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The Third Antichrist (Re-Release)

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NECROPHOBIC hatten mit „The Third Antichrist“ ihr drittes Album anno 1999 im Sunlight Studio aufgenommen, was die erste Arbeit ohne David Parland war und einen stärkeren Black Metal-Einschlag als die ersten beiden Album aufwies. DISSECTION hatten ihre Spuren hinterlassen, besonders in der Gitarrenarbeit und den Melodien („Eye Of The Storm“). Shouter Tobbe hatte sich in den zurückliegenden Jahren gesteigert und lieferte auf „The Third Antichrist“ seine bis dato beste Leistung ab, mit der er stark zum Aufbau der für die Band typisch dunklen Atmosphäre beitrug. Songs wie das starke „Demonic“ oder „Frozen Empire“ sind knackige Schwarzmetall-Hits, aber auch die anderen Songs des Albums sind erstklassig, was „The Third Antichrist“ zu einem zeitlosen Klassiker im Black/ Death-Bereich macht. Über das Artwork und die Texte sollte besser nicht gesprochen werden, die kultig-platt wie immer. Schade nur, dass Hammerheart der Neuauflage nichts spendiert hat, keine B-Seiten, keine Liner Notes, nichts.

The Third Antichrist (Re-Release)


Cover - The Third Antichrist (Re-Release) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 44:20 ()
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Bloodhymns (Re-Release)

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Hammerheart Records haben Phönix gespielt und sind aus der Asche emporgestiegen, da ist es nur konsequent, dass sie zu Beginn erstmal ein paar Klassiker neu auflegen. NECROPHOBIC gehören zu den Bands, die gleich mehrere davon in petto haben, wie ihr 2002er-Werk „Bloodhymns“. Das gibt es jetzt erneut, allerdings nicht weiter überarbeitet oder mit Bonus-Songs aufgepeppt. So bleibt es bei den zehn Songs des Originals, die eine rotzige, sich nicht ganz ernst nehmende Melange aus Black und Death Metal bieten („Six six six we vomit on the crucifix“, der NECROPHOBIC-Klassiker). Schön das Tempo variierend, hauen die Stockholmer von Mid Tempo-Groovemonster bis Blast-Attacken alles raus, garnieren das mit allerfeinsten Melodien und dem charismatisch-rotzigem Gesang von Meister Tobbe. Der Einstieg von Johan Bergebäck hat sich in der Gitarrenarbeit bezahlt gemacht, da er sich auf bessere Rhythmusarbeit als sein Vorgänger verstand. Die Produktion ist gewohnte Sunlight-Qualität, allerdings nicht vergleichbar mit Hochglanz-Produktionen, die heute in sind, aber dafür absolut passend zum NECROPHOBIC-Sound – eine glattgebügelte Produktion wäre auch nichts für die Scheibe. Die Scheibe war super, ist super und wird super bleiben. Wer das Teil noch nicht hat, sollte jetzt los und das bei Hammerheart Records kaufen. Besitzer des Originals brauchen das Teil aber nicht, da es ja komplett ohne Bonussachen kommt.

Bloodhymns (Re-Release)


Cover - Bloodhymns (Re-Release) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 45:56 ()
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Act Of Hybris

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Bei einer CD mit einem Cover wie bei „Act Of Hybris“ gehen wohl die Meisten eher weniger von einer einer Frauenstimme (welche dazu noch an die positiven Aspekte von NIGHTWISH
erinnert) oder atmosphärischen Elementen mit Violine, Didgeridoo oder Querflöte aus; die Assoziation mit düsterem Metal mit Schlagzeug und allem was dazu gehört liegt irgendwie näher. Das ist auch in Ordnung – APERION haben nämlich direkt beides auf ihrer aktuellen CD!

