Review:

W.A.R.P.E.D

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Es gibt eine gute und eine schlechte Nachricht, dieses Album betreffend. Zuerst die schlechte: "W.A.R.P.E.D" ist kein neues Werk des genialen SAVATAGE - Gitarristen, sondern "nur" das komplette "God Damn War" - Album, das in gekürzter Form bereits seinem hochklassigen Debüt "Faces" als Bonus beilag. Aber jetzt die gute: diese erweiterte, über 70 - minütige Version des letztjährigen Krachers ist ein absoluter Hammer geworden und garantiert keine Abzocke! Ganze sechs neue, bzw. unveröffentlichte (einige davon stammen von der US - Ausgabe von "Faces") Songs haben sich zu den bekannten Stücken gesellt und sind alles andere als plumpes Füllmaterial. Da wäre zuerst einmal der neue Opener "Home Is Where The Hell Is", ein fetter, schleichender Lavaklumpen, der allerdings die perfekte Einstimmung zum Supersong "God Damn War" liefert - klasse! "Election Day" ist ein kurzer, heftiger Stampfer, "Erase" hingegen eine treibende, düstere Hymne im fettesten SAVATAGE - Stil. Höhepunkt der neuen Stücke ist allerdings "Iraq Attack", ein vielschichtiger Stampfer, bei dem nicht nur Jon Oliva die Leadvocals übernimmt, sondern als zweiter Gast auch DOCTOR BUTCHER - Bassist Brian Gregory zu hören ist. Dem schließen sich mit dem Titelsong "W.A.R.P.E.D" (mit coolem Stakkato - Refrain) und "State Of The Head" (aggressive Hymne) noch zwei weitere, mehr als gelungene Songs an, die das Gesamtmeisterwerk komplettieren. Die Rahmenbedingungen, wie etwa Chris’ hervorragender Gesang, wurden bereits im Review zu "Faces" erläutert, so dass festzuhalten bleibt, dass sich "W.A.R.P.E.D" auch für Fans lohnt, die "God Damn War", bzw. "Faces" schon im Regal stehen haben. Ein weiteres Kaufargument ist das sehr schön gestaltete, dicke Booklet, in dem nicht nur die Rahmenhandlung des Albums und die Texte, sondern auch begleitende Erläuterungen zu jedem einzelnen Song zu finden sind. Meiner Meinung nach hat dieses Album, eng verglichen mit "Faces", sogar ein wenig die Nase vorn. "W.A.R.P.E.D" kann sich, ähnlich wie sein "Bruder", mit allen SAVATAGE - Werken seit "Edge Of Thorns" und sämtlichen Projekten aller anderen Bandmitglieder messen und stellt nicht nur für die Fans der Hauptband einen absoluten Pflichtkauf dar! Hoffen wir aber trotzdem, dass das große Talent aller ausschweifenden Solisten demnächst auch mal wieder in einen gemeinsamen Topf fließt…

W.A.R.P.E.D


Cover - W.A.R.P.E.D Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 72:37 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Storm

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FIST gehörten zu den kultigen, wenn auch unterbewerteten Recken der NWOBHM. Nachdem man sich 1994 aufgelöst hatte, war es bis zur Reunion im Jahre 2001 still um die Truppe aus dem Nordosten der Insel. Nun, über zehn Jahre nach dem Split, melden sich die nicht mehr ganz so jungen Keith Satchfield, Harry Hill (beides Gründungsmitglieder), Martin Metcalf und Peter Toole mit ihrem Comebackalbum "Storm" zurück, nachdem man einigen Fans bereits auf dem letztjährigen "Headbangers Open Air" eine Kostprobe der noch immer vorhandenen Livequalitäten bieten konnte. Das neue Album hingegen ist reichlich gewöhnungsbedürftig ausgefallen, da der typische NWOBHM - Sound fast schon gruselig verfremdet wurde. Keine Ahnung, was bei der Produktion schief gelaufen ist, aber gerade die Gitarren klingen stark verzerrt und erinnern stellenweise an Rock’n’Rolfs Soundeskapaden auf seinen letzten Alben. Hat man sich aber erstmal daran gewöhnt, fangen Stücke wie "Fe Fi Fo Fum" (mit orientalisch anmutendem, ebenfalls merkwürdigem Gesang), "Guardian Angel", "Acid Rock", der überlange Titelsong oder das schleppende "Try A Little Love On Me" sogar an, auf ihre ureigene Weise Spaß zu machen, obwohl klar ist, dass das maximal Mögliche dieser Reunion damit längst nicht erreicht wurde. Besonders cool ist die (klanglich leider genauso mäßige) Aufbereitung der alten FIST - Klassiker "Brain Damage", "Never Get Me Up (In One Of Those)" und dem Super - Hit "Name, Rank & Serial Number" (klasse!). Alte Fans der Band werden mit "Storm" garantiert Probleme haben und Soundfetischisten sollten lieber gleich davon fernbleiben. Eine sehr zweifelhafte Angelegenheit!

