Interview:

Rival

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InterviewErzählt doch bitte etwas über das neue Album "State Of Mind". Wo seht Ihr die Unterschiede zu Eurem letzten Album "Modern World"?



Der neue Release beherbergt sehr powergeladene Musik. Wir hatten vor, ins Studio zu gehen und etwas wirklich Gutes dabei herauszubekommen. Ein sehr prägnanter Unterschied zwischen den beiden Alben ist, dass wir für das neue Werk nicht Jahre benötigt haben, um es fertig zu stellen. Wir sind es einfach angegangen und jeder hat getan, was er tun musste, um das Album rechtzeitig in den Kasten zu bekommen.



Warum hat das Album einen so schwachen, blechernen Sound? Was könnte der Grund dafür sein?



Nun, ich denke, es klingt großartig! Wir nahmen es in einem der besten Studios Chigagos auf und hörten uns jeden Song auf verschiedenen Systemen an. Von unserem Standpunkt aus sind wir sehr glücklich damit. Der Unterschied ist vielleicht, dass das Album digital aufgenommen wurde, also anders als ursprünglich auf Tape.



Das Album ist nicht länger als 35 Minuten, was nicht gerade "value for money" bedeutet. Warum habt Ihr nicht mehr oder vielleicht längere Songs aufgenommen?



Es mögen vielleicht nur 35 Minuten sein, aber jeder Song auf dem neuen Release steht in unseren Augen für Qualität, es finden sich keine "Füller", sondern es kommt alles auf den Punkt. Ist es den Leuten wirklich wichtig, wie lang das Album ist, wenn die Songs gut genug sind?!



Nach Eurem letzten Album "Modern World" erklärten Euch viele Fans als die legitimen Nachfolger von OMEN. Würdet ihr diesem Statement zustimmen? In wie fern seid Ihr von der legendären Epic Metal - Band beeinflusst?



Nein, es ist nicht unsere Absicht, wie sie zu klingen oder die Nachfolger von irgendeiner Band zu sein. Wir haben mit ihnen gespielt, sie sind coole Jungs. Persönlich denken wir nicht, dass wir so klingen wie sie.



Was war die Idee dahinter, eine Schießerei als Intro des Songs "Reach" zu verwenden? Was kann man dort genau hören?



Nun, zu aller erst war es keine Schießerei. Das Intro handelt von einer Person, die mit einer Waffe wahllos in einen Schulhof voller Kinder feuert.



Wie sieht es mit Touren aus? Werden die Fans in Deutschland RIVAL auf der Bühne erleben können?



Wir hoffen, sie werden es demnächst. Im Moment ist noch nichts festgemacht, aber wir arbeiten daran.



Was sind Eure liebsten US Metal - Bands aller Zeiten?



METALLICA, SLAYER, SAVATAGE, MEGADETH, PANTERA, ANTHRAX, SUICIDAL TENDENCIES oder SYSTEM OF A DOWN gehören dazu.



Welche Platten hört Ihr denn zurzeit so und was sind Eure Alltime - Classics? Bitte nennt uns welche aus beiden Kategorien.



Wir haben uns zuletzt keine neuen CDs gekauft. Aber unsere Alltime - Favoriten sind:

JUDAS PRIEST - "Unleashed In The East"

AC / DC - "Let There Be Rock”

LED ZEPPELIN - "The Song Remains The Same”

IRON MAIDEN - "The Number Of The Beast”

MEGADETH - "Rust In Peace”

UFO - "Strangers In The Night”

Es gibt zu viele, um sie alle aufzuzählen, da würden wir noch lange hier sitzen.




Interview:

Horizon

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InterviewWar HORIZON ursprünglich als richtige, feste Band oder mehr als Projekt geplant?



Nein, es soll eine richtige Band sein oder werden. Es ist schwer, Musiker zu finden, die bereit sind, weiterzumachen und auch diese, unsere musikalische Orientierung haben. Heavy Metal ist im Moment ja eher Underground und unser Keyboarder ist schon wieder weg. Es ist schon schwierig, eine Band zu gründen und einen Deal zu finden, gerade, weil es so viele Leute gibt, die das möchten. HORIZON soll definitiv eine Band sein, kein Projekt und auf die Dauer noch weitergehen. Nach der zweiten wird es dann eine dritte Platte geben und so weiter.



In welchen Bands habt Ihr früher gespielt?



