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Polaris

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Seit ihrem ersten Album haben sich die Briten TESSERACT immer weiter von ihren Ursprüngen entfernt. Bot das Debütalbum „One“ noch teilweise ziemlich wilden Prog-Metal, der jedoch auch immer wieder Platz für eingängige Hooks ließ, wurde ihre Musik über die Jahre immer melodischer und zugänglicher. Auf „Polaris“ wird diese Entwicklung fortgesetzt: „Metal“ wird hier klein geschrieben, wirklich heftige Parts sind kaum vorhanden, dafür gibt es vermehrten Einsatz von Keyboards, viele ruhige und poppige Passagen zu hören. Mit dieser Einebnung geht leider auch ein Qualitätsverlust im Songwriting einher. Obwohl immer wieder hoch melodisch, bleibt am Ende nicht viel von der Musik hängen, ganze Songs versinken in Belanglosigkeit.  

Was dazu noch störend ist, ist die viel zu cleane Produktion. Der Gesang, durchgehend auch eine Spur zu dramatisch, steht stark im Vordergrund, auch die Drums sind weit vorne, klackern aber eher, als dass sie drücken, und den Gitarren wurde jeder Dreck abgeschnitten. Überhaupt spielen sich die Saiteninstrumente oft eher im Hintergrund ab, während die Keyboards immer wieder recht dominant sind. Bei einer Band wie ARCHIVE geht eine solche Soundästhetik in Ordnung, aber die schreiben bessere Songs und klingen trotz aller Perfektion weniger überproduziert.

Was man TESSERACT zu Gute halten muss, ist, dass es ihnen gelingt, über das gesamte Album eine intensive Atmosphäre aufzubauen. Einigen Passagen hätte es allerdings gut getan, wenn sie instrumental geblieben wären. Unterm Strich dürfte „Polaris“ wohl weniger Fans von MESHUGGAH, TOOL oder DREAM THEATER gefallen, könnte unter Umständen aber etwas für Anhänger von PORCUPINE TREE, KARNIVOOL oder ARCHIVE sein. 

 

Polaris


Cover - Polaris Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 46:45 ()
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The Key

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Manchmal hasse ich es Recht zu behalten. Im Falle des neuen Bandprojektes von Ex-QUEENSRYCHE-Sirene Geoff Tate OPERATION: MINDCRIME bedeutet das, dass deren erste Scheibe „The Key“ in etwa so klingt wie ich es befürchtet habe. Alles plätschert mehr oder weniger elegisch dahin und verleitet am ehesten zum Einschlafen als zu irgendetwas anderem. Offene Akkorde und viel Mid- und Downtempo bestimmen das Klangbild und auch Tate selber klingt in meinen Ohren über weite Strecken schrecklich gelangweilt. Vermute allerdings, dass das kein Fehler, sondern eine bewusste Entscheidung ist. Aber hier findet sich in der Tat alles was an QUEENSRYCHE seit „Hear In The Now Frontier“ problematisch war. Damit ich nicht ganz polemisch und gemein werde, versuche ich mal noch das Positive von „The Key“ herauszuarbeiten: „Re-Inventing The Future“ klingt tatsächlich etwas nach „Empire-Ära QUEENSRYCHE“, die Keyboardsounds im kurzen Instrumental „Discussions In A Smoke Filled Room“ haben was von AYREON und wenn Tate gegen Ende der Ballade „The Queue“ das Saxophon auspackt wird es wirklich mal richtig schön. Das alles ändert leider nichts an der Tatsache, dass „The Key“ über weite Strecken brutal an mir vorbeirauscht und mich emotional wenig bis gar nicht berührt. Wer mit Tates bisherigen Soloausflügen gut zurecht kam und der Meinung ist, dass „Operation: Mindcrime II“ besser als der erste Teil ist, der sei zum Reinhören ermutigt, allen anderen möchte ich eher zur neuen QUEENSRYCHE raten.

