Also hat am Ende dann Relapse Records den ewig dauernden Streit, um die Vermarktungsrechte des Schuldiner Erbes für sich entschieden. Sicherlich für beide Seiten eine gute Sache. Als zweites Re-Release schickt der Metallstall also „Human“ ins Rennen, die seiner Zeit 1991 das Licht der Welt erblickte und schon damals für offene Münder sorgte. Der Ausnahme Musiker Chuck Schuldiner, der am 13.12.2001 an einem Gehirntumor starb, musste sich allerdings bei aller Lobhudelei auch der Kritik der Puristen beugen, die „Human“ als viel zu progressiv empfanden und der Band Schluss endlich den Rücken kehrten. Geschadet hat das DEATH aber nicht. Im Gegenteil: denn die Fans rannten der Band die Bühnen ein und hunderter Nachwuchsmusiker sahen eben in diesem progressiven Stil ihre Zukunft und so verwundert es kaum, dass noch heute diverse Bands DEATH als ihren musikalischen Einfluss beschreiben (und als ständiges Aufwärmriff benutzen…).
„Human“ war auch die erste Platte auf der Steve DiGiorgio am Bass zu hören war. Um genauer zu sein: Nicht zu hören war, denn Produzent Jim Morris hatte wohl nicht mit so einem ausdrucksstarken, melodischen, ja fast schon an eine dritte Gitarre erinnernden Bass gerechnet und Herrn DiGiorgio so dermaßen runter gemischt, dass es eine große Mühe war das Götter gleiche Gefrickel rauszuhören. Und genau das hat Morris auf dem ebenfalls von ihm nachgemischten Langspieler tatsächlich besser gemacht. Angekündigt hatte man es ja bereits, und nach mehrmaligem Hören muss man anerkennen, dass der Bass tatsächlich besser zu hören ist als noch `91. Der ein oder andere hätte sich da vielleicht noch eine stärkere Lautstärkeangleichung gewünscht, aber immerhin ist ein Unterschied auszumachen. Ansonsten hat die Platte alles von ihrem ursprünglichen Scharm behalten. Hier und da den Gesang ein wenig „moderner“ aufgehübscht und weiter nach hinten gerückt, hier und da einen neuerlichen Effekt auf die Gitarrenspur gepackt, ansonsten nicht groß reingeredet. Dafür ein Dank!
Mit der 2. CD macht dieses Re-Release dann auch richtig Sinn, denn die instrumentalen Songs wissen zu überzeugen, vor allem für Leute, denen Chucks Gesang schon immer ein wenig auf die Eier ging. “God Of Thunder“ in DEATH-Version musste nicht sein (Dafür ist die von ENTOMBED eh der Oberhamer und nicht zu toppen!)! Und um ehrlich zu sein die sechs Live-Songs hätten auch nicht wirklich sein müssen, aber als Gimmick natürlich gerne gesehen und genommen! Extrem guter Live Sound im Übrigen!
Insgesamt also eine gute Anschaffung für alle die „Human“ schon in der Erstauflage haben und einfach DEATH-Nerds bzw. Bootleg- oder B-Seiten Freaks sind. Und erst Recht für alle die die Platte noch gar nicht haben… kann es so was überhaupt geben? Ich hoffe nicht!
Stampfend beginnt also das neue Album von ASTRAL DOORS mit „Seventh Crusade“. Ein ordentlicher Nackenbrecher mit bratenden Gitarren und einem versteckten Keyboardspiel im Hintergrund. Etwas schneller wird es dann bei „With The Stranger`s Eye“ ebenso wie bei Songs wie „Pearl Harbor“ und „Babylon Rice“. Hier wird traditioneller Heavy Metal zelebriert der seine Wurzeln zweifelsohne im NWOBHM hat. Großartige Gitarrensoli und Melodien agieren hervorragend zusammen mit der markanten, immer wieder Ronnie James Dio erinnernde, Stimme von Sänger Nils Patrik Johansson der jedoch auch eigene Markenzeichen mit bringt. Mit dem genialen Vorgängeralbum „Requiem Of Time“ legten die Schweden natürlich die Messlatte – vor allem in Sachen eingängigen Hit verdächtigen Songs – sehr hoch. Mit „Child Of Rock N Roll“ erreichen ASTRAL DOORS jedoch diesen Status und hauen eine echte Granate raus. Insgesamt verspricht auch das mittlerweile sechste Album alles, wofür der Name ASTRAL DOORS steht. Meiner Meinung nach darf man einmal mehr die Musik mit DIO´s Meisterwerken vergleichen ohne dabei Gefahr der Blasphemie zu laufen. Was die Herren um Nils Patrik Johansson abliefen ist ehrliche Handarbeit mit viel liebe zum Detail. Mit dem Titeltrack „Jerusalem“ öffnen sie sogar ein wenig die Tür zu bombastischen Anleihen. Fans können/dürfen/müssen hier zugreifen und Leute die mit der oben beschriebenen Musik etwas anfangen können machen ebenfalls beim Kauf alles richtig.
