Review:

Teloitus

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Schön mächtig gibt es beim Zweitwerk aus dem finnischen SOTAJUMALA-Hause eins vor den Latz. Der Sound drückt den zwischen MORBID ANGEL („Riistetty Viattomuus“) und SIX FEET UNDER pendelnden Song fett aus den Boxen, Shouter Mynni growlt wie ein ganz Großer während Drummer Timo sein Kit nach Strich und Faden verdrischt und die Gitarrenfraktion von technisch-verspielt bis gnadenlos-bratend alle Register zieht. Das ist zwar ungefähr so originell wie die Einleitung mit dem Land der tausend Seen für ein Review, aber macht ja nix. Das Ergebnis weiß zu gefallen und hat einige gute Songs aufzuweisen, die dem geneigten Totmetaller durch ihren Groove und ihre Brutalität in den Bann ziehen werden. Ob die Texte auf finnisch oder englisch intoniert werden, ist total wumpe und lässt sich eh’ nicht raushören, bringt also nichtmal einen Exotenbonus. Aber wie gesagt, das ist total egal, denn „Teloitus“ macht Spaß und ist eine solide Death Metal-Scheibe geworden. Reicht doch.

Teloitus


Cover - Teloitus Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 38:58 ()
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Rocket Attack

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Mensch, hätte doch alles wunderbar passen können zumindest theoretisch. Unter dem Projektnamen THE MAN FROM THE MOON sowie dem schmissigen Titel "Rocket Attack" liegt ein optisch sehr gelungen gestalteten Digipack vor mir. Außerdem wird die dargebotene Schose dann auch noch als aufregendes Symphonic Rock Album empfohlen - nur leider funzt diese Absicht in musikalischer Hinsicht zu 95 % rein gar nicht. Und ehrlich gesagt, wünscht man sich den Macher dieser dürftigen Darbietung lieber eher auf den selbigen Mond zurück, anstatt die Welt mit derart spannungslosen Material zu langweilen. Was einem hier an stilistisch ziemlich unausgegorenen Songs (AOR Feeling und 80er Jahre Klänge treffen auf Schunkel-Pop und ausgelatschte Rockriffs) sowie inhaltlich absolut inspirationslos zusammengeschusterten Tracks entgegenkommt, ist ein Armutszeugnis. Insbesondere ein Songwriting der Marke OBI, sprich nach dem Baukastenprinzip (u.a. mit sehr tollen Texten sowie Titeln u.a. „Warm Blooded Woman“), sorgt leider für ein recht biederes sowie fades Ambiente.

Im Internet finden sich über den schwedischen Mastermind dieses Machwerks Micke „Mimo“ Moberg selbst nur wenig bis gar kein näheren Info’s: Diese CD ist sein aber Debütwerk, sämtliche Instrumente hat er alleine eingespielt, nur die Drums wurden per Computer generiert. Letztere Sounds sind für synthetische Klänge mitunter gar nicht mal so übel im Vergleich zu „Kollegen“, aber die Gesamtproduktion wirkt doch recht künstlich, aufgemotzt bis zum geht-nicht-mehr. Die Gitarren sind oft zu steril, klingen zwar nicht immer so schlecht aber doch reichlich überproduziert. Nur bei seinem sehr bescheidenen, recht eindimensionalen Gesang konnte der Gute wohl nichts mehr kaschieren, seine Stimme klingt viel zu dünn bzw. kraftlos. Die ersten drei Songs rocken dabei noch ganz ordentlich aber dann geht es immer mehr bergab. Das Ganze ist daher nichts weiter als stellenweise gerade noch erträglicher Hardrock, der mitunter recht seicht und dann, was den Klang angeht, fast schon reiner Pop ist. Songs wie „President Of Madness“ oder “Time Gives A Moment” haben zwar gute Ansätze oder Passagen aber dass wars dann auch schon. Ach ja, bei „Dance Mamma“ schreckt Micke nicht mal vor einem echten schlagermäßigen Foxrythmus zurück, dagegen ist Wolle Petri ja fast ein Metaller, grausam. Unter symphonisch sind hier wohl die manchmal sehr nach vorne gemischten Keyboards gemeint, aber auch das ist nichts berauschendes, symphonisch mit Streichern usw. muss ganz anders klingen. Und dann natürlich Balladen – die dürfen nicht fehlen, und so hat er den Track „In Love And Memory“ seinem verstorbenen Freund Ace gewidmet. Nun, der Song ist nicht ganz so kitschig wie der Schlusstrack, das etwas bluesige „My Home Town", klingt aber mit pseudobombastischer Aufmachung nach SCORPIONS für Arme, sorry.

