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Get It Now (Re-Release)

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Die Wiederveröffentlichung von MPs Zweitwerk „Get It Now“ geht schon klar. Nicht mehr ganz so unbekümmert wie bei dem Debüt „Bursting Out“ gibt es teutonisch auf die Mütze. Der Sound ist klar und sauber produziert und bringt mit Songs wie „Cruel To The Heart“ oder „Hawk Of May“ jeden Nackenmuskel in Wallung. Fans von alten ACCEPT oder TYRANT machen hier keinen Fehler und bekommen die gewünschte Mischung unbeschwerten Metals, der damals noch mit der Muttermilch aufgesogen wurde. Die Qualität der Songs stimmt, und es hätte bestimmt noch zu mehr gereicht, wenn sich die Musiker nicht für Ihre Nine-to-five-Jobs entschieden und sich nur noch auf spontane Wochenend-Gigs eingelassen hätten. MP haben nie Metal-Geschichte geschrieben, da ihnen der letzte Biss gefehlt hat. An der Musik hat es nicht gelegen, wie der Re-Release von Dying Victims beweist. Ich kann die Scheibe empfehlen, wenn man eine klaffende Lücke in der Deutschen Metal-History schließen möchte. Aber auch sonst ist das Teil wirklich nicht von schlechten Eltern!

 

Get It Now (Re-Release)


Cover - Get It Now (Re-Release) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 63:29 ()
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Mountains Of Madness

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Fünf lange Jahre sind seit dem zweiten Album „Midnight Chaser“ vergangen. Fünf Jahre, in denen LIQUID STEEL ohrenscheinlich nicht untätig waren, sondern intensiv an sich und ihrem musikalischen Profil gefeilt haben. Als Erstes fällt auf, dass Sänger Fabio Carta in den letzten Jahren deutlich an eigenem Profil und Sicherheit gewonnen hat, was dem Gesamtsound natürlich sehr zugutekommt. Musikalisch spielen LIQUID STEEL natürlich immer noch traditionellen Metal mit deutlicher NWOBHM-Schlagseite. Dieser ist jedoch um einiges variabler als auf den beiden Vorgängern ausgefallen. Epische Momente wie in „Phoenix“ treffen auf Vollgasnummern wie „On The Run“. Bei „Nothing To Loose“ wird gekonnt die rock´n´rollige Frühphase der New Wave zitiert, und beim düsteren Titelstück wechseln sich flotte mit balladesken Parts ab. Abwechslung ist das große Stichwort, denn nicht nur die einzelnen Tracks unterscheiden sich deutlich, auch innerhalb der Songs gibt es immer wieder stimmige Richtungs- oder Tempowechsel, die das gereifte Songwriting der Innsbrucker schön verdeutlichen.

Auch lyrisch hat man was zu erzählen. Neben Persönlichem, kommt auch unser aller Freund Lovecraft zu Ehren (im Titelstück „Mountains Of Madness“ – da ich selbst einige Jahre in Innsbruck gelebt habe, hatte ich zuerst eine andere Assoziation; man möge mir verzeihen) oder wird in „Alpine Warrior“ die Geschichte des „Ötzis“ erzählt. Da verzeiht man auch den „Fire / Desire“-Reim in der ansonsten wunderbaren Klischeehymne „Heavy Metal Fire“.

LIQUID STEEL gehen mit „Mountains Of Madness” den nächsten wichtigen Schritt und haben ein gleichermaßen traditionelles wie zeitloses Album eingespielt, welches beweist, dass auch in einem 40 Jahre alten Genre immer noch nicht alles gesagt ist.

