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Blind And Seduced

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Man schreit mich nicht an. Auch nicht als Opener einer Metal-Platte; damit SHRAPHEAD das wieder gut machen kann, muss das was nach dieser unfreundlichen Begrüßung auf der CD ist entsprechend gut sein. Aber „Blind & Seduced“, die aktuelle Pressung der Norweger, kann sich da glücklicherweise doch recht ordentlich aus dem Schneider spielen.

Den Stil der Jungs kann man als melodischen, teils aber auch recht forschen und immer frisch klingenden Metal bezeichnen, ohne dabei zu sehr in Richtung substanzloser Neo-Genres abzudriften. So gesellen sich auf „Blind & Seduced“ Tracks mit starkem Heavy Metal Riffing in ordentlichem High-Tempo („The Life, The Path To Choose“, „Merry Go Round“) neben sehr von den charismatischen, wenngleich an stimmlicher Variation mangelnden Vocals von Frontmann Jo Johnsruf dominierten Titeln, ab und an von kurzem Screaming und anderen Einlagen geschmückt. Allesamt haben die Nummern jedoch stets gemein, dass der Sound unglaubliche Power ausstrahlt und damit einfach einen sehr sympathischen Grundcharakter hat – rockt! Auch diesen gewissen Ohrwurm-Charme können einige Titel aufweisen, wenngleich wesentlich mehr im Riffing als in den Lyrics („Revelation“) – wer allerdings auf Mitsing-Passagen und T-Shirt-Sprüche steht geht eher leer aus, hier ist vielmehr Mähne schütteln angesagt. Was mir allerdings erheblich gegen den Strich geht ist die Tatsache, dass die CD einerseits hübsch lang, dafür aber voller kurzer Titel ist. Da leidet leider zwangsläufig die Auswahl, Abwechslung und Qualität der Songs drunter – und da ist dieses Release auch keine Ausnahme. Vieles klingt eben mal wieder recht gleich und daher wollen zu wenige Titel wirklich auffallen.

Daher muss ich sagen: Genau dies wird einigen Leuten derart gegen den Strich gehen das sie von der Platte enttäuscht sein werden, bei anderen wird es Freude auf über 50 Minuten grundsolide Musik auslösen. Ich persönlich finde die Riffs und den Sound mehr als geil, im Gesamtbild fehlt aber auch mir die Abwechslung. Zusammenfassend kann ich also nur von mir geben das ich mir die durchaus live angucken würde bzw. werde; auf CD ist das mit der Abwechslung eben leider ein zweischneidiges Schwert… dringend rein hören, die Chance was zu verpassen besteht auf jeden Fall!

Blind And Seduced


Cover - Blind And Seduced Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 52:58 ()
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Descent

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Hinter BLOODIEST stecken einige kreative Köpfe der Musikszene Chicago (mit Querverweisen zu u.a. MINKS, THE HIGH CONFESSIONS, NACHMYSTIUM), die sich mit ihrem neuesten Projekt im Doom/ Postcore austoben wollen. „Descent“ ist dann auch ein sperriger Klumpen geworden, der immer wieder an NEUROSIS erinnert, ergänzt um eine ordentliche Kante Doom Metal. Das funktioniert bei den ruhigeren Passagen sehr gut, da durch sie die bedrückende, finstere Stimmung aufgebaut wird, die sich dann immer wieder eruptiv Bahn bricht, wobei es BLOODIEST oftmals zu gut meinem mit dem Spannungsaufbau und sich zuviel Zeit lassen. Deutlich wird das in den längeren Songs („Dead Inside“, „Slave Rush“), die einen Tick zu lang sind, wodurch deren Spannungskurve zu früh abfällt. Interessant ist „Descent“ trotzdem allemal, denn die Routiniers haben trotz dieser Schwäche im Songaufbau ein forderndes Album eingespielt, dass mit den Doom- und Postcore-Elementen gekonnt spielt, viel Atmosphäre hat und mit viel Liebe zum Detail arrangiert wurde. Wer sich für die sechs Songs Zeit nimmt, wird mit einem vielschichtigen Album belohnt, das zwar seine Lngen hat, aber trotzdem fesselt.

