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Violence From The Vault

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BUZZOVEN waren anno 1994 mal bei Roadrunner Records („Sore“ kam bei denen heraus), aber danach ging es mit der Band stetig bergab, was für einen der Mitbegründer des New Orleans-Sound schade ist. „Violence From The Vault“ ist allerdings kein neues Album, vielmehr sind die fünf Songs 1995 entstanden und lagen seitdem auf Halde. Der Sound ist beschissen, soviel als Warnung. Die Drums klingen matschig und machen Null Druck, die Gitarren sind dumpf und der Gesang zu leise, ergo zu weit in den Hintergrund gemischt. Beim Songwriting sieht es ähnlich finster aus, oft lassen sich keine echten Strukturen erkennen und ist nur unkoordiniertes Geschepper zu vernehmen, selten wird da mal rotzig schön gerockt, wie das Genre-Kollegen immer wieder vormachen. Somit bleibt „Violence From The Vault“ nur was für die ganz harten Fans der Band, alle anderen haben seit 1995 tausend bessere Scheiben zur Auswahl.

Violence From The Vault


Cover - Violence From The Vault Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 33:54 ()
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If Light Can't Save Us, I Know Darkness Will

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Seit zehn Jahren ist die schwedische Band mit dem umständlichen Namen im Dienste des Rock unterwegs. Dabei wurde offenbar so ausgiebig getourt, dass nicht viel Zeit für Studioarbeit blieb. Nur so lässt sich wohl erklären, dass das neue Album gerade mal das dritte ist. Macht aber gar nichts, denn wenn dabei immer so klasse Scheiben wie diese hier herauskommen, sollen sich die Jungs ruhig alle Zeit der Welt nehmen. Elf Songs lang wird hier trocken groovender, klassischer Rock geboten, der deutliche Einflüsse aus Southern Rock aufweist und gelegentlich auch Psychedelic und Stoner Rock streift. Klar, das Wort „retro“ lässt sich hier kaum vermeiden. Aber die Schweden gehen so unverkrampft mit ihrem eigentlich altmodischen Sound um, dass sie weder angestaubt noch angestrengt, sondern viel mehr erstaunlich frisch klingen. Dazu verstehen sie ihr musikalisches Handwerk bestens und spielen immer genau auf den Punkt, kommen dabei jedoch absolut lässig und relaxt rüber. Auch das Songmaterial ist erste Sahne. So vielseitig die Stücke daherkommen, so viele Ohrwürmer werden produziert. DJCO legen mit ihrer neuen Scheibe ein tolles Rock-Album vor, das von vorne bis hinten Spass macht und auch nach mehreren Durchläufen, anstatt langweilig zu werden, immer noch dazu gewinnt.

If Light Can't Save Us, I Know Darkness Will


Cover - If Light Can't Save Us, I Know Darkness Will Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 46:20 ()
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II

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Mit dem schlicht und ergreifend „II“ betitelten Album legt das schwedische Trio ASTEROID sein – man mag es erahnen – zweites Album vor. Die Jungs graben ganz tief in der Retro-Kiste und vermischen klassischen 70s Rock mit Psychedelic und Stoner Rock. So treffen in ihrer Musik bluesige Hendrix-Licks auf die doomigen Riffs von BLACK SABBATH und die spacigen Instrumentalpassagen von LED ZEPPELIN. Dabei erinnern sie immer wieder auch an jüngere Bands, die diese Einflüsse ebenso verarbeiten bzw. verarbeitet haben, wie etwa KYUSS, MOTORPSYCHO oder BLACK MOUNTAIN. In einigen der langen Instrumentalteile scheinen die Musiker zwar etwas den Faden und damit auch an Spannung zu verlieren. Insgesamt zelebrieren sie ihren Sound aber so authentisch und mit einer derartigen Intensität, dass man über kurze Durststrecken locker hinwegsehen kann. Sicher, das Rad erfinden auch ASTEROID nicht neu, vielmehr wird hier Altbekanntes neu verarbeitet. Aber etwas anderes wollen sie offenbar auch gar nicht – und müssen sie auch nicht, denn wer dermaβen roh und spacig abrocken kann, muss nicht innovativ sein. Mit ihrem zweiten Album haben ASTEROID ein intensives, druckvolles und gleichzeitig verspieltes Album abgeliefert, das mit jedem Durchlauf gewinnt und die Herzen von Fans der alten 70s-Rock-Schule höher schlagen lassen sollte.

