Review:

Square One

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No Death Metal, sorry. MINORA kommen zwar aus dem Land der elchüberfahrenden Death Metal-Horden, haben aber mit Entombed nix am Hut. Ein Power Metal-Klon sind sie auch nicht, sonst wäre das Review hier wohl auch schon zu Ende haha. MINORA fahren die moderne Metalschiene, Tool und Meshuggah mal als Stichwörter. Emotionaler Gesang, klar dargeboten und manchmal von geflüsterten Backing Vocals unterstützt, ist das herausragende Merkmal des Schwedenhaufens. Der Bass wummert dazu ähnlich wie bei Korn (ich hätte mir auch nie träumen lassen Korn mal in einem Review zu erwähnen) und ist einfach nur coolwummernd. Wenn man mag, kann man der ganzen Chose den Nu Metal-Anstrich geben, aber das widerstrebt mir schon aus Prinzip hehe. MINORA aber sicher nicht, denn die vier Songs sind eindeutig von Acts wie Ill Nino, System Of A Down oder Tool inspiriert und dabei (schwedentypisch) sehr gut verarbeitet worden. "Square One" glänzt mit einem erstklassigen Sänger, emotionalen Songs (die fast ausschließlich im Mid Tempo unterwegs sind) und einer guten Produktion - das einzige was mich störte ist die Fixierung auf langsame Songs. MINORA können sicher auch mal nen schnell Kracher einbauen, das würde ein komplettes Album auflockern. Auf ner MCD sind vier Mid Tempo-Songs nicht so wild, vor allem nicht wenn sie so gut sind wie in diesem Fall, aber über 45 Minuten sollten MINORA noch ein wenig an der Abwechslung im Songwriting feilen. Wenn sie das tun, wird der hoffentlich bald kommende Longplayer ein Fest für Freunde des modernen amerikanischen Metals.

Square One


Cover - Square One Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: 16:15 ()
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Phoenix

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Klingt fast nach einer kompromisslosen Mischung was sich selbst Ragga Infected Metal nennt. So ein Motto ist im Sinne der Abwechslung sicher löblich, die Umsetzung aber dann leider alles andere als kompromisslos ausgefallen. Und somit verpufft ein Großteil des guten Willens bevor er zünden kann. Moderner Metal, der zwar über weite Strecken recht ordentlich groovt, dem aber das Prädikat Ragga Infected erst mal nicht aufs Auge passt und der sich auch nicht weiter von der Masse abheben kann. Aber dafür ist auch einer der zwei Männer an den Vocals zuständig. Und wenn er denn mal singen darf, dann wird ANODYNE 29 durchaus originell. Leichte Selbstironie, die bei der Mischung von gutlaunigem Ragga und hartem Metal zwar fast zwangsläufig aufkommt, die aber niemals in plumper Blödelei endet. Leider teilt sich der Mann sein Mikro aber mit einem zweiten Sänger. Und dieser reißt fast gar nichts und hilft jedem guten Songansatz den Garaus zu machen und ihn dem Status des Besonderen zu berauben. Mehr Emotionen die Herren und mit mehr Mumm an eine kompromisslose Umsetzung der Idee! Auf einer zweiten CD befinden sich drei selber produzierte Videos der Band.

Phoenix


Cover - Phoenix Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 30:38 ()
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Stop Playing God

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Wenig Neues von EXILIA. Nachdem die Italiener um Powerfrau Masha bei der IN EXTREMO Tour zeigten, wie viel mehr Power sie auf der Bühne freisetzen können als auf ihrer EP, folgt nun mit "Stop Playing God" eine kleine Ernüchterung. Die Maxi knüpft nahtlos an den letzten Songs an, erneut fehlt die Power die sie abheben würde vom Gros. "Stop Playing God" erinnert vom Aufbau und den Stilmitteln her, fatal an den EP Titeltrack "Underdog". Und somit deutet sich an, was bereits zu ahnen war. Dass nämlich die Abwechslung bei EXILIA vielleicht auf der Strecke bleibt. Schöne Melodie, weiblicher Gesang und flotter Rock hin oder her - Originell ist daran nichts, wem das reicht, der bekommt eine kalkulierbare Ladung New Rock. Die Maxi wird neben dem Titeltrack u.a. auch "I Guess You Know" (feat. Micha/IN EXTREMO) und einen Secret Internet Access enthalten.

