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And Shall The Sky Descend

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In Kürze wird es ein neues DIRGE-Album geben, die Neuauflage von "And Shall The Sky Descend" ist als Überbrückung gedacht. Wobei, wer sich intensiv auf die Musik der Franzosen einlässt, dem wird das Vergehen der Zeit kaum auffallen. Die CD ist schlicht randvoll - angesichts der Tatsache, dass nur vier Songs darauf zu finden sind, ist klar, dass die Combo schleppende, dunkle Musik zelebrieren wird. Und wie sie das macht! Gegen das, was DIRGE auf diesem Album auffahren, sind Genre-Kollegen wie CULT OF LUNA, ISIS oder NEUROSIS Kram für Easy Listening-Parties. DIRGE sind wirklich dunkel, so schwarz wie der Hintern eines schwarzen Stieres in einer mondlosen Nacht. So verzweifelt wie ein im Eismeer treibender Eskimo, dessen Kajak ein Leck hat. So intensiv wie Base Jumping. Schlicht atemberaubend. Songstrukturen, die im Postcore und Doom ja eh’ nur untergeordnete Bedeutung haben, wurden von DIRGE mal ganz über Bord geschmissen, die Songs entwickeln sich wie von selbst. Auf Lichtblicke braucht allerdings nicht gehofft werden, die gibt es nicht. "And Shall The Sky Descend" ist schwarze Musik, wie sie nur ein kleiner Kreis von Menschen verstehen und ein noch kleinerer Kreis zelebrieren kann. Kunst, pure, wahre, dunkle, reine, Kunst.

And Shall The Sky Descend


Cover - And Shall The Sky Descend Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: 73:10 ()
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Aus alter Zeit

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Die Magdeburger überraschen - und nicht, wie die Handballer mit Negativ-Schlagzeilen, nein - sie entzücken. Denn was als weitere Pagan- oder Viking-Band erscheint, passt so richtig in keine Schublade. Die Gitarren orientieren sich durchaus an den NWOBHM-Helden von einst, Iron Maiden. Sie halten aber nicht fest an verkrusteten Strukturen, sondern kommen dann über melodischen Death Metal bis hin zu nicht wirklich extremen Black Metal. Was sich zunächst als wilde Mischung anhören mag, wandelt sich zur stimmigen Melange. Heisere Vocals, melodiöse Leads , passende Breaks, übertriebene Texte aus eben alter Zeit - alles nicht neu, aber eben doch frisch zusammen gestellt. Manches hört sich noch ein wenig ungelenk an, entfaltet aber in seiner Gesamtheit - Frische, Spaß, Freude und viel Wirkung. "Aus alter Zeit" macht wirklich Bock, ohne das Rad des Black-, Death- Pagan- Viking-Metals neu zu drehen. Dazu gesellt sich prima Sound, nicht perfektioniert und glatt, aber eben auch keinesfalls als Gram für die Ohren zu empfinden. Irgendwo war zu lesen, die Band klänge wie unterproduzierte Amon Amarth - das mag sogar stimmen, denn auch die Sachsen-Anhaltiner verstehen sich auf mitzugrölende Riffs und Refrains - aber das konnten ja auch schon Running Wild. Auf jeden Fall widerlegen TARABAS die Genre-Kritiker und beweisen, dass nicht alles aus dem Pagan- und Viking-Metal-Bereich überflüssig oder zumindest gehypt ist -auch, wenn die Scheibe "Aus alter Zeit" nicht wirklich dahin geht, wo es richtig weh tut.

Aus alter Zeit


Cover - Aus alter Zeit Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 53:20 ()
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She Cums Gutted

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Das Cover lässt kaum Fragen offen - HUMAN BLOODFEAST haben sich dem brutalem Death Metal verschrieben, ganz in der Tradition von CANNIBAL CORPSE, VILE und wie sie alle heißen. Einzig die Tatsache, dass sich eine Frau für das blutige Bildchen verantwortlich zeigt, überrascht. Das tut die Musik dagegen kaum. Die Regensburger bewegen sich in altbekannten Gewässern, ballern technisch ansprechend ihre elf Songs runter, ohne allerdings echte Ausrufezeichen setzen zu können. DEFACED CREATION kommen, neben den US-Kollegen, immer wieder ins Hirn des Hörers, ohne dass HUMAN BLOODFEAST die Klasse der Schweden erreichen. Auch wenn in Sachen Growls, Gitarrenarbeit und Brutaliätsfaktor alles stimmt, kann "She Cums Gutted" sich nicht aus dem Mittelmaß entfernen, dafür ist das Songwriting zu vorhersehbar.

