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Gnosis

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SPECTRAL LORE sind bekannt für Kapitel-gleiche Veröffentlichungen. Die ersten Alben wurden schlicht von „I“ bis „III“ durchnummeriert („Sential“ aus 2012 einmal außenvorgelassen). Was als zugegebener Maßen trister Ambient Black Metal begann wurde dabei immer experimenteller. So wandte sich Einzelkämpfer Ayloss nicht nur der hinduistischen Philosophie sondern auch dem Kosmos zu, was natürlich leicht orientalische bis kosmische Klänge in seinen „Ambient Epic Transcendal Black Metal“ brachte.
Da sich hinter dem Musiker chaotischer Klänge wohl offenbar doch ein Freund der Ordnung verbirgt wurden die neusten Stücke nach Stil sortiert und werden gesondert veröffentlicht. Das erste Kapitel dieser EP-Folge beschrieb das recht spacige „Voyager“, während die aktuelle EP „Gnosis“ sich orientalischen Klängen widmet. Auf der dritten EP sollen orchestrale Elemente in die Musik einfließen.
Während „Voyager“ mich als reines Instrumentalwerk mit seinem kosmischem Klang nicht ganz überzeugen konnte, ist den Griechen mit „Gnosis“ doch etwas ganz eigenes gelungen. Das Ziel war es, orientalische Musik (schwarz)-metallisch zu interpretieren und das geht ja bekanntlich ziemlich oft schief – weil die orientalischen Teile zu dominant sind. Anders jedoch bei SPECTRAL LORE: Hier steht der Metal klar im Vordergrund. Die sehr Gitarren-lastigen Stücke treiben düster voran und verirren sich dabei weniger oft, aber doch klar hörbar in orientalischen Melodien. Dabei gibt es sogar die typischen Black Metal-Vocals – doch diese sind hier (leider)noch mehr im Hintergrund gehalten als auf SPECTRAL LORE’s bisherigen Veröffentlichungen. Man hört sie kaum, bis gar nicht, vielmehr nur als ein schwaches Flüstern im Hintergrund. „Averres‘ Search“ gibt sich als akkustischer Part mit Rasseln und seichtem Geklimper, bevor SPECTRAL LORE zu dem progressiven und immer düsterer werdenden „A God Made Of Flesh And Consciousness“-14-Minüter ausholen. „For Aleppo“ bildet ein etwas rauschiges Outro.

Gewöhnungsbedürftig ist die EP, die mit einer Gesamt-Spielzeit von immerhin 49:30 Minuten eigentlich den Status „Album“ verdient hätte. Am ehesten kann ich da wirklich auf die ersten beiden Songs „Dualism“ und „Chaos Prevails“ verweisen.

Gnosis


Cover - Gnosis Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 49:30 ()
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In The Light Of A Sinking Sun

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REPTILE MASTER haben verdammt schlechte Laune, so viel steht fest. Dabei sehen die fünf Norweger im Booklet eigentlich ganz nett aus. Ihr Debütalbum „In The Light Of A Sinking Sun“ aber scheint aus einer anderen Welt zu kommen, einer dunklen und hasserfüllten Welt, in die sich niemals ein Sonnenstrahl verirren wird. Quälend langsam und scheinbar endlos walzen die ultratiefen und extrem verzerrten Gitarrenriffs, irgendwo im Hintergrund wird immer mal wieder geschrien oder gekeift, Melodien gibt es keine. Die Stücke haben auch sonst keinerlei Wiedererkennungsmerkmale und sind daher so gut wie nicht voneinander zu unterscheiden. Lediglich im Schlussteil des abschließenden achteinhalbminütigen Titel-Tracks ist ein Anflug von Harmonie erkennbar, hoffnungsvoll klingt das trotzdem nicht.

„In The Light Of A Sinking Sun“ ist ein fieser Brocken von einem Album. Die Musik ist dermaßen zermürbend, dass sie eigentlich nicht zu ertragen ist. Live könnte ich mir einige SUNN O)))-Momente vorstellen, aber auch die sind ja nichts für schwache Nerven. Wer zu Suizidalität neigt, sollte unbedingt die Finger von der Scheibe lassen.

