Review:

On High Wings We Fly

()

STEEL ENGRAVED haben mit „On High Wings We Fly“ ihr zweites Album am Start (2009 gab es das Debüt „Stage Of Siege“) und ließen die Mixtur aus Teutonen-Speed-Metal und melodischen US Power Metal (mit Hang zum Orchestralen) von Geoff Thorpe (VICIOUS RUMORS) produzieren; was auch für einen amtlichen Sound sorgte. Anspieltipps: die 80er-Priest-Hommage „Steeler“ und der Hochgeschwindigkeits-Ohrwurm „Godspeed“ der zeigt, was STEEL ENGRAVED drauf haben. Leider geht das nicht immer so. Die für den Bombast zuständigen Keyboards haben sich zeitweise in den Vordergrund gespielt, die kräftige (gute) Stimme von Marco Schober ist variabel, die Screams funken aber nicht immer. Die Ballade „Forever Lost“ darf man bedenkenlos unter der Rubik „unnötig“ einsortieren. Das gibt Abzüge in einer ansonsten flotten Scheibe die ihre Momente hat. STEEL ENGRAVED und „On High Wings We Fly“ bietet Mucke in guter Qualität, bei welcher Power-Speed-Genre-Affinados mal reinschnuppern dürfen; Luft nach oben haben sie aber auch noch.

On High Wings We Fly


Cover - On High Wings We Fly Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 50:13 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

A Traveler's Guide To Space And Time

()

BLIND GUARDIAN machen lange Musik – seit 1984 um genau zu sein. Eine ganze Reihe an Studioalben, eine unzählige Masse an Liveauftritten und ein bemerkenswert rapider

Anstieg einer eingefleischten Fangemeinde sprechen dafür das sie das was sie machen wirklich gut machen – warum sollte man eben diese Fangemeinde also nicht einmal

direkt ansprechen und ihnen eine riesige Sammlerbox mit 15 CDs präsentieren? Gibt es? Oh. Dann ist es wohl " A Traveler's Guide to Space and Time” – das auf 8.000

Exemplare limitierte Monstrum von CD-Box!



In eben dieser Monströsität befinden sich nicht nur alle Studioalben von 1988 bis 2002, das heißt alle Alben die unter dem Virgin-Label veröffentlicht worden sind

(sieben Alben an der Zahl und somit praktisch nur die Hälfte des Gesamtinhaltes der Box), sondern auch die Live-Alben "Tokyo Tales" (1993) sowie "Live" (ja, das Album

heißt "Live" und ist von 2003!), das bisher nicht als CD veröffentliche 2003er-Livekonzert aus Coburg vom Bandeigenen-Festival ("Imaginations Through the Looking

Glass"), das Mini-Best-Of "The Forgotten Tales", eine Version von der Tolkien-Interpretation "Nightfall In Middle Earth" als Fulltime-Metal-Variante ohne Einspieler

sowie dem besonderen Schmankerl "An Extraordinary Tale", einer CD mit 9 Demo-Songs – kurzum, eine Essenz der vergangenen Jahrzente.



Zu den Studioalben muss man vermutlich eher wenig sagen: Ob es nun das unlängst als Klassiker etablierte Debut "Batillions Of Fear" (1988; u.a. "Majesty"), das bereits

recht progressive "Tales From The Twilight World" (1990; u.a. "Welcome to Dying") oder das quasi 2x enthaltene Mittelerde-Epos "Nightfall In Middle Earth" (1998;

basiert komplett auf J.R.R. Tolkiens "Silmarillion"; beinhaltet Live-Hymnen wie "Mirror Mirror" oder "Time Stands Still") ist – ihr erhaltet praktisch eine

Diskographie der Band mit allen ihren Höhepunkten. BLIND GUARDIAN hatten weder mit eklatanten Besatzungswechseln, noch mit sonstigen strukturellen, textlichen oder

inhaltlichen Änderungen zu kämpfen und haben es geschafft, ihre musikalische Qualität eigentlich kontinuierlich zu steigern – eine Aussage, die sich ziemlich mit Fan-

und anderen Presseberichten denken wird.

In anderen Worten: Die sieben Alben auf "A Traveler's Guide to Space and Time” könnt ihr durchhören ohne eine Veröffentlichung überspringen zu wollen. Aber vermutlich

erzähle ich damit ohnehin niemandem etwas Neues.

Alle Alben sind übrigens so (neu) gemastered, dass sowohl der Lautstärkepegel homogen als auch die technische Qualität hoch gehalten worden sind (ausgenommen die

Demo-Songs, wobei das einfach technischen Limits unterliegt). Wem also nach schönen, neu gemasterten HiFi-Ausgaben der alten Alben sucht kann hier also auch eine Goldader finden.


Musikalisch etwas spezieller und spannender wird es dann wenn man sich die spezielleren CDs betrachtet: Die ohne Einspieler gemixte Version von "Nightfall In Middle

Earth" kommt zwar weniger wie eine Metal-Version des Buches daher, besticht dafür aber mit der gesamten musikalischen Power der Platte – und das daher pausenlos. Die

unveröffentlichten, an vielen Stellen doch zum Endprodukt verschieden klingenden Demos auf "An Extraordinary Tale" sind vor allem dann genial zu hören wenn man die

Songs ohnehin kennt – das ist ein richtiges Geschenk für Fans der Band.

Da sich BLIND GUARDIAN erfahrungsgemäß auch Live sehr anbieten ist insbesondere das bisher nur auf DVD zu kaufende "Imaginations Through the Looking Glass" eine sehr

geniale Sache, da man hier auf 2 CDs zum Anlass des BLIND GUARDIAN Festivals von 2003 eine wirklich gute Sammlung an Live-Titeln findet.




Wenn ihr auch nur im Entferntesten wie ich tickt, dann werdet ihr euch die Wohnung vermutlich gerne mit Special Editions und anderen Sonderveröffentlichungen

tapezieren – taugt die Box also auch dafür? Und auch hier muss ich sagen: Ja! Das gesamte Stück bietet Maße von 34x34cm Außenmaß, ist vorne und hinten bedruckt und

empfängt einen beim Öffnen direkt mit dem großen, vollfarbigen Booklet mit vielen recht privat gemacht wirkenden Proberaum-, Live- oder Studio-Fotos - Wer wollte die

Jungs nicht immer schon mal in den Jugendjahren sehen und dabei ein paar Interviews lesen? Nebst des mit der Nummer der Box (XXXX/8,000 Exemplaren) ausgestatteten

Kunstdruckes sowie eines BLIND GUARDIAN Plektrums stapeln sich die 13 Digipacks in 4 Schaumstoff-Kammern.