 

Mountains Of Madness


Cover - Mountains Of Madness Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 47:14 ()
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The Anger Is Never Over

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Italien? Lombardei? Heavy Metal? Power Metal? Eigentlich sollten bei diesen Keywords sofort alle Zeiger in Richtung RHAPSODY und Konsorten ausschlagen, aber bei MY REFUGE sind die Dinge dann doch etwas anders gelagert. Ursprünglich waren MY REFUGE "nur" eine weitere Band, die sich dem typischen Heavy/Power Metal verschrieben hatte, aber bei ihrem zweiten Album schöpfen die Jungs wirklich aus den Vollen. 14 Musiker aus vier Kontinenten lassen sich von AVANTASIA inspirieren, und tatsächlich klingt das Endresultat weit weniger kitschig als befürchtet. Interessant ist, dass keine bekannten Größen verpflichtet worden sind, sondern man auch unbekannten Künstlern eine Chance gegeben hat. Die Castings sind scheinbar auch via Youtube durchgeführt worden. Die meisten Songs kommen zwar opulent, aber immer bodenständig durch die Boxen und lassen Vergleiche mit GAMMA RAY, PRIMAL FEAR oder eben auch manchmal mit RHAPSODY zu. Die gute Produktion verstärkt den guten Gesamteindruck der Songs und lässt jedes Lied eigenständig erklingen. "War In Heaven" ist ein gutes Beispiel dafür, wie zeitgemäßer Metal zu klingen hat. Bodenständig, organisch und gerne mal etwas härter – so lasse ich mir "The Anger Is Never Over" gerne gefallen. "After Ten Years" birgt wieder viele Italia-Metal-Elemente und kokettiert dann doch ein wenig mit den Vorbildern von RHAPSODY. "Winterland" spielt ein wenig mit HELLOWEEN und PRIEST-Einflüssen und entwickelt sich zu einem echten Hinhörer. Natürlich darf mit "Memories" eine Ballade nicht fehlen, die zwar nicht belanglos wirkt, aber dann doch austauschbar ist. Insgesamt ist "The Anger Is Never Over" ein interessantes Projekt geworden, welches aber nicht mehr ganz zu der eigentlichen Band-Konstellation passt. Wir sprechen hier eigentlich über ein Projekt, und in diesem Kontext sollte man das Album auch sehen. Mir gefällt die Scheibe, und ich hoffe, sie wird ihren berechtigten Platz einnehmen können.

 

The Anger Is Never Over


Cover - The Anger Is Never Over Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 60:4 ()
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Strike Back In 2009 – Live In Paris

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ATTENTAT ROCK gehören zu den Urgesteinen der französischen Metal-Szene. Die Spatzen aus Avignon flogen 1980 los und veröffentlichten „Blouson Noir“ als Single 1980, die LPs „Attentat Rock” (1981), „Le Gang Des Saigneurs (1984) und „Strike“ sowie eine letzte Single (1985). Dann kam der Split und eine lange Pause bis 2008. Es folgten einige Festival-Auftritte wie in Vouziers oder eben beim „Paris Metal France Festival 2009“. Von diesem Event stammt der Auftritt der Band mit ihrem riffbetonten, melodischen 80er-Metal, irgendwo zwischen MAIDEN, ACCEPT, PRIEST und Co.. Leider versuchten es die Franzosen, wie so viele ihrer Landsleute, mit „Strike“ auf Englisch – was ihnen nicht mehr Erfolg, aber weniger Originalität verschaffte. Das liebenswert DIY-ige Video kommt als DVD ohne große Extras, einfach nur Musik und Bilder. Die Songs schlagen den Bogen von den Anfängen bis zur letzten Single „Forces Of The Dark“. Das tun sie in recht originaler Besetzung, also mit Sänger Marc Quee. Erholsam die ruhige Kameraführung trotz antiquierter Qualität. Tolle Sache und eine gute Erinnerung für all diejenigen, die ATTENTAT ROCK noch nie live gesehen haben. Übrigens: Als ATTENTAT ROCK 1986 aufhörten, weil Hervé Raynal die Band verlassen hatte, und sich die Musik ein wenig „verändert“ hat, änderten die übrigen Jungs den Bandnamen in PINK ROSE. Das Album wurde nie wieder auf CD veröffentlicht, laut Gitarrist fragen aber viele nach dem Album. Deshalb haben sich ATTENTAT ROCK zum 35-jährigen Album-Jubiläum entschlossen, das gesamte Album mit aktuellem Sound und neuen Arrangements neu aufzunehmen! Daran arbeiten die Franzosen gerade, die Demos sind fertig, und sie werden sehr bald ins Studio gehen. Es ist geplant, das Album im Frühsommer fertig zu stellen. Die fertige Version soll das remasterte Originalalbum und das neu eingespielte Album Anno 2021 enthalten. Bis dahin könnt Ihr Euch mit diesem netten Konzertmitschnitt und den folgenden Songs unterhalten, die es für nur zehn Euro plus Porto hier zu bestellen gibt.

