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Cultus Luciferi-The Splendour Of Chaos

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Ganze vier Jahre ist es her, seit sich die Sachsen zum letzten Mal auf Konserve verewigten. Damals beendete Kollege Lars „Geh´-mich-wech-damit-da-is´-´ne-Melodie-zu-hören“ Heitmann sein Review von „Luciferianism“ mit den Worten: „Ohne Ausfälle ballern sich PURGATORY durch die knappe halbe Stunde und bieten das, was man als Fan will: pure fuckin’ Death Metal!“, was man auch im Falle von „Cultus Luciferi-The Splendour Of Chaos“ (mit dem Luzifer-Vogel haben es die Jungs anscheinend…) fast kommentarlos so stehen lassen könnte. Auch hier wird gut 35 Minuten lang zumeist Vollgas gegeben, dabei jedoch nicht songundienlich herumgefrickelt, wie im Fall von HATE ETERNAL und Co., sondern mit cool platzierten Breaks und nachvollziehbaren Tempowechseln gearbeitet, was PURGATORY sehr nahe an Vorbilder wie MORBID ANGEL, DEATH oder VADER rückt, nur dass das Quartett aus dem Osten der Republik statt rein technisch noch eine Spur räudiger, fieser und im positiven Sinn „schrammeliger“ zu Werke geht. Außerdem konnte man mit Onielar (DARKENED NOCTURN SLAUGHTERCULT), Martin Van Drunen und Wannes Gubbels (ASPHYX), Bernd Korades (KORADES) sowie Marc Grewe (MORGOTH) einige Gastmusiker gewinnen, wobei letztgenannter in einer endgeilen Coverversion des Klassikers „Pits Of Utumno“ seiner einstigen Band zu hören ist. „Cultus Luciferi“ gehört zu den stärksten Death Metal-Alben aus deutschen Landen in diesem Jahr und ist für alle Fans nahezu ein Pflichtkauf!

Cultus Luciferi-The Splendour Of Chaos


Cover - Cultus Luciferi-The Splendour Of Chaos Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 35:40 ()
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Till Death Tear Us Part

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Die Sängerin JENNIE TEBLER machte bisher durch einen Gastauftritt bei LAKE OF TEARS und mehr oder minder deutlichen Beziehungen zum BATHORY-Lager auf sich aufmerksam. Mit ihren von Bassist Kent Jädestram und Gitarrist Fredrik Rhodin komponierten Debüt „Till Death Tear Us Part“ probiert die mit glasklarer Stimme ausgestattete schwedische Vokalistin nun auf eigenen Füssen zu stehen. Allerdings gelingt dies im gewählten melancholisch, düsteren Gothicgewand nur unzureichend – zu gleichförmig wabbern die 10 Songs aus den Boxen. Jennie’s stärke liegt dabei hörbar in den gefühlvollen, balladesken Momenten des Albums, welche auch zu gefallen wissen („Life Full Of Lies“ mit seinen überwiegend ruhigen Parts und „Never Stop Crying“). Sobald es in härtere Gefilde driftet, scheint Jennie & Co. etwas die Luft auszugehen. Hier kann an sich nur der zwischen Mid-Tempo und schnelleren Passagen und gutem Riffing wechselnde „Demons Ode“ behaupten. Musikalisch ist das alles wenig aufregend, am ehesten fallen einem hier LACUNA COIL als vergleichbares ein – welche aber deutlich in einer anderen Liga spielen und komponieren. JENNIE TEBLER’S OUT OF OBLIVION können mit ihren Erstling „Till Death Tear Us Part“ keine volle Punktzahl einfahren. Nur absolute Gothic Fans und Female Voices Fanatiker dürften hier wohl mehr abgewinnen.