Und hier ist leider auch ein Kritikpunkt gegraben: Ja, es sind Digipacks. Im Direktvergleich mit den Standard-Ausgaben der Alben wirken die Digipacks schlicht und

ergreifend weniger hübsch und attraktiv, wenngleich sie natürlich trotzdem (ähnlich der Eddie-Serie bei IRON MAIDEN) nebeneinander gestellt sehr homogen wirken. Aber:

Papier ist Papier, Plastik-Jewelcases sind Jewelcases. Ein separates Booklet mit den Lyrics gibt es übrigens ebenfalls auf Grund der gestauchten Masse und Fläche

nicht.

Trotzdem: Als Sammlerstück taugt sie trotzdem. Jewelcases, Booklets und vielleicht der obligatorische Plastik-Kram wären vielleicht ein nettes Gimmick, aber auch so

wird der Sammlertrieb bei dieser Veröffentlichung zweifelsohne befriedigt – inhaltlich wie optisch.



Ich mache bekanntlich keinen Hehl draus: Ich halte die Jungs von BLIND GUARDIAN für einen genialen Haufen Musiker und kann auch jede Veröffentlichung recht

uneingeschränkt empfehlen, denn textlich und musikalisch gehört die Band zu den meiner Meinung nach besten Vertreter ihres Genres. Und auch "A Traveler's Guide to

Space and Time” ist davon nicht ausgeschlossen: Egal ob ihr einfach die fast komplette Diskografie euer eigen nennen wollt, ihr Remasters sucht, ob ihr an den Zusatz-

CDs und sonst nicht erhältlichen Veröffentlichungen interessiert seid oder euch einfach der Sinn nach einem (mit leichten Einschränkungen) wirklich hübschen Sammler-

Exemplar steht: Diese Box erfüllt eure Wünsche; Es ist vielleicht nicht unbedingt ein "Must-Have", dafür aber garantiert ein "Wanna-Have"!



Wem der Sinn nach mehr BLIND GUARDIAN steht: Ende 2012 habe ich mich recht ausführlich mit Gitarrist Marcus Siepen unterhalten können – das komplette Interview lest

ihr hier!




Inhalt:


Disc 1: Battalions of Fear (Digitally Remastered 2012)

1. Majesty – 2. Guardian of the Blind – 3. Trial by the Archon – 4. Wizard’s Crown – 5. Run for the Night – 6. The Martyr – 7. Battalions of Fear – 8. By the Gates of

Moria – 9. Gandalf’s Rebirth (New 2013 Mix)



Disc 2: Follow the Blind (Digitally Remastered 2012)

1. Inquisition – 2. Banish from Sanctuary – 3. Damned for All Time – 4. Follow the Blind – 5. Hall of the King – 6. Fast to Madness – 7. Beyond the Ice – 8. Valhalla –

9. Don’t Break the Circle – 10. Barbara Ann



Disc 3: Tales from the Twilight World (Digitally Remastered 2012 & New Mix 2012)

1. Traveler in Time – 2. Welcome to Dying – 3. Weird Dreams – 4. Lord of the Rings – 5. Goodbye My Friend – 6. Lost in the Twilight Hall – 7. Tommyknockers – 8. Altair

4 – 9. The Last Candle – 10. Run for the Night (Live)



Disc 4: Somewhere Far Beyond (Digitally Remastered 2012 & New Mix 2012)

1. Time What Is Time – 2. Journey Through the Dark – 3. Black Chamber – 4. Theatre of Pain – 5. The Quest for Tanelorn – 6. Ashes to Ashes – 7. The Bard’s Song (In the

Forest) – 8. The Bard’s Song (The Hobbit) – 9. The Piper’s Calling – 10. Somewhere Far Beyond – 11. Spread Your Wings – 12. Trial by Fire – 13. Theatre of Pain



Disc 5: Tokyo Tales (Original 1993 Mix, Digitally Remastered 2012)

1. Inquisition – 2. Banish from Sanctuary – 3. Journey Through the Dark – 4. Traveler in Time – 5. The Quest for Tanelorn – 6. Goodbye My Friend – 7. Time What Is Time

– 8. Majesty – 9. Valhalla – 10. Welcome to Dying – 11. Lost in the Twilight Hall – 12. Barbara Ann



Disc 6: Imaginations from the Other Side (Digitally Remastered 2012 & New Mix 2012)

1. Imaginations from the Other Side – 2. I’m Alive – 3. A Past and Future Secret – 4. The Script for My Requiem – 5. Mordred’s Song – 6. Born in a Mourning Hall – 7.

Bright Eyes – 8. Another Holy War – 9. And the Story Ends



Disc 7: The Forgotten Tales (Original Mixes Digitally Remastered 2012)

1. Mr. Sandman – 2. Surfin’ USA – 3. Bright Eyes – 4. Lord of the Rings – 5. The Wizard – 6. Spread Your Wings – 7. Mordred’s Song – 8. Black Chamber – 9. The Bard’s

Song (In the Forest) – 10. Barbara Ann – 11. A Past and Future Secret – 12. To France – 13. Theatre of Pain



Disc 8: Nightfall in Middle-Earth (Digitally Remastered 2012 & New Mix 2012)

1. War of Wrath – 2. Into the Storm – 3. Lammoth – 4. Nightfall – 5. The Minstrel – 6. The Curse of Feanor – 7. Captured – 8. Blood Tears – 9. Mirror Mirror – 10.

Face the Truth – 11. Noldor (Dead Winter Reigns) – 12. Battle of Sudden Flames – 13. Time Stands Still (At the Iron Hill) – 14. The Dark Elf – 15. Thorn – 16. The

Eldar – 17. Nom the Wise – 18. When Sorrow Sang – 19. Out on the Water – 20. The Steadfast – 21. Dark Passage – 22. Final Chapter (Thus Ends)



Disc 9: A Night at the Opera (Digitally Remastered 2012 & New Mix 2012)

1. Precious Jerusalem – 2. Battlefield – 3. Under the Ice – 4. Sadly Sings Destiny – 5. The Maiden and the Minstrel Knight – 6. Wait for an Answer – 7. The Soulforged

– 8. Age of False Innocence – 9. Punishment Divine – 10. And Then There Was Silence



Disc 10: Live (Digitally Remastered 2012)

1. War of Wrath – 2. Into the Storm – 3. Welcome to Dying – 4. Nightfall – 5. The Script for My Requiem – 6. Harvest of Sorrow – 7. The Soulforged – 8. Valhalla – 9.