Stop Playing God


Cover - Stop Playing God Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: -:- ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Ripped Apart

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TWELVESTEP sind der Beweis, dass junge Bands aus Schweden nicht zwangsläufig Spandexjeans tragen oder Splatterfanatiker sind. Der Fünfer aus Halmstad spielt recht groovigen, modernen Metal, der Einflüsse von Slipknot bis Machine Head nicht von der Hand weisen kann. Doch im Gegensatz zu vielen gesichtslosen Klonen bemühen sich TWELVESTEP um eigene Identität und verfallen nicht in das ausgelutschte Muster der laut/leise-Dynamik (etwas, das ich am sog. New Metal echt hasse). Die drei Songs des Demos sind hauptsächlich im Mid-Tempo unterwegs und leben vor allem von der Stimme Lennarts, der sowohl im cleanen als auch im aggressiven Slipknot-Bereich eine gute Figur macht und durch seine Variabilität dem manchmal vorhersehbaren Songaufbau entgegenwirkt. TWELVESTEP sind eine junge Band, die mit "Ripped Apart" zeigen, dass sie auf dem richtigen Weg sind. Wenn sie noch ein wenig am Songwriting arbeiten und nicht immer mit angezogener Handbremse agieren (das alte Machine Head-Syndrom haha), wird das was.

Ripped Apart


Cover - Ripped Apart Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 3
Länge: 13:46 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

New Time Method

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LOFFT blasen zum Angriff auf die norddeutschen Trommelfelle. Und weil LOFFT dies nicht auf die brachiale Art tun, sondern viel Melodie im Spiel ist, braucht man dafür auf jeden Fall die Gewaltenteilung bei den Gitarren. Und diese zelebrieren LOFFT grade beim Opener "Heal" in Vollendung, zwischen fettem Brett und einer klasse Melodielinie. Und eigentlich muss sich der sehr treffsichere und emotionale Gesang nicht dahinter verstecken und doch wirkt der Mann am Mikrofon manchmal fast etwas schüchtern und könnte durchaus noch schärfer die Akzente setzen. Kritik auf dem insgesamt erstaunlich hohen Niveau beinhaltet immer auch Anerkennung dafür, dass der Rest professionell bis ins Kleinste ist. Denn "New Time Method" bringt frischen Wind ohne jedoch das Rad im New Rock/Metal neu zu erfinden. Der Gesang ist darüber hinaus extrem vielseitig gelungen, steuern doch gleich alle vier Mannen der ersten Reihe ihre Stimmen bei und bereichern die Musik enorm. Sehr angenehm wirkende Musik mit ausreichend Härte, originellen Ideen und Melodie ohne penetrant zu wirken. Sehr cremige Sache das, warten wir auf mehr als diese drei Songs!

New Time Method


Cover - New Time Method Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 3
Länge: 11:9 ()
Label:
Vertrieb:
Interview:

Alpha I.D.

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InterviewÜberall laufen zurzeit Cover von irgendwelchen Liedern...



Ihr haltet euch aus dem Coverzirkus also raus?



Wir wollten es irgendwann mal machen. Also wir hatten uns das mal überlegt, denn ich finde live ist das durchaus in Ordnung. Es bringt live schon was noch mal so einen Reißer zu bringen. Auf einer CD aber auf keinen Fall. Mir schwebt da momentan aber auch kein Lied vor, auf das ich Bock hätte. Eigentlich ist es auch daran letztendlich gescheitert, dass wir uns gar nicht einigen konnten.



Ideen gab es demnach schon?



Wir haben irgendwann mal "Poison" von Alice Cooper probiert, es dann aber doch wieder verworfen. Es war uns einfach lieber, eigene Sachen zu spielen... Das Problem ist aber auch gewesen, dass wir meistens bisher recht kurze Spielzeiten hatten von 30 bis 45 Minuten. Und da ist es dann ja irgendwie albern eine Coverversion reinzupacken. Wenn man 90min spielt oder so, ist das ganz cool denke ich! Wir sind immer schon froh wenn wir genug von unseren eigenen Liedern unterbringen, denn eine Stunde könnten wir schon mit eigenen Songs füllen.



