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Winter Thrice

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„Winter Thrice“ („Dreifacher Winter (?)“) heißt das neuste Werk der Norweger BORKNAGAR, welches passender Weise im „Winter“ herausgebracht wird. Wirklich winterlich ist es kurz vor Jahresende bei fünfzehn Grad plus nicht wirklich, aber vielleicht können BORKNAGAR das ja ändern.
Gestartet haben BORKNAGAR 1995 als traditionelle Black Metal-Band, die ihre Spielweise aber während der kommenden Jahre und Alben stets ausbaute und verfeinerte. So kann wohl spätestens ab dem filigranen „Epic“ (2014) von Black Metal nicht mehr die Rede sein. Mittlerweile schreiten die Norweger auf sehr bombastischen Wegen: Ein gigantisches Monstrum an musikalischer Untermalung bildet in kontinuierlich leicht progressivem Aufbau die Grundlage für das Schaffen BORKNAGARs. Nicht weniger als drei talentierte Sänger verleihen den meist sehr naturbezogenen Texten Ausdruck.


„The Rhymes Of The Mountain“ eröffnet als klassischer BORKNAGAR-Song mit leicht folkigem Touch, erhabener Atmosphäre und eingängigem Refrain. Rasende Passagen mit Blast-Beats und tiefen Growls zeugen von der Black Metal-Vergangenheit, sind aber mittlerweile echt rar gesät.
Auch der Folk-Einschlag, der bei dem Vorgängerwerk „Urd“ (2012) noch sehr dominant war sinkt auf „Winter Thrice“ etwas zurück. Und weicht in Masse klassischer (Rock) Musik. So präsentieren sich Songs wie „Panorama“, „Erodent“, „Noctiflucent“ oder auch der Titel-Song in fast ungewohnt ruhigem, fast Mainstream-tauglichem Gewand. Harte Gitarren oder Growls lassen BORKNAGAR hier über weite Strecken missen, treten dafür aber mit unglaublichem Bombast (und das ohne Orchester!) und wirklich genialem Klargesang zu Tage. Der abschließende „Terminus“ fährt noch einmal alle Geschütze auf und lässt „Winter Thrice“ zwischen lauen Lüftchen und wütendem Sturm ausklingen.



BORKNARGAR geben sich auf „Winter Thrice“ so cineastisch wie nie. So merkt man den Übergang zwischen den einzelnen Songs im Mittelteil oft nicht. Dafür fehlt es hier explizit verglichen mit „Urd“ doch an prägnanten Refrains und eingängigen Riffs. So dauert es wirklich eine ganze Weile, bis „Winter Thrice“ seinen Charme versprüht und den Hörer verzaubern kann – was bei einigen zuvor veröffentlichten Alben um einiges schneller ging.
Lässt man sich jedoch auf das „neue Schaffen“ von BORKNAGAR ein, hat man hier ein Album das durch frostige Täler und vereiste Ebenen führt und ein episches Feuerwerk an Sinneseindrücken entfacht. Nur das dauert etwas. Black Metal ist es jedenfalls nicht mehr, was BORKNAGAR hier spielen – „Epic“ Progressive trifft es vielleicht besser.
Als Anspieltipps eignen sich neben dem schon veröffentlichen „The Rhymes Of The Mountain“ für alte Fans das düstere „Cold Runs The River“ für weltoffene Musikhörer (oder nicht unbedingt Metal-Fans) eignen sich „Noctilucent“, „Panorama“ oder der mächtige Titel-Song zum warm werden.

 

Winter Thrice


Cover - Winter Thrice Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 09
Länge: 56:57 ()
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Love, Fear And The Time Machine

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Seit mehr als dreizehn Jahren spielen die Polen RIVERSIDE (aus Warschau an der Weichsel) Progressive Metal. Das „Metal“ kann man mittlerweile streichen und durch „Rock“ ersetzen, doch Mittreißen können die Polen nach wie vor – wenn nun auch mehr auf verträumten den düsteren Wogen. „Love, Fear And The Time Machine“ heißt das neuste Stück RIVERSIDE, welches in zarten pastell-Tönen gehalten ist. Ein treffender Titel, schwankt hier doch eine gehörige Portion 70er-/ 80er Feeling mit.