 

Tracklist:

Intro (Tends La Main, Briser La Glace)   

Warrior Of The Night

I Want You     

Heroes Never Die

Open Your Eyes   

Sandy       

Medley (Coeur De Pierre, Trans Europ Express, Rock Suicide, Les Luimiers De La Ville, Trans Europ Express)         

Lord Tell Me        

Damned Witch    

Heavy Metal        

Lonelyness          

Le Gang Des Saigneurs    

Forces Of The Dark         

 

Strike Back In 2009 – Live In Paris


Cover - Strike Back In 2009 – Live In Paris Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 66:6 ()
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All For One (Re-Release)

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Helden der Jugend bleiben für immer: So ist es auch mit RAVEN. Die Verrückten, die METALLICA ins Tourleben einführten, und denen der wahre Lohn für ihre tolle Musik stets verwehrt blieb. Die drei ersten Veröffentlichungen sind Götteralben, nach „Rock Until You Drop“ und „Wiped Out“ kam 1983 „All For One“. Zu diesem himmlischen Trio gesellt sich noch das anschließende Live-Album „Live At The Inferno“ – und machte das Neat-Quartett der Band aus Newcastle perfekt. Dass mit dem Labelwechsel und einem Umzug in die USA vieles in die Grütze ging? Geschenkt! Schnell fanden die Raben wieder den Weg - weg vom Haarspray - und stehen bis heute für gute bis sehr gute Alben. Inspiriert von der NWOBHM, ist’s gradliniger, energiegeladener Heavy Metal mit einer äußerst charismatischen Stimme, was das aktuelle Album „Metal City“ mal wieder eindrucksvoll beweist. Warum das hier geschrieben steht? Weil RAVENs „All For One“ via High Roller Records erneut ans Licht dieser Welt kommt. In lässigem Vinyl, versteht sich. Die Songs erscheinen im „original transfer”, sind audio-restauriert und gemastert von Patrick W. Engel im Temple Of Disharmony (und wie das Info sagt: „mastered from an unreleased Megaforce sterling cutting“). Also klingt das sowieso am besten produzierte Neat-Album der Jungs noch mal besser. Und so sieht es aus mit den auf 1000 Exemplare limitierten Werk: 300 x Black, 350 x Purple, 250 x Olivgrün plus 100 x Grau, die HRR-Mailorder-exklusiv sind). Weitere Fakten, englisch: "425g sm heavy cardboard cover with 5 mm spine, poster, lyric sheet, insert, bonus 10" with p/s". Boah! Und wer es noch nicht weiß: Neben Klassikern wie „Take Control“, „Mind Over Metal“, „Run Silent Run Deep“, „Break The Chain“, dem einzig wahren „Seek And Destroy“ oder allen anderen sind das mit Udo Dirkschneider intonierte „Born To Be Wild” und die B-Seite der damaligen Single, „Inquisitor”, die etwas unbekannteren, aber saugeilen Songs „Ballad Of Marshall Stack“, „The Power And The Glory” sowie das räudige „Mind Over Metal“ in einer Live-Version von 1983 enthalten. Großartig, ein wunderbar nostalgisches Album – für immer.