Auf eurer EP findet man nur drei dieser Songs...



Ja genau, das sind unsere Neuesten, zumindest waren sie das zu dem Zeitpunkt als wir sie aufgenommen haben unsere Neustens, die sind jetzt ungefähr ein Jahr alt.



Und ist schon ein Nachfolger in Sicht?



Wir haben uns schon mit dem Typen abgesprochen der schon die letzte CD aufgenommen hat und wir wollen das jetzt im März in Angriff nehmen, wieder ungefähr vier Songs. Das letzte Mal haben wir vier Tage gebraucht und auch dieses Mal werden es wohl vier oder fünf Tage sein. Das ist ein Kollege den wir schon lange kennen.

Das Intro dazu habt ihr selbst gemacht? Weil man sonst Elektronik in euren Songs ja vergeblich sucht...



Ja, das ist von uns. Bei zwei Lieder haben wir eigentlich auch noch Intros. Das letzte mal im MarX haben wir zum ersten Mal auch im Set diese Intros benutzt. Also der Mischer hat eben die CD dafür aber wir hatten das vorher noch nie probiert. Bisher hatten wir immer nur vor dem ersten Song ein Intro, und das ist auch nie ein Problem. Ich meine da drückt eben jemand auf Play und das läuft das Ding. Im Set ist das immer ein bisschen schwer, weil es eben von einer ganz anderen Position kommt, unser Schlagzeuger dann den richtigen Einstieg treffen muss und so weiter. Mit dem Gesang hab ich’s da noch am leichtesten.



Wollt ihr das denn noch stärker in eure Musik integrieren?



Hmm... nein, eigentlich nicht. Es ist schon ganz cool, aber das Problem ist, dass man denn entweder nen DJ mit der auf der Bühne hat, der dann die ganze Zeit Faxen macht oder man lässt es durchlaufen und spielt auf Klick. Aber das mag ich persönlich nicht wirklich...



Euch gibt’s jetzt seit 2 Jahren?



Eigentlich als ALPHA I.D. seit 2001, die Jungs spielen aber schon seit 1996 zusammen. Es gab da mehrere Umbesetzungen und Sänger und so weiter...



Und wie kamst Du dann dazu?



Ich hab selber eine Anzeige aufgehängt bei Amp Town und habe da auch eine Anzeige von denen gesehen und auch von einer anderen Band... Und ich hab zuerst bei der anderen Band angerufen, da aber keinen erreicht. Naja, dann hab ich eben bei ALPHA I.D. angerufen. Und die wollten mich dann auch gleich haben. Es hatte sich ehrlichgesagt auch keine andere gemeldet...



Und stilistisch hat das gleich alles gepasst?



Ja eigentlich schon. Es hat sich zwar was verändert, aber das war nicht alleine mein Verdienst. Es war so, dass sechs oder sieben Lieder reine Instrumentals waren, als ich zur Band kam. Da habe ich also erst mal Texte für geschrieben. Eine ziemlich schwere Sache, weil die Songs nicht klar nach Strophe/Refrain gegliedert waren. Das war ein ziemliches Gewurschtel für mich, dazu Texte zu schreiben.



Die Sachen die schon bestanden, waren sehr Old School lastig. Wir haben dann angefangen neue Songs zu schreiben und das ist dann doch heute sehr stark Richtung New Rock, New Metal gerutscht. Aber eigentlich immer noch ein bisschen mit den alten Anlagen, die irgendwie auch keiner von uns wirklich missen möchte.



Die Songs auf eurer EP sind aber zum Teil doch klassisch New Metal vom Songwriting her...



Jaja, das schon. Ich würde aber sagen dass ist bei uns mehr eine Art Zufall. Es ist nicht so, dass wir da rangehen und uns sagen: "Hey, das muss aber so und so klingen". Ich finde wenn man sich andere New Metal Bands anhört, hört man doch immer diese selben Schemata raus.



Und das ist bei euch nicht so?



