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Celebration Decay

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Mit “Celebration Decay“ erscheint das nunmehr 13. Werk der einstigen Power-Metal Pioniere VICIOUS RUMORS.
Obwohl die 13 für den ein oder anderen nichts Gutes verheißt, hätten die Vorzeichen für das aktuelle Album schlechter sein können. Zunächst drehte sich (natürlich) wieder einmal das Besetzungskarussel und mit Nick Courtney (Gesang), Gunnar Dügrey (Gitarre) und Robin Utbult (Bass – komplettierte das Line Up erst nach Fertigstellung; Greg Christian übernahm diesen Part auf dem Album) begrüßen wir nun drei Neue auf der wilden Fahrt. Aus den im Vorfeld geplanten 20 Shows anlässlich des 30-jährigen Jubiläums ihres 1988er Klassikers “Digital Dictator“ wurden am Ende nämlich unglaubliche 108 Gigs. Somit hatte das frisch formierte Team ausreichend Gelegenheit, sich aufeinander einzuspielen und dabei viel alten Spirit aufzusaugen.

Der Einstieg in die Platte gelingt mit dem Titeltrack souverän und mit viel Dampf. Es hat den Anschein, als knüpfe man direkt an den bärenstarken Vorgänger “Concussion Protocol“ an. Mit “Pulse Of Dead“ im Anschluss verliert das Ganze aber etwas an Drive. Der neue Mann am Mikro gerät stimmlich gerade im oberen Bereich ein ums andere Mal an seine Grenzen und kann dem Vergleich mit seinem sehr guten Vorgänger Nick Hollemann nicht stand halten, von Carl Albert ganz zu schweigen – das erwartet aber auch keiner. Die thrashigen Elemente und düsteren Passagen hingegen gehen ihm locker aus der Kehle. Neben seiner Haupttätigkeit als Gitarrenrifflieferant hat Bandleader Geoff Thrope zwei der insgesamt 11 Songs persönlich eingesungen, was er, wie ich finde, hervorragend gemacht hat. Die erste der beiden Nummern “Darkness Divine“ erinnert mich nur etwas zu sehr an TESTAMENT. “Long Way Home“ ist der wohl außergewöhnlichste Titel auf der Scheibe. Gesang und Struktur erinnern so ein wenig an ALICE IN CHAINS. Nach mehreren Durchläufen, kann ich dem Track aber was abgewinnen, obwohl er ein wenig schräg klingt. Cody Green, der während der o.g. Tour am Bass aushalf, steuerte hier ein nettes Gitarrensolo bei.

“Celebration Decay“ ist insgesamt ein abwechslungsreiches Stück Power-Metal geworden, das neben viel Licht auch Schatten in sich birgt. Das Gitarrenteam punktet genauso wie der druckvolle Sound. Die Rhythmusmaschine läuft ebenfalls wie geölt ohne sich im Doppelbassgewitter zu verlieren. VICIOUS RUMORS hatten sich aber, trotz zahlreicher Personalrotationen, seit 2010 kontinuierlich weiterentwickelt und an Härte zugelegt, ohne ihre ganz eigene Identität zu verlieren. Dieser Prozess scheint nun etwas zu stagnieren, gerade die Diskontinuität an der Gesangsposition sorgt hier leider für Unruhe. Würden wir Punkte verteilen, gäbe ich 7 von 10.

 

Celebration Decay


Cover - Celebration Decay Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 47:11 ()
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Metal Commando

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Was für eine geile Platte!
Hier trifft Härte auf Melodie, in gewohnt gekonnter Weise. Abwechslungsreiches Songwriting und eine Top-Produktion.
Mat Sinner bringt die Essenz des 13. Albums mal eben auf den Punkt:

„Das Harte ist härter, das Epische epischer, das Schnelle schneller, das Düstere düsterer.“

