Review:

Victory V

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Schon seit 16 (!!!) Jahren existiert dieser hessische Underdog; eine verdammt lange Zeit für eine Band ohne Vertag! Dabei wäre den Jungs ein guter Deal allemal zu gönnen, ist "Victory V" eine durch und durch professionelle und runde Angelegenheit geworden. Legt man die CD in den Player, kommt schon aufgrund der fetten und druckvollen Produktion kaum der Gedanke auf, es handle sich um einen Underdog. Besser klingen auch viele Bands, die unter dem Banner eines Labels das Studio entern, nicht, leider oft im Gegenteil. Am Ende sind es aber die Songs des Quartetts, die zu überzeugen wissen. Musikalisch spielen die Herren eine ausgewogene Mischung aus traditionellem Heavy, - und gemäßigtem Speed Metal, die mit einer starken Prise KREATOR gewürzt wurde. Hin und wieder scheint auch eine gewisse Vorliebe für melodischen Schweden - Tod, Marke IN FLAMES, durchzuschimmern. Das Ganze wird technisch hochwertig, aber dennoch eingängig dargeboten, wie besonders der tolle Opener "Ex Oriente Lux" und der grandiose Rausschmeißer "Flight Of The Nazgul" (die coolen Fliegetaxis aus "Herr Der Ringe", hähä!) unter Beweis stellen. Mit dem zwischen ruhigeren und aggressiven Parts hin, - und herpendelnden "Praise The Morning Star", dem recht langsamen "Nemesis" (doomiger Stampfer mit leicht deathmetallischen Vocals) und dem Groover "Napalm" befinden sich drei weitere, sehr gute Stücke auf dem Album, die trotz ihrer generellen Eingängigkeit nicht ganz so leicht ins Ohr flutschen wie die anderen beiden Songs, sich aber trotzdem weit vom Durchschnitt abheben. Zusammen mit der coolen Gitarrenarbeit des Duos Zimmermann / Kauba, den fett hämmernden Drums von Jan Breede und den zwar aggressiven, aber nicht gekünstelt wirkenden Vocals von Gitarrist Daniel Zimmermann ergibt das einen "Tipp" für eine EP, die für Fans der oben genannten Musikrichtungen durchweg interessant sein dürfte.

Victory V


Cover - Victory V Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 25:29 ()
Label:
Vertrieb:
Interview:

Airged L´Amh

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InterviewHi AIRGED L’AMH! Wie geht es Euch und was macht Ihr zurzeit?



Danke, uns geht es gut. Im Moment schreiben wir schon Material für das neue Album, obwohl wir natürlich wissen, dass es noch etwas früh dafür ist, aber wir bereiten uns schon mal vor. Außerdem planen wir einige Live - Auftritt hier in Griechenland und hoffen, dass noch ein paar große Festivals hinzukommen (später dazu mehr - Anm. d. Verf.).



Zuerst einmal wüsste ich gerne, was der Bandname AIRGED L’AMH bedeutet. Ich glaube, niemand hier ist in der Lage, ihn korrekt auszusprechen. Warum habt Ihr Euch überhaupt für einen so komplizierten Namen entschieden, den man sich dazu noch schwer merken kann?



Ja, wir sind uns dessen bewusst. Aber wir denken, gerade, weil der Name so seltsam ist, wird er die Fans dazu bewegen, danach zu suchen. Die richtige Aussprache des Namens lautet "Erged Lahem", falls Du damit irgendetwas anfangen kannst. Er bedeutet auf Englisch "silver arm" und stammt aus dem Gälischen. Weiterhin ist er mit dem Konzept unseres ersten Albums in jeder Weise verbunden.



Was bewegt Euch dazu, Songs über keltische Legenden zu schreiben? Immerhin stammt Ihr aus Griechenland und schreibt über Themen, die dem nördlichen Europa zuzuordnen sind. Faszinieren Euch diese alten Geschichten etwa mehr als Eure eigene griechische Mythologie?



Wir haben vor, in Zukunft neues Material zu schreiben, das auf unserer griechischen Mythologie basiert. Wir sind aber generell von der Mythologie Nordeuropas und diesen Zeitaltern fasziniert und versuchen, Texte zu schreiben, die man auch auf die heutige Zeit übertragen kann.



Wenn man Eure Musik hört, dann könnte man darauf schließen, dass Eure musikalischen Wurzeln bei altem Heavy Metal aus Deutschland liegen, wie etwa bei HELLOWEEN, SCANNER oder ANGEL DUST?! Sind das Eure Einflüsse?



Ja, natürlich mögen wir Heavy Metal aus den 80ern, aber wir hören eine Menge Zeug, wenn wir mit den restlichen Jungs abhängen; von NWOBHM über Progressive bis hin zu Death Metal ist alles vertreten. Alles, das in unseren Ohren gut klingt, kann ein Einfluss sein. Aber wenn Du nach Namen fragst, dann sag ich etwa: JUDAS PRIEST, MANOWAR, IRON MAIDEN, DEATH, CRUACHAN,… und so geht die Liste auf ewig weiter!



Wie sieht denn die Metal - Szene in Griechenland im Moment aus? Ist es eine große Familie, in der jeder jeden kennt?



Nein, nicht wirklich. Die Bands kennen sich natürlich untereinander, aber nur ein paar davon sind aktiv und spielen systematisch live. Ich denke, dass die Szene hier einige starke Namen bereithält, aber es existieren leider andere Einflussfaktoren, die die Szene nicht wachsen lassen, wie die Plattenfirmen oder einfach eine schlechte Einstellung.



Habt Ihr schon eine Tour oder ein paar Festivals anvisiert um Euer neues Album "The Silver Arm" zu promoten?



Wir haben jüngst HELSTAR auf ihrer Mini - Tour durch Griechenland supportet und beginnen jetzt das neue Jahr mit mehr Live - Präsenz. Unser Primärziel ist es dabei, in diesem Sommer auf dem "Rockwave" - Festival hier in Griechenland zu spielen.



Seid Ihr denn schon einmal in Deutschland gewesen, vielleicht auf einem unserer großartigen Sommer - Festivals? Ich könnte mir vorstellen, dass Ihr das "Headbangers Open Air" mögen würdet, auf dem im vergangenen Jahr Eure Landsleute von BATTLEROAR gespielt haben. Ach ja… ich habe gelesen, dass Euer Gitarrist Alexander schon mit der Band zusammengearbeitet hat. Seid Ihr denn befreundet?