She Cums Gutted


Cover - She Cums Gutted Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 30:48 ()
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Infamy And The Breed

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Ein Haufen junger Schweden haben sich zu ZONARIA zusammengetan, um offenkunding einem Landsmann zu huldigen: Peter Tägtgren. Vom ersten bis zum letzen Song klingt "Infamy And The Breed" wie ein einziger langer HYPOCRISY-Song. Handwerklich gut gemacht, sehr druckvoll und wuchtig wird das aus den Boxen gedrückt - aber leider bleibt dabei die Abwechlsung auf der Strecke. Auf Dauer geht der Band die Puste aus und die Ideen werden spärlicher, so dass sich zum Ende hin beim Hörer das große Gähnen breitmacht. Da hilft der auch cleane Gesang nicht. Für ein Debüt ist "Infamy And The Breed" ganz ok, beim nächsten Mal müssen sich ZONARIA aber verstärkt auf eigene Ideen setzen und im Songaufbau abwechslungsreicher zu Werke gehen.

Infamy And The Breed


Cover - Infamy And The Breed Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 46:31 ()
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Watch Us Deteriorate

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CRYSTALIC haben eine komplizierte Reise hinter sich: die Band wurde ursprünglich 1998 gegründet, verlief jedoch 1999 wieder im Sande. Dann sattelte Bandgründer Toni Tieaho zu THE PROPHECY um, aus denen dann wieder CRYSTALIC hervorgingen; auch der heutige KORPIKLAANI-Drummer Matti Johansson gehörte seinerzeit zum Line-Up. Nach einigen Gehversuchen und Demos liegt nun das offizielle Debüt "Watch Us Deteroriate" vor, auf dem die Band lupenreinen melodischen Death Metal im Stil von ARCH ENEMY oder DARK AGE praktiziert. Dabei verzichten CRYSTALIC allerdings auf die heute angesagten, "poppigen" Elemente, und auch cleanen Gesang sucht man hier vergeblich. Apropos Gesang… dem recht monotonen "Kotzgesang" von Frontmann Jarno hätte die eine oder andere melodische Schlagseite gar nicht schlecht gestanden, denn so steht sein sehr präsentes Stimmchen im starken Kontrast zu den teilweise sehr geilen, mitunter sogar traditionellen Gitarrenorgien, die stellenweise Erinnerungen an CHILDREN OF BODOM aufkommen lassen. Das Melodische der Instrumente auf der einen und das Aggressive des Shoutings auf der anderen Seite beißen sich ein wenig, wie es auch bei erwähnten ARCH ENEMY oder HEAVEN SHALL BURN der Fall ist. Ein Mikael Stanne, Björn Strid oder meinetwegen auch Alexi Laiho würde stilistsich besser zu den Jungs passen, denn die Songs sind durchgehend auf sehr hohem Niveau angesiedelt, obwohl ich einen echten "Hit" nicht entdecken konnte. Das macht aber nix, denn auch so läuft "Watch Us Deteriorate" als sehr starkes Debüt über die Ziellinie, das trotz der genannten Kritikpunkte das Prädikat "definitiv antestenswert" verdient!

Watch Us Deteriorate


Cover - Watch Us Deteriorate Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 39:21 ()
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Haematology (The Singles Collection 1995-2005)

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Wie man seine Fans glücklich macht, zeigen Spaniens Sickest HAERMORRHAGE mit dieser Compilation, auf der sich alle Tracks ihrer diversen Split-EPs (mit CHRIST DENIED, DAMNABLE, DENAK, GROINCHURN, INGROWING, GONKULATOR, EMBOLISM, SUFFOCATE, OBLITERATE, WTN, NUNSLAUGHTER und TERRORISM) finden. Ein Großteil der Vinyl-Scheibchen ist vergriffen und nur mit Glück und viel Geld zu finden, von daher macht die Neuauflage Sinn. Gitarrist Luisma hat die Songs remastered, das Booklet mit den Cover-Bildern der jeweiligen EPs versehen und zu jeder Veröffentlichung aufschlussreiche Liner Notes geschrieben. So soll das sein. Musikalisch gibt es natürlich reinen Grindcore, der einigermaßen abwechslungsreich ist und im gewohnten HAEMORRHAGE-Groove gehalten. Also nicht nur stumpfes Gebolze, sondern auch ein Gespür für rotzige Riffs. Ein Juwel für alle Fans gepflegten Grindcores, sowohl in der Qualität der Songs als auch der liebevollen Aufmachung. Daumen hoch!