Mit „Spaces In Between“ legt das junge australische Trio TRACER sein zweites Album vor. Und das geht schon vom Start weg vorzüglich ins Ohr und in die Nackenmuskulatur. Der Opener „Too Much“ gibt mit einem sägenden Riff und wuchtigen Drums die Marschrichtung vor, und auch der Rest des Albums kann da mithalten. Die Mischung aus klassischem 70s Rock, Blues und 90er Stoner klingt dermaßen abgehalftert und authentisch, dass man sich kaum vorstellen kann, dass diese Musik zwischen LED ZEPPELIN und KYUSS wirklich von den noch eher jugendlich wirkenden Typen stammen soll, die man auf der Internetseite der Band sieht. Aber ist ja völlig egal, die Jungs haben diesen Sound eben wirklich gefressen und präsentieren ihn mit ungebremster Energie, die absolut ansteckend wirkt. Das Rad erfinden sie dabei nicht neu, aber wer mit so viel Dreck und Druck zur Sache geht, hat das auch überhaupt nicht nötig. Von dieser Band wird man sicher noch einiges zu hören bekommen.
Einfach nur cool, was BLACK COUNTRY COMMUNION da auf ihrer ersten DVD „Live Over Europe“ bieten. Cooler Hard Rock mit Blues und LED ZEPPELIN Schlagseite, coole Musiker der Extraklasse und verdammt coole Songs. Waren die ersten beiden Scheiben der US-Supergroup schon eine Offenbarung für Genre-Freunde, ist der Live-Zuschlag das i-Tüpfelchen. Sänger und Bassist Glen Hughes (u.a. DEEP PURPLE; BLACK SABBATH, PHENOMENA) in stimmlicher Höchstform (da lässt mehr wie einmal der gute Robert P. grüßen) und sehr agil am Bass, Joe Bonamassa scheint vor lauter Coolness kaum noch gehen zu können – und zelebriert dabei die rockende Gitarrenkunst auf höchstem Niveau (und er kann ja auch singen - „The Battle For Hadrian's Wall“). Schlagzeuger Jason Bonham (LED ZEPPELIN-Spross, FOREIGNER) kommt mit solch treibenden Druck und Taktgefühl daher, das sein werter Vater mehr als nur gerührt sein dürfte und Keyboarder Derek Sherinian (ex-DREAM THEATER, ALICE COOPER) agiert songdienlich zurückhaltend; so, als hätte er endlich seinen Platz gefunden. Aufgenommen wurde das Ganze im Sommer 2011 mit 14 HD Kameras in Hamburg, München und Berlin. Die Übergänge zwischen den unterschiedlichen Locations sind dabei geschickt platziert, die (wenigen) eingeworfenen Interviewfetzen stören den Livemitschnitt nicht. Neben den Songs der BLACK COUNTRY COMMUNION selbst (alleine „One Last Soul“ ist den Erwerb der DVD Wert, Rest der Tracks siehe unten) gab es noch den BONAMASSA Übersong „The Ballad Of John Henry“ und den furiosen DEEP PRUPLE Klassiker „Burn“.