Von uns war leider noch niemand jemals in Deutschland, aber wir würden sehr gerne auf einem der großen Festivals spielen, die bei Euch stattfinden. Was BATTLEROAR betrifft: ja, natürlich kennen wir die Jungs. Unser ehemaliger Bassist Gus Makrikostas spielt jetzt bei ihnen und Alexander hat ihr erstes Album - Cover erstellt. Es sind großartige Musiker und großartige Typen!



Zuletzt würde ich gerne von Euch wissen, wie Ihr einer vielleicht unentschlossenen Person Euer Album "The Silver Arm" schmackhaft machen würdet. Mit welchen Argumenten würdet Ihr ihn dazu bringen, sich AIRGED L’AMH einmal anzuhören?



Nun, ich würde sagen, dass wir in unserer Musik viele Elemente kombinieren, von Epic Folk Metal bis hin zu thrashigen Speed - Riffs mit einer harten und schnellen Rhythmussektion. Und schön komplex soll es auch sein?! Dann gibt es nichts besseres, als sich "The Silver Arm" anzuhören!




Interview:

Stormwitch

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InterviewWie geht’s Euch denn?



Im Moment zum Glück besser denn je.



Wieso denn das?



Nun, wir hatten ja schon verschiedene Phasen oder besser: ich hatte schon verschiedene Phasen mit STORMWITCH und es waren auch sehr dunkle Phasen dabei. Aber im Moment läuft es bei uns richtig gut!



Hast Du die Reunion denn schon einmal bereut?



Nö, im Gegenteil. Die Reaktionen der Leute sind einfach klasse und ich war noch nie so dankbar wie jetzt in den letzten zwei Jahren. Es ist ja auch nicht selbstverständlich und normal, dass einem von so vielen Leuten positive Emotionen entgegenschlagen. Für mich ist so etwas immer… bewegend klingt so hochtrabend, aber mich rührt es schon irgendwie. Ich sehe, wie viele Leute unsere Musik nach wie vor mögen und wie sie begeistert mitgehen. Wir haben ja vor kurzem beim "Keep It True" - Festival gespielt und das war emotional schon sehr intensiv. Das sind die Momente, für die ich lebe und in denen ich mit mir selbst, mit den Leuten und mit der Welt irgendwie eins bin. Man sieht dann, wie sich beide Seiten in der Vision und in den Songs vereinen und man dann zusammen abhebt und das ist immer das geilste Gefühl!



Denkst Du denn, dass in den 80er Jahren alles besser war? Es heißt ja immer, der Metal sei dort auf seinem Höhepunkt gewesen und heute sei alles tot und blablabla… Wie hast Du es denn selbst, gerade auch, weil Du von vielen "dunklen Phasen" sprichst, damals erlebt?



Ich denke, dass jede Zeit immer irgendwo beides hat. Ich möchte nicht sagen, dass es früher besser war, aber genauso wenig ist heute alles schlechter. Da scheint sich etwas zu verschieben und für mich persönlich ist mitentscheidend, dass ich früher noch nicht so bewusst gelebt habe. Bei mir war es früher so, dass ich als junger Mensch noch gar nicht richtig wusste, wer ich eigentlich bin und was genau ich will. Viele Dinge haben mich eher irritiert und ich hatte keine Ahnung, wie ich mit ihnen umgehen soll. Als wir damals angefangen haben, war ich noch ein unbeschriebenes Blatt und heute kann ich viel bewusster sagen, wer ich eigentlich bin und was ich will. Außerdem kann ich die Leute, die vor mir stehen, viel besser einschätzen und mittlerweile kenne ich auch die Lebensläufe vieler Fans, wobei ich mit einigen davon in engem Briefkontakt stehe. Es relativiert sich im Laufe der Zeit auch vieles und ich denke, dass sich Musiker auch oft um ihr eigenes Ego drehen und zu viele Empfindlichkeiten haben, die gar keine Rolle spielen. Von unseren Fans sind mittlerweile auch welche gestorben, zum Beispiel an unheilbaren Herzkrankheiten und wenn man so etwas mitbekommt, sieht man vieles in anderen Verhältnissen. Da kann ich wirklich dankbar sein, dass ich mit knapp 40 Jahren immer noch körperlich gesund und fit bin und das Leben noch genießen darf. Das ist schon ein Geschenk.



Du bist ja auch der einzige, der von der einstigen Band noch übrig geblieben ist…



Ja, genau. Wir hatten die Band ursprünglich zu dritt gegründet, das waren Harald Spengler, Stefan Kauffmann und ich. Wir kannten uns aus der Schule und der Harald und der Stefan sind zusammen in dieselbe Klasse gegangen. Ich war ja drei Jahre jünger und in einer entsprechend unteren Klasse. Nun, aber im Laufe der Jahre hat es sich so ergeben, dass jeder einen anderen Plan vom Leben und seiner Zukunft hatte und ich selber konnte mir nie etwas anderes vorstellen, denn das Konzept, mit dem wir gestartet sind, fand ich ideal. Es waren Themen, die von Literatur oder Geschichte inspiriert waren, gemischt mit klassischen Heavy Metal und das hat mir immer am besten gefallen. Ich habe in den 90ern auch teilweise mit anderen Musikstilen experimentiert und habe auch Respekt vor allen möglichen anderen Musikarten, aber die echte, große Liebe hängt beim klassischen Heavy Metal. Und an der ersten großen Liebe hängt man ja emotional am meisten.



Hast Du denn noch Kontakt zu den beiden anderen Gründungsmitgliedern?



Mittlerweile wieder, ja. Es gab schon ein paar unschöne Erlebnisse, aber ich bin nicht der Typ, der gerne auf solchen Dingen herumreitet. Ein Krach lässt sich ja auch in der glücklichsten Familie nicht vermeiden, aber heute überwiegt mehr, dass man sich an viele Dinge, die man zusammen erlebt hat, gerne zurückerinnert. Ich bin heute mit der Welt, mir selber und mit den Leuten mehr im Reinen als früher.



Ist Euer neues Werk "Witchcraft" denn ein Konzeptalbum geworden oder stehen die Songs darauf für sich alleine?



Nein, diesmal ist es kein Konzept, das hatten wir schon auf der "War Of The Wizards" und der "Shogun". Dort hatten wir einen kompletten Roman musikalisch umgesetzt und dieses Mal ist es wieder so wie auf den ersten vier Alben. Es ist eine Mischung aus traditionellen STORMWITCH - Werten, die man von der Band immer gerne gehört hat und aktuellen Einflüssen, also Dingen, die uns in den letzten zwei Jahren inspiriert oder bewegt haben.