Storm


Cover - Storm Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 48:34 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Drama Of The Ages

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Nach ihrem 2001er Zweitling "Theater Of War” schienen die hoffnungsvollen US Metal - Newcomer in der Versenkung verschwunden zu sein, aber nun meldet sich der Fünfer aus Ohio mehr als eindrucksvoll zurück! Gary Holtzman, auf dem überragenden 2000er Debüt noch als Gitarrist in Lohn und Brot, kehrte als Drummer zur Band zurück und ersetzt nun Billy Queen, wogegen Jon Noble jetzt neben John Berry die zweite Sechssaitige bedient. Die prägnanteste Änderung dürfte aber am Mikro stattgefunden haben, denn Chaz Bond ersetzt den sehr fähigen Frontmann David Taylor. Dort lag meine persönlich größte Befürchtung, denn der alte Sänger besaß das Magische, das den Träumern das gewisse Etwas verlieh, das sie endgültig zu einer der besten Nachwuchsbands der letzten Jahre machte. Aber gleich der galaktische Opener und Titelsong bläst sämtliche Zweifel von Dannen: JACOBS DREAM klingen 2005 genauso genial wie auf ihren ersten beiden Werken! Der Gesamtsound ist noch epischer geworden, erinnert nicht selten an das QUEENSRYCHE - Debüt "The Warning" und wartet mit erstklassigem Gesang auf, der die (leider etwas kraftlos produzierten) Gitarren Gänsehaut erzeugend begleitet. Chaz Bond ist wirklich die beste Wahl, die die Band treffen konnte; er klingt anders als sein Vorgänger, passt aber brillant zum (im wahrsten Sinne des Wortes) theatralischen Breitwandsound der Truppe. Das alles wäre aber wertlos ohne gute Stücke und dass JACOBS DREAM erstklassige Kompositionen aus dem Hut zaubern können, sollte kein Geheimnis mehr sein. Eine Tränen treibende Jahrhundertballade der Marke "Sarah Williams" gibt es auf "Drama Of The Ages" zwar nicht zu beweinen, dafür hat man mit "Keeper Of The Crown", "Spinning Leaf", "Stand Or Fall", "Drowning Man" oder den überragenden "Deceiver Of The Nations" (göttlich!) und "At The Gates" abermals geniale, ergreifende und dramatische Stücke am Start, die im Bereich des epischen US Metal zum Besten zählen, das in diesem Genre seit langer Zeit erschienen ist. "Drama Of The Ages" ist ein echtes Hammeralbum mit unzähligen Highlights und ohne Ausfälle geworden! Jetzt heißt es nur noch hoffen, dass sich die Band für ihr nächstes Werk nicht wieder vier Jahre Zeit lässt… super!!!

Drama Of The Ages


Cover - Drama Of The Ages Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 70:57 ()
Label:
Vertrieb:
Interview:

Sentenced

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InterviewHi Sami, ich kann mir vorstellen, dass Du im Moment reichlich Interviews gibst…



Im Moment sind es über 100 pro Woche, aber das ist nun mal Bestandteil der ganzen Sache.



Nun, dann beginne ich mal mit der Frage, die Du dann wahrscheinlich über 100 mal pro Woche gestellt bekommst: warum habt Ihr Euch entschlossen, SENTENCED zu begraben?



Nun, es gibt eine Serie von Gründen und es war ein wirklich langer Denkprozess, bis wir zu dem Entschluss gekommen sind. Es gibt keine einzelne Antwort darauf, denn die Entscheidung beinhaltet alles, was mit der Band und unseren Privatleben einhergeht. Vielleicht ist der Hauptgrund der, dass die Band in den letzten Jahren so groß geworden ist und die persönlichen Opfer jedes einzelnen Bandmitgliedes proportional dazu gewachsen sind. Die Band ist uns einfach entwachsen. Das hört sich merkwürdig an, aber wir sind eine Band, die sich auflöst, weil sie zu groß geworden ist. Das betraf irgendwann auch unser normales Leben, denn einige von uns haben mittlerweile Kinder und es wird immer härter, lange von zu Hause weg zu sein. Wir fühlen uns dem nicht mehr länger gewachsen und SENTENCED sind eine Band, die wir immer "rein" und frei von Kompromissen halten wollten. Es sollte immer etwas sein, das aus dem Herzen heraus passiert oder eben gar nicht! Die Entscheidung, ein allerletztes Album für all die Jahre, die Band und natürlich für die Fans zu machen, schien uns eine perfekte Lösung für alles zu sein, denn dadurch halten wir die Band ohne Einschränkungen bis zum letzten Moment bei alter Stärke. So wird das Ende bezeichnend sein und bisher keine andere Band hat ihre Karriere auf diese Art beendet. Wir sind glücklich, es so zu machen und nach den vielen Jahren als Freunde auseinander zu gehen und so werden SENTENCED etwas bleiben, auf das wir auch später noch mit Befriedigung zurück schauen können.



Normalerweise lösen sich die meisten Bands auf, weil sie keinen Erfolg haben und kaum Platten verkaufen. Für mich ist es immer noch paradox, warum eine Band auf dem Höhepunkt ihres kommerziellen Erfolges auseinander geht. Oder anders: wie kann eine Band denn zu groß werden???



