Review:

At Hell´S Deep

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Rein ins Muskel-Shirt, in Lederjacke und Kutte, die Sonnenbrille aufgesetzt und die Haare nicht so oft waschen - so is’ true, so is’ richtig… Der lustige Band-Name, coole Song-Titel ("Man Made Of Steel", "Metal Avengers" oder "Fistful Of Fury" passen da ebenfalls ins Konzept. Ach, das umfasst natürlich auch Musik: Metal der Marke NWOBHM mit ganz leichten kauzigen Anflügen a la Brocas Helm und Co. Dazu gesellt sich ein rotziger Sound und eine konsequent-krächzige Stimme - nicht gerade das, was Gourmets als hohe Schule der Koch-Sangeskunst goutieren würden. Aber derartige Schnösel hören DEVIL LEE ROT eh nicht. Weil ihnen diese Band nämlich viel zu erdig, undergroundig, dreckig oder sonstwas wäre. Ich persönlich glaube ja nicht, dass der Band-Leader (auch bei Pagan Rites) hier alles so ernst nimmt wie sein treues Following, das ist aber letztlich auch egal. Die Band hat hier eine Scheibe mit ganz viel Street-Credibility auf den Metal-Highway geworfen, ein Album für echte Metaller, Urgesteine, dreckige neue Rotzlöffel, kurz: keine CD für Jedermann.

At Hell´S Deep


Cover - At Hell´S Deep Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 42:49 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Chimaira

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Merke: Wenn auf dem dritten oder wievielten Album auch immer der Titel mit dem Bandnamen übereinstimmt, justiert die Band ihren Stil gerade neu. CHIMAIRA beschreien diesen Fakt gleich im ersten Song noch einmal für alle Schnellmerker mit einem heftigen "Nothing Remains The Same" - und einem der wenigen Songs mit Klar-Gesang der Platte. "Chimaira" ist strenggenommen kein New Metal mehr sondern viel eher Thrash mit fiesen Gniedel-Soli. Hat kaum noch New-Metal-Samples, stattdessen die Energie der fiesesten der derzeit angesagten Hardcore und Metalcore-Bands. Bei "Comatose" möchte man jedenfalls nicht in der Wall of Death feststecken, erst recht nicht, wenn alle neben einem plötzlich viel größer und stärker sind während die Energie des Songs über einem hereinschwappt. Und doch haben sich CHIMAIRA auch musikalisch ordentlich weiter entwickelt. Die Gitarristen Matt Devries und Rob Arnold doppeln diese Soli irrwitzig durch die Songs, als melodische Versatzstücke tauchen sie wieder auf. Aber - die Melodien sind gut versteckt. Erwartet eher 100% fett aufs Mett. Diese Songs gehen auf die zwölf, und immer wieder brutal auf die zwölf. Die Breaks sind geradezu gemein gesetzt, härter geht kaum noch. Dagegen ist "Save Ourselves" ein Death-Rock-Bastard und nimmt den Faden an einer Stelle wieder auf, an der Bands wie THE CROWN oder die Niederrheiner von CRACK-UP ihn in ihren schnellsten Momenten haben fallen lassen. Aber schon gibt es wieder auf die Nuss, in "Salvation", "Left For Dead" und "Everythign You Love" gibt es noch weitere der wenigen, rar gesäten Momente zum Durchatmen. Aber alles nur Ruhe vor dem Sturm, der in der Folge dann wieder herunter prasselt. CHIMAIRA bedeuten anno 2005 mosh, mosh, mosh.

Chimaira


Cover - Chimaira Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 59:5 ()
Label:
Vertrieb:
Interview:

Thunderstone

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InterviewTitus, Nino, ihr wohnt beide in Helsinki: Ist das TUSKA so eine Art Heimspiel für euch?


Titus: Was meinst du mit Heimspiel? So wie beim Fußball oder Eishockey die Heimmannschaft ist? Nein, das würde ich jetzt nicht so sagen, dazu sind zu viele Leute aus anderen Ecken Finnlands und aus aller Welt da.