Überall, nichts Berühmtes, in ein paar Coverbands; wir haben Studioaufnahmen für andere Musiker gemacht und wurden bezahlt um zu spielen. Wir bekamen Geld dafür und was aus der Platte dann am Ende wurde, ging uns ja nichts an. Es waren Studiosessions und mehr nicht.



Seid Ihr denn mit dem neuen Album, so wie es jetzt erschienen ist, zufrieden?



Das weiß ich noch nicht, der Release war erst vor Kurzem. Zufrieden sind wir schon, aber ich kann bei dieser Platte nicht objektiv sein, denn es war ein Haufen Arbeit, sie hinzubekommen. Ich weiß natürlich nicht, was die Leute davon denken. Ich habe auch noch keine Kritiken gelesen und kann nur hoffen, dass den Leuten das Album gefällt.



Wie waren denn die Resonanzen auf das erste Album? Ich muss gestehen, dass ich von der Band HORIZON, auch im Live - Sektor, bisher nicht allzu viel gehört habe.



Ja, das stimmt schon. Wir haben ein kleines Problem mit dem Line - Up und suchen noch einen Lead - Sänger, um Live - Auftritte durchzuführen. Aus diesem Grund haben wir auch keine Tour mit dem ersten Album gemacht. Die erste Scheibe hatte in Europa, soviel ich weiß, ganz gute Kritiken bekommen; ich habe einen Pressespiegel erhalten. Nicht alle Kritiken sind gut, sie kann ja auch nicht jedem gefallen, das ist ganz normal. Ich hoffe aber, dass es bei dem neuem Album ähnlich aussehen wird. Das Touren war lediglich aufgrund des fehlenden Sängers ein Problem, aber sobald wir jemanden gefunden haben, werden uns die Leute mehr zu Gesicht bekommen als im Rahmen unseres Debüts. Die erste Platte ist sowieso nur der erste Schritt einer Band als Newcomer, man weiß noch nie, wie die Leute auf das Album reagieren, was die Promotion bewirkt und wie die Scheibe kritisiert wird. Erst dann kann man versuchen, die Sache besser zu machen. Wir werden aber auf jeden Fall versuchen zu touren und sobald sich ein Sänger findet, geht das klar!



Das neue Album habt Ihr selber produziert und das Mastering kam von Achim Köhler, wenn ich richtig informiert bin?! Etwas negativ ist mir, schon gleich zu Beginn beim Opener "Burning Hunger", aufgefallen, dass der Gesang sehr weit im Hintergrund steht. Die Gitarren braten richtig fett wie auch bei SINNER oder PRIMAL FEAR, nur der Gesang klingt recht dünn.



Das haben mir bisher noch nicht viele Leute gesagt, aber das ist meine Schuld. Ich hatte nicht sehr viel Zeit, den Mix zu machen. Wir hatten eine Deadline und ich hätte gerne noch eine Woche länger an der Platte arbeiten können, aber es ging eben nicht. Es war alles etwas spät und so steht der Gesang nicht bei allen, aber bei ein paar Songs im Hintergrund. Es stört teilweise, aber hoffentlich nicht zu sehr. Es ist mein Fehler, Entschuldigung, haha! "Burning Hunger" ist einer der letzten Songs, die ich gemixt habe und ich habe mich damit, aufgrund der Deadline, auch beeilt und dadurch ist er etwas zu leise geraten. Ich habe generell nicht sehr gerne laute Vocals, aber ein wenig lauter wäre gut gewesen. So ist es eben, aber die Zeit war nicht vorhanden.



Seid Ihr nebenbei alle noch voll berufstätig und läuft die Musik nebenher oder seid Ihr Vollzeitmusiker?



Wir sind innerhalb der Musik voll berufstätig, HORIZON ist in unserem Leben schon sehr wichtig. Wir verdienen immer noch Geld auf Tour oder im Studio mit anderen Bands, sind also auch weiterhin Sessionmusiker. Ich selbst habe einen P.A. - Verleih und bin Sound - Engineer für ein paar Live - Bands. Weiterhin habe ich noch ein eigenes Studio und nehme dort Bands auf. Wir leben also schon von der Musik, aber nicht nur von HORIZON. Gäbe es nur HORIZON, dann hätten wir öfter mal Hunger, haha!



Ihr hattet ja mit Eurer ersten Scheibe in Japan sehr großen Erfolg.



Das stimmt. Die haben es voll drauf. Die Interviews dort fangen schon nächste Woche an und Patrick, unser Gitarrist, macht die da. Die mögen unsere Sachen wirklich und wollten sogar das neue Album dort früher releasen, aber wir waren noch nicht fertig damit. In Japan klappt es echt ganz gut!



