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The Best Of The Best

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Dass W.A.S.P. Metal-Geschichte geschrieben haben, wird wohl kaum jemand bestreiten wollen. Nachdem an dem vor einigen Jahren erschienenen Album "The Best of the Best 1984-2000" mitunter Kritik ob der Gestalt und Unvollständigkeit der darauf vertretenen Song-Auswahl laut wurde, wird nun eine verbesserte, da erweiterte Version nachgelegt. Die neue Version von "The Best of the Best" umfasst zwei CDs mit insgesamt 32 Songs und ist somit deutlich umfangreicher ausgefallen als ihr Vorgänger. Geboten wird ein Querschnitt durch fast zwei Jahrzehnte Bandgeschichte, in dem sowohl Balladen (wie z.B. "Hold On To My Heart") als auch die klassischen W.A.S.P.-Kracher (u.a. "Animal (Fuck Like A Beast)") vertreten sind. Allen recht machen kann man es nie und so bleiben natürlich auch bei dieser Songauswahl einige Wünsche offen, was allerdings beim Ausmaß des Gesamtwerkes von W.A.S.P. auch nicht sonderlich verwundert. Songs wie das ursprünglich auf "The Crimson Idol" erschienene "Titanic Overture" und "The Great Misconception Of Me" können, in einem Best Of-Album aus ihrem Zusammenhang gerissen, zwangsläufig nicht die selbe Wirkung entfalten wie im Originalkontext, bleiben aber dennoch Meisterwerke der Band. Alles in allem stellt "The Best Of The Best" einen soliden Überblick dar, der sowohl zur Vervollständigung der eigenen CD-Sammlung als auch als "Einstiegsdroge" ins W.A.S.P.-Universum taugt und den geneigten Hörer dazu ermutigt, sich auf die Suche nach musikalischen Kleinoden auf den diversen regulären Studio-Alben zu machen.

The Best Of The Best


Cover - The Best Of The Best Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 32
Länge: 152:22 ()
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Hardworlder

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OMEN, MANILLA ROAD, CIRITH UNGOL, BROCAS HELM,… wer mit diesen Namen oder deren Musik rein gar nix anfangen kann, kann dieses Review gleich überspringen, denn die Epic-Metaller SLOUGH FEG aus Pennsylvania frönen einem Sound, der längst vergessen ist und immer zu obskur war, die große Masse aus der Reserve zu locken. Außer einigen der oben genannten Referenzbands dieses eigenwilligen Stils gibt es heute kaum noch Bands, die traditionellen, tief in den 80er Jahren verwurzelten Metal mit gegen den Strich gebürsteten Songstrukturen und durchweg unorthodoxen Gesangslinien spielen. SLOUGH FEG machen aus ihrer Liebe zu diesem Sound keinen Hehl, covern "Street Jammer" von MANILLA ROAD in einer coolen Version, zollen aber auch den Eisernen Jungfrauen mit dem Titelsong Tribut, der stark an "The Ides Of March" erinnert. Ansonsten findet man mit "Tiger! Tiger!", "The Spoils", "Frankfurt-Hahn Airport Blues" (genialer Songtitel!), "Insomnia" oder "Poisoned Trasures" etliche weitere sehr melodische, epische und im positiven Sinn abgedrehte Songs, die (den leider nur sehr wenigen) Fans dieser Musik ein breites Grinsen über den ganzen Kopf bescheren dürften, wären da nicht die Ohren im Weg. Ach ja, es findet sich noch eine weitere Coverversion auf dem Album, nämlich "Dearg Doom" von HORSLIPS, die super zum Stil der Amis passt, mir jedoch, wie auch die Originalband, völlig unbekannt ist. Angesprochene Fans dürfen sich an dieser Stelle gerne den "Tipp" für eine äußerst gelungene Scheibe notieren, aber der große Rest dürfte mit "Hardworlder" nicht allzu viel anfangen können, was wirklich schade ist.