Was nun für den ein oder anderen erst einmal befremdlich klingt passt wesentlich besser zusammen als es die Instrumentenauswahl vermuten ließe. Die Zusammenstellung sorgt für Musik die sehr facetten- und abwechslungsreich ist und in ihrem Stil jedenfalls in meinem Horizont nichts vergleichbares kennt. So wird „Fe+“ (was auch immer die Titelnamen heißen wollen...) mit einer längeren Solo-Passage der Violine beendet, „Dajte“ danach klingt dann auf
einmal nach einer Horde Hobbits auf der Kirmes und lässt dann das Schlagzeug mal mitspielen. Und wer es etwas härter mag wird auch seine Titel finden, immerhin gibt es auch ein kleines Metal-Setup (z.B. der Titel „Urma“), im Allgemeinen dominieren klanglich jedoch der Sopran Seiten der Vocals und die Vielfalt der akustischen Instrumente. Nun nein: Das heißt nun bestimmt nicht automatisch substanzloses Gefiedel!

Um diese Soundvariationen zu erzeugen besteht APERION auch direkt aus acht Musikern (nennt sich übrigens Oktett das Ganze) die allesamt wissen was sie tun und nicht mit ihrer
Kreativität geizen. Und daher ist „Act Of Hybris“ eine absolute Empfehlung für alle Freunde von
abwechslungsreicher, individueller und atmosphärischer Musik!

Act Of Hybris


Cover - Act Of Hybris Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 47:51 ()
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Yhteiskunnan Pikkuvikoja

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DISFEAR, TRAGEDY und VICTIMS sind das Koordinatensystem, in dem sich die Finnen UNKIND bewegen. Die haben schon ein paar Scheiben draußen, mithin einiges an Erfahrung, was dem leicht von der Zunge gehenden „Yhteiskunnan Pikkuvikoja“ anzumerken ist, geht die Chose doch durchweg druckvoll nach vorne los und dürfte Crustfans begeistern. Schön wütend-düster, wie es bei gutem Crust nicht anders sein kann und darf, gibt es ein halbstündiges Inferno auf die Ohren, das in Sachen Intensität bei gleichzeitiger Eingängigkeit nicht vor den Vorbildern verstecken muss. Der schwer groovende Titelsong oder das beinharte „Vainaa“ sind da die besten Beispiele, aber auch die restlichen Songs überzeugen. Gelungen sind dabei die sphärischen Einschübe Marke alte NEUROSIS, die „Yhteiskunnan Pikkuvikoja“ viel Atmosphäre geben. Für Krachmaten genauso lohnenswert wie für aufgeschlossene Finnland-Fans.

Yhteiskunnan Pikkuvikoja


Cover - Yhteiskunnan Pikkuvikoja Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 32:15 ()
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Arcane

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Musikalisch machen ELANE zwar mystisch-atmosphärischen Folk, textlich geht es hier um
Fantasy-Literatur. Nein, BLIND GUARDIAN (welche bereits beispielsweise „Den dunklen Turm“
sowie „Das Rad der Zeit“ behandelt haben) haben sich nicht verlaufen und den Stecker aus der
E-Gitarre gezogen; „Arcane“ basiert mit seinen Texten komplett auf den Romanen des Autors
KAI MEYER. Insgesamt handelt es sich hier um fünf Schriftstücke die auf fünfzehn Titel verteilt
werden, maßgebend und mit acht Nummern führend ist übrigens das Buch „Loreley“.
Und wenn man musikalisch auf Basis von Fantasy-Romanen komponiert wird die Musik auch
dementsprechend: Sehr atmosphärisch, sehr entspannt und getragen und von der
wunderbaren und harmonischen Stimme von Sängerin Joran Elane angeführt präsentiert sich
das Album von einer zwar ruhigen, dafür aber umso eingehenderen Seite.
Die elektronisch verstärkte Abteilung Marke E-Gitarre (und Drums) ist zwar teilweise noch
ganz sachte vorhanden, dennoch dominieren hier Akustik-Klampfen, Streicher, Harfen und,
natürlich, die Stimme. Das Ganze ist oft übrigens etwas komplex was die Instrumente angeht,
alleine schon durch dessen schiere Vielzahl. Das wirkt aber keineswegs schwergängig oder
störend sondern schafft Stimmung. Sicherlich, bei fünfzehn Nummern ist die ein oder andere
(z.B. „Abendruf“) schwächer als die andere, wirklich negativ auffallen tun einem diese kleinen
Ausreißer aber wirklich nicht.
Übrigens: Wer zufällig CARVED IN STONE kennt, eine Solokünstlerin deren Musik ich sehr
schätze, könnte Parallelen erkennen.
Alles in allem ist „Arcane“ ein mächtiges, atmosphärisches und tolles Stück Musik geworden.
Es lädt sehr zum verweilen, lesen und entspannen ein – und ist keineswegs langweilig! Wer
sich dazu noch das Booklet und bzw. oder die behandelten Bücher schnappt hat eine geniale
Kombination gefunden, vorausgesetzt man ist bereit sich ein wenig mit der Musik auseinander
zu setzen.