II


Cover - II Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 44:47 ()
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Wrecthed Existence

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Bei ABRAXAS tummeln sich mit Mike Hrubovcak (VILE, MONSTROSITY), Lance Wright (VILE) und Makoto Mizoguchi (PYREXIA, INTERNAL SUFFERING, HATE ETERNAL) drei Kerle, die einiges an Erfahrung und Können mitbringen. So verwundert es nicht, dass „Wrecthed Existence“, das erste Lebenszeichen ihres Projekts ABRAXAS, eine Viertelstunde ordentlich brutalen und gut gemachten Death Metal bietet. Ganz im Stile ihrer anderen Bands (allen voran VILE), geben die Typen Vollgas und dem Hörer ordentlich einen vor den Latz. Dezente Thrash-Einschübe, ein Händchen für groovige Parts genau im richtigen Moment und viel Durchschlagskraft durch die sehr gute Produktion machen „Wretched Existence“ zu einer kleinen Perle für alle Freunde gepflegten Ami-Death Metals und Lust auf das in Bälde erscheinende Debütalbum. Wenn das das gleiche hohe Level wie die EP halten kann, steht da ein echter Death Metal-Kracher an.

Wrecthed Existence


Cover - Wrecthed Existence Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 15:45 ()
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3 Seconds Before * 21 Grams After

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BLISS ist eine nicht gerade seltener Name für Bands. Die vorliegende Platte „3 Seconds Before * 21 Grams After” kommt von BLISS aus Frankreich, besser gesagt direkt aus Paris. Seit 2003 machen die drei Franzosen Musik und lassen es auf ihrem Debüt recht abwechslungsreich zugehen, zumindest was die Stile betrifft. Munter wird mehr oder minder bekanntes aus Alternative, Punk, Rock und Emo-Core gemischt, gesungen und geschrieen wird auf englisch. Tracks wie „Time To Run“ oder „Thorn In My Side“ haben dabei zwar Potential, aber der letzte Druck scheint irgendwie zu fehlen – was auch an dem auf die Dauer etwas angestrengten Gesang liegen könnten. Der berühmte Funke will da nicht. In Frankreich kann da dank Heimvorteil wohl trotzdem was gehen. Ansonsten haben BLISS mit „3 Seconds Before * 21 Grams After” eine eher unspektakuläre Scheibe abgeliefert die vor allem das ganz junge Publikum ansprechen soll.

3 Seconds Before * 21 Grams After


Cover - 3 Seconds Before * 21 Grams After Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 38:35 ()
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Extinction Of Humanity

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Aller komplexen Musik, allen vertrackten Songs, aller Hirnfickerei zum Trotz muss es auch Platten geben, die simpel und direkt sind. „Extinction Of Humanity“ ist so ein Fall: in etwas mehr als 20 Minuten gibt es nicht mehr als rohe Songs, die sich oft frappierend ähneln und einen rumpeligen Charme haben (gerade das Drumming). MAMMOTH GRINDER nehmen den alten Schwedentod Marke ENTOMBED als Ausgangspunkt, erweitern den um fiesen New Orleans-Sludge und natürlich HC/ Punk, was im Endeffekt besagte rohe Songs ergibt, die zwar nicht vor spielerischen Feinheiten strotzen oder arg ausgefallenes Songwriting vorweisen, aber einfach Laune machen. Hirn-ausschalten-und-abschädeln-Laune. Für alle, die so was wollen und vielleicht mal eine Pause von THE DILLINGER ESCAPE PLAN oder MESHUGGAH brauchen.

Extinction Of Humanity


Cover - Extinction Of Humanity Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 21:18 ()
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World Without God (Re-Release)

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CONVULSE haben keine neue Scheibe am Start (“Reflections” ist ja auch schon eine Weile her), vielmehr wird „World Without God“ als Re-Release in die Relapse-Discography aufgenommen – erschienen ist die Scheibe ursprünglich bei Thrash Records. Erweitert um das „Resuscitation Of Evilness"-Demo“ und zwei Live-Mitschnitten kommt die Chose auf eine gute Stunde Spielzeit, in der Freunde schwedischen Death Metals das Herz aufgehen wird. Grunzender Sänger, schön tief gestimmte Gitarren, die schreddern und Blastbeats vom Drummer. So soll das sein. Verpackt in eine ebenso typische Produktion kommen die erwarteten Melodien und Riffs voll zur Geltung, ohne dass die Produktion zu sauber und damit nicht authentisch klingt. CONVULSE ist mit dieser Scheibe zwar kein Meisterwerk gelungen, aber gut ist das Ding allemal und der Beweis, dass der Einfluss Stockholms auch bis nach Finnland reichte. Für Komplettisten, Sammler und Neueinsteiger in den Swedish Death Metal-Sound gleichermaßen ist das Re-Release eine feine Sache.

