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Bloodline

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Ursprünglich waren IRRBLOSS lediglich als Ein-Mann-Projekt angedacht, doch musste der Sänger selben Namens einsehen, dass seine Fähigkeiten als Gitarrist begrenzt sind, und so kamen nach und nach immer mehr Mitglieder hinzu. Nach einem Demo im Jahr 2007 erscheint nun „Bloodline“, das erste Album der Band. Verschrieben haben sich IRRBLOSS einer gesunden Black/Death/Thrash-Mischung, die in erster Linie von den voluminösen, sägenden Gitarren lebt und in Sachen Tempo recht variabel daherkommt. Ab und an meint man, IMMORTALs „Damned In Black“-Wundertüte herauszuhören, was sich aber lediglich stilistisch äußert. In Sachen Songwriting haben die Schweden noch eine ganze Menge nachzuarbeiten, denn kein einziger Song auf „Bloodline“ besitzt großen Wiedererkennungswert. Das Album läuft vor sich hin, enttäuscht nicht wirklich, nimmt aber auch zu keiner Sekunde gefangen, sondern verliert sich in belanglosen Songstrukturen, denen auch der wenig charismatische Kreischgesang des Bandchefs keine eigene Note verpassen kann. Somit ist „Bloodline“ eine dieser Scheiben, die man nicht in hohem Bogen aus dem Fenster werfen will, ihnen aber auch irgendwie rein gar nichts abgewinnen kann. Da muss beim nächsten Mal mehr kommen.

Bloodline


Cover - Bloodline Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 49:40 ()
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Abhorrence-Salvation

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Als „Doom Metal mit Black Metal- und Postrock-Einflüssen“ bezeichnet das Label (und auch die Band selbst) den Stil des holländischen Sextetts FAAL und liegt damit nicht wirklich falsch. Zu hören bekommt man auf „Abhorrence-Salvation" sehr atmosphärischen, extrem düsteren Funeral Doom der epischen Sorte, der trotz Keyboard-Einsatzes zu keiner Zeit in „Prinz Eisenherz“-Regionen wildert, sondern sich in vier überlangen, melodischen Songs ergießt, die sogar vergleichsweise eingängig daherkommen. Man hört mit etwas Hingabe mutmaßliche Vorbilder wie alte PARADISE LOST, MY DYING BRIDE oder KATATONIA genauso raus wie EMPEROR oder BATHORY, deren gemeinsame Schnittmenge ganz grob den apokalyptischen Sound von FAAL widerspiegelt. Somit ist „Abhorrence–Salvation“ ein Werk geworden, das (zum Glück!) nichts mit „romantischem“ Gotenkitsch zu tun hat, dafür mehr mit absoluter Finsternis, die zäh, aber dafür umso intensiver über einen hereinbricht. Wer es gerne dunkel, langsam und beklemmend mag, sollte den Namen FAAL auf alle Fälle im Hinteroberstübchen behalten. Groß!

Abhorrence-Salvation


Cover - Abhorrence-Salvation Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: 45:36 ()
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Eerie Sceneries

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Die Genre-Schublade „Black Metal“ hat, wie jede Stilbezeichnung, ein sehr breites Spektrum. In diesem Fall reicht es von vordergründigem Klimper-Kreisch-„Hui Buh“-Theater bis hin zu wirklich düsterem, lebensverneinendem Lava-Strom, der den Hörer bis zum Äußersten fordert. Zu letztgenannter Kategorie gehört das deutsche Duo God Killing Himself und Herbst, das unter dem Bandnamen IMPAVIDA eine auf Demo-Niveau rangierende, ultrafiese Hassplatte eingezimmert hat, die selbst für waschechte Pandas nur schwer zu ertragen sein wird. Zwar wird mit Hilfe von Keyboard viel Atmosphäre erzeugt (deren minimalistisches Soundtrack-Feeling mich mitunter immer wieder an bessere japanische Horrorfilme erinnert – keine Ahnung, warum), doch sind IMPAVIDA in erster Linie eine rumpelnde, in finstersten Sümpfen treibende Schwarzmetallfabrik, die den Underground lebt und ihre überlangen Stücke dermaßen monoton und im besten Sinne farblos hält, dass einem selbst endlose BATHORY-Fjorde wie Dance Floor vorkommen. „Eerie Sceneries“ ist wahrlich extrem, ganz sicher nur für einen kleinen Kreis Schwarzheimer geeignet und schafft es tatsächlich, den Hörer hinab in grausige Untiefen zu ziehen. Erwähnenswert ist auch das sehr schön aufgemachte Booklet aus Kartonpapier, das die abgedruckten Texte wirken lässt, als waberten sie aus dichtem Nebel hervor. Und obwohl ich von der Stimmung dieses Albums fasziniert bin und auch ein gewisser Suchtfaktor von „Eerie Sceneries“ ausgeht, bin ich sicher, dass die Hörerschaft dieses Album zu gleichen Teilen unter „Magie“ oder „Schrott“ einordnen wird. Und da ist das Spektrum jeweils überschaubar.