Ja, haha! Das klingt wirklich seltsam. Aber mit dem großen Erfolg kam auch die längere Zeit, die wir von zu Hause weg waren. Das gehört zu den Opfern, die eine Band bringen muss, wenn sie wächst und wächst. Aber weil unser Privatleben immer weiter eingeschränkt wurde, ist die Motivation, diese Opfer zu bringen, immer weiter in den Keller gegangen. Und wie ich Dir schon sagte, wollen wir unsere Karriere daher auf die bestmögliche Weise beenden und keine Kompromisse eingehen, seien sie musikalisch oder in Bezug auf diese privaten Einschränkungen. SENTENCED sollen den Leuten als etwas Echtes in Erinnerung bleiben und nicht als etwas, das wir tun, nach dem uns nicht mehr der Sinn steht. Wenn wir nur noch mit dem Kopf gegen die Wand rennen, wird man es auch in der Musik hören und es wird alles schwächer werden. So enden wir sowohl erfolgsmäßig, als auch musikalisch auf dem Höhepunkt. Das entspricht auch dem Stil von SENTENCED!



Aber ist "The Funeral Album" wirklich das letzte "Goodbye"? Nicht wenige Bands haben gesagt, dass sie niemals wieder aktiv sein werden, nur um heute mit neuem Material, etc. wieder am Start zu sein. Was darf man bei Euch erwarten? Ist eine Reunion in nicht absehbarer Zeit völlig ausgeschlossen?



Ja! Es ist etwas, über das wir sehr sorgfältig nachgedacht haben und dessen wir uns sehr sicher sind! SENTENCED werden begraben und es wird für die Band kein Leben nach dem Tod geben. Ein späteres Comeback würde absolut lahm wirken, denn heutzutage gibt es viele dieser Comebacks und Reunions, hinter denen ich keinen wirklichen Sinn sehe. Die Bands kommen alle schwächer zurück als sie davor gewesen waren und sie versuchen krampfhaft, an ihre frühere Geschichte anzuschließen. Wir aber wollen uns diese lange Zeit unseres Lebens als etwas Würdiges erhalten und nicht später zurückkommen und alles in den Dreck ziehen, was wir einst ohne Kompromisse aufgebaut haben. Dazu gehört auch diese ganz spezielle Begräbniszeremonie, die sehr gut zu SENTENCED passt. Die Band wird danach begraben bleiben.



Habt Ihr schon Pläne für die Zeit nach SENTENCED? Gibt es bereits andere Projekte oder Bands, denen Ihr Euch zuwenden werdet? Ihr könnt ja nicht arbeitslos bleiben.



Für mich gibt’s es keine speziellen Projekte oder Bands, wenn Du mich persönlich fragst. Ich werde mich daran setzen, ein Buch zu schreiben. Die Idee dazu spukt mir schon viele Jahre im Kopf herum, aber ich bin nie dazu gekommen, es fertig zu stellen, weil ich zu sehr mit der Band beschäftigt war. Jetzt im Herbst habe ich die Zeit, es zu komplettieren und ich bin gespannt, was dann daraus wird. Falls es gut läuft, wäre es vielleicht der Beginn einer ganz neuen Karriere, aber es ist natürlich noch zu früh, darüber etwas zu sagen. Ville (- Laihiala - Sänger - Anm. d. Verf.) hat mit POISONBLACK ja schon eine andere Band und wird mit ihr später in diesem Jahr das zweite Album veröffentlichen. Dort wird er auch bis mindestens 2006 weitermachen, aber er denkt auch daran, eine größere Pause zu machen, nachdem die Tour zu dem Album absolviert ist. Sami (- Kukkohovi - Bassist - Anm. d. Verf.) wird bei der Band SOLUTION 13 Gitarre spielen und Miika (- Tenkula - Gitarrist - Anm. d. Verf.) und Vesa (- Ranta - Drummer - Anm. d. Verf.) haben bisher noch keine konkreten Pläne. Sie sind, wie eigentlich wir alle, damit beschäftigt, SENTENCED zu Grabe zu tragen und haben sich bis jetzt noch keine Gedanken darum gemacht. Die meisten von uns werden nach Allem eine Pause machen und einfach gucken, was dann passiert.



"The Funeral Album" ist, wie alle Eure Alben, voll von melancholischen Songs, aber würdet Ihr sagen, dass dieses Album das wichtigste Eurer gesamten Karriere ist?



In gewisser Weise schon, denn es ist der musikalische Höhepunkt. Ich sehe aber die ganze Karriere als Prozess, als große Entwicklung und "The Funeral Album" fasst alle unsere Elemente zusammen, wobei wir dort noch ein paar neue Sachen eingebracht haben, die wir nie zuvor hatten. So gesehen ist es schon die Spitze des Eisbergs, den wir all die Jahre hinaufgestiegen sind. Aber ein einziges Album herauszupicken und zu sagen, es sei das beste, ist unmöglich, weil sie alle irgendwo ein neuer Anfang waren und das jeweilige Nachfolgewerk inspirierten. In unseren Köpfen haben sie alle einen besonderen Platz und ich könnte nicht anfangen, sie zu "reviewen" und dann das gelungenste herausnehmen. Was mein persönliches Lieblingsalbum von SENTENCED betrifft… frag mich am Besten in fünf Jahren nochmal, wenn ich nicht mehr direkt involviert bin. Im Moment sind alle Alben die Finger einer Hand, von der man keinen davon abschneiden darf.