Spielt Ihr, wenn es soweit ist, auch auf Festivals oder nur in Hallen?



Wenn wir irgendwann in Wacken spielen können… warum nicht?! Festivals sind geil, man sieht eine Menge anderer Gruppen und das ist immer super. Ich habe schon auf ein paar Festivals gespielt, aber in anderen Bands. Für uns ist beides ok, in Hallen natürlich als Opening Act, eine Headliner - Position bekommen wir noch nicht. Da müssten wir schon alleine spielen, wenn wir jetzt auf Tour gehen würden… bei Festivals ist noch interessant, dass man viele Leute erreichen kann, die vor der Bühne stehen und eigentlich wegen einer anderen Band gekommen sind. Da kann man dann zeigen, was man kann.



Als Opening - Act, ok. Aber habt Ihr da keine Angst vor den meist schlechten Bedingungen, die Support - Bands bekommen? Ich meine Dinge wie miesen Sound, zu kleine Bühne, weil schon alles für den Headliner vollsteht, kein Backdrop, etc..



Das habe ich schon alles gesehen und alles gemacht. Angst haben wir keine, Platz findet man immer und Spielen ist schon wichtig. Wenn die Headliner Arschlöcher sind, kannst Du auch nichts dafür, so ist das eben. Ich habe aber auch ein paar freunde, die Sound - Engineere sind die dann mitkommen werden. Dann haben wir sicher keinen grässlichen Sound. Es gehört ja auch zu meiner Arbeit, von daher kann ich auf diesem Gebiet mitwirken. Und über die anderen Probleme, wie den zu geringen Platz, kannst Du mit einer Band auch reden und es sind nicht alles Arschlöcher. Und außerdem waren alle großen Bands selbst einmal Opening Acts… ich hoffe nur, das hat dann nichts mit Rache zu tun, so nach dem Motto: "Ich hatte damals auch keinen Platz und jetzt bist du dran!", hahaha!



Apropos Headliner: was sagst Du als Szene - Kenner und "Insider" zu der Reunion von JUDAS PRIEST mit Rob Halford? Was sind Deine Erwartungen in Bezug auf die Band?



Die ganze Tour wird ausverkauft sein, denn jeder hat auf den Moment der Rückkehr Rob’s gewartet. Ich muss aber sagen, dass die "Demolition" - Platte mit Ripper ganz toll war.



Ironisch oder nicht ironisch?



Nee, nee, die gefällt mir wirklich! "Jugulator" gefällt mir weniger, aber "Demolition" ist eine klasse Platte. Darauf gibt es fast nichts zum Wegwerfen, es sind vielleicht zwei oder drei Songs, die mir nicht gefallen, aber ein Stück wie "One On One" ist echt super. Ripper singt ja auch ganz gut. Priest werden aber jetzt wirklich ein Ding sein, ich glaube schon, ehrlich!



Wie sehen denn Eure Pläne für die nahe Zukunft aus?



Jetzt ist es das Wichtigste, erst einmal einen Sänger zu finden und das Line - Up zu stabilisieren. Danach werden wir auf Tour gehen, so sehen unsere Pläne aus. Jetzt steht auch erstmal die Promotion an, die nimmt viel Zeit in Anspruch und es ist ganz interessant, mit den Leuten zu reden. Mir gefällt’s! An neuen Songs arbeiten wir sozusagen jeden Tag, das steckt in uns drin. Wir haben schon mit neuen Sachen angefangen, aber es ist natürlich noch nichts fertig außer ein paar Ideen, die wir aufgenommen haben. Aber das machen wir sowieso das ganze Jahr lang, egal, ob eine neue Platte ansteht oder nicht. Wir wissen genau, was wir auf einem Album haben wollen und Patrick und ich reden oft miteinander. Ich wohne ja jetzt auch in Frankreich, denn es gab nichts, was ich in Deutschland zu tun gehabt hätte. Dadurch wird es für uns viel einfacher.




