Die PRETTY MAIDS sind wieder angetreten und haben nach einer etwas gediegerenen Auszeit mit "Wake up to the real World" nun endlich wieder ein neues Album vorgelegt. Alle Fans denen das letzte Werk "Planet Panic" (2002) etwas zu düster/modern ausgefallen ist, wobei mir dieses Album eigentlich so schlecht nicht gefallen hat (da gab es einige richtig fette Tracks) dürfen aufatmen, die neue CD kommt wirklich wieder "klassisch" gut.
Zuletzt gab es eine wirklich sehr dürftige (was die billige Aufmachung und kurze Spieldauer betrifft) sowie lieblose Liveplatte zum Labelabschied, konnte man komplett vergessen. Aber jetzt wollen es die Herren um Sänger Ronny Atkins sowie Gitarrist Ken Hammer scheinbar nochmal so richtig wissen. Und tatsächlich wie schon mit dem an glorreiche "Future World"-Zeiten erinnernden Coverartwork angedeutet, hat dieses Quartett hier zurück zu seinem typischen sowie ursprünglichen Sound mit teilweise richtig starken Melodien und knackiger Heavyness meets packenden Hardrock gefunden. Vor allem die voluminöse Gitarrenarbeit von Hammer zeigt, wer hier produktionstechnisch was auf dem Kasten hat sorry aber dagegen klingen MAIDEN mit ihren drei Gitarrenschwingern auf "AMOLAD" nur wie ein laues Lüftchen (oh je jetzt gibt es sicher viele böse Kommentare aber so hört es sich halt an). Die Drums kommen richtig tight, hier hat sich der ehemalige ROYAL HUNT Drummer Allan Tschicaja ebenfalls nur gute Noten verdient. Auch die wunderbar kernigen Vocals von Reibeisenstimme Atkins, die sehr variabel hochmelodisch und auch desöfteren mal so richtig kehlig. aggressiv ("Brave Young Breed") zur Sache geht, sorgt für einen positiven Gesamteindruck und klingt immer noch frisch, trotz fast 25 Jahren im harten Musikgeschäft.
Mit nur einem richtigen Durchhänger "All in the Name of Love" sind die restlichen 10 Tracks insbesondere der hitverdächtige Titelsong sowie das schnelle "Why Die For A Lie" und die gelungene Ballade "As Guilty As You" aller Ehren wert und auf einem guten Niveau.
Zum guten Schluß wurde auch wieder die schöne PRETTY MAIDS Tradition, noch einen Coversong mit auf's Album zu packen, beibehalten. Ob "Perfect Strangers" (DEEP PURPLE) rein von der Auswahl her betrachtet jetzt so originell gewesen ist, sei mal dahingestellt, aber die Umsetzung mit den wunderbar fetten Gitarrenwänden statt Keys und eine klasse Gesangleistung (ob der gute Ian dass heute noch so hinbringt?) rechtfertigen dies im Nachhinein dann trotzdem, hört einfach mal rein.
Mit ihrem Klassiker der Anfangstage darf man "Wake up to the real World" natürlich nicht vergleichen aber die PRETTY MAIDS haben sich erfolgreich neu erfunden, klingen frisch wie in ihrem dritten Frühling mit neuem Dampf und haben sich ihre Daseinsberechtigung somit redlich verdient - es muß einfach wieder mit den sympathischen Dänen gerechnet werden. Die Jungs dürften im kommenden Sommer ganz klar ein jedes Festival bereichern, denn live waren die Dänen seit jeher eine sichere Bank.