Du hast es ja schon angesprochen: auf dem neuen Album sind einige neue Elemente zu hören, wie die Mundharmonika oder der Kinderchor. Aber es gibt einen Song, der wirklich auffällt, nämlich "Where Waters Fall Frozen". Ist das Stück ein Tribut an Eure alten Death Metal - Tage?



Ja, so scheint es, aber der Song entstand, als wir die Rehearsals durchführten. Wir warteten dort auf unseren Sänger und alberten mit unseren Instrumenten herum. Und auf einmal kam dieser Anflug von Aggression von irgendwo her. Es schien uns verrückt genug, so dass wir es im Studio wiederholten und den Sound bewusst mies hielten. Es ist sehr abgedreht und man erwartet es nicht zwischen all den normaleren Songs. Der Hörer wird auch daran erinnert, dass man generell nichts erwarten soll und gleichzeitig ist es ein Verweis an unsere Vergangenheit. Es hat schon etwas von "North From Here", aber es war vorher nicht geplant und kam aus dem Arsch oder so etwas, haha!



Was werdet Ihr denn noch alles tun, um "The Funeral Album" live zu promoten?



Es werden insgesamt etwa 15 Shows sein, die letzte deutsche davon in Wacken. Der allerletzte Gig wird dann im September in unserer Heimatstadt stattfinden, wo auch damals alles begann. Dieses Konzert werden wir auch für eine DVD mitschneiden und es später mit jedem teilen, der daran Interesse hat.



Auf diese DVD wollte ich sowieso noch zu sprechen kommen. Wird sie lediglich den "Goodbye - Gig" enthalten oder noch mehr Material, wie Backstage - Szenen oder Outtakes…?



Es wird eine Menge sein, aber das Hauptaugenmerk liegt natürlich auf der "Funeral Show". Sie wird sehr emotional sein und wir werden etwas ganz Besonderes daraus machen. Es wird ein sehr langer Gig werden und wir werden Abstecher in die Vergangenheit machen, wie natürlich auch zum neuen Album. Auf der DVD sollen auch alles Musikvideos von uns vertreten sein, wenn es nach mir geht. Dann wird es noch Material von den Touren geben, aus dem Backstage - Bereich, aus dem Studio und lustige Sachen, die irgendwann irgendwo entstanden sind.



Wenn Du die Zeit zu den Anfängen der Band zurückdrehen könntest, würdest Du vielleicht etwas anders machen wollen? Vielleicht etwas, das nicht zum Split der Band führen würde?!



Nein, ich würde nichts ändern, denn wir haben immer exakt das gemacht, was wir machen wollten und was am Besten für uns war. Als wir anfingen, waren wir alle noch sehr jung; ich war 13 und wir wussten nicht, was überhaupt los war. Wir waren einfach junge Leute, die sich Bands wie SLAYER, METALLICA, DEATH, ENTOMBED oder OBITUARY anhörten und nach diesen Vorbildern selbst eine Band gründeten um diese Musik zu spielen, die uns sehr beeindruckt hatte. Wir wollten nur unseren Spaß haben und hatten noch keine großen Ziele oder so etwas. Als wir das erste Mal in ein Studio gingen um ein Demo aufzunehmen, waren wir nur ignorante Kids und wussten nicht einmal, dass Songs gemixt werden müssen, bevor sie fertig gestellt werden. Nach den Aufnahmen packten wir einfach unsere Sachen und wollten schon abhauen, als uns der Studiobesitzer abfing und meinte, es sei noch Einiges zu tun. Wir hatten keine Ahnung, wie man professionell arbeitet und die meiste Zeit waren wir betrunken. Große Zukunftsziele waren also nicht auszumachen, aber spätestens nach dem Plattendeal investierten wir unsere gesamte Energie darin, etwas Besonderes zu schaffen und folgten der inneren Stimme. Etwas zu bereuen, sei es heute oder in der Zukunft, wäre dumm, denn man würde dann etwas bereuen, von dem man einst meinte, es tun zu müssen.



Ich bin nicht ganz sicher, aber kann es sein, dass Ihr in Eurer Karriere niemals das Label gewechselt habt?!



Na ja, am Anfang waren wir bei einem Label von Freunden von uns, das sich "Trash Records" nannte und das schon lange von der Bildfläche verschwunden ist. Danach waren wir bei Spinefarm Records, einem finnischen Label, über das dann auch "North From Here" erschien. Aber mit "Amok" kamen wir zu Century Media, bei denen wir ja bis heute sind. Unser "Shadows Of The Past" - Album wurde, glaube ich, 1995 wieder veröffentlicht, aber im Original wurde das Album über dieses beschissene Label unserer Freunde veröffentlicht.



Würdest Du sagen, dass SENTENCED Finnland auf die metallische Weltkarte verholfen haben und würdest Du Euch selbst als wichtig für die gesamte Metal - Szene ansehen?