Trotzdem sind alle Ansagen in Finnisch...


Nino: Wir haben gestern und vorgestern auf Festivals an anderen Orten in Finnland gespielt, und es ist gut, ausgerechnet das letzte zu Hause zu haben, weil man dann nach dem Gig ins eigene Bett fallen kann. Wir spielen einen guten Slot um 20 Uhr am Abend, das bedeutet auch, dass die Fans genau in der richtigen Stimmung sind, auch nicht unwichtig.

Titus: Genau! Ein Finne kann nämlich nur Spaß haben, wenn er betrunken ist! (Sagt´s, und führt sich die Pulle Bier an den Hals, die er an Nino vorbei hierhin geschmuggelt hat.)

Nino: Ich meinte, wenn die in Stimmung sind, nicht du! Du musst noch spielen!


Aber er ist doch nur der Bassist...


Titus: Das sage ich auch immer! Auf vier Saiten kann man eigentlich nix verkehrt machen! (und nimmt vergnügt noch einen weiteren Schluck - von Ninos skeptischen Blicken begleitet)



Ihr habt gerade erst mit Hammerfall getourt, und mit...


Nino: Firewind und Lordi...


Nein, die zählen nicht. Ich meine...


Titus und Nino lachen: Oh, du meinst Stratovarius.


Genau. Die Tour mit Hammerfall war ziemlich kurz, ihr habt zum Beispiel viele Teile Deutschlands nicht abgedeckt. Wollt ihr "Tools..." noch weiter betouren?


Nino zieht ein Zahnschmerzen-Gesicht, Titus beginnt zu erklären: Nun ja... Wir planen noch eine Tour. Oder, (an Nino gewandt), sollte man besser sagen, haben geplant? Da hat sich gerade erst etwas anders ergeben und...

Nino: Wir würden gern auf Tour gehen und noch ein paar Gigs für "Tools" spielen, aber aktuell sieht es nicht so aus. Inzwischen sind wir sogar bereit, Geld dazuzubuttern, denn wir wollen für unsere Fans spielen. Wir werden sehen. Drückt uns die Daumen, vielleicht klappt es doch noch. Es sieht nur gerade nicht gut aus.


Ich habe beobachtet, dass es über die letzten Supportshows immer mehr Leute geworden sind, die euch kannten oder sogar extra wegen euch gekommen waren.


Beide: Ja, gerade deswegen wollen wir ja unbedingt spielen!



Das Cover von der "Tools Of Destruction" hebt sich deutlich von euren bisherigen Covern ab, ist anscheinend von einem anderen Künstler und ganz in einem anderen Stil. Steckt da ein Konzept dahinter?


Nino: Da musst du Titus fragen.

Titus: Nein, ein Konzept steckt nicht dahinter. Die Songs sind ja auch - ich will nicht sagen, zusammenhanglos, aber "Tools" ist kein Konzeptalbum und genauso wenig steckt ein Konzept hinter dem Titel. Wir haben uns wie immer erst am Ende entscheiden können, welcher Song als Pate für das Album herhalten muss, und dieses Bild erschien uns dazu passend. Einige Journalisten und Fans haben schon wunder was hinein interpretiert, dass wir uns gegen die indische Religion oder gegen Religion im Allgemeinen stellen, oder dass diese indische Göttin jetzt für uns eine besondere Bedeutung hat, aber das ist alles viel zu hoch gegriffen.

Nino: Wir wollten außerdem, dass es nicht mehr so nach Powermetal aussieht, denn das sind wir nicht mehr. Über die letzten beiden Alben haben wir die Anteile von dem "typisch finnischen Powermetal" mehr und mehr zurückgefahren, also hätte ein so typisches Powermetal-Cover nicht mehr zu "Tools" gepasst.



