Review:

Life … And All It Entails

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Die Briten von ENOCHIAN THEORY hatten mit „Evolution: Creatio Ex Nihilio“ ein echtes Ausrufezeichen in der Prog-Szene gesetzt – und gehen ihren Weg unbeirrt weiter. Wer hier landestypischen Prog- bzw. Artrock mit zuckersüßen Melodien und eingängigen Refrains erwartet liegt gänzlich falsch. ENOCHIAN THEORY bringen erneut das Kunststück fertig komplexe Strukturen, fragmentierte Ideen und eine tief ergreifende Atmosphäre zu kombinieren – und das dem geneigten Hörer im ersten Durchlauf schmackhaft zu machen. Die Musikalität von PORCUPINE TREE trifft die Düsternis der letzten KATATONIA-Werke, die Prog-Ursuppe namens PINK FLOYD kontrastiert OPETH (vereinzelte Growls inklusive), RIVERSIDE Fans werden sich auf „Life … And All It Entails” problemlos heimisch fühlen. Ein Song wie „Hz“ klingt nach TOOL, aber trotz melancholischer Grundstruktur nicht so destruktiv. Aber Vergleiche hinken – denn ENOCHIAN THEORY haben ihren eigenen Sound entwickelt. Ein größeres Kompliment kann man der Band wohl kaum machen. Dass dabei die einzelnen Songs nicht unbedingt für sich glänzen, sondern vor allem als Ganzes wirken, wird die Genre-Freaks entzücken, aber das Album nicht jedem zugänglich machen. Ein verdammt gutes Stück Prog haben ENOCHIAN THEORY auf „Life … And All It Entails” abgeliefert. Und wer das starke Vorgängerwerk nicht kennt – mit dem remasterten Song „The Fire Around The Lotus” gibt es noch einen Bonus als Appetizer. Proggies! Pflicht zum intensiven Antesten.

Life … And All It Entails


Cover - Life … And All It Entails Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 58:26 ()
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Insecurity Notoriety (Re-Release)

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Phil Anselmo (PANTERA, DOWN, SUPERJOINT RITUAL) hat via Hammerheart ein Label für den Re-Release seines ARSON ANTHEM-Projekts gefunden. Um den Europäern die Scheibe schmackhaft zu machen, gibt es noch ein paar alte Songs dazu, so dass „Insecurity Notoriety“ auf gute 40 Minuten kommt. Dass Mr. Anselmo musikalisch keine Scheuklappen hat, ist ja schon lange bekannt; so verwundert dann der an alten HC-Kapellen der frühen 80er angelegte Sound von ARSON ANTHEM nicht. Schön auf die Fresse, irgendwo bei POISON IDEA, NEGATIVE APPROACH und DISCHARGE. Entsprechend räudig die Produktion, entsprechend räudig der Gesang von Mike Williams (EYEHATEGOD). Das macht Laune und ist kurzweilig, sofern ein Faible für die Musik da ist. Die Routine der Beteiligten ist beim Songwriting anzumerken, wenn die Nummern zügig auf den Punkt kommen und trotz aller Genre-bedingten Limitierung abwechslungsreich ausgefallen sind. Schöne Verneigung vor den eigenen Helden, Mr. Anselmo.

Insecurity Notoriety (Re-Release)


Cover - Insecurity Notoriety (Re-Release) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 21
Länge: 42:4 ()
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Ask

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Das Problem damit, den Mund vor Albumveröffentlichungen zu voll zu nehmen besteht darin, dass man kaum darum herumkommt, bei Veröffentlichung an genau diesen Worten gemessen zu werden. Im Falle von „Ask“ heißt das im Klartext: völlig überwältigt hinweggefegt wird die Menschheit vor diesem Album wahrscheinlich nicht, dazu kommt „Ask“ einfach zu unaufdringlich daher. Aber bevor das jetzt nach arger Schelte klingt, muss auch direkt hinterhergeschoben werden, dass „Ask“ dessen ungeachtet ein wirklich hübsches Album geworden ist, in dessen Unaufdringlichkeit durchaus auch seine Stärke liegt. Die Songs sind allesamt melodiös, die Arrangements einschmeichelnd eingängig gehalten und mit einem warmen Klang versehen, und insgesamt wird mit dezentem Retro-Rock-Flair ein sommerlich-leichtes Gefühl vermittelt, das einem ohne weiteres so manchen trüben Wintertag versüßen kann. Die Tracks bewegen sich mehrheitlich im Midtempo-Bereich, aber auch Ausflüge in ganz ruhige Gefilde wie die Ballade „Best Of Me“ oder die verträumte Halbballade „Keeping Time“ sind vertreten. Wer also auf der Suche nach Musik für einen ruhigen Sonntagmorgen ist, die schon erste Sonnenstrahlen ins noch winterliche Zimmer lockt, dem sei „Ask“ wärmstens ans Herz gelegt.