Nun, wir gehörten auf jeden Fall zu den ersten, die internationale Erfolge feiern konnten. Aber ich denke nicht so darüber nach, weil ich anderen auch nichts absprechen will. Es war ein Prozess von etwa zehn Bands, die es über die Jahre hinweg geschafft haben, die finnische Metal - Szene nach oben zu bringen und sie zu dem zu machen, was sie heute ist. Es scheint eine sehr starke Rockszene zu sein und es gibt viele international angesehene Bands. In dem Sinne, dass wir zu den ersten gehört haben, haben wir hoffentlich unsere Duftmarke hinterlassen.



Seid Ihr denn selbst die depressiven, stets traurigen Gestalten, die man vermuten würde, wenn man Eure Musik hört?



Eine Seite von uns ist so und diese drücken wir in der Musik aus, aber es ist eben nur eine Seite von uns. Die Texte sind keine Reflexionen unserer Persönlichkeiten und wir versuchen nicht die ganze Zeit, uns selbst umzubringen. SENTENCED haben sich als geeigneter Kanal für diese Auswüchse der Schattenseiten des menschlichen Lebens entpuppt. Darauf haben wir uns die ganze Zeit lang konzentriert, aber es gibt natürlich viele, viele Prozesse im Leben und das Auseinandersetzen mit dem Elend ist etwas, das einen reinigt und das für uns eine Art von therapeutischer Wirkung hatte. Vielen unserer Fans ging es genauso und für sie war es anscheinend auch eine willkommene Auseinandersetzung mit ihren Sorgen, Depressionen und der Melancholie. Die Songs sind nicht die ganze Wahrheit, aber sie enthalten viel davon!



Aber nun begeht Ihr Selbstmord!



Ja, haha! Das Ende der Band ist etwas, das uns sehr logisch erscheint. Wir haben viele Jahre von Tod, Selbstmord und Dunkelheit gesungen und als wir uns dazu entschlossen, aufzuhören, war das einzig richtige Ende das "Funeral Album" und der, natürlich metaphorische, Massenselbstmord, der damit verbunden ist. Es beinhaltet auch alles ein gewisses Maß an Sinn für Humor und in der Musik ist diese sarkastische und ironische Seite, so dunkel die Musik auch sein mag, ebenfalls vorhanden. Es gibt also Lichtblicke in der Dunkelheit!



Wenn Du zurückschaust, was waren denn das beste und das schlimmste Ereignis in Eurer gesamten Karriere?



Es war eine sehr lange Zeit und es ist schwer, etwas dort herauszupicken. Zum einen war es jedes Mal das Erstellen eines neuen Albums und das erstmalige Anhören des fertigen Ergebnisses. Diese kleinen Momente waren immer sehr wichtig für uns, das neue Material zum ersten Mal zu hören, wenn es außer uns noch niemand anders gehört hatte. Es war immer etwas ganz Besonderes. Dann sind da noch einige Shows, die wir auf unseren ersten großen Festivals spielten oder wenn wir zum ersten Mal einen Club in unserer Heimat oder in ganz Europa ausverkauften. So etwas oder wenn ein neues Album auf Nr.1 in Finnland kletterte….
Die schlimmen Sachen… nun ja, es gab da in der Vergangenheit schon ein paar Sachen. Wir waren früher öfter mal angepisst, aber wenn wir heute darauf zurückblicken, müssen wir darüber lachen und finden es lustig. Als wir das erste Mal nach Amerika kamen und dort eine Nacht auf einem Metal - Festival in New Jersey headlinen sollten, war für uns eine Spielzeit von etwa 75 - 80 Minuten angedacht. Aber alles ging schief; es gab ein Feuer in dem Gebäude, weil sich irgendein Musiker, der besonders "evil" wirken und Satan mit Feuer huldigen wollte, auf der Bühne selbst in Brand steckte. Dann kam die Feuerwehr und stoppte das gesamte Festival für viele Stunden. Am Ende konnten wir unseren Gig mit 15 (!) Minuten Spielzeit absolvieren! Wenn man an den Aufwand, die ganzen Visa und die abertausend Kilometer denkt und dann nur 15 Minuten lang spielt, kommt es einem fast schon unwirklich vor. Wir waren sehr, sehr angepisst und haben später errechnet, dass wir für jede Minute auf der Bühne über 1000 Kilometer gereist sind. Damals fühlte es sich wie der schlimmste Supergau an, aber heute ist es witzig, darüber nachzudenken, wie so etwas Dummes überhaupt passieren kann.



Das ist Amerika, das Land der unbegrenzten Möglichkeiten, haha! Hast Du denn noch ein finales Statement für Eure Fans hier in Deutschland?



Es war ein langer Weg und eine großartige Erfahrung mit all den Leuten! Wenn wir die ganzen Nachrichten lesen, die wir jetzt von den Menschen, die von unserem "Begräbnis" gehört haben, bekommen, dann ist es etwas Überwältigendes für uns. Es ist fantastisch zu sehen, wie viel die Band ihnen allen bedeutet hat, natürlich auch in Deutschland. Wir möchten ihnen einfach "danke" sagen, denn sie sind diejenigen, die die ganze Sache wertvoll gemacht haben. Und wir hoffen, sie werden das neue und letzte Album von SENTENCED genießen und vielleicht sehen wir einige von ihnen noch auf einem unserer Anschlussgigs. Ihnen allen wünschen wir alles erdenklich Gute!!!