Till Death Tear Us Part


Cover - Till Death Tear Us Part Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 47:36 ()
Label:
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Wreck The Silence

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Kollege Memme unterstellte diesem Haufen, mit seinem selbst produzierten Erstling von 2004 ein „sehr gelungenes Thrash-Debüt“ vorgelegt zu haben, was man nahtlos auf das aktuelle Werk der Berliner, „Wreck The Silence“ übertragen kann. Inzwischen beim Twilight-Label beheimatet, beweisen Frontröhre Hagen Hirschmann und seine Mitstreiter, dass sie ihren Plattenvertrag wirklich wert sind, denn das Album knallt ohne Umwege direkt in den Allerwertesten und überzeugt durchgehend mit starken Songs, die lediglich ein wenig Eigenständigkeit vermissen lassen. Zu fast jeder Sekunde atmen DESILENCE den Geist von KREATOR, deren Stil man mehr als deutlich heraushört. Auch eine Ecke Metalcore meint man zu erkennen, doch mit dieser mittlerweile wieder abebbenden Szene haben DESILENCE zum Glück nix am Hut. Ansonsten wird sich durch ein Album gehobelt, das mit Granaten wie „Drive“ oder „Initiation“ (zwei echte Killer!) keinen technisch orientierten Thrasher kalt lässt. Am Schluss versuchen sich die Jungs noch an einer sehr gelungenen Coverversion von GENESIS´ „Land Of Confusion“, die die Versionen von namhaften Kapellen wie DISTURBED oder IN FLAMES locker aussticht. Abgesehen von der allzu offensichtlichen Inspirationsquelle haben DESILENCE mit „Wreck The Silence“ einen echten Hammer abgeliefert, den man der Zielgruppe problemlos nahe legen kann. Stark!

Wreck The Silence


Cover - Wreck The Silence Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 50:34 ()
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Seepia

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An Musik im weitesten Sinne versuchen sich diese Australier. Bereits 2003 veröffentlichten PORTAL ihr Debüt „Seepia“ in einer auf 500 Exemplare limitierten Auflage. Das vorliegende Jewel Case kommt via Osmose Sublabel, das Digi-Pack über Profound Lore. Warum die beiden Label das machen, ist sicherlich nicht ganzleicht zu erklären. Zum einen klingt der Sound dieser Scheibe, als hättet ihr einen wattierten Umschlag über die Ohren gezogen. Außerdem ist bei dieser Mischung aus Death-, Black- und Thrash-Metal sicherlich nicht unbedingt von echten Songs zu reden, denn kohärente Strukturen, einen roten Faden oder langlebige Melodien sucht der geneigte Hörer völlig vergebens. Damit gelingt den Australiern aber sicherlich immerhin, den Abstand zu Mainstream und Kommerz zu wahren, heutzutage erfolgreiche (Melodic) Death-Bands wirken im Vergleich wie das Einschlafgedicht einer amerikanischen Vorstadt-Nanny für’s verzogene Middle-Class-Baby. Indes macht dieses musikalische Extrem dennoch wenig Lust auf mehr, weil es arg an den Nerven zerrt und die Produktion viel vom Potential untergehen lässt. Angeblich ist die neue Scheibe sogar remastered – wie dann wohl das Original klingt? Nur für absolute Extremisten, Außenseiter, Perlenfischer, Verrückte und Co.

Seepia


Cover - Seepia Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 32:2 ()
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Reflection

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Daran, dass es bei ARTLESS primär ziemlich brachial zugeht, lassen ja schon sowohl der Bandname als auch der zugehörige Logo-Schriftzug keinen Zweifel. Gibt sich das dem Albumtitel seinen Namen gebende, aus Streichern bestehende Intro "Reflection" noch ebenso bittersüß wie melodisch, wird man ab dem darauf folgenden "Fascination Bizarre" übergangslos in die finsterste Gruft katapultiert (man beachte auch die Spielzeit von genau 66 Minuten). Der Grunzgesang von Grützer und Burgi (wer von beiden sich für was im einzelnen verantwortlich zeichnet ging aus dem Booklet leider nicht hervor) klingt (und das ist nun wertungsneutral im Genre-Kontext zu verstehen), als seien die beiden Herren mit bereits zur Hälfte verwesten Stimmbändern frisch aus dem Grabe gestiegen, um sich, getreu dem Motto "Rock´n´Roll can never die" noch einmal ein Stelldichein am Mikrofon zu geben. "Infected With Rage" beginnt unerwartet ruhig mit Akustikgitarre, doch Jünger der Finsternis, seid unbesorgt, der Grabeshauch stellt sich alsbald wieder ein. Bei "Bleeding" wird gleich beherzt drauflosgeknüppelt, "Into Eternity" zeichnet sich durch im Vergleich etwas verhalteneren Background aus. Über die Maßen abwechslungsreich ist "Reflection" nicht geraten, aber dafür gibt´s als Bonus noch drei Live- Aufzeichnungen zum Abschluss, deren Tonqualität im Vergleich zu den vorhergehenden Studioaufnahmen aber leider deutlich abfällt.