Eerie Sceneries


Cover - Eerie Sceneries Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 54:32 ()
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Your World Is Doomed (Re-Release)

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2004 kam diese CD bereits auf den Markt – in Eigenregie und ohne Labelunterstützung. Aufmerksamkeit erhaschte die Kapelle aber schnell und so sieht sich CMR-Records genötigt, das Teil erneut zu veröffentlichen. Als kleinen Bonus zu den sechs Songs gibt es ein Video zu „The Haunted“ vom vorangegangenen Output „Seducer Of The Human Souls“. Wie auch bei jenem Album legte Herr Andy Claassen bei diesem Re-Release Hand an, was dem eh schon nicht schlechten Sound weiter gut. Zu hören gibt es angedeathten Thrash, der „World Funeral“ sehr an Sylaer, beim zweiten Song „Final Strike frech an Sacred Reich erinnert, um sich dann auf SNIPER einzuschießen. Freunde traditioneller Bands wie Testament müssen sich diese Band unbedingt mal anhören, es ist erstaunlich wie nah an Rotenburg Amerika doch zu sein scheint. Und alle anderen sollten sich das Teil auch zulegen. Auch diese SNIPER sind verdammt effektiv …

Your World Is Doomed (Re-Release)


Cover - Your World Is Doomed (Re-Release) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 35:20 ()
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Atiduokit Mirusius

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Ich staune wirklich immer wieder, wo auf einmal all diese Bands aus dem ehemaligen Ostblock, die teilweise schon recht lange existieren, herkommen! Hierbei handelt es sich um ein bereits 1993 gegründetes Trio aus Litauen, das sich mit seinem kompletten Haupthaar (auch wenn bei einigen Mitgliedern nicht mehr allzu viel davon vorhanden ist…) rotzigem, staubtrockenem Black Metal verschrieben hat. DISSIMULATION klingen am Ehesten noch nach SATYRICON ab „Volcano“-Zeiten, verzichten aber auf eine punkig-undergroundige Produktion der Marke DARKTHRONE, sondern orientieren sich auch in diesem Bereich an Satyr und Frost. „Atiduokit Mirusius“ (den Titel kann sich hierzulande sicher kaum eine Sau merken) ist insgesamt ein sehr hörenswertes bis starkes Stück Schwarzmetall geworden, das komplett in der Heimatsprache der Band gehalten ist (die englischen Übersetzungen findet man aber komfortablerweise im Booklet) und mit einer berühmten Zirkusmelodie als Intro beginnt, danach in Sachen Songwriting aber nicht über die gesamte Spielzeit zu 100% überzeugen kann. Die Jungs kommen trotz ihres aufs Nötigste reduzierten Sounds nicht immer auf den Punkt und verlieren sich mitunter in einigen langatmigen, leicht banalen Parts, die dem Album am Ende keine allzu prägnante Note aufdrücken. Wer aber spätere SATYRICON, DARKTHRONE oder auch jüngere Ableger wie KHOLD oder BLACK ANVIL zu seinen Favoriten zählt, sollte sich „Atiduokit Mirusius“ auf jeden Fall mal anhören, denn DISSIMULATION gehören zumindest für mich eindeutig zu den stärkeren Vertretern des „neuen Ostens“.

