New Metal ist schon eine merkwürdige Bezeichnung, so ausgenudelt wie das Genre mittlerweile ist. Und neu ist da schon lange nichts mehr. TENSIDE haben sich davon abschrecken lassen und einfach munter losgelegt, ohne sich um Vergangenes oder Kommenden Gedanken zu machen. "My Personal War" als Ergebnis ist eine kleine Zeitreise in die seligen Glanztage von KORN, LIMP BIZKIT und wie sie alle heißen. "World Of Misery" ist, trotz des unpassenden Titels, der perfekte Beweis und ein heißer Kandidate für jeden Club-Sampler, so viel Groove, Gefühl und Gitarren kann kaum jemand widerstehen, der in Zappelbuden auf der Tanzfläche zu finden ist. "Wanne Be Alone?" klingt vorher dermaßen nach LIMP BIZKIT, dass Sänger Daniel die Fred Durst-Gedächtnis-Cap am Band verliehen wird. Immerhin bringt das folgende "You Get What You Deserve" einen deutlich härteren Einschlag mit und brettert anständig aus den Boxen. Das soll jetzt aber nicht negativ klingen, denn TENSIDE haben eine ziemlich gute New Metal-Scheibe aus dem Hut gezaubert, die mit einem arschgeilen Sound ausgestattet wurde und ein Dutzend abwechslungsreicher Songs hat, die jedem Kind der Neunziger vor Verzückung (oder aus einem Nostalgie-Flashback heraus) die Tränen in die Augen treiben wird. Nur neu ist daran nichts, aber das hatten wir ja schon.
CAPTAIN MURPHY kommen aus Stockholm und gehören zu jenem wohl unerschöpflichen Reservoir nordischer Bands welche zur Zeit mit Rock´n´Roll unterschiedlichster Prägung und Retroscheiben den Markt überschwemmen. Dabei wird, das vorneweg, auch "Human Cannonball" nur für eine begrenzte Fanschar relevant sein. Zwar eröffnete das Quartett in ihrer schwedischen Heimat schon für Rotz´n´Roll Größen wie den Hellacopters, Gluecifer und den Backyard Babies, wer jetzt aber entsprechende Mucke erwartet, wird erst mal enttäuscht werden. CAPTAIN MURPHY liegen nämlich irgendwo zwischen Bands wie Cream und den Beatles (und einen kleinen Schuss Stones). Durch und durch Retro - und das nicht nur mit Cover, Songs und Look, sondern bis hin zu einem etwas altertümlichen Sound. Neben den Standardingredienzien des Retro kommen noch Saxophon (wie auch bei den beiden besten Songs "I Belong To The Girls" und "Lost Little Chrissi") und ein paar verspielte Elemente hinzu, dann zwischendurch mal was partytaugliches und dazu noch die obligatorischen Ballade ("Space Is A Cold And Lonely Place", auch gelungen). Auffällig, CAPTAIN MURPHY hat dann seine stärksten Momente, wenn sie einen leicht Pop angehauchten Psychedelic-Touch in die Kompositionen legen (wie bei den o.g. Songs, oder auch "Stuzie"). Live dürfte das Ganze mit einer entsprechenden PA sicher ganz gut kommen, aus der Konserve ist es mit der Zeit schon ein wenig ermüdend. Und die Sache mit dem Hidden-Track, auch wenn der ganz locker daherkommt, hat ja nun mittlerweile einen echten Bart. Wohl nur für jene, die wirklich tief in den 70ern sind, eine runde Sache.
Kaum treffender als mit "Noir" lässt sich ein Werk wie dieses betiteln. CALLISTO geben sich auf ihre Art und Weise der finnischen Neigung zur Depression hin und auf ihrem Zweitling dieser Ausdruck gegeben. Untypische Instrumente wie das Saxophon bei "Wormwood" fügen sich gut in den harmonischen Sound ein, der die Scheibe wie aus einem Guss wirken lässt und profane Dinge wie Songgrenzen ad acta legt. Metal flows, sozusagen, wenn auch Genre-typisch langsam und zäh, so wie langsam erkaltende Lava. CALLISTO erreichen zwar noch nicht die atmosphärische Dichte wie CULT OF LUNA oder NEUROSIS, sind aber auf dem besten Wege zu den Genreführern aufzuschließen. Besonders der zerbrechliche Gesang (im Kontrast zu den Growls) ist erste Sahne und eng in die Songsstrukturen gewoben. Für dunkle Tage genau die richtige Platte, so soll das sein.
