Interview Euer kürzlich erschienenes Livealbum “Under Flaming Skies” ist ja als Abschied für Jörg Michael gedacht. Wie fühlt e sich an, die DVD anzuschauen und sich an die Show und alle Shows, die ihr mit Jörg gespielt habt, zu erinnern? Es stimmt natürlich ein bisschen traurig, aber gleichzeitig auch sehr gut. Ich denke, dass wir mit Jörg eine gute, positive Energie hatten und wir ihn vermissen werden.
Warum habt die Show in Tampere für die Live-DVD ausgewählt? Es war logistisch gesehen die beste Location für uns. Wir haben vorher eine Show in Mikkeli gespielt und dann die DVD aufgenommen. In Tampere gibt es mehr Metalheads als in Helsinki, von daher war es für die Produktionsfirma die offensichtliche Wahl.
Wie geht die Suche nach einem neuen Drummer voran? Wir haben über 100 ernst gemeinte Mails und Video aus der ganzen Welt bekommen. Es waren einige gute Typen dabei, aber die Suche ist jetzt vorbei [Rolf Pilve aus Finnland ist der neue Drummer – lh].
Es wird ja schwierig werden, einen neuen Drummer in die Band zu bringen, nicht nur auf dem musikalischen, sondern auch auf dem emotionalen Level. Wir hatten das Ziel, einen überragenden Drummer mit umgänglicher Attitüde zu finden – und glaube mir, das war nicht einfach. Mit unserem neuen Drummer haben wir sofort das Gefühl gehabt, als hätten wir schon immer zusammengespielt und er ist auf dem gleichen Level wie wir.
Der erste richtige Härtetest wird dann ja die erste gemeinsame Tour werden… Ich denke, dass wir erst nach dem Release des nächsten Albums touren werden, hoffentlich im Frühjahr 2013.
Eure Facebook-Seite hat ja mehr als 500.000 Fans/ Likes – wie fühlt es sich an, zu wissen, dass mit jeder Nachricht so viele Menschen erreicht werden? Wir denken darüber nach, was wir posten und was zu welcher Zeit, um nicht die Leute zuzuspammen. Es ist einfach ein großartiges Prinzip!
Facebook ist für eine Fulltime-Band wie euch sehr wichtig geworden, oder? Ja, in der Tat! Es ist der bei weitem einfachste Weg, um Kontakt mit den Fans zu halten.
Als Band, die ihr schon lange aktiv seid: wie hat sich der Rückgang in CD-Verkäufen bei euch ausgewirkt? Werden mehr digitale Alben gekauft? Hast du persönlich dein Kaufverhalten geändert? Ich habe nichts geändert: wenn ich ein Album haben will, gehe ich in den Laden und kaufe es (oder bestelle es über das Internet). Digitale Verkäufe haben zugenommen, aber sind immer noch nur ein kleiner Teil bei uns. Die meisten der guten alten Metalheads wollen ihr Album als physische Kopie mit Cover und so haben.
Vinyl macht seit einiger Zeit ein Comeback – was hältst du davon? Es ist großartig! Ich bin ein Sammler und finde es immer überwältigend, ein Album auf Vinyl zu sehen.
Was steht bei in der nahen Zukunft an? Now we are concentrating to our next record, which should be out next spring. We are composing, rehearsing, producing, recording all the time to get a ultimate Stratovarius-record out!
Review: Under Flaming Winter Skies (Live In Tampere)
STRATOVARIUS haben 2011 etwas sehr ungemütliches für sie und die Fans bekannt gegeben: Der langjährige Drummer Jörg Michael musste aus gesundheitlichen Gründen die Band verlassen. Im Herbst letzten Jahres ging es daher das vorerst letzte Mal mit Jörg auf Tour – und im November hat man dann in Tampere, Finnland, ein paar Kameras und Mikrofone aufgestellt und DVD sowie Blu-Ray produziert. Das Resultat nennt sich „Under Flaming Winter Skies” und zeigt insgesamt rund 2 Stunden Material von der Show. Mit einer der Zeit angemessenen breiten Auswahl an Titeln, von Hausnummern wie „Hunting High And Low“ oder „Under Flaming Skies“ bis zu eher nicht so oft gehörten Titeln wie „I Walk to My Own Song“ – und natürlich Gitarren, Bass und Keyboard-Soli. Nach rund einer Stunde wird es dann ein wenig schräg – STRATOVARIUS fangen an zu covern. Mit der DEEP PURPLE Nummer „Burn“ gibt es den ersten etwas unkonventionellen Einschub – und das definitiv passender als ich vermutet hätte.
Ansonsten sind Kameraführung, Songauswahl und natürlich die Live-Performance kein Stück zu bemängeln; das ist und bleibt für mich eine sehr gute Live-Band, sowohl in Persona als auch auf Platte. Mit viel Emotion, vielen Ansprachen als Publikum (Englisch untertitelt), viel Lightshow und dazu passenden Kamera-Kranfahrten und Nahaufnahmen wurde das Konzert hervorragend gespielt wie aufgezeichnet.