 

All For One (Re-Release)


Cover - All For One (Re-Release) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 61:17 ()
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The Mad King

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Die internationale Formation WARRIOR PATH hat dieser Tage ihr zweites Album „The Mad King“ veröffentlicht. Und es ist ein Biest geworden. Vor allem freut sich der Autor über die Rückkehr von LOST HORIZON-Sänger Daniel Heiman hinter dem Mikro. Wurde verdammt nochmal auch Zeit. Auch Hans Dampf in allen Gassen Bob Katsionis (u.a. FIREWIND) ist ein Garant für Qualität. Kopf des Ganzen ist allerding Gitarrist Andreas Sinanoglou.

WARRIOR PATH wollen gar nicht besonders originell sein, sondern einfach nur knackigen Heavy Metal mit all seinen Klischees zelebrieren. Und das machen sie. Stampfend, schnell, episch, bissig. Alles dran, alles drin. Was unterscheidet nun WARRIOR PATH von zig anderen Formationen? Nun, erst einmal die schiere Qualität der Protagonisten. Heimans Vocals sind immer noch reines Gold, und auch die Saitenfraktion leiert sich die memorablen Riffs und Zauberleads im Dauerfeuer aus den Lederärmeln. Aber auch das Songwriting passt. Viel besser kann man diesen Stil einfach nicht spielen. Review schreiben, Headbangen und gleichzeitiges Fistraisen ist die Königsklasse des Multitaskings (will dann noch der Kater gestreichelt werden, bin ich allerdings echt raus). Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal von WARRIOR PATH ist, dass sie kein pures 80er-Worshipping betreiben, sondern im besten Wortsinne einfach zeitlos unterwegs sind.

Die mitunter aufkommende mittelalterliche Epik ist mitnichten kitschig, sondern trifft genau den richtigen Nerv. WARRIOR PATH sind wie eine Horde Wikinger, die jedoch nicht planlos loslaufen, sondern bei aller zerstörerischer Wucht einen genauen Plan verfolgen. Das ist einfach die pure Essenz klingenden Stahls.

Hört mal in das flotte „The Mad King“ oder das epische „Don’t Fear The Unknown“ rein, und Ihr wisst, was ich meine.

 

The Mad King


Cover - The Mad King Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 52:3 ()
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Edge Of Existence

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Das Ehepaar Dahs hat scheinbar ein wunderbares Eheleben und frönt einem gemeinsamen Hobby – dem Metal! In jedem Fall scheinen sie die gemeinsamen Stunden sinnvoll zu nutzen und hauen ein oberamtliches Album mit dem Titel „Edge Of Existence“ raus. Musikalisch fühlt man sich dem melodischen Metal verbunden, den man mit feinen Melodien würzt. Über allem steht die Stimme von Frontfrau Jule, die von zart bis hart alle Tonlagen sicher im Griff hat und niemals in opernhaftes Gekreische verfällt. Man nehme eine härtere Variante von DORO und erlaube dieser auch mal einen Ausflug in ARCH ENEMY-Gefilde, dann hat man den Wirkungskreis von Jule ungefähr definiert. Nach dem von „Jurassic Park“ inspirierten Intro, legt man mit „Edge Of Existence“ gleich den richtigen Gang ein und überzeugt mit einer mehr als einprägsamen Gitarrenmelodie. Bleibt im Ohr, und somit erfüllt dieser Song gleich alle Erfordernisse eines kleinen Hits. Ich möchte an dieser Stelle besonders auf die sehr gute Gitarrenarbeit von Tobias hinweisen, der etliche Killerriffs aus dem Handgelenk schüttelt, aber ein besonderes Augenmerk auf eine formvollendete Melodieführung legt. Technisch auf einem sehr hohen Level, aber immer eher im Hintergrund präsent und somit absolut songdienlich. Auf der Erstlingswerk „Forging The Cataclysm“ waren Keyboards noch sehr präsent, aber dieses wird jetzt zu 90% von den Gitarren ersetzt, was gleichzeitig eine gewisse Härtesteigerung mit sich bringt. Steht der Band in jedem Fall gut zu Gesicht. Gleichzeitig wurde auf „Edge Of Existence“ auch kein Drumcomputer mehr verwendet, sondern man engagierte GREYDON FIELDS-Drummer Marco Vanga, der druckvoll und professionell jeder Soundlücke zu schließen vermag. Insgesamt schielt man auf dem Album also etwas mehr auf die Ursprünge des Metals, was Tobias und Jule fast in die Power Metal-Richtung drängt. Dieser Weg sollte definitiv fortgesetzt werden, da besonders Jules Stimme in aggressiven Parts mächtig aufdreht. Auf der Scheibe ist kein Stinker auszumachen, und somit bekommt man knappe 40 Minuten ehrlichen und gut gespielten Metal, der gerne auch mal etwas härter ausfallen kann. Mir gefällt „Edge Of Existence“ wirklich gut, und ich hoffe, dass die Band langsam dem Underground entwachsen kann und somit eine breite Hörerschaft gewinnt. Verdient hat es die Musikschmiede Dahs in jedem Fall. Daumen nach oben!