Klar ist aber auch, dass die metallenen Jahre von „Anno Bomini High Definition“ (2009) wohl tatsächlich vorbei sind und „Shrine Of New Generation Slaves“ (2013) mehr als ein ruhiger Ausrutscher war. Denn „Love, Fear And The Time Machine“ macht praktisch genau dort weiter, wenn auch hier vieles irgendwie besser, packender und authentischer als auf dem Vorgängeralbum wirkt. So entführt der Opener Lost mit fabelhaftem Clean-Gesang und kräftigen Bass-Linen in verträumt rockige-Welten. Und auch wenn RIVERSIDE hier was die Instrumentierung betrifft (für Prog.-Verhältnisse) doch ziemlich minimalistisch agieren, ist der Sound auf „Love, Fear And The Time Machine“ doch meist ziemlich voll. Hin undwieder klingen Gitarren und Schlagzeug sogar ziemlich heftig – was meist gegen Ende der Songs der Fall ist. Gegen Ende des Albums schwächeln die Polen aber leider ein wenig was innovativen und stimmungsvollen Songaufbau betrifft. Anspieltipps sind der sanft tragende Opener „Lost (Why Should I Be Frightened By A Hat?)”, das etwas härtere und mit ebenso genialen Vocals versehende „#Addicted” und das düstere „Discard Your Fear“.

Love, Fear And The Time Machine


Cover - Love, Fear And The Time Machine Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 60:24 ()
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The Beacons Of Somewhere Sometime

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Schon das Artwork von "The Beacons Of Somewhere Sometime" kann als "visueller Bote" der Veränderung gedeutet werden. Die so vertrauten Rot- und Orangetöne mussten einem kühl wirkenden türkis weichen. Der einzelne schwarze Schwan auf dem Cover steht als mythologisches Symbol für ein unerwartet negativ eintretendes Ereignis.

Gitarrist und Hauptsongwriter Markus Steffen verarbeitet auf dem Album den Tod seiner Mutter und eine schwierige Trennung. Der neue Longplayer ist jetzt kein typisches Konzeptwerk, dennoch zieht sich ein Thema wie ein roter Faden durch die Songs: Verlust und Trennung. Härter, aber auch zugleich melancholischer und dadurch kontrastreicher zeigen sich hier die Kompositionen im Vergleich zum leichteren und fast poppigen Vorgänger "Paraiso". Aus eben diesem Verarbeiten von negativen Lebensumständen und Gefühlen entsteht hier pure musikalische Schönheit, die perfekt in Szene gesetzt ist, veredelt von Arno Menses gefühlvollem Gesang.

Das vierte Album ist das intensivste und emotionalste des Prog-Duos. Einzelne Songs herauszunehmen gibt keinen Sinn, als Ganzes, am besten mit Kopfhörer, sollte das Teil genossen werden. So entfaltet "The Beacons Of Somewhere Sometime" seine ganze Wirkung und Kraft. Ein starkes, sehr persönliches Werk von Subsignal - und ohne Zweifel eines der Alben des Jahres!

The Beacons Of Somewhere Sometime


Cover - The Beacons Of Somewhere Sometime Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 66:15 ()
Label:
Vertrieb:
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Psychogenic Atrophy