Hardworlder


Cover - Hardworlder Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 43:4 ()
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Give Me Your Soul... Please

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Der Däne KING DIAMOND hat in seiner knapp 30-jährigen Karriere noch nicht ein einziges schwaches Album abgeliefert, das gilt sowohl für die göttlichen MERCYFUL FATE wie auch für seine kaum schwächere "Soloband", die mit "Give Me Your Soul… Please" ihr mittlerweile zwölftes Album vorlegt. Und wie erwartet, enttäuscht auch diese Scheibe zu keiner Sekunde, sieht man mal vom etwas dünnen, drögen Sound ab, dem mehr Volumen spürbar gut getan hätte. Und wie auch bei den Vorgängern erschließt sich das Album in erster Linie am Stück, so dass es kaum Sinn macht, einen der 13 Songs (von denen fünf auf das Konto von Gründungsmitglied und Gitarrist Andy La Rocque gehen) als "Hit" hervorzuheben, wobei sich gerade gegen Ende der Scheibe einige hammerstarke Kompositionen offenbaren. Und hier befindet sich meiner Meinung nach auch das (wenn auch recht kleine) Hauptmanko der Scheibe, denn die Story um das Haus auf dem "Never Ending Hill", das kleine Mädchen im blutigen Kleid und seinen toten kleinen Bruder kommt trotz guter Stücke wie "Black Of Night" und "Mirror, Mirror" nur etwas behäbig in Fahrt, gipfelt dann aber in königlichen Hymnen wie dem Titelsong, "Cold As Ice", "The Girl In The Bloody Dress" oder dem mit weiblichen Gastgesängen ausgestatten Rausschmeißer "Moving On". "Give Me Your Soul… Please" gehört sicherlich nicht zu den stärksten Werken von KING DIAMOND und erreicht nicht ganz die Klasse von "House Of God" oder dem Vorgänger "The Puppetmaster" (von den Kult-Klassikern ganz zu schweigen), geht aber dennoch als wirklich gelungenes Album durch, das keinen Fan des Königs enttäuschen wird. Aber bei KING DIAMOND ist eben nur das Beste gerade gut genug!

Give Me Your Soul... Please


Cover - Give Me Your Soul... Please Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 54:7 ()
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Still At War

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Yippieh, es gibt sie noch, die vertonten Schlagwortsammlungen! God, war, sword, spear, battle, fight, legion, strength, honour, glory, blood,… die Griechen HOLY MARTYR sind true as fuckin´ Gyros, leben in den goldenen 80ern und eifern fleißig Bands wie OMEN, MANILLA ROAD und natürlich alten MAIDEN nach. Und obwohl bereits seit Mitte der 90er existent, haben es die Hellenen bisher nur auf Demos und Eigenproduktionen gebracht. "Still At War" ist nun das offizielle Debüt des Quintetts und dürfte Fans von obskurem Epic Metal in Verzückung versetzen. HOLY MARTYR bedienen sich großzügig im Fundus der Vorbilder und gehen alles andere als progressiv vor. Normal müsste man sich mit der Hand vor die Stirn klatschen und sich fragen, wie es eine Band heutzutage noch wagen kann, solch ein völlig innovationsloses, simples Album voller kitschiger Metal-Hymnen zu veröffentlichen, zumal man alle Songideen schon vor Dekaden besser gehört hat. Aber genau diese gnadenlose "Unverschämtheit" macht auch den Reiz von "Still At War" aus, das unterm Strich einfach Spaß macht, eben weil es ist wie es ist, und weil man der Band ihre Einstellung zu 100% abnimmt. Auch wenn man vergleichsweise schon alles an "Comedy" gesehen hat, lacht man doch immer noch über die berühmte Torte, die irgendwem ins Gesicht fliegt. Und genauso verhält es sich mit diesem Album, dem ich sogar den Vorzug gegenüber der neuen MANOWAR geben würde, weil es einfach ehrlich ist, wenn auch musikalisch völlig irrelevant. Hört Euch einfach mal von Alex Mereu sehr eigensinnig eingeröhrte Songs wie "Ares Guide My Spear", "Warmonger" oder "Hatred Is My Strength" an und liebt diese Scheibe oder werft sie gleich nach den ersten Tönen auf die Halde. Ich persönlich habe mich entschieden und raise meine Metalfist Richtung Hellas! Cool!

Still At War


Cover - Still At War Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 50:8 ()
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Blade Of Triumph