Nicht mal ein ganzes Jahr hat diese seinerzeit als Tribute - Band gedachte Formation um OMEN - Sänger Kevin Goocher für einen Nachfolger ihres durchwachsenen Debüts "Rise Of The Phantom" benötigt. Bei dieser kurzen Zeitspanne und dem nicht gerade überragenden Vorgänger rümpft man beim Einlegen der CD bereits die Nase, wird aber nach zwei Durchläufen eines Besseren belehrt. An die Spitze der US Metal - Bewegung schaffen es PHANTOM-X zwar auch mit "Storm Riders" noch nicht wirklich, jedoch ist eine erkennbare, deutliche Steigerung zum Debüt zu vernehmen. Wesentlich mehr Stücke fallen hier positiv aus dem Rahmen, zum Beispiel der flotte Opener und Titelsong, der Stampfer und Ohrwurm "Join The Revolution", die sehr gelungenen Halbballaden "Everspell" und "A Dark Divinity" oder die untypische, folkige Akustiknummer "Ancient Anthem". Der Rest des Albums fällt auch nicht sonderlich negativ auf, und man merkt deutlich, dass sich die Jungs auf den Hosenboden gesetzt und an ihrem Material gefeilt haben. "Storm Riders" ist somit definitiv ein Schritt in die richtige Richtung, ein überdurchschnittliches bis gutes Album und macht Hoffnung, dass PHANTOM-X beim nächsten Mal soweit gereift sind, dass sie eine echte Klassescheibe abliefern können. Nur das abschließende "Road Killer" sollte sich der gute Lemmy niemals anhören, sonst flattert direkt ´ne Klage in die Staaten…
MILES BEYOND stammen aus demselben Örtchen wie der "unamerikanische" Autor und Filmemacher Michael Moore, nämlich aus Flint, Michigan, USA. Eine kleine, aber feine Anzahl von Fans hat bereits Bekanntschaft mit diesem Haufen gemacht, nämlich die Besucher die diesjährigen "Headbangers Open Air", auf dem die Jungs nicht nur einen famosen Gig abrissen, sondern auch ihr bislang einziges, selbst betiteltes Album in Eigenregie unters Volk brachten. Und wie es sich gehört, war der Stand reich umlagert von Leuten, die soeben glaubten, Bruce Dickinson selbst habe sich bei Veranstalter Thomas in die Bude gemogelt, um mit den US Metallern eine Show abzureißen. Kein Scheiß, Leute! MILES BEYOND - Sänger und Gitarrist Tim Moody klingt nach "Bruce Bruce" wie kein Zweiter! Viele bemühen sich zwar, den Maiden - Fronter zu kopieren, aber hier ist ein Mann am Werk, dem das ohne große Mühen gelingt, weil seine Stimme (natürlicherweise) wirklich fast genau so klingt - gleichermaßen Segen wie Fluch! Aber das Quartett darauf zu beschränken wäre unfair, da die stilistische Mischung aus - Überraschung - Maiden und epischem US Metal der alten Schule fraglos seine Reize hat. Einzig die etwas kraftlose, matte Produktion wird dem Sound der Jungs nicht ganz gerecht, aber für ein selbst eingetütetes Werk ist man sprichwörtlich immer noch gut bei der Musik dabei. An vorderster Front stehen jedoch erstklassige Stücke wie der treibende Opener "Out Of Control", die etwas sperrige Hymne "Miles Beyond", der melodische Rocker "Take Me Back Home", der Stampfer "Hail To The King" oder die beiden grandiosen Kracher "Vlad The Impaler" (absoluter Ohrwurm, aber keine MANILLA ROAD - Coverversion!) und "Crazy Horse". Traditionsbanger können hier eine echte Underground - Perle aus Übersee abgreifen, die man am Besten entweder über die Homepage der Jungs oder über Hellion Records (http://www.hellionrecords.de/) beziehen kann!
