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Unconditional Absolution

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Nicht alles, was derzeit unter Lobeshymnen verschütt geht, erschließt sich meiner einer. Das fängt mit den unsäglich kosmisch vollgebluteten Krautrockern aus Holland an, und macht vor chronisch überbewerteten Bands wie Vanderbuyst nicht Halt. Jaja, organischer Sound, super Songs, schnarch und gähn. Und auch der old-schoolige, wahre Metal wird von der „Ich lobe alles über den grünen Klee“-Welle nicht verschont. Nun gibt es aber Ausnahmen, die alles das haben, was die Begeisterungsbesoffenen Chronisten anderen Allerweltskapellen zuschreiben. Als da beispielweise wären: Herzblut, Authentizität, Feeling, Seele, gute Songs, Freiheit von aufgesetzter Innovation, Heavyness, Härte und und und und. Eine (und vielleicht die beste) dieser Bands ist METAL INQUSITOR aus Koblenz. Es ist schlichtweg unglaublich, wie es die Metall-Aufspürer schaffen, in mir ein Gefühl zu erwecken, dass an die seligen Anfänge erinnert, als „Stallions of the Highway“, „Phantom of the Opera“ oder „Better by You, Better Than Me” Gänsehautmomente in Reinkultur erschafften. Hier könnte jetzt viel mehr stehen von erdigem, organischem Sound, mitreißenden Melodien, mordenden Killertracks, schreddernden Gitarren, geilem HWoBHM-Feeling, echten Hits, voll dem Super-Kult. Eins aber ist absoluter Fakt: Das hier ist Heavy Metal. So, wie er sein muss. Alles Hammer, kein Ausfall!


Ach: Auch Hämmer kommen in die kommerzielle Verwertung: Es gibt verschiedene Versionen wie die reguläre LP-Version (schwarzes Vinyl), die „Ultimate Edition“ (rotes Vinyl, exklusiver Patch). Ein anderer exklusiver Aufnäher liegt der „Ultimate CD-Edition“ bei und eine stinknormale CD erscheint natürlich auch. Mehr Info: www.hellionrecords.de.

Unconditional Absolution


Cover - Unconditional Absolution Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 60:13 ()
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Glory Of Chaos

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Wenn eine Band einen überragenden Sänger wie James Rivera in ihren Reihen hat, kann sie fast gar nicht mehr verlieren. Und wenn ihre neue Platte dann noch mit einer die Nackenhaare gen Vertikale aufstellenden Halford-ganz-früher-mal-Schreiorgie wie „Angels Fall To Hell“ beginnt und dann mit einer genialen Hymne wie „Pandemonium“ (das Ding kriegt man kaum aus dem Kopf – super!) weitermacht, gibt’s endgültig keine Gefangenen mehr. Die 1982 in Texas gegründete Band beweist mit „Glory Of Chaos“ einmal mehr ausdrücklich, dass sie es nicht nötig hat, nur ihre musikalisch erstklassige Vergangenheit auszuschlachten. Natürlich sind exklusive Shows im „Remnants Of War“-Line-Up was Tolles für die ganz alten Anhänger der Jungs, aber HELSTAR leben mehr als viele deutlich jüngere Bands im Hier und Jetzt und wissen einfach, worauf es ankommt. Fernab von jeglichen kommerziellen Anbiederungen und modernen Einschüben spielen sie immer noch einfach geilen (US)-Heavy Metal ohne Schnörkel und Tamtam, sondern einfach auf die Zwölf. Ob eher Vertracktes wie „Monarch Of Bloodshed“ oder „Alma Negra“, treibende Stampfer wie „Summer Of Hate“, rabiate Keulen wie „Bone Crusher“ oder Mitgröl-Nummern der Marke „Deathtrap“ (was für ein Gesang!): HELSTAR beherrschen trotz aller Power nach wie vor die Kunst, anspruchsvolles Songwriting und Langlebigkeit, bisweilen sogar Progressivität der Stücke, zu garantieren. Und ob „Glory Of Chaos“ das hohe Niveau der Frühwerke halten kann, ist gar nicht so wichtig, sondern einfach, dass das Album eine absolut erstklassige Scheibe ist. Ende, Schluss, aus!

