Review:

Roxy Music

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Wer auf innovativen Art-Rock steht und sich im Bereich Pop und Prog musikgeschichtlich bewandert fühlt kommt am 1972er selbstbetitelten Debüt von ROXY MUSIC kaum vorbei. Das kongeniale Duo Bryan Ferry (mit seinem unverwechselbaren Staccato-Gesang) und dem experimentierfreudigen Brian Eno an den Tasten gelang zusammen mit Andy Mackay (Saxophone, Oboe), Phil Manzanera (Gitarre) und Paul Thompson (Schlagzeug) ein Album voller neuer Ideen und Sounds. ROXY MUSIC waren in dieser Zusammensetzung – Brian Eno war ja nur die ersten beiden Alben mit an Bord – noch keine anspruchsvolle, auf Erfolg gegtrimmte Popband. ROXY MUSIC 1972 waren bombastischer, vom Glam-Rock und Psychedelic inspirierter Artrock – an sich eine Vorstufe zum Prog-Pop, welche Parts des New Wave vorwegnahm. Vor allem aber waren sie neu, innovativ und aufregend – und das war in den untriebigen Zeiten Anfang der 70er gar nicht so einfach.
Der eröffnende Song „Re-Make/Re-Model“ wirkt dabei gar ein wenig punkig und läßt Ferry seinen aufregend-unruhigen Gesang in den Vordergrund rücken. Natürlich dürfte die Hitsingle „Virginia Plain“ für den unbewanderten Hörer das bekannteste Stück des ROXY MUSIC-Debüts sein. Obwohl auch diese Song durch ungewöhnlichen Arrangements und Strukturen auffällt und keinen benannten Refrain aufweist schaffte es bis auf Platz 4 der UK-Charts. Weitere, einzelne Songs hervorzuheben verbietet sich an sich, da „Roxy Music“ ein atmosphärisches Konglomerat verschiedenster Einflüsse und Stilmittel darstellt. Man experimentiert mit Tönen und Instrumenten, Eno läßt seinen Synths freien Lauf – Ferry seinem extrovertierten Gesang ebenso. Zappelig, ja gehetzt klingt manches – ja fast schon atonal – aber ROXY MUSIC ziehen einen dabei in ihren Bann. Die Vielfalt ist hier also Programm – das eher ruhige, dunkel-eingängige „2 HB“ kontrastiert hier zum Beispiel per Excellance das indie-rockige „The Bob (Medley)". Ein Album das man entdecken muss.
Das vorliegende Album „Roxy Music – The Debut 45th Anniversary” enthält in der Doppel-CD-Ausgabe den US-Release der Scheibe mit dem Überhit „Virginia Plain“ in der 1999 von Bob Ludwig remasterten und digital optimierten Version; sowie als Dreingabe noch vier „BBC Sessions“ aus dem Jahre 1973. Weitere Versionen – darunter eine Vinyl-Variante – dürfen da natürlich nicht fehlen. Aber wie bereits eingangs erwähnt: Wer auf innovativen Art-Rock steht und sich im Bereich Pop und Prog musikgeschichtlich bewandert fühlt kommt am 1972er-Debüt von ROXY MUSIC kaum vorbei.

 

2-DISC / DIGITAL DELUXE EDITION TRACKLISTING

 

DISC ONE: THE ALBUM

Re-Make/Re-Model (5.14)

Ladytron (4.28)

If There Is Something (6.34)

Virginia Plain (2.57)
2 HB (4.31)
The BOB (Medley) (5.49)

Chance Meeting (3.10)

Would You Believe? (4.03)

Sea Breezes (7.04)

Bitters End (2.08)

 

DISC TWO: THE BBC SESSIONS

 

THE PEEL SESSIONS 4/1/72

If There Is Something (6.38)
The BOB (Medley) (5.50)
Would You Believe? (3.48)

Sea Breezes (8.18)

Re-Make/Re-Model (4.58)

 

THE PEEL SESSIONS 25/5/72

2 HB (3.46)
Ladytron (6.14)
Chance Meeting (3.01)

 

THE PEEL SESSIONS 25/5/72

Virginia Plain (4.03)
If There Is Something (12.15)

 

BBC IN CONCERT 3/8/72

The BOB (Medley) (5.51)
Sea Breezes (7.13)

Virginia Plain (3.27)

Chance Meeting (5.31)

Re-Make/Re-Model (6.28)

Roxy Music


Cover - Roxy Music Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10 + 15
Länge: 42:58 ()
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„Jumbo" (englisch, 1975), „Rockpommel´s Land" (1977), „Solar Music Live" (1978) und „Merry-Go-Round" (1979)

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Nun gibt es also kurz vor Weihnachten den zweiten Teil des GROBSCHNITT Back-Katalog als Vinyl - „Jumbo" (englisch, 1975), „Rockpommel´s Land" (1977), „Solar Music Live" (1978) und „Merry-Go-Round" (1979) – wie gehabt in der BLACK & WHITE“-Serie. Das heißt hochwertiger Aufmachung mit Gatefold-Format (unter Verwendung des originalen Artworks). Zu den jeweils zwei 180g Vinyl (1 schwarz, 1 x) kommen jeweils zwei 4-seitige Booklets im LP-Format mit Texten, Bildern, Liner Notes, usw., sowie ein Downloadvoucher für alle Songs. „Rockpommel`s Land“ und „Merry-Go-Round“ enthalten zusätzlich einen farbigen Kunstdruck in LP-Größe. Dabei wurden die Aufnahmen von den drei GROBSCHNITT-Gründern Eroc, Lupo und Willi Wildschwein in 2015 neu remastert.

