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Numb

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„Numb“ ist das zweite Soloalbum des RPWL-Recken Kalle Wallner – und was in 2007 als Projekt gedacht war, findet nun so seine Fortsetzung. Dabei geht Wallner ein ganzes Stück rockiger, ja ruppiger (man nehme nur „Guilt“) als bei seiner Stammband und seinem Erstling zu Werke – als Gitarrist möchte er sich bei SEINEM Projekt ja wohl auch ein wenig mehr in den Vordergrund spielen - legitim. Oder es liegt daran, das ein Song von SEPELTURA Schlagwerker Iggor Cavalera eingedroschen wurden („Change Reprise“)? Egal! Mit Tracks wie dem einfühlsam und zugleich drängenden bombastischen 10-Minüter „Death“, dem straight-ahead-Track „Seek“ oder dem gitarrendominierten „Torn“ wird richtig gerockt – und die spielerisch-kompositorischen Feinheiten etwas in den Hintergrund gedrückt. Die schöne Rockballade „Leave“ kommt dann noch obendrauf. So mag „Numb“ beim ersten Durchlauf etwas gleichförmig für anspruchsvollere Musikliebhaber erscheinen (die sich ja oft nur selbst so sehen) – ist aber nicht. „Vow“, das abwechslungsreiche „Change“, aber auch das schon benannten überlange „Death“ sollten auch den Die-Hard-RPWL’ern gefallen. Veredelt wird das Album noch dadurch, das für den kompletten Lead-Gesang Paul Wrightson (früher ARENA) verantwortlich zeichnet. Die Überraschung die BLIND EGO mit ihrem Debüt gelungen ist, kann Wallner & Co. zwar nicht wiederholen, aber mit „Numb“ sollte trotz lauterer Töne (die durchaus auf Livekompatibilität außerhalb der reinen Progszene schielen) jedweder Prog-Rockfan etwas anfangen können.

Numb


Cover - Numb Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 68:45 ()
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Ace In The Hole

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Die "DEMONS" (ja, die Anführungszeichen gehören zum Bandnamen) kommen aus Stockholm und tun das, was jede ordentliche schwedische Band tut: dreckigen Garagen-Rock spielen. Und wie jede ordentliche schwedische Garage-Rock-Band klingen sie streckenweise extrem wie die HELLACOPTERS. Diese Aussage alleine wird ihnen aber nicht gerecht, denn die "DEMONS" formierten sich bereits 1995 und trugen zusammen mit den HIVES, TURBONEGRO und eben den HELLACOPTERS maßgeblich zur Schweden-Rock-Welle bei. So zollten ihnen die letzteren dann auch mit einem Cover ihrer ersten Single „Electrocute“ Tribut. Allerdings blieb ihnen der große Wurf bislang verwehrt, und man wünscht sich, dass ihnen dieser mit dem neuen Album „Ace In The Hole“ gelingen möge. Denn hier wird so rotzig und dreckig gerockt, wie man es von den HELLACOPTERS nur aus deren Anfangstagen kennt. Sprich: Bei den "DEMONS" gibt es weniger Glam und dafür mehr Punkrock. Dabei kommen die Songs gleichermaßen eingängig wie vielfältig daher. Größtenteils wird das volle Rock-Brett vom Leder gelassen, zwischendurch wird das Tempo aber auch mal gedrosselt, wie im rock ´n rolligen „(Her Name Was) Tragedy“. Und das mit einer psychedelischen Orgel unterlegte „My Bleeding Heart“ erinnert an 80s Rock im Stile Billy Idols. Durchhänger gibt es keine, sämtliche Songs kicken, und der Sound ist rotzig und absolut authentisch. „Ace In The Hole“ bietet feinsten Rock der alten Schule und ist ein echtes Schmankerl für alle, die die raue Frühphase des Schweden-Rock vermissen.

Ace In The Hole


Cover - Ace In The Hole Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 35:13 ()
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Spoils Of Failure

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BURIED INSIDE hatten es nach „Chronoclast“ nicht eilig und sich schlappe vier Jahre Zeit für „Spoils Of Failure“ genommen. In der Zeit haben sie sich hörbar einen Kopf über ihre Musik gemacht und das Grundtempo gedrosselt, die neuen Songs sind schleppender und noch düsterer ausgefallen als bisher, stellenweise finden sich sogar doomige Riifs („III“). Wer genauer hinhört – und das ist bei der Scheibe ein Muss – wird aber entdecken, dass die Gitarrenarbeit sehr melodisch geworden ist, was einen starken Kontrast zur Grundstimmung ergibt. Zudem schreit Sänger Nicolas immer noch wie ein Wahnsinniger, ohne dabei die Songs kaputtzumachen und mit genügend Variabilität in der Stimme, um nicht auf die Nerven zu gehen. So entsteht eine kraftvolle Scheibe, die sich wie so viele Relapse-Alben einer eindeutigen Zurodnung entzieht und mit wuchtigen Soundwänden, Atmosphäre und Komplexität zu fesseln versteht.