Glory Of Chaos


Cover - Glory Of Chaos Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 44:43 ()
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Hailstorm

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Da ist er wieder, der große Gitarrist, der seinerzeit den Sound von MANOWAR entscheidend mitgeprägt und mit seinem wie klirrende Schwerter klingenden Spiel den Begriff „True Metal“ mitdefiniert hat. Inzwischen solo unterwegs, hat er es mit seiner hauptsächlich aus Mitgliedern von IVORY NIGHT bestehenden Band erfolgreich geschafft, beim „Keep It True“-Festival alte MANOWAR-Klamotten zu versaubeuteln und mit „New Metal Leader“ ein Debüt unter eigenem Namen aufzunehmen, das zwar von der Gemeinde ganz gut aufgenommen wurde, qualitativ aber mit seinen alten Heldentaten nicht mal ansatzweise mithalten konnte. Nun steht „Hailstorm“ in den Läden, das ganz überraschend mit einem an MANOWAR erinnernden Galoppelbanger namens „Kingdom Arise“ startet und auch ansonsten nichts auslässt, was seit der großen True Metal-Welle um die Jahrtausendwende herum niemand mehr ernsthaft hören will. Aber auch wenn die Ausschlachtung der Vergangenheit des superben Saitenzupfers viel zur Popularität von ROSS THE BOSS beiträgt, muss man festhalten, dass „Hailstorm“ durchaus zu überzeugen weiß, auch wenn hier beileibe nichts Neues präsentiert wird, im Gegenteil. Aber genau das macht Hymnen wie den Titelsong, den doomigen Stampfer „Crom“, das epische „Behold The Kingdom“, das etwas an HELLOWEEN erinnernde Instrumental „Great Gods Glorious“ (Halleluja!) oder das mehr denn je an MANOWAR erinnernde „Empire´s Anthem“ aus. Das Kuriose ist dabei, dass, wenn Herr Boss nach seinen alten Arbeitgebern klingt, er eher an deren Ära nach seiner Tätigkeit dort erinnert und dem Sound von Scheiben wie „The Triumph Of Steel“ oder „Louder Than Hell“ sehr nahe kommt. Spaß macht das Album auf jeden Fall, nur bleibt es den Fans überlassen, ob sie nochmals Geld in etwas investieren wollen, das sie schon in x-facher Ausfertigung besser im Regal stehen haben…

Hailstorm


Cover - Hailstorm Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 45:27 ()
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Summon The Stone Throwers

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Das Duo Craig „Czar“ Zahler (Lead-Gesang und Drums) und J. H. Halberd (Bass, Keyboard und Harmoniegesang) gibt nicht allzu viel von sich preis, nur dass sich die beiden Herren, denen sich als Session-Gitarrist noch Brian Koenig von LUNA MORTIS angeschlossen hat, bereits seit Ewigkeiten kennen und in dieser Zeit schon x Konzerte zusammen besucht haben. Als Einflüsse geben die Jungs unter Anderem (neben Obligatorischem wie BLACK SABBATH, JUDAS PRIEST, etc.) CIRITH UNGOL, MANILLA ROAD, DOOMSWORD, HEAVY LOAD, BATTLEROAR, REVEREND BIZARRE und ANGEL WITCH an, was man nach dem ersten Hören dieses Debütalbums kommentarlos unterschreiben kann. Die (gerade im gesanglichen Bereich – Mr. Czar versucht anscheinend öfter mal absichtlich, die richtigen Töne gekonnt zu umschiffen) schrägen, dabei aber auch auf sehr eigensinnige Weise eingängigen Kompositionen besitzen trotz ihrer eindeutig gegen den Strich gebürsteten Orientierung ein hohes Maß an Zugänglichkeit und Kompaktheit, was nie das Gefühl aufkommen lässt, dass diese Schrägheit pures Mittel zum Zweck ist. Einen Anspieltipp zu nennen erübrigt sich, denn wer einen Song von „Summon The Stone Throwers“ nicht mag, wird auch mit dem Rest des Albums nicht glücklich werden. Und auch wenn etwa die Klasse des neuen SLOUGH FEG-Werks „The Animal Spirits“ insgesamt nicht ganz erreicht wird, ist dieses Debüt ein Fest für die Zielgruppe aller oben genannten Obskur-Wegbereiter, das einfach Spaß macht und zeigt, dass die Flamme im Underground heute genauso hell leuchtet wie eh und je und vielleicht sogar noch ein wenig heller…