Euer eigentliches Comeback, also der Punkt, an dem die Leute wieder angefangen haben, über STORMWITCH zu reden, war doch, als HAMMERFALL Euren alten Klassiker "Ravenlord" gecovert haben?!



Damit hat auch kein Mensch gerechnet! Zu dieser Zeit hatte ich gerade meinen emotionalen Tiefpunkt. Zwischen den Jahren ´94 und ´97 war ich schon recht enttäuscht, weil dieser Zeit ein paar Jahre voraus gingen, in denen nichts mehr richtig funktioniert hatte. Für den Metal war es Anfang der 90er relativ schwierig, weil das Interesse bei anderen Stilen lag, wie Grunge, Alternative und solchem Zeug. Es war dort für jede Metalband schwierig, Gehör zu finden. Und auf der anderen Seite war dieses emotionale Band, das uns zusammenhielt, zerrissen, nachdem die Gründungsmitglieder die Band verlassen hatten, denn mit denen ist man ja fast schon im Sandkasten groß geworden. Mit der aktuellen Besetzung funktioniert es jetzt auf einer anderen Ebene, denn sie alle waren früher schon Fans von STORMWITCH und hatten sich mit unseren Ideen identifiziert. So funktioniert es auch wieder, aber in den Jahren dazwischen kamen Leute aus anderen Bands, die von vornherein schon musikalisch andere Vorstellungen hatten. Von daher war es sehr schwer, die Band in ihrer bekannten Form am Leben zu erhalten. Es ist ja auch logisch, denn wenn eine Band auseinander bricht, dann kann es mit anderen Leuten plötzlich nicht mehr dasselbe sein. Ich glaube, der Grund, warum es bei den letzten beiden Alben wieder funktioniert hat, ist… nimm zum Beispiel mal den Martin Winkler. Er hat sich total mit der Band identifiziert, hat uns mal live gesehen und daraufhin begonnen, selbst Gitarre zu spielen. Er hat dann auch versucht, so ähnlich wie ich zu singen. Das ist schon gut, denn wenn wir live zusammen singen und er die zweite Stimme übernimmt, dann klingt es so, als sei ich gedoppelt.



Ich wollte eigentlich darauf hinaus, dass Ihr quasi nicht im Alleingang wieder bekannt geworden seid, sondern durch eine andere Band, einen Newcomer, der in kürzester Zeit von 0 auf 100 geschossen ist und "zufällig" gerade einen Song von Euch gecovert hat. Das ist jetzt auf keinen Fall abwertend gemeint, aber du verstehst, wie ich das meine?! Warst Du im diesem Moment froh oder eher etwas enttäuscht, weil Ihr im Prinzip "nur durch fremde Hand" wieder im Gespräch ward?



Ja, ich verstehe schon, aber es ist im Endeffekt doch egal, wie das Schicksal zuschlägt. Ich bin auf jeden Fall dankbar für das, was passiert ist. Es ist im Prinzip scheiße, wenn Du mit Deiner zerbrochenen Band und den ganzen negativen Erfahrungen, die damit verbunden sind, alt wirst. Da bin ich schon froh, dass es so gelaufen ist. Und es ist ja so, dass ich die Jungs von HAMMERFALL wirklich mag. Wir haben uns persönlich getroffen und sie sind absolut ok! Wir sind ja auch einmal zusammen beim "Bang Your Head" Open Air aufgetreten, das war 1997. Davor hatten wir uns getroffen und sind auf die Idee gekommen, das zu machen. Wir hatten uns auf Anhieb verstanden und der Oscar hat auch ähnliche musikalische Ideale wie ich. Von daher hat es schon Sinn gemacht und ich hatte die Band ja politisch unkorrekter weise gefragt, aber ich war einfach so begeistert, weil ich die Band gut finde und gerade auf ihrem ersten Werk hört man Anleihen unseres "Stronger Than Heaven" - Albums. Und da habe ich sie glatt gefragt, ob sie an den Songs unseres eigentlichen neuen Albums von 1994, an dem wir gerade gearbeitet hatten, bevor die Band zerbrach, interessiert seien. Und tatsächlich haben sie dann einen davon auf ihr zweites Album genommen, nämlich "At The End Of The Rainbow". Der Song hätte normalerweise auf dem Album stehen sollen, das ursprünglich nach "Shogun" geplant war. Ich war also wirklich glücklich, dass es HAMMERFALL gab, denn die Jungs sind absolut in Ordnung und in Prinzip kann Dir auch nichts Besseres passieren, als dass die Dinge, die Du gut findest, mit anderen Leuten geteilt werden, seien es Fans oder eben andere Bands. Sie greifen Deine Ideen auf und machen etwas Eigenes daraus. Und nach "Shogun" sah es so aus, als verlaufe alles im Sand und nichts bleibe übrig. Ein anderes Beispiel ist eine italienische Band, die "Tears By The Firelight", unsere Ballade von "Beauty And The Beast" - Album, gecovert hat. Ich finde es sehr schön, dass jüngere Bands unsere Ideen aufgreifen und den Mut beweisen, wie wir früher, Dinge zu tun, die nicht unbedingt in die normale Vorstellung von Heavy Metal passen. Wir haben dafür immer Schelte bekommen, aber letztendlich hat sich der Mut dann doch ausgezahlt, dass wir versucht haben, immer ein wenig origineller zu sein als der Rest. Ich finde es klasse, wie es in den letzten fünf Jahren gelaufen ist.



Was hat es denn genau mit dem Bonustrack des neuen Albums, "Blood Lies In My Hand", auf sich? Immerhin steht darunter als zusätzliche Angabe "STORMWITCH feat. Martin Winkler", wo dieser doch Mitglied bei Euch ist. Normal wird mit so einer Zeile doch eher auf einen Gastmusiker hingewiesen.