Kurzum, von Attacke kann hier nie die Rede sein, diese Scheibe kann ich wirklich keinem empfehlen, dafür gibt es derzeit viel zu viel gute Musik. Und so wird dieses Soloprojekt wohl hoffentlich auch wieder in der Versenkung verschwinden.

Rocket Attack


Cover - Rocket Attack Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 48:55 ()
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Gyvybes Medis

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Kollege Memme hat seinerzeit den Vorgänger von „Gyvybes Medis“, „Is Kartos I Karta“, über den grünen Klee gelobt und den „Heathen War Metal“ der Litauer als gelungene Mischung aus traditionellen und wikingerischen Tönen bezeichnet. Und genau mit dieser Mischung habe ich persönlich hingegen so meine Problemchen. OBTEST sind einfach auf Zack, und „Gyvybes Medis“ ist eine richtig coole Scheibe, aber wenn man einerseits Einflüsse von IRON MAIDEN und RUNNING WILD (die ich hier beide am Stärksten heraushöre, besonders beim Gitarrensound) mit andererseits hymnischen, meist partykompatiblen Nordlichtanleihen der Marke ENSIFERUM, KORPIKLAANI und Co. verbindet, dann besteht die Gefahr, dass das Album weder die eine noch die andere Fraktion ordentlich bedient. OBTEST sind zwar weit überdurchschnittliche Songwriter und haben ihren Bastard ordentlich im Griff, aber auch der sehr gewöhnungsbedürftige, sich ebenfalls aus beiden Lagern gleichzeitig bedienende Gesang (halb gesungen, halb gegrowlt irgendwie) ist schweres Futter, das sicher nicht jedem schmecken wird. Wer aber mit dieser Art von Eigenständigkeit kein Problem hat, wird wirklich gute Stücke wie das sehr flotte „Vedlys“, die stampfende Hymne „Sviesa“ oder das geile, an „The Trooper“ erinnernde Abschluss-Instrumental „Ikaitai“ absolut zu schätzen wissen. Eine schon originelle, aber auch schwierige Platte!

Gyvybes Medis


Cover - Gyvybes Medis Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 43:14 ()
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Larvae Of Trinity

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Nach dreizehn Jahren Bandgeschichte haben SIGHTLESS ihr erstes Album fertig und prügeln sich auf „Larvae Of Trinity“ mächtig böse durch die Botanik. Handwerklich solide wird Blastpart an Blastpart gereiht, immer wieder aufgelockert durch Tempo-gedrosselte Passagen, die aber kaum etwas zur Unterscheidbarkeit der Songs beitragen. „Paths Of The Unmaker“ ist leider die rühmliche Ausnahme und nicht die Regel, die meisten Songs rauschen am Hörer vorbei, ohne auch nur einen Hauch Abwechslung zu bieten. Das ist alles nix, SIGHTLESS reihen sich mit ihrem Debütalbum in die lange Reihe gleichförmiger, durchschnittlicher Kapellen ähnlichen Zuschnitts ein.

Larvae Of Trinity


Cover - Larvae Of Trinity Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 42:31 ()
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Pain, Love, & Poetry