Eine der Deutschen Szeneikonen des True Metal legen nach fünf Studioalben und einer Live-DVD mit "Hammer Of Destruction" ihr neustes Werk vor. Und SACRED STEEL weichen auch auf Album Nummer sechs kein Jota von ihrem Weg des heiliges Stahles ab - "Hammer Of Destruction” trieft vor Klischees, hört, richt und schmeckt verflucht nach den 80ern und wird wohl auch wieder polarisieren - love it or hate it. Eingängige Mitgrölhymnen wie "Impaled By Metal", den Hammer "Black Church" (überlanges Metal-Epos mit leichten Doom-Anleihen) und heftige Kopfschüttler der Marke "Plague Of Terror", "Maniacs Of Steel" (dazu gibt es das erste Video der Bandgeschichte) und des deftigen Titeltracks "Hammer Of Destruction" halten sich die Waage und bedienen die Zielgruppe perfekt. Die Diskussion um den Gesang darf man auch als beendet ansehen. Fans der Band werten Gerrit P. Mutz und seine Stimmakrobatik als festen Bestandteil des Gesamtsoundes von SACRED STEEL. Für den unwahrscheinlichen Fall, dass hier mal Ersatz ans Mikro müsste, derjenige müsste schon wie Mr. Mutz klingen - Basta. Mit zwei Neuen an Bord, Jonas Khalil als Gitarrist und Kai Schindelar am Bass (der bisherige Bassist Jens Sonnenberg wechselte wieder zu seinem Stamminstrument Gitarre zurück) und einer recht fetten und zugleich 80er-lastigen Produktion (Harris Johns - Saint Vitus, Voivod, Kreator und die frühen Helloween) machen SACRED STEEL Anno 2006 echt Laune. SACREED STEEL haben ihren eigenen Stil und ihre eigene Fanschar - und letztere sollte sich mit "Hammer Of Destruction" weiter vergrößern. Für Fans echten 80er Metal ein Muss - aber auch Metaller welche bisher einen Bogen um die Ludwigsburger Band machten, sollten sich genannte Tracks doch unbedingt mal zu Gemüte führen.
Nach drei sehr geilen Scheiben fand ein kleiner Bruch beim schwedischen Quartett WOLF statt: erstens ist man zum Branchenriesen Century Media gewechselt (vermutlich ein Zeichen dafür, dass die Verkäufe bis dato gestimmt haben?!), und zweitens hat man für das vierte Werk nicht mehr auf Producer Peter Tägtgren zurückgegriffen, der die letzten Alben der Band soundtechnisch exquisit in Szene setzte. Fredrik Nordström heißt der neue Mann hinter den Reglern, der "The Black Flame" zu einem echten Bollerwerk gemacht hat. Man kann sich streiten, welcher der Herren die bessere Arbeit geleistet hat, aber es kracht hier an allen Ecken und Enden, wie es sein muss! Aber auch die beste Produktion nützt nix, wenn die Songs grottig sind, und so haben sich WOLF dazu entschlossen, den schon famosen Vorgängern noch einen draufzusetzen. Wer gedacht hat, dass der Wolf mittlerweile im Fahrwasser der "True Metal" - Welle ausgeheult hat, sieht sich derbe getäuscht, denn die Schweden besitzen die größte aller Gaben im Musikzirkus, nämlich das Schreiben genialer Songs. Gleich mit dem superben Opener "I Will Kill Again" (Killerrefrain) räubert man derart gekonnt los, dass man sich als Traditionsmetaller echt fragen muss, was all die anderen Maiden - beeinflussten Vertreter tagsüber so treiben. Auf "The Black Flame" reiht sich Hammer an Hammer, wobei WOLF eigentlich nix großartig Neues auffahren, sondern einfach nur mit Leib und Seele Hymnen wie "At The Graveyard" (Ohrwurm ahoi), "The Bite" (Klasse!), "Make Friends With Your Nightmares", "The Dead" oder die beiden überragenden "Steelwinged Savage Reaper" (hier können sich Teutonenrocker wie PARAGON oder STORMWARRIOR noch was abschauen) und "Children Of The Black Flame" intonieren, die nur die größten Highlights eines durchweg erstklassigen Albums darstellen, das sich zwar nicht mehr ganz so stark stilistisch, aber rein qualitativ auf Augenhöhe mit den Vorbildern bewegt. Super!