„Jumbo“ war jenes Album das GROBSCHNITT in zwei Sprachen veröffentlichte. 1976 die deutschsprachige Version, ein Jahr davor in 1975 kam „Jumbo“ mit englischen Lyrics auf den Markt. Musikalisch war der Unterschied zwischen den beiden Versionen marginal. Wobei GROBSCHNITT sich mit der englischen Version mal wieder dem Vergleich zur internationalen Konkurrenz stellten – und mit ihrem symphonischen progressiven Rock hier verdammt gut abschnitten. „Jumbo“ gilt nicht zu Unrecht als eines der besten Alben der Band und Songs wie „The Excursion Of Father Smith“, „Dream And Reality“ und „Sunny Sunday's Sunset“ als zeitlose Prog-Klassiker.

Mit der Veröffentlichung von „Rockpommel´s Land" dürften GROBSCHNITT 1977 dann wohl ihren künstlerischen Höhepunkt erreicht haben (den Dauerbrenner „Solar Music“ mal außen vor gelassen). Das Album ging mehr in Richtung der britischen Prog-Marktführer jener Jahre wie YES und GENESIS ohne die eigenen Trademarks komplett zu vernachlässigen. Das Konzeptalbum handelt vom verträumten Ernie und seinem Fantasie-Vogel Maraboo, einer Stadt in der fast alles verboten war (einschließlich das Lachen), die Suche nach Widerstand und guten Geistern (Rockpommel’s Land) und die Befreiung jener Stadt von ihren bösen Kräften. Das Ganze wurde dabei in eher ruhigeren, melodischen und sehr ausgeglichenen Instrumentalpassagen sowie harmonischem Gesang umgesetzt. Das Album sollte der geneigte Art-, Prog- und Krautrockfan kennen; ein Album zum verträumen, ein Album an dem die Zeit spurlos vorüber gegangen zu sein scheint.

1978 erschien dann „Solar Music Live" - mitgeschnitten wurde das Album damals im Rahmen der Tour zu „Rockpommel´s Land" und dokumentiert auf äußerst gelungen Weise all das, was GROBSCHNITT Live ausmachte, und was GROBSCHNITT an sich ausmachte. Keine Kopie der großen englischen Prog-Bands, sondern eine innovative Mischung verschiedener Stile (Progressiv Rock, Krautrock, Space Rock, Psychedelic), allseits sehr harmonisch, auch ohne Gesang (oder gerade deswegen) ein Hörerlebnis. Eroc, Lupo & Co. waren zu der damaligen Zeit sicherlich die deutsche Band die melodische Spannungsbögen mit atmosphärischen Parts, Gitarrensoli mit überragendem Keyboard am besten vermengte – und das Live gelungen variierte und improvisierte. „Solar Music Live" ist hierfür ein richtiges Zeitzeugnis der deutschen Musikgeschichte. Wer nur CD’s gewöhnt ist, darf sich über einen nostalgischen Moment freuen wenn mittendrin unerwartet die Spielzeit der A-Seite zu Ende ist und man die LP umdrehen darf – ja, so war das früher halt. Natürlich muss man sich auf GROBSCHNITT live einlassen wollen (oder sie gar mal Live gehört haben). Über die komplette Spiellänge hinweg bleibt man melodisch Abwechslungsreich. Die heute oft gewohnten (zum Teil harschen) Tempowechsel waren aber nicht unbedingt das Ding von GROBSCHNITT.

Mit „Merry-Go-Round" waren GROBSCHNITT 1979 dann auch produktionstechnisch auf dem Zenit – und musikalisch an sich schon in der Rockmusik angekommen. Die Songs waren kürzer, es wurde weniger experimentiert. Auf der anderen Seite ist „Merry-Go-Round" ein Album das Spaß macht, das auch über die deutschen Grenzen hinweg Beachtung fand. „Come On People“ und „May Day“ sind großes Rock-Kino – auch wenn es für die „alten“ GROBSCHNITT-Fans schon nach Ausverkauf klang; die Hinwendung vom spaßig-spacigen Krautrock zu politisch angehauchten Prog-Rock aber ein absehbare Entwicklung der Zeit.

Alle sin allem dürften die vorliegenden Alben – vor allem auch auf Grund der wertigen Aufmachung - ihre Fans finden.