Mensch, endlich kommt mal eine fähige Band aus dieser modernen (Rock) Welle hoch, eine die so richtig Eier in der Hose hat: LOSTALONE, diesen Namen sollte man sich schon mal gut vormerken. Auf ihrer aktuellen 4-Track Maxi "Unleash the Sands of all Time" haut uns dieser Dreier gleich vier satte (Brit) Rocknummern, bestehend aus einem Konglomerat aus Alternative, energetischem Rock sowie satten Gitarrenbreitseiten in bestem Metalriffing um die Ohren, die sich gewaschen haben. Jeden nur einigermaßen auf Rockmusik abfahrenden Musikfreund sollte diese Band begeistern. Packende Hooks mit fetten Gitarren, bratendem Bass und vier potentielle Hitsingles - ich bin schon sehr gespannt auf das kommende Album. Wenn dies nur annähernd diese hohe Qualität halten kann, dann steht uns hier die nächste große Superband ins Haus. Allein die packende Hymne "Blood Is Sharp" lässt einen einfach nicht still stehen, das ist ein todsicherer Clubhit. Aber auch ein zunächst eher emotional geprägten Track wie "Execute" mit diesem furiosen Finale sowie peitschendem Schlagzeug hat einfach das gewisse Etwas. Als Abwechslung zu dem ganzen hochgehypten Zeug der letzten Jahre endlich mal ne Band mit richtig Substanz bzw. Schmackes, will sagen vor allem mit etwas härterer Ausprägung, hier gibt es nicht zum x-ten Mal die oft gehörten typischen Punkwurzeln kombiniert mit gefälliger Einheitspop-Weichspülflairattitüde zu hören. Im direkten Vergleich zur aktuellen CD von LAPKO (vielerorts sehr gelobt - für mich der absolute Megaflop) bieten LOSTALONE sowohl inhaltlich als auch musikalisch einfach viel, viel mehr als dieser pseudoflirrende, nichtssagende theatralischen Getue versehene "Rock" der Finnen. Auch die in diesem Zusammenhang hochgelobten aber viel zu schnell hochgepuschten Kollegen von der Insel wie FRANZ FERDINAND oder die ARCTIC MONKEYS stinken gegen diese Kapelle ziemlich ab. Gebt lieber diesem britischen Trio eine Chance, sie klingen tatsächlich frech, frisch kommen nahezu klischeefrei rüber und überzeugen schlichtweg mit kernigen sowie eingängigen Songs. Wer auf solche Hochkaräter wie MUSE oder auch PLACEBO abfährt muss hier sowieso blind zuschlagen - LOSTALONE lohnen sich ohne wenn und aber. Wann kommt nochmal das reguläre Album raus?