Bis das nächste reguläre Studioalbum von Chris Boltendahl und Co. erscheint, begnügt uns das neue Label der Grabgräber mit einer EP, mit der dann auch gleich Einstand bei Locomotive Records gefeiert wird. Und einen überflüssigeren Release hätte man sich gar nicht ausdenken können, denn bereits die Originalversion der gruseligen Ballade "Yesterday" gehört zur Ausschussware des kultigen "Heavy Metal Breakdown" - Debüts. Die reguläre Neueinspielung, wie auch die außerdem hier vertretene, orchestrale Version des Stückes, sind mindestens genauso überflüssig wie ein Techno - Remix vom "Tunes Of War" - Album. Sollte es tatsächlich Digger - Fans geben, die das Stück in seiner Urfassung mögen, so könnten diese hier vielleicht noch gut bedient werden. Auch die beiden anderen Songs, "The Reapers Dance" (belangloser, uninspirierter Midtempo - Stampfer) und eine Coverversion von LED ZEPPELIN´s "No Quarter" (ganz nett und sogar originell, mit Synthies und teilweise verzerrtem Gesang - das "Highlight" dieser EP) sind nicht unbedingt essentiell für die Basis und eher was für Alles - Sammler. Als Dreingabe wird noch eine Bonus - DVD mitgeliefert, die einen Mitschnitt vom 2001er "Rock Machine Festival" mit 13 Songs beinhaltet. Digger - Fanatiker müssen dieses Teil wohl haben; alle anderen, die die Band, wie ich, "nur" aufgrund ihrer regulären Stärken (sägende Power - Hymnen) schätzen, sollten hier definitiv Abstand halten! Ich persönlich hoffe mal, der nächste Longplayer wird wieder besser…
Wie oft kommt es vor, dass in der Metal - Szene mal ein Riff, eine Melodie oder eine Songidee "ausgeliehen" wird?! Wie oft hat man auch bei bekannten und namhaften Bands das Gefühl, das Gehörte schon mal irgendwo anders vernommen zu haben?! Das ist nix Schlimmes und oft auch eine Ehrerweisung an das Original! Aber so was wie dieses Album hier habe ich bisher nicht erlebt. Was Gitarrist Sascha Paeth und seine neue Band hier abliefern, ist schlichtweg eine Unverschämtheit! "Von JUDAS PRIEST inspiriert" - ja, nee, is´ klar… nur hat man hier die Institution Priest gekonnt umschifft und klaut hemmungslos bei Rob Halfords Soloangelegenheiten. Jeder Song auf "Rage Of Fire" ist geklaut, sei es bei FIGHT oder den letzten, traditionellen Scheiben des Metal God!!! Bei "Gone Too Far" ist man sich nicht mal zu schade, sogar eine ganze Textzeile beim Song "Crucible" vom gleichnamigen Album zu stibitzen ("Lost in a room of mirrors - there´s only one way out"), bei "Peace & War" hört man "The One You Love To Hate" fast eins zu eins übernommen, "Respectable" klingt wie eine B - Seite von "War Of Words", Sänger Thomas Rettke versucht dermaßen im Windschatten von Robbi Rob zu fahren, dass es lächerlich wird… das sind nur ein paar Beispiele für die "Inspiration", die REDKEY uns hier verkaufen wollen. Eigentlich macht die Band wirklich keinen schlechten Job, handwerklich ist alles im grünen Bereich, aber ich habe noch niemals zuvor, trotz des Genusses zahlreicher Nachahmer, einen solchen Diebstahl (über die Länge eines ganzen Albums!) erlebt wie hier. Sorry, Leute, ich fühle vergackeiert und kann abschließend nur anmerken, dass Robbis sexuelle Ausrichtung zwar unnötig oft in den Vordergrund gekehrt wird, aber dass hemmungsloses, dreistes Klauen wie auf "Rage Of Fire" definitiv noch viel schwuler ist!
