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Under The Boards

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SAVES THE DAY haben in den zehn Jahren ihrer Existenz Einiges durchgemacht, was sich durchaus in den jeweiligen Alben spiegelt. "Under The Boards" zeigt die Band dezent positiv gestimmt, auf der Suche nach dem großen Alternative-Hit, mit dem sie in Indie-Discos die ganz große Nummer wird. Mit Punkrock oder auch nur Emocore haben die dreizehn Tracks nicht mehr viel zu tun, selbst das Alternative-Label ist bei einigen der poppigeren Songs schon arg strapaziert ("Bye Bye Baby"). Die Gitarren sind soft und trauen sich nur selten mal so richtig zu schrammeln und zu braten. Der nasale Gesang bleibt dadurch markanter, wird Neueinsteiger in den SAVES THE DAY-Sound aber vor eine Gewöhnungsphase stellen. Das große Manko an "Under The Boards" ist das Fehlen des gesuchten Hits - einige Songs sind passable Indie-Nummern, die bei quasi-alternativen Hörerschichten gut ankommen werden, aber noch nicht die ganz große Nummer sind. So bleibt abzuwarten, wieviel Erfolg die mittlerweile zur Hälfte aus GLASSJAW-Mitgliedern bestehende Combo mit dieser Scheibe haben wird. Vielleicht hat Drummer Pete mit dem Einstieg bei THE OFFSPRING auf das bessere Pferd gesetzt, wer weiß?

Under The Boards


Cover - Under The Boards Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 37:37 ()
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Legacy

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BARCLAY JAMES HARVEST sind Dinosaurier der Siebziger – im Original ausgestorben und mittlerweile in zwei Formationen als lebende Ikone einer Generation Live unterwegs. Die einen unter dem Banner von Les Holroyd ursprünglicher Bassist und Sänger von BJH), die anderen mit JOHN LEES (Gitarre) und Woolly Wolstenhome (Keyboard). Letztere (mittlerweile 60 Jahre alt) legen mit „Legacy“ eine Live CD/DVD vor, in welchen gekonnt und mit reichlich Feeling routinierte Musiker die alten Hymnen Live präsentieren. Wobei der Gesang manchesmal ("The Iron Maiden")bei atmosphärischen Parts teilweise Ähnlichkeiten mit MARILLION offenbart und auch die latente progressive Schule der Siebziger durchschimmert. Aufgenommen wurde das ganze am 5. Novmeber 2006 im Londoner „The Shepard’s Bus Empire“. Mit „Child Of The Universe“, dem klasse „Mockingbird” und dem unvermeidlichen „Hymn” gibt es altbekannte Bandklassiker – aber mit „The Great 1974 Mining Desaster“ und dem überlangen Doppel „The Poet / After The Day” auch seltenes Futter für die Fans. Dazu uraltes uns selten gehörtes wie „The Iron Maiden“ und „Poor Wages“. Natürlich bleiben auch hier nicht alle Fanwünsche erfüllt – nicht nur „Life Is For Living“ und natürlich „Victim Of Circumstances“ wird vermisst - aber es verwundert nicht, dass die meisten der gespielten Songs auch aus der Feder von JOHN LEES stammen. Aber hier hat wohl jeder seine eigenen Lieblingssongs. JOHN LEES’ BARCLAY JAMES HARVEST bedient deutlich die Ü40 oder jene, die mal wissen wollen, wie entspannter, durchgehend langsamer Mainstream Rock in den verkifften Siebziger klang. Melodiös, ruhig und zum kuscheln besten geeignet – in erster Linie für Fans, aber nicht nur.



Tracklisting:

01 Valhalla

02 For No One

03 Child Of The Universe

04 The Iron Maiden

05 The Great 1974 Mining Desaster

06 Poor Man's Moody Blues

07 Suicide

08 Medicine Man

09 In Search Of England

10 Poor Wages

11 Mockingbird

12 The Poet / After The Day

13 Hymn



Das Ganze gibt es auch als DVD mit ein paar Songs mehr und einigem Bonusmaterial (Backstage, Aufnahmen der britischen BJH-Convention).