Zum Teil schon, zum Teil ist aber wirklich zufällig. Wir streiten uns eigentlich immer ziemlich beim Schreiben der Songs... irgendjemand kommt meistens mit ner Idee. Und manchmal ist es so, dass jeder seinen Teil dazugibt und nach einer Probe steht das Lied, natürlich noch ohne Text, den schreibe ich eigentlich immer später erst. Aber zur Zeit haben wir zwei Lieder in der Mache, wo wir uns wirklich nicht einig werden können wie sie weitergehen sollen oder wie es jetzt klingen soll und die stellen wir irgendwie immer wieder hinten an.



Aber du hast schon recht, zwei von den drei Songs auf der EP sind nach einem klaren Schema aufgebaut. Das letzte Lied der EP ist dagegen ziemlich vertrackt. Es gibt zwar eine Art Refrain aber das Thema taucht nachher eigentlich nicht mehr auf. Bei den anderen ist klar zu erkennen was Strophe und was Refrain ist. Manchmal ist es aber auch so, dass ich noch mal ganz gerne den Refrain singe, wenn ich ihn ganz gut finde!



New Metal ist heute fast schon ein Schimpfwort geworden, gibt’s nicht einfach schon zu viel gleiches in dieser Musikrichtung?



Es gibt einfach zu wenig Gutes momentan. Ich fand die ursprünglichen New Metal Sachen wirklich interessant, KORN war damals echt was Neues. Früher hab ich viele Crossoversachen gehört, eigentlich nie diese Metal Geschichten. Mit 11 oder 12 hab ich vielleicht auch mal METALLICA gehört, das war aber auch das einzige aus dieser Richtung. Crossover ist tot hieß es dann ein paar Jahre lang und heute ist solche Musik wieder mega erfolgreich. Ich bin aber auch nicht so er Plattenkäufer ehrlich gesagt.



Ihr habt aber eine Frau am Mikrofon, das hatte KORN natürlich nie, da bieten sich andere Namen als Vergleiche an...



Och na ja... unserer Hörer sind sich wie auch wie selber ziemlich uneins darüber, was wir denn jetzt eigentlich genau machen. Wir planen das nicht. Auch wenn wir auf die Bühne gehen, überlegen wir uns vorher nicht großartig was passieren wird. Deswegen haben die Leute aber glaube ich oft ein Problem damit uns in Schubladen zu stecken, bei uns ist das nicht so einfach.



Schubladen hin oder her, eine Rockband in Deutschland mit weiblicher Sängerin muss sich fast immer an Guano Apes und Co. messen...



Das passiert häufig wenn die Leute lesen oder hören was wir für Musik machen aber noch nicht die Musik an sich. Wenn ich manchen erzähle, dass ich in einer Band singe und wir etwas heftigere Mucke machen, kommt immer "Ach, wie Guano Apes?"



Und wo ist nun der Unterschied?



Wir sind nicht so rockig denk ich mal... Wir sind härter und eben metallischer. Wir haben zwar auch einen melodiösen Bass wir im Rock, aber die Gitarren spielen schon ein ganz schönes Brett und Metalparts.



Eigentlich mag ich DIE HAPPY ohnehin viel lieber... das Problem bei allen female fronted Bands ist oft, dass die Band ausschließlich auf die Frau reduziert wird.



Ist das aber nicht meistens so, dass immer der Sänger oder die Sängerin im Mittelpunkt steht. Es ist fast egal welche Band... fast immer ist es doch die Frontperson und vielleicht noch mal ein anderer. Aber das man eine Band als ganzes wahrnimmt, geht doch echt wenn man eine reine Boy- oder Girlgroup hat, bei der es dann wirklich keinen gibt, der direkt an der Front steht. Ich glaube bei uns sind die Aufgabenbereich so gut verteilt, dass keiner ein Problem damit hat, mal im Hintergrund zu stehen. Es hat ja jeder die Möglichkeit, dass zu tun auf der Bühne was er will, wer abgehen möchte, kann das gerne tun! Früher, als sie noch keinen Sänger hatten, hat Paddy die Ansagen gemacht, die anderen sind da eh nicht so für zu haben.