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Das Schicksal hat es bislang nicht gut mit den dänischen Echtstahlarbeitern gemeint, und immer noch werfen diverse Presseleute und andere Meinungsmacher mit faustgroßen Exkrementenbrocken auf IRON FIRE, die den Heavy Metal zwar wahrlich nicht erfunden haben, aber auch beileibe lange nicht so schlecht sind, wie sie vielerorts gemacht werden. Wusste schon das letzte Werk "Revenge" zu gefallen, so haben Martin Steene (dessen etwas dünner Gesang für mich noch den größten Kritikpunkt ausmacht) und Co. auf "Blade Of Triumph" noch ein paar Schippen nachgelegt und schaffen es spielend, den Vorgänger zu toppen. Klar, die ganz großen Innovationen und Meilensteine darf man hier nicht erwarten, aber in Zeiten, in denen ein Haufen pickeliger Teenies abgefeiert wird, nur weil er späte METALLICA gut kopiert, muss man für eine Band wie IRON FIRE direkt mal in die Bresche springen. "Blade Of Triumph" enthält ein knappes Dutzend durchweg gelungener "True Metal"-Hymnen, die zwar jedes Genre-Klischee mit offenen Armen mitnehmen, aber dabei, oder gerade deswegen, richtig Spaß machen. Egal, ob man den etwas an STORMWITCH (die zu Lebzeiten auch ständig Anfeindungen ausgesetzt waren…) erinnernden Opener "Dragonheart", den Stampfer "Bloodbath Of Knights", die fette Hymne "Dawn Of Victory", die coolen Melodic-Banger "Lord Of The Labyrinth" und "Bridges Will Burn", die Ballade "Legend Of The Magic Sword" oder das Highlight "Gladiator´s Path" (geil!) nimmt, hier dürfte kein Fan von ehrlichem Teutonenmetall enttäuscht werden, zumal das Album adäquat von Frederik Nordström abgemixt wurde. Die limitierte Edition von "Blade Of Triumph" enthält darüber hinaus zwei (mir leider nicht vorliegende) Bonustracks, unter Anderem eine Cover-Version der Jahrhunderthymne "Night Of The Demon" von DEMON, mit denen IRON FIRE zuletzt getourt sind. Auch wenn es für einen "Tipp" insgesamt leider noch nicht ganz reicht, muss ich klammheimlich bemerken, dass ich diese Scheibe stärker finde als die neue MANOWAR, was eigentlich schon genug aussagen dürfte…

Blade Of Triumph


Cover - Blade Of Triumph Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 54:53 ()
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The Sin Sessions Demon Deceiver

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Mitbegründer Judas Priests ist Al (oder auch Alan) Atkins. Bereits 1973 stieg er aus - und musikalisch blieb für ihn wohl auch noch die Zeit stehen. Denn wo Scheiben wie "Rock a Rolla" oder "Sad Wings Of Destiny" noch den eigentümlichen Charme der damaligen Ära versprühen, da wirkt die schick in ein extra Pappschuber verpackte CD einfach nur altbacken, langweilig 08/15 - OWOBHM sozusagen. Alles nicht wirklich beschissen, aber eben völlig uninspirierter Stahl für ewig Gestrige. Und daran ändern auch die beiden Neu-Einspielungen der Priest-Hits "Victim Of Changes" und "Demon Deceiver" nix. Es ist ja schön, wenn sich der Kollege aus West Brom mit seiner leidlichen rauen, recht limitierten Metal-Stimme und seine solide musizierenden Kollegen auf "The Sin Sessions" auf diese Weise noch ein paar Taler für die Rente sichern. Aber schön ist auch, dass sich der geneigte Fan entweder die alten Scheiben aus dem Vinyl-Schrank holen kann oder diese Scheibe einfach nicht kauft. Nur Priest-Fanatiker werden sogar dieser Art von monetärer Akquise noch andere positive Aspekte abgewinnen können…

The Sin Sessions Demon Deceiver


Cover - The Sin Sessions Demon Deceiver Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 54:58 ()
Label:
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Black Rain

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Laut eigener Aussage ist dieses französische Quartett in den "goldenen Jahren des Heavy Metal geboren" und hat damit begonnen, seine Idole IRON MAIDEN, TWISTED SISTER, W.A.S.P. oder MEGADETH zu covern. Diese Inspirationen hört man dem gleichnamigen Debüt auch deutlich an; modern oder zeitgemäß klingt hier absolut gar nix! BLACK RAIN sind vom Scheitel bis zur Sohle in den 80ern verwurzelt, was nicht nur die (absichtlich oder nicht) auf "Retro" getrimmte Produktion beweist, sondern auch Songtitel der Marke "Kill Em All", "Gods Of Metal", "No Life Till Metal" oder "Battleground". Auch der Gesang von Gitarrist Swan erinnert dezent an altgediente Stahlmeister der Marke Halford, Lawless oder DiAnno, wobei deren Klasse nicht wirklich erreicht wird, was aber auch sicher niemand erwarten würde. Auch im Songwriting-Bereich schlagen sich die Jungs ganz gut, aber echte Kracher hat man noch keine im Gepäck; der treibende Banger "Crystal Night" kommt dem noch am Nächsten. BLACK RAIN sind Old School as fuck, scheißen auf gängige Trends, leben in ihren Herzen gut 20 Jahre vor unserer Zeit und dürften nur waschechte und im positiven Sinne ewig gestrige Metalheads begeistern. Denen sei "Black Rain" mit seiner über weite Strecken sehr gelungenen Gitarrenarbeit aber durchaus ans Herz gelegt, auch wenn sie keinen Oberhammer erwarten dürfen. Trotzdem nicht übel!