Spoils Of Failure


Cover - Spoils Of Failure Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 54:19 ()
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Still Dangerous - Live At The Tower Theatre Philadelphia 1977

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Die Herren Phil Lynott, Brian Downey, Scott Gorham und Brian Robertson, allesamt unter THIN LIZZY firmiert, galten zu Lebzeiten bereits als Legende, was vor allem bis heute mit dem charismatischen, 1986 verstorbenen Frontmann Lynott verbunden wird. Die 1977 im Tower Theatre Philadelphia mitgeschnittenen 10 Songs zeigen dabei recht deutlich auf warum. Hier ist nämlich nicht die Setlist das Entscheidende, sondern der (im Gegensatz zum ebenfalls essentiellen „Live & Dangerous“) unbearbeitete rohe Originalsound, der die klasse der Band hörbar macht. Von solch eine Performance können viele Bands selbst heutzutage trotz technischer Unterstützung (oder grade deswegen) nur träumen. Demzufolge ist das Teil für Neueinsteiger auf Grund einiger echter Klassiker der Rockgeschichte (man nehme nur „Boys Are Back In Town“ oder „Don't Believe A Word“) ebenso interessant wie für Altfans (denn diese Liveversionen wurden bisher nicht offiziell veröffentlicht). Im einzelnen:



1. Soldier of Fortune

2. Jailbreak

3. Cowboy Song

4. Boys Are Back In Town

5. Dancing In The Moonlight

6. Massacre

7. Opium Trail

8. Don't Believe A Word

9. Baby Drives Me Crazy

10. Me And The Boys


Still Dangerous - Live At The Tower Theatre Philadelphia 1977


Cover - Still Dangerous - Live At The Tower Theatre Philadelphia 1977 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 47:15 ()
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Cosmogenesis

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OBSCURA sind der Beweis, dass harte Arbeit manchmal selbst in der Musikwelt belohnt wird: nicht nur, dass Bandkopf Steffen mit seiner Combo Live für Aufsehen sorgte, auch an der Plattenfront gab mit dem Vertrag bei Relapse Records nur Positives zu vermelden. Da ließen sich selbst die Line-Up-Wechsel verschmerzen, die mit zwei ex-NECROPHAGIST- und einem ex-PESTILENCE-Mann Routiniers in die Band brachten. Das hohe spielerische Niveau zeigen alle Beteiligten dann auch eindrucksvoll in den zehn Songs des Relapse-Einstandes „Cosmogenesis“, da stimmt einfach alles. Und im Gegensatz zu so vielen anderen extremem Death Metal-Bands verstehen es OBSCURA, nicht nur komplexe Parts aneinhänderzuhängen und ihre technischen Fähigkeiten zu demonstrieren, sondern haben richtige Songs geschrieben. Songs, die im Ohr hängen bleiben und sich tatsächlich voneinander unterscheiden. Genau das, was guten technsichen Death Metal ausmacht, der von CYNIC, DEATH und OPETH beeinflusst ist. Als Bonus gibt es noch Gastbeiträge von sich mit Ron Jarzombek (WATCHTOWER, SPASTIC INK, BLOTTED SCIENCE) und Tymon Kruidenier (CYNIC, EXIVIOUS), die OBSCURA damit quasi den Ritterschlag verleihen. „Cosmogenesis“ ist eine durchweg gelungene Scheibe, die Totmetaller und Progressive-Fans gleichermaßen das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen wird.

Cosmogenesis


Cover - Cosmogenesis Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 50:14 ()
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For Drug Crazed Grindfreaks Only (Re-Release)

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BRUTAL TRUTH hatten irgendwann bekanntlich keinen Bock mehr, mittlerweile hat’s die Chaootentruppe aber wieder zusammengebracht – was vor gut zehn Jahren bei den New Yorkern abging, zeigt sich mit dem Re-Release der mittlerweile vergriffenen EP “For Drug Crazed Grindfreaks Only” exemplarisch: mit „Animal Kingdom“ sind die Typen damals quer über den Globus gereist und haben in Neuseeland kurzerhand ein Studio okkupiert, um ein paar Tracks für eine Radio-Show einzuspielen. Die ersten zehn Tracks sind gewohnt gnadenloses Geprügel geworden, das kurz und knackig gehalten ist und eben typischen BRUTAL TRUTH-Stoff bietet. Als Bonus in der Neuauflage gibt es „[Untitled]”, ein mehrere Minuten andauerndes Noise-Stück im wahrsten Sinne des Wortes. Total unlustig für den Hörer, aber hat der Band wohl Spaß bei den Aufnahmen gemacht. Na ja, wird trotzdem ins Rennen um den unnötigsten Bonus-Track ever ganz weit vorne sein. Für BRUTAL TRUTH-Fans, die die EP bisher nicht hatten, ist der Re-Release natürlich eine tolle Sache, wer sich auf das kommende Reunion-Album vorbereiten will, sollte sich besser eines der regulären Alben besorgen.