Wo siehst Du denn live eure Stärken dann, absprechen tut ihr euch ja nicht wie Du gesagt hast.



Ich denke wir sind alle ziemlich versiert was die Musik angeht und jeder trägt seinen Teil dazu bei, dass es funktioniert, es würde wahrscheinlich in keiner anderen Konstellation funktionieren. Jeder hat seine Aufgaben und jeder kennt sie auch. Es wechselt jedoch manchmal, gerade wenn’s um Songwriting geht kommen oft von allen Vorschläge.



Deine Stimme kommt live deutlich besser rüber als auf der eurem Demo, woran liegts?



Es ist generell ein Problem von meiner Stimme oder vielleicht fehlt mir auch noch die Übung, ich weiß es nicht. Vielleicht weil die meisten Leute die Musik machen, einfach öfter auf der Bühe als im Studio waren. Und mir geht es auch so, ich weiß einfach auf der Bühne meine Stimme besser einzusetzen als im Studio. Ich bin mit der letzten Aufnahme zwar nicht 100% zufrieden aber doch deutlich zufriedener als mit allem was ich davor gemacht habe, denn man merkt schon, dass der Gesang nicht einfach nur lustlos drübergemischt wurde.



Die Texte sind von Dir alleine geschrieben. Worüber singst Du?



Es gibt einige der üblichen Themen, über die es häufig geht, wie den Umgang mit anderen Leuten. Manchmal sind es irgendwelche spontanen Gegenheiten...

...die Dir wichtig sind oder nicht?



Teils teils. Manche Texte entstehen beim dazusingen im Proberaum, das sind meistens die, die mir nicht so wichtig sind. Manchmal ist es aber auch so, dass ich erst mal einfach irgendeine Zeile drübersinge und mich zuhause hinsetze und den richtigen Text schreibe. Oft sind es dann Schlagwörter um die ich einen Text konstruiere, wo ich zwar schon hinterstehe, die aber nicht so ganz von Herzen kommen.



Solche Texte gibt es aber auch?



Ja, auf jeden Fall!



Wie wichtig ist Dir denn, dass auch das Publikum Deine Texte versteht?



Ich glaube es ist ganz schwer, die Texte direkt zu verstehen. Live ist das dann so, dass man die Leute angucken kann oder bestimmte Gesten macht um zu zeigen dass es darum oder darum geht. Bei den Aufnahmen auf CD weiß ich ja selber, weil es mir auch so geht, dass es Texte gibt die einem was bedeuten und andere, die einem egal weil einem die Musik gefällt und man beim lesen des Textes denkt "OK, das hättest Du auch lassen können...".



Was steht bei euch an in der Zukunft?



Uns Bands geht es irgendwie ein bisschen auf die Nerven, dass es in Hamburg kaum noch Auftrittsmöglichkeiten gibt für Bands, die ihre Musik zwar ernstnehmen, aber doch als Hobby betreiben, ohne dass ein Wettbewerb ist. Überall muss man Antrittsgage zahlen und es bringt einfach wenig Spaß. Deswegen hat unser Paddy jetzt auch die Finger in der New Noise Festival Geschichte drin um mal was anderes zu machen. Denn diese ganzen Wettbewerbe sind nur unnötiger Stress, beim Publikum gibt es Rivalitäten und dämliches Konkurrenzdenken, dabei wollen wir doch einfach nur unseren Spaß haben. Ich habe auch irgendwie das Gefühl, dass mittlerweile die Identifikation mit den Bands, auch wenn sie nicht sonderlich bekannt sind, ins Unermessliche steigt. Und die Leute wirklich Kommentare abgeben, die die "eigene" Band in den Himmel loben und die anderen am liebsten skalpieren... Wir sehen uns!


Eben, seid alle nett zueinander! Und Euch viel Glück bei allem was ihr tut, danke für das Interview.