Black Rain


Cover - Black Rain Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 58:26 ()
Label:
Vertrieb:
Interview:

Annihilator

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InterviewIhr seid seit Anfang April auf Europa-Tour. Wie war´s bis jetzt?


Großartig! Besonders die Leute in England sind total abgegangen. Und TRIVIUM waren immer sehr gut. Uns haben jeden Abend 1200 bis 5000 Leute gesehen, es war immer voll. Die Locations sind hier nicht so groß, aber die Shows sind immer der Hammer, überall.


Ist es grundsätzlich anders in Europa zu spielen als in Nordamerika?


Um ehrlich zu sein, habe ich seit vier Jahren nicht mehr in Nordamerika gespielt, deshalb kann ich das gar nicht mehr so genau sagen...


Eure Fanbase in Europa scheint auch wesentlich größer zu sein. Immerhin geht Ihr zunächst nur hier auf Tour, und Euer Album "Metal" kann man in Nordamerika noch gar nicht kaufen...


Ja, daran arbeiten wir grade. Ich denke, im Herbst wird das Album dort erscheinen. Und ja, das war schon immer so. Natürlich muss man auch bedenken, dass die letzten Labels von ANNIHILATOR alles europäische Labels waren. Daher gab es auch kaum Promotion in Nordamerika, so dass es da immer noch viele Leute gibt, die gar nicht wissen, dass wir noch existieren. Deutschland war immer einer unserer größten Märkte. SPV and AFM sitzen ja in Deutschland. Und viele der größeren Shows haben immer schon in Deutschland und den angrenzenden Ländern stattgefunden.


Der Titel Eures neuen Albums zeigt deutlich, dass Ihr zu Euren Wurzeln zurück wolltet...


Ja, ganz genau. Wir wollten alles möglichst einfach halten und ein straightes Metal-Album machen. Und es sollte einen einfachen Titel haben, der ebenso direkt zum Punkt kommt. Wir wollten auch verschiedene Arten von Metal abdecken, was auch ein Grund für die vielen Gäste aus verschiedenen Metal-Bands ist. Wir wollten zurück zu unseren Metal-Wurzeln und zum älteren Stil von ANNIHILATOR.


Wie genau kam es zu den vielen Gästen?


Diese Idee entstand, als Jeff auf der Roadrunner United-Show in New York gespielt hat. Dort hat er all die Bands und Musiker getroffen. Und er war überrascht, dass viele dieser großen Bands total aufgeregt waren, ihn zu treffen und sich herausstellte, dass sie ANNIHILATOR-Fans waren. Er selbst wäre nie darauf gekommen. Besonders viel hat er mit Corey (Beaulieu, Gitarrist von TRIVIUM - Anmerk. d. Red.) gesprochen, denn TRIVIUM haben zur selben Zeit ihr neues Album aufgenommen wie wir unseres. Corey sagte: "Hey, wie wär´s, wenn ich ein Solo für Dein neues Album einspiele?" Und Jeff sagte: "Klar, großartig!" Dadurch kamen wir darauf, dass man doch die anderen, die sich als ANNIHILATOR-Fans geoutet hatten, auch fragen könnte. Wir dachten einfach, dass es doch cool wäre, noch mehr von ihnen auf dem Album zu haben. Jeder, der auf dem Album ist, ist ein ANNIHILATOR-Fan, nicht nur irgendein Gast, den man auf dem Album haben will, weil er berühmt ist. Und jeder von ihnen hatte große Lust darauf und war sofort dabei. Wir haben da echt Glück gehabt...


Wie muss man sich die Metal-Szene in Kanada vorstellen? Gibt es einen starken Zusammenhalt?


Ich denke, fast alle Metal-Bands in Kanada kennen sich gegenseitig, denn es gibt nicht allzu viele. Auf der anderen Seite ist der Zusammenhalt nicht so groß, denn Kanada ist einfach ein großes Land, und es gibt wenige Orte, an denen man spielen kann.


