER bestimmt auch mal wieder gerne so ein aufregendes Album aufnehmen, anstatt immer wieder die alten Formeln neu zusammenzusetzen.
An dieser Stelle soll auch noch auf das schöne Video zur Single-Version von „Cockroach King“ verwiesen sein, das z. B. auf der Homepage der Band zu sehen ist und zeigt, dass die Jungs durchaus auch mal augenzwinkernd und mit Humor zu Werke gehen.

The Mountain


Cover - The Mountain Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 62:14 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Mouth Of Swords

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by Gast
Zuerst war da diese EP: „Sections“ kam 2009 raus, nur im Internet erhältlich und keiner wusste so recht ob da jemals was nach kommen würde. Geheimtipp hin oder her, erst drei Jahre später war es soweit und THE SAFETY FIRE legten fett nach. Zwischen diversen Touren in ihrer Heimat Großbritannien wurde ihr erster Longplayer „Grind The Ocean“ bei dem deutschen Label InsideOutMusic veröffentlicht. Danach ging alles ganz schnell: Jetzt, gut ein Jahr danach, kommt schon gleich der nächste Streich. „Mouth Of Swords“ zeigt den charakteristischen Sound der Band, dazuzählend zu der aufkeimenden, sogenannten Djent-Bewegung inmitten von unzähligen Bands die mit ihrem technischen Gewichse doch recht ähnlich klingen. Es ist vor allem wieder der melodische Gesang von Sean McWeeney, der die meiste Zeit raussticht, auch wenn es sich merkwürdig anhören vermag.: er könnte genau so gut eine smoothe, zweistimmige R&B-Jazz-Nummer singen - aber das hier ist nun Mal Metal, wenn man das so nennen mag. Dieser ist nämlich überraschend eingängig und vor allem zugänglich. Während „Red Hatchet“ mit seinem Refrain zum mit grölen einlädt, ist „Wise Hand“ das angenehme, ruhige und jazzig anmutende Intermezzo. Kurz entspannen. Mr McWeeney schreit dann doch noch ein bisschen ins Mikrofon im nachfolgenden „The Ghosts That Wait For Spring“, neben „Yellowism“ und dem Titeltrack „Mouth Of Swords“ die Songs die wohl am meisten abgehen. Gegrowlte Unterstützung gibs auch noch von BETWEEN THE BURIED AND ME-Sänger und -Mastermind Tommy Rogers (dessen Musik bei weiten anstrengender, unzugänglich ist, was SAFETY FIRE's Sonderstellung in der ganzen Progressive-Djent-Geschichte mehr herauskristallisiert) bei „Beware The Leopard (Jagwar)“. THE SAFETY FIRE ist mir ihren neusten Veröffentlichung gelungen, ihren selbst kreierten Stil weiter fortbestehen zu lassen. Zwar muten manche Elemente recht poppig zu, wie die nervigen „whoohooo“ Gerufe bei „Glass Crush“, doch verzeiht man das den Jungs gerne. Ah ja, und Djent muss kein Schimpfwort sein!

Mouth Of Swords


Cover - Mouth Of Swords Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 46:8 ()
Label:
Vertrieb:

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