Summon The Stone Throwers


Cover - Summon The Stone Throwers Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 35:4 ()
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The Animal Spirits

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Obwohl der Haufen aus Pennsylvania von so etwas wie mehrstelligen Plattenverkaufszahlen (gewollt!) weit entfernt ist, hat er seit 1996 bereits sieben Alben auf dem Buckel, denen sich mit „The Animal Spirits“ nun nahtlos Werk Nummer acht anschließt. Und wieder wird es nur zwei Meinungen geben: die eine und die andere. Die eine bedeutet abzuwinken ob der skurrilen Töne und Songstrukturen, die für den gemeinen Hörer mit Nummer-Sicher-Geschmack viel zu unnachvollziehbar sind, während die andere von genau den Leuten vertreten wird, bei denen die Platten von SLOUGH FEG im Regal direkt neben den Werken von MANILLA ROAD, OMEN, BROCAS HELM, PRIMORDIAL oder auch THE DEVIL´s BLOOD stehen. Und eigentlich machen SLOUGH FEG nichts anderes als ca. 7392856 Rock-, und Metal-Combos in 50 Jahren: sie verbinden Leidenschaft für Musik mit ebenso großer Leidenschaft für Ungewöhnliches, nur dass wir nicht mehr in den 60ern oder 70ern leben, wo so etwas noch normal war und warme Plattenproduktionen noch zur Serienausstattung eines jeden Musikerzeugnisses gehörten. Und selbst, wenn man sich „The Animal Spirits“ nur allzu skeptisch nähert: hat man sich erstmal an die eigenartige, röhrende Stimme von Gitarrist Michael Scalzi gewöhnt, gehen Stück wie „The 95 Thesis“, das superbe Instrumental „Materia Prima“, das vertrackte „Lycanthropic Fantasies“, das von einer coolen Kirmes-Melodie durchzogene „Heavyworlder“ oder das mit einem SAVATAGE-artigen, hymnischen Mittelpart versehene „Kon-Tiki“ als absolute Sternstunden des kauzigen Metal durch, die Fans von abgedrehten, aber jederzeit traditionellen Klängen lieben werden. Saugeile Scheibe!

The Animal Spirits


Cover - The Animal Spirits Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 38:50 ()
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Legends

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CRYSTAL VIPER hatten ihre treue Fanschar mit dem halbgaren Livealbum „Defenders of the Magic Circle” doch schon etwas verunsichert und sollten diese Scharte mit neuem Stoff auswetzen. Mit „Legends“ haben die polnischen True Metaller um Frontröhre Marta Gabriel (stimmlich wieder topp) und Gitarrist Andy Wave (tolle Riffs, klasse Soli) dies aufs Erste sicher erreicht. Denn das nach bester RUNNING WILD Manier galoppierende „The Ghost Ship“, die etwas ausladende Ballade „Sydonia Bork” (samt Pianoparts), der von der Gitarrenmelodie dominierte Mid-Tempobolzen „Goddess Of Death“, das treibende „Night Of The Sin“ und das epische „Secrets Of The Black Water” liefert das, was die Gemeinde erwartet. Und auch das ACCEPT-Cover „TV War“ (von der 1986er Platte „Russian Roulette“) hat Schmackes. Leider können nicht ganz alle Songs auf „Legends“ dem folgen – manche Komposition klingen nicht ganz ausgereift – da wäre mehr drinnen gewesen. CRYSTAL VIPER setzen mit „Legends“ also leider keinen mehr drauf und können ihre ersten beiden Alben „The CurseOf Crystal Viper" und „Metal Nation“ nicht toppen – was ja zugegebenermaßen auch gar nicht so leicht wäre. Aber trotz den leichten Abzügen in der B-Note dürfen Fans der Band und True-Metal-Maniacs hier zielsicher zulangen.