„Jumbo" (englisch, 1975), „Rockpommel´s Land" (1977), „Solar Music Live" (1978) und „Merry-Go-Round" (1979)


Cover - „Jumbo" (englisch, 1975), „Rockpommel´s Land" (1977), „Solar Music Live" (1978) und „Merry-Go-Round" (1979) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10 + 8 + 18 + 12
Länge: 0:0 ()
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Leftoverture Live & Beyond

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Konnte die Reinkarnation von KANSAS nach langer Pause mit dem überraschend starken "The Prelude Implicit" 2016 punkten, so beweisen die sieben Herren heuer, dass sie es auch live können. "Leftoverture Live & Beyond" heißt der neue Doppelschlag und bietet uns 19 Live-Songs inklusive ihres hierauf komplett gespielten Magnum Opus "Leftoverture". Die Band zeigt sich in einer fantastischen Verfassung, Geige, Keybord, Gitarren und Rythmus-Fraktion kredenzen uns den typischen KANSAS Prog Rock in einem unglaublich transparenten und kraftvollen Live Sound. Neu-Sänger Ronnie Platt beweist ein weiteres Mal, dass er Steve Walsh ersetzen kann, ja vielleicht sogar die nötige Entscheidung für die Zukunft der Band war. Die Songs stammen allesamt aus ihrer erfolgreichsten 70er Jahre-Phase, plus drei Titel aus dem neuen Studiowerk, die sich wunderbar in das Gesamtbild einfügen und erneut zeigen, welche Qualität ihr Comback-Album hat. KANSAS verbindet mit "Leftoverture Live & Beyond" die Vergangenheit mit der Zukunft und bietet ein intensives, handwerklich nahezu makelloses und klanglich beeindruckendes Live-Album. In dieser Vitalität ist die Band eine Bereicherung, erneute Inspirationsquelle und zählt ohne Zweifel wieder zu den ganz Großen des Classic- und Prog Rocks.
 
Die zwei Silberlinge gibt es in einem schönen Digipack, aber auch als edle Vinyl-Version, mit vier LPs und 2CDs in einem schicken Schuber (Vinyl-Veröffentlichung am 5. Januar 2018).

Leftoverture Live & Beyond


Cover - Leftoverture Live & Beyond Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 19
Länge: 111:32 ()
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Fractured

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LUNATIC SOUL ist das Sideprojekt von Mariusz Duda, seines Zeichens Bassist, Stimme und musikalischer Kopf von RIVERSIDE, der Band, die so power- und verheißungsvoll gestartet ist und spätestens seit "Shrine of New Generation Slave" an Durchschlagskraft und Rockappeal eingebüßt hat. Mit Rock oder gar Metal hat auch LUNATIC SOUL sehr wenig bzw. nichts zu tun, was aber nicht als Mangel wahrgenommen wird. Mir scheint, Mariusz Duda lebt hier seine wirklichen, aktuellen künstlerischen Vorlieben aus und das heißt: elektronische Musik, teilweise jazzig anmutend mit Saxophon, nach wie vor progressiv, aber mit sehr wenig Rock-Elementen. Die Stimmung und Melancholie, welche die Songs ausströmen, dazu die vertraute Stimme erinnern natürlich an seine Stammband. Die Atmosphäre indes ist kühler und synthetischer, aber nicht weniger dicht, und das Songwriting zwingender, ambitionierter und markanter als auf den letzten RIVERSIDE-Werken, wie ich finde. 
 
Die Songs brauchen einen Moment, bis sie vollends ihren Kern offenbaren, dann aber erblühen sie in selten gesehener bzw. gehörter Pracht. Einzelne Nummern hervorzuheben, ist eigentlich nicht zielführend, da sie nahezu alle eine überdurchschnittliche Qualität haben. Aber "Red Light Escape" mit seiner klingenden Einsamkeit, nahezu isoliert anmutenden Aura, die sich im Verlauf in pure Schönheit verwandelt, muss Erwähnung finden. Ebenso die Übernummer "A Thousand Shards Of Heaven", die in 12 Minuten annähernd alles bietet, was ein aufgeschlossener Musikfan sich von einem guten Song erhofft. LUNATIC SOULs "Fractured" ist eigen, irgendwie vergeistigt, traurig und kühl auf der einen Seite, unendlich warm auf der anderen - und einfach großartig.

Fractured


Cover - Fractured Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 55:39 ()
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An Ti E Go

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Das Progressive Rock nicht zwangsläufig aus England oder den USA kommen muss, haben schon viele Bands gezeigt. EAT GHOSTS aus Potsdam treten einmal mehr diesen Beweis an, orientieren sich dabei aber klar an der ursprünglichen, englischen Variante. Nicht zuletzt aufgrund eines leichten Jazz-Einschlags, der wiederum nicht zuletzt auf die oftmals wichtige Rolle ihres Saxophonisten zurückzuführen ist, erinnern sie unmittelbar an KING CRIMSON, genauso sind aber auch die frühen GENESIS oder die Norweger MOTORPSYCHO herauszuhören.

„An Ti E Go“ ist das erste Album der Band unter dem Namen EAT GHOSTS, 2013 erschien als MINERVA das eigentliche Debüt, wenn auch noch als Trio ohne Saxophon. Zwischenzeitlich hat sich der Band-Sound leicht verändert, psychedelische Elemente und eine gewisse Heaviness hielten Einzug. So wird „An Ti E Go“ bestimmt durch vertrackte, aber trotzdem rockende Riffs, instrumentale Jam-Passsagen, immer wieder aber auch durch tolle Harmonien und Melodien. Die abzüglich Intro sechs Stücke zwischen etwa 6 und 8 Minuten sind komplex aufgebaut, klingen aber trotzdem kompakt. Lediglich der bis auf wenige Ausbrüche sehr ruhige Titeltrack mäandert mit seinem perkussiven Beat etwas ziellos vor sich hin. Demgegenüber stehen aber Stücke wie das treibende „Fancy Free“ mit seinem großen Ohrwurm-Chorus, das groovige instrumentale „EchoEcho“, das fantastisch aufgebaut ist und beinahe als Jazz-Rock durchgehen könnte, oder das abschließende „Hold On“, das sich im Mittelteil von PINK FLOYDscher Ruhe bis zu einem heftigen Ausbruch steigert, der auch von VOIVOD oder MASTODON stammen könnte.