Majesty – 10. Mordred’s Song - 11. Born in a Mourning Hall


Disc 11: 1. Under the Ice – 2. Bright Eyes – 3. Punishment Divine – 4. The Bard’s Song (In the Forest) – 5. Imaginations from the Other Side – 6. Lost in the

Twilight Hall – 7. A Past and Future Secret – 8. Time Stands Still (At the Iron Hill) – 9. Journey Through the Dark – 10. Lord of the Rings – 11. Mirror Mirror



Disc 12: Imaginations Through the Looking Glass – Live in Coburg, 2003 (for first time on CD – digitally remastered 2012)

1. War of Wrath – 2. Time Stands Still (At the Iron Hill) – 3. Banish from Sanctuary – 4. Nightfall - 5. The Script for My Requiem – 6. Valhalla – 7. A Past and Future

Secret – 8. Punishment Divine – 9. Mordred’s Song – 10. The Last Candle


Disc 13: 1. Bright Eyes – 2. Lord of the Rings – 3. I’m Alive – 4. Another Holy War – 5. And Then There Was Silence – 6. Somewhere Far Beyond – 7. The Bard’s

Song (In the Forest) – 8. Imaginations from the Other Side – 9. And the Story Ends – 10. Mirror Mirror



Disc 14: Nightfall in Middle-Earth – Special Edition (Digitally Remastered 2012 & New Mix 2012)

1. Into the Storm – 2. Nightfall – 3. The Curse of Feanor – 4. Blood Tears (new vocal mix 2012) – 5. Mirror Mirror – 6. Noldor (Dead Winter Reigns) – 7. Time Stands

Still (At the Iron Hill) – 8. Thorn – 9. The Eldar – 10. When Sorrow Sang – 11. A Dark Passage



Disc 15: An Extraordinary Tale (Live Rarities & Demos – Digitally Remastered 2012)

1. Welcome to Dying (Demo) – 2. Lord of the Rings (Demo) – 3. The Bard’s Song (In the Forest) (Demo) – 4. The Bard’s Song (The Hobbit) (Demo) – 5. Theatre of Pain

(Demo) – 6. Trial by Fire (Demo) - 7. The Quest for Tanelorn (unreleased extended version) – 8. Harvest of Sorrow (rare version) – 9. I’m Alive (Demo)
13. Theatre of Pain



Disc 5: Tokyo Tales (Original 1993 Mix, Digitally Remastered 2012)

1. Inquisition

A Traveler's Guide To Space And Time


Cover - A Traveler's Guide To Space And Time Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 180
Länge: 831:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Portrait Of A Dying Heart

()

SECRET SPHERE gehören zu jenen Bands die trotz starker Alben und guten Reviews ständig ihr Label wechseln, da der flächendeckende Durchbruch einfach ausbleibt. Die italienischen Power Metaller waren da sogar mal beim Marktführer Nuclear Blast, bevor man jetzt beim heimischen Scarlet Records kleinere Brötchen backt. Auf die Qualität des Dargebotenen hat dies aber glücklicherweise keinen Einfluss. Auch auf „Portrait Of A Dying Heart“ bietet man symphonischen Power Metal der besseren Sorte - will meinen: Gitarrenriffs und schnelle Gitarrenläufe stehen zusammen mit den treibenden Schlagzeug im Vordergrund, die Keyboards meist dezent im Hintergrund. SECRET SPHERE vermeiden kitschige Passagen, haben ein Händchen für Melodic und reizen die Bombast- und Epic-Karte nicht so stark aus wie zum Beispiel RHAPSODY OF FIRE oder KAMELOT, sondern orientieren sich hier durchaus an SONATA ARCTICA & Co., progressiven Touch inklusive. Darüber hinaus hat man mit Michele Luppie (ex-VISION DIVINE) einen klasse Genre-Sänger am Mikro. Statt mit einem kurzen (unnötigen) Intro eröffnet man mit dem über 6-minütigen, rein instrumentalen Titelsong „Portrait Of A Dying Heart“ und präsentiert so recht direkt sein kompositorisches und musikalisches Können. Danach wechseln Speed-Banger („X“, „Secret Fear“), Melodic-Songs („Union“ oder das im Verlauf fast schon thrashig klingende „The Fall“) und auch mal was ruhigeres („Lie To Me“ und das symphonische „Eternity“) ab. Vorurteile gen italienische Bands sind hier gänzlich unangebracht. SECRET SPHERE liefern mit „Portrait Of A Dying Heart“ ein Highlight ihrer Diskografie ab, auch wenn es an einer unverwechselbaren Eingängigkeit doch etwas fehlt, und sollten damit (mal wieder) auf den Merkzettel der Genre-Amigos landen.

Portrait Of A Dying Heart


Cover - Portrait Of A Dying Heart Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 52:11 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Straight Out Of Hell

()

HELLOWEEN Album-Releases haben ja mittlerweile so einen gewissen Ritual-Charakter. Gut, das mag der Popularität der Jungs begründet sein; bei dem neuen Release, „Straight Out Of Hell“, ist es nämlich auch nicht anders als sonst. Das Album-Cover wurde Stück für Stück auf Facebook enthüllt, der erste Song „Nabataea“ hat direkt ein Video spendiert gekriegt und aktuell werden Tag um Tag neue Tracks mit Kommentaren der Jungs veröffentlicht – und auch ich habe ja bereits ein kleines Interview mit Sascha geführt. Nur die Frage: Ist der Hype berechtigt?

Ich drücke es mal vorsichtig mit Worten aus, die den großen deutschen Dichtern und Liedermachern gerecht werden sollten: Ja sischer, isset!