Legends


Cover - Legends Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 46:52 ()
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Metallica

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Zum Thema METALLICA gibt es nun schon wirklich reichlich genug Stoff. Ob Merchandising, Videos oder Bücher – es sollte doch schon wirklich alles Mögliche veröffentlicht worden sein. Sollte man meinen. Ist aber nicht. Denn einer der Besten Rockfotografen der Szene, Starfotograf ROSS HALFIN hat nun einen prallen Fotoband (edel Rockbuch) über METALLICA vorgelegt, welcher alle Phasen der Band Historie abdeckt. ROSS HALFIN, mittlerweile 52 Jahre alt, gründete das KERRANG-Magazin und veröffentlichte Bücher über IRON MAIDEN, THE WHO und LED ZEPPELIN und fotografierte Bands wie AC/DC, AEROSMITH, VAN HALEN, DEF LEPPARD und BLACK SABBATH. Nun also METALLICA. Für ROSS HALFIN wahrlich nichts Neues, denn er gehörte seit den Anfangstagen zum Umfeld der US-Metal Institution – quasi deren Haus- und Hoffotograf. Dies sieht man den Bildern auch deutlich an. Manche davon wurden zwar schon kommerziell genutzt, viele Bilder der Bay Area-Thrasher werden aber jetzt auch erstmalig veröffentlicht.

Super die Erinnerungen an die Anfangstage der Band – man waren die (wir!) jung – Klamotten und Frisuren inklusive. Die Zeiten kommen wohl nicht wieder. HALFIN fängt dabei die Unbekümmertheit und die Energie, aber auch die Stimmungen der Jungs (damals noch mit Cliff Burton) großartig ein. Den angehenden Ruhm mit „Master Of Puppets“ und „... And Justice For All“ zeigt die Band gereifter. Die „schwarzen“ Überflieger strahlen Selbstvertrauen, aber auch leichte Arroganz aus. Die umstrittenen 90er werden eher spärlich gestreift. HALFIN und METALLICA waren wohl auch nicht immer einer Meinung. Und dann endlich wieder „fast“ wie früher - „Death Magnetic“.

Und dabei immer alles schön gemischt – Einzelaufnahmen, on the street, on tour, Studio und Hotel – und natürlich die energetischen Liveaufnahmen und die Backstageschnappschüsse. Darunter viele Aufnahmen gekonnt in s/w gehalten. Da werden viele Fans ein richtiges Aha-Erlebnis haben. Die (leider etwas wenigen) Kommentare zu manchen Bildern helfen der Orientierung, das Vorwort von Lars Ulrich und das Nachwort von Kirk Hammett, sowie ein Beitrag von Manager Peter Mensch runden ein tolles Buch ab.

Technische Daten: 224 Seiten, Format 29,1 x 23,8 x 2,7, über 1,5 kg schwer (das Teil macht was her), in deutsch erhältlich, ca. 250 Fotos. Da passt es ja, dass es beim Discounter um die Ecke bereits weihnachtet. ROSS HALFIN hat der METALLICA Gemeinde wohl das ideale Geschenk für 2010 bereitet.

Metallica


Cover - Metallica Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks:
Länge: 0:0 ()
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IV - Made Of Metal