The Key


Cover - The Key Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 49:45 ()
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The Oblivion Particle

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Von Neal Morse’ Ausstieg vor 13 Jahren haben sich SPOCK’S BEARD nie richtig erholen können. Die überragenden Fähigkeiten der übrigen Bandmitglieder sind geblieben, aber die großen kompositorischen Ideen fehlen seitdem, und auf den folgenden Veröffentlichungen ist ihre Musik zusehends verflacht. Der Ausstieg des an den Lead-Gesang nachgerückten Drummers Nick D'Virgilio 2011 hat dann auch gar nicht mehr so viel ausgemacht, trotzdem wurde mit dem 2013er Album „Brief Nocturnes And Dreamless Sleep“ wohl ein vorläufiger Tiefststand erreicht.  

Mit „The Oblivion Particle“ haben SPOCK’S BEARD wieder einmal versucht, ein relevantes Album aufzunehmen. Tatsächlich geht es sogar ziemlich vielversprechend los: Der Opener „Tides Of Time“ ist klassische SPOCK’S BEARD. Weit gespielte Themen, verschwurbelte Rhythmen, schwer rockende Riffs – alles da. Nur der Gesang ist farbloser als früher, aber das kannte man ja schon vom Vorgängeralbum. Dann aber schlägt Einfallslosigkeit um sich. „Minion“, „Hell’s Not Enough“, „Get Out While You Can“, „Benett Built A Time Machine“  – alles zum Einschlafen langweilig, gekrönt durch fürchterliche Refrains. Fast immer brauchen die Stücke wahnsinnig lang, bis sie richtig losgehen, ohne dass Spannung aufgebaut würde, und fast immer werden dann im letzten Drittel vertrackte Instrumental-Parts eingebaut, um zu retten, was noch zu retten ist.

Doch tatsächlich gewinnt das Album in der zweiten Hälfte – als man es längst schon nicht mehr erwartet – an Intensität. Zwar zieht sich auch „A Better Way To Fly” erst einmal etwas hin, geht dann im Mittelteil aber ordentlich ab und wird stellenweise richtig wild, wobei die Keyboards psychedelische Akzente setzen. Super! Das zehneinhalb Minuten lange „To Be Free Again“ besticht dagegen durch seine ruhige, fließende und teils düstere Atmosphäre, verbunden mit einer gewissen Heavyness. Auch das abschließende „Disappear“ kann noch einmal begeistern: am Anfang wieder viel Ruhe, viel Atmosphäre, wobei stellenweise etwas PINK FLOYD mitschwingt, dann ein typischer wilder Instrumental-Ritt inklusive eines ebenso typischen A acapella-Intermezzos (SPOCK’S BEARD-Trademark-Sound, muss man schon sagen) und ein großes, breit ausgespieltes Finale.

Na also – geht doch! Offenbar sind SPOCK’S BEAR doch noch fähig, hervorragende Songs zu schreiben. Allerdings scheint es ihnen einfach nicht mehr zu gelingen, diese Qualität über ein gesamtes Album aufrechtzuerhalten, denn von den großen Werken der Neal Morse-Ära sind sie nach wie vor weit entfernt. Immerhin ist man am Schluss von „The Oblivion Particle“ aber wieder einigermaßen mit ihnen versöhnt.

The Oblivion Particle


Cover - The Oblivion Particle Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 66:14 ()
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Amused To Death