Schon mit dem Opener "I Am Alive" zeigen PRIMAL FEAR, dass sie noch richtig Bock haben. Fetteste Gitarren und ein Monsterrefrain!
Etwas grooviger geht es mit "Along Came The Devil" weiter. Erinnert in positiver Art an JUDAS PRIEST und Mr. Scheepers zeigt hier, wie facettenreich und in was für einer Range er performen kann. 
"Halo" ist stilistisch im Bereich HELLOWEEN angesiedelt. Geschwindigkeit gepaart mit Melodie und einem epischen Chorus. 
Etwas ruhiger wird es mit "Hear Me Calling". Keine richtige Ballade, aber schöner Refrain und deutlich zurückgenommene Strophe. 
Energiegeladen und aggressiver geht es mit "The Lost And Forgotten" weiter. Dazu will man sich definitiv bewegen, und ich freue mich schon darauf, den Song live zu hören. 
"My Name Is Fear" ist vielleicht der härteste Song der Scheibe, in dem Michael Ehré schon sehr ordentlich auf sein Schlagzeug eindrischt. 
Die obligatorische Ballade ist "I Will Be Gone". 
Mein Lienlingstrack ist "Afterlife". Schön akzentuierte Gitarren, super Drums und für mich auch vom Arrangement her am Stärksten. 
"Infinity" ist der letzte und wohl melancholischste Song des Albums, gefällt mir aber auch extrem gut und bildet einen tollen elfminütigen Abschluss dieses MEGA-ALBUMS!!! 
Nicht umsonst ist es in Deutschland auf Platz 7 eingestiegen. 
Ich habe es mir gleich mal in im Dunkeln leuchtenden Vinyl gegönnt. 
Zuschlagen! Damit könnt Ihr nichts falsch machen. 

 

Metal Commando


Cover - Metal Commando Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 57:13 ()
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Whore Of Babylon

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80er Jahre Thrash der ungestümen und dynamischen Art kredenzt uns Bassist Mike Lepond mit seiner Band SILENT ASSASSINS, zumindest in den ersten Songs ("Dracul Son", "Tell Tale Heart") ihres dritten Albums "Whore Of Babylon". Ähnlichkeiten oder Hinweise zu seiner Stammband SYMPHONY X findet man auf dem Longplayer kaum. Sänger Alan Tecchio erinnert bei seiner hitzigen und energisch anmutenden Performance zu Beginn an eine Mischung aus David Wayne (R.I.P. METAL CHURCH) und Bobby "Blitz" Ellsworth (OVERKILL). Singt er gesitteter wie beim Power Metal-lastigen "Ides Of March", relativiert sich das und überzeugt weit weniger. Gleich einer Halbzeitpause überraschen in der Album-Mitte das folkische, nach einem Trinkgelage klingende "Night Of The Long Knives" und die gefällige, mit Damengesang (Sarah Teets) und Flöte bereicherte Halb-Ballade "Champion", wobei diese beiden Nummern keine wirkliche Bindung zum Longplayer besitzen. Das Album hat klanglich einen dominanten Bass, punktet aber gleichwohl mit tollem Sound und wertiger Produktion. Die letzten beiden Nummern fallen dann, wie bereits bei der "Halbzeit", völlig aus dem Thrash Metal-Kontext und sorgen hier sicher einmal mehr für Erstaunen beim Hörer. "Whore Of Babylon" ist gehaltvoll, parziell überraschend bunt, um nicht zu sagen inkonstant, handwerklich volatil, aber nicht ohne Reiz.
 
 

Whore Of Babylon


Cover - Whore Of Babylon Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 53:56 ()
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Natthammer

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Ex-MANDRÁGORA Sängerin Fátima hat unter ihrem Nickname NATTHAMMER ihr erstes Soloalbum unters Volk gebracht. Dabei tönt Frau Natthammer noch einmal puristischer und traditioneller als ihre Ex-Combo. Melodiöser Heavy Metal an der Grenze zum Hard Rock steht auf der Speisekarte. Ganz frühe WARLOCK oder auch JADE oder BLACKLACE bzw. diverse frühe skandinavische Acts sollen mal als Orientierung herhalten.

Es wird zwar auch mal wie in „Gypsy“ ordentlich Gas gegeben, in der Regel bewegt sich Fátima aber im entspannten Midtempo. Als ein Highlight sei da das sich steigernde „Heaven“ genannt und das größtenteils getragene „Lonely Heart“ könnte auch von DORO sein, wenn diese immer noch eher unkommerzielle Mucke wie zu „Burning The Witches“ Zeiten machen würde.

Fátimas Stimme ist kräftig und bringt einen leichten Hauch lasziven Schmutz mit, welcher perfekt zum 80er Hard Rock passt. Der Sound ist ebenso oldschool und stimmig und an der Umsetzung habe ich auch nichts zu mäkeln.

Fans von schnörkellosem Hard Rock sollten Frau Natthammer bei Facebook mal ein nettes Mail schreiben und sich bei der Peruanerin nach der Scheibe erkundigen.