Die DVD/BD ist außerdem vorbildlich mit reichlich Zusatzmaterial vollgepackt. Da hätten wir zum Einen das Booklet mit diversen, sehr guten Konzert- & Studio-Fotos sowie einem kurzen Interview, die sehr hochwertige Full-Cover-Hülle der DVD (das ist keine normale, dünne Amaray!) sowie natürlich den inhaltlichen Bonus: Die ca. 30 minütige Doku („Rewinding The Past to 2012“) lässt noch den ein oder anderen „Backstage-Blick“ zu.
Nicht so wahnsinnig aus den Socken gehauen war ich von der Sound- und Bildqualität der DVD – was wohl dem langen Inhalt und den technischen Grenzen der DVD anzurechnen ist. Wenn ihr also einen Blu-Ray-Player habt, meine Empfehlung geht bei diesem Lightshow- & Sound-intensiven Konzert definitiv dort hin. Ob das die Abmischung ändert kann ich euch leider nicht sagen - der Sound wirkte nämlich durchgehend etwas arg dünn.
Ansonsten kann ich dieses umfangreiche Live-Stück der Finnen definitiv empfehlen – eine sehr gute Band mit genau dazu passender Live-Scheibe!
Tracklist: 01 Intro
02 Under Flaming Skies
03 I Walk To My Own Song
04 Speed Of Light
05 Kiss Of Judas
06 Deep Unknown
07 Guitar Solo
08 Eagleheart
09 Paradise
10 Visions
11 Bass Solo
12 Coming Home
13 Legions Of The Twillight
14 Darkest Hours
15 Jörg Speech
16 Burn (DEEP PURPLE Cover)
17 Behind Blue Eyes (THE WHO Cover)
18 Winter Skies
19 Keyboard Solo
20 Black Diamond
21 Father Time
22 Hunting High And Low
Bonus: 01 DOCUMENTARY: Rewinding from the past to 2012
02 Elysium 5.1 mix (taken from the album Elysium)
Under Flaming Winter Skies (Live In Tampere)
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
23
Länge:
120:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review: New Breed Of Godz
MALICE gibt es tatsächlich seit den 80gern, dann gab es sie scheinbar nicht mehr, dann kamen sie 2006 wieder zusammen. An mir sind sie aber irgendwie fast vollständig vorbei gegangen – warum eigentlich? MALICE spielen das was man so gerne als „US-Metal“ bezeichnet, im Grunde also Heavy- bis Power Metal unter Stars & Stripes. Auf „A New Breed Of Godz“ haben sie insgesamt zwölf Songs eingespielt, davon vier neue Songs, acht davon aus ihrer Zeit um bis 1989 neu aufgenommen.
Bei den alten Titeln finden sich Teile wie „Against The Empire“, welches ganz böse (textlich und musikalisch) gegen das galaktische Imperium aus Star Wars wettert, „Chain Gang Woman“ flieht in die Ecke des härteren Hard Rocks und „Godz Of Thunder“ klingt wie JUDAS PRIEST mit MANOWAR in einem Studio. Bei den vier neuen Titeln haut man mit „New Breed Of Godz“ in eine doch eher dem Power Metal nähere Ecke (ICED EARTH) und bei „Wind Of Death (Angel Of Light)“ hat man sogar rausgefunden, dass auch dicke Fullstack-Amps ihre Verzerrung ausschalten können. Jedenfalls für ein Intro…
Allgemein haben alle Songs ihren Stil doch ziemlich nah beisammen: Klassischer Metal mit vielen dicken Powerchords, galoppierenden Läufen, ganz zweifelsohne bei vielen der Metal-Größen (IRON MAIDEN, BLACK SABBATH, MOTÖRHEAD) abgeschaut, ohne großartige Variationen in Melodie, Spielweise oder Sound-Charakter. Will man es etwas bissig ausdrücken klingt das dann wie sehr professionelles und musikalisch versiertes Proberaum-Songwriting, umschreibt man es netter hat man bei „New Breed Of Godz“ nun einmal mehr als die Hälfte 80er-Jahre Klischee-Metal, mit allen seinen Vorzügen und Nachteilen: Zweifels ohne macht die Musik was her, zweifelsohne könnten nicht wenigen Leuten die mitunter sehr einfachen Riffs (E-E-E-E…) auch auf die Nerven gehen. Da rettet auch das abgefahrenste Solo nichts dran.
Ob man das nun empfehlen kann? Ich weiß ja nicht – einerseits ist dieses simple, bekannte Prinzip ab und an wirklich eine gern gehörte Sache (Kutte und Bierdose inbegriffen), allerdings wird es hier mitunter etwas übertrieben mit dem simpel. Das ist vor allem nicht ganz verständlich wenn man sich anschaut wie professionell der Rest, insbesondere Vocals und Soli, gespielt sind.
Loben muss man übrigens trotzdem noch das CD-Layout: Doppel-CD/DVD-Box mit Overall-Print-Design, umfangreichem Booklet und die DVD mit Making Off und Live-Titeln. Sehr cool!
New Breed Of Godz
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
12
Länge:
55:17 ()
Label:
Vertrieb:
Seiten