Review:

The Funeral Album

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SENTENCED lösen sich auf! Für immer? Laut Aussagen der Band ja, aber man soll ja niemals "nie" sagen, soweit meine Meinung. Jedenfalls tragen sie die Band mit Würde zu Grabe und kredenzen ihren langjährigen Fans noch ein Album, das zwar stilistisch die "neueren" SENTENCED zeigt, jedoch kleinere Retrospektiven in längst vergangene Zeiten bereithält. Was die Finnen in den etwa 15 Jahren ihrer respektablen Karriere geleistet haben, muss ich wohl niemandem ernsthaft mehr erklären. Das Einzige, das ich nie verstanden habe, ist die Tatsache, dass die Band im Laufe der letzten Jahre immer mehr ihrem Abziehbild HIM nachgeeifert hat, sowohl auf Platte, als auch auf der Bühne. In wie weit das beabsichtigt war, sollte man die Band ohne großes Trara mit ins Grab nehmen lassen, denn das Lebenswerk von Ville Laihiala, Sami Lopakka und Co. sagt selbst genug aus um derartige Spekulationen, spätestens zum Begräbnis der Band, hinten runter fallen zu lassen. Es nützt einfach niemandem mehr. Am Meinungsbild zum neuen Album muss ich auch nicht groß feilen, da sich "The Funeral Album" nach der Veröffentlichung (und wohl auch schon vorher…) wie ein Flächenbrand ausbreiten und jeder sein eigenes Urteil fällen wird. Meine bescheidene Meinung ist: SENTENCED haben hier ein weiteres, sehr gutes und fett rockendes Album abgeliefert, das locker mit den letzten Veröffentlichungen "Frozen" (1998), "Crimson" (2000) und "The Cold White Light" (2002) mithalten kann, aber nicht ganz an die beiden Superwerke "Down" (1996) und vor Allem "Amok" (1995) heranreicht. Die Mischung ist wie immer sehr ausgewogen, denn harte, eingängige Stücke und melancholische (Halb-) Balladen halten sich gekonnt die Waage. Mit "May Today Become The Day" und "Ever - Frost" beginnen die Jungs gewohnt speedig - eingängig und sehr gut, bevor mit "We Are But Falling Leaves" der erste ruhige Schwanengesang ertönt, der vom Piano - begleiteten "Her Last 5 Minutes" abgelöst wird. Mit dem einminütigen Instrumental "Where Waters Fall Frozen" gibt’s einen kleinen Ausflug in alte Death Metal - Tage, "Despair - Ridden Hearts" (geil und mit Mundharmonika - Intro!) und das geniale "Vengeance Is Mine" (mit Kinderchor am Ende) zeigen SENTENCED von ihrer allerbesten Seite und "A Long Road To Nowhere" kommt als knackig - kurzer Stampfer daher. "Consider Us Dead" tönt für SENTENCED - Verhältnisse recht unspektakulär, bevor "Lower The Flags" zwischen rockigen Parts und gemütlicher Lagerfeueratmosphäre hin, - und herpendelt. "Drain Me" ist gewohnt finnisch - hymnische Kost und zu guter Letzt leitet das akustische Intermezzo "Karu" den brillanten Düster - Stampfer "End Of The Road" ein, der noch einmal mit bombastischen Sounds und Kinderchor schmerzlich an eine Band mit Ausnahmestellung erinnert, die der Szene viel zu geben hatte. "The Funeral Album" enthält zwar nicht nur Volltreffer, trotzdem bleibt es auch für den kritischsten Betrachter ein Album ohne Ausfälle, das einen würdigen Schlussstrich zieht. Inwieweit es das bedeutendste Werk der Finnen überhaupt sei, wage ich nicht zu behaupten. Das ist Sache der Allgemeinheit, die SENTENCED über viele Jahre hinweg den Ruf einer wegweisenden und sehr beliebten Band einbrachte. Möget Ihr in Frieden ruhen!!!

The Funeral Album


Cover - The Funeral Album Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 49:55 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Live @ Dynamo Open Air