Arcane


Cover - Arcane Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 54:24 ()
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Royal Thunder

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ROYAL THUNDER aus dem schönen Atlanta schwimmen mit ihrer ersten EPauf der von Bands wie THE DEVIL’S BLOOD ausgelösten Occult Rock-Welle mit, wobei die Amis eine starke Doom Metal-Affinität haben. Die Band legt das Hauptaugenmerk auf den Gesang von Sängerin Mlny, die betörend, mit einer leichten Soul-Note, ihre Texte zum Besten gibt und ganz klar die Akzente setzt, während sich ihre Sidekicks zurückhalten und so der Platte eine minimalistisch-ruhige Atmosphäre verschaffen. Bei „Mouth Of Fire“ wird es sehr BLACK SABBATH-lastig (zu Ozzy-Zeiten), was ROYAL THUNDER gut interpretieren, während das abschließende „Deacon“ noch einmal alles bündelt, was im Sound der Band eine Rolle spielt (zum Ende hin wird sogar richtig gerockt) und sich als Highlight der EP entpuppt. Davor sind allerdings einige Songs, die zu unspektakulär sind und in denen sich ROYAL THUNDER zu sehr auf ihre Sängerin verlassen, als dass die EP der ganz große Knaller ist. Solide ist sie allemal, aber mehr auch nicht.

Royal Thunder


Cover - Royal Thunder Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 33:29 ()
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Subvert The Dominant Paradigm

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Es ist immer wieder schön zu sehen, dass Relapse Records auf Trends scheißt und konsequent auf sperrige Platten, Grindcore und generell Krach setzt. NOISEAR passen da perfekt ins Bild und läuten die Grindcore-Welle 2011 mit „Subvert The Dominant Paradigm“ ein. 30 Songs in einer guten Dreiviertelstunde, was will das Grinder-Herz mehr? Ganz im Stile alter NAPALM DEATH oder ihrer Labelkollegen PHOBIA gehen die Typen aus dem Süden der USA vor, schön mit dreckiger Produktion und ineinander übergehenden Songs. Bei denen stechen „Waiting To Be Born“ und „Gestapolis“ raus, da sie diesen unwiderstehlichen Groove haben, der einen guten Grindsong ausmacht (so es keine reine Blast-Attacke sein soll), während „Fraudulent“ tatsächlich eine Hommage an alte BOLT THROWER sein kann. Überhaupt verstehen es NOISEAR, ihre Vorlieben für Schweden-Crust, alten UK-Grind und Death Metal zu einer gelungenen Mischung zu vereinen, die sich auch in 45 Minuten nicht abnutzt. Handwerklich und technisch solide, ist „Subvert The Dominant Paradigm” eine gelungene Grindcore-Scheibe, deren Songs zu einer einzigen Welle brutaler Musik verschmelzen. Schön.

Subvert The Dominant Paradigm


Cover - Subvert The Dominant Paradigm Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 30
Länge: 45:49 ()
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Grim Scary Tales

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Sang da jemand gerade „And masturbate on their organs“? Ah ja. MACABRE-typischer Stoff eben (aus “The Black Night”). Also schnell klar, dass die Sickos auch mit ihrem neuem Werk „Grim Scary Tales“ weder ihren kranken Humor noch ihr Faible für Serienmörder verloren haben – und auch musikalisch bleibt alles beim Alten. Das Trio hat sich zwar etwas mehr an seinen Frühwerken orientiert, bleibt aber trotzdem in Sachen Geschwindigkeit etwas dahinter zurück, was einige Songs merkwürdig schwerfällig-unentschlossen klingen lässt („Dracula“), während es bei anderen perfekt passt („The Black Night“). Witzigerweise ist die VENOM-Verneigung „Countess Bathory“ der beste Song des Albums, da MACABRE hier voll und ganz zu alter Klasse bei der Verbindung von Geschwindigkeit und Eingängigkeit zurückfinden. Das eigene Material hat dagegen zu viele Höhen und Tiefen, als dass es mit den kultigen Frühwerken mithalten kann. Launig ist „Grim Scary Tales“ zwar immer noch, aber mehr als solide dann doch nicht. Der letzte Kick fehlt einfach.