Das Intro „Nabataea“, der Song über die antike Kultur der Stadt „Petra“ im heutigen Jordanien, erhielt ja schon berechtigt gute Kritiken von den Fans: Ein klassischer HELLOWEEN Titel in höheren Tempo-Regionen mit einem (nahe liegend) starken Text und einem ebenso starken Chorus – fetter Opener, keine Frage! „World Of War“ folgt dann mit einem eher klassischen Power Metal Stück – auch diese Nummer mit einem Riff Marke „Are You Metal“ plus Doublebasse geht steil in den Gehörgang. Etwas mehr ruhigeren, melodischeren Metal Marke STRATOVARIUS liefert dann „Far From The Stars“ sowie „Waiting For The Thunder“, richtig Ballade wird es bei „Hold Me In Your Arms“. Zweifelsohne eine hübsche Klimperorgie, aber wer mehr als ein Review von mir gelesen hat weiß wohl, dass ich die meisten Balladen so geil finde wie einen Schwingschleifer zum LP-Säubern.

Was dafür ein garantierter Live-Kracher wird ist der mich an QUEENs „We Will Rock You“ erinnerndes „I WANNA BE GOD“, praktisch komplett nur Vocals und Drums in den ersten 75% des Songs, eingespielte Menschenmasse im Hintergrund – der Titel passt einfach hervorragend zum Lied. Der folgende Titelsong „Straight Out Of Hell“ kommt mit einem durch einen ruhigen Part aufgelockerten Heavy-Riff & Chorus daher, welches ebenfalls jede Live-Vorstellung in ein Inferno verwandeln sollte. Auf jeden Fall abschließend noch zu benennen ist der Song „Asshole“ – die eine Hälfte wird ihn lieben, die andere Hälfte den im Titel vorweg genommenen, sehr direkten Text eher wenig aphrodisierend finden; trotzdem steckt einem der Titel ungefähr 3 Tage später als kleiner Ohrwurm-Teufel im Gehörgang fest.

HELLOWEEN hat zwar den Weltuntergang auch überlebt und kommt daher nicht direkt aus der Hölle wieder – „Straight Out Of Hell“ dafür aber schon! Die Platte ist ein heftiges Power Metal Inferno welches sich hervorragend in die Diskografie der Jungs einreiht und wirklich wenig Wünsche offen lässt – das Ding geht nach vorne!

Straight Out Of Hell


Cover - Straight Out Of Hell Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 61:42 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Rabbit's Hill Pt. 1

()

Ich habe irgendwie das Gefühl, dass mich gewisse Musiker und Bands verfolgen. Ob das nun Paranoia ist oder irgendwie so etwas wie einen gefestigten Hintergrund hat – TRICK OR TREAT machen es nicht besser. Die Band aus Italien wurde 2002 als HELLOWEEN-Tribut gegründet, veröffentlichte 2006 mit „Evil Needs Candy Too“ ihr Debut, reichten 2009 den Nachfolger „Tin Soilders“ nach, spielten sich damit in Charts und auf hunderte Bühnen weltweit – unter Anderem 2010/11 als Opener der HELLOWEEN-Tour. Aufmerksamen Lesern wird bereits aufgefallen sein was meinen subtilen Verfolgungswahn auslösen mag – mal wieder tauchen die Kürbisköpfe in einem Review über ein Album das nicht von ihnen stammt auf.

Aber nun gut, mit „Rabbit’s Hill Pt. 1“ erscheint jedenfalls TRICK OR TREATs neues Studioalbum als Konzeptalbum zum Roman „Watership Down“ von Richard Adams und soll die Erfolgsgeschichte der Jungs fortsetzen – anstatt mit einer gewissen Form von Klamauk (die den Vorgängern eigen war) nun mit ernsterer Musik. Und das geht mit einer starken Power Metal Nummer („Prince Of A 1000 Enemies“) los: Ein schnelles und kraftvolles Riff sowie ein dicker Power Metal Chorus der sich nicht hinter Genregrößen verstecken muss sind schon einmal gute Zeichen für das was da kommen mag. In eine nun doch sehr ähnliche Kerbe schlagen Songs wie „Wrong Turn“, „Between Anger And Tears“ oder „Rabbit’s Hill“– wogegen mit Titeln wie „Spring In The Waren“ oder „Bright Eyes“ einfach knallhart seichte und ruhige Balladen eingeworfen werden und damit definitiv für eine passende Untermalung des Konzeptthemas sowie adäquate Abwechslung sorgen. Den größten und irgendwie etwas sehr seltsamen Schnitt macht aber „Sassospasso“: Klingt wie aus einem Jahrmarkt genommen und besteht irgendwie nur aus fröhlich-pfeifendem Bass-Gefiedel. Das mag ja als Bonus-Track cool sein (der Track ist es nämlich für sich genommen wirklich), passt aber so gar nicht in den Rest des Albums. Dummerweise ist der Folgetitel „I’ll Come Back For You“ auch eine ziemlich schnarchige Nummer und sorgt daher für einen leichten Stimmungseinbruch im hinteren Drittel der Scheibe. Wer übrigens eine RHAPSODY-artige Epik erwartet: Weder jene, noch dutzende gesprochene Stellen die die Geschichte erzählen wollen sind ein Teil dieses Albums.

Dennoch: TRICK OR TREATs „Rabbit’s Hill Pt. 1“ ist wohl eine klassische, konsequente Weiterentwicklung einer Band die Mal als Tribute angefangen hat – und das ist auch gut so. Mit einer angenehmen Mischung aus schnellem, aggressiverem sowie Mid-Tempo Power Metal, Balladen sowie einigen wenigen Story-Einsprechern ist „Rabbit’s Hill Pt. 1“ eine grundsolide Veröffentlichung mit einem coolen Thema – und übrigens einem total genialen Cover-Artwork. Muss man ja auch mal erwähnen.

Rabbit's Hill Pt. 1


Cover - Rabbit's Hill Pt. 1 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 46:32 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

To The End

()

ORDEN OGAN sind aus meiner Sicht schon eine interessante Band, so haben sie ihre Ursprünge doch im Nordrhein-Westfälischen Arnsberg, nicht weit meiner Heimatstadt. Daraus folgt auch, dass man eigentlich um den melodischen Power Metal der Jungs da in der Ecke nicht umher kommt – ich habe es trotzdem irgendwie (jedenfalls was die Live Auftritte angeht) auf den Haken gekriegt und daher mit „To The End“ für mich quasi völlig neues Material vor der Nase.