Descent


Cover - Descent Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 38:46 ()
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All Guts, No Glory

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EXHUMED haben länger nichts mehr von sich hören lassen, bis sie beim Inferno Festival Ende April in Oslo (METAL-INSIDE berichtete) ihre Pause beendeten. „All Guts, No Glory“ ist dann wahlweise das Comeback- oder Reunion-Album der Herren, auf dem EXHUMED einen Schritt zurück gehen, die Songs sind roher und einen Ticken weniger technisch als beim letzten regulären Studiowerk. Das soll nicht heißen, dass hier stumpf Trumpf ist, gerade Drummer Danny Walker (u.a. INTRONAUT, PHOBIA) und das Gitarristendoppel Was Caley (der sich mit FATALIST ausgetobt hat) und Matt Harvey (u.a. REPULSION) zeigt in jedem der elf Songs, das eingängiger Death Metal nicht zwangsläufig primitiv sein muss. Wer überzeugt werden muss, einfach „Your Funeral, My Feast“ anhören, fertig. „Through Cadaver Eyes“ ist fast schon schwarzmetallisch, während „Deaeth Knell“ oder das gnadenlose „I Rot Within“ mächtig Richtung Grindcore schieben. Natürlich ist optisch wie lyrisch wieder Blut und Gedärme angesagt, womit EXHUMED zwar niemanden mehr überraschen, aber ihrer Linie treu bleiben - das veränderte Line-Up im Vergleich zum letzten regulären Studioalbum ist schon Änderung genug. Die Chemie beim Songschreiben stimmte jedenfalls, denn auf „All Guts, No Glory“ findet sich kein schwacher Song. Über die gut 35 Minuten gibt es EXHUMED in Reinkultur zu hören, schön brachial und technisch, schön auf die Fresse, schön gut.

All Guts, No Glory


Cover - All Guts, No Glory Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 35:15 ()
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Chapters Of Repugnance

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DEFEATED SANITY haben ihr neues Werk auch schon vor einiger Zeit veröffentlicht, die Vinylversion trudelte aber erst jetzt bei mir ein. Via Willowtip kam „Chapters Of Repugnance“ in die Läden, was bezeichnend für den Status von DEFEATED SANITY in heimischen Landen ist, denn anders als OBSCURA oder NECROPHAGIST hat die Combo nie viel Aufmerksamkeit in Deutschland erfahren. Völlig zu Unrecht, wie das halbstündige Gemetzel beweist, die neun Songs sind technisch erstklassiger, saubrutaler Death Metal, der Kollegen wie BRODEQUIN oder den US-DISGORGE (deren Sänger einen Gastauftritt auf „Chapters Of Repugnance“ hat) in nichts nachsteht. Alle neun Songs bewegen auf sehr hohem Niveau, sowohl vom technischen Können als auch vom Songwriting her, Füllermaterial ist da nicht dabei. Absolut extremer Death Metal, der intensiver und heftiger ist vieles ist, was landläufig in dem Genre verortet wird, somit ein Pflichtkauf für jeden echten Totmetaller.

Chapters Of Repugnance


Cover - Chapters Of Repugnance Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 31:51 ()
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Black Water Rising

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Wer zu harten Southern Rock der Marke BLACK LABEL SOCIETY gerne mal ein Gläschen Whiskey schlürft und dem dunklen Biker Sound von Bands wie DOWN, leichteres wie den BLACK STONE CHERRY, aber auch ALICE IN CHAINS nicht abgeneigt ist, dem präsentieren BLACK WATER RISING mit ihrem Debüt den diesjährigen Nachschlag – der allerdings nicht ganz neu ist.

Sänger Rob Traynor (ex-DUST TO DUST), Gitarrist Johnny Fattoruso (STEREOMUD), Schlagzeuger Mike Meselsohn (BOILER ROOM) und Bassist Oddie McLaughlin werkeln schon geraume Zeit an dem Werk – bereits 2009 gewann man den renommierten „High Times Doobie Award“. Gut Ding will Weile haben – sagt man – und so macht auch „Black Water Rising“ doomig düstere Laune. Das Quintett aus der New Yorker Ecke bietet ausreichend Heavyness und Melodie ohne sich in bassigen Endlosschleifen zu verlieren – will meinen: man kommt songdienlich recht schnell auf den Punkt. Der derb-raue Gesang und eine nicht zu perfekte Produktion tut ein Übriges um BLACK WATER RISING positiv aus den Berg von Veröffentlichungen hervorzuheben. „Brother Go On“ mit seinem eingängigen Refrain und geilen Break, der Hard Rock Track „No Halos“ (klasse Text, überragende Gitarrenarbeit), aber auch das klasse eingesungen Southern-Sumpf-Monstern „Hate Machine“ und das gut groovende „Living Proof“ seien da mal als zum Fraß vorgeworfenen Happen genannt.