Legacy


Cover - Legacy Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 77:41 ()
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Alpha

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Auch mit "Alpha" werden SEVENDUST wohl nicht den großen Durchbruch schaffen - in Europa sind sie unverdientermaßen ehe nur einem eingeweihtem Fankreis richtig bekannt (was alleine schon daran abzulesen ist, dass vorliegendes Album in den Staaten schon seit dem Frühjahr zu haben ist). SEVENDUST agieren auf ihrem 6. Longplayer nämlich härter, aggressiver und oft weniger eingängig als in der Vergangenheit. Ob als Rückbesinnung auf die ersten Alben angedacht oder logische Fortentwicklung durch den Ausstieg des bisherigen Hauptsongwriters Clint Lowery kann dabei gerne unter den Fans kontrovers diskutiert werden. Fakt ist: SEVENDUST haben eine stark groovende Scheibe am Start, deren riffbetonte Härte herrlich den emotionalen und weiterhin schnell im Ohr bleibenden Gesang von Lajon Witherspoon kontrastiert. Songs wie das hitverdächtigen "Clueless" oder der Single "Driven" zeigen dies auf extrem hohem Niveau und sind der Grundstein eines Albums, welches hoffentlich 2008 eine größere Anhängerschaft zu überzeugen weiß. Mit dem überlangen und überragenden "Burn" betreten SEVENDUST sogar Neuland - modern und progressiv, sanft und heftig zugleich, gegen Ende gar pianoschwanger, lotet die Band neue Strukturen aus. Der das reguläre Album abschließende Aggrobolzen "Alpha" setzt dem dann allen noch mal mit voller Wucht die Krone auf. Härter, musikalisch gar experimenteller ausgefallen, manchesmal an die Überflieger von DISTURBED erinnernd, sollten in "Alpha" nicht nur Fans der Band, sondern auch alle Freunde heftigerer Alternative/ Nu-Metal-Klänge ruhig mal intensivst reinschnuppern.

Alpha


Cover - Alpha Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 58:36 ()
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Ire Works

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Einleitungen für das dritte Album einer Band zu schreiben ist einfach, es muss nur die Phrase "Make it or break it" auftauchen und fertig. Eckdaten sind in diesem Fall THE DILLINGER ESCAPE PLAN, "Ire Works" und Line-Up-Wechsel (Chris Pennie verließ die Band vor den Aufnahmen der Scheibe; zwei neue Leute kamen in die Band). Naja, die Band war ja nie sonderlich stabil, von daher dürften sich die Auswirkungen der erneuten Wechsel auf das Songwriting in Grenzen gehalten haben. Ein erster Durchlauf bestätigt diesen Eindruck, die dreizehn Tracks sind die gewohnt nervenzerfetzende Mathcore-Dröhung. Aber natürlich braucht die Scheibe mehr als einen Durchgang, um sein volles Potential zu entfalten - oder das Gehirn des Hörers weichzukochen. Mehr und mehr zeigt sich, dass THE DILLINGER ESCAPE PLAN nicht weiter auf krasse Wechsel zwischen brutalen Frickelparts und eingängigen, beinahe poppigen, Parts setzen, sondern dieses Wechselspiel innerhalb einzelner Songs ("Black Bubblegum"). Klar gibt es auch gewohnt abgedrehten Kopfschmerz-Kram wie "Nong Eye Gong" oder das passend betitelte "Party Smasher", da lacht das Fanherz. Mike Patton, der die Band bekanntlich liebt, wird in einigen Tracks gewürdigt, ebenso wie Industrial-Töne, Thrash Metal und sogar Alternative. THE DILLINGER ESCAPE PLAN bedienen sich schamlos in allen Genres und zaubern sowohl Schädelspalter als auch (überraschend) sanfte Töne, die jeden Fan begeistern werden können. Neueinsteiger werden ihre Zeit brauchen um mit dem komplexen Sound zurechtzukommen, aber "Ire Works" ist den Aufwand wert. Album Nummer 3 - make it or break it? Make it, ganz klar!

Ire Works


Cover - Ire Works Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 38:43 ()
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Death Is This Communion

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Zugegeben: Was die drei Kalifornier mit ihrem neuen und vierten Album abliefern, ist nicht von schlechten Eltern. Die Mischung aus Thrash `n Roll und Stoner fräst sich bedrohlich in die Gehörgänge. Einflüsse von SLAYER, MOTÖRHEAD und BLACK SABBATH sind nicht von der Hand zu weisen. Und trotzdem: Schon nach kurzer Zeit nervt die Scheibe kolossal. Das liegt zum einen an der stumpfen Produktion, die wahrscheinlich genauso gewollt ist - was sie aber kein Stück besser macht - und an Matt Pike’s lahmem Brüllgesang, zum anderen aber auch an den uninspirierten und eintönigen Songs. Den Fans wird’s vermutlich gefallen, ich find’s, zumindest auf Dauer, ziemlich dröge.

