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The Beauty Of Doom

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Soloprojekte sind immer eine merkwürdige Sache, Kollege Memme fand’ aber das letzte MALUS-Werk gelungen, so dass schonmal sichergestellt ist, dass hier nicht totaler Müll verzapft wird. Nach einem Standard-Intro wird mit einem anständigen Blast-Part gezeigt, wo der (schwarze) Hammer hängt. Angenehm fällt die gute Produktion auf, die druckvoller als der Schwarzmetall-Standard ist und „The Beauty Of Doom“ wuchtig aus den Boxen kommen lässt. Die recht langen Songs bieten gewohnte Black Metal-Kost, die keine großartigen Akzente setzen kann, wenn es um neue Einflüsse geht, aber im soliden oberen Drittel des Genres unterwegs ist. Durch die Keyboard-Einsätze und die Gabe, Songs auch einmal Zeit zur Entwicklung zu geben und nicht nur in Drei-Minuten-Schemata zu pressen, gewinnt die Scheibe an Reiz und wird unter Schwarzkitteln ihre Fans finden. MALUS ist eines der wenigen Solo-Projekte, bei dem alles stimmt und der Mastermind auf die Frage nach Mitmusikern mit einem beherzten „Wozu? Ich kann doch alles selbst viel besser!“ antworten darf. Recht hat er. „The Beauty Of Doom“ ist eine grundsolide Black Metal-Scheibe, die dem Hörer den Hut angesichts der Tatsache, dass alles von einem Künstler eingespielt wurde, ziehen lässt.

The Beauty Of Doom


Cover - The Beauty Of Doom Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 53:35 ()
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Feral Creation

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Kaum jemand dürfte THORIUM wirklich vermisst haben, hatten die Dänen doch nie eine Vorreiterrolle im Death Metal-Bereich inne. Ihre beiden Alben boten guter Stoff, aber mehr nicht. So ist es auch mit dem ersten Full Length nach sechs Jahren (es gab wohl noch eine 7“ zwischendurch), di im schnieken Dan Seagrave-Cover gewandet wurde. Die zehn Tracks plus Intro donnern fett produziert aus den Boxen, MALEVOLENT CREATION lassen da grüßen – nicht nur bei der Produktion, auch beim Songaufbau und dem immer vorhandenen Groove haben die Amis ihre Spuren hinterlassen. Aber besser gut geklaut, als schlecht selbergemacht. So gesehen ist „Feral Creation“ eine gute Platte, die ein durchgängig hohes Niveau hält und einige ziemlich gute Tracks hat, wie das abwechslungsreiche und saubrutale „Sigil Of Baphomet“. Kann sich der geneigte Totmetaller ruhig mal reinziehen und den Dänen zum Comeback gratulieren.

Feral Creation


Cover - Feral Creation Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 37:39 ()
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Purple Eyes

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Abwechslungsreichen Hardrock legen RAINSTORM PROJECT mit ihrem Debutalbum "Purple Eyes" vor, mal mehr Richtung Hardrock, mal mehr Richtung Classic Rock tendierend, das Spektrum reicht von geradlinigen Rocksongs bis zu sehr ruhigen, poppigen Balladen. Mit dem Opener "Pat The Cop" wird erst einmal Gas gegeben, um den Zuhörer wachzurütteln, das sich daran anschließende "Standing Here" schleppt sich dagegen eher etwas dahin. Bei den ruhigeren Tracks übernimmt Sabrina Pihale das Mikrofon von ihrem Bruder Thomas, das Ergebnis sind verträumte, ruhige Songs, zu denen man sich wunderbar in seinen Gedanken verlieren, wie beispielsweise der fragile, sehr schöne Titeltrack "Purple Eyes" oder das von einem Gefühl der Verlorenheit durchdrungene "Since You´ve Been Gone". Mit "Scoundrel Days" findet sich unerwartet auch ein A-HA-Cover unter den Songs, auf "Living In Hell" werden, wie ja bereits der Titel nahe legt, etwas düsterere Klänge angeschlagen. Auch noch erwähnenswert ist "Tell Me Why", eine mit Text versehene Version des Blackmore-Instrumentalstücks "Memmingen", das, erneut mit Sabrina Pihale am Gesang, etwas regelrecht Märchenhaftes an sich hat.