 

Natthammer


Cover - Natthammer Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 35:46 ()
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Avian

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AVIAN aus dem Süden der Republik veröffentlichten letztes Jahr nach einem kleinen Päuschen von knapp 14 Jahren diese neue E.P. Darauf gibt es 4 Songs zu hören, die weniger Erinnerungen an den Milleniumswechsel, sondern viel mehr an die frühen 80er aufkommen lassen. Durch den sehr direkten Sound klingen AVIAN schonmal nicht wie eine weitere Band von der Stange, sondern überraschen mit einem überaus individuellen Klangbild. Ich habe lange gegrübelt an wen mich AVIAN in manchen Momenten erinnern und kam dann irgendwann auf LION’S BREED aus denen später SCANNER hervorgehen sollten. Stimmungsmäßig ähneln sich beide Combos durchaus. Da es auch AVIAN mit Science-Fiction haben passt da ganz gut.

Los geht es mit der flotten Hymne „Interstellar (Lost In The Void)“, die auch einen zünftigen Opener für Liveshows abgeben dürfte. Mit „Scylredi Attack“ nehmen AVIAN erst das Tempo etwas raus und galoppieren teils maidenesque drauflos, nur um dann auch wieder richtig Gas zu geben. „Gol’gotha“ ist etwas garstiger als der Rest und weiß mit schönen Twinleads zu überzeugen. Den Abschluss bildet das gut 5-minütige „The New Messiah“. Dort bündeln AVIAN noch einmal ihre Stärken als da wären treibendes Riffing, eingängiges Songwriting nicht ohne jedoch ein paar schrullige Ecken und Kanten zu vergessen.

AVIAN ist ein sympathisches Lebenszeichen einer Band, die ihrer Passion folgt, ohne Anspruch auf Perfektion. Dass es hier und da ein wenig rumpelt, macht auch den Charme der ganzen Veranstaltung aus. Wer die neuen BEAST IN BLACK sucht, hat eh schon lange aufgehört zu lesen, das KIT Stammpublikum darf sich aber durchaus angesprochen fühlen.

 

Avian


Cover - Avian Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: 18:34 ()
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Echo Black

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Jetzt wird es ärgerlich. NINTH CIRCLE hauen mit „Echo Black“ ihre vierte Veröffentlichung raus, aber gelernt haben Plattenlabel und Band leider nichts. Wie kann man bitte eine solche Produktion anbieten? Klar, die Band ist ein Trio und bringt eventuell live nicht den gewöhnlichen Druck, aber auf einer Veröffentlichung? Was soll das? Der Sound ist matschig, dumpf und völlig ohne Druck. Die einen werden OLD SCHOOL rufen, nein, das ist nicht Old School, das ist die Mischung aus Unvermögen im Studio, schlechten Musikerohren und einem Label, welchem das wohl alles egal ist. Lauf Info-Flyer soll die Produktion sogar passen und die Band einen schönen Mix aus US-EU und NWOBHM spielen. Tja, ohne Produktion ist in dem Sektor aber nichts los! Und ohne gute Musik auch nicht!

Die Band kann spielen, aber es fehlt trotzdem an Allem. Das Songwriting hat das Niveau einer drittklassigen Kirmeskapelle (obwohl die meistens Kapellen dieser Art noch mehr Stimmung rüberbringen). Die Riffs sind alle altbekannt, der Gesang ist harmlos und langweilig. Liebe Band, wenn man im Hardrock/Metal erfolgreich etwas erreichen will, dann hört Euch vorher mal ein paar Referenzalben an. Wirklich, was will die Band hier erreichen, und warum wird das auch noch veröffentlicht?

Der Titelsong „Echo Black“ beginnt wie ein eingestaubtes MAIDEN-Lied, aber lässt trotzdem aufhorchen. Geht da noch was? Nein, Dennis Brown an den Vocals versagt komplett und liegt mit dem Gesang nicht immer ganz auf den geplanten Vocal-Lines. Das hat alles Proberaumniveau und wird nur von einem Lied negativ getoppt: „Tokyo Nights“ geht zu 100% als billiger AOR und Poser-Rock durch. Alleine der Text sorgt für Freudentränen oder auch schamloses Rumgeheule. Der Refrain ist Fremdschämen pur, und die Produktion knallt den Song in die Null-Punkte-Region.