In The Light Of A Sinking Sun


Cover - In The Light Of A Sinking Sun Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 38:30 ()
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Deliverance & Damnation (4-CD) (Re-Release)

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Passend zum 25. OPETH-Jubiläum kommen die Anfang der 00-Jahre veröffentlichte Alben „Deliverance“ (2002) und „Damnation“ (2003) nun als „Doppelalbum“ – was es ursprünglich ja auch war – auf den Markt.
OPETH-Mastermind Mikael Akerfeldt hatte damals die Idee, seine Songs in zwei Hälften zu teilen. Einen harschen, im OPETH-Death-Metal-Kontext durchaus üblichen Teil; und in einem sehr ruhigen, semiakustischen Teil. Warum die beiden Alben mit Versatz erschienen soll hier aber nicht interessieren. 13 bzw. 12 Jahre später gibt es „Deliverance & Damnation“ nun also in gemeinsamer Form – und dass dann gleich als Rundum-Wohlfühlpaket für den potenten Zweitkäufer. Dabei wurden beide Alben nicht nur Re-Mastered, sondern neu abgemischt, was der Die-Hard-Fan durchaus hören dürfte. Das Original-Producer Steven Wilson (PORCUPINE TREE) beim ruhigeren „Damnation“ eher marginal zu Werke ging überrascht wenig. Das harte „Deliverance“ wurde damals ja von Andy Sneap bearbeitet, nun durfte mit Bruce Soord (PINEAPPLE THIEFS) eine anderer ran – was dazu führt, dass das schon vorher „fette“ Album nun noch einen Tick fetter rüberkommt. Ob man diesen „neuen“ Sound dann auch noch unbedingt als DVD im 5.1-Mix benötigt überlasse in der Bewertung den Klangfetischisten – ebenso das Urteil über die Qualität der 3-fach-LP (180gr-Vinyl, black). Eher schon nach meinem Geschmack die hochwertige Aufmachung als 4-CD-Buchset, mit 32-seitigem Booklet (neue Fotos und neue Linernotes von Mikael Akerfeldt und den Musikjournalisten Jerry Ewing) und überarbeitetem Artwork von Originalkünstler Travis Smith.


Musikalisch ist meinen Reviews von damals („Deliverance“ und „Damnation“) an sich nichts hinzuzufügen – außer dass beide Alben in ihrem jeweiligen Klangkosmos den Halbwertszeit-Test mit Bravour bestanden haben. Selbst im unbegreiflich guten Backkatalog von OPETH kramt man sie auch nach Jahren immer noch vor. Zeitlos gut halt und deswegen jedem Fan anspruchsvoller Musik – hart wie zart – absolut zu empfehlen.

Deliverance & Damnation (4-CD) (Re-Release)


Cover - Deliverance & Damnation (4-CD) (Re-Release) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 105:12 ()
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Rammstein In Amerika

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RAMMSTEIN haben sich in den letzten Jahren rar gemacht, "Liebe ist für alle da" als letztes Studioalbum hat auch schon sechs Jahre auf dem Buckel. Da kann eine Doppel-DVD, bestehend aus Konzertmitschnitt und Dokumentation, leicht als Geldschneiderei oder Lückenfüller missverstanden werden. Bei dem Aufwand, der für die Dokumentation betrieben wurde, ist das Erste eher unwahrscheinlich und die Kombination aus Dokumentation und Livemitschnitt zu umfangreich, um das Zweite zu sein.

 

In der Dokumentation geht es in gut zwei Stunden um die Anfänge der Band in der Ost-Berliner- und DDR-Punkszene, die ersten Gehversuche in Amerika und die Headliner-Tour 2001, die im Schatten von 09/11 interessant wurde, um es mal vorsichtig auszudrücken. Das Berliner Künstler-Kollektiv berichtet in der Doku sehr offen und authentisch über die Erfahrungen in den USA. Dabei wurde darauf geachtet, dass die Musiker auch als Familienväter in den besten Jahren noch cool wirken, gerade bei Frisur und Kleidung. Es ist sehr aufschlussreich, was von ihnen und dem Off-Sprecher berichtet wird, gerade die Gründe für den Entschluss, es in den USA zu versuchen, werden deutlich. Ein wenig im Hintergrund bleibt der gutbürgerliche Hintergrund einiger RAMMSTEIN-Musiker, aber das würde vielleicht zu sehr ins Detail gehen.