Death Is This Communion


Cover - Death Is This Communion Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 56:46 ()
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Vertrieb:
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The Alchemy Index Vols. I+II

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THRICE gingen von jeher ihren eigenen Weg, um Branchengesetze scherten sich die Amerikaner nie, ebensowenig um Erwartungshaltungen. So überrascht ihr Plan, zwei Doppelalben zu veröffentlichen nur bedingt. "The Alchemy Index" ist der Titel der Packen, der sich thematisch mit den Elementen beschäftigt. Feuer und Wasser machen den Anfang in "Vols. I+II", verpackt im schicken Digipack. Schnell wird klar, dass die Zeiten konventioneller Songstrukturen vorbei sind, stattdessen lassen sich THRICE weitgehend treiben und ergehen sich in atmosphärisch dichten Songs, die eher an RADIOHEAD und Akustik-OPETH als an IrgendwasCore erinnern. "Fire" ist dabei unberechenbarer und aggressiver ausgefallen, eine akustische Vertonung eines brodelnden Vulkans, passend zum Thema. "Water" ist sphärig, veträumt, stellenweise sogar zart und zerbrechlich. Eines ist beiden Alben gemeinsam: sie erfordern Zeit und Hingabe vom Hörer, um ihr volles Potential zu begreifen. Und wer beim Namen THRICE noch immer auf eine Rückkehr zu alten Zeit hofft, ist auf den Holzweg - die Band hat eine Kursänderung vorgenommen, mit der nicht jeder alte Hase glücklich werden wird, aber der gleichzeitig vielen neuen Hörern Zugang zu einer der kreativsten Bands der Gegenwart ermöglichen wird. "Fire" und "Water" bieten großartige emotionale Musik, die fesselt. Bleibt nur zu hoffen, dass THRICE bei "Air" und "Earth" das Niveau halten können. Bis dahin wird mit diesem Doppelalbum geträumt.

The Alchemy Index Vols. I+II


Cover - The Alchemy Index Vols. I+II Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 49:17 ()
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Ornament

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Nicht ganz so bekannt, dafür qualitativ hochklassig: Die Müncher Folk Formation FAUN hat sich einen Namen in der Szene erspielt - nicht zuletzt durch gute Liveauftritte. Zeit also für eine DVD die genau das dokumentiert. Als zentralen Kern wartet "Ornament" mit einem Mitschnitt von ihrer letzten "Totem Tour" auf, aufgenommen in der Heimatstadt München. Das Bild ist gut, die Schnitte angenehm ruhig und zerstören nicht den oft eher mysthischen als wild-mittelalterlichen Charakter FAUNs. Ich persönlich kann mit langen Ansprachen zwischen den Songs nicht anfangen und fühle mich durch ihren Frontmann Oliver und dessen Worte eher unnötig abgelenkt - spätestens beim zweiten Sehen einer DVD will ich doch ohnehin nur noch die Musik hören. Sehr schön für die Augen sind ihre beiden weiblichen Bandmitglieder - gerade Fiona in weißem Kleid und mit weißem Dudelsack wirkt mit dem martialischen Instrument wie ein wilder Engel. Es stellt sich aber leider die Frage, warum der Auftritt mit deutlich einer Stunde und nur acht Songs derart kurz ausgefallen ist. Nochmals deutlich kürzer ist ein "Paganfolk Special" mit den Niederländern OMNIA geraten - nicht die erste Kollaboration der Beiden und musikalisch sicher ein interessanter Partner auf der Bühne, ist die Sound- und Bildqualität leider deutlich schlechter, so dass nur Fans diesen Moment zu würdigen wissen werden. Neben Galerie und einem Portrait der Protagonisten finden sich unplugged Versionen einiger Songs ihres "Totem" Albums in gewöhnungsbedürftiger Umgebung. So sympathisch FAUN sein mögen, mir ist das kurze Konzert - als den Teil den man sich häufiger angucken könnte - zu wenig.