Genau das war der Hauptpunkt in den negativen Kritiken, die Abkehr vom Powermetal wird euch arg angekreidet.


Nino lacht: In der Tat haben einige Leute schon zu uns gesagt: "You´re going to Hell with this album." Na und? We don´t care.

Titus: Wir machen Musik, die wir machen wollen. Und wir vertrauen da ganz auf unsere Fans.


Nino, eine Frage direkt an dich: Du bist mit dem Sonic Pump Studio umgezogen und hast es größer ausgebaut. Worin besteht der Unterschied, ob du THUNDERSTONE oder eine fremde Band produzierst?


Nino: Bei THUNDERSTONE muss ich eben nicht so viel produzieren und kann mich zurücklehnen und drauf konzentrieren, was ich selbst spiele. Ich sollte es nicht zu laut sagen (Nino guckt sich noch einmal vorsichtig rechts und links über die Schulter, aber da sind nur schatten-spendende Bäume in einer abgesperrt-leere Ecke des Kaisaniemi-Parks), aber einige der Bands, die zu mir kommen, sind reichlich amateurhaft und ich muss bei denen sehr "produzieren". Also regulierend eingreifen und aufpassen, dass kein Mist auf die Platte kommt. Von diesen Jungs hier ist jeder individuell sehr gut an seinem Instrument. Alle wissen schon, wenn wir ins Studio gehen, wie es klingen soll und alle bringen sich ein. Bei anderen Bands ist das wesentlich mehr Arbeit.


In diesem Moment kommt THUNDERSTONE-Schlagzeuger Mirka Rantanen um die Ecke und will an uns dreien vorbei gehen. Titus wirft sich in der nächsten Sekunde auf den Boden, zieht sich die Hose bis unter die Arschbacken und zeigt dem Drummer die Rosette.


Titus: Entschuldigung, aber das musste gerade sein, das war ein Insider.


Während sich die Jungs über mein verdutztes Gesicht scheckig lachen, und ich um meine Fassung ringe, spielen wir unter Lachtränen weitere sinnige Wortbedeutungen des Albumtitels "Tools Of Destruction" durch:


Nino: Nun ja, das eben war eins.


Es scheint ja, als ob auf jeden Fall die Bandchemie bei euch stimmt.


Titus: Das tut sie. THUNDERSTONE ist keine Band um des Geldmachens wegen. Und ich denke, es wird diese Band so lange geben, so lange diese Jungs dabei sind. Das liegt nun nicht allein in meinen Händen, aber ich denke, dass diese Band aus genau den richtigen fünf Jungs besteht, wie eine perfekte Familie. Und wahrscheinlich würden THUNDERSTONE auch in einer anderen Konstellation nicht funktionieren. Wer weiß das schon. Trotzdem habe ich schon von anderen gehört: "Hey, warum habt ihr immer noch das gleiche Line-Up?". What the fuck? Natürlich sind wir immer noch die gleiche Band mit denselben Leuten wie am Anfang!

Nino: Warum nicht?!

Titus: Warum nicht, ganz genau.

Nino: Es funktioniert so.

Titus: Und wir wollen jetzt nicht in dem Sinne "professionell" werden, dass wir Leute für uns spielen lassen. Meiner Meinung nach sollten in einer Band die Mitglieder miteinander Musik machen (er Wortwitz zwischen "people playing for you" gegenüber "people playing with you" erschließt sich in der deutschen Übersetzung nicht wörtlich - Anm. d. laetti). Wir sind deswegen gut, weil wir nur für uns selbst spielen. Jeder von uns hat Spaß, und wir zusammen haben Spaß. So sollte es doch sein!


Was zu beweisen wäre. (Ich bekomme einen weiteren Lachkrampf...)


Titus: Du weinst ja immer noch!

Nino, tröstend: Ich kenne den Anblick, ich kann dich verstehen!