Die Bonus-DVD ist interessant, aber sicher nicht essentiell. Knapp 25 Minuten „Making of“ und zwei Bildergalerien – natürlich immer wieder unterlegt mit den BLACK COUNTRY COMMUNION Songs. Das „Making of“ zur Tour enthält dabei reichlich Interviews mit den Hauptprotaginsten der Band und gewährt manch überraschenden Einblick. Soundmäßig klasse (von Dolby bis DTS 5.1) und Bildmäßig (HD 16:9, cineastische Bildführung und Effekte, Zeitlupen, Slow-Motion) herausragend und wohltuend entspannt bietet die DVD eine tolles visuelles Musikerlebnis. Produzent und Bandintimus Kevin Shirley hat hier ganz tolle Arbeit geleistet. Dazu kommt noch ein gut gemachtes, 26-seitiges Booklet. Lassen wir DVD Nummer 2 doch mal außen vor – die 100 Minuten BLACK COUNTRY COMMUNION „Live Over Europe“ sind eine deutliche Kaufempfehlung.
Ursprünglich als Ein-Mann-Projekt mit dem Ziel gegründet, alten (Thrash)-Helden der 80er (VENOM, BATHORY, POSSESSED, etc.) zu huldigen, ist aus TOXIC HOLOCAUST in den letzten zwölf Jahren eine anhörliche Band mit zumindest ein paar Session- und Live-Musikern geworden. Bandkopf und Multiinstrumentalist Joel Grind (ob das der echte Nachname dieses Herren ist?!) ist aber bis heute keinen Deut von seiner Linie abgewichen und verfolgt weiterhin beharrlich das Ziel, seinen Vorbildern stilistisch nachzueifern, was ihn auch nicht davon abhält, sein meistens flottes Old-School-Brett (mitunter wird auch Midtempo-lastig gerockt, wie etwa in „Red Winter“ oder „I Am Disease“ zu hören) mit ordentlich Punk zu würzen, was mein Kollege Lars H. bereits im Review zum Vorgängeralbum „An Overdose Of Death“ trefflich erkannte. Und MUNICIPAL WASTE sind eine stilistisch gute Referenz, auch wenn ich die amerikanischen Landsmänner von TOXIC HOLOCAUST etwas überbewertet finde. Und auch wenn „Conjure And Command“ kein Oberhammer geworden ist, machen Thrasher der Alten Schule mit Songs wie „Bitch“, „Nowhere To Run“ oder dem räudigen „Revelations“ nicht viel falsch und können das Album in das Regal mit den Scheiben stellen, die zwar nicht groß aus der Masse heraus stechen, aber eher begeistern als enttäuschen!
Das letzte Solowerk von Tastenvirtuose DEREK SHERINIAN „Molecular Heinosity“ aus 2009 war für mich inhaltlich schon eine relativ größere Enttäuschung. Trotz vieler namhafter Gäste wirkte der Großteil der Musik doch seltsam inspirations -und vor allem zusammenhanglos. Konstruiert, leblos ohne Atmosphäre sowie technisch unterkühlt kamen damals die Songs mit einfach zuviel Gefrickel aus den Boxen. Insbesondere im Vergleich zu dem recht gelungenen Vorgänger „Blood Of The Snake“ (2006) zog diese Platte total den Kürzeren.
Jetzt hat der ehemalige DREAM THEATER-Tastenmann neben seinen recht erfolgreichen Aktivitäten bei BLACK COUNTRY COMMUNION auch wieder mal für ne Soloscheibe Namens „Ocena“ Zeit gehabt. Dabei zeigt er sich diesmal inhaltlich wieder etwas besser drauf. Gut, eigentlich konnte Sherinian dabei nur gewinnen aber die neue CD ist auch für sich selbst stehend recht überzeugend geworden. Freunde instrumentaler Mucke mit leichten Proganwandlungen könnten hier schon das ein oder andere Highlight entdecken. Für die Umsetzung hat er sich auch diesmal wieder eine ganze Reihe toller Gitarristen mit an Board geholt. Die meisten Songs stammen aus der gemeinsamen Feder mit Drummerlegende Simon Phillips, ein paar hat er auch zusammen mit den Saitenhexern persönlich zusammengezimmert u.a. mit STEVE STEVENS, DOUG ALDRICH (WHITESNAKE) oder JOE BONAMASSA. Mit letzterem hat er den Track „I heard it“ fabriziert - natürlich in bester Modern Blues Manier sehr fließend rübergebracht nicht ein bisschen angestaubt und mit echt coolem Basseinsatz, klasse Track.