Atiduokit Mirusius


Cover - Atiduokit Mirusius Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 39:24 ()
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Nosferathu Sathanis

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Lange Zeit waren die Mönchengladbacher PARAGON BELIAL weg vom Fenster, doch lange Pausen scheinen bei dem nach einem DARKTHRONE-Song getauften Trio normal zu sein, schließlich stellt „Nosferathu Sathanis“ erst das dritte Album der Band innerhalb von zwölf Jahren dar. Dass die Jungs inzwischen einen Haufen Erfahrung auf dem Buckel haben, hört man dem Album zu jeder Sekunde an; dilettantisches Herumgerumpele sucht man hier vergebens. Stattdessen erweist sich der flotte, von jeglichem Keyboard-Bombast verschonte und für Genre-Verhältnisse recht fett produzierte Black Metal, der einen Schuss Death Metal enthält, als außerordentlich knackig. Nur zwei Dinge stören den Gesamteindruck für meine Begriffe ein wenig: der erwähnte Sound klingt für fieses Schwarzmetall ein wenig zu steril, denn einerseits ist man weit von den knarzenden Underground-Rotzorgien der Namensgeber entfernt, andererseits aber auch nicht so voluminös-sägend wie spätere IMMORTAL oder elegant-perfekt wie DIMMU BORGIR (wenn man sich bei denen den Orchestralfaktor wegdenkt). Das liest sich wie Erbsenzählerei, erweist sich in der Praxis aber tatsächlich als stimmungshemmend, denn igendwie wirkt das Album damit etwas identitätslos, was – und damit kommen wir zu Punkt zwei – die auch nach zig Durchläufen nicht so recht zünden wollenden Songs noch unterstreichen. Nicht falsch verstehen: „Nosferathu Sathanis“ ist eine bärenstarke Platte, die etwa das deutlich uninspiriertere „Hordes Of The Darklands“ locker toppt, doch so richtig warm werde zumindest ich mit dem Album nicht. Trotzdem dürften Bläckies, die es eher voluminös und „professionell“ denn ultra-abgefuckt mögen, hier rein gar nix falsch machen!

Nosferathu Sathanis


Cover - Nosferathu Sathanis Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 38:38 ()
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A Garland Of Tears

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Mit ihrem drittem Album „A Garland Of Tears” dürften die aus den ehemaligen britischen Hopes ASHEN MORTALITY hervorgegangenen MY SILENT WAKE vor allem jene glücklich machen, die auf bös trauriges stehen. Und die finden alles was sie brauchen bereits beim über 11-minütigen Opener „Tunnels“ – ohne Scheu wird mit Dark-Gothic-Klängen experimentiert, cleane Vocals kontrastieren mit Death Growls, fette Doomgitarren und unaufdringlich zurückgesetzte Keyboards arbeiten feine Melodien heraus. Song Nummer zwei, das mit unterschiedlichsten Stimmungen ausgestattete „Cruel Grey Skies“ (wie fast alle Songs überlang) tendiert in die gleiche Richtung, bevor das außergewöhnliche und mit seiner rein mittelalterlichen Instrumentierung nicht unbedingt in den Kontext passende kurze „Pendulum“ etwas Ruhe vor den langsam aufziehenden „By My Own Hand“ gewährt, welches mit seiner düsteren Klanglandschaft am deutlichsten die Affinität der Band zu MY DYING BRIDE offenbart. „Fall Of The Flightless“ nimmt diesen Faden auf, wächst aber etwas heftiger und glänzt im Mittelteil mit gut gesetzten heftigen Death Parts ohne dabei die dunkle Melodie zu verlieren. Das anschließende „Fallen Leaves“ fällt ähnlich „Pendulum“ aus dem Rahmen – ein zwar schöne, ausschließlich clean eingesungenen Ballade, aber auch der nichtssagendeste, wohl gewollt einfachste Song des Album. Zum Abschluss gibt es mit „Wilderness Of Thorns” noch einen Track der neben Doom mit Folkklängen auch Blastparts beinhaltet und wieder dezent weibliche Vocals einstreut. MY SILENT WAKE ist mit „A Garland Of Tears” ein atmosphärischer Brocken gelungen der trotz zweier kurzer, eher unnötiger Ausflüge den Jüngern genannter Mucke die letzten Wintertage verdüstern könnte.