Kleine Abzüge gibt es für den Gesang, der etwas mehr Volumen und die Produktion, die etwas mehr Druck haben könnte. Aber geschenkt – EAT GHOSTS haben hier ein Album abgeliefert, das tollen Prog-Rock bietet, der nichts mit irgendwelchen Hochglanz-Produktionen zu tun hat und fast (siehe oben) über die komplette Länge spannend und einnehmend bleibt.

 

 

An Ti E Go


Cover - An Ti E Go Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 41:23 ()
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Psychotic Symphony

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Mike Portnoy und Derek Sherinian in einer Supergroup wieder vereint - das lässt natürlich aufhorchen. Der Schlagzeuger und der Keyborder werden flankiert von MR. BIG-Bassist Billy Sheehan, ex-GUNS N´ ROSES-Klampfer Ron Thal und Sänger Jeff Scott Soto. Im Zentrum der Band stehen die ex-DREAM THEATER Recken nicht nur, weil sie schon einmal zusammen gespielt haben, sondern auch, weil SONS OF APOLLO eindeutig deren Handschrift tragen. So wird auf dem Debüt anspruchsvoller, zum Teil provozierend kantiger Prog Metal geboten, den ich an mancher Stelle etwas geschmeidiger erwartet hätte. Gerade auch, weil mit Jeff Scott Soto eine melodisch-warme Stimme durch's Gesangsprogramm führt.
     
Der Opener "God of The Sun" trägt vertraute Classic Rock-Gene der Marke DEEP PURPLE mit "Perfekt Stranger"-Rythmus und orientalischer Einleitung in sich, wobei hier der ausufernde, sperrige, progressive Mittelteil dem Song etwas von seiner enormen Eingängigkeit raubt. Das harte darauffolgende "Coming Home" kommt dann überraschend kompakt und nahezu ohne Prog Metal-Anteil zum Hörer gegroovt. Das kühle "Signs of the Times" wird wie so oft auf dem Longplayer erst durch Jeff Scott Sotos Stimmbänder und gefälliger Gesangsmelodie erwärmt und zum Hörer transportiert. Mir scheint, dass Derek Sherinian das Korsett, dass er bei BLACK COUNTRY COMMUNION trägt, hier mit Schmackes in die Ecke gefeuert hat und umso mehr aufdreht. Der Keyborder nutzt die gebotenen Freiräume erbarmungslos aus und kredenzt uns ein Feuerwerk an Tastenkunst, die manches Mal begeistert, aber leider auch hin und wieder den Weg des Zuhörers verlässt und zum puren Selbstzweck verkommt. Als Beispiel darf hier das atmosphärisch-mystische "Labyrinth" dienen, das durch Sheriniens geisterhafte Keybord-Melodie erst zu schweben beginnt, dann aber mit überbordender Tastenfinesse und fast jazzigem Mittelteil seiner Stimmung ein Stück weit beraubt wird. Zugegeben, der Song ist immer noch klasse, gleichwohl wäre hier meiner Ansicht nach weniger eindeutig mehr gewesen.
 
"Psychotic Symphony" ist ein hartes Prog Metal-Werk geworden, das für Anhänger des Genres zur "Pflichtlektüre" gehört. Wie eingangs erwähnt, ist das in erster Linie ein Mike Portnoy und Derek Sherinian-Album. All jene, die mit progressiven Klängen nicht so viel am Hut haben, sollten vorsichtig sein und sich nicht von der Hard Rock und Classic Rock-Ecke der restlichen Musiker täuschen lassen.
 

Psychotic Symphony


Cover - Psychotic Symphony Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 57:40 ()
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The Art Of German Psychedelic (1970-74) (10-CD-Box)