Titus: Viele Leute müssen weinen, wenn sie meinen Arsch sehen. Ich weiß, dass es kein netter Anblick ist. Aber, manchmal muss man seinen Dämonen einfach freien Lauf lassen, und das ist meine Art, ihnen ihren Auslauf zu geben.




Interview:

Teräsbetoni

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InterviewJ: Wir können in der Tat nicht viel über unsere Geschichte erzählen. Aber wir haben uns nicht einfach die Instrumente geschnappt und sind mir nichts dir nichts in die finnischen Charts gehoppelt. Wir haben in ganz verschiedenen Bands vor TERÄSBETONI jahrelang unsere Erfahrungen gesammelt - manche waren metal-orientiert, manche weniger.

A: Immerhin spielen wir jetzt schon drei Jahre zusammen - und spielen seit dieser Zeit auch live. Wir haben uns getroffen und wir haben eine Mission zu erfüllen: "Wir spielen Heavy Metal - true.



Da passt ja auch der Name ganz prima.

J: Stahlbeton! Baumaterial, so tough wie die Band



Und wie die Musik…

A: Genau, wir machen finnischen Metal mit einer Mission - einer Mission, die Old-School-Metal in Ehren hält. Wir sind finnisches Stahlbeton, nicht mehr aber auch nicht weniger.



Hauen denn auch die Texte in diese Kerbe?

J: Da ist eine Zeile im Song "Metallitotuus”. Da heißt es "Veljeys, kunnia, totuus”, was soviel heißt wie Brüderschaft, Ehre, Wahrheit" Das sagt viel über die Themen unserer Lyrics aus. Natürlich ist da auch noch viel mehr, letztlich aber geht es ganz einfach um Heavy Metal, pur und unverfälscht.

A: Wir singen darüber, Licht in die Welt zu bringen. Wir singen über unsere Welt, unsere Art und Weise, Dinge anzugehen. Wir sagen den Leuten, dass sie sich selbst vertrauen sollen, dass sich vereinigen sollen: Für eine bessere Heavy-Metal-Welt.



Das hört sich alles danach an, als seid ihr die finnischen Manowars, die felltragenden Nackedeis des Metal.

A: Ja, wir tragen Leder-Hosen. Ich weiß ja nicht, wie großgewachsen Manowar sind, aber wir sind im finnischen Durchschnitt ziemlich normal.



Was bedeutet denn das vielzitierte Wörtchen "true” für TERÄSBETONI?

J: Wir sind true zu uns selbst und damit auch "true” zu unseren Fans. Das ist alles, was zählt.

A: Wir sind hier, um unsere Musik zu verbreiten, take it or leave it. Die Welt ist voll von toll Musik, gute Metal-Bands stehen für eine Sicht der Welt.



Wo habt ihr eigentlich aufgenommen?

J: Im Asti-Studio mit Anssi Kippo als Ingenieur und Produzent. Er ist ja nicht ganz unbekannt von seiner Arbeit mit Children Of Bodom.

A: Das ist wirklich ein cooler Typ mit jeder Menge Wissen und Fähigkeit. Eigentlich haben wir außer der Arbeit nicht viel gemacht - außer Saufen und Sauna. Järvinen und unser Drummer Kuokkanen rannten mindestens 37 rund ums Studio nackt im Eisregen.



Wenn ihr euch wieder ein wenig angezogen habt, seht ihr dann auch Chancen in Deutschland?

J.: Wir sind ja erstmal vollkommen erstaunt über unseren Erfolg hier in Finnland. Da haben wir mit unserer ersten Single und dem ersten Album jeweils Gold bekommen. Ich weiß nicht, inwieweit das auch bei euch klappen kann. Aber ich hoffe, dass unsere Sprache kein Hindernis sein wird. Wir touren erstmal in Finnland weiter,hier ist noch viel zu tun.

A: Aber sicher, wenn wir woanders gebraucht werden - wir stehen zur Verfügung.



Jetzt könnt ihr noch ein paar Klischees aus eurem Heimatland bestätigen!