Purple Eyes


Cover - Purple Eyes Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 56:56 ()
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Kvällningsvindar över Nordrönt Land

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Nach zwei Demos arbeiteten die Schweden ihr Material auf und bringen es als Debüt-Album heraus. Langsamer Folk/Pagan-Metal steht auf der audiophonen Speisekarte. Und auf dieser verarbeiten die Jungs verschiedensten metallische Einflüsse, vom normalen Metal über eben viel Folk, Pagan und Doom bis hn zu blackigen Anflügen. Nun könnte einem der Vergleich mit Moonsorrow oder Bathory in den Kopf kommen – ganz falsch ist er auch nicht. Nur die Qualitätssicherung hat bei den großen Beiden wesentlich besser funktioniert als bei diesen Nachfolgern aus Hjärup. Während die Gitarrenarbeit (ob akustisch oder elektrisch) und auch die Abstimmung mit Violinen und Keyboards in Ordnung geht, weist der Gesang einige Schwächen auf. Während der glockenklare Frauengesang sogar im Rahmen bleibt (das gibt es opernhaftere Diven mit größerem Nervfaktor), schafft es das männliche Pendant einfach nicht, im klaren Bereich Abzüge zu vermeiden. Er leiert wie eine Chromcassette nach jahrelange Einkellerung, während die gekeiften Vocals stimmen. Zudem reicht es im Vergleich zu den Referenzbands einfach auf soundtechnischem Terrain hinten und vorne nicht – er ist dumpf und dünn, sozusagen dünnpf. Was im Grunde schade ist, denn im Gegensatz zu Folkearth, wo ebenfalls zwei Band-Mitglieder mitwirken, haben die Jungs wirklich gute Ideen und Ansätze, wie das mitreißende „Gryningstid“ stellvertretend beweist.

Kvällningsvindar över Nordrönt Land


Cover - Kvällningsvindar över Nordrönt Land Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 56:42 ()
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Reich der Schatten

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Wer bis dato dachte, aus Göttingen kämen nur Blues und Öko-Studenten, der sieht seinen Fehler spätestens dann ein, wenn der PESTNEBEL aus Südniedersachsen aufzieht. Denn Band-Macher Pestmeister Tairach und seine Spießgesellen haben sich dem kalten, räudigen Black Metal verschrieben. Und haben das Glück, mit ihrem österreichischen Label einen Partner gefunden zu haben, der ihrem Produkt ein professionelles Antlitz gibt (16-Seiten-Booklet mit Texten und Bilder, schick genretypisch gestylt). Weniger hochwertig klingt leider der Sound, was aber durchaus zur Ausrichtung der Scheibe passt und sicherlich auch schon brutal viel schlechter ausgefallen ist. So führt ein Orgelintro prima ins Geschehen ein, ehe das Gaspedal runter kommt. Die Norddeutschen ballern los, hinter ihnen die Hyänen des Gehörnten. Doch tatsächlich verstehen sie es auch immer wieder, den Jägern auszuweichen, um langsamere und atmosphärische Parts zu integrieren – wie im Titelstück. Sicherlich ist „Reich der Schatten“ kein Überflieger-Album geworden, aber Freunde eines soliden schwarzen Wurzel könnten durchaus mal reinhören. Und dadurch wenigstens mit den Klischees der ewig hornbebrillten Göttinger Bildungs-Gesellschaft aufräumen.

Reich der Schatten


Cover - Reich der Schatten Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 34:8 ()
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When Midnight Strikes!