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Betrachtet man sich das Schaffen vieler Künstler aus den Bereichen Kunst, Literatur oder Musik, dann fällt auf, das viele Themen nie an Aktualität verlieren.
 So auch das Album »Amused To Death« vom Meister der Konzeptalben Roger Waters. Der Multiinstrumentalist beschäftigt sich mit dem Thema Medienabhängigkeit.
Ein Phänomen, das 23 Jahre nach seiner ersten Veröffentlichung aktueller ist denn je. Scheinbar scheint jeder auf irgendwelche Displays zu starren, um die Realität zu verdrängen.
Auch nach so langer Zeit klingt die digital nachbearbeitete Fassung immer noch gut und druckvoll. Der Neuauflage liegt sogar noch eine Blue-Ray im 5.1 Surround Mix bei. Waters schafft es, den Hörer über 70 Minuten mit diesem Konzept Album zu fesseln. Ähnlich wie bei seinem Meisterwerk »The Wall« setzt er auf Samples und viele Geräusche, die dem Album einen cineastischen Touch geben. So ist in dem Song »Late Home Tonight (Part I)« vermutlich ein Rentierschlitten zu hören, der mit seinem Glockengebimmel von links nach rechts rauscht – ein wahrhaftiges Erlebnis unter Kopfhörern.
Weitere Akzente setzt Gitarrist Jeff Beck, der mit seinem unverkennbaren Spiel der Musik Waters eine weitere klangliche Dimension verleiht.   
Einzelne Titel werden an dieser Stelle nicht weiter hervorgehoben, da das Album am besten als Ganzes am Stück genossen werden sollte. 

Amused To Death


Cover - Amused To Death Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 72:45 ()
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Coma Ecliptic

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Wenn es einem schwerfällt, ein Album adäquat in Worte zu fassen, man ebendas aber seit Jahren mit ziemlich konsequenter Regelmäßigkeit tut, dann besteht die Chance, dass auf diesem Album durchaus interessante Musik lauern könnte. Tut es auch. BETWEEN THE BURIED AND ME mit „Coma Ecliptic“, Ladies and Gentlemen.

Auf „Coma Ecliptic“ muss sich der geneigte Musikfan auf eine Prog-Achterbahn sondergleichen gefasst machen – es gibt schräg-verschobene, MASTODON-artigen Akkord- und Riff-Experimente, durchbrochen von spinnenfüßigen Melodic Parts und unbarmherzigen Growl-Einlagen, verspielte Gitarrenexperimente die sich einsam auf einem Stereokanal durch die Lautsprecher wühlen, gleichzeitig aber doch selber schon potentielle Mainriffs sein könnten. Es gibt fast schon atonale Keyboard-Einlagen die einen in ein psychedelisch-abgefahrenes Musikreich locken und ein wenig wie ein wild gewordener H.P. Lovecraft mit Gitarren klingen oder ruhige Prog-Rock-Stellen, welche ähnlich wie PORCUPINE TREE oder YES nach LP-Abend und gutem Whisky schreien – „Coma Ecliptic“ bietet all das. Und mehr.

Ja, meine Einleitung war nicht nur wild dahergelabert – das Album gibt sich derart Facettenreich, dass die Einschränkung auf einige Songs nahezu ein Ding der Unmöglichkeit ist. Sicher – wer die Platte bereits kennt und das hier liest wird sicher vielleicht den ein oder anderen Song meinen erkennen zu können – aber BETWEEN THE BURIED AND MEs neues Album lädt auch derart zum Wiederhören ein, dass man eigentlich ohnehin bei jedem Durchgang neue Sachen entdeckt, welche dann natürlich wieder eigene Wortakrobatik verlangen.

Aufgenommen wurde die Scheibe übrigens in den USA, gemastert in Schweden von Jens Bogren (u.a. OPETH, AMON AMARTH, DEVIN TOWNSEND).

Was lest ihr hier noch? Besorgt euch „Coma Ecliptic“. Jetzt.

Coma Ecliptic


Cover - Coma Ecliptic Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 68:32 ()
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The Demon Joke

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Als Tour-Gitarrist von BIFFY CLYRO hat sich der Ex-OCEANSIZE-Frontmann Mike Vennart so etwas wie eine Auszeit genommen. Hier musste er weder Songideen produzieren noch singen, sondern einfach nur Gitarre spielen. Aber klar, ein derart kreativer Musiker muss irgendwann auch wieder eigene Stücke schreiben, und das Resultat liegt jetzt mit seinem ersten, „The Demon Joke“ betitelten, Solo-Album vor. Die Musik darauf ist der von OCEANSIZE nicht allzu unähnlich. Krumme und abgschnittene Takte an jeder Ecke sind hier der Standard, wirken aber völlig unangestrengt, dazu kommen tolle Melodien, sphärische Parts und ungewöhnliche Songstrukturen. Nur etwas weniger gitarrenlastig geht Vennart solo vor, setzt mehr Keyboards ein, holt den Gesang öfter in den Vordergrund und befindet sich stellenweise auch nah am Pop. Aber einige heftige Gitarren-Riffs gibt es glücklicherweise doch noch zu hören.