Gitarrist Kalle Wallner gibt normalerweise den deutschen Pink Floyd-Anhängern RPWL den richtigen Gitarredrive. Mit seinem ersten Solowerk, auf den Namen BLIND EGO getauft, legt Wallner laut eigener Aussage einen emotionalen "Seelenstriptease" aus Wut, Hass und Trauer vor (wofür EGO steht) und das ohne Blick nach Links und Rechts (wofür das vorangestellte BLIND steht). Ganz alleine hat er?s natürlich nicht gemacht. Unter anderem sind dabei John Jowitt (IQ, Jadis) am Bass, Schlagzeuger Tommy Eberhardt und RPWL-Kollege Yogi Lang (übernahm Keyboards und die Produktion in den eigenen Blackfarm-Studios). Auch für die Gesangparts der einzelnen Songs konnte Kalle Wallner hochkarätige Unterstützung gewinnen, welche BLIND EGO einen internationalen Anstrich verpassten, als da wären: John Mitchell (Kino, It Bites, Arena), Paul Wrightson (ex-Arena), Mischa Schleypen und Clive Nolan (Arena, Pendragon). Mit dem Rocksong "Obsession" und dem zugleich hymnisch und unaufgeregten "Moon And Sun" eröffnet "Mirror" mehr als nur solide. Mit dem nachfolgendem "Break You" ist BLIND EGO ein Ohrwurm gelungen, welcher rockt und echte Hitqualitäten offenbart - ein Song für die Repeat-Taste, ebenso wie die Ballade "Black Despair", welche Melancholie pur bietet und Gitarrist Wallner dabei von seiner besten und gefühlvollsten Seite zeigt. In "Open Sore" geht es dann mal etwas heftiger zur Sache - das Instrumentalteil erinnert allerdings schon an Soloausflüge amerikanischer Rockgitarristen. Das Titelstück "Mirror" kann eine gewisse Marillion-Affinität nicht verleugnen - auch des Gesangs und der Keyboards wegen und das über 8-minütige "Don´t Ask Me Why" kommt als RPWL meets Arena daher. Mit dem leicht alternativ angehauchtem melodischen "Moorland" und dem keyboardlastigeren Floydschen Longtrack "Forbidden To Remain" endet BLIND EGOs Debüt stark. Zum Abschluss gibt es mit Artist Manqué ein neu arrangiertes Stück der RPWL-Vorgänger Band VIOLET DISTRICT - interessant was Mr. Wallner & Co. schon damals auf dem Kasten hatte. Ein gelungenes Album zwischen Rock und Prog - gelungene Gitarrenarbeit, klasse Produktion, eingängige Songs. 2007 fängt nicht übel an für den geneigten Proggie.
Das italienische Trio mit dem schottischen Sänger nennt sich THE HORMONAUTS, das mittlerweile vierte Album heißt "Hormonized" und ihren Stil nennen die drei "Hormonebilly". Das klingt nach wahren Spaßvögeln und könnte auf eine reine Fun-Band schließen lassen. Das sind die HORMONAUTS zum Glück aber nicht, obwohl sie sich selbst offensichtlich nicht allzu ernst nehmen und durchaus viel Spaß dabei zu haben scheinen. Der gemeinsame Nenner ihres Sounds ist Rockabilly, der mal dreckig und rock ´n rollig wie im Opener "Lucky Toy" klingt, mal swingend wie in "Swimming Pool" und mal surfig wie in "Hatuey". Aber auch vor genrefremden Stilen machen die Jungs nicht halt. So ist ausgerechnet der Titelsong ein fetter Dub-Track, die Strophe von "Bunole Of Fun" wird als Latin gespielt und "Top Of The World" ist grader, melodischer Rock. Und dann ist da auch noch dieses geniale, treibende "My Sharona"-Cover, bei dem ein bratiges Baritonsaxophon im Hintergrund den Bass mitspielt. Trotzdem gelingt es dem Trio, einen einheitlichen Sound durchzuziehen und dabei auch noch hervorragende Songs abzuliefern, die direkt ins Ohr gehen und an jeder Ecke Überraschungen bieten. Das liegt sicherlich auch an den spielerischen Fähigkeiten der drei Vollblut-Musiker, die alle schon seit vielen Jahren im Rock ´n Roll- und Punkrock-Geschäft unterwegs sind. Sasso Battaglias Kontrabass groovt und klackert ohne Ende, Mat "Pinna" de Pauls Drums swingen und treiben unerbittlich, und über allem liegen die Stimme und Gitarre von Andy Macfarlane, dessen Gesang und vor allem Sound und Stil an den großen Brian Setzer erinnern lassen. Hier haben sich drei Ausnahmemusiker gefunden, die mit Witz und schier unendlichem Ideen-Reichtum ihren musikalischen Vorlieben frönen und den Spaß, den sie selbst dabei haben, ungefiltert transportieren. Ein geniales Album, das von Anfang bis Ende begeistert. Mehr davon!