In der Doku kommen viele Wegbegleiter wie Booker, Promoter, Fans und Plattenfirmenmanager zu Wort, die von den ersten Gehversuchen bei kleinen Shows berichten und den Weg über Touren mit beispielsweise LIMP BIZKIT bis hin zur RAMMSTEIN-Headliner-Tour erläutern. Musiker kommen ebenso zu Wort und berichten von Begegnungen mit den Deutschen, von Iggy Pop über Scott Ian bis hin zu Marilyn Manson und Moby reicht die Palette. Nicht alles ist spannend und einiges auch durch die US-zentrierte Sichtweise für deutsche Zuschauer eher banal, aber alles in allem passt die Auswahl der Gäste, runden sie doch das Bild ab.

Die Macher der Doku haben eine gelungene Mischung aus Originalaufnahmen, Musikclips und Gesprächssequenzen zusammengetragen, die keine Wünsche offen lässt und die zwei Stunden wie im Flug vergehen lassen.

So ist die Dokumentation sehr gelungen und kann als Musterbeispiel für eine Band-/Tour-Doku dienen. RAMMSTEIN machen keine halben Sachen, das wird hier deutlich. Es sind viel Zeit, Gedanken und Ellbogenfett in die zwei Stunden Film geflossen. Der Film wird so nicht nur für eingefleischte RAMMSTEIN-Fans, sondern für Musikinteressierte aller Coleur interessant.

 

Eher weniger spannend ist das Making-Of des 2011er Albums "Liebe ist für alle da", das sich als typisches Marketingfilmchen entpuppt. Das Album wird von allen Bandmitgliedern natürlich als das beste RAMMSTEIN-Album ever angepriesen, ohne dass der Entstehungsprozess der Songs und die Aufnahmen wirklich näher beleuchtet werden. Ein Promofilmchen, das eine Band wie RAMMSTEIN 2011 nicht mehr nötig haben sollte.

Das Making-Of ist schnell vergessen, sobald der Live-Mitschnitt des - innerhalb von 20 Minuten ausverkauften - Konzerts im New Yorker Madison Square Gardens 2010 angeschaut wird. RAMMSTEIN sind live eine Macht und eine perfekt aufeinander eingespielte Band, das wird hier schon in den ersten Songs deutlich. Im Saal muss die Wucht der Mischung aus Optik und Akustik spektakulär gewesen sein, denn selbst vor der heimischen - möglichst großen - Glotze erschlägt einen die RAMMSTEIN-Performance. Die Show ist perfekt, alles passt genau ineinander.

Bild- und Tonqualität stehen da nicht nach und bieten genau die richtigen Bilder und Töne, um das Konzert wirken zu lassen. RAMMSTEIN fahren eine gut zusammengesetzte Best-Of-Setlist auf, die bei den US-Fans nach neun Jahren RAMMSTEIN-loser Zeit erwartungsgemäß gut ankommt. RAMMSTEIN fahren nicht nur bei den Pyros dick auf, auch alle anderen Showelemente sind da und werden von den Berliner augenscheinlich sehr gerne genutzt.

Egal ob RAMMSTEIN-Fan oder nicht: die fulminante Leistung der Band bei dieser Show muss ebenso sehr wie die Leistung der Techniker gewürdigt werden. Ein Musterbeispiel einer Live-DVD.

 

1. Intro

2. Rammlied

3. B********

4. Waidmanns Heil

5. Keine Lust

6. Weisses Fleisch

7. Feuer Frei!

8. Wiener Blut

9. Frühling In Paris

10. Ich Tu Dir Weh

11. Du Riechst So Gut

12. Benzin

13. Links 2 3 4

14. Du Hast

15. Pussy

16. Sonne

17. Haifisch

18. Ich Will

19. Engel

20. Klavier (Piano Version)

21. Documentary: Rammstein In Amerika

22. Making Of: Liebe Ist Für Alle Da

RAMMSTEIN liefern eine extrem gelungene Doppel-DVD ab, die einen Einblick in die Seele der Band gibt und einen beeindruckenden Konzertmitschnitt bietet. Für Fans der Bands ein Muss, für alle an Musik und ihren Hintergründen Interessierten ebenso. 