Review:

Multiple Organ Harvest

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Herr Jelencovich schien mit B-THONG nicht ausgelastet. Und gängige Praxis um solche Arbeitstiere zu besänftigen: Man gibt ihnen mehr Arbeit. Zum nunmehr vierten Male tobt er sich auch mit TRANSPORT LEAGUE aus. Und auch "Multiple Organ Harvest" groovt wie nur was. Die Spielfreude und die Power gehen ihnen niemals aus, wohl aber leider die Ideen. Und da die vier Herren eben keinen Rock´n Roll veranstalten wo man dies gutmütig, ja gar dankbar toleriert, fällt einem das einseitige Songwriting doch auf. Harte Gitarren zwischen Hardcore und Metal führen zu Songs zwischen thrashigen Anleihen, deathigem Flair und newmetallischen Phrasen. Diese Mischung ansich ist gut gemacht, wird aber eben viel zu zahnlos variiert. Was über diesen Umstand hinwegsehen lässt, ist eventuell der erneut superbe Gesang ihres Frontmannes, der den Songs Leben und Energie einhaucht. Kompromisslos auf die Fresse, fett gegroovt und Spaß dabei, brachial in den Bauch und totgeschrien. Und so wenig Rock´n Roll ist es dann vielleicht am Ende auch gar nicht.

Multiple Organ Harvest


Cover - Multiple Organ Harvest Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 37:46 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Fifty Five

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"Ähnlich wie Fear Factory" - mit diesen Worten hat Torben mir die CD zukommen lassen und mich als alten FF-Fan ganz rollig gemacht (und natürlich mit seinem Augenaufschlag haha). Ich meine, "Demanufactury", Martyr", Edgecrusher" - wer will da nicht eine Band haben, die ähnlich wie die Amis klingt? Vor allem, wenn man auf das neue Album von dreiviertel Fear Factory (ohne die Painkugel Dino) wolh noch ein wenig warten muß. Player an, CD rein. Man, BIOSYSTEM 55 sind nicht annähernd so gut wie Fear Factory. Das fängt beim langweiligen gepreßten Gesang an, der nur in cleanen Passagen überzeugen kann ("Aura") und dann auch eher nach Korn als nach FF klingt. Weiter geht’s mit dem einfallslosen Drumming, das sich mit einem Mr. Herrera niemals messen kann, bei Sepultura klaut ("Violatech") und im Duett mit dem Bass einfach nur lahm ist. Der Bass klingt übrigens auch wie eine 1:1-Kopie von Korn, ätzend. Gitarrist Nillo läßt sich immer gleiche Riffs einfallen und kann auch keine Akzente setzen. In der Band reißt also keiner mal was raus, die Songs dümpeln so vor sich hin und bieten langweiligen Nu Metal. Das Beste an der Scheibe ist der Hidden Track, bei dem die Italiener mal richtig einen auf Grind machen und man den Spaß bei der Sache hört. Aber mit ihrer regulären Mucke sind BIOSYSTEM 55 einfach lahm.

Fifty Five


Cover - Fifty Five Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 27:59 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Something 2 Die 4

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Wenn MESCHALINA eines sind, dann wohl mutig. Gekonnt manövrieren sie sich mit stoischer Gelassenheit und einem Lächeln aus dem Kielwasser ein jeder Zielgruppe. Die Mittel sind vielseitig. Exzessiver, wenig strukturierter Einsatz von Elektronika steht an erster Stelle. Ob verquere Samples, simple Keyboards oder technoide Loops, den roten Faden sucht man vergebens. Und sollte es ihn geben, dann mit dem Ziel, genau diesen möglichst gut zu verbergen. Der großteils italienische Gesang verstärkt den exotischen Eindruck. Die Basis bildet fetter New Metal, Tendenz ganz stark eher zum New als zum Metal, Rap und HipHop haben grade bei den Vocals das Zepter in der Hand. Inwiefern diese anarchische Strukturen gefallen oder einfach nerven liegt wohl an den persönlichen Vorlieben. Auf mich wirkt es aber manchmal so, als wäre nicht übersprühende Kreativität sondern eher Konzeptlosigkeit Regent gewesen. 11 Songs bei knapp 20 Minuten Spielzeit resultieren übrigens aus etlichen wenige Sekunden langen Zwischenstücken und 2 Instrumentals. Und ausgefallen ist "Something 2 Die 4" auf jeden Fall.