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Shane Embury wird alt. Viel schlimmer: alt und ruhiger, scheinbar. Wie sonst ist zu erklären, dass der Mann, der uns mit NAPALM DEATH, LOCK UP, VENEMOUS CONCEPT und so einigen anderen Krachbands viele schöne Stunden bescherte, eine vergleichsweise softe Band wie STIGMA nett findet? Entweder hat man den armen Kerl zu einer Aussage überredet, wie es bei den Simpsons so entlarvend vorgeführt wurde, oder Mr Embury hat auch mal schwache Momente. Ganz ohne Punch sind STIGMA zwar nicht, aber aus dem Melodic Death-Einheitsbrei ragen sie nur selten heraus, kompositorisch wie härtemäßig. Sie orientieren sich zwar an der Göteborger Frühphase und sind DECAMERON und A CANOROUS QUINTET näher als weichgespülten IN FLAMES und SOILWORK, schüren mit dem Cover und lyrischen Konzept aber andere Erwartungen. Wenn der erste Schock überstanden ist, kann „When Midnight Strikes!“ streckenweise überzeugen, zumal die Italiener handwerklich sehr gut sind und die Produktion gut Druck macht. „Flesh Ritual“ ist eine herrlich rohe Granate, „Walking The Fields Of Apocalypse“ ein kraftvoller Nackenbrecher und der Opener „I Am Dracula“ treibt gut an. Es gibt zwar ein, zwei minder gelungene Songs, aber im Großen und Ganzen werden Göteborg-Fans mit „When Midnight Strikes!“ gut bedient werden –zumindest, wenn sie auf eine anständige Dosis Härte stehen. Vielleicht ist Mr Embury doch nicht weich geworden…

When Midnight Strikes!


Cover - When Midnight Strikes! Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 41:38 ()
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Triumvirate

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THE MONOLITH DEATHCULT hatten es in der Vergangenheit nicht ganz einfach, nachdem sie sich mit ungeschickten Äußerungen und Texten leicht in die rechte Ecke drängen ließen. Die Holländer haben danach aber klargemacht, dass sie mit derlei Gedankengut nichts am Hut haben. Warten wir’s ab. Ihr neues Werk, „Triumvirate“, ist ihr drittes Album und damit an der „make it or break it“-Schwelle. Der Acht-Tracker läuft fast eine Stunde, in deren Verlauf sie einen Haufen Ideen verbraten, mit denen sie sich vom Standard-Totmetall abheben. Neben den üblichen Schredderatttacken und Blastparts („I Spew Thee Out Of My Mouth“) gibt es immer wieder epische Passagen, Choräle und sogar Elektrosprenkler und Samples. Besonders „Kindertodeslied“ wartet damit auf. Dieser komplett auf Deutsch gesungene Track ist aber nicht nur musikalisch das Highlight der Scheibe, auch textlich kann er glänzen: er behandelt die letzten Tage Berlins im Zweiten Weltkrieg und bedient sich Samples und Charakteren aus dem Film „Der Untergang“. In eindeutigen Liner Notes machen THE MONOLITH DEATHCULT klar, dass es ihnen mit diesem Song nicht um eine Verherrlichung des Krieges geht, sondern um das genaue Gegenteil. Die restlichen Tracks fallen etwas gegenüber diesem Song ab, bewegen sich aber noch immer auf hohem Niveau und werden Fans von NILE, IMMOLATION und MORBID ANGEL gefallen.

Triumvirate


Cover - Triumvirate Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 59:44 ()
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Schlachtensang