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Was darf man erwarten, wenn eine der besten US Metal - Bands überhaupt eine Live - DVD auf den Markt wirft? Meiner Meinung nach mehr, als es "Live @ Dynamo Open Air" bietet. Rein musikalisch ist die DVD absolut super und wer diese Band kennt und den Gig am 5. Juni 2004 sogar gesehen hat, weiß, was ich meine. AGENT STEEL haben ihre Legende aus den 80ern perfekt ins neue Jahrtausend gerettet, was auch das noch aktuelle Studioalbum "Order Of The Illuminati" eindrucksvoll unter Beweis stellt. Und die Live - Qualitäten dieser Ausnahmeband sind sowieso über jeden Zweifel erhaben. Der Gig auf dem "Dynamo Open Air" ist absolut klasse, sowohl musikalisch, als auch optisch und transportiert den Zuschauer mitten ins Geschehen. Zwar ist die Kameraführung recht simpel, aber die eingefangene Stimmung ist so authentisch, dass man vor der Kiste automatisch mitbangt. Bruce Hall, der immer mehr wie sein kultiger Vorgänger John Cyriis klingt, macht einen tadellosen Job (sogar Growls gehören neuerdings zu seinem Repertoire!) und das "dynamische Duo" Juan Garcia und Bernie Versailles spielt seine Riffs und Soli so pfeilschnell herunter, dass man aus dem Staunen nicht mehr heraus kommt. Ein technisch solide aufgenommener, klasse Gig! Enttäuschend ist hingegen das Bonusmaterial ausgefallen, das lediglich eine nette Fotogalerie und vier in mäßiger Optik (dunkel und verschwommen) gefilmte Bonus - Videos bereithält. Die Aufnahmen dieser Extras wurden auf der "Dynamo Pre - Party" am 4. Juni 2004 und der "Bonded By Metal" - Tour als Support von EXODUS gemacht. Auf Surround - Sound wurde, wie auch auf andere Extras, komplett verzichtet. Das macht unterm Strich einen dreiviertelstündigen Gig plus vier Bonustracks plus eine Galerie und ergibt eine Gesamtspielzeit von etwa 65 Minuten. Ich habe keine Ahnung, warum man den Platz einer DVD nicht genutzt hat, noch weitere komplette Gigs des US - Fünfers mit draufzupacken, denn die Jungs haben seit ihrem Comeback nie länger als 45 - 60 Minuten pro Gig gespielt. Als Bonus zum demnächst erscheinenden neuen Album (von dem bereits der sehr aggressive Song "Wash The Planet Clean" zum Besten gegeben wird) oder als fanfreundliche Midprice - Aktion wäre diese DVD ideal gewesen, aber auf keinen Fall als Produkt zum Vollpreis. Musik: sehr gut! Ausstattung: mangelhaft!



Setlist:



Guyana (Intro)

Unstoppable Force

Rager

Illuminati Is Machine

Ten Fists Of Nations

Bleed For The Godz

Forever Black

Wash The Planet Clean

New Godz

Know Your Master

Agents Of Steel



Bonustracks:



Children Of The Sun

Mad Locust Rising

Avenger

Earth Under Lucifer

Live @ Dynamo Open Air


Cover - Live @ Dynamo Open Air Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 65:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

In Chaos We Trust

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Das Informationsmaterial verkündet: "Italienischer Power-Thrash" - und dann auch noch progressiv? Das lässt Böses schwanen - völlig unnütz zum Glück. Denn das "Progressive" artet nie in sinnentleertes Gefrickel aus, die Umschreibung "Power" stimmt tatsächlich, zumal es eben tatsächlich in die leicht angethrashte Richtung geht (oder eben mehr in die Kerbe des guten alten Speed-Metals haut). Außerdem: "Italien" steht hier mal nicht für "Sänger keift ohne Hoden" - vielmehr handelt es sich beim Vokalakrobaten Mirko Biassoni schön um einen Epiker der Marke Omen. Die vier Songs (ja, auch mit Keyboard) erinnern eher an frühe Blind Guardian, transportieren durchaus deren Charme ohne den heute alles überlagernden Bombast. "DOC" kommen niemals schwülstig daher, machen Spaß und Appetit auf mehr. Die Jungs werkeln übrigens tatsächlich an neuen Songs - wer Bock auf die alten hat, der schaue bei der Promo-Firma nach (www.mykingdommusic.net) oder lade sich komprimierte Versionen der Songs auf der Homepage der Kapelle aus dem Mailänder Umland herunter.

In Chaos We Trust


Cover - In Chaos We Trust Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: 28:51 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Breaker

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Nachdem ACCEPT mit ihrem selbst betitelten Debüt und dem schon sehr guten "I’m A Rebel" vorgelegt und zahlreiche Metal - Fans auf sich aufmerksam gemacht hatten, folgte 1981 die New Wave Of German Heavy Metal! Eigentlich weiß ich gar nicht, warum ich diese Zeilen hier überhaupt schreibe, denn jeder, der sich auch nur im Entferntesten für harte Musik begeistert, kennt jede Zeile dieses Jahrhundertalbums in, - und auswendig! "Breaker" war nicht nur eine 7000% - ige Steigerung gegenüber den Vorgängerscheiben, sondern etablierte Deutschland endgültig auf der metallischen Weltkarte. Ohne dieses Hammerwerk wäre die heutige, nationale Szene in ihrer bestehenden Form vermutlich nicht vorhanden. ACCEPT verwandelten die Vorgaben solcher Bands wie AC/DC (was besonders auf Sänger Udo Dirkschneider zutrifft), JUDAS PRIEST, den frühen IRON MAIDEN bis hin zu DEEP PURPLE oder RAINBOW absolut knüppelhart und perfekt und lieferten das bis heute wichtigste deutsche Metal - Album aller Zeiten ab! Zu von Michael Wagener großartig produzierten Götterhymnen wie dem Titelsong, "Run If You Can", dem seinerzeit in den USA zensierten "Son Of A Bitch" (dessen Lyrics hier endlich abgedruckt sind, was man sich bei früheren Versionen nie getraut hatte), "Burning", "Feelings" (meiner Meinung nach der unterschätzte Megahit der Band überhaupt) oder "Midnight Highway" muss man keine Worte mehr verlieren, die Songs sind selbsterklärend. Auf "Breaker" findet sich keine einzige schwache Sekunde, da alle Beteiligten einen Wahnsinnsjob ablieferten und sich für alle Ewigkeiten in die Herzen der Fans spielten. Natürlich kann man sich darüber streiten, ob die nicht minder genialen Nachfolger "Restless And Wild" und "Balls To The Wall" die noch besseren Scheiben sind, aber für meinen Geschmack ist "Breaker" der Urknall und die unübertroffene Essenz eines ganzen Genres, des traditionellen, "teutonischen" Metal. Alle Leute, die diesen Meilenstein noch nicht in digitaler Form besitzen, sollten jetzt zuschlagen. Der Re - Release kommt remastert (mit deutlich fetterem Sound als die Uralt - CD), aber leider ohne Bonus - Tracks daher, beinhaltet sämtliche Texte und wurde mit ein paar wenigen, raren Fotos und recht kurzen Liner - Notes versehen. Wer schon die Wiederveröffentlichung von 2001 besitzt, muss hier nicht noch einmal zulangen, aber für alle anderen ist diese zum Midprice angebotene CD ein absoluter Pflichtkauf!!!