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MONO INC.s jüngstes Werk mit dem klangvollen Titel "Pain, Love & Poetry" schwankt ein wenig zwischen einschmeichelnden Düsterballaden und etwas monotonen flotteren Songs. Los geht´s stimmungsvoll mit der eingängigen Midtempo-Nummer "This Is The Day", die mit hübscher Melodie und einer Kombination aus fetten Gitarren im Hintergrund und einschmeichelndem Gesang im Vordergrund als Opener einen guten Eindruck macht. "The Last Walz" hat zwar einen groovigeren Rhythmus, die Melodie kommt jedoch an die von "This Is The Day" nicht heran. Dafür trumpft die Band anschließend mit "Teach Me To Love" auf, einem Duett mit Lisa Middelhauve (XANDRIA) in Form einer herrlich hingeschmachteten, bittersüßen Ballade- zweifellos der stärkste Track des Albums (und nebenbei sicherlich auch der radiotauglichste). "Sleeping My Day Away" ist ein klassischer, dunkler Uptempo-Rocksong, auf "Bloodmoon" tendieren die Gitarren vom Härtegrad her schon mehr Richtung Metal. "Get Some Sleep" wirkt von der Hauptmelodie her eher etwas eintönig, ähnliches gilt für "Burn Me". Kurz: "Pain, Love & Poetry" ähnelt dem Leben- es hat sowohl Höhen als auch Tiefen, und vieles bewegt sich irgendwo zwischen beiden Extremen.

Pain, Love, & Poetry


Cover - Pain, Love, & Poetry Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 52:54 ()
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Lava

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Dass modern orientierter, innovativer Metal auch aus der Schweiz kommen kann, bewiesen nicht nur einst Bands wie SAMAEL oder CELTIC FROST, sondern dieser Tage auch hierzulande noch nicht so bekannte Acts wie ENIGMATIK oder eben SLUDGE, die sich ebenfalls sehr ausladender Soundgebilde bedienen. Während zum Bleistift erwähnte ENIGMATIK in völlig übertechnisierten Gefilden herumwildern, setzen die von Gitarrist und „Programmierer“ Makro angeführten SLUDGE auf Industrial Metal, der stilistisch bisweilen an Bands wie die genannten SAMAEL, RED HARVEST oder FEAR FACTORY erinnert. Aber während besagte Referenzgrößen ihre großen Ideen in starken Songs gipfeln lassen, passiert auch bei SLUDGE dasselbe wie bei den Kollegen von ENIGMATIK: es wird alles bis aufs Letzte ausgereizt. Hier sind es tiefer gestimmte Gitarren, Samples und fieser Kotzgesang, die wild zusammen gewürfelt erscheinen und nur schwer nachvollziehbare Strukturen erkennen lassen. Man muss sich mit „Lava“ lange beschäftigen, um das Album auch nur ansatzweise aufnehmen zu können. Freunde maschinell-kalter Klänge dürfen gerne mal beide Ohren riskieren, aber ich persönlich hätte mir eine Ladung mehr Songdienlichkeit gewünscht.

Lava


Cover - Lava Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 48:28 ()
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Slitherin

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ENIGMATIK – das klingt wie ein automatisiertes Schaltgetriebe, dessen Funktion man nicht wirklich kennt. Aber hier handelt es sich um eine Schweizer Band, die laut Info bereits hunderte von Konzerten in ihrem Heimatland gespielt hat. Und genauso technisch wie der Name klingt, ist auch die Mucke der Eidgenossen ausgefallen, denn hier steigt so richtig niemand mehr durch. Verfrickelter Death Metal, Techno Thrash, Tribal-Drums, Jazzanleihen, elektronische Spielereien, Blastspeed-Parts, Spoken Word-Einschübe und durchgehende, moderne Aggro-Attitüde inklusive unterkühlter Growls – alles zusammengewürfelt und furztrocken, dabei aber leider auch arg dünn produziert, was „Slitherin“, den bislang zweiten Longplayer der Band, zum Geduldsspiel verkommen lässt. Über 74 Minuten lang ist man auf der Suche nach Strukturen, Zusammenhängen und erkennbaren Songs, die man auch nach mehreren Hördurchläufen kaum herauszuhören vermag. Das Album leidet in etwa unter der gleichen Krankheit wie etwa die neue HATE ETERNAL-Langrille „Fury & Flames“ und bietet Hightech ohne Seele, Geballere nach mathematischen Regeln, aber zu keiner Zeit mitreißendes songwriterisches Können. Da waren seinerzeit Bands wie PSYCHOTIC WALTZ, ANACRUSIS, HADES oder auch SPIRAL ARCHITECT trotz weniger vorgeschobener Härte ihrer Zeit weit voraus…