Wir wollten damit herausstellen, dass es ein Song ist, der dem Martin besonders am Herzen liegt. Es ist eine ganz persönliche Sache und der Song klingt auch etwas anders als STORMWITCH normalerweise. Von der Musik her hat der Song einen kleinen Gothic - Touch und vom Text her ist er sehr persönlich. Wir verstecken uns ja normal gerne hinter geschichtlichen Figuren, wie dem "Ich - Erzähler" aus Romanen. In diesem Song aber verarbeitet Martin die Trennung von seiner Frau. Er hat sich vor drei Jahren scheiden lassen und es war wohl emotional sehr dramatisch. In einer dunklen, traurigen Nacht hat er den Song dann komponiert. Wir begleiten ihn dabei und eigentlich sollte es ein regulärer Song auf dem Album werden. Er hat mir dann mal eine Pilotspur der Melodie vorgesungen und ich habe dann entschieden, dass wir den Song nicht in dieser Form mit auf das Album nehmen und ich ihn nicht singen werde. Mich hat es persönlich berührt, aber viele Leute denken auch: "Was soll der Scheiß?". Ich empfinde die Emotionen in dem Song als echt und ich fand es interessant, auch einmal so etwas einzubauen. Wie gesagt, STORMWITCH haben ja schon immer mal Dinge ausprobiert, aber es ist immer ein zweischneidiges Schwert. Es kann Begeisterung auslösen, aber es kann auch dafür sorgen, dass Dich die Leute erst recht für bescheuert halten, haha! Ich selbst finde es aber wichtig, dass Musik immer eine starke Emotion transportiert.



Apropos Emotion: ich habe Euch auf dem "Keep It True" - Festival gesehen und hatte den Eindruck, Ihr seid eher eine lustige Theater - Gruppe als eine echte Metal - Band, hähä.



Das war eine Show, speziell für’s "Keep It True". Dort wollten wir wieder mal richtig theatermäßig auftreten. Wir waren in unseren Anfangstagen dafür berühmt, dass bei uns immer etwas in dieser Richtung abgelaufen ist. Früher hatten wir immer Klamauk, auch mit entsprechend farbigem Nebel, eben immer irgendwelchen Firlefanz. Und das "Keep It True" ist ja fast schon, auch wenn es negativ klingt, ein "Oldietreffen" und darum war es eine gute Gelegenheit, die alte Bühnenshow noch einmal aufleben zu lassen. Nur darum haben wir auf diesem Festival wieder Klamauk veranstaltet, denn normal halten wir uns bei unseren Shows eher bedeckt. Ich glaube, wir präsentieren uns heutzutage optisch bescheidener denn je, denn früher sind wir noch mit Kostümen auf die Bühne gekommen und heute tragen wir normalerweise schlichtes Schwarz und lassen unsere Begeisterung für die Songs sprechen. Wir nehmen uns auch selbst immer gerne auf den Arm und bewegen uns an der Grenze, aber man kann es als die "kindliche Begeisterung am Spiel" ausdrücken. Für mich war es damals schlimm, als Stefan Kauffmann gemeint hat, ihm werde das alles zuviel und er möchte lieber ein normales Leben führen. Das war für mich der größte Schock überhaupt, weil bei ihm immer beide Seiten zum Tragen kamen, die Lustigkeit und seine unheimliche Intelligenz! Er hat sich sehr für Literatur interessiert und dafür standen STORMWITCH ja auch immer. Sie spiegelt sich in unseren Texten wider und wir haben immer versucht, sie in eine lustige Form zu pressen. Ich glaube sowieso, dass Metal immer schnell zur Parodie tendiert, weil übersteigerte Sachen schnell parodistisch wirken, da sind MANOWAR mein bestes Beispiel. Bei Bands, die ständig von Superlativen singen und sich als große, nordische Krieger präsentieren, ist es zum Beispiel besonders lustig, wenn der Sänger nur 1,50 Meter groß ist. Übersteigertes Getue reizt natürlich die Lachmuskeln und wir waren immer bereit, uns der Lächerlichkeit preiszugeben, denn es geht hauptsächlich darum, dass man seinen Spaß hat. 2002 haben wir in Wacken gespielt, morgens um zehn Uhr und ich war noch nicht richtig wach und vielleicht noch ein wenig angesäuselt vom Vorabend, da bin ich volles Rohr über die Monitorbox gefallen. Als ich mich wieder aufgerappelt hatte, da habe ich die amüsierten Gesichter gesehen und musste selber loslachen. Es sind oft eben die Sachen, die in die Hose gehen, die bei einem Konzert am Meisten Spaß machen. Heutzutage steckt in der Metal - Szene zuviel Fanatismus und Fundamentalismus, wie ich es schon in den 80ern beobachtet habe. Die Szene läuft dann Gefahr, sich selbst zu limitieren, weil sich die Bands nicht mehr trauen, etwas Eigenwilliges zu machen. Es werden dann immer dieselben Outfits und Riffs präsentiert und das Ganze fällt am Ende in sich zusammen.



Was sind denn jetzt Eure Pläne für die Zeit nach der Veröffentlichung von "Witchcraft"?



Es wäre schön, wenn wir dieses Mal großflächiger touren könnten. Mit Nuclear Blast stehen die Chancen dafür ziemlich gut. Wir möchten gerne mal für unsere Fans in ganz Europa spielen, denn es war nicht immer einfach, ein STORMWITCH - Fan zu sein. Die Leute stehen auch nach 20 Jahren noch hinter uns und dafür bin ich wirklich dankbar. Es ist für viele Fans, gerade im Ausland, schwer, an das alte Material und die Platten ´ranzukommen und trotzdem bekommen es Leute immer wieder hin, sich die ganzen Alben und CDs zu besorgen, die ich dann unterschreiben soll. Ich bin jedes Mal verblüfft, wie das noch möglich ist. Auf diesem Weg ein riesiges Dankschön an die Fans, die uns und mir schon teilweise seit der Erstveröffentlichung unseres "Walpurgis Night" - Albums die Treue halten!




Review:

Nethergod

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Es gibt Zufälle im Leben, die es einem oftmals ermöglichen Dinge zu erleben, über die man wirklich froh sein kann. Eben durch einen solchen Zufall hörte ich ein paar Tracks der portugiesischen Newcomer Band IN SOLITUDE. Mittlerweile kenne ich die aktuelle CD "Nethergod" in und auswendig. Ein geniales Stück in Sachen Melodic Heavy Metal. Was die fünf Portugiesen besonders auszeichnet ist ihr geniales Händchen für das Schreiben kreativer, eigenständiger aber auch eingängiger Songs. Keinesfalls sind IN SOLITUDE eine weitere Kopie des ohnehin schon überfluteten Marktes. Hier fließen so viele positive Elemente ineinander, dass man sich wirklich fragen muss, wieso diese Band leider noch so unbewertet geblieben ist. Fesselnde Gitarrensoli und eine abnormale Gesangsleistung von Sergio Martins, der mich in vielen Songs stark an Blaze Bailey erinnert, verleihen den Songs wie z.B. dem treibendem Opener "Angel Of The Odd" oder der Midtempo Nummer "The Nethergod" einen Feinschliff so das ich ohne mit der Wimper zu zucken hier Vergleiche zu Meilensteinen von Iron Maiden ziehen muss. Ausnahmelos jeder Song ist eine Hymne die sich in den Ohren festbeißt. Sowohl die fette Produktion als auch die sehr ansprechende Aufmachung des CD Booklets sollten euch dazu bewegen sich die CD schnellstens in Portugal zu bestellen. Entweder über die Bandpage oder bei www.recital-records.com. Kaufpflicht!