Reflection


Cover - Reflection Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 66:0 ()
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Ascension

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Boah, Alter! Noch nie hat mich ein Pressfehler auf einer CD (bei dem ich leider nicht weiß, ob die gesamte Auflage betroffen ist oder nur meine –komplette- Promo) so umgehauen wie hier. Statt des kurzen Intros und der hochkarätigen Abrissbirne „I Saw The Fall Of Idols“ brennt mir beim Einlegen der CD eine schweinegeile Coverversion des IMMORTAL-Everblacks „Unsilent Storms In The North Abyss“ um die Ohren: was für ein unfreiwillig genialer Einstieg, denn eigentlich ist das Stück laut Tracklist erst für den Schluss der Scheibe vorgesehen. Aber auch der Rest von „Ascension“, dem inzwischen dritten Album der österreichischen Schwarzmetaller SANGUIS, braucht sich hinter dieser Verbeugung nicht zu verstecken, denn das Quintett gehört zu den besten Genre-Vertretern seines Landes und haut uns teilweise auf deutsch „gesungene“ Kracher wie „Unter Feinden“ (nach Friedrich Nietzsche – der Text dürfte besonders SUBWAY TO SALLY-Fans sehr bekannt vorkommen…), „Chains“, „My Curse“ oder „Ad Infinitum“ um die Ohren, die nicht nur durch ihre kalte Atmosphäre auffallen, sondern auch durch große Hymnenhaftigkeit, viel Dynamik und nicht zuletzt durch die für Black Metal-Verhältnisse fast schon ungewohnt fette Produktion, die denen von (den jüngeren) IMMORTAL in kaum etwas nachsteht. So schließt sich der Teufelskreis, was mich zu dem Schluss kommen lässt, dass „Ascension“ ein richtiges Brett ist, bei dem kein Anhänger rasend finsterer Klänge mit (Sound-) Qualität etwas falsch macht!

Ascension


Cover - Ascension Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 46:54 ()
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Wreath Of Thevatat

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Dass rasender Black Metal nicht nur aus Norwegen kommen muss, zeigen uns einmal mehr die Finnen ALGHAZANTH, denen mein Kollege Lars K. vor knapp vier Jahren im Zuge ihres letzten Werkes „The Polarity Axiom“ unterstellte, sich hier und dort bei IRON MAIDEN und DIMMU BORGIR zu bedienen. Auf dem neuen Meisterwerk „Wreath Of Thevetat“ ist von diesen Einflüssen nur noch sehr wenig bis gar nichts mehr zu hören, wobei ALGHAZANTH eindeutig zu den melodischeren und vom Gitarrensound her traditioneller orientierten Bands gehören, was sie recht nahe an Kollegen wie NAGLFAR, CRYPTIC WINTERMOON oder meinetwegen auch DISSECTION rückt. Was ALGHAZANTH ebenfalls sehr gut beherrschen, ist, dynamische Strukturen gekonnt in ihre majestätischen Düsterhymnen einzubringen und zwischen epischen, Keyboard-getragenen und rasenden, aggressiven Parts songdienlich hin- und herzuschalten. Das Quintett brennt auch zum Glück kein „romantisches“ Synthie-Feuerwerk ab; der Rotwein und das Samtkleidchen können also getrost im Schrank verbleiben. Nein, diese Band spielt Black Metal, fies, böse und mit tollen Stücken der Marke „Moving Mountains“ (genialer, mitreißender Opener!), „On Blackening Soil“ (schleppendes Monumentalgebirge), „Rain Of Stars“ (geile Abrissbirne!) oder „Future Made Flesh“ (fies im Keller wummernder Midtempo-Stampfer) gesegnet. Die „Hitdichte“ von „Wreath Of Thevetat“ ist gewaltig; fast jede Nummer geht sofort ins Ohr und lässt eine Band erkennen, die anscheinend schon viel zu lange auf der Auswechselbank der Szene verbracht hat. Stark, aber mal echt!