Insgesamt bekommt der geneigte Zuhörer eine ordentliche Ladung Fusion, Jazz-Rock und auch etwas Progmetal serviert und dies mit relativ hohem Spaßfaktor. Selbst Normalo-Musikfans dürften den neun Tracks etwas abgewinnen können v- orausgesetzt man kann auf den Gesang verzichten. Und ob man dass gleich kaufen muß is wieder ne ganz andere Frage. Die angeheuerten Interpreten spielen auch relativ wenig starr ihre vorgegebenen Parts runter, die Songs wirken schon auch Bandhomogen, nicht zu „reinkopiert“ bzw. zusammengestückelt. SHERINAN nimmt sich wie schon bei früheren Werken insgesamt nicht so wichtig, lediglich beim Opener „Five Elements“ mimt neben den betont schönen Hammondparts im Mittelteil dann den coolen Jazzpianisten und klimpert perlig-erfrischend was die Kiste hergibt. „Mercury“ ebenfalls mit MacAlpine an den Saiten ist mir trotz hohem Tempo zu lauflastig und frickelartig. Da überzeugen mich die drei enthaltenen LUKATHEr-Beiträge schon eher insbesondere das entspannte „Euphoria“ insgesamt zeigt der ehemaligen TOTO-Gitarrist, dass er auch was von Fusion versteht. Auf „Ghost Runner“ liefern sich S. Stevens und Derek schöne Keyboard und Saitenduelle in Serie. Der beste Track der Scheibe ist für mich aber das recht erdig-hardrockende „El Camino Diablo“ mit fetten Riffs und Soli hier klingt alles sehr tight und harmonisch, da fehlt nur noch eine geile Singstimme.
Das klasse Coverartwork mit dem versenkten Flügel sowie diversen anderen Tasteninstrumenten runden ein solides Instrumentalalbum ab. Die Songs sind auf diesem sechsten Solostreich natürlich mitunter geprägt durch viel freies Jamfeeling aber die Musik kommt deutlich packender rüber als der müde Vorgänger.
Die beiden MONSTER MAGNET Ableger Bob Pantella (Schlagzeug) und Jim Baglino (Bass) legen mit „Invisible Empire” ihr zweites RIOTGOD Werk vor. Konsequent wird die Stoner Rock Linie des vor gerade mal einem Jahr erschienenen guten Debüts forgeschrieben, wobei man im Vergleich die noch von alten MONSTER MAGNET Scheiben bekannten sphärischen Psychedelic Parts weiter zurückgenommen hat und noch mehr in die härtere Stonerecke schielt. Ein Song wie der fast schon lupenreine Hard Rocker „Lost” steht RIOTGOD ausgesprochen gut. Ansonsten überzeugen heavy treibende Wüstenrocker in KYUSS und FU MANCHU Manier wie „Fool“ und „Saving It Up“ und machen das Album für die Zielgruppe relevant. Die gemäßigteren Stücke wie „Gas Station Roses“ und „Loosely Bound“ muss man eher als Durchschnittware bezeichnen. Denn auch darauf, dass der Gesang bei den ruhigeren Passagen leicht schwächelt darf man hinweisen. Die Stärken von Mark Sunshine liegen in den düster-heftigen Passagen; musikalisch überzeugt „Invisible Empire” vor allem dann, wenn RIOTGOD nach vorne preschen. Hier klingt es, als wenn sich MONSTER MAGNET in ihrer End-90er Form eine70er Frischzellenkur a lá LED ZEPPELIN gegeben hätten. Mit „Invisible Empire” können Stoner-Jünger also sicher ein paar Runden drehen.