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Achim Reichel dürfte dem einen oder anderen zumindest vom Namen her bekannt sein – prägte er doch die deutsche Musikszene seit Anfang der 60er-Jahre mit. Ob als Begründer der Beat-Band THE RATTLES (die es mit unzähligen Hits sogar ins Vorprogramm der ROLLING STONES und der BEATLES schafften), über seine progressiven Soloausflüge in den 70er (dazu kommen wir gleich noch), sein Hang zum norddeutschen Folk (der fast im Schlager endete – ich sage nur „Aloha Heja He) und der Vertonung anspruchsvoller Lyrik – Achim Reichel war in seiner Szene präsent.
Mit „The Art Of German Psychedelic (1970-1974)“ nimmt ACHIM REICHEL uns jetzt auf eine Zeitreise zu seiner progressiven Phase mit. Zurück zu den Anfängen des sogenannten „Krautrock“ sozusagen. Als Reichel 1970 sein Faible für experimentale und psychedelische Musik entdeckte, führte dies zu einem Projekt, einer Band, welche in den folgenden Jahren für einen Sound stand, den man durchaus als seiner Zeit voraus beschreiben könnte. A.R. & MASCHINES propagierten fast ausschließlich instrumentale Stücke; eine Mischung aus Trance, Psychedelic und Alan Parsons – für die damalige Zeit elektronisches Neuland. Wurde dies damals oft belächelt bis verrissen, bezeichnet manch einer die damaligen Veröffentlichungen heute als Kult, die „alten Platte“ gelten als Sammlerstücke.
Achim Reichel scheint bei seiner Rückschau auf sein Lebenswerk nun auch wieder Lust auf diese Phase seines Schaffens bekommen zu haben - A.R. & MASCHINES Live-Comeback-Show am 15. September in der Hamburger Elbphilharmonie war rasch ausverkauft. Auch hat er viel Arbeit in ein äußerst aufwändiges Box-Set gesteckt. „The Art Of German Psychedelic (1970-1974)“ enthält die fünf Studioaufnahmen („Die grüne Reise“, „Echo“, „A.R.3“, „A.R.IV“ und „Autovision“), dazu noch zwei Live-CDs und drei Bonus-CDs (darunter das Album „Virtual Journey“, welches extra für diese Box produziert wurde, eigene Remixe aus 1996, und aufgenommen Jam-Sessions – allesamt bisher unveröffentlicht). Dazu gibt es noch ein 96-seitiges Hardcoverbuch mit Fotos, Geschichten und Linernotes – da hat sich jemand Mühe gegeben.
Ob er Wegbereiter, Begleiter oder einfach nur da war – CAN, TANGERINE DREAM und natürlich die Überflieger von KRAFTWERK muss man in diesem Zusammenhang nennen. Als Promo gibt es 20 Songs (zum Teil gekürzt) aus dieser Box zum reinschnuppern – die Stilrichtung dürfte mit dem o.g. schon ausreichend beschrieben sein, um niemand auf eine falsche Fährte zu locken. Freunde des Krautrock dürften A.R. & MASCHINES „The Art Of German Psychedelic (1970-1974)“ - einer Box aus zeitlosen alten und neuen Sachen – durchaus als eine tolle Idee zum selber Schenken empfinden.

Disk: 1

  1. Globus (Globe) - A.R. & Machines - Achim Reichel

  2. In The Same Boat (Im selben Boot) - A.R. & Machines - Achim Reichel

  3. Schönes Babylon (Beautiful Babylon) - A.R. & Machines - Achim Reichel

  4. I'll Be Your Singer - You'll Be My Song (Ich bin dein Sänger, du bist mein Lied) - A.R. & Machines - Achim Reichel

  5. Body - A.R. & Machines - Achim Reichel

  6. A Book's Blues - A.R. & Machines - Achim Reichel

  7. Als hätt ich das alles schon mal gesehen (As If I Had Seen All This Before) - A.R. & Machines - Achim Reichel

  8. Cosmic Vibration (An Afternoon Concert) / (ein Nachmittags-Konzert)

  9. Come on, People

  10. Wahrheit und Wahrscheinlichkeit (Truth And Probability) - A.R. & Machines - Achim Reichel

 

Disk: 2

  1. Invitation / Einladung

  2. To New Adventures / Zu neuen Abenteuern

  3. In the Magic Forest of the 7 Senses / Im Zauberwald der sieben Sinne

  4. In the Labyrinth of the Mind / Im Irrgarten des Geistes

  5. At the Waltz of the Inclinations / Beim Walzer der Triebe

  6. Under the Black-Green-Red Banner / Unter dem schwarz-grün-roten Banner

  7. International Anthem / Internationalhymne

  8. Awakening on the Shore / Erwachen am Ufer

  9. In Front of the House at the Foot of the Growing Mountain / Vor dem Haus am Fuße des wachsenden Berges

  10. Signals / Signale

  11. Knowledge is Spring in Autumn / Wissen ist Frühling im Herbst

  12. Iron-Laura with the Lyra / Eisen-Laura mit der Lyra

  13. I Am Astonished / Ich staune

  14. On the Sledge / Auf dem Schlitten

  15. To the Echo of Time / Ins Echo der Zeit

  16. Down the Rainbows / Regenbögen hinab

  17. Through Feelable, Measurable Nothing / Durch fühlbares, meßbares Nichts

  18. Eternal Farewell on Lilac Ardour / Ewiger Abschied auf Lila Glut

  19. Suspicions / Ahnungen

  20. At The Dance of the Electrical Winds / Beim Tanz der elektrischen Winde

  21. Berfore the Birth of the New Dimension / Vor der Geburt der neuen Dimension

  22. Interstellar Communications / Interstellare Kommunikationen

  23. The Opening of the Big Gate / Das Öffnen des großen Tores

  24. The Dream of Balance / Der Traum vom Gleichgewicht

  25. Memories of the Day After Tomorrow / Erinnerungen an Übermorgen

  26. Ad Libido

  27. Ego Lego

  28. Burns like a Light at the End of the Tunnel / Brennt wie ein Licht am Ende des Tunnels

 