Ornament


Cover - Ornament Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks:
Länge: 210:0 ()
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Letters To A Stranger

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Anders als bei L'ÂME IMMORTELLE nicht in Lack sondern in barocken Kleidern, per Photoshop weichgezeichnet und mit Pastelltönen versehen: Sonja Kraushofer lebt ihre ruhige Seite bei PERSEPHONE aus. Mit einem Text über Liebe und Träume eröffnet sie mit dem gleichnamigen Titelsong ihr nunmehr viertes Album "Letters To A Stranger". Die meisten ihrer Songs sind ruhig, nachdenklich und bedacht. Untermalt oftmals nur von Cello und Klavier und manchmal mit kammerorchestraler Begleitung und zurückhaltenden Percussions. Kraushofers Gesang wirkt bisweilen kindlich, immer aber glasklar ohne opernhafte Arien zu trällern. Hochdramatisch dann der Tango von "Mean", inklusive mich an französische, rotweingeschwängerte Altstädte erinnernde Zieharmonika und musicalhafter Ausschweifungen - ein Highlight des Albums. Ein Highlight in einem musikalisch anspruchsvollen und sicherlich abwechslungsreichen Album (man nehme das irre "Wishful" oder das angedeutet rockige "Merciless) , dessen weichgezeichntes Coverartwork aber oft auch für die Musik spricht. Und das wird sicherlich nicht für jedermann etwas sein, denn "Letters To A Stranger" hypnotisiert bis zum Schließen der Augen. Schöne Neoklassik im Gotengewand, für jedes Metalklientel viel zu weich und wer Kraushofer sonst nur von L'ÂME IMMORTELLE kennt wird vom völlige Fehlen von Elektronik erstaunt sein. Wer jedoch PERSEPHONE kennt und mag, wird vom intensiven "Letters To A Stranger" sicherlich nicht enttäuscht.

Letters To A Stranger


Cover - Letters To A Stranger Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 50:25 ()
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... And The Lipstick Traces

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Dieses Postfach ist definitive kein toter Briefkasten. Die Franzosen verwenden Blasinstrumente, sind aber dennoch weit von diesem verzweifelten Gute-Laune-Ska der Marke "One Step Beyond" entfernt. Kein Wunder, denn trotz aller Blaserei steht hier der gute alte Punkrock im Vordergrund, schon schön rot und damit engagiert und ein wenig politisch. Und dabei grüßen sie nicht nur Vorzeigelinke und klagen Gesellschaft, Medien, ja die ganze Welt an, sondern tolerieren auch ausdrücklich das Verbreiten ihre Musik, auf vermeintlich illegalen Wegen (Brennen, herunterladen und so weiter). Dabei loht es sich durchaus, ein paar Euro in die Band aus Nancy zu investieren. Denn die Jungs haben beinahe hektischen Groove und jede Menge Energie, bringen einige unglaubliche Melodien, die auch Bad Religion/ nicht schlecht zu Gesicht stünden, hervor. Die gesamte Scheibe hat enormen Dampf, hält sich im UpTempo-Bereich auf, macht Spaß und Laune, trotz einiger vielleicht zu hektischer Momente. Live bestimmt ein Hammer. Schmankerl für Experten: "Big D And The Kids Table"-Sänger Dave Mc Wane gastiert auf "Music Has Taken A Backseat To Haircuts" - nicht, dass es Postmann Seb nötig mit seiner charismatisch-rauen Stimme nötig hätte, sich prominente Verstärkung zu holen. In diesem Sinne: Lasst die Jungs ruhig zweimal klingeln.

... And The Lipstick Traces


Cover - ... And The Lipstick Traces Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 35:34 ()
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Telemission

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Ob Ozzy, Tommy und Co. eine Ahnung hatte, was für eine Welle sie lostreten werden? Immer wieder finden sich Musiker zusammen, um von BLACK SABBATH inspirierte Rocksongs zu schreiben, auch anno 2007 gab es in der Ecke einige Newcomer zu verzeichnen. "Telemission" ist der Beitrag von THE DURANGO RIOT, die mit den elf Tracks durchaus überzeugen können. Neben den genannten Urvätern des Genres müssen MONSTER MAGNET, KYUSS und FU MANCHU als Vergleich herhalten, angereichert um knackige Riffs ("We’ve Planted"). Daneben haben sich die Mucker bei einigen Songs Saxophon und Mundharmonika umgeschnallt, was ihrem Sound würzt und von ähnlich gelagerten Bands abhebt. Gute Songs, die Arsch treten und knackig rocken, sind die Hauptsache bei so einer Platte - die gibt es auf "Telemission" zuhauf. Zwar noch nicht so legendär wie KYUSS-Sachen, aber auf dem richtigen Weg und deutlich besser als so mancher Konkurrent. Die Produktion passt zudem wie Arsch auf Eimer; alles in Butter also. "Telemission" bringt den Sommer in die Bude!

Telemission


Cover - Telemission Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 46:39 ()
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