Nur dämlich, dass mir jetzt, ein halbes Jahr nach einem Umzug auffällt: Holy Crap, ORDEN OGAN haben den Dreh ja doch richtig raus! Das Album knallt bereits am Anfang mit dem Titelsong „To The End“ mit reißenden Gitarrenriffs, knallendem Drumtrack und stimmigen Melodics nach vorne. Weiter geht es mit der epischen, balladenartige Hymne „The Things Wie Believe In“ sowie dem in die gleiche Kerbe schlagendem „Till The Stars Cry Out“, beides Songs die man sich bereits beim Hören als Titel vorstellen muss, die eine begeisterte Menge enthusiastischer Musikfans auf einem Liveact aus voller Kehle mitsingt. „Dying Paradise“ oder „Magic Symphony“ sind da übrigens zwei besondere Ohrwurm-Titel.

Die ruhigere, trotzdem aber ebenso kernige „The Ice Kings“ überzeugt als stimmige Ballade, genauso wie der Abschluss der Platte „Take This Light“ – wobei mir das wieder zu viel verspieltes Geklimper ist. Den Mittelweg aus Gitarrensounds und akustischer Entspannung schafft dafür dann „Angels Of War“ – langweilig muss es also niemandem werden.

Aber man muss es wohl so sagen: ORDEN OGANs „To The End“ macht mit der Trackliste genau das was der Titel (wohl unbeabsichtigt) suggeriert: Die Scheibe läuft von vorne bis hinten durch und wird an keinem Punkt schwächer oder fällt in Bezug auf Power und Qualität aus der Reihe – fast 55 Minuten lang Vollblut-Metal-Action. Rockt!

To The End


Cover - To The End Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 54:45 ()
Label:
Vertrieb:
Interview:

Helloween

Band anzeigen
Interview

Ich habe gesehen, dass ihr bereits vor Albumrelease auf Tour gewesen seid. Ihr wart in Karlsruhe und Japan - wie war das für euch, vor dem Albumrelease eine Tour anzufangen?



Ja, es waren ja nur 2 Konzerte. Das in Japan war ultra-wichtig für uns, das ist einfach das fetteste Metal-Festival in Japan und da haben wir auch noch nie gespielt. Insofern war das natürlich ein bisschen unbehaglich, da wir überhaupt nicht drauf eingerichtet waren. Aber wir haben schön geprobt vorher und es war auf jeden Fall cool das wir das gemacht haben. Und jetzt das Knockout Festival war natürlich ein absoluter Brecher. Da waren wir schon mal, das ist ein kleines Festival und das hat echt Spaß gemacht. Es ist ein bisschen komisch auf einem Festival zu spielen während man nicht auf Tour ist. Direkt aus dem Studio raus, davor haben wir gerade ein bisschen Promo gemacht - und dann so Einzelkonzerte zu spielen ist schon ein bisschen ungewohnt, weil du noch nicht so eingegrooved bist. Aber ist natürlich spaßig und ich hab mich drauf gefreut! Logisch, es vergeht ja auch immer ein bisschen Zeit von Tour zur nächsten Tour, da ist man froh wenn man mal 'nen Gig spielen kann.



Wie haben denn die Fans reagiert - habt ihr denn vom neuen Album auch was gespielt?



Ja, wir haben ja "Burning Sun" in Japan als Single raus gebracht und den haben wir logischerweise auch gleich live gespielt, kam auch sehr gut an. Das haben wir jetzt in Karlsruhe auch gemacht. Dann haben wir in Karlsruhe vom letzten Album "Who Is Mr. Madman?" gespielt, den wollten wir ja auf der letzten Tour spielen. Und auf Vielfaches Anraten unserer Fans haben wir den jetzt ins Programm genommen und das war auf jeden Fall eine coole Geschichte. Aber logischerweise müssen wir jetzt von der letzten Tour noch ein bisschen Steilst übernehmen, weil wir jetzt erst das Proben anfangen für die Tour, die kommende. Wir werden im Januar noch "70,000 Tonnen Metal Cruise" machen und danach fangen die Tourproben an - und dann werden wir eigentlich erst die neue Setliste proben.



Und die wird dann auch viel vom neuen Album enthalten? Oder wechselt ihr da sehr viel ab?



Wird einiges vom neuen Album sein, auf jeden Fall 4 bis 5 Songs. Ein paar Klassiker werden wir dabei haben die wir in dem Lineup so noch nie zusammen gespielt haben. Wir haben eine ziemlich lange Liste und müssen natürlich auch irgendwie gucken, dass wir diese 1 1/2 bis 2 Stunden voll kriegen. Aber bei so vielen Alben die die Band schon gemacht hat ist es echt immer schwierig die Songauswahl zu treffen. Es gibt so Sachen die musst du spielen, dann willst du ein paar Sachen vom neuen Album spielen und schwuppdiwupp hast du 'ne Stunde voll und dann wird's immer schwierig. Weißt du, theoretisch könnten wir auch 4 Stunden spielen - wenn es danach ginge. Aber da müssen wir jetzt mal sehen wie sich das entwickelt.



Das Album ist ja noch praktisch völlig unbekannt - aber kannst du schon von ein paar Highlights sprechen, die aus deiner Sicht besonders geil geworden sind?



Es sind einige Highlights! Insofern Highlights weil es sehr, sehr abwechslungsreich ist. Also ich finde, das ist so mit das abwechslungsreichste HELLOWEEN-Album. Ohne irgendwie auseinander gerissen zu sein! Also es ist alles miteinander verknüpft, das macht alles irgendwie Sinn, aber es wird nie langweilig. Es ist nie irgendwie so: "Eine Doublebass-Nummer jagt die nächste", sondern es ist wirklich alles dabei. Aber alles hat so den roten Faden; von daher ist es schwer zu sagen was das Highlight ist. Ich merk' das selber, innerhalb der Band ist das teilweise so: Du schreibst Songs und dann hast du einen Song wo du dich voll drauf festbeißt und so denkst: "Das ist doch so ein Killersong, der wird so geil ankommen" - und meistens ist es genau das, womit du nicht rechnest. Alles was dir so locker von der Hand gehst, wo du dir einfach gar nicht mal so viel Mühe geben musst, das ist dann immer das was am besten ankommt. Insofern ist das immer schwer zu beurteilten. Ich lass' mich da selber überraschen, ich weiß es echt nicht, ich bin total gespannt. Wir sind im Moment so gehypted, weil wir so viel positives Feedback schon bekommen haben, dass wir echt gespannt sind wie das dann letztendlich wird wenn das Album released wird, wie die Reaktion ist. Aber ich glaub', wir haben echt ein gutes Ding am laufen gerade!