Jetzt mal ehrlich, wir haben eine Veröffentlichungsschwemme, aber warum muss diese Band wirklich ernsthaft bewertet werden? Gerne soll sie Band in Rockerkneipen usw. auftreten und wird den einen oder anderen Fan finden, aber bitte doch nicht mit Plattenfirma und solchen Songs… Ich habe fertig und knall mit jetzt lieber HAMMERFALL rein. Die sind zwar scheiße, aber haben eine gute Produktion.

 

Echo Black


Cover - Echo Black Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 57:20 ()
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From Dark Waters

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Erst trifft PRIEST zu „Point Of Entry”-Zeiten (oder früher) beim Opener „Love Of The Damned“ auf QUEENSRYCHE – AC/DC und DEEP PURPLE rock´n´metallern aber auch mit. Dann nimmt das Titelstück MANOWAR´sche Reize und BLACK SABBATH-Einflüsse mit auf eine Reise in die finnischen Seenlandschaft – hymnisch as fuck. Schaut der geneigte Interessent aber auf die Fakten zu RÄMLORD, dann reibt und wäscht er sich verwundert die Augen. Da haben sich tatsächlich Musiker oder Ex-Musikanten von IMPALED NAZARENE, BELIAL, VAASANKATU SS, SENTENCED und anderen Krachmaten zusammengetan – und machen jetzt RÄMLORD, aber keinen Black Metal mehr und auch keinen Punk! Sondern eben astreinen Heavy Metal. Und zwar die recht reine Lehre mit mächtig Nieten auf der Kutte. RÄMLORD wären eine 1A-Kapelle für das Keep It True – auch, wenn sie eben nicht auf eine zweitklassige Karriere vor zig Jahren zurückblicken können. Im Gegenteil, der neue Sänger Timo Salmenkivi beherrscht viele, viele Facetten Heavy Metal-typischen Gesangs – ohne sich irgendwo auch nur im Geringsten anzubiedern geschweige denn zu versagen. Da hätte es Taneli Jarvas Gastvocals im Titelstück gar nicht gebraucht. Der krass-mächtige Sound lässt jedwede Unterstellung, man leide an einer ewigen Metal-Nostalgie-Krankheit, verstummen. Zu frisch klingen die Songs, zu schneidig sind die Riffs, zu eingängig die Metal-Hymnen wie das abschließende „To The Battle“, das zwar phasenweise die Klischee-Kelle schwingt, aber dennoch den Peinlichkeits-Pool clever umschifft. So lange der PRIEST nicht back is´ mit Ozzy auf der Bühne, könnte diese hittige Scheibe die Zeit gut überbrücken!

 

From Dark Waters


Cover - From Dark Waters Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 38:18 ()
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Maid In Japan

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Die PRETTY MAIDS gibt es gefühlt eigentlich schon immer. Mit den Größen der Hard Rock / Heavy Metal-Szene stand man auf den Bühnen dieser Welt und konnte einen beachtlichen Bekanntheitsstatus aufbauen, aber man konnte nie ganz aus der zweiten Liga aufsteigen. Warum? Keine Ahnung, an dem angesammelten Songmaterial hat es in jedem Fall nie gelegen. Leider warfen in der Vergangenheit zwei Krebserkrankungen die MAIDS ein wenig weiter zurück, und deswegen ist es umso erfreulicher, dieses Live-Album in der Hand zu halten.

„Maid In Japan“ wurde an zwei Konzerttagen in Tokio aufgenommen, und als Anlass wurde das dreißigjährige Jubiläum von „Future World“ gefeiert. Dieser Klassiker wurde in Japan komplett gespielt und mit diversen weiteren Hits gewürzt. Eine Konstellation, bei der eigentlich nichts schief gehen dürfte, und dies ist auch nicht passiert.

Ein kurzes Intro stimmt den Hörer auf das Album „Future World“ ein, welches dann in Gänze zum Besten gegeben wird. Verglichen mit dem Studioalbum fällt einem sofort der direktere und klarere Sound auf. Hier müssen die Boxen schon auf Höchstleistung arbeiten, und ich muss sagen, das ich selten ein Live-Album mit einer solch grandiosen Soundwand gehört habe. Ich habe keine Ahnung, in wie weit hier im Studio nachgedreht worden ist, aber das ist auch egal. Den Songs tut der Sound wirklich sehr gut und macht das Live-Erlebnis auf dem heimischen Sofa zu einem wahren Ohrenschmaus.