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Drei Dinge kann man beim neuen HALFORD-Streich „IV - Made Of Metal“ bereits nach dem ersten Hördurchlauf festhalten. Erstens: wer mit der etwas drögen und zurückgefahrenen Produktion des „Crucible“-Albums seine Probleme hatte, wird auch mit dem vierten Werk des „Metal God“ nicht glücklich werden. Zweitens ist das aggressiv gekreischte (coole!) „The Mower“, das im Vorfeld veröffentlicht worden war, keinesfalls repräsentativ für die gesamte Scheibe, und drittens: „IV - Made Of Metal“ ist eine ganze Ecke stärker als „Nostradamus“! Das hat in erster Linie mit dem überzeugenderen Songwriting zu tun, und Halfords Begleitmannschaft liefert einen erstklassigen Job ab. Speziell Producer Roy Z und Metal Mike Chlasciak liefern sich mitunter grandiose Gitarrenduelle, nicht nur im überragenden Opener „Undisputed“, einem der mit Abstand besten Songs, die Solo-Halford jemals verbrochen hat. Hat man sich erstmal damit abgefunden, dass die hohe Kopfstimme des nach wie vor überirdisch charismatischen Sängers nur noch vereinzelt bis gar nicht zum Einsatz kommt und das Material fast ausschließlich im Midtempo-Bereich liegt, wissen hymnische, auffallend melancholisch gehaltene Ohrwürmer wie „Fire And Ice“, der mit verzerrtem Gesang garnierte Titelsong (der in seiner Struktur etwas an „All Guns Blazing“ erinnert), „Till The Day I Die“, „We Own The Night“, Heartless, Hellrazor, das balladeske, sehr persönliche „Twenty-Five Years“ oder der geile Stampfer „Matador“ durchweg zu gefallen. Lediglich „Thunder And Lightning“, das ähnlich kitschig-platt geraten ist wie einst „Drive“ von „Resurrection“, kann als Ausschussware verbucht werden. Man kann festhalten, dass sich Halford nach seiner… ähm… skurrilen Weihnachtsplatte wieder gefangen hat und hier seine beste Solo-Arbeit seit „Resurrection“ (das jedoch nicht ganz erreicht wird) abliefert, die qualitativ irgendwo zwischen „Crucible“ und dem superben PRIEST-Comeback „Angel Of Retribution“ anzusiedeln ist. Top!

IV - Made Of Metal


Cover - IV - Made Of Metal Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 62:49 ()
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Ruins Of Mankind

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Schwere, dreckige Gitarrenriffs leiten das Album "Ruins Of Mankind" der neu gegründeten deutschen Band DIABOLOS DUST ein. DIABOLOS DUST sind eine gelungene Verkörperung des Power Metals im Mid-Tempobereich und zwar durch und durch. Obwohl der Songaufbau auf "Ruins Ff Mankind" in der Regel komplex ist, laden fast alle der über vierminütigen Songs zum unbeschwerten Mitbangen ein. Hervorheben will ich beim Album die Gitarrenarbeit der Band: Obwohl man im Heavy Metal irgendwie schon alles einmal gehört hat, sind viele Gitarrenriffs originell und ein deutliches Markenzeichen der Musik von DIABOLOS DUST. Gerade Songs wie "The Mirror" und "Ruins Of Mankind" heben sich hier positiv von vielen Veröffentlichungen ab. Gesanglich bewegt man sich – wie im Powermetal üblich – im "verständlichen Bereich". Es wird eher selten gescreamt oder gegrowl", was sich aber in die Musik passend einfügt. Die Produktion ist druckvoll und insgesamt gelungen, wenn mir auch – wie so oft – ein minimal lauterer Gesang etwas besser gefallen hätte. Nachteilig will ich erwähnen, dass sich der Songstil oft ähnelt. "Slave" und "Out Of Time" sowie "Fading To Grey" sind typische Nummern für das Album, an denen man sich irgendwann satthören wird. Die Scheibe schließt mit "Never Surrender" einer sehr schönen Mitgröhl Hymne, die mich irgendwie an einen Piratensong erinnert. Zur CD gibt es ein Faltcover ohne Texte. Das Coverbild muss ich als misslungen und kitschig bezeichnen. Ein halbnacktes, tätowiertes Pärchen (er mit einer erhobenen Axt) stehen mit einer kleinen Blume vor dem Zaun eines Atomkraftwerks, wobei aus den Wolken eine Art wütende Satanfratze schaut. Sowas will man nicht an der Kasse zum Kauf vorlegen und schon gar nicht im CD-Schrank haben. Trotzdem ist "Ruins Of Mankind" eine erfrischende Scheibe, die leicht verdaulich ist.

Ruins Of Mankind


Cover - Ruins Of Mankind Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 53:0 ()
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The Final Frontier

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Knapp eine Woche nach dem in meinen Augen und Ohren großartigem W:O:A: Auftritt der Briten,
halte ich nun endlich das lang erwartete neue Studioalbum von IRON MAIDEN in den Händen.
Und "The Final Frontier" hat, wer hätte das gedacht, den Stempel der Eisernen Jungfrauen auf jeden Fall verdient. Es gibt keine positiven aber zum Glück auch nur wenig negative Überaschungen in den knapp 75 Spielminuten auf die Lauscher.