Man konnte ja schon reinhören: Ihr hattet da ja schon den Single-Song mit dem Video ausgekoppelt. Das Ganze hat ja schon ein sehr spezielles Thema, ihr habt den Song ja über diese antike Stadt geschrieben. Wie kam das genau dazu?



Das war zweierlei: Zum einen war das so ein bisschen "Indiana Jones"-mäßig, das finden wir irgendwie ganz geil. Und speziell auch Andy, der den Song geschrieben hatte. Und da sind wir drüber gestolpert über diese Stadt, dass es die wirklich gab und die ja bis Anfang der 1920er Jahre noch unentdeckt blieb. Das war immer noch mehr so ein Mythos, so wie Atlantis auch - bis sie irgendwann diese Stadt wirklich entdeckt haben, in den Felsen gehauen. Und dann hat man sich halt mehr damit befasst: Wir fanden die Story irgendwie gerade passend zu vielen anderen Songs die wir geschrieben haben. Dass es ein Volk war, das nie Kriege geführt hat und eigentlich ganz friedlich gelebt hat - auch das geht irgendwie! [lacht] Und das das ging und dann kamen halt die Römer und die Ägypter - und die hatten da halt keinen Bock drauf. Die haben die einfach vertrieben und platt gemacht. Und jetzt gibt es halt keine mehr von denen. Und so etwas interessiert uns eh immer solche Stories, also Mythen und antike Stories und so.



Könntet ihr euch theoretisch auch vorstellen über so was mal ein Konzeptalbum oder so etwas zu machen? Oder ist das gar nicht so euer Ding?



Also: Sag niemals nie! In letzter Zeit sind wir ein bisschen weg von Konzeptalben, das ist auch immer so ein bisschen das, was von uns erwartet wird: Habt ihr ein Konzept, macht ihr ein Konzept? Und manchmal kann das Konzept auch was ganz anders sein, das muss nicht immer zusammen hängen. Also im Endeffekt hat das Album auch wieder ein Konzept, ohne dass wir es geplant hatten. Aber wir haben jetzt nicht geplant ein Album zu machen, wo wir jetzt eine Story nehmen und die komplett vertextlichen und ins Cover einfließen lassen, das haben wir nun nicht geplant.



Das hast du gerade ja im Nebensatz gesagt: Was für eine Art Konzept habt ihr euch denn hier [Anm. "Straight Out Of Hell"] hinter gedacht?



Na ja, das Konzept war ja eigentlich: Nachdem jetzt ja alle davon ausgehen, dass wir am Freitag ja alle nicht mehr sind, 21. Dezember, wir werden alle sterben, huh! [lacht] Ne, alle schlagen in die Kerbe, auch gerade im Metal-Bereich, viele Bands schlachten das jetzt gerade aus: Geiles Thema, das nehmen wir jetzt. Und da waren wir irgendwie so ein bisschen trotzig und haben gesagt: Wahrscheinlich passiert eh gar nichts. Wir gehen jetzt einfach mal davon aus: Es wird 2013 und trotzdem rollt jedes Tag ein neues Arschloch vom Band. Das war so gesehen die grobe Story dazu! Und dann kamen schon die ersten Songs rein, wir haben so die ersten Songs fertig gemacht und dann hat sich das auch so textlich ein bisschen so in die Richtung entwickelt wo man gemerkt hat: Hey, für uns geht's ganz klar weiter und nach vorne und irgendwie ist das alles auch so ein bisschen "Straight Out Of Hell". Wenn wir das jetzt alle überleben und es sowieso nichts passiert irgendwie, dann sind wir mit unserem Album ja eigentlich "Straight Out Of Hell" wieder da. Der Song selbst, "Straight Out Of Hell", ist sehr positiv, trotz des Textes. Wir haben da ein paar Songs... wir haben "Asshole" dabei, wo man fragen kann: Wen habt ihr denn damit gemeint? Ist das denn ernst zu nehmen? Ne, ist es nicht! Wir haben auch "World Of War" dabei, was irgendwie ein bisschen sozialkritisch ist. Alles [geht] ein bisschen nach vorne, mehr in die Zukunft gedacht - nicht irgendwie "Oh, es wird vorbei sein und was ist wenn wir alle sterben werden?". Und wenn, weißte: Dann ist dieses Interview auch irgendwie völlig überflüssig! [lacht]



Wie hat das ganze denn was mit dem Cover-Artwork zu tun?



Schau mal: Wir haben eine Ballade auf dem Album die wir nicht als Single nehmen sondern nehmen gleich einen Song der 7 Minuten abgeht und voll auf die Mütze geht. Wir sind eben eine Band der Kontroversen - und im Coverartwork ist es genau das gleiche. Eigentlich ist das echt das absolute Chaos - aber eigentlich muss man Schmunzeln wenn man draufguckt, eigentlich muss man ein bisschen Grinsen: Das ist wieder typisch HELLOWEEN!



Ihr hattet das ja groß auf Facebook Stück für Stück enthüllt. Hatte das einen besonderen Grund oder war das nur aus Spaß an der Freude um die Fans ein bisschen heiß zu machen?



Ja, natürlich. Wir haben schon ein paar Interview gehabt und schon drüber geredet, viele waren ganz, ganz neugierig was nun passiert. Das ist eigentlich das Geile an der Band: Das man nie weiß was passiert bei uns. Also bei uns kann man jetzt wirklich nicht sagen, man weiß was auf einen zukommt. Das macht es dann ein bisschen spannender, das ist dann wirklich so ein bisschen: Vorhang auf, mal sehen was passiert! Aber das ist es für uns ja auch: Jedes Mal wenn ein Album raus kommt sind wir natürlich absolut davon überzeugt. Du weißt aber nie: Wie kommt das draußen an? Insofern haben wir das natürlich so ein bisschen spannend gemacht oder machen das spannend. Aber das ist bei uns im Endeffekt auch, weil wir natürlich nicht wissen: Hey, wie kommt so ein Artwork denn an, wie wird das Album ankommen? Das ist immer ein Highlight in unser aller Leben. Für die Leute die Musik hören und das mögen - und für uns eben auch. Da haben wir gesagt: Hey, das kann man ein bisschen aufbauschen. So ein bisschen feiern.