Review:

State Of Mind

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Nach dem hammergeilen, selbstproduzierten 2000er Album "Modern World" (vorausgegangen war eine EP) waren meine Erwartungen an die erste "offizielle" Scheibe der US - Metaller riesengroß; zu groß, stellte ich nach zigfacher Einfuhr des mit 35 Minuten nicht gerade langen Werkes "State Of Mind" fest. Zwar ist das Album meilenweit davon entfernt, ein echter Flop zu sein, aber es gibt einfach zu viele Ansatzpunkte für Kritik, um einfach über sie hinwegsehen zu können. Da wäre zum Ersten die für US - Produktionen zwar nicht ungewöhnliche, aber dennoch blechern und billig anmutende Produktion. Ich gehöre zwar zu den Leuten, die sich von einem Eimer voller guter Kompositionen über eine "preiswerte" Aufnahme hinwegtrösten lassen, aber genau dort greift Kritikpunkt Nummer zwei an: die Songs halten nicht die selbst auferlegte Zielmarke des Vorgängerwerkes. Echt gute Stücke wie der geile Banger "Extreme Aggression", der Stampfer "Insane", die Hymne "Lord Of The Knights" oder die speedige Abschlusswalze "Hell Train" sind zwar ein gefundenes Fressen für US Metal - Jünger; richtige Überflieger der Marke "Modern World", "Death Stalker" oder "Evil Within" findet man auf "State Of Mind" aber leider nicht. Somit ist das Album für Genre - Freaks eine Bereicherung, aber dem groß angelegten Anspruch, die Nachfolger von OMEN zu werden (als was sie nach ihrem ersten Album gehandelt wurden), hinken die Jungs hiermit leider hinterher. (US -) Undergroundfreaks sind mit dem Album aber sehr gut beraten!

State Of Mind


Cover - State Of Mind Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 35:2 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Blood & Belief

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Dass Mr. Bailey bei den Jungfrauen fehl am Platz war, hat wohl mittlerweile jeder eingesehen. Nicht eingesehen hat meine Wenigkeit allerdings die Tatsache, dass der agile Fronter seit Jahren nur mit Kot beworfen wird, zumal seine beiden Alben mit Maiden nicht gerade schlecht waren… aber das ist ein anderes Thema. Sicher hat der Brite den Metal mit seinen Solo - Eskapaden nicht neu erfunden, aber seine beiden Studio - Vorgänger (besonders das tolle Debüt "Silicon Messiah") machen durchaus Spaß, vorausgesetzt, man gibt dem Herren eine Chance. Und genau dieses gilt auch für den neuen Output, der, entsprechende Toleranz vorausgesetzt, weiteren Hörspaß garantiert. Gegenüber dem Vorgänger "Tenth Dimension" ist der gute BLAZE einen Zacken düsterer geworden, bedingt durch das Konzept des Albums, in dem er auf seine von Alkoholexzessen und dunklen Zeiten geprägte Vergangenheit eingeht. Wirkt der zähe Opener "Alive" noch etwas deplaziert als Auftakt, werden beim folgenden "Ten Seconds" alte Tugenden geweckt; eine typische BLAZE - Hymne mit Ohrwurmrefrain. Gleiches gilt für den Titelsong, ein cooler Midtemporocker mit Mitsingchorus. "Life And Death" tönt hingegen sehr depressiv und melancholisch und geht als echt gute Nummer durch, während "Tearing Myself To Pieces" und "Hollow Head" eher uninspiriert wirken, keine großen Spuren hinterlassen und den "Tiefpunkt" der Scheibe markieren. "Will To Win" kommt wieder eingängiger daher und das episch angehauchte, leicht bombastische "Regret" passt ebenfalls gut ins Konzept. Mit "The Path & The Way" und "Soundtrack Of My Life" finden sich am Ende noch zwei gute, hymnische Songs, die einen würdigen Abschluss markieren. Unterm Strich ist BLAZE abermals ein gutes, wenn auch kein überragendes Album gelungen, das jedoch insgesamt, auch unter Einbeziehung der angenehm melancholischen Atmosphäre, den Vorgänger zu toppen vermag. Ein weiterer Pluspunkt ist die sehr gute Produktion von Andy Sneap, die Mr. Bailey’s zwar limitierte, aber sympathische Stimme gut einfängt. Für Fans ehrlichen Stahls bleibt so erneut ein gelungenes Album zum Antesten und für notorische BLAZE - Hasser leider wieder eine Zielscheibe zum Werfen…

Blood & Belief


Cover - Blood & Belief Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 51:29 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Metal