J: Das Tollste an Finnland ist der folgende Moment: Du kommst aus der Sauna, setzt dich auf die Terasse und trinkst ein kaltes Bier - und dabei beobachtest du die Schwäne, wie sie auf einem der 1000 ruhigen Seen schwimmen. Der Eindruck der Natur hier oben ist unglaublich - auch wenn wir keine Polar-Bären haben. Hail And Perkele....;-)




Review:

Oracle

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DELPHIAN haben hier mit "Oracle" ihr erstes reguläres Album am Start und man kann wirklich feststellen, die 10 Tracks überzeugen durchaus als stimmiges Paket und bestätigen zu Recht, daß sich die Holländer nach nur einem Demo und fünfjährigen Bestehen einen Plaatendeal erkämpft hatten. Die Band möchte trotz ihrer vermeintlich, aber nur auf den ersten Blick, leichten Einstufbarkeit - melodischer Metal mit klarem Frauengesang - keinesfalls in die derzeit voll angesagte Ballkleid, Bombast oder Düstergothic Kollektion der momentan zahllosen Formationen dieses Genres eingereiht werden. Und tatsächlich DELPHIAN klingen schon nach den ersten Takten des packenden Openers "My Confession" schon angenehm klischeefrei und vor allem gelingt mit einem vielfach stark riffbetonten Metal sowie gelungenen mal oder weniger (leicht) progig angehauchten Songwritings, den Hörer nicht mit allzu offensichtlicher Eingängigkeit sofort zu übertölpeln. Nein, dieser Fünfer will/muß mehrfach gehört werden, man schielt dankenswerter Weise nicht auf die Hitsigle oder gar eine aufgebauschte catchy Trendballade, hier sind Breaks und Tempowechsel keine böhmischen Dörfer. Die Musik erinnert, wenn auch nicht nur entfernt, etwas an alte THE GATHERING, was aber auch hauptsächlich am glasklare Organ von Frontfrau Aniek Jansses liegen dürfte ansonsten gibt’s hier nämlich schon einen amtlichen Metalsound inklusive Doublebass, klasse mehrstimmiger Gitarrenduelle und sogar richtigem Mattenkreiseinsatz ("On Sale") mit viel tiefen Riffs und einem fetten Drumsound. Die Mischung aus Melodie, Härte und Dynamik müsste viele Hörer überzeugen, denen Bands wie u.a. WITHIN TEMPTATION etwas zu lasch und NIGTWISH zu pathetisch daher kommen, die Songs auf "Oracle" klingen stets organisch und wunderbar unaufgemotzt. Gemixt wurde das Album von dem szenebekannten Keyboarder Joost van den Broek (AFTER FOREVER, STAR ONE, ex-SUN CAGED) und der hat DELPHIAN wirklich ein abwechslungsreiches Soundkleid maßgeschneidert, vor allem die immer wieder mal eingestreuten akustischen Parts sorgen für klangliche Vielfalt, schnöder Bombast oder nichtssagend füllendes Beiwerk wird man hier vergebens suchen und das ist auch gut so. Die Tracks sind durchdacht bzw. technisch aufwendig ohne aber gleich mit allzu offensichtlich dem Zeigefinger selbstverliebt auf die eigenen Fähigkeiten hinzuweisen hier sei nur mal das Tolle Solo von "Sylvester’s Dusk" erwähnt. Einen festen Keyboarder hat man übrigends nicht im Team, die Tasten werden auch nur dezent aber sehr passend eingesetzt ab und an darf die Sängerin auch ihre Flöte zu Gehör bringen, hätte man ruhig noch öfters machen können. Nee, diese hoffnungsvolle Band ist sicher noch lange nicht am Ende mit ihren Möglichkeiten angelangt und könnte mit "Oracle" etwas für frischen Wind, in der heutzutage doch etwas zu stark nach konstruiertem Schablonenspiel verhafteten Musiklandschaft, sorgen.