Du bist ja selber noch nicht so schrecklich lange dabei bei HELLOWEEN...



Ne, nur 10 Jahre! [lacht]



Da würde mich gerade interessieren: Wie hast du die Entwicklung der Band gesehen? Ihr habt ja doch schon eine recht bewegte Bandgeschichte, musikalisch wie inhaltlich. Wie waren da die letzten 10 Jahre für dich so?



Auch eine Entwicklung, auf jeden Fall! Das muss du mal so sehen: Ich bin in die Band gekommen, da war eigentlich alles so ein bisschen am Arsch, wenn man so will. Also, kompletter Lineup-Wechsel, die Band hing so ein bisschen in der Luft, man musste aber gleich noch ein Album rausbringen, man hatte aber eigentlich kein festes Lineup mehr... das war ganz schön turbulent, irgendwie, die Zeit. Und dann als Dani noch in die Band kam hat sich das dann dermaßen gefestigt. Und man lernt sich ja auch besser kennen, man geht zusammen auf Tour... das muss sich alles entwickeln so irgendwie. Man muss ein bisschen zusammen wachsen - und das ist jetzt eigentlich passiert. "Gambling For The Devil" war der Punkt wo ich sag': Hey, da waren wir wieder eine richtige Band. Also das fing eigentlich mit "Legacy" an, wo Weiki auch meinte: Das ist doch so ein geiles Lineup, eigentlich könnten wir wirklich so ein "Keeper" Album zusammen machen. Das war ja so dieser Startschuss für das Lineup wenn man so will. Und da war Dani noch neu, und dann sind wir auf Tour gegangen und alles und mussten uns auch alle aneinander gewöhnen und ein bisschen auch sehen wie jeder tickt und wie schreibt jeder Songs und wie kann man das am besten Verwursten in so einem Album... und dann kam "Gambling". Und "Gambling" war für mich, wenn man so auf meine letzten 10 Jahre zurück guckt, war es fast so für mich der Meilenstein. Das war es wo ich gesagt habe: Hey, jetzt ist es 'ne Band. Man hört das, man spürt das irgendwie, das kam Live auch so rüber. Und darauf baut sich jetzt gerade alles so auf.



Besetzung ist eigentlich ein schönes Stichwort: Es gibt ja so ein paar Bands die man gerne in einem Atemzug mit euch nennt. Unter anderem GAMMA RAY, die mit euch jetzt ja auch auf Tour gehen, oder auch UNISONIC die jetzt ganz neu dabei sind: Wie ist denn da euer Verhältnis, menschlich und auch vom Schreiberischen her?



Also menschlich gibt es da, ich kann da für mich sprechen und ich glaube für die anderen auch, kein Problem. Mit GAMMA RAY zusammen gehen wir sehr gerne auf Tour, wir hatten mit ihnen auch eine erfolgreiche Tour und das hat viel Spaß gemacht. Es ist auch ein geiles Package, es passt auch sehr gut zusammen. Wir haben ja auch schon andere Bands mit gehabt auf Tour, aber da haben wir gesagt: Das passt wie die Faust aufs Auge. Wir könnten auch UNISONIC mit dabei haben, aber da weiß ich natürlich jetzt nicht genau wie Kiske drauf ist, der ja schon auch immer in seinen Interviews auch sehr rabiat ist. Das muss man jetzt nicht gut finden, aber hey: Jeder wie er will! Das ist uns eigentlich völlig egal, da wir auch das Feeling haben, dass wir sowieso in einem ganz eigenen Boot sitzen. Also die Bands können das jetzt auch machen - ich mein', Kai hat das absolute Recht auch HELLOWEEN-Titel zu spielen. Ich mein', wenn er sie geschrieben hat die Songs, warum soll er sie dann nicht spielen? Er ist einfach Founding-Member, das ist völlig okay. Ich meine, UNISONIC, klar... es ist einfach sich ein Stück vom Kuchen abzuschneiden und zu sagen: Wir gehen nun auch als HELLOWEEN Nr. 3 auf Tour! So könnte man es sehen wenn man will, aber da machen wir uns eigentlich gar nicht so viele Gedanken drüber. Wir kriegen das immer nur mit weil wir das immer gefragt werden, aber klar: Kann man so sehen, natürlich... aber habe ich nun kein Problem mit. Wir stehen trotzdem für uns, unsere Alben haben immer einen sehr eigenen Sound - während andere doch oft sehr ähnlich klingen. Jeder wie er will, Musik ist für alle da!



Ist also überhaupt kein Thema für euch?



Nö! Wenn sie keines draus machen ist uns das eigentlich auch egal.



Zum Thema Sound: Ihr habt euer neues Album ja auf Teneriffa aufgenommen. Wie kommt es eigentlich dazu, dass ihr da euer Studio habt?



Also das ist Andis Studio und das hat er einfach, das hat sich irgendwie so entwickelt. Also ich glaube bei "Better Than Raw" fing das an, dass aus irgendwelchen logistischen Gründen musste er dort Vocals aufnehmen. Und dann hat er das aufgebaut und seitdem nehmen wir eigentlich immer da auf. Also "Dark Ride" war glaube ich das erste Album was wir komplett dort aufgenommen haben.



Ich bin dann eigentlich durch mit meinen Fragen - hast du noch ein paar abschließende Worte an die Fans die sich auf Album und Tour freuen?



Das ist immer schwierig! Ich würde mal grundsätzlich sagen: Bleibt am Leben, habt Spaß, kümmert euch um euch und genießt alles solange es geht. Und wenn unser Album raus kommt wünschen wir natürlich, dass ihr das aus genießt!