A Garland Of Tears


Cover - A Garland Of Tears Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 51:55 ()
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Slava Smrti

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„Serbian Metal Of Black Death” – so nennt diese aus dem Osten Europas stammende Formation ihren Stil, der sich tatsächlich irgendwo in der gemeinsamen Schnittmenge aus flottem Black (mehr)- und Death Metal (weniger) befindet. Trotz zahlreicher Veröffentlichungen seit dem Gründungsjahr 1995 dürften MAY RESULT dem Großteil des Zielpublikums aber eher unbekannt sein, und auch „Slava Smrti“ wird nicht groß dazu beitragen, dass sich daran etwas ändern wird. Das liegt nicht etwa daran, dass das Album zu schlecht wäre, aber es fehlt der Band eindeutig die Identität, aus der Masse herauszuragen. „Slava Smrti“ kommt kraftvoll produziert und bombastisch (dabei aber nicht zu kitschig; das Keyboard wird nicht überstrapaziert) daher, kann mit seinen Songs aber nur bedingt überzeugen. Zu unspektakulär klingt das Material, denn man meint, alle Ideen schon einmal bei anderen, stärkeren Bands (zum Bleistift DIMMU BORGIR, CATAMENIA oder DRAGONLORD) gehört zu haben. Am Ende bleibt ein solides bis stellenweise wirklich gutes Album, das keinen Genre-Fan maßlos enttäuschen dürfte, das aber leider nicht genug Substanz besitzt, MAY RESULT einen größeren Platz in der Szene zu erstreiten.

Slava Smrti


Cover - Slava Smrti Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 38:18 ()
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The Death Of The Spirit

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BLODTRU ist ein Projekt des dänischen Black Metallers Trúa, der auch noch in anderen Bands und Projekten, unter Anderem MORKHEIM, herumwildert. Laut Info auf der Homepage soll „The Death Of The Spirit“ eine Hommage an die Zweite Welle des Black Metal Anfang der 90er sein, was rein stilistisch auch hinkommt. Dünn produziert und rotzig, kann das Album aber absolut gar nix. Es wird monoton dahingerifft, gekeift und jeglicher Anfall von spannendem, gelungenem Songwriting im Keim erstickt. Am Ende steht auch noch eine „epische“, akustische Soundcollage, die dieser stinklangweiligen Angelegenheit noch das Krönchen aufdrückt. Mehr kann man dazu eigentlich nicht sagen, außer noch die Erkenntnis hinzufügen, dass Bands wie DARKTHRONE, MAYHEM, GORGOROTH oder EMPEROR mit solch einer Grütze niemals so groß geworden wären. Rohstoffverschwendung!

The Death Of The Spirit


Cover - The Death Of The Spirit Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 52:53 ()
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Sovereign

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Nix gegen kauzigen, schrägen Metal, wie er speziell in einigen Teilen der USA bis heute zelebriert wird und dessen Helden CIRITH UNGOL, MANILLA ROAD, OMEN, SLOUGH FEG oder BROCAS HELM wir gerade aufgrund ihres herrlich massenunkompatiblen Sounds vergöttern, aber was die Australier BLACK REIGN auf ihrem zweiten Album „Sovereign“ abliefern, ist nicht schräg, sondern schlichtweg überflüssig. Zuerst mal fällt die reichlich demohafte, matte Produktion ins Ohr, über die Genre-Fans aber sicher noch gerne hinwegsehen, wenn die Songs stimmen. Und hier liegt der Hoppelhase metertief begraben: das Album protzt zwar auf der Digitalanzeige des heimischen Mucke-Donnerbalkens mit üppigen 78 Minuten Spielzeit, schafft es aber gekonnt, diese durchweg mit gepflegter Langweile auszufüllen. Alle Riffs sind bekannt, beziehungseise von anderen Bands x mal besser in Erinnerung, der Gesang von Michael Demov klingt gewollt aggressiv, aber ausdruckslos und uncharismatisch, und auch Dynamik sucht man vergebens. Keine Faustreck-Hymnen, keine Mitgrölpassagen, keine Schlachtrufe; das ultrakitschige, grauenvolle Cover-Artwork (das hätte ein Fünfjähriger besser hinbekommen) spricht Bände und spiegelt dieses uninspirierte, leicht t(h)rashige (es gab Zeiten, da wurde „Thrash“ mit spielerischem Unvermögen gleichgesetzt – hier stimmt das wirklich!) Stück Traditionsmetall perfekt wider. Auch wenns hart klingt: „Sovereign“ ist eine unnötige Platte, die eher für die Analen denn die Annalen taugt.

Sovereign


Cover - Sovereign Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 78:4 ()
Label:
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