Oracle


Cover - Oracle Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 54:22 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Metallitotuus

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Aus den ewigen Weiten Finnlands beehrt uns eine weitere, vermutlich reichlich trinkfeste Formation. Dabei verschreiben sich TERÄSBETONI weder den typischen "Rasierklingensounds", noch epischem Vikingerliedgut (zumindest nur sehr wenig), sondern wildern eher in MANOWAR´schen Gefilden. Beginnt der Opener "Teräsbetoni" noch mit deutlicher MOONSORROW - Schlagseite, so geht es mit dem anschließenden "Älä Kerro Meille" schon mit reichlich "Kings Of Metal" - gesättigter Luft in den Saugrohren weiter um beim Titelsong ganz frech die Melodie von Ozzy´s "Perry Mason" zu klauen. Echte Innovation sucht man besser woanders, aber mit "Taivas Lyö Tulta" haben die vier jungen Musiker schon einen kommerziellen Megahit gelandet und das Album stand in der Heimat zuletzt kurz vor der Goldmedaille. Respektable Leistung, aber ich frage mich ernsthaft, was TERÄSBETONI qualitativ oder sonstwie von anderen Bands desselben Genres abheben soll. Zwar macht "Metallitotuus" über die gesamte Spielzeit hinweg durchaus Spaß und mit etwa "Silmä Silmästä" oder "Voittamaton" (sehr cool!) sind einige sehr hörenswerte Kompositionen vertreten, die von Anssi Kippo (CHILDREN OF BODOM, SENTENCED,…) kraftvoll in Szene gesetzt wurden, aber ehrlich gesagt, wird mir hier echt zuviel abgeschielt und dafür zu unspektakulär umgesetzt. Bei einer Ballade wie "Metallisydän" muss ich jedenfalls ständig an "Herz Aus Stahl" oder das umstrittene "Nessun Dorma" denken, auch, wenn Bassist und Sänger Jarkko Ahola eine wirklich gute Stimme hat und ansprechend singen kann. Wer eine finnische Version von MANOWAR mit ein paar wenigen landestypischen Melodien sucht, wird von dem Album sicher nicht enttäuscht werden. Aber hier wäre trotz des nicht üblen Ergebnisses noch Einiges mehr drin gewesen. This is Finnish, not the end!

Metallitotuus


Cover - Metallitotuus Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 50:57 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The Invisible Guide

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Auf die Rückkehr der Tochter des fliegenden Holländers ZED YAGO haben die Fans lange warten müssen - und so waren die Erwartungen für das Comeback-Werk der deutschen Band schon recht hoch geschraubt. Zumindest bei jenen, welche die Band noch kennen. ZED YAGO veröffentlichten Ende der Achtziger Jahre mit "From Over Yonder" und "Pilgrimage" zwei auch international überaus erfolgreiche Alben - bevor es nach steilen Aufstieg ebenso schnell zu Streitigkeiten, Trennungen und zum finalen Aus kam. Mit "The Invisible Guide” versuchen die Mannen um Gitarrist Jimmy Durand und Drummer Bubi "The Schmied” mit neuer Sängerin an Bord (Yvonne Durand) eine Rückkehr zu alten Zeiten. Fazit: teilweise gelungen. Trotz starker Songs wie dem auch als Video enthaltene Mitgröl-Stampfer "To The Top Of The Mountain", "Sir Francis" (das Beste Epos des Albums) und dem abwechslungsreichen "Custer" gelingt es ZED YAGO nicht überall die Spannung zu halten. Außerdem ist Yvonne nicht ganz Jutta - aber auch an Fr. Weinhold wären die Jahre wohl nicht spurlos vorbei gegangen, so dass dieser Vergleich recht unfair sei dürfte. Yvonne Durand machte ihr Sache recht ordentlich, singt kraftvoll und vermeidet auch jeglichen Ansatz des zur Zeit so modernen opernhaften, ein etwas atmosphärischer Einsatz der Vocals würde aber hin und wieder schon gut tun. Bei der hymnische Ballade "Seven Seas" lassen ZED YAGO dann aber ihre alten Zeiten echt gekonnt durchschimmern. Abzüge gibt es allerdings für ein nicht unbedingt gelungenes Cover und die eine oder andere kompositorische Schwäche - das hatten ZED YAGO schon mal besser. Ein Album an dem Fans der Band gefallen finden werden - ob es für ZED YAGO in der Unmenge der qualitativ hochwertigen Veröffentlichungen zu mehr reicht muss sich wohl erst noch zeigen.