World Without God (Re-Release)


Cover - World Without God (Re-Release) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 16
Länge: 60:31 ()
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Evolution In One Take: For Grindfreaks Only Vol. 2

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„Evolution In One Take: For Grindfreaks Only Vol. 2“ ist die einem Take eingeprügelte Version des letzten BRUTAL TRUTH-Albums „Evolution Through Revolution”, die Herren stehen ja auf so was. Besagtes Album wusste zu gefallen und markierte die Rückkehr einer der wichtigsten Grindbands ever. Die Live-Version des neuen Albums hat einen Song weniger („Semi-Automatic Carnation") und ansonsten nix Neues, lohnt sich für Besitzer der regulären Version eher weniger. Wer die noch nicht sein Eigen nennt, kann auch hier zuschlagen, gerade wenn er ein Sammlerherz hat: „Evolution In One Take: For Grindfreaks Only Vol. 2“ ist auf 2.000 Exemplare limitiert. Neueinsteiger in den BRUTAL TRUTH-Sound sind aber mit den Frühwerken eh besser bedient und können diese Veröffentlichung ruhig ignorieren.

Evolution In One Take: For Grindfreaks Only Vol. 2


Cover - Evolution In One Take: For Grindfreaks Only Vol. 2 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 19
Länge: 39:45 ()
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The Record

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SMOKE BLOW hatten nicht nur Kollegin Lattwesen mit „Colossus“ überrascht, so freundlich und fast schon poppig klangen die Kieler bislang nicht. Anfang 2010 schon den Nachfolger rauzubringen, nach also nicht mal zwei Jahren, ist ebenfalls überraschend und bricht mit der bisherigen SMOKE BLOW-Tradition – ist „The Record“ also ein Schnellschuss, die gnadenlos weitergeführte „Colossus“-Linie?

Mitnichten.

SMOKE BLOW sind Punks, waren Punks und werden immer Punks bleiben, das machen sie mit dieser Scheibe wieder klar. Rotzig, dreckig, böse, schön in die Fresse sind die zwölf Songs. Dabei wird natürlich mit dem typischen SMOKE BLOW-Charme vorgegangen und drauf geachtet, dass jeder Track auch im Ohr hängen bleibt – „Broken Bonds Of Friendship“ macht das gleich zu Beginn klar, da können selbst gnadenlos heftige Nummern Marke „I Have Lived In The Monster“ nicht anders. Kurzum, hier passt einfach alles. Das unvergleichliche Wechselspiel zwischen Letten und MC Strassenköter ist das nur das i-Tüpfelchen, ohne das SMOKE BLOW nicht so grandios wären. Die Leistung ihrer Kollegen soll aber nicht geschmälert werden, im Gegenteil: die Riffs sitzen, die Rhythmusfraktion tritt Arsch und treibt die Songs immer wieder an („Necrophobia“). „The Record“ ist eine ehrliche SMOKE BLOW-Platte, die nach dem (gelungenen) „Colossus“-Experiment die Wurzeln der Band aufzeigt und durchweg geil ist. Live wird das sicher noch eine Spur besser funktionieren, also put on your dancing shoes!

The Record


Cover - The Record Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 30:2 ()
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Underskin

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Denkt man Musikexporte aus Italien, kommt einem als erstes mal Eros Ramazzotti in den Sinn. Wenn man dann versucht, an rockigere und düstere Gefilde zu denken wahrscheinlich Lacuna Coil. In Zukunft könnten sich VLAD IN TEARS dazu gesellen. Die Band, die bereits durch einige Teile Europas getourt ist, ist in hiesigen Gefilden noch kaum bekannt, aber das könnte sich mit dem neuen Album "Underskin" und einer potentiell anstehenden, dazugehörigen Deutschland-Tour jetzt ändern. Insbesondere Finnenrock-Freunde sollten jetzt mal die dunkelverwöhnten Öhrchen spitzen, denn genau in diesem Bereich dürften VLAD IN TEARS auf einiges an Sympathie stoßen. Kann doch gar nicht sein, werdet ihr jetzt sagen, die kommen doch aus Italien! Tun sie ja auch, aber das Quartett hat nichtsdestotrotz ordentlich Melancholie im Blut und der Gesamtsound klingt, Italien hin oder her, sehr nach dem, was man für gewöhnlich in Finnland verortet. Melodiös, bittersüß und dunkelromantisch schallt es da aus den Boxen und erinnert zum Teil ziemlich an die finnischen Kollegen von NEGATIVE, sowohl vom Songwriting und den Arrangements her als auch was die Stimme von Sänger und Pianist Kris Vlad angeht, die der von Jonne Aaron durchaus ähnelt. Schön zu bewundern ist das beispielsweise auf "My Wreck" oder dem stärker aufs Gaspedal tretenden "Inner Shelter". Im Refrain des hypnotischen "You´ll Come Back To Me" stellt Kris Vlad unter Beweis, dass er auch die Königsdisziplin, des zwischenzeitlichen In-die-Kopfstimme-Kippens beherrscht und zu guter Letzt gibt man sich mit auf dem schwermütig-sehnsüchtigen "Invisible Mist" auch noch balladesk- da lacht das Dunkelromantikerherz. Klasse Album, mit dem der Eroberung Deutschlands eigentlich nichts mehr im Weg stehen sollte. Wir warten mit Spannung!

Underskin


Cover - Underskin Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 36:56 ()
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