Guter Start - BLACK WATER RISING dürften mit ihren kritischen Texten und ihrer dunklen-harten Note damit durchaus ihre Anhängerschaft finden.

Black Water Rising


Cover - Black Water Rising Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 46:40 ()
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Omnivium

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In den letzten Jahren ist der gemeine Hörer nahezu überschwemmt worden von auf Deibel komm raus technischen (Death Metal-) Bands, die, überwiegend aus Regionen jenseits des Großen Teiches stammend, einen Wettbewerb führen, wer die meisten (oftmals unsinnigen) Tonfolgen pro Minute schafft. Bands wie BENEATH THE MASSACRE, ION DISSONANCE oder ORIGIN mögen auf Dauer diverse Musiker faszinieren, hecheln jedoch in kreativer Hinsicht Genre-Urvätern wie DEATH, MORBID ANGEL, ATHEIST, NECROPHAGIST oder NILE um Welten hinterher. Die Münchener OBSCURA, die sich mit ihren bisherigen zwei Alben "Retribution" und "Cosmogenesis" (auch international) schon eine relativ große Anhängerschaft erspielt haben, zeigen einmal mehr, dass es auch anders geht: auf einem spielerischen und kompositorischen Niveau, das den Referenzen in nichts nachsteht, kann man "Omnivium" ohne Probleme als neuen Meilenstein des Genres bezeichnen. Noch eine Ecke stärker als der schon geile Vorgänger, besitzen erstklassige Songs wie der Opener "Septuagint", das melodische "Celestial Spheres", das nachfolgende, fast schon blackmetallische "Velocity" oder die abschließende, überlange Hymne "Aevum" (die hier lediglich als Anspieltipps dienen sollen) eigentlich alles, was echten progressiven Metal ausmacht; vom gekonnten Spagat zwischen zwar abgefahrenen, aber jederzeit nachvollziehbaren Songstrukturen über grenzwertige Riff-Solo-Kombinationen (das Duo Kummerer/Münzner erzeugt nur noch Maulsperre!) und wechselnden Growl-/Kreisch/-Klargesang bis hin zu einer Weltklasse-Rhythmusabteilung. Das ganze Geheimnis ist aber, dass das erneut von DARK FORTRESS´s V. Santura leicht trocken produzierte "Omnivium" einfach homogen und nicht konstruiert klingt und einfach einen Heidenspaß macht. Es ist wie in der freien Wirtschaft... wenn´s um Technik geht, muss die ganze Welt definitiv nach Deutschland schauen!

Omnivium


Cover - Omnivium Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 55:22 ()
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Eterno Treblinka

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LOOKING FOR AN ANSWER haben schon einige Splits veröffentlicht, dürften aber erst jetzt mit ihrem ersten Album für Relapse Records auf Interesse außerhalb der Die Hard-Grindcore-Szene stoßen. Sehr gut produziert, steht „Eterno Treblinka“ in der Tradition von TERRORIZER und alten NAPALM DEATH, ergänzt um eine noch stärkere Punk-Schlagseite, was der Chose gut tut, da die Songs so viele Groove-Parts bekommen. Ebenso kommt der Scheibe zugute, dass LOOKING FOR AN ANSWER nicht nur stumpf durchballern, sondern auch mal den Fuß vom Gas nehmen können („Holocausto Diario“), um Kraft für die nächste Wutattacke zu sammeln. So wird „Eterno Treblinka“ eine vielschichtige Angelegenheit und langweilt nicht mit den immer gleich aufgebauten Songs wie so viele andere Grind-Scheiben. Eine Empfehlung für alle Freunde gepflegten Old School-Geballers, die natürlich auf Vinyl am authentischsten rüberkommt. Feine Sache.

