Review:

Damnation

(OPETH)

TIPP
Das Teil ist ja schon ein paar Monde im Umlauf, aber nachdem sich die Promo irgendwie im MI-Dschungel verirrt hat (oder wie auch immer ;-) und noch kein Kollege Stellung genommen hat, kommt da jetzt was von mir. Denn an OPETH’s neustem Output "Damnation" führt an sich kein Weg vorbei. Die schwedischen Düster-Könige haben nämlich ein Experiment gewagt. Keine Angst - OPETH sind weiterhin dunkel, deprimierend und wunderbar melancholisch; aber "Damantion" ist vor allem auch eins: abwechslungsreich ruhig. Praktisch gesehen haben OPETH zum vor einigen Monaten veröffentlichten, recht harten "Deliverance" mit "Damnation" das Gegenstück eingespielt, eine Scheibe mit 8 tieftraurigen Balladen. Es mag Leutchen geben, die "mehrere Durchläufe" für "Damnation" brauchen - ich war schon nach dem fast 8-minütige Opener "Windowpane" hin und weg. Hier hat Death-Genie Mikael Akerfeldt mehr Gefühl und Tragik in einen Song gelegt, als andere Combos in ihrem ganze Leben zustande bringen. Track Nummer 2: "In My Time Of Need" fährt noch weiter hinab in die Tiefen aus Sehnsucht und Hoffnungslosigkeit. Bei "Hope Leaves" ist man dem Tal der Tränen dann ganz nahe, bevor mit "To Rid The Disease" eine melodische Wunderperle in balladesken Gewand uns wieder etwas aufbaut. Eine Aufzählung der weiteren Songwriter-Großtaten erübrigt sich - zumindest reinhören sollte hier Pflicht sein. "Damnation" ist nicht nur für Fans von OPETH ein Pflichterwerb - die Mischung aus Akustikparts, sphärischen Keyboardsound, sehnsüchtigen Gitarren und Mikael Akerfeldt einfühlsamer, trauriger Stimme bedient jedweden, der sich in eine Stimmung versetzen möchte, in der man sich einfach fallen lassen kann. Einen kleinen Kritikpunkt habe ich dann doch noch. Außen auf der CD-Hülle steht OPETH drauf, aber eigentlich ist da doch recht viel PROCUPINE TREE drinnen. Der Gruß geht an Produzent Steve Wilson - der PORCUPINE TREE-Mastermind hinterlässt hier noch deutlicher als beim OPETH-Vorgänger "Deliverance" seine Handschrift. Trotzdem und gerade auch deswegen - klasse Scheibe für die bittersüßen Stunden zwischendurch und ein weiterer Höhepunkt in der OPETH-Diskography. Anhören! Kaufen!

Damnation


Cover - Damnation Band:

OPETH


Genre: Progressive
Tracks: 8
Länge: 43:19 (CD)
Label: Music For Nations
Vertrieb: Zomba