The Invisible Guide


Cover - The Invisible Guide Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 50:35 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Elegies

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Die fünf finnischen Jungs von MACHINE MEN sagen von sich selbst sie sind vor allem von Bands wie Iron Maiden, Ozzy Osbourne and Queensryche beeinflusst. Schon nach den ersten Tönen des treibenden Openers "Falling" (auch Album-Single, bereits in die finnischen Charts eingestiegen) ist klar - hier hat sich jemand vorgenommen seinen Vorbildern von Maiden die Schau zu stehlen. Dabei wuchern MACHINE MEN auf "Elegies" vor allem mit der Stimme von Sänger Antony, welcher jederzeit locker als Bruce Dickinson Ersatz bei Maiden anheuern könnte (wenn dies mal wieder nötig wäre). Das die Instrumentalseite der Band (ohne Keyboard) dem genauso wenig nachsteht wie die Qualität der Kompositionen spricht für die Zukunftsfähigkeit der Quintetts. Die zehn Songs, einschließlich des (was auch sonst) Bruce Dickinson-Covers "Freak" präsentieren zeitlosen, melodischen Metal mit traditionellen, aus den Achtzigern ins heute transferierte Trademarks und lassen einen Maiden-Fan feuchte Augen bekommen. Anspieltipp: an sich alles! Neben den flotten Starter "Falling" haben es mir (rein subjektiv) vor allem die epischen Tracks "Apathy" und "October" angetan. Dazu kommt noch eine verdammt gute Produktion - der von Nino Laurenne (Thunderstone) verantwortete Sound des Albums macht das Hörvergnügen perfekt. Und das MACHINE MEN das was sie auf CD versprechen auch Live halten können - einschließlich Sänger Antony - davon konnte ich mich kürzlich auf dem Earthshaker Fest selbst überzeugen. Die eisernen Jungfrauen und deren Klons dürfen sich ruhig schon mal warm anziehen. Nur weiter so - "Elegies" wird der Band Tore öffnen und MACHINE MEN hoffentlich eine zahlreiche Fan- und Käuferschar bescheren. Und mit was? Absolut mit Recht.

Elegies


Cover - Elegies Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 45:7 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Awaken Pagan Gods