Grim Scary Tales


Cover - Grim Scary Tales Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 45:40 ()
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Unrelenting

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PHOBIA feiern ihr 20jähriges Jubiläum mit einer neuen EP, auf dem sie sich kompromisslos wie eh und je geben – und den besten Songtitel des vergangenen Jahres dabei auch am Start haben, “If You Used To Be Punk, Then You Never Were” spricht die Wahrheit aus. NOFX hätten das nicht besser sagen können. Mit denen haben die Crusties nur geographisch was gemein, PHOBIA servieren in der guten Viertelstunde 17 derart heftige Grind-/ Crust-Nummern, dass Fat Mike die Spucke wegbleiben würde. Zudem sind die Herren zurück zu Relapse Records gekommen, was ja wie die Faust aufs Auge passt. Ohne Schnörkel gehen PHOBIA auf der EP vor, was Fans eine wahre Freude sein wird, für den Rest der Menschheit aber schlicht zu heftig, wobei PHOBIA es wieder einmal schaffen, die EP nicht langweilig werden zu lassen – stumpfe Songs finden sich auf „Unrelenting“ nicht. Ergo: Pflichtkauf für die Zielgruppe.

Unrelenting


Cover - Unrelenting Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 17
Länge: 14:19 ()
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Shinra Bansho - Setsuri -

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Dass die Japaner eines zivilisiertesten Völker der Welt sind, ist bekannt; dass sie als Gegenpol auch gerne mal am Rad drehen, ebenso. Hat das Alte Europa die Visual Kei-Welle (die ich mitunter echt witzig fand) ohne Nachwirkungen überstanden, gibt es noch vereinzelte Bastionen im Land Der Aufgehenden Sonne, die im Yucca-Palmen-Outfit sämtliche Tokiohotels der Welt zu lachhaften Nachahmern und Pseudo-Innovatoren degradieren. Eine dieser Bands, die in ihrem Mad Max-meets-Gothic-meets-Cyberpunk-meets-Lederrocker-Dresscode dermaßen bescheuert aussehen, dass man nicht mal mehr das Geschlecht eindeutig definieren kann, heißt XODIACK und spielt nicht etwa schwuchteligen Gotenschmalz, sondern eine kuriose Mischung aus Rumpel-Deathmetal, Punk und doch einem kleinen Hauch androgyner Gotenmucke und erwähntem Visual-Kei-Theater. Das aus diesem musikalischen Eintopf entstehende Ergebnis klingt aber nicht mal allzu schräg oder mutwillig abgefahren, sondern sogar recht schlüssig und nachvollziehbar, wenn man erst einmal sämtliche Scheuklappen abgelegt hat. XODIACK, die sich in ihren Pseudonymen auf die Elemente Feuer, Erde, Wind und Wasser berufen, machen letztlich nix anderes als eine Band wie FAITH NO MORE vor vielen Jahren auch; sie unterbuddeln die Erwartungen der Masse und „schockieren“ einfach mit Extravaganz und einer frischen „Alles geht“-Mentalität, die leider schon bei viel zu vielen Bands dem klanglichen Konservatismus dem Opfer gefallen ist. Hört Euch mal eine Hymne wie „Kiminifuru Zetsubo No Ame“ oder das tief vor sich hinbrummende „HELLRAISER“ (das schreibt sich wirklich so) an und erlebt einfach mal was Anderes. Wirklich coole Paradiesvogel-Metal-Scheibe!

Shinra Bansho - Setsuri -


Cover - Shinra Bansho - Setsuri - Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 60:32 ()
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