Zum Thema METALLICA gibt es nun schon wirklich reichlich genug Stoff. Ob Merchandising, Videos oder Bücher – es sollte doch schon wirklich alles Mögliche veröffentlicht worden sein. Sollte man meinen. Ist aber nicht. Denn einer der Besten Rockfotografen der Szene, Starfotograf ROSS HALFIN hat nun einen prallen Fotoband (edel Rockbuch) über METALLICA vorgelegt, welcher alle Phasen der Band Historie abdeckt. ROSS HALFIN, mittlerweile 52 Jahre alt, gründete das KERRANG-Magazin und veröffentlichte Bücher über IRON MAIDEN, THE WHO und LED ZEPPELIN und fotografierte Bands wie AC/DC, AEROSMITH, VAN HALEN, DEF LEPPARD und BLACK SABBATH. Nun also METALLICA. Für ROSS HALFIN wahrlich nichts Neues, denn er gehörte seit den Anfangstagen zum Umfeld der US-Metal Institution – quasi deren Haus- und Hoffotograf. Dies sieht man den Bildern auch deutlich an. Manche davon wurden zwar schon kommerziell genutzt, viele Bilder der Bay Area-Thrasher werden aber jetzt auch erstmalig veröffentlicht.
Super die Erinnerungen an die Anfangstage der Band – man waren die (wir!) jung – Klamotten und Frisuren inklusive. Die Zeiten kommen wohl nicht wieder. HALFIN fängt dabei die Unbekümmertheit und die Energie, aber auch die Stimmungen der Jungs (damals noch mit Cliff Burton) großartig ein. Den angehenden Ruhm mit „Master Of Puppets“ und „... And Justice For All“ zeigt die Band gereifter. Die „schwarzen“ Überflieger strahlen Selbstvertrauen, aber auch leichte Arroganz aus. Die umstrittenen 90er werden eher spärlich gestreift. HALFIN und METALLICA waren wohl auch nicht immer einer Meinung. Und dann endlich wieder „fast“ wie früher - „Death Magnetic“.
Und dabei immer alles schön gemischt – Einzelaufnahmen, on the street, on tour, Studio und Hotel – und natürlich die energetischen Liveaufnahmen und die Backstageschnappschüsse. Darunter viele Aufnahmen gekonnt in s/w gehalten. Da werden viele Fans ein richtiges Aha-Erlebnis haben. Die (leider etwas wenigen) Kommentare zu manchen Bildern helfen der Orientierung, das Vorwort von Lars Ulrich und das Nachwort von Kirk Hammett, sowie ein Beitrag von Manager Peter Mensch runden ein tolles Buch ab.
Technische Daten: 224 Seiten, Format 29,1 x 23,8 x 2,7, über 1,5 kg schwer (das Teil macht was her), in deutsch erhältlich, ca. 250 Fotos. Da passt es ja, dass es beim Discounter um die Ecke bereits weihnachtet. ROSS HALFIN hat der METALLICA Gemeinde wohl das ideale Geschenk für 2010 bereitet.
Metallica
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
Länge:
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Label:
Vertrieb:
Review: The Final Frontier
Knapp eine Woche nach dem in meinen Augen und Ohren großartigem W:O:A: Auftritt der Briten,
halte ich nun endlich das lang erwartete neue Studioalbum von IRON MAIDEN in den Händen.
Und "The Final Frontier" hat, wer hätte das gedacht, den Stempel der Eisernen Jungfrauen auf jeden Fall verdient. Es gibt keine positiven aber zum Glück auch nur wenig negative Überaschungen in den knapp 75 Spielminuten auf die Lauscher.
Das Intro und der erste Teil des Openers "Satellite 15" kommt etwas spacig und abgetrackt daher. IRON MAIDEN-untypische verzerrte Gitarrenriffs und ein total uneingängiger Gesang passen in diesem Sinne gar nicht zu den klassischen Einstiegsgranaten der Engländer. Der zweite Teil und gleichzeitig Namensträger des Albums "The Final Frontier" wirkt da schon eingängiger und der Refrain geht schnell ins Ohr ohne jedoch einen besonderen Reiz zu vermitteln. Die Vorabsingle "El Dorado" erinnert mich ein bisschen an ältere Schaffenstage, mit schnörkellosen Gitarrenriffs und einem soliden Grundgesang ohne großes "Hitpotential". Der Song wird jedoch nach mehrmaligen Anläufen besser! Die echten MAIDEN Trademarks tauchen dann bei "Mother Of Mercy" auf. Ein ruhiger balladesk gehaltener Einstieg mit ständiger Steigerung in Sachen Gitarrenarbeit. Lediglich der Songhöhepunkt fehlt leider auch hier. Im Midtempo Bereich bewegt sich dann "Coming Home" - sehr eingängig aber nicht unbedingt heavy taucht hier der bislang größte Ohrwurm des Silberlings auf, der u.a. an Songs wie "Out Of The Shadows" oder an ältere Solosachen von Bruce erinnert.
Langsam sollte es aber losgehen und siehe da, "The Alchemist" rockt! Schnelle Gitarrensoli, schöne Bassläufe und Steve Harris und ein endlich mal wirklich geforderter Bruce Dickinson sorgen für einen echten Kracher. Doch schon mit dem nächsten Song "The Isle Of Avalon" ist die Luft vorerst wieder raus - allerdings nicht zwangsläufig negativ gemeint. Mit dem Bassspiel im Vordergrund beginnt der 10 Minuten Song (einer von sechs Songs in Überlänge) ruhig und melancholisch und entwickelt sich zu einem teilweise epischen, teilweise progressiv angehauchtem Stück, bei dem verschiedene Schaffensperioden der Band als Referenz genannt werden können. Ähnlich verhält es sich bei "Starblind" wobei der Refrainpart hier deutlich eingängiger ist. Beide Songs entfalten ihre wahre Wirkung jedoch erst beim mehrmaligen Hinhören, erlauben dafür ab und an jedoch Vergleiche mit "Seventh Son Of A Seventh Son" zu ziehen. Ein sanftes Akustik Gitarrenintro mit ruhigem Gesang läutet dann "The Talisman" ein bis es nach knapp zwei Minuten mit geilen Hooks und einem aufgedrehten Bruce weiter geht. Der Bridge / Refrain Part gehört mit zu den absoluten Highlights und wird durch eine geniale Leadgitarrenmelodie getragen. DAS IST MAIDEN ! „The Man Who Would Be King“ lebt nicht von einem eingängigen Refrain sondern von der Vielfalt und den abwechslungsreichen Stimmungswechseln bei denen jedoch immer wieder die beliebten Gitarrenläufe auftauchen.
Am Ende gibt es mit „When The Wild Wind Blows“ noch mal eine Midtempo Nummer zu hören. Das Gitarrengrundspiel tritt hier immer wieder in den Vordergrund und findet nach rund neun Minuten zu seinem Höhepunkt. Der recht monotone und ruhige Gesang lässt das 11 Minuten Stück jedoch niemals zu einem wirklichen Paukenschlag werden.
Unterm Strich kann man „The Final Frontier“ ein gelungenes Album nennen, welches starke Momente in der zweiten Hälfte aufweist, die man zweifelsohne mit Meisterwerken aus den Achtzigern vergleichen kann.
Für diejenigen die nach dem ersten Durchlauf enttäuscht sind, empfehle ich dem Werk ein paar Anläufe zu gewähren. Es lohnt sich!
The Final Frontier
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
10
Länge:
75:30 ()
Label:
Vertrieb:
Seiten