Was für Veränderungen gab es aus Deiner Sicht in den letzten Jahren im Metal?


Alter Thrash und alter Metal sind wieder viel mehr angesagt, und auch die jungen Bands spielen wieder mehr im alten Stil, zum Teil vermischt mit neuen Stilen. Diese Veränderungen haben es uns leichter gemacht, einen Schritt zurück zu gehen und ein traditionelleres ANNIHILATOR-Album zu machen.


TRIVIUM haben nach zwei moderneren Alben mit "The Crusade" ja auch ein Album im alten Stil aufgenommen. Was glaubst Du, ist der Grund dafür, dass junge Bands auf einmal alten Metal spielen?


Ich denke, was passiert, ist, dass viele Kids den alten Metal wiederfinden und plötzlich feststellen, wie viele großartige Bands es schon gab, als sie noch gar nichts über Metal wussten. Und die jungen Bands denken sich dann, hey, wie geil ist das, lass uns auch so was machen. Es ist großartig, dass es eine Band wie TRIVIUM gibt, die den Kids den alten Metal vermittelt, den diese nie zuvor gehört haben. Und besonders, dass sie auch uns den Kids vermitteln. Ohne TRIVIUM würden wir diese Tour nicht spielen. Sie bringen uns an ein ganz neues Publikum heran, vor dem wir noch nie gespielt haben, besonders Kids und... Mädchen! Wir haben noch nie vor so vielen Mädchen gespielt!


Also ist es kein Problem für Euch, als dienstältere Band vor vier Jungs zu spielen, die grade mal etwas über 20 sind?


Überhaupt nicht! Wenn TRIVIUM nicht wären, würden uns nie so viele Leute hören. Das ist unser Ziel für dieses Jahr: Als Support für bekanntere Bands zu spielen, die eine andere Fanbase haben, die noch nie von uns gehört hat. So können wir unsere eigene vergrößern. Wir haben ja auch lange nicht live gespielt, also müssen wir unsere Fanbase erst wieder aufbauen. Nächstes Jahr können wir dann eine Headliner-Tour spielen, wenn jeder uns gehört hat und dann auch zur Show kommen wird. Es ist besser so rum, als wenn wir jeden Abend nur vor 200 Leuten spielen würden.


ANNIHILATOR ist ja chronisch von Besetzungswechseln geplagt. Ist ANNIHILATOR überhaupt noch eine Band oder mittlerweile eher ein Projekt von Jeff?


Na ja, so ist es halt immer gewesen. Und jeder, der in die Band einsteigt, weiß das auch und erwartet es nicht anders. Jeff will nichts anderes als Musiker finden, die bleiben und hätte sehr gerne ein festes Line-Up. Das wäre das Beste für alle Beteiligten. Aber wie das so ist... Leute ziehen weiter, wollen aus irgendwelchen Gründen nicht bleiben, wollen in anderen Bands spielen oder haben schon andere Bands, oder wir kommen einfach nicht miteinander zurecht. Shit happens, you know. It´s the ANNIHILATOR way...

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No Time

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Yees .. hier ist mal wieder Retro pur angesagt oder von mir aus auch neudeutsch oldschool, und dies geht sehr gut ab, straight ahead ohne jegliche moderne Soundattitüde, als hätte es die letzen 35 Jahre nicht gegeben. Auf der Scheibe "No Time" der UK-Formation JOSIAH wird gegrooved und gestoned was die Hütte her gibt. Auf diesem mittlerweile dritten Werk werden insbesondere Fans von den "alten" BLACK SABBATH absolut auf ihre Kosten kommen, denn diese Form des Rocks mit tonnenschweren Riffs bis zum Anschlag kommt absolut authentisch sowie packend daher, die Musik kann und will ihre Wurzeln nie verleugnen. Aber dieses britische Trio verleiht den Tracks trotzdem noch ihre ganz eigene Würze und verkommt so niemals zum Plagiat. JOSIAH gelingt es, den Heavy Rock der späten 60er oder auch der 70er mit frischen Leben zu versehen. Der Sänger in normaler Tonlage ist weder ein Schreier noch ein Röchelknappe sondern kommt mit einer gewissen Ozzy-Manier, immer leicht hinter die Instrumente gemischt, ebenfalls authentisch rüber. Der Sound ist keineswegs so staubtrocken wie (leider) bei so vielen der heutigen Stoner Rock Kapellen, nein hier ist es keinesfalls staubig, knochentrocken und muffig schon gar nicht: Die Drums klingen satt, Bass und Rhythmus unterstützten voll fett einen dichten kraftvollen, mal leicht doomigen ("No Time"), dann wieder sehr kraftvoll-packenden Heavy Rock ("Long Time Burning") aber auch richtig schnelle Attacken werden gefahren wie bei "Time To Kill" mit leichten MOTÖRHEAD Vibes. Mein Favorit ist aber ganz klar "Silas Brainchild", eine Art wilder Mix aus JIMMY HENDRIX Gitarren meets LENNY KRAVITZ Gesang - abgefahren und nur gut. Die Abwechslung bei den Songs passt insgesamt. Auch wenn der ein oder andere leichte kompositorische Durchhänger bzw. etwas zu ausgedehnte Instrumentalpassagen dabei sind, kann man den Jungs trotzdem eine solide Leistung attestieren. Nicht der Überhammer, aber irgendwie hat dieses Gebräu seinen gewissen Charme, ich könnte mir vorstellen livehaftig haut dies bei JOSIAH sehr gut rein. Als kleine Hommage an die zurückliegende Vinylvergangenheit und für die Sammlerfreaks erscheint dieses Album neben der normalen CD-Version auch noch im LP Format, dann kommt das minimalistische aber coole schwarze Cover mit dem stilisierten Adler sicher noch viel besser raus.