Ganze sechs Jahre ist es her, dass David DeFeis mit "The House Of Atreus - Act II" sein letztes reguläres Album veröffentlichte. Auch wenn VIRGIN STEELE als Band gehandelt werden und DeFeis´ rechte Hand Eddie Pursino sicher auch seinen Einfluss auf die Musik hat, so stammt der Löwenanteil des gesamten Songmaterials vom Chef selbst, der auch für "Visions Of Eden" unzählige Stücke geschrieben hat, die aber längst nicht alle auf dem Album gelandet sind. In den letzten Jahren hat der gute David nämlich, im Gegensatz zu vielen Kollegen, nicht etwa die Klatschpresse um zahlreiche Anekdoten bereichert, sondern unter Anderem die sehr coole, aber auch extrem abgefahrene und spirituelle Rockoper "Lilith" kreiert, die nun, in etwas abgewandelter Form, ihren Weg auf Konserve gefunden hat. "Visions Of Eden" ist im Grunde nichts Anderes als die Umsetzung der Rockoper als Konzeptalbum, wobei jedoch bisher nicht alle Songs berücksichtigt wurden. Los geht das Album mit einem der besten Songs, die VIRGIN STEELE jemals verzapft haben, nämlich "Immortal I Stand (The Birth Of Adam)", das auch inhaltlich gleich in die skurrile Welt der Geschichte um die erste Frau Adams einführt. Wie auch bei den ähnlichen "The House Of Atreus" - Werken (deren Niveau "Visions Of Eden" locker hält) steht die komplexe Story im Mittelpunkt; die Musik ist lediglich "Verpackung", wobei besonders der Mastermind selbst wieder einen erstklassigen Job abliefert und sämtliche Charaktere der Story mit seinem überragenden Gesang veredelt. Einen riesigen Wehrmutstropfen gibt´s aber dennoch zu verzeichnen: der Mix des Albums, zumindest der meiner Pressekopie, ist kaum metallisch ausgefallen. Die Gitarren sind irgendwo im Hintergrund versteckt, und das Keyboard steht neben dem Gesang dominant im Vordergrund. Laut des Labels soll die Verkaufsversion einen härteren Mix auffahren, weil David DeFeis das ganze Album noch einmal durch den Knöpfchenwolf gedreht haben soll. So bleibt "Visions Of Eden" zumindest an dieser Stelle ohne Wertung. Sollte die Endversion in etwa so klingen wie die letzten Werke, handelt es sich um ein hervorragendes Album, das in diesem Fall sicher den "Tipp" verdient hätte!
Das erste, das einem an diesem Album auffällt, ist der Aufkleber auf dem schicken Schuber, der RANDY PIPER´S ANIMAL eindeutig als Band eines ehemaligen W.A.S.P. - Mitgliedes ausweist. Klar, damit gibt man dem Kind einen Namen! Doch was man auf "Violent New Breed", dem Debüt des einstigen Lawless - Komplizen, zu hören bekommt, ist echt nicht von schlechten Eltern. Hier regieren W.A.S.P. und deren Spirit, es gibt keine Experimente oder modernes, dem Zeitgeist angepasstes Songwriting, nix, gar nix. Gleich der Opener und Titelsong erinnert verdächtig an "I Don´t Need No Doctor", bevor die arschgeile Hymne "Morning After" (erstklassig!) einem "Hellion" oder "I Wanna Be Somebody" in nichts nachsteht. Mit "Eye Of The Storm", "Hellchild" oder dem schleppenden "Salt" folgen weitere Hymnen, die jedem alten W.A.S.P. - Fan die Tränen in die Augen treiben dürften. Nur leider rettet das Album dieses hohe Niveau nicht ganz über die volle Spielzeit und fährt auch einige eher durchschnittliche Rocker wie "Hey You", die schmalzige Ballade "Turn And Walk Away" oder "In The Mirror" auf, die das Gesamtbild ein wenig trüben, was echte Fans der Originale aber nicht mal stören dürfte. Die Frage, ob eine solche "Kopie" gerechtfertigt ist, stellt sich sowieso nicht, da Randy Piper zum ersten Line - Up von W.A.S.P. gehörte und deren Debüt und "The Last Command" mit einspielte. Für Ottonormalmetaller ist "Violent New Breed" wahrscheinlich nur ein gutes, aber nicht überragendes Album unter vielen; beinharte Fans der Band dürfen sich hier aber ohne Probleme den "Tipp" notieren, denn diese Scheibe ist das beste W.A.S.P. - Album seit Jahren und sticht zumindest die nicht gerade geilen "The Neon God" - Dinger locker aus!