Das Intro und der erste Teil des Openers "Satellite 15" kommt etwas spacig und abgetrackt daher. IRON MAIDEN-untypische verzerrte Gitarrenriffs und ein total uneingängiger Gesang passen in diesem Sinne gar nicht zu den klassischen Einstiegsgranaten der Engländer. Der zweite Teil und gleichzeitig Namensträger des Albums "The Final Frontier" wirkt da schon eingängiger und der Refrain geht schnell ins Ohr ohne jedoch einen besonderen Reiz zu vermitteln. Die Vorabsingle "El Dorado" erinnert mich ein bisschen an ältere Schaffenstage, mit schnörkellosen Gitarrenriffs und einem soliden Grundgesang ohne großes "Hitpotential". Der Song wird jedoch nach mehrmaligen Anläufen besser! Die echten MAIDEN Trademarks tauchen dann bei "Mother Of Mercy" auf. Ein ruhiger balladesk gehaltener Einstieg mit ständiger Steigerung in Sachen Gitarrenarbeit. Lediglich der Songhöhepunkt fehlt leider auch hier. Im Midtempo Bereich bewegt sich dann "Coming Home" - sehr eingängig aber nicht unbedingt heavy taucht hier der bislang größte Ohrwurm des Silberlings auf, der u.a. an Songs wie "Out Of The Shadows" oder an ältere Solosachen von Bruce erinnert.
Langsam sollte es aber losgehen und siehe da, "The Alchemist" rockt! Schnelle Gitarrensoli, schöne Bassläufe und Steve Harris und ein endlich mal wirklich geforderter Bruce Dickinson sorgen für einen echten Kracher. Doch schon mit dem nächsten Song "The Isle Of Avalon" ist die Luft vorerst wieder raus - allerdings nicht zwangsläufig negativ gemeint. Mit dem Bassspiel im Vordergrund beginnt der 10 Minuten Song (einer von sechs Songs in Überlänge) ruhig und melancholisch und entwickelt sich zu einem teilweise epischen, teilweise progressiv angehauchtem Stück, bei dem verschiedene Schaffensperioden der Band als Referenz genannt werden können. Ähnlich verhält es sich bei "Starblind" wobei der Refrainpart hier deutlich eingängiger ist. Beide Songs entfalten ihre wahre Wirkung jedoch erst beim mehrmaligen Hinhören, erlauben dafür ab und an jedoch Vergleiche mit "Seventh Son Of A Seventh Son" zu ziehen. Ein sanftes Akustik Gitarrenintro mit ruhigem Gesang läutet dann "The Talisman" ein bis es nach knapp zwei Minuten mit geilen Hooks und einem aufgedrehten Bruce weiter geht. Der Bridge / Refrain Part gehört mit zu den absoluten Highlights und wird durch eine geniale Leadgitarrenmelodie getragen. DAS IST MAIDEN ! „The Man Who Would Be King“ lebt nicht von einem eingängigen Refrain sondern von der Vielfalt und den abwechslungsreichen Stimmungswechseln bei denen jedoch immer wieder die beliebten Gitarrenläufe auftauchen.

Am Ende gibt es mit „When The Wild Wind Blows“ noch mal eine Midtempo Nummer zu hören. Das Gitarrengrundspiel tritt hier immer wieder in den Vordergrund und findet nach rund neun Minuten zu seinem Höhepunkt. Der recht monotone und ruhige Gesang lässt das 11 Minuten Stück jedoch niemals zu einem wirklichen Paukenschlag werden.

Unterm Strich kann man „The Final Frontier“ ein gelungenes Album nennen, welches starke Momente in der zweiten Hälfte aufweist, die man zweifelsohne mit Meisterwerken aus den Achtzigern vergleichen kann.
Für diejenigen die nach dem ersten Durchlauf enttäuscht sind, empfehle ich dem Werk ein paar Anläufe zu gewähren. Es lohnt sich!

The Final Frontier


Cover - The Final Frontier Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 75:30 ()
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