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Aus Kalifornien kommen DIMESLAND, die mit „Psychogenic Atrophy“ ihr erstes Album heraus bringen, nachdem sie zuletzt 2012 mit der EP „Creepmoon“ ein Lebenszeichen von sich gaben. „Abstract Metal“ soll hier die Spielart sein, tatsächlich handelt es sich hier um sehr extremen, experimentellen und chaotischen Progressive Death Metal. Abstrakt sind DIMESLAND in meinen Augen nicht wirklich, da sie sich in diesem Fall mehr auf das Allgemeine denn unendlich viele schräge (und verstörende) Details beschränken würden. So ist auch ein wilder Sound-Misch wie „Xenolith“ zwar nur sehr abstrakt als „Musik“ im eigentlichen Sinne zu deuten und tatsächlich fehlen einem hier die Bestrebungen, doch abstrakt sind DIMESLAND nicht.
Wirre, unkontrollierte Instrumentierungen treffen hier auf einen Sänger, der irgendwo zwischen Death Metal und Hardcore steht. Die Gitarren geben abstruse Töne von sich, verfrickeln sich, doch „Technical“ wirkt hier nichts, da gäbe es Struktur im Chaos. Ähnlich verhält es sich auf „Psychogenic Atrophy“ mit dem Spieltempo: Mal spielen DIMESLAND in ungestümen Tempo, dann gibt es zähe atmospheric Parts, gefolgt von Geräuschkulissen verstörender Machart („Xenolith“). Am ehesten werden Freunde experimentellen Underground Death Metals ihre Freude hier dran finden, ich kann der Band nicht so viel abgewinnen.

Psychogenic Atrophy


Cover - Psychogenic Atrophy Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 08
Länge: 39:23 ()
Label:
Vertrieb:
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4

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Feinen Italo-Prog zelebrieren SOUL SECRET auf ihrem schlicht „4“ betitelten dritten Album (das kleine Paradoxon ist mir durchaus bewusst). „4“ ist das erste Konzeptwerk im Schaffen der Italiener. Wenn ich es beim Überfliegen der Lyrics richtig verstanden habe geht es um einen Mann, der seinen Lebenswillen verliert, da eine Krankheit seine große Liebe dahinrafft. Als er zu dem Punkt kommt, dass er selbst auf dieser Welt nichts mehr verloren hat…wacht er auf. Ich hoffe das kommt soweit hin. Die Geschichte hat durchaus autobiographische Züge, da Gitarrist Antonio Vittozzi seine Mutter an den Krebs verloren hat. So weit, so dramatisch: Bei aller Ernsthaftigkeit SOUL SECRETs, die sich auch musikalisch manifestiert, klingt das Ganze keineswegs ausweglos, sondern vermittelt auch immer wieder das Gefühl, dass das Licht am Ende des Tunnels nicht unbedingt der herannahende Zug sein muss. Musikalisch sind als Grundeinfluss DREAM THEATER nicht zu leugnen. Aber auch diverse Italo Proggies wie MADSWORD, TIME MACHINE oder mit Abstrichen auch DGM haben ihre Spuren im anspruchsvollen Material von „4“ hinterlassen. Dabei schaffen es SOUL SECRET bei aller jazzigen Verspieltheit ihre Songs immer nachvollziehbar und -im besten Wortsinne- poppig genug zu halten. Damit wird „4“ sowohl für den Gelegenheitshörer goutierbar, als auch für den Musikstudenten spannend. Keyboardphobie sollte man indes keine mitbringen, denn Luca Di Gennaros Instrument spielt in den Kompositionen SOUL SECRETs eine tragende Rolle. Jedoch wird es trotz den Keys nie kitschig. Im Gegenteil, das Tasteninstrument verleiht dem Material einerseits mehr Erhabenheit und andererseits schaffen es SOUL SECRET damit den Spagat zwischen Prog Metal und Jazz Rock zu vollziehen. „4“ ist eine sehr ernste Scheibe mit Langzeitwirkung geworden, die sich alle, die sich sonst durch das „Sensory“ oder „inside out“ Labelprogramm rauf und runter hören, einverleiben können.

4


Cover - 4 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 72:34 ()
Label:
Vertrieb:
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Ziltoid Live at the Royal Albert Hall

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Ziltoid ist zurück! Live! In Farbe! Blu-Ray, DVD, CD – wie immer ihr wollt! Ihr fragt euch gerade wer zur Hölle bitte Ziltoid ist? Lasst mich euch erleuchten: Ziltoid (The Omniscient) wurde vom Kanadier Devin Townsend im Jahre 2010 zum Leben erweckt. In selbigem Album versucht Ziltoid, ein Außerirdischer, nicht mehr und nicht weniger als den besten Kaffee des Universums aufzutreiben, natürlich durch die Erdenbewohner. Musikalisch ist das dann von einem absolut wirschen, proggien-Mix unterlegt den vermutlich nur Devin Townsend auf die Kette kriegt – am Rande bemerkt ein Mensch, der einen Song in einem 2 Stunden Livestream schreibt und aufnimmt. Kann man ja mal machen.