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Dass Viking/Pagan Metal mittlerweile einen ähnlichen Boom erlebt wie zuletzt Metalcore oder davor „True Metal“, dürfte inzwischen jeder mitbekommen haben. Solche Trends werfen zwar immer ein paar echt geile Kapellen ab, aber leider auch einen unvermeidlichen Rattenschwanz aus Kopisten, Nachzüglern und Deppen, die den fahrenden Zug noch erwischen wollen, aber daneben hüpfen und auf den harten Gleisen der Realität landen. Zu diesen Bands würde ich auch die Frankfurter (Oder) VRANKENVORDE zählen, die sich nicht scheuen, ihr Heimatbewusstsein auch akustisch in die große, weite Welt heraus zu posaunen. Das heißt so viel wie: stampfender Midtempo-Metal der simpleren, mitunter sogar thrashigen Sorte (auf Keyboards wurde zum Glück gleich ganz verzichtet) trifft auf Texte über alte Mythen, germanisches Heldentum und das schöne Brandenburg. Auszüge gefällig? Aber nicht lachen! „Ja, in deinem Lande hat er seinen Horst - zwischen Sumpf und Sande, zwischen See und Forst“ (aus „Brandenburg“ – aber wer ist Horst?) oder „17, 18, 19, wir brachten euch Verderben - wir sind von des Hammergottes Geschlecht - und wollen sein Weltreich erben“ (aus „17, 18, 19“), und das sind nur ein paar spontane Proben, die man nicht mal groß suchen muss! Vorgetragen wird dieser geistige Sperrmüll von Sänger Robse wahlweise in Kreisch-Dur oder Growl-Moll, was zwar etwas Abwechselung bringt, aber im Grunde auch nix Besonderes ist. Keine Ahnung, wie weit der Band ihre Heimatliebe geht, aber politische Tendenzen sind zumindest auch auf den zweiten Blick nicht auszumachen. Das ändert aber nix daran, dass VRANKENVORDE mit „Schlachtensang“ keine nennenswerten Akzente setzen können und als eher unfreiwillig komische Truppe aus der dritten Reihe durchgehen.

Schlachtensang


Cover - Schlachtensang Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 50:42 ()
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Bourbon Flame

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Wenn Skandinaviern langweilig ist, gründen sie anscheinend mal flugs ein neues Projekt. Oder trinken. Die hier beteiligten Herren (die u.a. bei I, ENSLAVED und AETERNUS lärm(t)en) können mit BOURBON FLAME beides verbinden, denn so richtig funktioniert Schweinerock nur mit Oktan im Blut. In den ersten Sekunden des Openers wird schön DIRE STRAITS gefrönt, dann die rotzige Röhre ausgepackt und cool gepost. BOURBON FLAME nehmen sich nicht zu ernst (Songtitel wie „Rooster In A Henhouse“ belegen das), der Spaß am huldigen ihrer Jugendhelden steht im Vordergrund. Da wird dann auch AEROSMITHs “Back In The Saddle“ gecovert. Wirklich überragend ist „Bourbon Flame“ nicht geworden, aber auch die Großen des Genres haben mal klein angefangen. Als Huldigung an die unschuldig-feierfreudigen 80er ist der Silberling aber allemal gut und solange die Musiker Spaß hatten, ist doch alles bestens.

Bourbon Flame


Cover - Bourbon Flame Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 45:51 ()
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Landscapes Of Disease And Decadence

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Die Norweger SJODOGG bestehen aus (Ex-) Mitgliedern von CREST OF DARKNESS, ENTHRAL und THE FLESH und wollen laut eigener Aussage „dunkle Musik mit dem Schwerpunkt auf Atmosphäre und Groove“ spielen, was dem Vierer auch ganz gut gelingt, zumal die Entscheidung, kein High-Tech-Geballer zu praktizieren, sondern eher minimalistisch und old-schoolig vorzugehen, die Zugänglichkeit zum Songmaterial noch verstärkt. SJODOGG scheuen bei ihrer Mischung aus Black (mehr)- und Death Metal (weniger) weder leicht progressive Ausflüge in Form geschickt platzierter Breaks noch diverse Spoken Word-Parts, was „Landscapes Of Disease And Decadence“ zu einer sehr hörenswerten, wenn auch nicht überragenden Angelegenheit werden lässt. An ihren Songwriting-Künsten müssen Dracuneulus, Vulnus und Co. noch etwas arbeiten, da kein Song der Scheibe dauerhaft im Ohr hängen bleibt und sich mitreißende Hymnen auch noch nicht ausmachen lassen. Einen schlechten Job macht die Band aber nicht, so dass Freunde von anspruchsvolleren, aber rohen Klängen ruhig mal reinhören dürfen.

Landscapes Of Disease And Decadence


Cover - Landscapes Of Disease And Decadence Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 46:19 ()
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