 

Edge Of Existence


Cover - Edge Of Existence Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 38:45 ()
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Spirit Of Alchemy

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Starkes Artwork und gehaltvolle Füllung geben in wenigen Worten mein Resümee des sechsten Albums "Spirit Of Alchemy" von Johan Kihlberg´s IMPERA wieder. Johan Kihlberg ist ein schwedischer Schlagzeuger, der bereits Jahrzehnte im Musikgeschäft tätig ist und u.a. mit Acts wie KISS, THIN LIZZY und weiteren großen Namen zusammen gearbeitet hat. IMPERA ist sein Projekt; Unterstützung findet er hier bei befreundeten Musikern, meist Landsmännern, wie u.a. Gitarrist Lars Chriss (LION´S SHARE), Sänger John Lindkvist (NOCTURNAL RITES) oder EUROPE-Bassist John Gunnar Levén. Eingetütet hat der als Co-Songwriter, Mastermind und Co-Produzent agierende Stockholmer Künstler zeitgemäßen Hard Rock an der Grenze zum Metal, wie ihn einst DIO in seiner letzten Solo-Phase präsentierte. Wobei Gitarrist Lars Criss, der ebenfalls co-produziert und eigentlicher Hauptsongwriter ist, nochmal Erwähnung finden muss.
 
"Nothing Will Last" eröffnet und kontrastiert mit Orchester-Pomp das Album hart und Power Metal-lastig. Sänger John Lindkvist macht einen klasse Job; sein Gesangsstil und seine kraftstrotzende Performance erinnern an Ronnie Romero, seine Klangfarbe indes ist etwas schriller. "Read It And Weep" ist ein Hybrid aus ACCEPT-Groove und DOKKEN-Refrain. Auch die Rythmus-Fraktion verzichtet überwiegend auf dumpfes Doppelbass-Gewitter und unterlegt mit variantenreichem und differenziertem Beat die Songs. Einzig die abschließende, rein instrumentale und synthetische Keybord-Nummer "Battle" wirkt doch etwas unausgegoren und deplatziert.
 
Gleichwohl bleibt es ein unerwartet starkes Album, das auch handwerklich kaum Mängel zeigt. Man stellt sich die Frage, warum hat man IMPERA, immerhin seit 2011 aktiv, zuvor nicht auf dem Schirm gehabt? Wer auf kernigen Hard Rock bzw. Metal steht, macht mit "Spirit Of Alchemy" nichts falsch.
 
 

Spirit Of Alchemy


Cover - Spirit Of Alchemy Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 39:10 ()
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Laden Saint

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Stormspell erweisen sich mal wieder als Trüffelschweine und haben mit LADEN SAINT eine US-Kapelle ausgegraben, die zumindest mir völlig unbekannt ist. 1985 gegründet, warf man aufgrund ziemlicher Erfolglosigkeit 1993 zunächst entnervt das Handtuch, nur um dann 2010 doch noch das Debüt einzuspielen. Dieses erschien aber nur digital und ging folgerichtig ziemlich unter. Wiederum 11 Jahre später gibt es dieses Werk nun endlich auch auf CD. Stormspell sei Dank.