Wreath Of Thevatat


Cover - Wreath Of Thevatat Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 48:23 ()
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Twilight Kingdom

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Gegründet wurde diese Band aus dem Saarland bereits 2001, also schon lange bevor epischer Viking/Folk Metal von vielen unbegabten Nachahmern fast nahezu in die künstlerische Belanglosigkeit manövriert wurde. Und diese Erfahrung hört man der Band, die aus acht (!) Leuten, darunter drei Sängern/Sängerinnen, besteht, deutlich an, auch wenn die Kompositionen über ein paar Strecken stimmlich überladen wirken. Speziell der übertrieben tief-heroische Gesang von Björn Hacket, der versucht, wie der Vierte Tenor zu klingen, klingt eher parodistisch als episch, während die beiden Damen an der Stimmgabel, Tina Henschel und Steffi Gratz, einen deutlich besseren Job machen. Aber davon ab haben HERALDER ein wirklich hörenswertes Debüt eingespielt, das sich vor dem Schaffen einer Band wie zum Beispiel EQUILIBRIUM nicht verstecken muss. Dynamische und hymnische Songs wie „Cold Dark Halls“, „Queen Of Snowfall“, „Battleground“ oder „The Forest Hides The Prize Of Wisdom“ machen wirklich Laune und könnten speziell live für mächtig Furore sorgen. Nicht ganz gelungen ist hingegen die Produktion, die sehr schwammig tönt und viele Details im recht matschigen Soundbrei untergehen lässt. Trotzdem machen Freunde von gepflegtem Feld- Wald- und Wiesen-Metal hier keinen Fehler.

Twilight Kingdom


Cover - Twilight Kingdom Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 43:56 ()
Label:
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Draining The Waterheart

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Es gibt Labels, deren Name bürgt schlichtweg für Qualität, Enttäuschungen sind so sehr Mangelware wie die Veröffentlichungsflut andere Firmen Massenausschuss produziert. MAR DE GRISES kommen aus Chile und machen ungeheuer spektakulären Doom Death. Die Andenstaatler schrecken vor nichts zurück: Sie lassen das Album beginnen mit einem Stück, das stellenweise beinahe kakophonischen Charakter genießt, dann aber in ein epischen Meisterwerk der Marke „Negura Bunget“ übergeht. Und auch in der Foglezeit überschütten sie die Hörer mit einer Vielzahl von Einflüssen, die jedoch jederzeit stimmig unter dem Dach des Doom-Death ein gemütliches Zuhause finden. Hier gibt es Träume voll melancholischer Schönheit, hier gibt es alptraumhafte Erfahrungen. Avantgardeske Ansätze wechseln ab mit dumpfen Death-Parts, um wieder in kruden Rock abzutauchen und letztlich im epischen Klang-Arenen zu enden. Echte Doomer haben diese Scheibe sicherlich eh schon – aber vielleicht erschließt sich der Reiz dieser Stilrichtung mit „Draining The Waterheart“ auch denjenigen, die Doom bislang genutzt haben „um sich zwischen zwei Anschlägen Bier aus dem Kühlschrank zu holen“. Dies hier ist ein Monument des Eigensinns, dass aber geradezu beispielhaft für ein ganzes Genre stehen könnte.

Draining The Waterheart


Cover - Draining The Waterheart Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 64:12 ()
Label:
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Planta 4°

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Moderner Metal mit PANTERA/MACHINE HEAD-Einschlag wird uns von den Bayern GOD´S SECOND SON geboten, die mit „Planta 4°“ ihr Debütalbum abliefern, nachdem im letzten Jahr das erste Demo „Third Testament“ das Licht der Welt erblickte. Und einen ganz schlechten Job macht das Quartett nicht, bedenkt man, dass wir vor ein paar Jahren noch von teilweise grottenschlechten Vertretern der „Groove Metal“-Zunft überrannt wurden. Klar, ein zweites „Burn My Eyes“ oder „Cowboys From Hell“ ist auch „Planta 4°“ nicht geworden, doch gehören Songs wie der mit einem coolen Ohrwurmrefrain veredelte Brecher „Fallen“ oder das richtig schön flotte, vertrackte „The Flower Red 5.0“ zu den gelungeneren Exemplaren, die eine Newcomer-Band in diesem Genre in der letzten Zeit veröffentlicht hat. GOD´S SECOND SON erfinden das Rad natürlich nicht neu und sind auch nicht sonderlich spektakulär, aber Fans von groovigen Brettern könnten hier vielleicht ein echtes Kleinod entdecken.

Planta 4°


Cover - Planta 4° Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 42:0 ()
Label:
Vertrieb:

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