Eine griechische Band Namens MINUETUM präsentiert uns hier ihr Debütalbum "Haunted Spirit". Schön,denkt man sich als Rezensent,endlich mal eine etwas andere Untermalung zu Bifteki, Gyros & Co. mehr krachender Metal als typische Folklore, oder Songs von Gesangstitanen wie Demis Ruossos oder Costa Cordalis, könnte man meinen aber leider weit gefehlt!
Ich dachte eigentlich auch, die nervigen Zeiten Anfang des Jahrtausends, als uns zahlreiche talentfreie vor allem aus Italien stammende Power Metalbands mit diesem Tralala pseudo Symphonic Gedudet gehörig auf den Senkel gingen, n endgültig vorbei seien aber diese Herren belehren uns leider eines „Besseren“. Die Griechen müssen ja derzeit viel sparen und verzichten, dieses Album hätte man sich ebenfalls schenken können, denn dass hier gespielte reißt wahrscheinlich niemand mehr vom Hocker. Tausend mal so schon so gehörter neoklassischer Power Metal mit viel ganz Keyboard, Tempo Doublebass und Mitsingmelodien bis zum Abwinken. Klar, Meister MALMSTEEN war sicher einer der Vorbilder, aber auch RHAPSODY OF FIRE hat man viel gehört, mitunter auch etwas episch-bombastisch angehaucht aber leider ohne jeden Funken Originalität, echten Esprit bzw. völlig ohne eigene Ideen und Trademarks.
Das Songwriting ist dermaßen ausgelutscht, 0815 und vorhersehbar, so dass kaum etwas hängen bleibt vom einen Ohr hineingerauscht und genauso schnell wieder raus, nichts gegen ordentlich Tempo aber wenn die Mucke dermaßen beliebig daher kommt, ist es einfach nur langweilig.
Und der nächste große Kritikpunkt ist der Gesang von Dimitris Zachoropoulos, sorry aber dieser Junge braucht dringend Gesangsunterricht, denn die Stimme ist zwar vom Timbre so übel nicht - nur des öfteren liegt er halt dermaßen neben den höheren Tönen weil einfach zu schief oder auch unsauber im Halten (wenn dies überhaupt mal gelingt) nee das hätte doch auch der Produzent hören müssen. Für die drucklose Produktion war Bob Katsionis (FIREWIND, OUTLOUD) zuständig, den finalen Mix hat gar Timo Toliki (ex-STRATOVARIOUS) gemacht, ehrlich gesagt, dass Ergebnis hier ist eher negativ Werbung, dafür hätten sich diese Herren lieber etwas mehr anstrengen sollen.
Wenn dann ab und an manchmal noch eine zweite Stimme dazu kommt, ist hier wohl desöfteren eine überforderte Frau mit etwas Sopran z.B. bei „Follow us“ oh je dann geht garnix mehr, krummer geht’s echt nicht mehr, da zieht es einem fast die Schuhe aus.
Klebrige Keyboardpassagen in Serie sorgen ebenfalls für ein eher tristes Gesamtbild, zu stark im Vordergrund aber die Gitarren sind auch nicht viel besser, mtiunter ein gutes solo zwar, sont Reihenweise zahnlose Standardläufe rauf und runter, Spannung oder gar irgendwelche kompositorische Tiefe - absolute Fehlanzeige.
Da geht wirklich nicht viel, in den wenigen guten Momenten erreicht „Haunted Spirit" gerade noch Durchschnittsniveau, handwerklich sicher ganz passabel gemacht aber die Umsetzung ist dermaßen flach sowie aufgesetzt ohne jede Frische. Sorry, Langeweile pur ist hier Trumpf und zwar fast von Anfang bis Ende, sämtliche Tracks sind nach ähnlichem Baukastensystem aufgebaut. Nach einem unspektakulären und überflüssigen Intro kommt "The Dark Half" als schneller Opener noch ganz gut, auch „Time To Fly" ist sicher der beste Song des Albums aber dies ist schon Loben auf niedrigem Niveau. Dann so total platte Sachen wie „Hero Divine“ mit einer düsterer Erzählstimme, hier soll so wohl was wie epische Tiefe demonstriert werden, geht aber völlig daneben, die Musik wirkt viel zu konstruiert ohne jedes Feeling. Auch „Ghost King“ wieder mit gräuslichen Gesangsparts und ewig gleichen Key-und Gitarrenfahrten unterstreichen die Überflüssigkeit dieser Art Neoklassik im Metalbereich, ja dann lieber (ich fass es nicht, so was zu schreiben) doch mal wieder ein neues RHAPSODY OF FIRE-Album. MINUETUM machen hier wirklich keinen Spaß und geben diesem Untergenre ganz sicher den Rest oder auch Todesstoß. Das einfallslose Coverartwork paßt ebenfalls bestens zum Gesamteindruck.