Ein ruhiger, sphärischer Beginn und dann - bumm! Die ersten Töne von "Cocoon" kommen unerwartet brachial aus den Boxen, neben der Gitarrenwand brüllt sich der Sänger seinen Weltschmerz und seine Wut weg. Genauso unerwartet wie der Beginn ist der nachfolgende Part, in dem auf einmal melodisch gesungen wird, die Gitarrenwand zurückgenommen und stattdessen eine ruhige, melancholische Atmosphäre geschaffen wird. Man sieht, TRANSMISSION0 gehen beim Songaufbau nicht gradlinig vor, sondern bevorzugen die gleichen verworrenen Wege, auf den schon NEUROSIS und CULT OF LUNA gewandelt sind. Ob das TODAY IS THE DAY-Ikone Steve Austin bewogen hat, bei "Token" mitzuwirken? Man weiß es nicht, nachvollziehbar wäre es angesichts der Klasse von "Memory Of A Dream" allemal. Denn was die Holländer hier über mehr als eine Stunde aufbauen, hat Hand und Fuß - und viel wichtiger noch: hat Atmosphäre. Auch wenn dieser Winter zu warm ist, sind die Tage immer noch dunkel und die Laune gedrückt. Für solche Momente ist Postcore der ideale Soundtrack, jedenfalls wenn man sich der dunklen Stimmung ganz hingeben möchte. So vielschichtig wie "Memory Of A Dream" ist, kann man sich damit den Winter über locker beschäftigen. Großes Kopfkino, das fast in die Königsklasse des Genres vorstößt!
Im Vorprogramm einiger größerer Bands haben es BREED77 stets geschafft, ihre Hörerschaft zu erweitern. Das sympathische Auftreten der Jungs aus Gibraltar und ihr moderner Flamenco-geschwängerter Metal vereinen die Gemüter auf eine erstaunlich effektive Art. Als Schatten über ihnen schwebt seit jeher eine musikalische Nähe zu den übermächtigen SYSTEM OF DOWN. Insbesondere Gesang des BREED77 Fronters Isola erinnert stellenweise an den nasal quäkenden Serj Tankian. Der Unterschied manifestiert sich aber im Gesamtbild, denn BREED77 fordern den Hörer weit wenigen als die Amerikaner. Der schöne Opener steckt das Revier von BREED 77 ab: Flamencogitarren, spanischer Text und neben fetten Drums dezent eingestreute Claps. Bei allen Ideen: Die Melodie steht beim interessanten Opener "Petroleum (You Will Be King)" im Vordergrund. BREED77 können aber auch deutlich düsterer, bei "Empty Words" schimmert gar eine gute Portion Nachdenklichkeit durch. Wirklich wütend tönen die Gitarren bei Ihnen nie und auch wenn einige der spanisch bis orientalisch tönenden Parts durchaus einen Hang dazu hätten: Kitsch ist ihnen fremd. Das mit wunderschönem Gesang versehene "Look At Me Now" gewinnt nicht nur durch die beinahe zelebrierte Unfähigkeit des Sängers den höchsten Ton zu treffen. Es ist oft mehr Rock als Metal was die Wahl-Londoner an den Hörer bringen. Etwas zurück bleibt trotz tiefer Streicherbegleitung das einfache "So You Know". Das krasse Gegenteil ist der abschließende Kinderchor bei "Tears", der als Gänsehautgarant ein tolles Album beendet.
HARMS WAY generierten sich in 2004 aus den ehemaligen Terra Firma und übernahmen deren letzten Albumtitel kurzerhand als Bandname. Das schwedische Quartett um Gitarrist Freddie und Sänger/Bassist Dim legt nun mit "Oxytocin" ihr Debüt vor, welches schön stonermäßig fett rüber kommt, so dass Songs wie der instrumentale "Tsunami", der fetzige Opener "As Time Goes By", das auch mal phasenweise in ruhigerem Fahrwasser daherkommende "Million Ways" und der Melodiekracher "9 Out Of 10" mit kräftig Groove aus den Boxen wabern. Die beiden HARMS WAY Gitarristen lassen auch Solo nichts anbrennen und gesanglich liegt auf "Oxytocin" auch alles im grünen, sprich rauchigen und whiskeytrinkenden Bereich. Genregrößen wie Kyuss, Fu Manchu & Co. werden zwar deutlich verfehlt - HARMS WAY agieren über weite Teile auch deutlich metalischer als die Wüstenkings und lassen eine Affinität zu Monster Magnet durchscheinen - aber die Nordeuropäer haben mit ihrem Debüt "Oxytocin" ein ausbaufähiges Werk vorgelegt, das Stonerfreaks durchaus mal anchecken sollten.