Haematology (The Singles Collection 1995-2005)


Cover - Haematology (The Singles Collection 1995-2005) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 34
Länge: 72:35 ()
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Spawned To Kill

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Was TORTURE KILLER für SFU sind VIOLENCE UNLEASHED für CANNIBAL CORPSE: die einzig wahre Huldigung. Vom ersten Ton des Openers "Destination:?" bis zum Ausklingen des letzten Tracks prügeln sich die Jungs in bester US-Death-Manier durch die Songs. Die sind allerdings allesamt aus der Feder von Felix Schumacher, der sich einige Gastmusiker ins Studio geholt hat. Das Ergebnis des kreativen Alleingangs kann sich hören lassen und bietet sauber produzierten Death Metal, dem einzig die Eigenständigkeit fehlt. Stellenweise würde der unbedarfte Hörer im Blindtest auf die Mannen um Alex Webster tippen, aber diese Nähe war sicherlich beabsichtigt. Wer auf gut gemachten Death Metal steht, kann sich die Scheibe ruhigen Gewissens zulegen.

Spawned To Kill


Cover - Spawned To Kill Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 39:42 ()
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Of Beatings And The Silence In Between

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Diese finnische Kapelle wurde 1998 von Gitarrist und Sänger Mathias Lillmåns gegründet, der mittlerweile nicht nur von der Gitarre zum Bass gewechselt ist, sondern neuerdings auch als Sänger der Folkies FINNTROLL in Erscheinung tritt. Dass seine Band CHTHONIAN diesen Werbeschub aber keineswegs nötig hat, beweist sie mit ihrem Debütalbum "Of Beatings And The Silence In Between", das in nur etwas über 27 Minuten durch die Trommelfelle donnert. Gefangene werden gar keine gemacht, und mit FINNTROLL hat diese Scheibe nicht das Geringste am Hut. Der Mix aus pfeilschnellem Black Metal und stampfendem Death´n´Roll verfehlt seine Wirkung zu keiner Sekunde, wobei große Innovationen gepflegt außen vor bleiben. Aber gerade die Übergänge von durchgetretenem Gaspedal der Marke 1349 oder KEEP OF KALESSIN zu fast schon rotzrockigem Midtempo funktionieren einfach prächtig und bringen "good friendly violent fun" in die Hütte, wie man etwa bei den Stücken "Sanguine Sadism" oder "That´ll Teach You" nachhören kann. Es mag vielleicht originellere und anspruchsvollere Scheiben im Black/Death-Genre geben, aber "Of Beatings And The Silence In Between" hat einfach Eier und dürfte in der angepeilten Zielgruppe niemanden enttäuschen, im Gegenteil. Ein sehr starker Einstand, der als echter Geheim-"Tipp" durchgeht!

Of Beatings And The Silence In Between


Cover - Of Beatings And The Silence In Between Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 27:21 ()
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Hildebrandslied