Ein neues Album von IRON MAIDEN zu reviewen oder bewerten, ist fast unmöglich! Diese Band steht außerhalb jeglicher objektiver Maßstäbe, so dass ich hier einfach nur meine Meinung schreiben kann: die sehr schwer zu konsumierende und gewöhnungsbedürftige Vorab - Single "The Reincarnation Of Benjamin Breeg" war als Ausblick auf das Album zwar zwiespältig, aber auch mehr als interessant, weil die Eisernen Jungfrauen ohrenscheinlich wieder progressiver zu Werke gehen sollten. Bereits das immer noch nicht so tolle "Dance Of Death" bot mit diversen Longtracks einen kleinen Vorgeschmack auf das, was die Band im Schilde führen könnte. Was auf dem 2003er Album jedoch (bis auf das geniale "Paschendale") nur im Ansatz gelang, holen MAIDEN nun mit "A Matter Of Life And Death" gebührend nach. Bis auf die erwähnte Single und den recht simplen (wenn auch sehr guten!) Opener "Different World" tummeln sich auf dem Album nur Hammersongs, die vor technischen Raffinessen und vor Allem Bruce´ göttlichem Gesang zu bersten drohen. Im Vorfeld wurden Vergleiche zu "Seventh Son…" herangezogen, die ich allerdings nach zigmaligem Hören nicht nachvollziehen kann, denn das 88er Werk enthielt neben progressiven Stücken auch genug "leichtere" Kost. Fast alle Stücke auf "A Matter Of Life And Death" haben Überlänge; ich spare mir allerdings eine detaillierte Beschreibung der Songs, denn das würde hier eindeutig den Rahmen sprengen. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass viele Fans mit dem Album Probleme haben könnten, weil es eben keine typischen, eingängigen Hymnen vom Schlage eines "The Trooper", "Run To The Hills" oder "Aces High" enthält, dafür allerdings den kompletten MAIDEN - Breitwand - Katalog der Marke "Alexander The Great", "Seventh Son…", "The Clansman" oder "Rime Of The Ancient Mariner". Wer eben diese proggigen Jungfrauen liebt, wird das Album schnell zu einem seiner Lieblinge erklären. Man benötigt zwar mindestens drei bis fünf Durchläufe, um überhaupt alles erfassen zu können, aber spätestens dann kommt man nicht mehr von brillanten Kompositionen wie "These Colours Don´t Run", "The Longest Day", "The Legacy" oder dem alles überragenden "For The Greater Good Of God" (Gänsehaut pur!) los. Für mich ist "A Matter Of Life And Death" nicht nur stärker als das famose Comeback "Brave New World", sondern das beste MAIDEN - Album seit "Seventh Son…" oder gar "Somewhere In Time". Ein zudem mutiges Werk, das übrigens zwar immer noch leicht trocken produziert wurde, man aber, wie schon auf der Maxi, hört, dass sich Kevin Shirley diesmal mehr ins Zeug gelegt und einen fetteren Sound zurechtgezaubert hat. Stichwort zaubern: das können IRON MAIDEN auch 2006 noch!!!