Nethergod


Cover - Nethergod Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 56:57 ()
Label:
Vertrieb:
Interview:

Grave Digger

Band anzeigen
InterviewHallo Stefan, Manni und HP. Wir haben gerade euer neues Album "The Last Supper" gehört und es kling wie gewohnt nach GRAVE DIGGER - teilweise mit neuen Anleihen. Was hat euch dazu bewegt dieses Album "The Last Supper" - also "Das letzte Abendmahl" zu nennen?



Chris wollte schon vor drei Jahren einen Song über die Bibel machen, hat aber irgendwie nicht ganz hingehauen. Dann haben wir erst mal das "Grave Digger" Album gemacht und "Rheingold" verwurstet.
Übrig geblieben ist dann der Song "The Last Supper" und noch ein paar Stories. Es ist jedoch kein Konzeptalbum.



"The Last Supper" als Opener beginnt im Vergleich zu den letzten paar Album eher etwas ruhiger und nicht gleich mit einem totalen Kracher und voll auf die Neun…..



Ja wir wollten die Leute ein bisschen in die Irre führen - eigentlich wollten wir bewusst mal was anderes machen. Ich finde das persönlich auch eine wirklich gute Lösung.


Wie und wann sind denn die restlichen Songs für das Album entstanden?



Jeder für sich hat schon vor knapp einem Jahr angefangen Sachen zu schreiben - ein paar Riffs und so. Und irgendwann später haben wir uns ab und an in Köln für ein paar Tage zusammen gesetzt und geschaut wie und wo was zusammen passt. Die Songs sind also nicht der Reihe nach entstanden sondern eher die ganze Palette immer weiter verändert. Selbst beim Aufnehmen im Studio haben wir manche Sachen noch verbessert. Beim Mixen hat Chris auch noch eine Nummer umgeschnitten.


Ihr sagt das Album besteht aus Songs mit in sich abgeschlossenen Handlungen. Erzählt doch mal ein paar Sätze über die eine oder andere Story!



Manni: Mhh, ist schwierig. Die Texte denkt sich ja alle der Chris aus und von daher wissen wir auch nicht immer genau was da jetzt in seinem Kopf vorgegangen ist. Er erklärt uns zwar hier und da um was es geht und was in den Songs vorkommt, damit wir nichts falsch interpretieren. Aber "Divided Cross" z.B. handelt um Jesus wie er am Kreuz hängt und vor ihm die ganzen Leute die ihn im Prinzip verarschen.


HP: Das Album handelt, auch wenn es kein Konzeptalbum ist, generell von Religionen. "Soul Savior" z.B. handelt auch von Jesus - könnte man zumindest meinen - ist jedoch auch Sektenprediger bezogen, Seelenfänger eben.

Oder "Black Widow", hier geht es um die tschechenischen Witwen bzw. Selbstmordattentäterinnen. Das ganze geschieht ja auch zum größten Teil wegen religiösen Überzeugungen.

Manni: "Grave In The No Man´s Land" fällt etwas aus dem Schema heraus. Der Song handelt von Soldaten die irgendwo in einem fremden Land stationiert sind, meinetwegen in Afghanistan, und dort ihr Leben lassen. Sie fragen sich wieso sie hier sterben müssen obwohl sie weder mit dem Land noch mit deren Religion etwas zu tun haben.


Seid ihr denn selber in irgendeiner Form religiös?



Manni: Ich versuche meine zwei Jungs schon irgendwie im christlichen Sinn, d.h. Respekt und Friede bzw. friedlich sein zu erziehen. Ich glaube ich bin selber manchmal religiöser als viele Menschen die in die Kirche wackeln.

HP: Ja, sehe ich genau so. Mit den ganzen Religionen die es heutzutage gibt, kann man sich im Prinzip für sich selbst aus allen einzelnen das beste heraussuchen. Das ist ein recht schöner Aspekt in der heutigen Welt.


Wie lange habt ihr denn insgesamt für die Aufnahmen gebraucht?


Manni: Keine Ahnung *lacht*. Also mit Vorproduktion usw. ca. einen Monat. Im Studio an sich zum Aufnehmen knapp zwei ein halb Wochen. Der Mix hat dann noch zehn Tage gedauert.


Was habt ihr denn so alles Lustiges und Tolles erlebt während den Aufnahmen?



Manni: Das ist schwierig da viele Erlebnisse einfach situationsbezogen.

HP: Als wir uns das erste mal zum getroffen haben um uns zum neuen Album zusammen zu setzen, ist uns allen überhaupt nichts eingefallen. Der Chris ist dann auch noch krank geworden und nach Hause gefahren. Dann saßen wir zu dritt da - der Manni, Jens und ich. Jens war grad draußen im Garten und hat sich einen Rückflug bestellt und in der zweit sind uns drinnen die ersten drei Songs eingefallen.

Stefan: Aber eigentlich interessiert das doch keinen oder - Wir haben auch auf Tour immer mega viel Spass und lachen den ganzen Tag. Ich freu mich da jetzt schon mega drauf - auf die zwei bis drei Wochen im Februar. Aber die Erlebnisse sind echt schwer Außenstehen lustig rüber zu bringen. Lustig ist aber z.B. wenn der Jens wieder hinfällt.

Manni: Die Fotosession war lustig!

HP+Stefan: Jaaaaaa, stimmt!

Manni: Anfang Oktober hatten wir ne Fotosession in so einem Wald - so richtig mit aufn Baum klettern usw. Es hat zumindest Stunden gedauert bis wir da wieder draußen waren.

HP: Das ist aber kein normaler Wald! Das besondere an diesem Wald ist, dass es der einzige Wald in Deutschland ist, in dem es schottische Mini Mücken gibt. Die sind so klein, das sie durch kleinste Stoffnetze und auch durch Klamotten durch passen.

Manni: Ja und am nächsten Tag hatten wir alle rote Pusteln am Körper.