Auf die Songs von „Future World“ hier einzugehen, das wäre Unsinn und langweilend. Die Songs sind allesamt Klassiker und sollten allgemein bekannt sein. Wenn nicht, dann ist dies jetzt der beste Zeitpunkt, diese Lücke aufzufüllen, denn für PRETTY MAIDS-Neulinge ist das Album wie geschaffen. Weiter aufgewertet wird „Future World“ durch weitere Perlen aus dem Repertoire der Band. „Kingmaker“, „Sin-Decade“ und weitere Songs reihen sich nahtlos ein und dürften für die eine oder andere Freudenträne sorgen.

Musikalisch und soundtechnisch wird hier also alles geboten, was man von einem Live-Album verlangen kann. Gerüchten zufolge sollen die Japaner ja ein sehr höfliches und zurückhaltendes Volk sein. Dies scheint sich aber auch auf die Bühnenansagen der Band auszuwirken, die eher an die Ansagen einer elitären Jazz-Band erinnern und nicht an eine Hard´n´Heavy-Legende. Schwamm drüber, eventuell war dies so auch geplant, da das Publikum die Bühne reaktionstechnisch ein wenig spiegelt. Reaktionen kommen auf Aufforderung, sind dann gut hörbar und fallen linear sofort wieder ab. Abgemischt wurde das Publikum auch ein wenig zu leise, und so kommt keine dreckige Livestimmung auf. Ok, das ist Meckern auf höchstem Niveau und schmälert den Genuss der Songs nur im minimalen Promillebereich.

Ein Album, welches band- und fanseitig zum genau richtigen Zeitpunkt veröffentlich worden ist und bei mir und allen Hörern ein Lächeln ins Gesicht zaubern wird. Tolle Musik, toller Sound, tolle Band. Was will man mehr?

 

Maid In Japan


Cover - Maid In Japan Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 73:36 ()
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Supreme Hypocrisy

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Barracuda! Barracuda! Der alte Hit von HEART geht einem bei den ersten Sekunden von “Supreme Hypocrisy” unweigerlich durch den Kopf. Exakt das gleiche prägnante Eröffnungsriff. Merkwürdig, aber auch egal, denn danach brennen die Schweizer Heavy-Rocker von THE ORDER mit dem Opener “The Show” gleich ein schönes Feuerwerk ab. Kräftiges Riffing trifft auf gediegenes Songwriting und einen starken Refrain. Sehr schön.

Der folgende Titelsong legt härtemäßig gleich noch einige Schippen drauf und wildert teilweise in PRIEST´schen Gefilden, wobei der Refrain eher von BLACK LABEL SOCIETY stammen könnte - nur mit richtigem Gesang. Überhaupt die Vocals: was Gianni Pontillo auf diesem Album abliefert, ist absolute Spitzenklasse. Ein kräftiges, leicht raues Organ, das mit einem großen Stimmumfang beeindruckt, aber nie angestrengt klingt. Sowas findet man in Europa nicht oft. Auch seine Kollegen an den Instrumenten sind über jeden Zweifel erhaben. Hervorzuheben ist die ebenfalls brillante Gitarrenarbeit, in der ich meine, Einflüsse solcher Könner wie Al Pitrelli, Dave DiPietro (TT QUICK) und dessen Schüler Zakk Wylde (bevor er sich entschlossen hat, im Wald zu wohnen) erkennen zu können. Fulminant!

Nach den beiden starken Eröffungstracks gelingt THE ORDER das Kunststück, noch einen Zacken zuzulegen. Die folgenden fünf Songs stellen das Herzstück des Albums dar und bieten allesamt klassischen, melodischen Metal der Extraklasse. Anspieltipps: “Dreams Are Not The Same” und “No Messiah”.

Für stilistische Abwechslung sorgen THE ORDER mit dem Abschluss der Scheibe. Der tonnenschwere Groover “Where I Come From”, die Piano-Ballade “Sometimes” und das mit BLACK SABBATH kokettierende “Only The Good Die Young” veredeln die Liedsammlung in konstant hoher Qualität. Kaum zu glauben, dass der Band bislang kein größerer Erfolg beschieden war, handelt es sich doch immerhin bereits um den sechsten Longplayer der Eidgenossen. Mit “Supreme Hypocrisy” stehen die Chancen jedoch gut, dass sich der Bekanntheitsgrad deutlich erhöht.

Schon lange hat mich kein Album aus diesem (Sub-) Genre derart begeistert. Alle Metal-Fans da draußen sollten dieses großartige Teil unbedingt anchecken.