 

PS: In der Süddeutschen Zeitung findet sich im Online-Archiv ein interessanter Artikel zum gleichen Thema: http://sz-magazin.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/37769/USA-2056-Uhr

Rammstein In Amerika


Cover - Rammstein In Amerika Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 22
Länge: 244:0 ()
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Des Endes Anfang

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Dass aller Anfang schwer ist haben TRANQUILLIZER 2011 mit ihrer EP „Blutrot“ bewiesen, die dank einer derartig schlechten Aufnahmequalität trotz hoch gepriesener Posaunen leider überhaupt nicht glänzen konnte. Das ist auf dem Folgewerk mit dem dazu passenden Titel „Des Endes Anfang“ zu Glück ein Stück weit anderes: Nicht nur ein stilvolles Artwork zeugt hier von (mehr) Qualität, auch musikalisch haben sich TRANQUILLIZER deutlich verbessert.
Stilistisch bewegt die Band sich zwischen melodischem Black- und Death Metal und zwar mit deutschen Texten und Posaunen. Die Lyrics versteht man dabei meistens sehr gut, wobei die Vocals auch durchaus variabel sind: Von normalem gutturalen Gesang bekommt man über schwerverständliche Grunts bis zu keifenden Stimmen vieles geboten. Das sorgt, neben teils wirklich eingängigen Riffs für Abwechslung.
Meistens bewegt die Band sich im Midtempo, hat mit „Kapitulation“ und „Blutrot“ aber auch Schnelleres zu bieten. „Blutrot“ war schon auf dem Demo zu hören, und rumpelt – Dank Neueinspielung – endlich mit geballter, schwarzmetallischer Kraft aus den Boxen. Am meisten kann jedoch der abschließende „Seelenreiter“ überzeugen. Hier wurde das Tempo gedrosselt, die Posaunen erstmalig richtig inszeniert.
TRANQUILLIZER haben den deutschsprachigen Black-/ Death Metal sicher nicht neu erfunden, können sich mit „Des Endes Anfang“ aber doch durchaus sehen lassen: Instrumentierung, Lyrics und Gesang passen soweit trotz einiger Schwächen recht gut zusammen und ergeben summa sumarum einen gelungenen Neustart. Fans von Bands wie VARG, NACHTBLUT und EISREGEN sollten hier mal reinhören.


 

 

 

Des Endes Anfang


Cover - Des Endes Anfang Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 09
Länge: 40:0 ()
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Silence In The Snow

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TRIVIUM sind immer noch zwischen Nachwuchshoffnung und etablierter Band unterwegs, dabei haben die Amis um Matt Heafy mittlerweile ihren eigenen Stil gefunden. Klar gibt es im Bandsound immer noch MEGADETH- und METALLICA-Anleihen en masse, aber was ist bei einer Metalband anderes zu erwarten? "In Waves" oder "Shogun" sind gelungene, wenn auch keine bahnbrechenden, Metalalben, mit denen sich TRIVIUM eine ansehnliche Fanschar erspielt haben.

Ob die mit "Silence In The Snow" wächst, ist indes fraglich, denn ein Wort drängt sich nach mehrmaligem Hören auf: Berechenbar. Gut geschrieben, aber berechenbar. Matt Heafy singt im ewig gleichen, Pathos-geschwängertem Ernst, während Bass und Schlagzeug überraschend reduziert die Grundlage bilden. Die Songs lassen sich schwer unterscheiden, zu oft setzen TRIVIUM auf "Silence In The Snow" auf das gleiche Schema beim Songaufbau. Immer wieder drängen sich Vergleiche mit VOLBEAT auf ("Until The World Goes Cold"), sowohl was Gesangslinien wie Pathos wie Berechenbarkeit im Songwriting angeht. Wirklich hängenbleiben will kein Song, am ehesten kann noch "Blind Leading The Blind" einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Für sich genommen ist jeder Song eine solide Metalnummer mit Anleihen im traditionellen Stahl, aber auf Albumlänge langweilt es viel zu schnell. Angesichts der Vorgängerwerke und des Potentials, das allein Mr. Heafy hat, wirkt "Silence In The Snow" erschreckend uninspiriert. Einen Gefallen haben sich TRIVIUM mit diesem Werk nicht getan. 