Z2, der naheliegende Nachfolger vom Ziltoid Album, legt Storymäßig noch mal eine ganze Schippe drauf: Ziltoid wird von den Erdenbewohnern gefeiert (warum verrät die Geschichte vom Vorgänger), entscheidet sich jedoch dazu einen „Poozer“, ein kleines, flauschiges... Ding... vom Planeten der Kriegsprinzessin Blataria zu klauen. Die beste Begründung die mir bisher übrigens für die Frage nach dem „Warum“ eingefallen ist: Weil er wohl kann. Dummerweise entkommt selbiges Flauschwesen und ein intergalaktischer Krieg bricht aus. Ebenfalls in der Geschichte involviert ist ein Superhelden-Stereotyp und ein fellbesetzter Planetenzerstörer. Jap.

Das DEVIN TOWNSEND PROJECT (unter welchem Namen sein aktuelles Projekt läuft) ist, man möchte sagen, speziell. Nun ist es aber auch so, dass Z2 vor allem speziell genial ist und sich hervorragend als Live-Album anbietet.

Und eben das ist auf „Ziltoid Live“ – Live in der Royal Albert Hall in London (vom April 2015) wird das komplette Album in einer spektakulären Bild- und Lightshow am Stück gespielt, untermalt von einem verkleideten Chor, Auftritten von Queen Blataria und natürlich auch den Poozern. Wie ihr vermutlich bereits realisiert habt leben die Ziltoid-Alben auch von ihrer verrückt-sympathischen Geschichte – und genau hier kommen die stärken davon raus, dieses ohnehin schon geniale Album Live zu spielen. Egal ob die epochalen Anfänge des Albums (welche mehr an eine Rock Oper erinnern), die storybedingte Härte die nach Blatarias Wutausbruch gespielt wird oder die Story-Einspieler (in der Video-Variante auf Großleinwand im Hintergrund, komplett mit Schauspielern), jede einzelne Minute vom Album profitiert von diesem Live-Set.

Und wenn man denkt es geht nicht besser kommt Part 2 des Albums – eine von den Fans im Netz gewählte Auswahl an Lieblingssongs, welche Devin und Truppe etwas weniger ernst durchziehen. Für mich jedenfalls die Live-Auskopplung des Jahres!

Ziltoid Live at the Royal Albert Hall


Cover - Ziltoid Live at the Royal Albert Hall Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 24
Länge: 167:0 ()
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Madeleine Effect - Vinyl

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CRYPTEX, die Band aus Salzgitter ist, um das mal vorweg zu nehmen, schon was Besonderes. Selten bekommt man heutzutage soviel Eigenleben und Charakter zu Gehör. Wiedererkennungswert und Alleinstellungsmerkmale hat der deutsche Vierer wie kaum eine andere "neue" Band. Dies unterstreichen CRYPTEX nun eindrucksvoll mit Album Nr. 2 "Madeleine Effect". Der Longplayer ist schon seit April auf dem Markt - sind wir da von Metalinside nicht ein wenig spät dran?! Jein, denn CRYPTEX veröffentlichen am 04.12.15 das Album nun auch erstmalig als Doppel-Vinyl-Version.

Visuell kommt so natürlich das starke, detaillierte Artwork auf Gatefold-Sleeve mit seiner ganzen Ausdruckskraft und den Feinheiten erst richtig zur Geltung. Auf den bedruckten Innenhüllen wiederholt sich das Artwork mit den dazugehörigen Texten. Die Verarbeitung der zwei 140 Gramm-Vinyls ist erstklassik und der Klang weich, klar und druckvoll.

Inhaltlich setzt sich das Werk mit dem Madeleine-Effekt auseinander, welcher sich nach Marcel Proust mit der Thematik verschiedener Sinneswahrnehmungen, der Kraft positiver Prägungen und somit mit dem Geist und der Seele des Menschen beschäftigt.