Breaker


Cover - Breaker Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 43:58 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Restless And Wild

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ACCEPT - "Restless And Wild" - das Album nach "Breaker" und vor "Balls To The Walls" machte den Teutonenstahl weltweit bekannt und ebnete ACCEPT den Weg zu internationaler Größe - welche sich in der Folgezeit vor allen auch durch riesige Erfolge in den USA und Japan niederschlug. Der Opener "Fast As A Shark" (samt kultigem "Heidi-Heido"-Intro) war wohl einer der ersten bekannten Speed-Metal Tracks und ließ Zigtausende zur Gitarre greifen, so manchen Schlagzeuger verzweifeln - und Eltern am Verstand ihrer Kinder zweifeln. Den "Fast As A Shark" stand für ein Album unheimlich harter Riffs, genial melodischer Soli und einem Shouter Udo Dirkschneider am Mikro der mit einem bis dahin nicht gehörtem rauen Organ den Heavy Metal förmlich in die Welt herausschrie. Ausfälle sucht man auf "Restless And Wild" vergebens - neben dem furiosen Opener und dem begnadeten Titeltrack erlaube ich mir vor allem noch das rythmische "Shake Your Heads" (das auf der CD-Rückseite kurioserweise "Shake You Heads" benannt ist), das ewig unterschätzte, etwas vielschichtigere "Neon Knights" und das leicht an AD/DC angelehnte, für ACCEPT-Verhältnisse fast poppige "Don’t Go Stealing My Soul Away" zu nennen. Mit der amtlichen Livehymne "Princess Of The Dawn" endet dann ein echter Klassiker vor dem Herrn. Das Teil gibt es remastert (obwohl die damalige Arbeit von Meister Michael Wagener schon nicht übel war) und mit ein paar wenigen zusätzlichen Liner Notes - allerdings ohne sonstigen Bonus. Egal! Ganz groß war das - und ist es noch immer.

Restless And Wild


Cover - Restless And Wild Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 43:58 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Accept

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So hat "alles" begonnen. "Alles" heißt in diesem Fall nicht nur ACCEPT, sondern es bedeutet auch die Geburt des vielzitierten "Teutonenstahls". Obwohl das vielleicht ein wenig zuviel gesagt ist, denn die echte Niederkunft war wohl eher das "Restless And Wild"-Album. Die Solinger Klingenstädter "bestechen" auf ihrem 79er-Debüt mit allerlei Kardinal"fehlern": Kollege Udo singt mit lustigem Akzent, die Songs sind stumpfe Metal-Shantees, das Cover mit der miniberockten Gouvernante und Kettensäge vor angepinktem Hintergrund ist peinlich - genau wie die schmalzige Ballade "Seawinds" der das penetrante "Lady Lou". Aber mal im Ernst: Ist es nicht genau das, was den Charme der "ollen Kamellen" ausmacht? Waren wir nicht früher alle ein bisschen peinlich? Und? Scheiß drauf, schließlich ist aus ACCEPT eine echter Exportschlager geworden, da gibt es heute ja nicht mehr so ganz viele von. Wer das Vinyl nicht besitzt - und wer seine "Wissenslücken" füllen will - der kann hier unbedenklich zugreifen. Auch, wenn die (lustigen) "unseen photos" zum Teil recht pixelig und die "Liner Notes" recht kurz gehalten sind. Das Album ist mit Original-Artwork ausgestattet, aber nicht mit einem Bonus-Song. Der Aufkleber verkündet "Super Value" aber das hätte man vielleicht besser machen können. Vielleicht riecht es deswegen, angesichts der bevorstehenden Konzert-Reunion und des bereits 2001 erfolgten Re-Releases ein wenig nach Ausverkauf. Ändert aber nix am Charme der Scheibe.

Accept


Cover - Accept Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 36:22 ()
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