Something 2 Die 4


Cover - Something 2 Die 4 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 19:28 ()
Label:
Vertrieb:
Interview:

Dreadlock Pussy

Band anzeigen
InterviewWomit wir eigentlich schon beim Thema sind, impliziert DREADLOCK PUSSY doch so was wie eine Intimfrisur, oder?



Hehe, nun, vielleicht tut es das, ja. Aber diese Bedeutung wollten wir dem Namen nicht geben. Was es genau bedeuten soll, kann ich dir nicht sagen, weil wir den Namen wirklich nur aus dem Grund gewählt haben, damit die Leute ihn sich merken können. Man muss ihn einmal hören und vergisst ihn so schnell nicht mehr. Und ganz ehrlich, ich glaube keiner von uns erinnert sich daran wie wir grade auf diesen kamen. Aber es war ganz sicher eine verdammt witzige Geschichte.



Nicht der einzige Name, der verwirrt. Der Song "Akemi" scheint einen japanischen Ursprung zu haben...



Ja in der Tat, den hat er! Ich selber studiere Japanologie und wir sind eigentlich alle von der japanischen Kultur fasziniert. Vielleicht stehe ich ein bisschen mehr auf dieses Zeug als der Rest von uns, aber da ich auch für den Großteil des Artworks verantwortlich bin, schimmert der japanische Style aus vielem durch. Und es gehört schon fast zu uns irgendwie.



Daher auch der Mangastyle des CD Prints, ein Snipergirl?


Ja ganz eindeutig. Obwohl das Bild von dem Mädchen ein Freund von uns gezeichnet hat. Uns hat es gleich verdammt gut gefallen! Die Idee das Design in einem satten Rot zu halten, stand schon vorher, wir haben die Zeichnung in den Kontext eingefügt. Dass das Mädchen ein Gewehr hält, beinhaltet keinerlei tiefere Bedeutung, aber das Wort "Snipergirl" gefällt mir!



Musikalisch setzt sich die Neigung zu Japan aber kaum in Noten um... wo liegen also eure Wurzeln?



Im guten, old-fashioned Nu Metal! Als wir mit der Band anfingen, war es der kleinste Nenner, auf den wir uns einigen konnten: Wir standen alle auf ein paar laute Bands, die am Anfang dieses Genres standen. Davor hat keiner von uns in einer "echten" Band gespielt. Ein bisschen Coverkram und so, aber das variierte sehr. Da wir alle so unterschiedliche Sachen mögen, von Klassik über Techno bis Pop konnten wir uns wohl oder übel nie auf eine andere Musik einigen, die wir alle mögen.



Kam es daher auch dazu, dass ihr das Scratchen in eure Musik integriert?



Wir mögen einfach den Sound und wir denken, dass ein Scratcher der Musik ziemlich viel geben kann! Es wohl leider der all, dass viele Bands nicht wissen, was zur Hölle sie mit ihrem Scratcher eigentlich anfangen sollen. Und dann lassen sie ihn einfach ein bisschen Blödsinn machen, der nicht zu den geschriebenen Songs passt. Wir versuchen von vornherein das was er tut in unsere Songs zu integrieren im Gegensatz zum Ansatz erst mal den Song zu Ende zu schreiben und dann ein paar Scratches obendrauf zu packen. Und es tut unserer Musik richtig gut denke ich!



Hinter der Musik steht also ein klarer Plan, wie kommen die Vocals ins Spiel, die auf mich sehr persönlich und wenig abstrakt wirken...



Ich könnte Stunden darüber reden, aber manche Dinge behält man besser für sich. Ich gebe dir recht, dass der Grossteil der Texte sehr persönlich ist und ich drücke mich gerne klar aus bei dem was ich sage. Das führt dazu, dass das was du "wenig abstrakt" nennst, dabei herauskommt. Ich persönlich gebe nicht viel auf abstrakte Texte, wahrscheinlich schreibe ich sie deshalb auch selber nicht. Ich benutze meine Texte als ein Ventil, durch das ich all das herauslassen kann, was mich ärgert... denn wenn mir etwas gefällt habe ich selten das Gefühl es verkünden zu müssen! Und es ist natürlich ein guter Nebeneffekt, das sich alles Hass auf der Bühne loswerden kann... es macht mich abseits der Bühne zu einem etwas besseren Menschen wenn man so will!