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Nachdem MESSIAH’S KISS mit Ihrem hochgelobten Debüt "Prayer For The Dying" anno 2002 mächtig abräumten legen sie nun mit Album Nummer zwei und dem richtunggebenden Albumtitel "Metal" (genial einfach, oder? ;-) nach. Vielleicht einen Tick melodischer als das Debüt zitieren MESSIAH’S KISS auf "Metal" weiterhin die Größen der Achtziger (von Maiden bis Priest) ohne dabei abzukupfern - und haben sich im Vergleich zum Debüt sogar gesteigert. Traditioneller Heavy Metal - hart und rifforientiert, mit Doublebassattacken und ein deutlich nach vorne gehendes Bassspiel prägen den Sound welcher von dem Ausnahmesänger Mike Tirelli (Holy Mother) die Krone aufgesetzt bekommt. Ob der harte Banger "Believer" oder die Hymne "Run And Hide" - MESSIAH’S KISS machen ohne Umschweife genau jenes, was der Albumtitel verspricht - "Metal". Besonders gelungen: das Pseudo-Manowar-Cover "Metal ’til We Die" - hätte auch der Konkurrenz von Majesty gut gestanden - kommt fett aus den Boxen und macht richtig Spaß. Auch die im Duett zwischen Mike Tirelli (der durch alle Tracks hinweg beweist, dass er zur Zeit einer der besten Heavy Metal-Sänger einer deutschen Band ist) und einer bulgarischen Rockröhre namens Amalia eingesungene Ballade "Tears In The Rain" vermeidet gekonnt Plagiatvorwürfe und Kitsch. Die als dreizehnter Song abschließende epische Hymne "The Edge Of Eternity" ist da noch als ein absoluter Tipp zu nennen. Na ja, das als 14. Song angesagte Gebell namens "Dog Idol" hätte man sich aber ruhig sparen können - ansonsten ist wirklich alles im grünen Bereich. Dazu hat das wahrlich geile Coverartwork des Debüts mit dem "Metal"-Cover eine würdige Fortsetzung gefunden. Ausgewogen produziert wurde das Teil von Nikolo Kotzev (Brazen Abbot, Nostradamus), was sich in einem recht warmen Sound äußert, der schon etwas im Gegendsatz zu dem etwas derben Sound des Debüts steht. Was MESSIAH’S KISS da mit Ihrem Zweitwerk abgeliefert haben wird Ihnen mit Sicherheit weitere Freunde und Fans einbringen - und das sollte es auch. Anhören!

Metal


Cover - Metal Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 54:37 ()
Label:
Vertrieb:
Interview:

Anvil

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InterviewDie neue CD "Back To Basics” ist ein kompletter Querschnitt der Einflüsse. Rock’n’Roll, Hardrock und Heavy Metal. Obwohl ich es persönlich total hasse, Musik zu kategorisieren - das lasse ich die idiotische Reviewer tun. Meine rekrutiere meine Ideen ausschließlich von frühen Rock-Alben der 60er-und 70er-Jahre. Oder nehme Sachen, die wir früher einfach nicht zu Ende gemacht haben. Diese Kombination mag zwar nostalgisch klingen, aber sie bietet immer wieder Neues, vor allem mir.


Konstant wie eure Musik ist auch weitestgehend euer Line-Up. Preise die Herren!


Das ist einfach. Robb Reiner ist meiner persönlichen Meinung nach einer der am meisten unterbewerteten Drummer aller Zeiten. Es wirft schon ein schlechtes Licht auf das gesamte Genre Heavy Metal, dass jemand derart übersehen wird. Glenn Five ist ein weiterer Aktivposten ANVILs. Er ist ein Bassist der wahren Mode - er spielt ausschließlich mit den Fingern und benutzt kein Pick. Ich wundere mich schon, wie er das macht. Ohne Zweifel hat "G5" unserem Sound jede Menge Arschtritte verpasst. Abgesehen davon klingt seine Back-Up-Stimme auch prima. Naja und Ivan Hurd ist eine wundervolle Ergänzung des Camps, vor allen Dingen nach Dave und Sebastian. Er ist eine extrem umgängliche Person und fordert von niemandem etwas außer von sich selbst. Er sich und seinem Gitarren-Spiel gegenüber enorm kritisch, er achtet auf jede einzelne Note. Ich bewundere das und glaube, das wir uns in dieser Hinsicht nicht unterscheiden.


Auch in Sachen Studio warst du mal wieder sehr zufrieden.


Wir haben wieder mit Pierre Remillard zusammengearbeitet, mit dem wir jetzt vier CD produziert haben. Alle klingen besser als der Kram, den wir vorher fabriziert haben. Wir waren diesmal 100 Kilometer vor Montreal in einem Studio mitten im Wald, dem Wild-Studio. Da war außer uns niemand, diese Ruhe war wirklich überwältigend.