Silence In The Snow


Cover - Silence In The Snow Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 42:32 ()
Label:
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A Filthy Orgy of Horror and Death

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“A Filthy Orgy Of Horror And Death” heißt das Debüt-Album von MORBID SLAUGHTER, die aus Pe5ru stammen und so herrlich nach verkrustetem Dreck klingen. Hier hat man sie, die fließenden Übergänge zwischen Black Metal und krustigem Punk Rock. Speed Metal wird hier geboten. Schnelle Gitarren, knüppelndes Schlagzeug und Vocals direkt aus der Hölle. Und diese Vocals sind wohl auch das einzige (?) Markenzeichen des Dreiergespanns, das gleichzeitig abschreckt und fasziniert. Das einzige Cover auf der Scheibe „Fuck Off (We Murder)“ von GG ALLIN & THE MURDER JUNKIES hebt die Stimmung nach dem metzelnden „Chainsaw Blade“ kurz an um mit „Death’s Cold Blood“ in noch tieferen Höllen zu versinken.
Wer Bock auf ziemlich ursprünglichen, verdammt flotten Rock’NRoll hat, der nur so nach den Ratten des Untergrunds duftet, der sollte hier zuschlagen. MORBID SLAUGHTER sind noch um einiges krasser als die amerikanischen MIDNIGHT, vielleicht das Krasseste was die Hauptstadt Lima zu bieten hat. “A Filthy Orgy Of Horror And Death” – Hier bekommt man das, was drauf steht.

A Filthy Orgy of Horror and Death


Cover - A Filthy Orgy of Horror and Death Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 07
Länge: 28:33 ()
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Sgùrr

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Der Avandgarde Metal-Import Nr. 1 aus Ungarn THY CATAFALQUE ist zurückgekehrt. Da Tamás Kátai, der seit „Rengeteg“ (2011) einzige Mann hinter THY CATAFALQUE, nach Edinburgh umgezogen ist, könnte man meinen seine Musik sei nun etwas weltlicher und greifbarer geworden. Tatsächlich hört man dem Werk die neue Heimat seines Künstlers aber nicht an: Ein in ungarischer Sprache gehaltenes Intro der Viktória Varga leitet „Sgùrr“ ein, bevor mit „Alföldi kozmosz“ ein Instrumental-Intro folgt und schließlich mit „Oldódó formák a halál titokzatos birodalmában“ der erste Song mit knapp fünfzehn Minuten Spielzeit.
Die Mischung ist hier so wirr und dennoch packend wie eh und je: Auf düsteres Gothic-Feeling, welches auch mal gerne elektronisch angehaucht daherkommt, folgt im nächsten Moment ungarische Folklore. Schließlich erhält der Schwarzmetall – gern auch untermalt von Flöten oder elektronischen Klängen – Einzug und die Fetzen fliegen. Dabei erschaffen THY CATAFALQUE eine unglaublich dichte und düstere Atmosphäre, die zwischen allen möglichen Stilrichtungen zu hängen scheint. Einige Interludes versuchen dabei einen zarten Übergang zu schaffen und die Atmosphäre zu bewahren, welche leider insgesamt allzu oft durch ziemlich abrupte Songenden ein Wenig in Mitleidenschaft gezogen wird. Doch das ist wirklich Jammern auf hohem Niveau. Ansonsten ist es einfach faszinierend, wie gut sich Elektronische Beats, folkige Melodien und Black Metal zu einem Ganzen fügen können. In „Segùrr“ kann man sich verlieren.
Das Album wurde von 2012 bis 2014 in Schottland, Ungarn und Italien aufgenommen und von Ken Sorevceran (ABIGAIL WILLIAMS) gemastert. Es erscheint in einer sehr kunstvollen Digi-Book-Version mit vielen Photographien, welche die Stimmung der Musik wiederspiegeln. „Sgùrr“ ist ein düsteres Meisterwerk für aufgeschlossene Hörer. Fans von Bands wie SÓLSTAFIR, ARCTURUS, NEGURA BUNGET und GERM sollten hier unbedingt rein hören!