Sind wir aber mal ehrlich, so ist Kreativität in der Nu Metal Szene ein Fremdwort geworden.



Das stimmt, es mag hart klingen, aber wir sehen das ähnlich. Die ganze Szene degeneriert in den letzten Jahren über die Maßen. Einige der ehemals großen Bands mit denen all das anfing sind auch den Bach heruntergegangen. Eine der wenigen Bands die wir immer noch für das respektieren was sie tun, sind die DEFTONES, obwohl ihr letztes Album auch nicht mehr so beeindruckend war. Ganz ehrlich ist nicht mehr viel verblieben, das wir schätzen. Eine Schande eigentlich!



Warum denn grade "Jacob´s Ladder" als Singleauskopplung?



Das ist eine ziemlich verdrehte Story, die damit zu tun hat, dass die erste Maxi falsch verpackt wurde für die deutschen Shops. Kulturelle Unterschiede können wirklich wichtig sein wenn es um so was geht glaube ich... Nichtsdestotrotz ist "Jacob´s Ladder" geradezu prädestiniert als Maxi. Glauben wir zumindest!



Worüber man ja sicherlich streiten kann, was ist beispielsweise mit "Ever Decreasing Circles"?



Ein guter Up-Tempo Song, der grade Live das Blut in Wallungen bringt! Die Leute lieben den Song und gehen richtig drauf ab. In dem Song geht es um etwas, dass man überall beobachten kann: Den fehlenden Respekt und die generelle Undenkbarkeit der Menschen die man jeden Tag um sich hat!



Auf der anderen Seite dann zuckersüße, fast poppige Tracks wie "Token”?



Das ist einer der Tracks, mit denen man sich richtig beschäftigen muss. Der Text zeigt einem recht deutlich warum es der "softeste" Song des Albums ist. That’s what it’s all about! Marketing und Promotion scheinen heute mehr zu zählen als ein guter Song und jeder rennt nur dem Geld hinterher. Das ist es, worüber ich schreiben wollte.



Die Niederlande ist musikalisch ein recht weißer Fleck...



Eigentlich geht hier Einiges! Haufenweise Bands sind im NuMetal Bereich unterwegs, die einen besser, die anderen schlechter. Ich persönlich mag CONCUBINE sehr gerne, auch wenn sie mich hassen werden weil ich sage sie spielen Nu Metal. Und es gibt noch eine ganze Menge anderer Bands die ihr Ding durchziehen. Wir hatten einfach mehr Glück, die meisten anderen Bands werden es nicht haben... und das ist bei einigen wirklich eine Schande!



Und wie sieht es mit Livegigs in Deutschland aus?



Ich weiß, es ist doof das zu sagen, aber checkt www.dreadlockpussy.com für Tourdaten, mir fehlt nämlich immer total der Überblick wo wir wann spielen!



Apropos Homepage, auf selbiger findet sich zur Zeit eine Umfrage zum Thema MP3, wo siehst Du die Probeleme?



Ich sehe sie hauptsächlich darin, dass die Leute sich nicht mehr überlegen, in welche Musik sie ihr Geld investieren wollen. Sie sehen Musik als etwas, dass es kostenlos gibt. Aber das ist eben nicht so und diese Wahrnehmung muss sich ändern! Sonst wird es bald gar keine Musik mehr geben. Und ganz sicher wird es nicht der Pop sein, der sich als erstes verabschieden muss. Vielleicht kommt irgendwann eine Lösung für dieses Dilemma, momentan sehe ich sie aber nicht.



Gesetzt der Fall ihr könntet euch eine Band aussuchen mit der ihr Touren wollt....



Hmm... schwer zu sagen. Realistisch wäre vielleicht Hed(PE), mit denen wir bereits gespielt haben und mit denen wir uns privat gut verstehen. Musikalisch wären die DEFTONES was... Vielleicht NINE INCH NAILS, aber der Gedanke macht mir fast Angst, sie sind so grenzenlos göttlich!



Wenn ihr ein paar armen Hunden aus Holland eine Chance geben wollt, checkt unser neues Album! Ihr werdet es nicht bereuen...

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