No Time


Cover - No Time Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 53:57 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Fargo Rock City

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Chuck Klosterman ist Rockjournalist. Bekannt geworden durch das Musikmagazin SPIN, schreibt er heute regelmäßig Kolumnen für Esquire und ESPN Sports und arbeitet frei für GQ, das New York Times Magazine und die Washington Post. Aufgewachsen ist er in der Provinz, in Wyndmere, North Dakota, das etwas unter 500 Einwohner zählt, und wo er in den 80ern als Teenager durch ein MÖTLEY CRÜE-Tape seines großen Bruders zum Metal-Fan wurde. Das Anliegen, das er mit "Fargo Rock City" verfolgt, ist durchaus lobenswert: Er wollte ein Buch über Heavy Metal schreiben. Denn davon gibt es seiner - und auch meiner - Meinung nach kein einziges oder zumindest keines, das was taugt. Wer aber eine Geschichte des Metal erwartet, dürfte enttäuscht werden. Die chronologisch datierten Kapitelüberschriften dienen ihm nur als Ansatzpunkte, um dann querbeet und mit vielen Abschweifungen seine Sicht von Bands, Stilen, Strömungen und vielem anderem, das überhaupt nichts mit Metal oder auch nur Musik zu tun hat, darzustellen. Teilweise kommen dabei ganz amüsante Anekdoten heraus, größtenteils wirkt sein ironischer Stil aber eher bemüht komisch. Auch verzettelt er sich immer wieder in pseudo-kulturwissenschaftlichen Exkursen, bei denen er beispielsweise über Filme oder auch Politik schwadroniert, jedoch ohne irgendwas miteinander in Verbindung zu setzen. Vor allem aber schreibt Chuck Klosterman über sich selbst. Und das ist alles andere als spannend, außer man findet es total aufregend zu erfahren, wie ein Provinz-Ami in einem Kaff aufwächst, in dem es nicht mal eine Ampel gibt. Wenn Klosterman dann doch mal über Metal schreibt, geht es fast ausschließlich um die 80er Jahre, wobei die für ihn hauptsächlich aus Glam Rock, Hard Rock und dem englischen Heavy Metal bestanden haben. Dabei nervt besonders, dass einem ständig die eigene Meinung des Autors aufs Auge gedrückt wird. Irgendwann hat dann auch der Dümmste verstanden, dass Klosterman europäische Bands wie IRON MAIDEN und JUDAS PRIEST scheiße findet, GUNS ´N ROSES dagegen seine absolute Lieblingsband sind. Und dass sich 1985 zwei Typen in den den Kopf geschossen haben, während sie JUDAS PRIESTs "Stained Class" hörten, scheint er für einen so tollen Running Gag zu halten, dass er es wieder und wieder erwähnt. Wer sich auf Chuck Klosterman´s zusammenhanglose Art, aus seinem Leben zu erzählen, einlassen kann und sich dazu noch mit dem Metal der frühen 80er Jahre identifiziert, könnte durchaus Gefallen an dem Buch finden. Ich persönlich fand es aber weder interessant noch aufschlussreich und streckenweise sogar sehr langweilig.

Fargo Rock City


Cover - Fargo Rock City Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks:
Länge: 0:0 ()
Label:
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