 

 

 

 

Sgùrr


Cover - Sgùrr Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 09
Länge: 51:42 ()
Label:
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Gruesome Masterpiece

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Thrash Metal mit einer Frau am Mikro bieten BLIKSEM, die mit "Gruesome Masterpiece" ihr zweites Album am Start haben. Vergleiche mit den ähnlichen gelagerten CRIPPER ließen sich leicht ziehen, läge das Augen- und Ohrenmerk nur auf der Stimme. 

Aber BLIKSEM bieten in ihren zehn Songs facettenreichen, intelligent gespielten Metal - vom nach vorne gehendem Thrash Metal-Stück "Crawling In The Dirt" bis zur quas-Ballade "Mistress Of The Damned" reicht das Repertoire der Band. Natürlich steht Sängerin Peggy mit ihrer kräftigen Stimme oft im Mittelpunkt, ohne dass sie ihren Kollegen die Show stiehlt. "Gruesome Masterpiece" ist so keine One-Woman-Show, sondern das Produkt gemeinschaftlicher Arbeit einer Band. Einer Band, der die Liebe zum klassischen Metal anzumerken ist und die immer wieder METALLICA- und MEGADETH-Anleihen in ihren Sound einfließen lässt, ergänzt um klassischen Thrash Metal. Das Ergebnis ist eine rundum gelungenen Metalscheibe, die sich zwischen Thrash-Scheiben genau so gut macht wie neben THE SWORD oder den ersten BARONESS.

Gruesome Masterpiece


Cover - Gruesome Masterpiece Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 51:39 ()
Label:
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Rotkäppchen

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„Das Ende Aller Lügen“ (2016) naht endlich. Während die Wölfe ihre letzten drei Alben „Blutaar“ (2010), „Wolfskult“ (2011) und „Guten Tag“ (2012) fast nahtlos hintereinander veröffentlichten, lassen sie sich dieses Mal ordentlich Zeit. Um die lange Zeit des Wartens zu überbrücken hat die Band etwas zum Hören und Blättern für die Fans erstellt – Denn „Rotkäppchen“ ist mehr als eine bloße EP.
„Rotkäppchen“ erschien erstmals auf der „Legacy EP“ (2012) und konnte sich seitdem ziemlich gut als Live-Song behaupten. Kein Wunder also, dass es hier erneut ausgegraben wurde und eingespielt wurde. In sechs verschiedenen Versionen ist der Song hier zu finden: Einmal in neu, einmal in Englisch und mit Cristopher Bows von ALESTORM („Red Riding Hood“), einmal in Norwegisch mit TROLLFEST („Rødhette“), zweimal instrumental (einmal „Im Bierzelt“ und einmal „Karaoke“), einmal die neue Version und einmal die von 2011. Des Weiteren gibt es zwei exklusive, neue Songs von VARG und zwar „Ein Tag Wie Heute“ und „Abendrot“. Beide Songs sind sehr gut gemacht und deuten eher in die „Wolfskult-“ denn die „GutenTag-Ära“. Der Viking Metal Faktor ist hier (und besonders bei „Abendrot“) wieder größer. Unter den „Rotkäppchen-Versionen“ sticht besonders „Rødhette“ hervor.
Auch optisch weiß die „EP“ voll und ganz zu überzeugen: Der Hörer hält ein wundervoll illustriertes DIN A5 Märchenbuch in den Händen. Das bessere Märchenbuch vor allem. Endlich mal eine EP, die sich lohnt!

Rotkäppchen


Cover - Rotkäppchen Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 08
Länge: 46:40 ()
Label:
Vertrieb:

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