Slitherin


Cover - Slitherin Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 74:22 ()
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The Graveyard Shuffle (EP)

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Heya, erinnert Ihr Euch noch an die mexikanischen TITO & TARANTULA, die vor gut zehn Jahren George Clooney und Quentin Tarantino im „Titty Twister“ beschallten und mit „After Dark“ sogar einen lupenreinen Hit landen konnten?! THE DEVIL´S BLOOD aus Holland hauen in die gleiche musikalische Kerbe (mit fast identischem Gitarrensound, besonders im Stück „A Waxing Moon Over Babylon“) und sind mindestens genauso bissig, obwohl sie keinen dicken Sombreroständer am Mikro haben, sondern eine Frau namens… ja, erwischt! Die Namen der Bandmitglieder werden originellerweise mit „F. The Mouth Of Satan“, „S.L.“, „W.P.“, „J.B.“, „B.“ und „T.“ angegeben, und auch die Bezeichnung des Stils als „Occult Rock“ ist ebenso aussagekräftig. Aber letztlich ist das alles Hupe, denn qualitativ ist der staubige, rotzige und kratzig produzierte Krautrock sehr gelungen, und die beiden Stücke dieser 7“-Vinyl-Scheibe wissen wirklich zu gefallen. Wer Stonermucke auch gerne mal einen Tick düsterer mag, sollte hier unbedingt reinhören. Auf ein komplettes Album der Band darf man also gespannt sein!

The Graveyard Shuffle (EP)


Cover - The Graveyard Shuffle (EP) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 2
Länge: 8:12 ()
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When The End Comes

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Sonderlich außergewöhnlich ist es nicht, was LOKURAH auf ihrem Debütalbum zum Besten geben. Die Franzosen bewegen sich in der Schnittmenge von moderndem Thrash Metal Marke HATESPHERE und Metalcore, ohne dabei Akzente setzen zu können. Der Gesang ist einen Tick zu eintönig, das Riffing einen Tick zu simpel und der Drumsound einen Tick zu trocken, um „When The End Comes“ aus dem Mittelmaß herausholen zu können. Klar wippt der Fuß zu manchen Songs mit („Salvation“), aber hängen bleibt nichts im Kopf des Hörers, dafür sind die zwölf Songs zu uninspiriert und zu vorhersehbar. Live mag die Chose einigermaßen funktionieren, aber auf Platte verliert sie schnell an Reiz und bekommt ihre Grenzen aufgezeigt. Da gibt es dutzende Konkurrenzbands, die solche Musik besser hinbekommen.

When The End Comes


Cover - When The End Comes Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 40:36 ()
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Consumption Is Freedom?

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Zehn Jahre Pause haben sich GODS OF EMPTINESS gegönnt. „Consumption Is Freedom?“ ist also sowas wie ihr Comeback-Album. Und wie bei so vielen Comebacks, Reunions (auch wenn hier nicht das orignale Line-Up aktiv ist) und Projekten stellt sich die Frage nach der Sinnhaftigkeit. Die dreizehn kurzen Death Metal-Songs lassen kein eindeutiges Urteil zu. Gut produziert gibt es immer anständig auf die Fresse, aber wirklich überzeugen kann das nicht. Manches Mal holpert das Drumming vor sich hin (die Blast-Parts sind ordentlich geworden), die Growls sind durchweg gut, die Songstrukturen dafür zu eintönig. „Music For The Masses“ kann mit elektronischen Tönen etwas Abwechslung bringen, ebenso der Sample-Einsatz und die abwechselnd deutsch und englisch daherkommenden Texte. Allerdings reicht das nicht, um „Consumption Is Freedom?“ zu einer Genre-Perle werden zu lassen. Vor zehn Jahren, als das Genre erst gerade wieder in der Auferstehung begriffen war, hätten GODS OF EMPTINESS überzeugen können, im überlaufenen Death Metal-Sektor des Jahres 2008 geht die Scheibe gnadenlos unter und wird sich im Mittelmaß wiederfinden.

Consumption Is Freedom?


Cover - Consumption Is Freedom? Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 29:10 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

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