Schon zu Beginn des Albums wird deutlich, wie sehr Vennarts Musik von Kontrasten lebt. Mit „255“ gönnt er sich einen getragenen Einstieg, bevor fiese Störgeräusche einsetzen, die ins das treibende „Doubt“ übergehen, das mit wuchtigem Beat und ziemlich düster, aber trotzdem melodisch daherkommt und in einem harmonieverliebten Finale zum Reinlegen endet. Später folgt auf die hymnische Ballade „Don't Forget The Joker“ mit „Retaliate“ ein Song mit hartem Beat, übersteuertem Bass und durchgeknallten Synthie- und Gitarreneffekten. Zum hymnischen Chorus von „Operate“ hat sich  Vennart offensichtlich von seinen zeitweisen Geldgebern BIFFY CLYRO inspirieren lassen, wohingegen das sphärische „Infatuate“ mit seinem treibenden Ohrwurm-Refrain auch gut von OCEANSIZE sein könnte.

In der zweiten Hälfte des Albums wird die Balladendichte höher – leider, denn hier wird es auch manchmal etwas seicht. Und überhaupt hätte ich mir insgesamt mehr Gitarrenausbrüche und weniger Keyboards gewünscht. Aber auch wenn einen nicht jeder Song auf „The Demon Joke“ umhaut, ist es allemal spannend, was Vennart hier so treibt. Und immerhin schwingt oft etwas OCEANSIZE-Flair mit, weshalb die Fans seiner Ex-Band auch ein bisschen auf ihre Kosten kommen.

The Demon Joke


Cover - The Demon Joke Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 42:27 ()
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Vertrieb:
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Opus

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ADRAMELCH standen zu jeder Phase ihres Daseins außerhalb gängiger Normen und schufen einen einzigartigen Klangkosmos. Selbiger wird noch lange nachhallen, auch wenn das vierte -treffend betitelte- Werk „Opus“ den Schwanengesang dieser außergewöhnlichen Combo bedeutet. ADRAMELCH hören auf. Und sie tun es so stilvoll wie möglich. Erst gab es einen persönlichen und bewegenden Abschied auf dem diesjährigen Keep It True und nun folgt das akustische „Farewell“.

„Opus“ ist wieder ein wunderschönes, elegisches Album zum Träumen und sich Treiben lassen geworden. Obwohl es das Ende von ADRAMELCH bedeutet, klingt es erstaunlich positiv und hoffnungsvoll. Ein Indiz dafür, dass uns die beteiligten Musiker in zumindest anderen Kontexten erhalten bleiben werden.

Mit Metal im herkömmlichen Sinne haben ADRAMELCH zwar schon lange nichts mehr am Hut, die Musik, die die Italiener kreieren ist aber so voller Emotionen und Leidenschaft, dass das eigentlich vollkommen schnurz ist, denn dies ist im besten Wortsinne verbindende Musik über alle Vorbehalte und Genregrenzen hinweg. Während Sänger Vittorio Ballerio auf früheren Alben mitunter sehr leidend klang, so klingt er nun positiv und geradezu befreit und kredenzt uns einige seiner besten und ergreifendsten Gesanglinien ever. Auch hier gilt, was ich schon weiter oben geschrieben habe: Einfach pure in Noten verpackte Schönheit.

Seine Mitmusiker unterlegen und ergänzen diese mit packenden Rhythmen und Melodien für die Ewigkeit. Ich spare mir an dieser Stelle einzelne Songs herauszuheben, denn dieses „Opus“ funktioniert am besten in seiner Gesamtheit.