Musikalisch zeichnen CRYPTEX wie gewohnt mit erdigen, braunen und moosgrünen Tönen ein folkisch-rockiges Bild, welches dominiert wird von Simon Moskons kräftigem, melodiösem und zuweilen kautzigem Gesang. Dieses Mal gehen sie etwas verhaltener, aber nicht weniger atmosphärisch als beim hochgelobten Debüt zur Sache. Das bezaubernde "New York Foxy" inklusive QUEEN-Chören, darf man getrost als weltklasse bezeichnen; oder einen Song wie "When The Flood Begins" mit all seinen Details, dennoch straight rockend, muss man erstmal schreiben. Diese Band hat ungeheures Potenzial - wenn sie sich vielleicht noch ein wenig mehr fokussiert und den ein oder anderen zuviel gesetzten Haken reduziert, sehe ich hier Großes auf uns zukommen.

Wer auf folkisch-progressiven Rock steht, Platten von JETHRO TULL, LED ZEPPELIN, QUEEN und alte MARILLION sein Eigen nennt, der weiß, was er jetzt zu tun hat.

Madeleine Effect - Vinyl


Cover - Madeleine Effect - Vinyl Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 50:29 ()
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Second Flight Live At The Z7 (2CD + DVD)

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Nach dem zweiten Album folgt folgerichtig die zweite Live-DVD – wenn man das so haben will. Die Prog-Star-Truppe FLYING COLORS begab sich dafür ins schweizerische Basel und scheute dabei keinen Aufwand um sich ins rechte Licht zu rücken. Mit 24 Kameras war man am Start, der Aufwand für das Mastering wurde ähnlich dem eines Kinofilms durchgeführt. Beim 5.1. Klang kann man zwischen „best place“ und „Mischpult“ wählen. Ein „Front Row Mix“ gibt es auch noch. Soundmäßig ist das 1A – leider hält die Bildführung und deren Bearbeitung trotz allen Aufwandes da nicht ganz mit. Mir ist das Ganze etwas zu unruhig geraten, ein paar Effekte weniger hätten es wohl auch getan. Egal – entscheidend ist auf dem Platz, ähhh – auf der Bühne.
Und da zeigt „Second Flight Live At The Z7“ dass die FLYING COLORS mit ihrem anspruchsvollen, aber doch eingängig und nachvollziehbaren Prog-Rock es einfach können. Denn um zu beweisen das Gitarrist Steve Morse, Bassist Dave LaRue, Keyboarder Neal Morse sowie Schlagzeuger Mike Portnoy zu den jeweiligen Besten ihres Faches gehören, hätte man dieses Ton- und Bild-Dokument nicht zwingend benötigt. Aber zusammen mit ihrem Sänger Casey McPherson liefert „Second Flight Live At The Z7“ sichtbar live und mit Spielfreude einen Auftritt ab, der beweist, dass aus dem Projekt „Flying Colors“ durchaus eine Band wurde – und dass man neben der ja zu erwartenden technischen Finesse der Protagonisten auch Rock-Atmosphäre zu bieten hat. Das Songs wie die „Mitgehnummern“ „Bombs Away“ „Kayla“ und „Shoulda Coulda Woulda“ (allesamt gleich als Stimmungsmacher zum Start des Set platziert) funktionieren wusste man ja, auch das überragende „The Storm“ lässt gleich zu Beginn Gänsehautstimmung aufkommen, aber auch ruhigeres wie „The Fury Of My Love” hält hier live festgehalten was die Studiotakes versprechen. Und wenn man ohne Langeweile zu erzeugen drei Songs live über 12 Minuten spannend hält, dann gehört man eh‘ zu den Genregrößen. Wobei mich hier live vor allem das als Highlight gegen Ende des Sets platzierte „Cosmic Symphony“ mitreißt.
Das darüber hinaus auch noch die Aufmachung des Ganzen wertig ist (2-CD, Blu-Ray – hier gibt es auch noch die 4 Videos der Band, usw.) macht es nur noch endgültig rund und zu einem gelungen Vorweihnachtspräsent für die Fanschar.