For Drug Crazed Grindfreaks Only (Re-Release)


Cover - For Drug Crazed Grindfreaks Only (Re-Release) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 21:7 ()
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Winter Hours

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TOMBS entziehen sich jeglicher Kategorisierung, aber das ist bei Relapse-Bands ja nichts Neues. Immerhin gehen die drei New Yorker nachvollziehbar und ziemlich direkt zur Sache, mit vertrackter Kopfschmerzmusik hat „Winter Hours“ nicht viel gemein. Stattdessen finden sich in den Songs Black Metal-Versatzstücke („Golden Eyes“), grindige Parts und viele ruhige Abschnitte, die an noisigen Indierock denken lassen. Klingt wild und braucht entsprechend einige Durchläufe, bis es im Ohr aufgeht. Anfangs sind die Songs einfach nur erschlagend in ihrer Intensität, aber mit jedem Durchlauf entspinnt sich das musikalische Knäuel ein wenig mehr, irgendwann wird sogar der rote Faden sichtbar. Spätestens dann entfaltet „Winter Hours“ seine ganze Magie und wird jeden in den Bann ziehen, der mit noisiger, sperriger Musik eine Liebesbeziehung eingehen kann.

Winter Hours


Cover - Winter Hours Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 40:26 ()
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The Art Of Partying

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MUNICIPAL WASTE haben mit der „Hazardous Mutation” einen echten Überraschungserfolg hingelegt, der die Kapelle aus Richmond rund um den Globus geführt hat – aber das ist bei der Partymucke auch kein Wunder. Dabei schafft die Band den Spagat zwischen augenzwinkerndem Humor und Ernsthaftigkeit, an dem so viele andere scheitern. „The Art Of Partying“ ist dann auch die konsequente Fortführung und nimmt sich selbst nicht ganz ernst, ist aber gleichzeitig eine tiefe Verbeugung und Liebeserklärung an die seligen End-80er, als D.R.I., ANTHRAX und Co. angesagt waren und Metal und Hardcore die ersten Verbindungen eingingen. So sind die Songs in der guten halben Stunde auch erwartet flott, mit griffigen Melodien, genug Zeilen zum Mitgröhlen und vielen vielen Moshparts. Wer sich Zeit nimmt und auf die Feinheiten achtet, wird vom Können der Musiker beeindruckt sein, denn was MUNICIPAL WASTE hier in die kurzen Songs packen, hat es in sich und ist mehr als nur stumpfes Runterzocken simpler Parts. Aber das ist nur das i-Tüpfelchen auf einer Platte, die derbst Laune macht, am Besten mit Freunden, einem Kasten Bier und Reglern auf 11. Party on!

The Art Of Partying


Cover - The Art Of Partying Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 32:8 ()
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Living For Death, Destroying The Rest

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RUMPELSTILTSKIN GRINDER nehmen sich selbst nicht ganz ernst, das macht bereits der Namen klar. Unterstrichen wird der Eindruck vom cheesy Cover und den kultig-peinlichen Songtiteln. Aber genau wie MUNICIPAL WASTE haben RUMPELSTILTSKIN GRINDER mehr zu bieten als nur schnell gespielten Thrash Metal – hier wie dort wird technisch Einiges geboten und wurde viel Ellbogenfett ins Songwriting investiert. Das hat sich ausgezahlt, macht die Scheibe doch von Anfang bis Ende Spaß und bringt die End-80er zurück in die heimische Bude, als ANTHRAX noch richtig groß waren. Und Vorreiter einer Bewegung, die viel zu kurzlebig war. RUMPELSTILTSKIN GRINDER führen den Kampf weiter (pathetisch gesprochen) und drüften mit den zehn erstklassigen Thrashcore-Nummern den ein oder anderen Anhänger gewinnen. Bier kaltstellen, Freunde einladen, Party On!

Living For Death, Destroying The Rest


Cover - Living For Death, Destroying The Rest Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 43:41 ()
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Bridges To Burn

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16 waren auch schon mal aktiver, der Vorgänger von „Bridges To Burn“ hat mittlerweile fünf Jahre auf dem Buckel. Verlernt haben die Brüder in der Zeit aber nix, die zwölf neuen Songs stehen in klassischer New Orleans-Sludge-Manier für nihilistischen, schleppenden, fiesen Sound, der nur mit einer guten Portion Abgefucktheit geschrieben werden kann. Zäh schleppen sich die Riffs zum Hörer und ebenso zäh wird der Gesang rausgepresst. Das klingt alles ganz solide, kein Wunder angesichts der Erfahrung der Band, aber der letzte Kick fehlt. Mit Kollegen Marke CROWBAR, DOWN oder KINGDOM OF SORROW kann „Bridges To Burn“ nicht mithalten, dafür plätschert das Album zu oft vor sich hin und wiederholt bereits genutzte Ideen. Es gibt einige gute Songs auf dem Album, aber auch einige Füller, die den Hörgenuss schmälern. Wer aber mit dem Sound generell was anfangen kann und die aktuellen Scheiben der Konkurrenz schon hat, kann sich „Bridges To Burn“ ruhig mal reinziehen, ein gutes Album ist es immer noch.

Bridges To Burn


Cover - Bridges To Burn Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 46:40 ()
Label:
Vertrieb:

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