Und so bleibt mir nur noch mich für vier legendäre Alben, tolle Liveshows und eine private Herzlichkeit, die wohl einzigartig im Musikbusiness ist, zu bedanken.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Opus


Cover - Opus Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 66:41 ()
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Known - Learned

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ARCANE aus Australien präsentieren uns mit „Known – Learned“ ein luftig produziertes Mammutwerk, welches dem Grundsatz „Value for Money“ mehr als entspricht. Das alles indes würde nicht viel bringen, wenn die 112 Minuten mit nichts als heißer Luft gefüllt wären. Dies ist aber dankenswerterweise nicht der Fall, und so ist „Known – Learned“ eher mal heißer Scheiß denn heiße Luft. Auf sechzehn -meist überlangen- Stücken spielen ARCANE mit traumwandlerischer Sicherheit mit den verschiedensten Stimmungen und Härtegraden. Da kann man eben noch auf sphärischen Klangteppichen davonschweben, um nur wenige Sekunden später von hartem Stakkatoriffing wieder zurück auf den Boden geholt zu werden. Die fragile und doch kraftvolle Stimme von Jim Grey ist sehr prägnant und hebt sich wohltuend von anderen Prog-Sängern ab. Auch wenn sie gänzlich anders klingen, so muss ich immer wieder an Australiens Prog Metal Pioniere VAUXDVIHL denken, die einen in ähnliche Traumwelten entführen konnten. Etwas schade ist die Tatsache, dass sich ARCANE auf der zweiten CD nahezu ausschließlich ihrer ruhigen Seite zuwenden. Hat doch gerade das Wechselspiel von zart und hart einen großen Teils des Reizes von CD 1 ausgemacht. Aber das ist Meckern auf hohem Niveau, denn für sich genommen sind auch die Songs des zweiten Teils dieses Mammutwerks großes Kino. Wer also Combos wie HAKEN, MIND'S EYE, FROST* oder PAIN OF SALVATION vergöttert, der sollte seinen Blick gen Down Under richten, denn dort gibt es auch abseits von Boogie Rock ganz große Kunst.  

Known - Learned


Cover - Known - Learned Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 16
Länge: 112:4 ()
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Éclats

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In den 90ern gründeten sich ORAKLE als atmosphärische Black Metal-Band. Die selbstproduzierte EP „L'ineffable émoi... de ce qui existe“ (2002) zeigte dabei erstmals die Marschrichtung an: ORAKLE arbeiten eher mit Kontrasten von Ruhe und Sturm, setzen auf exclusive Lyriks französischer Sprache und erschaffen eher ruhige Soundlandschafften. Letztlich ist „le quintette noir“ bei dem französischen Label „Apathia“ gelandet, welches hauptsächlich Avantgarde Black Metal-, Shoegaze-, Post Rock (aber auch Death Metal-Bands) betreut und wird hier als „Progressive Extreme Metal“ geführt.

Tatsächlich sind ORAKLE ausgesprochen progressiv, weite ruhige Soundscapes lassen entscheidene Post-Rock- und Shoegaze-Einflüsse nicht außer acht. Der Gesang ist hier fast ausschließlich klar und als leicht depressiv gestimmter Singsang wahrzunehmen. Gelegentlich wird der Sound dabei (wie zum Beispiel „Le Sens De La Terre“ durch eingestreute Screams ergänzt. Eine wilde und manchmal recht undurchsichtige Instrumentierung, sowie die Lyrics der Herren ORAKLE geben „Éclats“ den Beigeschmack der Avantgarde. Ein ziemlich wirres Konstrukt also, das Fans von neuen (!) ENSLAVED und OPETH gefallen soll, deren Genialität aber bei weitem nicht erreicht, noch reduzierter klingt und einfach nicht wirklich Mitzureißen vermag. Für die Spielzeit einer ganzen Stunde ist das einfach viel zu wenig. Wer dennoch Gefallen an den Franzosen finden möchte, der sollte bei „Nihil Incognitum“ reinhören.

Für Fans von neuen ALCEST, NOCTURNAL POISONING und französischer, depressiver, experimenteller Musik.