Tracklist 3LP & 2CD

01. Overture                                                          01:28

02 Open Up Your Eyes                                        12:16

03. Bombs Away                                                  04:58

04. Kayla                                                              05:20

05. Shoulda Coulda Woulda                                05:18

06. The Fury Of My Love                                     05:34

07. A Place In Your World                                   06:06

08. Forever In A Daze                                          04:22

09. One Love Forever                                          07:21

10. Colder Months                                                03:49

11. Peaceful Harbor                                              06:43

12. The Storm                                                       05:09

13. Cosmic Symphony                                          12:35

14. Mask Machine                                                07:03

15. Infinite Fire                                                     12:47

16. Peaceful Harbor (Orchestral Version)            03:23 (Bonus track 3LP and digital only)

 

Tracklist DVD & Blu-ray

01. Open Up Your Eyes

02. Bombs Away

03. Kayla

04. Shoulda Coulda Woulda

05. The Fury Of My Love

06. A Place In Your World

07. Forever In A Daze

08. One Love Forever

09. Colder Months

10. Peaceful Harbor

11. The Storm

12. Cosmic Symphony

13. Mask Machine

14. Infinite Fire

Second Flight Live At The Z7 (2CD + DVD)


Cover - Second Flight Live At The Z7  (2CD + DVD) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 16
Länge: 104:12 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The Turn Of A Friendly Card – 35th Anniversary Edition (Re-Release)

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An THE ALAN PARSONS PROJECT schieden sich schon immer die Geister – seinem kommerziellen Erfolg zwischen 1976 bis Ende der 80er zum Trotz avancierte der Keyboard-dominierte Prog-Art-Rock mit Pop-Appeal nie zum Kritikerliebling (die ersten drei Alben mal abgesehen. Meinereiner kann sich seinen Signatursound aus der „goldenen Zeit“ gar nicht wegdenken.
So auch Longplayer Nummer 5 - „The Turn Of A Friendly Card”. Das 1980 erschienene Konzeptalbum über das Glücksspiel (Mastermind Woolfson wohnte damals in Monte Carlo) hatte ja mit „Games People Play“ einen Ohrwurm-Hit an Bord (den ersten Song den Eric Woolfsons selbst einsang), aber vor allem mit dem Überlangen, in 5 Parts gesplitteten Titeltrack eine ambitioniertes Highlight der ALAN PARSONS-Biografie zu bieten. Also nun die „35th Anniversary Edition“ dieses Werkes, dass vor allem auch mit ausgefeilten Arrangements und einem gelungenen Spagat zwischen rockigen Prog, Balladen und Mainstream darstellt. Es macht einfach Spaß und Sinn „The Turn Of A Friendly Card“ am Stück (und am besten unter dem Kopfhörer) zu genießen.
„The Turn Of A Friendly Card – 35th Anniversary Edition” kommt als Doppel-CD daher, mit neuem Cover und 20-seitigen Booklet (inclusive neuen Linernotes und Fotos). Neben dem deutlich hörbaren (sehr gut vom Meister Alan Parsons selbst unterstützt) remasterden Original Album (10 Tracks, 40 Minuten) gibt es reichlich seltenes (Home Recordings, Studiotakes) und zum Teil bisher unveröffentlichtes Material zu diesem Album – in Gänze 27 zusätzliche Titel. Sicher ein Muss für die eingefleischte ALAN PARSONS-Gemeinde.

CD 1

1. May Be A Price To Pay

2. Games People Play

3. Time

4. I Don’t Wanna Go Home

5. The Gold Bug – Instrumental

The Turn Of A Friendly Card

6. The Turn Of A Friendly Card (Part One)

7. Snake Eyes

8.The Ace Of Swords

9. Nothing Left To Lose

10. The Turn Of A Friendly Card (Part Two)

BONUS TRACKS

11. May Be A Price To Pay (Intro Demo)

12. Nothing Left To Lose (Basic Backing Track)

13. Nothing Left To Lose (Chris Rainbow Vocal Overdub Compilation)

14. Nothing Left To Lose (Early Studio Version with Eric’s Guide Vocal)

15. Time (Early Studio Attempt)

16. Games People Play (Rough Mix)

17. The Gold Bug (Demo)

 