Stefan: Ich hab erst gedacht ich habe Läuse oder so. Erst als wir dann alle telefoniert hatten war klar das das von den Mücken kommen muss.


Habt ihr schon mal drüber nachgedacht was nach eurem Leben mit GRAVE DIGGER sein wird?



Manni: Nö

Stefan: Einschulung meines Sohnes….So lange wir auf der Bühne stehen können und Spaß dabei haben wird es Grave Digger auf jeden Fall noch geben!


Habt ihr euch mal überlegt für die Fans mal ein paar besondere Konzerte zu spielen, auf denen es Songs gibt, die nicht zum üblichen Grave Digger Set gehören? Ähnlich wie es Gamma Ray gemacht haben?


Stefan: Die Gedankengänge hatten wir schon bei der letzten Tour und hatten drei Songs im Programm, die wir schon ewig oder gar nicht gespielt wurden. Es wird nächstes Jahr im November zum 25. Bandgeburtstag auch wieder ein Konzert geben - ähnlich wie beim 20. - bei dem genau solche Sachen gespielt werden. Das Programm für die Tour zu schreiben wird wieder Hölle! Man kann es einfach nie jedem Recht machen.



Ok, das wars auch schon - letzte Worte an die Leser?


Wir hoffen das Album gefällt den Leuten wie es uns gefällt und sie kaufen es.


Review:

The Silver Arm

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Dass Griechenland in Sachen Metal aufrüstet, sollte sich mittlerweile herumgesprochen haben, nur leider kann ein Großteil dieser Newcomer nur Höflichkeitsapplaus ernten, da man sich dort zu sehr, ähnlich wie die Italiener, auf mittlerweile ausgetretenen "True Metal" - Pfaden bewegt und eher wie ein verwischtes Abziehbild eingesessener Größen wirkt. Zuletzt konnten mich BATTLEROAR mit ihrem epischen Metal beeindrucken, nun sind es AIRGED L’AMH, deren Gitarrist Alexander übrigens schon mit BATTLEROAR zusammengearbeitet hat. Auch in Griechenland scheint sich die Szene also familiär zu geben, was besonders reizvoll ist, wenn beim abendlichen Familienessen tolle Songs die Runde machen, von denen man auf "The Silver Arm" ein ganze Palette auffährt. Zum Glück nicht vom "Wie erschlage ich den Drachen mit meinem Keyboard?" - Schmonz geleitet, fahren die Jungs epischen, ehrlichen und stellenweise mit heimischem Folk unterlegten Speed Metal der alten Schule auf, wobei lediglich der Gesang von Steve Venardo und die Produktion ruhig etwas fetter ausfallen dürften. Das im Metal inzwischen schon fast gefürchtete Keyboard kommt merklich nur im Intro zum Einsatz und man denkt schon, der Wahnsinn schlage ein neues Kapitel auf, da latschen die Jungs beim Opener "Guardian Of The Ancient Deeds" richtig fett den Kickdown und entführen in die Welt der antiken, keltischen Sagen. Hin und wieder kommen Erinnerungen an alte, deutsche Helden wie ANGEL DUST (auf ihren ersten beiden Platten), SCANNER oder HELLOWEEN (zu "Walls Of Jericho" - Zeiten) auf, die vermutlich als Inspiration für Knaller wie die Hymne "Dissention Seeds" (Killer!), den vielschichtigen Titelsong, den Stampfer "Balor Of The Evil Eye" oder das famose "Painless Vengeance" herhalten mussten. Auf der gesamten Platte wechseln sich Doublebase - Speed - Orgien, fette Midtempo - Parts und geile Soli absolut geschickt ab und trösten überzeugend über die doch etwas mangelnde Abwechselung hinweg. Aber ehrlich: mit Ausnahme der etwas banalen, stark an "The Bard’s Song" erinnernden Ballade "Mourning Grief" befinden sich nur Stücke auf dem Album, die zwar nicht ganz einfach zugänglich sind, aber trotzdem runterlaufen wie frisch Gezapftes. Traditionelle Old School - Platten machen bei Weitem nicht immer so viel Spaß wie "The Silver Hand", was das Album außerdem für Fans von "aktuellen" (und sehr guten) Combos wie STORMWARRIOR oder MAJESTY interessant machen dürfte. Nebenbei würden AIRGED L’AMH auch hervorragend auf’s "Headbangers Open Air" passen, aber das nur am Rande…

The Silver Arm


Cover - The Silver Arm Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 60:34 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Part 1: The Early Days

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Von IRON MAIDEN gibt es ja fast immer was Neues zu erwerben - mal mehr, mal weniger sinnvoll. "The History Of IRON MAIDEN - Part 1: The Early Years" (die Bandgeschichte von Mitte der Siebziger bis 1983) gehört, dies schon mal vorneweg, ganz klar in die erste Kategorie - die Doppel-DVD mit 315 Minuten Spielzeit, über 40 Songs und einigen Specials macht echt Sinn, auch wenn das eine oder andere schon mal in anderem Zusammenhang veröffentlicht wurde.

Auf DVD Nummer 1 gibt es 3 Livemitschnitte aus den Jahren 1981 bis 1983, als da wären "Live At The Rainbow" von 1981 (noch mit einem sensationell gutem Paul DiAnno am Mikro - kultig), "Live At Hammersmith" von 1982 ("Beast On The Road"-Tour - erste Bewährungsproben für Bruce Dickinson) und der geniale Auftritt von IRON MAIDEN beim legendären "Rock & Pop Festival" Anno 1983 in der Dortmunder Westfalenhalle (wohl eine der Besten Maidenauftritte überhaupt). Allerdings wurden auf der DVD zwei Songs (warum auch immer) aus dem damaligen Set entfernt, nämlich "To Tame A Land" und "Still Life" - schade eigentlich. Aber auch so bieten die drei Konzertauschnitte eine gelungene Reprorespektive über die ersten vier Alben Briten. Das für die damalige Zeit etwas blutrünstige Abschlachten von Eddy bei "Iron Maiden" fiel schon der damaligen ZDF-Redaktion zum Opfer. Trotzdem zeigt vor allem diese Show die Klasse, welche MAIDEN schon damals (oder vor allem damals) live in der Lage waren zu bringen. Logischerweise sind die Originalaufnahmen Anfang der Achtziger "nur" in Stereo und DolbyDigital zu kriegen. Die damalige Atmosphäre (Klamotten, Haare, Ausrüstung, usw. von Zuschauern und Band) hilft da aber locker drüber weg und die teilweise digitale Nachbearbeitung holt raus was geht ohne die Authentizität zu gefährden.