Éclats


Cover - Éclats Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 08
Länge: 59:54 ()
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Trilogy (2CD+DVD)

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Wenn man Kenner der ELP-Historie nach dem besten Album der Artrock-Größe EMERSON, LAKE & PALMER fragt, fällt nicht gerade selten der Name „Trilogy“ - obwohl dies außerhalb der „Kenner“-Szene kaum so gesehen wird. Dies kann ja durchaus daran liegen, dass das Meisterwerk die damaligen technischen Möglichkeiten bis zum geht nicht mehr ausreizte und eine livehaftige Umsetzung deswegen aus blieb. Und wohl gerade diese Ausnutzung des technisch Möglichen im Studio prädestinierte „Trilogy“ für ein Re-Release in vorliegender Form. Das 1972 erschienene Album stürmte auf der Insel (UK-Charts Platz 2) und in den Staaten (US-Charts Platz 5) die Longplayer-Hitparaden und untermauerte den damaligen Stand von EMERSON, LAKE & PALMER als „state of the art“.
Das vorliegende Package hat auf CD 1 erstmal das Originalalbum zu bieten und auf  CD 2 einen neuen Stereo-Mix und eine bisher unveröffentlichte Version von „From The Beginning“ daher. Das angedachte Schmankerl ist die Audio-DVD mit verschiedenen 5.1 und Stereomixen, die von Jakko Jakszyk (KING CRIMSON) abgemischt wurden. Demenstsprechend ist die 3-CD/DVD-Box wertig und mit umfangreichen Booklet aufgemacht:
Musikalisch muss man den ELP-Fans und der Artrock-Gemeinde bzgl. den auf „Trilogy“ enthaltenen Schätzen –  die episch symphonische Acherbahnfahrt „The Endless Enigma“ gehört zum Besten was das Genre zu bieten hat. Die atmophärisch-akustische kurze Ballade „From The Beginning“ ist dann der erwartete Gegenpol. „Hoedown“ (das einzigste Stück im Liveset) ist dann mal wieder eine Klassikerbearbeitung (im Original von Aaron Copland) in voller Orgelgewaltheit. Hier stimmt auf perfekte Art und Weise die Melange aus furiosen Parts und andächtigem Können. „Trilogy“ zeigt EMERSON, LAKE & PALMER auf der Höhe ihres Schaffens – gewachsene Identität und Selbstbewußtsein sowie Inspiration und Experimentierfreude – ein Album zum Schwelgen und Eintauchen.

 

CD1: Original Trilogy

1.         The Endless Enigma (Teil 1)

2.         Fugue

3.         The Endless Enigma (Teil 2)

4.         From The Beginning

5.         The Sheriff

6.         Hoedown

7.         Trilogy

8.         Living Sin

9.         Abaddon’s Bolero

 

CD2: New Stereo Trilogy

1.         From The Beginning [Alternative Version]

2.         The Endless Enigma (Teil 1)[Neuer Stereomix]

3.         Fugue [Neuer Stereomix]

4.         The Endless Enigma (Teil 2)[ Neuer Stereomix]

5.         From The Beginning [Neuer Stereomix]

6.         The Sheriff [Neuer Stereomix]

7.         Hoedown [Neuer Stereomix]

8.         Trilogy [Neuer Stereomix]

9.         Living Sin [Neuer Stereomix]

10.       Abaddon’s Bolero [Neuer Stereomix]

 

CD3: DVDA 5.1 Trilogy - Neuer Stereomix in MLP Lossless 5.1 & Stereo @ 24 bit 96kHz, DTS 96/24 5.1 & Dolby Digital 5.1 (48kHz) und LPCM Stereo @ 24-bit 96kHz

1.         The Endless Enigma (Teil 1)

2.         Fugue

3.         The Endless Enigma (Teil 2)

4.         From The Beginning

5.         The Sheriff

6.         Hoedown

7.         Trilogy

8.         Living Sin

9.         Abaddon's Bolero

10.       From The Beginning (Alternative Version)

Trilogy (2CD+DVD)


Cover - Trilogy   (2CD+DVD) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 0:0 ()
Label:
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