Review: British Steel - 30th Anniversary
Der Heavy Metal kommt in die Jahre (meinereiner ja auch). Immer öfters werden sogenannte Klassiker veröffentlicht die einen irgendwie noch richtig gegenwärtig erscheinen und von denen behauptet wird, dass sie ein ganzes Genre prägten. Bei JUDAS PRIEST und ihrem im Frühjahr 1980 erschienen Überflieger „British Steel“ trifft dies ohne Abstriche zu. Denn auch wenn PRIEST das eine oder andere bessere Album davor und danach aufnahmen, eines der Alben das den Urknall der NWOBHM auslöste und die Blaupause unzähliger Nachahmer darstellte war nun mal „British Steel“. Ein Album dessen „Hits“ heute jeder kennt und die der einschlägige Metalfan im Schlaf mitgrölt („Breaking The Law“, „Living After Midnight“ und „United“). Dazu jener Song welcher Sänger Halford seinen Namen gab (das rhythmisch stampfende „Metal Gods“), das lässige „Grinder“ und das basisch groovenden „Rage“ (zwei der besten Tracks der Engländer überhaupt), schneller Stoff in Form von „Rapid Fire“ und den Banger „Steeler“ sowie das lockere „You Don't Have To Be Old To Be Wise” komplettieren ein Album ohne Ausfälle. Die erste CD der „British Steel - 30th Anniversary” bietet neben den neun Songs des Originals dann noch den Track „Red, White & Blue“ (ruhiger pathetischer Song, Bonus des 2001er Re-Releases) und eine Liveversion von „Grinder“ (von der 1984er-Tour). Musikalisch ist das alles erste Sahne; harte sägende Riffs und zum Teil hymnische Melodien und obendrauf noch Rob Halford, der Anno 1980 gesanglich bereits das Markenzeichen des Heavy Metals war - seine Kopfstimme damals unerreicht.
Auf CD 2 gibt es das „British Steel“ Album in Gänze Live – aufgenommen am 17. August 2009 in der Seminole Hard Rock Arena, Hollywood in Florida im Rahmen der „The British Steel 2009 Tour“ – und dazu noch sechs weitere JUDAS PRIEST Songs (siehe unten). Mal ganz davon abgesehen wie oberscharf es ist das legendäre Album am Stück von PRIEST Live erleben zu dürfen zeigt die Aufnahme gut, dass Gerüchte vom stimmlichen Ableben des Metal God Rob Halford zum Teil stark übertrieben sind. Natürlich haben wir nicht mehr 1990 – aber, was vor allem auch die dazugehörige DVD vermittelt, Metal verströmen JUDAS PRIEST noch immer – die Performance passt, zur Harley gibt es diesmal „Freewheel Burning“ und auf DVD noch zusätzlich den aktuellen Song „Prophecy“ mit aufwendiger Light- und Lasershow. Dazu knallt die DVD mit ihrem 5.1 Sound und bietet noch ein 30-minütiges Interview mit den vier Bandmitgliedern (Rob Halford, die Gitarristen Glenn Tipton und K.K. Downing sowie Bassist Ian Hill) welche bereits zu „British Steel“ Zeiten mit an Bord waren.
Man kann sicher über alles nach „Painkiller“ geteilter Meinung sein (und auch davor war ja nicht alles Gold was glänzt) – unbestritten bleibt aber, dass „British Steel“ neben genanntem „Painkiller“-Knaller dass PRIEST-Album überhaupt ist und eines der wichtigsten harten Alben der Musikhistorie. Aufmachung der „British Steel - 30th Anniversary” und vor allem der klasse Livemitschnitt rechtfertigen das Re-Release und sollten damit für PRIEST-Jünger wie für junge Metalfans eine lohnende Sache sein.
CD 1
1. Rapid Fire
2. Metal Gods
3. Breaking The Law
4. Grinder
5. United
6. You Don't Have To Be Old To Be Wise
7. Living After Midnight
8. The Rage
9. Steeler
10. Red, White & Blue (Bonus)
11. Grinder (Live)
CD 2
1. Rapid Fire
2. Metal Gods
3. Breaking The Law
4. Grinder
5. United
6. You Don't Have To Be Old To Be Wise
7. Living After Midnight
8. The Rage
9. Steeler
10. The Ripper
11. Hell Patrol
12. Victim Of Changes
13. Freewheel Burning
14. Diamonds And Rust
15. You've Got Another Thing Coming
DVD
1. Rapid Fire
2. Metal Gods
3. Breaking The Law
4. Grinder
4. United
6. You Don't Have To Be Old To Be Wise
7. Living After Midnight
8. The Rage
9. Steeler
10. The Ripper
11. Prophecy
12. Hell Patrol
13. Victim Of Changes
14. Freewheel Burning
15. Diamonds And Rust
16. You've Got Another Thing Coming
17. Making Of British Steel - Interview
British Steel - 30th Anniversary
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
39
Länge:
180:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review: Tales Of Twilight
HEAP OF RUINS sind eine junge Undergroundformation die hier mit „Tales Of Twilight" ihr erstes selbstproduziertes (Demo)-Album abgeliefert haben. Bandlogo und das Coverartwork sind recht gelungen ausgefallen, was man vom recht rumpeligen Sound leider nicht behaupten kann. Gut, vielleicht bin ich auch etwas verwöhnt von den viele teilweise recht hochklassigen Produktionen vieler Kapellen ohne Vertrag aber das hier ist rein hörtechnisch meist kein Vergnügen, die Gitarren sind viel zu weit im Hintergrund, der Bass kommt nur recht matschig zur Geltung und die völlig laschen Drums klingen einfach nur gräuselig dumpf.