Disk: 3

  1. Why Peter Is Only on Holiday / Warum Peter nur noch Ferien macht

  2. Tarzan's Advertures in the Summer Sale Tarzans / Abenteuer im Sommerschlussverkauf

  3. 10 Years Life Imprisonment / 10 Jahre Lebenslänglich

  4. The Frost-Giants Daughter / Die Tochter des Frostriesen

  5. The Owners of The World / Die Eigentümer der Welt

  6. Today It Is Warmer Than Outside / Heute ist es wärmer als draussen

  7. In German We Call It Conscience-Bites W/ Auf Deutsch heisst das Gewissensbisse

  8. I ... Me Like I ... You / Wie ich mir so ich dir

  9. Everybody Goes to Goa / Alles geht nach Goa

 

Disk: 4

  1. Cave Explorers and Bird Men / Höhlenforsscher + Vogelmenschen

  2. The Man in Cidleather / Der Mann in Napa

  3. Thin Is the Skin of Ecstasy / Dünn ist die Haut der Ekstase

  4. Every Raindrop Longs for the Sea / Jeder Tropfen träumt vom Meer (H2O)

  5. Warm up in a Birdcage / Aufwärmen im Vogelkäfig (Live im Studio)

  6. Ghost in the Machine / Geist in der Machine (Live im Studio)

  7. The Night Before / Die Nacht davor (Live im Studio)

  8. The Cage is Open / Der Käfig ist geöffnet (Live im Studio)

  9. Remember the Night Before / Erinnerung an die Nacht davor (Live im Studio)

 

Disk: 5

  1. Iron Horses / Eisenpferde

  2. Bird Dance in the Winds / Tanz der Vögel in den Winden

  3. Three in One / Drei in eins

  4. Turbulences / Turbulenzen

  5. Jay Guru Dev

  6. Head in the Clouds, Feet on the Ground / Kopf in den Wolken - Beine auf der Erde

 

Disk: 6

  1. Have a Nice Trip / Gute Reise (Live)

  2. All Included / Alles inklusive (Live)

  3. Recuperation / Erholung (Live)

  4. Ambience / Atmosphäre (Live)

  5. Today Is Tomorrows Yesterday / Heute ist das Gestern von morgen (Live in Krefeld)

  6. Future of the Past / Die Zukunft der Vergangenheit (Live in Krefeld)

 

Disk: 7

  1. Churchbells on Acid / Domglocken auf Acid

  2. Gentile Prayers / Heidnische Gebete

 

Disk: 8

  1. Chasing Rainbows / Den Träumen hinterher (Remix 1996)

  2. Esoteric Eric (Remix 1996)

  3. Gone with the Wind / Hinfort mit dem Wind (Remix 1996)

  4. Jay Guru Dev (Remix 1996)

  5. In the Inn of Sixth Sense / In der Herberge zum sechsten Sinn (Remix 1996)

  6. Prickel Pit (Remix 1996)

  7. In the Labyrinth of the Mind / Im Irrgarten des Geistes (Remix 1996)

  8. Saxoflow (Remix 1996)

 

Disk: 9

  1. Melodia Echolalia / Melodie Echolalie

  2. Lost in a Mirror Maze / Verloren im Spiegelkabinett

  3. Rockingchair on Cloud 7 / Schaukelstuhl auf Wolke 7

  4. Mermaid in a Whiskey Tumbler / Meerjungfrau im Whiskeyglas

  5. Perfect World with Little Bugs / Heile Welt mit kleinen Fehlern

  6. Warm Embrace on Thin Ice / Innige Umarmung auf dünnem Eis

  7. Here is Your Wake up Call / Hier ist dein Weckruf

  8. Zhivago Shankar / Schiwago Shankar

  9. Echo Boogie

  10. The Innovation Shuffle / Innovation Shuffle

  11. Swinging Message / Schwungvolle Botschaft

  12. Awakening Beyond Good and Evil / Erwachen jenseits von gut und böse

  13. Psychedelia Instrumenia

  14. Gentle Growth / Der sanfte Wuchs

 

Disk: 10

  1. Here is Your Wake up Call / Hier ist dein Weckruf (DJ Aspects)

  2. Swingin' message / Schwungvolle Botschaft (DJ Aspects)

  3. Mermaid in a Whiskeytumbler / Meerjungfrau im Whiskeyglas (DJ Aspects)

  4. Zhivago Shankar / Schiwago Shankar (DJ Aspects)

  5. Rockingchair on Cloud 7 / Schaukelstuhl auf Wolke 7 (DJ Aspects)

  6. Echo Boogie (DJ Aspects)

  7. Perfect World with Little Bugs / Heile Welt mit kleinen Fehlern (DJ Aspects)

  8. Lost in a Mirror Maze / Verloren im Spiegelkabinett (DJ Aspects)

The Art Of German Psychedelic (1970-74) (10-CD-Box)


Cover - The Art Of German Psychedelic (1970-74)  (10-CD-Box) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 100
Länge: 0:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Grobschnitt“, „Ballermann“, „Jumbo – mit deutschen Texten“

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Nach dem formidablen Live-Vinyl zu „Solar Movie“ kommt jetzt der komplette GROBSCHNITT Back-Katalog als Vinyl erneut auf den Markt. Den Start dabei machen die ersten drei Alben „Grobschnitt“, „Ballermann“ und „Jumbo – mit deutschen Texten“. Allesamt in hochwertiger Aufmachung – will meinen im Gatefold-Format (unter Verwendung des originalen Artworks). Zu den jeweils zwei 180g Vinyl (1 schwarz, 1 x weiß – deswegen der Name BLACK & WHITE“-Serie) kommen noch immer zwei 4-seitige Booklets im Format 30x30cm mit Songtexten, Bildern, Textbeiträgen, usw., sowie ein Downloadvoucher für alle Songs. Dabei wurden die Aufnahmen von den drei GROBSCHNITT-Gründern Eroc, Lupo und Willi Wildschwein neu remastert, und bis auf das Album „Ballermann“ (das damals schon als Doppelalbum erschien) um eine zweite Scheibe mit Livematerial ergänzt.