Eterno Treblinka


Cover - Eterno Treblinka Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 17
Länge: 30:17 ()
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Hospital Carnage

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HAEMORRHAGE sind zu einer Konstante im Grindcore-Bereich geworden, die auch auf ihrem fünften Album das CARCASS-Erbe pflegt. „Hospital Carnage“ als Albumtitel, das sehr auf Blut und Krankenhaus-Flair ausgelegte Artwork, die Songtitel und natürlich die zwischen rumpelig und eingängig wechselnden Songs sind wie eh und je von den britischen Pionieren beeinflusst. HAEMORRHAGE haben dank Shouter Luisma’s Stimme eine gewisse Eigenständigkeit, womit sie sich ein wenig vom Vorbild lösen können, was sie zudem bei Songspielereien wie dem rockigen „Necronantology“ machen. Bis hierhn ist alles wie immer, „Hospital Carnage“ wäre der übliche Soundtrack für eine stumpfe Party, wäre nicht der Sound so mies. Den bekamen die Spanier schon mal druckvoller und klarer hin (in gewissen Grenzen, versteht sich), aber ihr neues Werk krankt an einer höchstens durchschnittlichen Produktion, durch die an und für sich gute Songs wie „Open Heart Butchery“ oder „Hospital Thieves“ viel an Power verlieren. Live wird die Chose zwar sicher ordentlich rocken, aber in den eigenen vier Wänden wird jeder Grinder viel Milde walten lassen müssen, um angesichts der Produktion nicht zu verzweifeln.

Hospital Carnage


Cover - Hospital Carnage Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 35:16 ()
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Necrology (Re-Release)

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GENERAL SURGERY sind eine Konstante im Grindcore-Bereich, Relapse Records bringt jetzt zum quasi-Jubiläum ihr legendäres „Necrology“-Werk neu auf den Markt. Das Scheibchen kommt mit den drei Bonustracks „Slithering Maceration Of Ulcerous”, „The Succulent Aftermath Of A Subdural Haemorrhage” und „Grotesque Laceration Of Mortified Flesh” auf zehn Tracks auf gute 23 Minuten CARCASS-lastigen Grindcore, was eine angemessene Länge für die doch sehr old schoolig anmutende Scheibe ist. Auch wenn alles neu abgemischt wurde, ist der Sound sehr roh und schrammelig, 1993 klang die Welt eben noch anders. Ändert aber nichts an der Tatsache, dass die Songs Laune machen, sofern ein Faible für simpel-effektiven Grindcore da vorhanden ist. Die drei Bonussongs passen sich gut in das Gesamtbild ein und machen die Neuauflage auch für Besitzer des Originals interessant, auch wenn der Sound nicht mehr up to date ist.

Necrology (Re-Release)


Cover - Necrology (Re-Release) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 23:0 ()
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2

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Fleißig sind sie ja, die Jungs von BLACK COUNTRY COMMUNION, das muss man ihnen lassen-binnen eines Jahres gleich zwei Alben zu veröffentlichen, das muss man ihnen erst mal nachmachen. Nachdem letzten Herbst das selbstbetitelte Debütalbum zu ausgesprochen positiver Resonanz das Licht der Welt erblickte, wird nun mit dem ebenfalls kurz und prägnant betitelten „2“ nachgelegt. Erneut gibt es bluesig angehauchten klassischen Rock auf die Ohren, der, wie schon der mit Hammond-Orgel versehene Opener „The Outsider“ zeigt, tendenziell etwas rauer daher kommt, als auf dem ersten Silberling. „The Battle For Hadrian´s Wall“ mit Joe Bonamassa am Mikrofon klingt melodiös und getragener, fast schon etwas melancholisch angehaucht. „Little Secret“ ist ein 1A-Blues-Song und auch beim abschließenden „Cold“ weht ordentlich der Blues durch. Dass die einzelnen Musiker ihr Handwerk beherrschen, dürfte außer Frage stehen, also bleibt eigentlich auch nur zu sagen: wer das Debütalbum mochte, der wird „2“ aller Wahrscheinlichkeit nach lieben.

2


Cover - 2 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 62:14 ()
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Vertrieb:

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