Aber dies darf auch nicht das eigentliche Hauptkriterium einer Nachwuchsband sein, die Musik ist das entscheidende und hier bewegen sich diese vier Herren und eine Dame (nein mal kein Gesang sondern an der Gitarre) stilistisch recht oldschoolig in Richtung (alte) IRON MAIDEN, BLIND GUARDIAN sowie auch etwas MANOWAR (was die etwas gefühlvolleren, ich nenn es mal trueren Parts betrifft) also recht urwüchsigen Heavy Metal der 80er Jahre mit sehr melodischen Ausprägungen. Der Titel „Tales Of Twilight" ist zwar auch alles andere als originell oder gar innovativ (hatten wir schon sehr häufig) aber paßt insoweit schon bestens zur Musik.
Fast eine volle Stunde bietet die Formation aus Horb am Neckar durchaus ein gelungenes Programm, beim Songwriting hört man deutlich das Bemühen sich abwechslungsreich zu zeigen d.h. es wird nicht nur drauf losgerifft sondern es kommen auch immer wieder schöne getragene Parts oder ganze Songs vor. Die Gitarrenarbeit ist insgesamt ebenfalls so übel nicht, einige schöne Solis („God Of The Sky“) sind ebenfalls desöfteren vorhanden. Stets sind dabei auch Melodiebögen eingebaut der Gesang von Sänger Tobias Hübner ist meist clean gehalten, etwas kehlig, von den Ausprägungen (noch) etwas limitiert er müßte sich vom Ausdruck und Volumen noch deutlich steigern, damit er ein noch kraftvollerer Widerpart zur Instrumentenfraktion wäre. Nur das ab und an zu aufgesetzt wirkende Gegrowle und einen auf Böse machen geht leider garnicht, nee zukünftig lieber ganz bleiben lassen (z.B. bei „Town Of Memories“) es paßt auch nicht so dolle zu diesem Musikstil.
Als einer der besten Tracks des Albums von HEAP OF RUINS ist ganz klar das balladeske „Always You" zu nennen, hier zeigt sich die Band recht pathetisch aber im positiven Sinne, gibt zwischendurch schön gas und packt dann wieder die akustische aus und schließt mit furiosem Doublebassfinale.
Wie schon angedeutet wird hier mit viel Herzblut versucht eigene Ideen in die Kompositionen mit einzubringen mal gibt es schnellere Tracks dann wieder eher episch ausgeprägte Songs, das Niveau ist manchmal recht unterschiedlich, so wirken manche Sachen noch etwas unausgereift, da hätte man schon noch etwas dran feilen sollen „Crimson Hill“ oder „Innsmouth“. Vereinzelt sind hier gute Ansätze vorhanden aber es fehlt noch der Tick oder ein klein wenig am roten Faden an der ein oder anderen Stelle. Vielleicht wäre hier ein Außenstehender (Producer) beim nächsten werk nicht schlecht. Dann sind sicher auch noch mehr so mitreißende songs wie "War Of Heaven" möglich dass ist nämlich guter truer Stahl läuft gut rein und hat einen schönen hymnencharakter.
"Tales Of Twilight" kann man als erste Demowerk insgesamt als durchaus solide Sachen betrachten, die Musiker sind handwerklich ganz o.k. und vor allem anhörbar es gibt aber noch viel Steigerungsbedarf wie gesagt vor allem beim Sound und Gesang. Die Scheibe von HEAP OF RUINS zeugt aber eindeutig von (viel) Talent, dass es jetzt gilt weiter zu verfestigen, auszubauen und auch songwriterisch noch ne Schippe draufzulegen. Für schlappe 5 EUR kann man sich das Album auch via Band bestellen.
Tales Of Twilight
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
11
Länge:
55:54 ()
Label:
Vertrieb:
Seiten