Die sich hoffentlich nicht auf die neue Scheibe ausgewirkt hat.


Unserem Stil sind wir sicherlich treu geblieben, aber jede CD ist doch unterschiedlich und ich bevorzuge, sie nicht miteinander zu vergleichen. Jede ist ein Zeugnis von Zeit und Ort.


Nach vielen - manche sagen lieblosen, manche bekloppten - Cover-Bildern sieht "Back To Basics" doch etwas anders aus.


Das Art-Work sollte den eigentlich Gebrauch des ANVILs, also des Amboss’, beschreiben. Ich wollte diesmal, dass das Bild sehr alt wirkt und den Geist von Rembrandt transportiert. Alt, klassisch, einfach, das sollte das Cover symbolisieren.


Wie gefällt es dir denn eigentlich in deiner Heimat Kanada? Für viele Menschen hierzulande ist es ja gerade zu ein Traum-Land.


Ich wundere mich öfter über diese Faszination. Natürlich liebe ich "mein Land" - in aller Bescheidenheit, versteht sich. Ich denke, so sehen es die meisten Kanadier. Außerdem haben wir viele gute Sachen bei uns, das glaube ich und das ist gut so. Unser südlicher Nachbar, die USA… Letztlich bescheren sie uns durch einen florierenden Handel eine wachsende Gesellschaft und Billionen Dollars. Allerdings hat sich nach dem 9. November viel geändert. Bush macht mir Angst, manchmal denke ich, dass er der Typ ist, von dem die Prophezeiungen Armageddons handeln. Aber dennoch habe ich die Hoffnungen an und in die Menschheit nicht komplett verloren. Ach so, und bevor ich es vergesse: Ich mag natürlich auch die Montreal Canadiens - auch, wenn ich mir während der Spiele nicht mehr sämtliche Fingernägel abkaue.


Du bewegst dich ja nun schon ein halbes Leben oder noch länger in der Metal-Szene. Wie erlebst du diese denn im Wandel der Zeit?


Letztlich folge ich keiner bestimmten Szene. Es gibt wahrscheinlich nichts Schlimmeres als vollkommen trend-orientiert durch die Welt zu laufen. Dafür lebe ich halt persönlich meine "Metal-Life". Allerding ist die Musik, die ich liebe fast komplett verschwunden und wenn man älter wird, ist die Musik von früher einfach weg, nicht mehr zu wiederholen. Der einzige Weg, der bleibt: Die alten Scheiben auflegen. Denn die Bands von früher sind aufgelöst oder einfach tot. Die Musik von heute ist oftmals überflüssig und inspiriert keinesfalls zu etwas Neuem. Früher reichte als Triebkraft eine elektrische Gitarre, doch über die Jahre kam diese Kraft auch in die Pop-Musik. Doch heute zählt so was wie Melodie oder echter Rhythmus oder vielleicht sogar Talent nicht mehr - und dann nennen sie es einfach Nu-Metal.


Trotz lesbarer Unzufriedenheit machen Lips und ANVIL weiter. Wie steht’s mit ´ner Tour und ´nem Schwank aus selbigem Leben?


Ich habe Probleme, mich an Dinge zu erinnern. Wir touren seit Jahrzehnten immer wieder durch die Weltgeschichte. Ein Grund dafür, dass ich alles vergesse ist der Schmerz, dieser Schmerz, der mich leiden lässt, wenn ich dsaran denke und weiß, dass ich es nicht sofort wieder machen kann. Einerseits passieren auf Tour die fröhlichsten Momente des Lebens, andererseits machen sie mich traurig, wenn ich daran zurückdenke. Ich weiß, viel Sinn macht das nicht… Und so hoffe ich, dass wir im Frühjahr durch Europa touren, sicher ist wie immer, dass nichts sicher ist.


Hast du denn wenigstens schon die Bonus-DVD mit dem Wacken-Live-Material gesehen?


Das Open Air war Klasse, aber die DVD habe ich noch nicht gesehen. Ich weiß auch irgendwie nichts drüber (Songliste findet ihr im Review, Anm. d. Verf.), ich hoffe nur, dass sie okay ist. Und dass wir nicht aussehen wie ein Haufen Vollidioten.