 

Supreme Hypocrisy


Cover - Supreme Hypocrisy Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 47:28 ()
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Foundations

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Jetzt sag doch mal einer, dass das Konsumieren von Metal blöd macht. Hier kommen wir nämlich zu einem Album der Kategorie: Schulhefte auf, Klassenarbeit! Jeder, der sich bis zu diesem Moment mit den Texten der dritten Veröffentlichung der kanadischen Band OSYRON auseinandergesetzt hat, wird sich bei der Themenwahl von „Foundations“ zu Hause fühlen und dem geschichtlichen Test gelassen entgegen sehen. Behandelt wird die kanadische Vergangenheit, Identität und die daraus resultierenden Stigmata, Meinungen und Vorurteile gegenüber der kanadischen Kultur und Geschichte. Die Bandbreite der Texte fängt bei der Kolonisierung des Landes an, thematisiert die Vertreibung der Aborigines bis hin zur Kriegsführung im 1. Weltkrieg und der Assimilierung verschiedener ethnischer Gruppierungen. Welcome to Canada!

Derzeit verbindet man Kanada mit traditionellen Heavy Metal Bands, die alle nur das eine Ziel haben: Ihre Musik im Metal-Eldorado Europa an den Mann zu bringen! OSYRON verlassen hier ein wenig die Norm, da man tief im modernen Prog-Metal agiert und gerne auch mal Ausflüge in die Richtungen Symphonic- und Thrash Metal unternimmt. Vergleichen kann man die Band aus Calgary am ehesten mit Bands wie DREAM THEATER, KAMELOT oder auch FATES WARNING. Der Anfangssong „The Cross“ strotzt nur so vor großen Riffelementen, welche Schlagzeuger Cody Anstey immer treibend und sehr fordernd zur Geltung bringt. Da Bassist Tyler Corbett sich auch Gehör verschaffen möchte, beeindruckt er mit filigranen Bassläufen, die sich wunderbar in den Gesamtsound integrieren. Die Vocals von Reed Alton, der über die gesamte Platte eine mehr als solide Gesangsleistung abliefert, und die auch gerne mal etwas rauer sein dürfen, heben die EP von anderen, zu geschliffen wirkenden Bands ab. Gerne wird auch mal, wie bei „The Cross“, eine orientalisch anmutende Melodie ins Mikro gesäuselt, die hier für den einen oder anderen Hinhörer sorgt. Die Gitarrenfraktion von Bobby Harley und Krzysztof Stalmach bietet, wie oben erwähnt, ein exzellentes Rifffeuerwerk und verliert sich dabei auch gerne mal in dominanten, aber immer melodischen Leadgitarren und technisch perfekten Soli. Insgesamt kann man der Band auf „Foundations“ somit eine überzeugende Gesamtleistung bescheinigen, da immer banddienlich gespielt wird und doch jedes Instrument seinen Freiraum behält und komplett ausfüllt.

Die Videoauskopplung „Ignite“ bleibt der typischen OSYRON-Linie treu, wie auch alle folgenden Songs der musikalischen Marschrichtung folgen. Energische Drums, leicht moderner Anstrich, überzeugende Hooks und teilweise unerwartete Melodieführung. Besonders der epische Mittelpart, der effektvoll mit Keyboards begleitet wird, begeistert beim Hören und macht „Ignite“ zu einer würdigen Single. Und wieder erklingen die orientalischen Laute, die den Sound erfolgreich beleben, bei Reed Alton im Schlusspart die Stimmbänder nochmals auf das Maximum treiben, den Fokus einmal mehr auf den Bereich Thrash legen und den Bangfaktor massiv erhöhen.

Die EP ist mit über 28 Minuten keine Mogelpackung. Manche Bands, besonders aus den Gefilden des Black Metals, würden dies als vollwertiges Album verkaufen! Innerhalb der Spielzeit gibt es keinen Lückenfüller, jeder Song steht für sich selber und hat seine eigene Qualität aufzuweisen. Man hört der Band an, dass beim Einspielen von „Foundations“ eine Menge Selbstbewusstsein im Spiel war und das ganz zu recht! Die Musik in ihrem Mix aus verschiedenen Spielarten unserer Lieblingsmusik überzeugt und wird Thrasher, Progger und Traditionalisten gemeinsam dazu bringen, der kanadischen Geschichtsstunde zu lauschen. Wir beenden hiermit die Klassenarbeit und freuen uns auf einen guten Notenspiegel! Die Versetzung war zu keiner Zeit gefährdet.

 

Foundations


Cover - Foundations Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 28:41 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

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