Review:

Best Reached Horizons

()

ANGRA – benannt nach der Göttin des Feuers aus der brasilianischen Mythologie - wurden 1991 von Sänger Andre Matos und Gitarrist Rafael Bittencourt gegründet und hatten sich von Anfang an dem frickelnden und galoppierenden Power Metal verschrieben. Die Brasilianer stehen für Speed, Melodie und eingängige Refrains, die auch keine Angst haben die Klischees der True-Fans zu bestätigen. Fans von STRATOVARIUS bis RHAPSODY wissen, von was die Rede ist. ANGRA gehören dabei zum technisch Besten was das Genre zu bieten hat (DRAGONFORCE ist da ein Vergleich), haben aber auch einen Hang zu bombastischen Arrangements. Die zehn Songs der ersten CD entstammen der Andre Matos-Ära, auf CD Nummer zwei brilliert dann (bei nur leicht geändertem Stil) Sänger Edu Falaschi mit seine etwas raueren Stimme. Die chronologische Reihenfolge der Tracks gibt die Entwicklung von ANGRA gut wieder – von „Angels Cry“ und „Holy Land“ (europäisch geprägter Power Metal mit melodischer Betonung) über „Rebirth“ bis zu „Temple Of Shadows“ und „Aqua“ (ANGRA setzten auf progressivere Töne und wurden auch härter). ANGRA Fans haben bis auf das LED ZEPPELIN-Cover „Kashmir“ zwar eh‘ alles im Schrank – und so liefert die Compilation wenig Erwerbsargumente - außer ein ausführliches Booklet mit Linernotes und Kommentaren von Rafael Bittencourt zu jedem ANGRA-Album und auch die beiden EPs wird nicht jeder haben. Aber für jene welche die Band mal anchecken wollen oder bisher nur eine der Scheiben im Regal haben, bietet „Best Reached Horizons” mit 20 Tracks einen klasse Überblick. und guten Einstieg. Für die Band – welche wieder einen neuen Sänger sucht - ist „Best Reached Horizons” ein würdiger Schlusspunkt der zweiten Ära.



Disc 1

1.Carry On

2.Angels Cry

3.Wuthering Heights

4.Evil Warning

5.Nothing To Say

6.Holy Land

7.Carolina IV (live)

8.Freedom Call

9.Lisbon

10.Metal Icarus



Disc 2

1.Nova Era

2.Rebirth

3.Hunters And Prey

4.Spread Your Fire

5.Waiting Silence

6.The Course Of Nature

7.Salvation:Suicide

8.Arising Thunder

9.Lease Of Life

10.Kashmir

Best Reached Horizons


Cover - Best Reached Horizons Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 20
Länge: 114:41 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Stargazer

()

Die Australier BLACK MAJESTY bleiben sich treu und bieten auch auf ihrem 5ten Album bombastischen Euro-Metal in der Tradition älterer STRATOVARIUS oder EDGUY. Das größte Plus von BLACK MAJESTY ist die Stimme von John Cavaliere, welcher sich mit seinem kraftvollen Organ hinter keinem der etablierten Euro- oder US-Shouter verstecken muss. Weiterentwicklung findet im Hause BLACK MAJESTY nur in kleinsten Dosen statt. Man kann auch sagen, dass die Jungs ihren Stil gefunden haben und selbigen eben nur feinjustieren. Da sie aber ihr Metier ohrenscheinlich gut beherrschen, wäre es auch dämlich, großartige Experimente zu versuchen. So kommt eben wuchtig produzierter, professioneller Euro Power Metal aus den Boxen, welchen Fans dieser Musikrichtung bedenkenlos anchecken können. Das epische „Symphony Of Death“ oder die Speedgranate „Edge Of The World“ mögen als Anspieltips herhalten.

Stargazer


Cover - Stargazer Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 48:35 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Silverthorn

()

Ob KAMELOT mit ihrem neuem Werk „Silverthorn“ und mit ihrem neuen Sänger Tommy Karevik die Vorgaben der überragenden Vorgängeralben wieder erreichen können, war eine der Fragen welche sich die Fan-Gemeinde stellte. Und Ja – Sie können. Das der Neue am Mikro was kann, fiel ja schon 2008, beim dritten Werk von SEVENTH WONDER („Mercy Falls“) auf. Dass er aber sein eigenes Stimmvermögen mit den ausgefeilten Gesanglinien des bisherigen Sängers Roy Khan in nahezu perfekter Symbiose kombiniert, dürfte alle KAMELOT-Affinados in Verzückung versetzen. Mit dem Schweden haben Youngblod & Co. sicher den perfekten Ersatz gefunden; wer nicht sehr genau hinhört, wird oft keinen Unterschied bemerken.

Und auch musikalische überzeugt „Silverthorn“ auf ganzer Linie. Man geht Anno 2012 wieder weniger düster zu Werke – obwohl das Konzept des Albums eher eine melancholisch dunkle Geschichte zugrunde liegt: Die Geschichte von einem Mädchen, welches in den Armen ihrer Zwillingsbrüder stirbt und dabei ein Geheimnis mit ins Grab nimmt. Verzweiflung, Schuldgefühl, Wahrheitsfindung sind die Themen. Um den „Silverthorn“ rangt sich dabei ein Geheimins, das der Hörer selbst ergründen muss. Weniger düster kommt „Silverthorn“ also daher – und auch die auf den letzten beiden Werken zunehmende Progressivität wird nun songdienlicher eingesetzt. KAMELOT stehen wieder für große Melodien in epischer Breite – „Epica“ und „The Black Halo“ sind die Alben mit den sich „Silverthorn“ messen darf. Ausgefeilte Arrangements verstärken die symphonische Ausrichtung des Gesamtwerkes – das Intro „Manus Dei" und das Outro „Continuum haben richtiges Monumentalfilm-Format. Für noch mehr Abwechslung sorgen auch wieder die für manche Parts eingesetzten weiblichen Vocals - Amanda Somerville, Elize Ryd von AMARANTHE und Alissa White-Gluz von THE AGONIST(mit starken Growls beim Opener). Songtechnisch ist hier alles Topp. „Prodigal Song“ mit seinen drei Teilen („Pt. I - Funerale, Pt. II - Burden of Shame, Pt III - The Journey“) setzt dabei den Höhepunkt – der am Ende platzierte 9-minütige Track startet verhalten mit Orgel und zartem Gesang, nur um sich dann über harte Gitarrenriffs zu einem bombastischen Ende mit superben Refrain zu entwickeln. Aber auch die melancholische Klavier-Ballade „Song For Jolee“ (Gänsehaut) oder vor allem das dramatische „Torn“ mit einem der besten KAMELOT-Refrains ever sorgen für verzücktes Staunen. „Silverthorn“ ist eines der Alben, die für 2012 in Erinnerung bleiben werden. KAMELOT manifestieren sich hier auf unheimlich hohem Niveau - der TIPP für alle Genrefans daher unausweichlich.

Silverthorn


Cover - Silverthorn Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 53:54 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

Subscribe to RSS - Power Metal