CD 2

ERIC’S SONGWRITING DIARIES

Track 1 May Be A Price to Pay (Eric's Songwriting Diary)

Track 2 Games People Play (Eric's Songwriting Diary)

Track 3 Time (Eric's Songwriting Diary)

Track 4I Don’t Wanna Go Home (Eric's Songwriting Diary)

Track 5 The Turn of a Friendly Card (Eric's Songwriting Diary)

Track 6 Snake Eyes (Eric's Songwriting Diary)

Track 7 Nothing Left to Lose (Eric's Songwriting Diary)

Track 8TOFC /Snake Eyes/ I Don’t Wanna Go Home (Eric's Songwriting Diary)

EXTRA BONUS TRACKS

Track 9 May Be A Price to Pay (Early Version - Eric Guide Vocal & Unused Guitar Solo)

Track 10 Games People Play (Early version - Eric Guide Vocal)

Track 11 Time (Orchestra & Chris Rainbow Backing Vocals)

Track 12 The Gold Bug (Early Reference Version)

Track 13 The Turn of a Friendly Card Part 1 (Early Backing Track)

Track 14 Snake Eyes (Early Version - Eric Guide Vocal)

Track 15 The Ace of Swords (Early Version with Synth“Orchestration")

Track 16 The Ace Of Swords (Early Version with Piano on Melody)

Track 17 The Turn of a Friendly Card Part Two (Eric Guide Vocal and Extended Guitar Solo)

Track 18 Games People Play (Single Edit)

Track 19 The Turn of a Friendly Card (Single Edit)

Track 20 Snake Eyes (Single Edit)

The Turn Of A Friendly Card – 35th Anniversary Edition (Re-Release)


Cover - The Turn Of A Friendly Card – 35th Anniversary Edition (Re-Release) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 37
Länge: 0:0 ()
Label:
Vertrieb:
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Æøn5

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POSTCARDS FROM ARKHAM sind ein echter Geheimtip in Sachen Postrock, zumindest außerhalb ihrer tschechischen Heimat. Das könnte und müsste sich mit dem Release von "Æøn5" ändern, denn was der Haufen hier vom Leder zieht, ist international locker konkurrenzfähig. In acht Songs geht es thematisch um das Werk von H.P. Lovecraft - angesichts des Bandnamens keine Überraschung - und musikalisch breitgefächert-progressiv zu. Postrock trifft es als Genrebeschreibung nur bedingt, aber einer näheren Kategorisierung entziehen sich die Tschechen durch ihren wilden Mix an Einflüssen. So finden sich neben progressivem Rock und Postrock-Soundwänden ein präsentes, aber nicht dominierendes, Keyboard und viele Einflüsse aus dem Pop-Bereich. Richtig spannend wird "Æøn5" aber erst durch die verschachtelten Songstrukturen im Zusammenspiel mit den vielen Einflüssen und der zwischen Optimismus, Verträumtheit und Melancholie wechselnden Stimmung. Es gibt für den Hörer sehr viel zu entdecken, so dass viel Zeit in Arkham verbracht werden kann. Dabei erschlagen oder verwirren POSTCARDS FROM ARKHAM nicht mit zu abgedrehten Songs, sondern bleiben nachvollziehbar und spannend zugleich. 

Besonderes Ohrenmerk sollte dem sehr variablem Gesang zukommen: der schafft es, in einer Vielzahl von Stimmungslagen und Betonungen immer im passenden Moment die passende Atmosphäre zu erzeugen und bringt "Æøn5" als Ganzes eine Stufe weiter. POSTCARDS FROM ARKHAM sind definitiv eine interessante Band, die ein sehr gelungenes Album geschrieben hat. Einziges Manko ist die für diese Art von Musik viel zu kurze Spielzeit - hier muss mindestens eine Stunde her! 

Æøn5


Cover - Æøn5 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 36:34 ()
Label:
Vertrieb:

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