Das Debüt „Grobschnitt“ erschien bereits 1972 und legte den Grundstein für den eigenen Signatur-Stil aus innovativen Melodien und hervorragende Gitarren zwischen Art-, Kraut- und Riffrock - sowie durchaus kauzigen Texten / Gesangspassagen und ihre „theatralischen Späße“. Auf dem Debüt war es dann vor allem das mehrteilige „Sun Trip“ das faszinierte und als eine Art Testlauf für das kultige Referenzwerk „Solar Music“ gelten darf. Ansonsten ist das hier eine Band bei der Findung, deren zukünftige Substanz und bereits geniale Ideen allenthalben für erstauntes Hinhören sorgt. Der Opener „Symphony“ zeigt gut auf, was noch kommen wird. Damals eines DER Debüts der deutschen Rockszene. Die Liveversionen der zweiten CD bieten dann auch GROBSCHNITT wie sie wohl damals vor allem von den Fans wahr genommen wurden – gute Musiker mit Sinn für viel Bühnentheatralik und -komik – der damaligen Zeit angemessen (68-Generation und 70er-Lebensgefühl).

Das GROBSCHNITT Referenzwerk – eben „Solar Music“ - folge dann in 1974 auf dem Album „Ballermann“. Die einzige Studioversion des in x-Varianten Live gespielten und aufgezeichneten überlangen Stückes (nur unterbrochen von der Laufzeit einer LP-Seite) wurde zum Markenzeichen der Band. Oft als Krautrock bezeichnet ist das Ganze aber doch eher symphonischer Prog-Rock und keinen Deut schlechter als das, was die anglo-sächsischen Kollegen damals darboten. Kopfhörer Mucke vor dem Herrn – von atmosphärisch davonschwebend bis druckvolle Power – muss man gehört haben (auch wenn die späteren Liveversionen da oft noch einen drauf setzten). Aber auch Songs wie das zwischen Kraut- und Spacerock liegenden „Nickel-Odeon“ überzeugen; tolle ruhigere Passagen und Gitarren inklusive. Das 13-minütige „Magic Train“ mit seinem GENESIS-Touch darf man auch noch als Highlight einen richtig guten Albums nennen.

Mit ihrem Album „Jumbo“ schafften GROBSCHNITT 1976 dann das Novum als erste Band ein Album nach der englischen Version (erschien ein Jahr vorher) auch mit deutschen Texten zu veröffentlichen. Hier war es vor allem das Stück „Vater Schmidt's Wandertag“ das es zum Klassiker brachte und im Nachgang zu einem der Live-Tracks mit der größten Publikumsbeteiligung wurde. Wobei man im Ganzen erwähnen muss, dass die deutschen Textzeilen der Songs von „Jumbo“ - dem damaligen Anspruch der intellektuellen 70er entsprechend – zum Nachdenken geradezu herausfordern („Traum und Wirklichkeit“ und das melancholische 11-minütige „Sonntag's Sonnabend“ seien da mal zum intensiven Genuss anempfohlen). Das spaßige „Auf Wiedersehen“ ist dann mal wieder typisch für GROBSCHNITT.

Wer sich dem Thema GROBSCHNITT also mal nähern möchte – und hier das Vinyl als den richtigen Weg ansieht, dürfte mit dem Album „Ballermann“ sicher am besten fahren; wobei aber auch „Jumbo“ durch die Überarbeitung sehr gut vom damaligen pathetischen Zeitgeist in das Heute transportiert wurde. Und als älteres Semester kann ich allen sowieso nur das Vinyl-Zitat von Lupo ans Herz legen: „Wer erinnert sich nicht gerne daran, als Plattenhüllen noch wie farbige Bilderbücher mit schönen großen Fotos und Texten ausgestattet waren? In aller Ruhe entspannt die Musik zu hören und sich dabei das Cover anzuschauen, war doch wie eine Entdeckungsreise durch das Gesamtkunstwerk einer Langspielplatte.“ Und so kann ich nur zuletzt nochmals den musikalischen wie optischen Genuss der drei Doppelalben „Grobschnitt“, „Ballermann“ und „Jumbo“ hervorheben. Wenn schon Vinly-Re-Releases – dann bitte in der Form wie hier von GROBSCHNITT und ihrem Label Brain.