DVD Nummer 2 enthält neben einem weiteren Konzertmitschnitt, "Live at The Ruskin Arms" in London im April 1980 anlässlich der Veröffentlichung des selbstbetitelten IRON MAIDEN-Debüts (als kultig-verwackelte Super 8 Aufnahme in Demo-Qualität auf einer 10 qm-Bühne) als zentralen Bestandteil eine 90-minütige Dokumentation in Interviewform über MAIDEN’s Werdegang von der Bandgründung Mitte der Siebziger, Clubgigs ohne Ende, der Debütscheibe bis zu der triumphalen "World Piece Tour". Neben heutigen und ehemaligen Mitgliedern der Band kommen auch zahlreiche Persönlichkeiten aus dem Umfeld der Band und dem Management zu Wort. "The Early Years Documentary" bietet so ehrliche und offene Einblicke ins Innenleben von Band, Musikern und Umfeld. Besonders die Anmerkungen Paul DiAnno’s zu seinem Verlassen der Band vor "The Number Of The Beast" sind hörenswert. Gut auch: zur 90-minütigen Dokumentation gibt es Untertitel in einer Vielzahl von Sprachen, darunter auch deutsch. Eine Unterteilung in 18 Kapitel macht das navigieren innerhalb der Dokumentation recht komfortabel. Ergänzt wird dies noch durch einige Mitschnitte von TV-Auftritten (Top Of The Pops - man glaubt es kaum) und den 5 ersten Videos der Bandgeschichte. Dazu kommt noch ein knapp 25-minütiges TV-Special über den Aufstieg des NWOBHM und den Part den Maiden dabei spielte und einige Extras in Form von Galerien, Discography, Steve Harris’ frühe Tagebucheinträge u.ä.

Ein gelungenes Artwork im typischen Maiden-Stil und ein gutes Booklet mit interessanten Notes vervollständigen den positiven Eindruck einer Doppel-DVD die man gutes Gewissen als ein Referenzwerk für gute gemachte Bandhistorie bezeichnen kann. Für Maidenfreaks sowieso ein Pflichterwerb. Für Einsteiger und Neufans: hier kann man auf gelungenen Art und Weise sehen wie eine der wichtigsten Bands des NWOBHM und des Heavy Metals überhaupt aus den Startlöchern kam - das Ganze im original-anarchischen 80-er Look. Klasse.



Disc 1: (Bild 4:3)



Live At The Rainbow, London, Dezember 1980 (35 min)

Ides Of March

Wrathchild

Killers

Remember Tomorrow

Transylvania

Phantom Of The Opera

Iron Maiden



Live At Hammersmith Odeon, London, März 1982 - Beast On The Road (45 min)

Murders in The Rue Morgue

Run to The Hills

Children Of The Damned

Number Of The Beast

22 Acacia Avenue

Total Eclipse

The Prisoner

Hallowed Be Thy Name

Iron Maiden



Live at Rock & Pop Festival, Dortmund, Dezember 1983 - World Piece Tour (35 min)

Sanctuary

The Trooper

Revelations

Flight Of Icarus

22 Acacia Avenue

Number Of The Beast

Run To The Hills



Disc 2: (Bild 16:9)



Documentaries (115 min)

The Early Years - 90 minute Feature Documentary



20th Century Box - Heavy Metal (1980) - TV-Dokumentation (25 min)



Live at The Ruskin Arms, East London, April 1980 (40 min)

Sanctuary

Wrathchild

Prowler

Remember Tomorrow

Running Free

Transylvania

Another Life

Phantom Of The Opera

Charlotte the Harlot



Extras:

Live on Top Of the Pops - Running Free und Women In Uniform

Live bei Rock and Pop - ZDF - Running Free



Videos:

Women In Uniform

Run To The Hills

Number Of The Beast

Flight Of Icarus

The Trooper



Fotogalerie (über 150 Bilder und Images), Full tour listings, Discography, Tour Programme und Artwork Galerie, Steves Tagebuch, TV-Auftritte


Part 1: The Early Days


Cover - Part 1: The Early Days Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 41
Länge: 315:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Burning Ambition

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Neben dem sehr guten Album "The Warrior" (siehe Review) veröffentlicht unser aller "Behämmerter" nun auch noch dessen Nachfolgewerk "Burning Ambition", das stilistisch in dieselbe Kerbe haut, allerdings nicht ganz so hitverdächtig ausgefallen ist. Auch hier dominieren NWOBHM - Hymnen, die mit viel Spielfreude aufgefahren werden und insgesamt ist das Album sogar einen Zacken schneller ausgefallen als das Vorgängerwerk. Nur leider beißen sich die Songs nicht ganz so fest, obwohl sie auch 20 Jahre nach ihrer Erstveröffentlichung meilenweit davon entfernt sind, als Durchschnittsware abgetan zu werden. Besonders hervorheben muss man den famosen Opener "Screams The Night", den Midtempo - Stampfer "Play To Win", das dynamische "Cradle To The Grave", die epische Halbballade "So Blind" und den Abschlussbanger "Heartless", die zwar allesamt nicht unbedingt zur absoluten Oberliga des Genres gehören, aber immer noch einen schön rohen, authentischen Charme versprühen. Wie auch der Re - Release von "The Warrior" kommt "Burning Ambition" ohne Bonustracks und zeitgemäß remasterten Sound aus (das wäre auch nicht im Sinne des Erfinders), dafür gibt es abermals interessante Liner - Notes zu lesen. Für NWOBHM - Raritätenjäger und gleichzeitige Liebhaber der guten, alten Zeit ist das Album nichtsdestotrotz ein Pflichtkauf, Ottonormalbanger tasten sich hier bitte vorsichtig heran und seien im Zweifelsfall, bei Unsicherheit, auf das doch stärkere Vorgängerwerk verwiesen. Nette Sache, das!