Die schnellen Nummern wie „You Are Mine Tonight“ lassen sogar Erinnerungen an TENSION aufkommen. Sonst regiert abwechslungsreicher US Metal im Fahrwasser von HEXX, LADYKILLER oder ARMED FORCES. Kein Schnickschnack, sondern kurze, gut auf den Punkt komponierte Metal-Songs, die Traditionalisten super reinlaufen müssten und der Band einen Slot auf dem HOA oder KIT bescheren könnten.

Weitere Highlights sind das fies stampfende „Devil’s Den“ oder die treibende Bandhymne „Laden Saint“. LADEN SAINT machen nicht den Fehler und versuchen irgendwelche zeitgenössischen Zugeständnisse zu machen, sondern konzentrieren sich augenscheinlich auf das, was sie am besten können und musizieren nach striktem Reinheitsgebot. Frontkasper Joe… ähm… Kasper (heißt wirklich so) verfügt über eine angenehme Stimme mit dem richtigen Maß Dreck und weiß durch gezielte Screams Akzente zu setzen. Außerdem ist er auch für die songdienlichen Gitarrenparts zuständig. Guter Mann.

LADEN SAINT haben mit ihrem Debüt eine sehr gute US Metal-Scheibe im Angebot, die man sich als geneigter Fan durchaus mal anhören sollte.

 

Laden Saint


Cover - Laden Saint Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 34:55 ()
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Le Dernier Rempart

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Sechs Jahre sind nun ins Land gezogen, seitdem der Fünfer aus der Bretagne sein „Unis Dans La Glorie“-Demo veröffentlichte, welches für den hier Schreibenden eines der großartigsten Demos der letzten zehn Jahre darstellt. Dieses grandiose Demo, als auch die lange Wartezeit, haben meinerseits eine gewisse Erwartungshaltung aufgebaut, und ich war mir sicher, dass wir hier noch Großes bewundern dürfen. Wer in den Genuss einer der wenigen Liveshows gekommen ist, der konnte ja schon neues Material hören, was mich darin bestätigt hat, dass man hier noch was Feines bekommt. Und nun, da es endlich so weit ist, muss ich sagen, ja, das Warten hat sich gelohnt und die Erwartungen erfüllt. HERZEL bedeutet ins Deutsche übersetzt so viel wie „Widerstand leisten“ und „mutig sein“. Auf der Basis dieses Bandnamens wurde das Textkonzept der zweiten Hälfte des Albums verfasst und dem Helden, von welchem dieses Konzept handelt, der Name „Herzel“ gegeben. Die Texte sind, wie auch schon auf dem Demo, auf Französisch gehalten. Verstehen tu ich da zugegebenermaßen nix, da ich auf Französisch vermutlich auch nur mit ganz viel Glück unfallfrei ein Bier bestellen könnte. Das tut dem Ganzen aber absolut keinen Abbruch, bei mir ja als jemandem, der auch Bands wie SORTILÈGE oder ADX feiert, sowieso. Soll aber ja Leute geben, die sich an sowas stören, ich für meinen Teil mag es, wenn Metal-Bands in ihrer Landessprache singen, gibt dem Ganzen ja auch noch einen Tick mehr Eigenständigkeit. Diese Eigenständigkeit wird bei HERZEL ohnehin groß geschrieben. Für eine komplette Liste an Einflüssen hockt man vermutlich eine Weile dran, wenn sie denn Anspruch auf Vollständigkeit haben soll. Um das Ganze kurz zu fassen: Von epischem/kauzigem US Metal wie MANILLA ROAD, VIRGIN STEELE oder MEDIEVAL STEEL über französischen Heavy Metal, einen Hauch Prog bis hin zu einheimischer Folk-Musik (im Instrumental „Le Dernier Rempart“ und im Outro des letzten Songs „L’ultime Combat“) reichen die Einflüsse und machen das Album zu einem Schmaus für jeden, den die x-te MAIDEN-Kopie einfach nur noch langweilt.

 

Le Dernier Rempart


Cover - Le Dernier Rempart Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 36:1 ()
Label:
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