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Ein ganz trauriges Album ist das "Hildebrandslied" geworden - traurig im Sinne von "melancholisch" und nicht im Sinne von "Scheiße". Durch das gesamte Album zieht sich eine enorm schwermütige Atmosphäre, die bisweilen nur noch von Kitsch und Pathos übertroffen wird. Über allen anderen Bestandteilen der Musik schwebt, höllisch heroisch, sozusagen enorm episch, die fast ausschließlich klare Stimme Heikos. Wobei wir gleich bei einem der großen Vorzüge MENHIRs sind: Denn der Sänger hat vielen seiner Kollegen im Pagan-Sektor einiges voraus, ergießt sich nicht in windschiefem Gejohle, sondern singt tatsächlich gefühlvoll und mit dem gebotenen Maß an Würde. Wenn auch manchmal der genannte, zu große Pathos über die echten Gefühle zu siegen scheint. Die Spannweite der Thüringer reicht von Falkenbachschen ruhigen Klängen bis hin zu seltenen, aber eben doch eruptiven Black-Metal-Rasereien. Zumeist aber bewegen sich MENHIR im getragenen Tempo - wie es sich eben für bekümmerte Stimmung gehört. Außerdem ganz fein: Sehr typisches Pagan-Riffing, angenehme Geigen - und ein eben nicht zu sehr in den Vordergrund drängendes Keyboard und eine ansprechende Produktion. Die Balance scheint zu stimmen - aber so überragend, wie diese Scheibe vielerorts abgefeiert wird, ist das Album nun auch wieder nicht. Und was ist nicht so gelungen? Der aggressive, eben nicht klare Gesang ("Dein Ahn") klingt dünner als es ihm gut tut, die ersten beiden Stücke heben sich kaum voneinander ab, die Texte sind von gestern, sozusagen. Und manche Chöre klingen eher nach Running Wild als nach Bathory, um mal zwei Vergleiche zu bemühen. Kommen wir zum Herzstück der Scheibe: "Hildebrandslied I und II" plus eigenes Intro, insgesamt gut 16 Minuten lang. Heiko singt auf Althochdeutsch, will dadurch wohl enorme Verbundenheit zu den Ahnen symbolisieren. Ich persönlich werde diese und ähnliche Ansinnen beziehungsweise die Begeisterung dafür nie wirklich verstehen, aber immerhin ist das Ganze nett gemacht, auch, wenn sich die Sprache in einem Ohr anhört wie eine fantasievolle Vermischung allerlei romanischer Sprachen. Und ob MENHIR das Ganze nun historisch korrekt angepackt haben, sei mal dahingestellt, da werden sich die wirklichen Gelehrten bestimmt einig. Die absolute Begeisterung vieler MENHIR-Freunde teile ich sicherlich nicht, aber atmosphärisch ist den Thüringern sicherlich ein echt schönes Scheibchen gelungen, dessen Wirkung die schicke Digi-CD-Aufmachung (mit Übersetzung) und netten Bildern verstärkt. "Die Veränderung ist eine Kraft die viel bewegt, doch in der Beständigkeit erreichen wir wahre Größe! Ziu sieg!" steht dort zu lesen. Die irgendwie reichlich plumpe Naturverbundenheit, die sich in Bildern von "Blockhütten", in Texten vom Korn-Mahlen, Wassser schöpfen und anderen ach so romantischen Tätigkeiten der Altvorderen äußert, ist genauso an der Peinlichkeitsgrenze (zumindest aber sehr Klischee-lastig) wie die fortwährende Inneren-Metzelei von Death-Metal-Kapellen oder das "frost-bitten-darkness" Gehabe der Schwarzwurzel-Kollegen. Was bleibt, ist eine fast bedächtige, traurige und eher folkig gehaltene - und dadurch recht angenehme - Scheibe, die besser ist, als viele aus dem "Pagan"-Genre - aber das "Hildebrandslied" ist eben noch lange keine Sensation. Ist das traurig?

Hildebrandslied


Cover - Hildebrandslied Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 41:34 ()
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Orthodoxyn

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Wie Sperma-Freund Heitmann im Vorgänger-Review bereits verlauten ließ, mischen die Franzosen Death- und Black-Metal in ziemlich wirrer Form. Leider haben die Herrschaften trotz jeder Menge Erfahrung immer noch keinen konsequenten Stil gefunden - es liegt also Verdacht nah, dass die Band ihre Musik genau so machen will, wie sie’s macht. Und zwar kloppen die Hexagonier kompromisslos hart durch die Gegend, vor allem, wenn’s Schlagzeug so richtig Tempo aufnimmt, wird’s anstrengend bis nervig. Dann wird gebreakt, geblastet, gefrickelt, gebollert, Tempo gewechselt, dass es eine wahre Pracht ist. Aber es bleibt eben auch allerhand auf der Strecke: So was wie Eingängigkeit, Melodie, Struktur, Groove, Wiederkennungswert, Charme und so weiter. Irgendwie passt sogar das Cover zur kompetenten Mittelmäßigkeit der südwestlichen Nachbarn. Ganz grau ist es gehalten und das Schwarz in Bild und Schrift setzt sich kaum ab… ARKHON INFAUSTUS bleibt seinem Image als graue Maus also auch mit "Orthodoxyn" treu - obwohl die Musiker einiges können…

Orthodoxyn


Cover - Orthodoxyn Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 48:59 ()
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