Review:

Back To Basics

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1981 "Hard ´N´ Heavy”. 1982 "Metal on Metal”. 1983 "Forged in Fire". Von mir aus hätten die Kanadier damals Schluss machen können. Okay. Das "Blood On The Ice"-Shirt war auch noch geil. Die Scheiben danach aber waren alle irgendwie "nur noch" ganz okay, an die urwüchsige Unbekümmertheit mit dem Schuss Schrägheit kamen die Nachfolger des ersten Trios aber nie heran - meiner bescheidenen Meinung nach. Jetzt aber, jetzt haben ANVIL wieder ein Album am Start, dass an "Forged In Fire" anschließen hätte können. Der Sound ist dermaßen antiquiert, dass er original aus der damaligen Zeit stammen könnte. Lips’ Stimme klingt mal wieder so richtig dünne. Immer, als ob sie ein bisschen neben der Höhe liegt, wo sie eigentlich sein müsste, dafür aber unglaublich charismatisch. So zum Beispiel bei "Song Of Pain", der die gleiche Ohrwurmqualität besitzt wie weiland "Motormount", "666" oder "School Love". Nicht, dass es irgendwem gefallen könnte, der ANVIL früher nicht mochte, oder der irgendwas Modernes erwartet. Aber das Klientel, das sich beim "Headbangers Open Air" oder "Keep It True" um die Position des "Aller-Truesten" bewirbt, die müssen, MÜSSEN, hier unbedingt zugreifen. Ach, schön war’s damals, schon is’ auch heute noch. Ach: Kollege Kühnemund hat übrigens vollkommen recht: "The Chainsaw" hört sich wirklich an wie ein Judas-Cover. Und ganz fein: Die Scheibe kommt mit Live-DVD, auf der folgende Songs zu hören sein sollen:


1. Five Knuckle Shuffle

2. Smoking Green

3. Old School

4. Winged Assassins

5. Forged in Fire

6. March of the Crabs

7. Metal on Metal

8. 666

9. Mothra

Back To Basics


Cover - Back To Basics Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 43:14 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Thunderball

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Das neunte Stück Heavy Metal aus dem Hause U.D.O. ist ein ganz Starkes geworden. Gingen schon die beiden Vorgänger "Holy" und "Man And Machine" wieder mehr in Richtung Achtziger-Accept, lässt U.D.O. mit "Thunderball" die eine oder andere Schwäche der Neunziger nun endgültig vergessen. Schon bei den ersten Takten ist klar wer hier regiert - Meister Udo Dirkschneider. Musik und vor allem Gesang hat wieder eine angenehme Rauheit angenommen, welche die Musik von Udo D. schon immer am Besten zur Geltung brachte. Der eröffnende Titeltrack "Thunderball" zeigt schon auf, was man von den Tracks der Scheibe erwarten kann. Klassischer, riffgeladener Heavy Metal, melodisch und schnörkellos und meist auf die Zwölf; dazu ins bombastische gehenden Chöre und kompositorisch gelungene Songs, welche sofort den Zwang zum Bangen auslösen. In dem Tempo des Openers geht es dann auf qualitativ hohem Niveau weiter - ob "The Arbiter" (böses, brutales Midtempo-Opus), "Pull The Trigger" (Livekiller) oder "Fistful Of Anger" - Ausfälle: keine. Mit "The Land Of The Midnight Madness" wird dann erst mal gekonnt das Tempo rausgenommen. Die Midtempohymne hat alle Trademarks welche man von einem Live-Mitgröl-Song Marke Udo Dirkschneider erwartet - treibender Rhythmus, eingängige Melodie, klassisches Gitarrensolo und einen klasse Refrain. "Hell Bites Back" ist dann wieder ein typischer Headbanger vor dem Herrn. Auf die Hommage an die russischen Fans "Trainride In Russia" - ’ne Balalaika-Nummer hätte ich verzichten können. Geht zwar ins Ohr - das geht mancher Schlager aber leider auch. Das nachfolgende, düster angehauchte "The Bullet And The Bomb" ist da schon wieder eher meine Kragenweite - sollte fester Bestandteil der Liveperformance werden. Mit drei weiteren hymnischen Knallern - "The Magic Mirror" (hätte so auch auf der "Balls To The Walls" sein können), "Tough Luck II" und der ungewöhnlichen Ballade "Blind Eyes" (dank Cello) kommt es zum Schluss nochmals richtig hammermäßig. Stefan Kaufmann hat das Teil nicht nur wieder ausgezeichnet fett produziert, sondern auch seine Gitarrenarbeit ist wieder alle Ehren wert. Mit Drummer Lorenzo Milani, Bassist Fitty Wienhold und dem zweiten Gitarristen Igor Gianola scheint U.D.O. eine solide und zukunftsträchtige Formation gefunden zu haben, da kann ich nur sagen: nur weiter so. U.D.O. - Accept / Accept - U.D.O. - Whatever! - Metal rules, und das ist was zählt - da hält mich nicht mal der "Trainride In Russia" von einem Tipp ab.