Haunted Spirit
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
10
Länge:
46:16 ()
Label:
Vertrieb:
Review: Still The Orchestra Plays
Über SAVATAGE muß man eigentlich keine großen Worte mehr verlieren, diese Band gehört sicher zu den innovativsten Bands ins Sachen Metal zusammen mit dem Songwriter sowie Produzenten Paul O’Neill haben diese Musiker ihren ganz speziellen Sound entwickelt. Dieser typische Mix aus hart-aggressiven düsteren Riffing, progressiven Parts, genial eingängigen Hymnenhooklines verbunden mit melodramatischer Epic und diesen opulenten Klassik, Opern sowie Musical Trademarks durch den prägnanten Keyboardsound von Bandmitbegründer Jon Oliva machen diese US-Formation nicht nur soundlich bis heute einzigartig.
2001 war mit „Poets And Madmen“ das letzte reguläre Album erschienen jetzt gibt es eine weitere Compilation „Still The Orchestra Plays - Greatest Hits 1 & 2“ auf zwei CD’s. Es sind tatsächlich so ziemlich alle Hits und Meilensteine enthalten, es hätten zwar platzmäßig noch ein paar mehr draufgepasst aber wir wollen mal nicht zu kleinlich sein. Als besonderes Extra für die Fans, die ehe schon alles haben wurden noch drei „neue“ Versionen von „Anymore“, „Not What You See” und „Out On The Streets“ in speziellen von Jon Oliva aufgenommenen im Akustikgewande aus 2009 als Bonus mit draufgepackt.
Der ganz besondere Gag an dieser Veröffentlichung ist aber ganz klar die Bonus DVD der limitierten Auflage ein Videotape von der Tour "Japan Live '94" enthält. Der Gig vor ein paar tausend ausgeflippten Japanern hat Kultcharakter auch wenn die VHS Bildqualität dieses TV-Mitschnittes natürlich heute zu Blue-Ray-Zeiten technisch eher steinzeitmäßig ist, der Ton ist nur stellenweise etwas mittelmäßig. Egal, hier zählt sowieso nur der Nostalgiefaktor, denn SVATAGE sind definitiv Geschichte, dies hat Olivia erst neulich wieder bestätigt - man wird die Protagonisten dieser Aufnahme so wohl nie wieder zusammen sehen.
Denn richtig Kohle machen die meisten der Herren dieser Besetzung heutzutage mit dem TRANS-SIBERIAN ORCHESTRA, so einer gemäßigtes Hardrockmusical, da gibt es meist vor der Weihnachtszeit ausverkaufte Touren in riesen Hallen und Millionen verkaufter Alben, so einen kommerziellen Erfolg hatte man leider mit SAVATAGE nie.
Zurück zur DVD, die alleine mit 16 weiteren Tracks (bisher nur als Import zu bekommen) lohnt schon den Kauf dieses Pakets. Man sieht hier einen sehr agilen noch blutjungen Sänger Zak Stevens (heute CIRCLE TO CIRCLE) und eine gefühlte 100 kg leichteren Jon O. (der auch hier schon seine bekannten Fratzenmätzchen macht) sowie eine klasse eingespielte Band, die bestens abgeht und die Zuschauer beinahe rasend macht.
Die Aufmachung im schicken Pappschuber ist echt klasse aber das Booklet enttäuschend, Texte und Bilder mehr gibt’s nicht, keine Linernotes das ist etwas dünn. Die 23 Songs der Doppel-CD sind in zeitlicher Abfolge des Erscheinens der Alben zusammengestellt. Startend mit dem krachenden „Power Of The Night' sowie vielen Klassikern wie „Edge Of Thorns“, "Hall Of The Mountain King", "Gutter Ballet", "Ghost In The Ruins", „Anymore“, „Chance" bis hin zu "Morphine Child" vom schon erwähnten letzten Werk. Diese musikalische Rückreise durch die gesamte Bandhistorie ist klasse geworden und führt einem nochmals eindrucksvoll vor Augen, was hier einmal für fulminante Musiker gemeinsam aktiv waren und die bis heute eine große Lücke hinterlassen haben. JON OLIVA’s PAIN vermag diese nur bedingt auszufüllen.
Wer hier dann auf den Geschmackgekommen ist und sich einmal ein paar normale Alben von SAVATAGE reinziehen möchte, dem seihen u.a. besonders die Konzeptwerke „Streets“ (1990) oder „Dead Winter Dead“ (1995) empfohlen, beides sind Klassiker und gehören in jede gute Rock-und Metalsammlung.
„Still The Orchestra Plays - Greatest Hits Vol. 1 & 2“ erscheint neben einer limitierten 2CD+DVD Digipak inkl. der erstmals veröffentlichten DVD „Live In Japan’94“ auch noch als reine Doppel-CD Edition im Jewel Case.
Demnächst soll der komplette Backkatalog mit den 12 Alben in neuer Aufmachung mit Bonusversionen sowie neu gemasterten Versionen nochmals wiederveröffentlicht werden und danach vielleicht doch noch mal ne Tour, da wäre der Hammer.
Still The Orchestra Plays
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
23
Länge:
129:14 ()
Label:
Vertrieb:
Seiten