 

„Grobschnitt“

LP 1

1. Symphony (Remastered 2015)

2. Travelling (Remastered 2015)

3. Wonderful Music (Remastered 2015)

4. Sun Trip (Am Ölberg / Remastered 2015)

5. Sun Trip (On The Way / Remastered 2015)

6. Sun Trip (Battlefield / Remastered 2015)

7. Sun Trip (New Era / Remastered 2015)

LP 2

1. About My Town (Live At THG Aula, Hagen / 1971 / Remastered 2015)

2. The Machine (Live At THG Aula, Hagen / 1971 / Remastered 2017)

3. Another Symphony (Live At Städt. Gymnasium, Gütersloh / 1977 / Remastered 2015)

 

„Ballermann“

LP 1

1. Sahara (Remastered 2015)

2. Nickel-Odeon (Remastered 2015)

3. Drummer's Dream (Remastered 2015)

4. Morning Song (Remastered 2015)

5. Magic Train (Remastered 2015)

LP 2

1. Solar Music, Pt. 1 (Remastered 2015)

2. Solar Music, Pt. 2 (Remastered 2015)

 

„Jumbo“

LP 1

1. Jupp (German / Remastered 2015)

2. Vater Schmidt's Wandertag (Remastered 2015)

3. Der Clown (Remastered 2015)

4. Traum und Wirklichkeit (Remastered 2015)

5. Sonntag's Sonnabend (Remastered 2015)

6. Auf Wiedersehen (German / Remastered 2015)

LP 2

1. Vater Schmidt / Father Smith (Live At Jugendheim NiederLPLPmühlenkamp, Bielefeld / 1977 / Remastered 2015)

2. The Clown (Live At Haus der Jugend, Lünen / 1977 / Remastered 2015)

3. Sunny Sunday's Sunset (Live At Haus der Jugend, Lünen / 1977 / Remastered 2015)

4. Sonnenflug (Remastered 2015)

Grobschnitt“, „Ballermann“, „Jumbo – mit deutschen Texten“


Cover - Grobschnitt“, „Ballermann“, „Jumbo – mit deutschen Texten“ Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10 + 7 + 10
Länge: 0:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Virus

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Man darf sich wundern, welche Qualität heuer möglich ist, ohne Unmengen an Geld in die Produktion einer Band bzw. deren Platte zu stecken. Das gleicht das Kräfteverhältnis zwischen wirklichem, echtem Talent und industriegemachtem Hype ein wenig aus.
 
Die junge Band PANTALEON aus Köln ist ein prächtiges Beispiel hierfür. Ihr erster vollwertiger Langspieler muss sich nicht hinter internationalen Größen wie DREAM THEATER oder SYMPHONY X verstecken. Weder von der Produktion, noch vom Songwriting her und auch handwerklich ist die Performance der vier Rheinländer makellos. "Wake up", "Slaves To Ourselves", der Titelsong und nicht zuletzt der Neunminüter "Recovery" überzeugen und sind hervorragende Kompositionen mit viel Liebe zum Detail. Also Freunde, wer auf anspruchsvollen Progressive Metal steht, darf hier gerne mal ein Ohr riskieren und sich überraschen lassen von dieser tollen Band.
 

Virus


Cover - Virus Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 54:6 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The Mission

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12 Jahre ist das letzte STYX-Werk „Big Bang Theory“ her; und nicht nur ich dürfte die Herren aus Chicago etwas aus den Augen verloren haben. STYX waren zwar in den 70er und 80ern einer der bekanntesten Vertreter des AOR – vor allem in den USA und Japan; aber nach ihrer Auflösung in 1984 und späterer Re-Union verschwanden sie weitestgehend aus dem Fokus der breiten Masse (das 1990-Album „Edge Of The Century“ bildete da eine Ausnahme).
Umso verwunderlicher wie STYX nun mit ihrem neuem Konzeptalbum „The Mission“ nach langer Pause zu überzeugen wissen. Die Story um die erste Marsmission der Menschheit im Jahr 2033 (von Euphorie, über Schwierigkeiten und Ängste bis zum letztendlichen Erfolg spannt sich die Geschichte) wird dabei in 14 mehr oder minder langen Kompositionen (und instrumentale Parts) erzählt. Wer jetzt allerdings an Songs wie „Babe“, „Too Much Time On My Hands”, “Mr. Roboto” oder ähnliche Singlehits denkt liegt hier falsch. Denn die auf „The Mission“ reichlich zu findenden Art-Rock-Elemente und der tolle Keyboardsound machen STYX 2017 zu einer etwas weniger verdaulichen Kost als sie es in ihrer Hochzeit waren – aber zu einer weiterhin lohnenswerten. Denn nicht nur das überragende, ruhige Art-Rock-Highlight „Locomotive“ und das melodisch-rockig-proggige „Red Storm“ wissen zu gefallen – mannigfaltig setzten STYX gekonnt auf ihre Signaturharmonien, verspielte Momente sowie tollem Chor- und Sologesang (besonders auch Keyboarder und Songwriter Lawrence Gowan kann hier überzeugen). Klar, nicht alle Songs und Zwischenspiele erreichen dabei Höchstform, aber „The Mission“ als Ganzes ist schlüssig, toll durchzuhören und läßt einen immer wieder neue Details erleben. STYX erfinden sich mit ihrem 16. Album sicherlich nicht neu; auch werden sie damit weder im Mainstream noch in den Charts landen. Aber die Besinnung auf ihren eigenen Sound der Anfangstage bietet für die langjährigen Freunde der Truppe um James "JY" Young und Tommy Shaw sowie für neugierige Prog-Fans ein formidables Hörerlebnis mit Langzeitwirkung.

The Mission


Cover - The Mission Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 41:58 ()
Label:
Vertrieb:

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