Burning Ambition


Cover - Burning Ambition Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 37:18 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Lionheart

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"Wir ham’ noch lange nicht genug!"… die Band, die diesen Slogan einst in die Welt hinaus schrie, hat sich just (vorerst?) von der Bildfläche verabschiedet. Die Formation jedoch, auf die der Spruch wie auf kaum eine andere zutrifft, nennt sich SAXON und bereitet ihren Anhängern seit 25 Jahren fast ausnahmslos schöne Stunden. Immer, wenn man denkt, es gehe nix mehr, überraschen uns die Briten mit einem neuen Hammer, den ihnen niemand mehr zugetraut hat. Zuletzt geschah das 1997, als man plötzlich mit "Unleash The Beast" ein Killeralbum am Start hatte, das auch heute noch locker zu den besten Releases der Band überhaupt zählt. Die regulären Nachfolgewerke "Metalhead" und "Killing Ground" konnten die Vorlage zwar mitgehen, aber keine neuen Akzente in Sachen Originalität und Songwriting setzen. Und genau das holen die Sachsen nun mit "Lionheart" nach, das die beiden Vorgänger zu übertreffen vermag und an den 97er Oberhammer anknüpft. Zwar sind die Songs qualitativ nicht allzu viel besser als auf den Vorgängerwerken, die Mischung ist jedoch ausgewogener und Abwechselung wird wieder riesengroß geschrieben. Startet das Album mit "Witchfinder General" noch brachial und aggressiv durch (zweifellos einer der härtesten Tracks der Bandgeschichte), stampft "Man And Machine" SAXON - like in gewohntem Midtempo durch die Botanik, bevor der saugeile Titelsong (plus Intro "The Return"), in der Tradition von "Crusader" stehend, eine epische Breitwandhymne präsentiert, die sicher zu den Highlights der Band gehört und demnächst vermutlich tausende von Sachsenjüngern in den Wahnsinn treiben wird, besonders live. "Beyond The Grave" ist ungewohnt düster, dabei aber immer unterschwellig hart und überrascht mit extrem gefühlvollen, melodischen Vocals und tollen Riffs. In eine ähnliche Kerbe haut "Justice", dessen Doublebase - Orgien (von Bandneuzugang Jörg Michael, der seine Arbeit brillant erledigt!) den durchweg melodischen Song perfekt unterstützen. Mit der Hymne "To Live By The Sword", einem der besten Songs des Albums, legen die Jungs in Sachen Geschwindigkeit wieder einen Zacken zu, bevor das akustische, ruhige "Jack Tars" den Banger "English Man ´O’ War" einleitet, eine erneut geile Midtempo - Granate. Das philosophisch angehauchte und sehr getragene "Searching For Atlantis" zeigt noch einmal die gefühlvolle Seite der Band auf und mit dem etwas sperrigen, breaklastigen "Flying On The Edge" wird der Hörer mit dem Gefühl entlassen, das beste und abwechselungsreichste SAXON - Werk seit sieben Jahren vor sich zu haben. Hoffentlich ham’ die Herren wirklich noch lange, lange nicht genug!!!

Lionheart


Cover - Lionheart Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 45:9 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Faces + God Damn War

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Was macht ein Musiker, der sich bei seiner Hauptband zu wenig ausgelastet fühlt? Richtig, er schraubt ein Solo - Album zusammen. Normalerweise ein fragwürdiges Unterfangen, da diese Werke in der Regel nur wie "B - Seiten" der jeweiligen Hauptband anmuten. Im Falle CHRIS CAFFERY geht die Angelegenheit aber ausnahmsweise mal in Ordnung, da SAVATAGE seit nunmehr über drei Jahren ("Poets And Madmen") auf Eis liegen. Zwar hat Mr. Caffery in den letzten Jahren an vielen Projekten mitgearbeitet, dort aber niemals sein Ego ausleben können und zeigt uns deshalb mit "Faces" nun seine verschiedenen Gesichter (nichts Anderes bedeutet der Titel), die dem Fan einen göttlichen Trip in alte SAVATAGE - und DR. BUTCHER - Tage bescheren. Nix Pomp, nix Orchester, nix "Gitarrenkünstlervorzeigesoloorgien", nix Elektrokram oder sonst was - dafür gibt es ohne Ende Sirenengeheul, mit ungeheurer Nachtpower durch die Hallen des Bergkönigs und direkt ins Gossenballet gehauene Goodtime - Hymnen, bis die Verliese rufen!!! Chris gräbt tief nach seinen Wurzeln und lässt neben seinen überragenden Fähigkeiten an der Axt noch ein ungeheures Songwriting - Talent durchschimmern. Des Weiteren orientiert er sich bei seinem Gesang hörbar an seinem Vorbild Jon Oliva, dem er mehr als gelungen nacheifert. Er beherrscht sowohl die rauchigen, diabolischen Schreie als auch die gefühlvollsten Rock - Vibes, mehr als man von ihm jemals hätte erwarten können. Aber nicht nur das macht "Faces" zu einem der geilsten Solo - Alben der letzten Jahre, denn am Ende stehen die Songs - und die klingen besser und frischer als alles, was SAVATAGE seit "Handful Of Rain" verbrochen haben (und gerade "Dead Winter Dead" und "The Wake Of Magellan" waren nicht von schlechten Eltern!). Angefangen beim aggressiven Titelsong, über "Pisses Me Off" (räudiger Banger), das epische "Remember", den Akustik - Ohrwurm "Music Man", das hymnische, obergeile "The Mold", den mit gänsehautartigen Sonnenuntergangs - Vibes ausgestatteten Song "Bag O’ Bones" oder den "Galoppelrocker" "Evil Is As Evil Does" befinden sich fast nur Oberliga - Songs auf dem Werk. Beim Rest des Materials haben sich einige Experimente eingeschlichen, die die Songs zwar nicht so eingängig wirken lassen, dafür aber den Abwechselungsgrad nach oben anziehen, man höre zum Beispiel "So Far Away". Als Bonus und als Geschenk für seine treuen Fans hat Chris dem schon überlangen Album noch eine Bonus - Scheibe hinzugefügt, die sich ausschließlich, im Gegensatz zum regulären Album, nur um das Thema "Krieg" dreht. "God Damn War" unterscheidet sich stilistisch kaum von "Faces", ist nur noch einen Tick epischer und härter ausgefallen. Auch hier beherrschen erstklassige Powerhymnen das Geschehen, wie etwa das rifflastige "Fool Fool" oder das überragende "I". Lediglich das experimentelle "Saddamize" fällt etwas aus dem Rahmen und wäre verzichtbar gewesen. Aber auch das ist nur ein kleiner Schönheitsfehler einer ansonsten grandiosen Scheibe, die nicht nur SAVATAGE - Fans wie Synthetiköl reinlaufen sollte. Zudem wird das essentielle Doppelpack zum Preis einer einzelnen CD in die Läden gestellt werden und wartet in der Erstauflage noch mit einem schmucken Leder - Digipack auf. PFLICHTKAUF!

Faces + God Damn War


Cover - Faces + God Damn War Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 16 + 9
Länge: 76:474250 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

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