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Normalerweise halte von Bands, die irgendwie verkleidet und mit Titten - Show einen auf "Kult” machen, nicht viel, aber GODDESS OF DESIRE aus dem gelb gekennzeichneten Holland haben sich ihren Platz in der Szene nicht mit heißer Luft erkämpft, sondern wissen tatsächlich, wie herum man die Instrumente halten muss. Ihr räudiger, sehr unterhaltsamer Mix aus MOTÖRHEAD und GRAVE DIGGER kommt fett, schnörkellos und sehr eingängig daher und besitzt trotz seiner Riff - orientierten, simplen Ausrichtung genug Feinheiten, die die Stücke qualitativ aus dem Mittelmaß herausheben. Natürlich sollten Proggies und generell sehr anspruchsvolle Hörer eher Abstand zu den Wohnwagenfahrern halten und wer bisher nichts mit der Band anfangen konnte, wird auch mit "Awaken Pagan Gods" ganz sicher kein neues Lieblingsalbum entdecken. Dass die drei Jungs (plus Deliah für die "Female Effects" - aha!) seit Jahren große Fans von Lemmy und Co. sind, beweisen sie hier einmal mehr mit dem sehr coolen Rock´n´Roller "Nothing’s Free", der ganz locker vom Original stammen könnte! Aber auch der Opener "March To Meet", "Dead End Street", der fiese Stampfer "Bloodstained Sight", der Titelsong (größter Ohrwurm der Platte) oder das hymnische, etwas an alte IRON MAIDEN erinnernde "Scream For Metal True" sind Metal pur, ohne Experimente und ohne Anflug von jeglicher Moderne. "Awaken Pagan Gods" macht Laune und die Band erreicht ihr gestecktes Ziel mühelos, aber man hat sich auch verhältnismäßig schnell an der Musik satt gehört, da echte Überraschungen, gerade auch nach mehreren Durchläufen, leider ausbleiben. Freunde straighter, traditioneller und direkt auf den Punkt kommender, harter Mucke (die auch gelegentliche Growls oder Kreischer nicht abschrecken) machen hier absolut nichts falsch und wer GODDESS OF DESIRE immer gemocht hat, wird auch dieses Werk lieben! Kultig!

Awaken Pagan Gods


Cover - Awaken Pagan Gods Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 43:52 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Immortal

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KILLER sind seit Ewigkeiten ein Urgestein der belgischen Heavy Metal - Szene und wurden/werden von nicht wenigen Fans kultig verehrt, wozu sicher auch die früher vorhandenen Parallelen zum MOTÖRHEAD - Sound beigetragen haben. Mittlerweile hört man diese Anleihen kaum noch heraus und ich gebe dem Kollegen Memme Recht, wenn er im Review zum Album "Broken Silence" schreibt, dass die Band immer noch sehr netten, aber keinen herausragenden, prägnanten Metal mehr spielt. Aber grausige Keyboards oder ähnliche Entartungen kann ich auf "Immortal" kaum und nur unwesentlich (höchstens zur Untermalung und nicht penetrant im Vordergrund) entdecken, dafür sägen die Herren ganz ordentlich und der Gitarrensound erinnert mich sogar öfter an alte ACCEPT, auch, wenn jene die weitaus stärkeren Songs im Gepäck haben. Nach einer abgestandenen Rentnerband klingen KILLER jedenfalls nicht, sondern erreichen auf ihre Weise fraglos "True Metal" - Niveau, was sie in der Tat über weite Strecken, nicht zuletzt durch zahlreiche, eingestreute Chöre, wie eine erdigere, rotzigere und aggressivere Version von HAMMERFALL klingen lässt (auch PRIMAL FEAR oder SINNER eignen sich sehr gut als Vergleich!). Und alle Songs auf dem Album haben Eier und Dampf auf dem Kessel, lediglich die Originalität kommt dabei zu kurz, was die Stücke zwar sehr hörenswert, aber auch irgendwie austauschbar macht. Trotzdem sollte man als Old School - Metaller Songs wie den Titelsong, "Queen Of The Future", "Highland Glory", das speedige "Drifting Away", den Stampfer "Easy Rider" oder das geile "Liquid Shadows" gehört haben, denn alle Stücke machen richtig Spaß, keine Frage, aber unvergessliche, einprägsame Meilensteine sind sie nicht. Der angepeilten Zielgruppe wird das neue Werk von Mr. "Pommes - Lemmy" Paul "Shorty" Van Camp und seinen Mannen zweifellos gefallen, die fette Produktion weiß zu überzeugen, es wird kräftig abgerockt und eigentlich macht die Band nicht viel falsch… nur hängen bleibt von dem Album nach dem Durchlauf nicht viel. Und das finde ich sehr schade, denn um "Immortal" in die "Nett, aber überflüssig" - Ecke zu stellen, ist es einfach viel zu gut!

Immortal


Cover - Immortal Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 62:52 ()
Label:
Vertrieb:

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