Thunderball


Cover - Thunderball Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 45:52 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Psycho Psycho

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Nach der Vorspeise "Wage Of Mayhem" servieren uns Nasty Ronnie und Co. nun endlich ihren neuen Longplayer, auf den viele Fans schon sehnsüchtig gewartet haben. Und "Psycho Psycho" macht seinem Namen alle Ehre, denn durchgedreht und wild ist immer noch Attribut Nummer eins der US - Kultband. Die Ausrichtung ist ganz auf die "goldenen 80er" zugeschnitten; modern oder zeitgemäß klingt hier absolut gar nichts. Die Produktion lässt sahnigen, t(h)rashigen Rumpelsound durch die Boxen knetern, dem Soundfetischisten garantiert nichts abgewinnen werden. Nix MTV, nix VIVA, nur Metalkneipe und Underground - Festival. Nix Kiddies und nix Trends, nur Rocker und speckige Kutten. Musikalisch orientieren sich die "Savages" an ihren Roots. Nix Prog, nix Epos und nix Pomp, dafür Bang und Rübeschüttel. Die Gitarren sägen herrlich knarzend, die Drums poltern schön vor sich hin und die Songs sind in erster Linie auf Ronnies raues Organ (also das zum Singen…) zugeschnitten, das auch gerne mal in King Diamond - artige Höhen abdriftet oder regelrecht zum Grunzbrüllen missbraucht wird, was einigen der Songs eine "deathmetallische" Note verleiht. NASTY SAVAGE stilistisch einzuordnen ist schwierig, vereinen die Jungs (Techno -) Thrash -, Death - und US Power Metal zu einer ureigenen (in gewissem Sinne sogar gewöhnungsbedürftigen) Mischung, die die Band seit jeher so einzigartig macht. Einziges Manko von "Psycho Psycho" ist die Tatsache, dass man unter den insgesamt 12 Songs nicht viele "Hits", Marke "XXX", findet. Ganz nah dran sind auf alle Fälle etwa der ohrwürmelige Titelsong (geiler Refrain), das stampfende "Human Factor","Return Of The Savage" und natürlich der aufgewärmte Klassiker "Savage Desire" (mit geilem melodischem Mittelteil). Unterm Strich zählt jedoch nur das Gesamtbild und das stimmt bei diesem Album ohne jeden Zweifel. "Psycho Psycho" ist eine tolle, authentische Platte geworden, an der Old Schooler und solche, die es werden wollen, ihre helle Freude haben werden!

Psycho Psycho


Cover - Psycho Psycho Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 52:15 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The Last Command

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Die Band existiert schon seit 14 Jahren und konnte sich in Italien in den letzten Jahren einen Ruf als beste Iron Maiden - Tribute - Band erspielen. Nicht nur deswegen wurden die Jungs auch von Nicko McBrain als Support für dessen McBrain Damage Tour eingeladen. Hört man sich "The Last Command", das Debüt(!) - Album der Band, an, ist man in der Tat überrascht, dass die Maiden - Einflüsse eher selten zu hören sind, am Wenigsten beim Gesang, der recht rauh klingt und nicht gerade nach Dickinson oder gar Blaze. Die Soli kommen den Jungfrauen noch am Nächsten, aber insgesamt klingt das Album sehr eigenständig, wenn auch nicht sonderlich spektakulär. Echte Kracher sind nicht auszumachen, jedoch wird ein gewisser Grundpegel nicht unterschritten. Am "Hittigsten" sind noch das mit einem Mitgrölrefrain ausgestattete "Operation Sea Lion", das stampfende "Dark Alliance" und das abschließende, in zwei Teile (mit einer längeren Pause) aufgespaltene, überlange "The Fortress". Traditionsbewussten Metallern kann man "The Last Command" durchaus empfehlen, auch wenn es sicher hochwertigere Konkurrenzprodukte gibt. Hörenswert ist die Platte aber allemal.

The Last Command


Cover - The Last Command Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 52:23 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

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