Wer es noch nicht ganz mitbekommen haben sollte, dem sei hier nochmal deutlich gesagt - die Haarspray-Glanzlackzeiten bei EUROPE sind (nicht nur äußerlich) längst vorbei. Die konsequente Weiterentwicklung von einer der erfolgreichsten AOR (Teenie) Bands der 80er Jahre zu einer soliden Rockband mit modernen Ansprüchen ist den Schweden mit dem aktuellen "Secret Society" Album eindrucksvoll geglückt. Dieses zweite Werk nach dem erfolgreichen 2004’er Comebackalbum "Start From The Dark" ist sogar noch eine ganze Schippe druckvoller mit mehr fesselnder Dynamik und auch vom Niveau insgesamt noch eine Kante besser als der Vorgänger ausgefallen, die Hooks sind ebenfalls prägnanter. Die Band scheint sich, wahrscheinlich auch durch die zahlreichen und nur positiv gewerteten Festivalauftritte, äußerst gefestigt zu haben und tritt so jetzt selbstbewußt mit breiter Brust erneut vor die Fans. Auch ein stimmiges Coverartwork (sicher das beste der Bandkarriere) trägt mit zum positiven Erscheinungsbild bei. Noch wichtiger sind natürlich die musikalischen Inhalte, da geht nicht mehr ganz so düster wie beim Vorgänger zu. Trotzdem dominieren noch eher in Moll gehaltene Tonarten mit relativ tiefen Gitarrenriffs, die Keys sind meist völlig in den Hintergrund gerutscht, die Scheibe besticht durch einen rauh-erdigen Rocksound mit fließenden Tendenzen zu heftigeren Melodic Metal Geschichten. Jawohl, die Jungs um Joey Tempest (den man an manchen Stellen fast nicht erkennt, da er manchmal relativ tief singt oder die Stimme noch künstlich verfremdet wurde) lassen es ordentlich laufen und nach dem zunächst etwas untypisch leicht verworren anmutenden Titeltrack folgen Track auf Track mit viel Biss, klasse heavy Gitarren und trotzdem stets griffigen Melodien, die sich aber weit weg von den ehemals hochpolierten Refrainkaskaden bewegen. Einfach aber effektiv und schnörkellos - die Gitarrenarbeit von Jon Norum ist exzellent geraten, so gut habe ich den Mann noch nie empfunden, seine klassischen Roots, die deutlich hörbar von LED ZEPPELIN oder auch Hendrixschen Klangmustern geprägt sind, kann man sehr gut herauszuhören. Dies verleiht dem Bandsound einen wunderbar organischen Charakter. Mal lässt er die Saiten singen dann geht er wieder stark riffbetont vor, in Verbindung mit dem prägnanten sowie energetischen Bassspiel kommt dies einfach super rüber. Die meisten Songs gehen so richtig ordentlich aufs Tempo, klingen einfach gut und reißen den Hörer mit. Songs wie "Always The Pretenders", "Love Is Not The Enemy" oder auch mein persönlicher Favorit "Brave And Beautiful Soul" (geiles Solo) sind wie geschaffen für die Livebühne. Klar, es gibt auch obligatorische Balladen, herausragend dabei: "Wish I Could Believe". Der Schnulzentouch bei "A Mother´s Son" ist dann doch etwas zu stark ausgeprägt. EUROPE verbreiten mit ihrem klischeefreien modernen Hardrock auf "Secret Society" schlichtweg gute Laune - jetzt sind die Jungs wirklich im neuen Jahrtausend angekommen und unterstreichen ihre Anwärterschaft auf die vorderen Plätze im heutigen Rockzirkus. Alte Fans dürften zwar eher etwas leicht verstört reagieren aber was solls, die Zukunft zählt.