Hinter RENAISSANCE OF FOOLS stehen die beiden Gitarristen Daniel Magdic (ex-PAIN OF SALVATION) und Magnus Karlsson (u.a. ALLEN/LANDE), ergänzt durch den erfreulich im Hintergrund agierenden Keyboards Per Wiberg (Opeth), Bassist Björn Taumann und Schlagzeuger Magnus Karlsson. Geboten wird düster-melancholischer Prog zwischen Rock und Metal, ohne zuviel Frickelei, meist sehr eingängig, schleppend (BALCK SABBATH lassen grüßen), manchesmal mit einem Touch Mainstream versehen und mit Querverweisen zum 70er Prog (RUSH, KING CRIMSON). Wobei Sänger Kjell Bergendahl ein auf die Dauer doch etwas ermüdenter Gesang beisteuert, der zwar die Kompositionen auf den jeweiligen Song fokusiert gekonnt interpretiert – über die komplette Distanz allerdings doch zu eintönig agiert. Trotzdem machen Songs wie das an die PROG-Größe DT erinnernde „Precious Life”, „Ordinary Man's Diary” (hier scheint Artrock á la MARILLION durch) und dem Highlight „The Child That Used To Play” Spaß und dürften bei der Zielgruppe positiv aufgenommen werden. RENAISSANCE OF FOOLS haben ein überdurchschnittliches Debüt („Fear, Hope And Frustration“) am Start, das allerdings noch etwas Luft nach oben aufweist.
JOE BONAMASSA scheint mit BLACK COUNTRY COMMUNION und seinen Soloaktivitäten nicht ganz ausgelastet zu sein. Oder, was wahrscheinlicher erscheint, er explodiert geradezu vor Kreativität und Spielfreude. Nicht anders lässt sich erklären dass er BETH HART, eine 39-jährige Blues-, Soul- und Rockröhre aus Los Angeles ansprach um ein Coveralbum aufzunehmen; eine Zusammenarbeit, welche es ja schon bei einem Song seines letzten Solowerkes gab. Dass die Dame auch schon bei einem Musical die JANIS JOPLIN gab spricht dabei für sich. BONAMASSA’s einfühlsames Gitarrenspiel, seine routinierte Band und das unglaublich kraftvoll und variable Organ von BETH HART lassen auf „Don’t Explain” zehn Soul-Songs in ausdrucksstarker Form erstrahlen. Vom Opener „Sinner’s Prayer“ (u.a. Ray Charles), „Chocolate Jesus” (Tom Waits) über das überlange zelebrierte „I’d Rather Go Blind” und „Something’s Got A Hold On Me” (beides Etta James) bis zum Titeltrack „Don’t Explain” (Billy Holiday) und dem wunderschön ruhigen „Ain’t No Way” (Carolyn und Aretha Franklin) – um nur einige der Songs zu nennen - betreiben BETH HART & JOE BONAMASSA gekonnt Understatement. Das Wechselspiel der beiden Hauptprotagonisten paßt – BONAMASSA nimmt sich oft zurück und beschränkt sich auf seine typischen Soli – Hart’s Gesang prägt die neu eingespielten Versionen. „Don’t Explain” liefert Blues, Rock, Jazz und Soul vom Feinsten. Macht Spaß!
Finnisch ist so eine schöne Sprache, gerade die ganzen Crustbands aus dem Land der tausend Seen stellen das immer wieder unter Beweis. UNKIND haben mit „Harhakuvat” den Nachfolger ihres gelungenen „Yhteiskunnan Pikkuvikoja“-Albums fertig. Und auch auf dem neuen Werk geben sie ihre coole Symbiose aus Crustpunk, Doomfeeling und Hardcore zum Besten, was besonders bei dem sich langsam aufbauenden "Ylpea Perhe" und dem emotionalen (ja, richtig gelesen!) "Laumasielut" hervorragend funktioniert. Gut Arsch treten können die Finnen aber auch ("Kaivannot“), wie es sich für eine Crustband gehört. Der Sound ist passend rotzig und roh, ohne dass „Harhakuvat” zu wenig Druck aufbauen kann. Kurzum, das ist eine feine Scheibe, mit denen sich UNKIND einmal mehr auf dem gleichen hohen Niveau wie VICTIMS und DISFEAR bewegen. Die finnischen Lyrics und die den Songs innewohnende doomige Atmosphäre geben der Platte dabei die ganz eigene Note, durch die sie sich von der Konkurrenz abheben kann.