Ask


Cover - Ask Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 39:55 ()
Label:
Vertrieb:
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The X Tour – Live

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Man darf „The X Tour – Live” durchaus als Zäsur sehen – der Ausstieg von Gründungsmitglied, Sänger und Schlagzeuger Nick D'Virgilio hinterläßt bei SPOCK’S BEARD sicherlich eine Lücke, welche auch mit einer hochwertigen Nachfolgeregelung (Sänger Ted Leonard von ENCHANT und Schlagzeuger Jimmy Keegan, SANTANA, bereits seit 10 Jahren dabei) schwer zu kompensieren sein wird. Bereits der Ausstieg von Neal Morse vor Jahren konnte zwar instrumental abgefangen werden, ließ aber künstlerischen Freiraum, welcher erst mit dem letzten Album „X“ genutzt wurde. Die Gefahr, dass die Qualität des Songwriting zukünftig wieder nachlässt, ist also durchaus gegeben – es bleibt folglich spannend für die Fans des progressiven Flaggschiffes.

Ungeachtet dessen war die Live-Präsentation des überaus gelungenen letzten Albums „X“ ein wahrer Ohrenschmaus, welcher auch auf CD transparent und echt rüberkommt. Dabei enthält CD 1 das komplette Album „X“ (mit leicht veränderter Reihenfolge), einschließlich der Album-Highlights „Edge Of The In-Between" (rockt und jazzt bekanntlich gut nach vorn), „From The Darkness" (wie immer mit PINK FLOYD-Anleihen), „Kamikaze" (verrückter Instrumentaltrack) und „Jaws Of Heaven". Die Spockies im Downey Theatre bei Los Angeles waren hörbar angetan; aufgenommen wurde im September 2010. Auf CD 2 dürfen sich dann Tourdrummer Jimmy Keegan und Nick D'Virgilio erst mal ein irrsinniges Schlagzeugduell liefern, sowie Keyboarder Ryo Okumoto seine Fingerfertigkeiten beweisen. Dazu gibt es mit „On A Perfect Day“, „Thoughts“ und „The Doorway“ drei Klassiker, wobei die beiden letzten vom genialen 1996 Album „Beware Of Darkness“ meinereiner Gänsehautfeeling verpassen. Mit „June“ (einschließlich fanatischem Publikum) beschließt eine der besten Balladen überhaupt den SPOCK’S BEARD Set äußerst würdig. Das bei solch einem Backkatalog vieles auf der Strecke bleibt, braucht man an sich ja nicht zu erwähnen. „The X Tour – Live” zeigt SPOCK’S BEARD mal wieder auf der Höhe. Ohne Frage sind (oder waren) sie eine der besten progressiven Rockbands der Welt – auf der Bühne keinen Deut schlechter als auf Platte.

Die Limited Edition „The X Tour – Live” enthält als DVD noch das komplette Konzert – liegt uns aber leider nicht vor.

The X Tour – Live


Cover - The X Tour – Live Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 118:7 ()
Label:
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Red Planet

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Das VALHALL-Drittwerk lag lange auf Halde und wurde erst von Mr. Anselmo (DOWN, PANTERA) gefunden und veröffentlicht, um jetzt via Hammerheart Records auch in Europa erhätlich zu sein. Wie es dann so ist, lag die Scheibe dann auch hier noch etwas herum, weswegen das Review etwas später kommt. Aber VALHALL wird das am Wenigsten stören, jedenfalls falls sie das Klischee des dauerbekifften semi-Hippies leben, das sich aus ihrer Musik ergibt. „Red Planet“ strotzt nur so von THC-Einflüssen, dass alles ruhig mal entspannter angegangen werden kann. So mäandert sich die Chose durch die Lande und erinnert dabei gerne mal an MONSTER MAGNET-Frühwerke. Alles easy. Mit „Made In Iron“ wird es dann tatsächlich knackiger, hier werden Metalbands auf die Schippe genommen, was VALHALL gut gelungen ist. Insgesamt ist „Red Planet“ aber ein klassisches Stoner-Album, mit dem VALHALL zwar keinen Meilenstein des Genres geschrieben haben, aber für THC-Musik-Freunde eine ansprechende Scheibe.

Red Planet


Cover - Red Planet Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 47:13 ()
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Review:

Live Over Europe

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Nach der für Classic-Rock-Fans essentiellen DVD schieben BLACK COUNTRY COMMUNION den gleichen Mittschnitt noch als Doppel-CD nach. Die Setlist ist identisch mit der DVD (siehe unten) nur der letzte Song „Smokestack Woman“ hat es nicht auf den Tonträger geschafft. Der Review zur DVD (siehe Link) gibt es nichts hinzuzufügen - BLACK COUNTRY COMMUNION „Live Over Europe” funktioniert auf CD genauso gut und überzeugend wie auf DVD – dafür bürgt die Qualität der Protagonisten und die der Songs. Die auf der DVD enthaltenen Intervieweinspielungen gibt es auf der CD natürlich nicht; Musik pur sozusagen, welche der Qualität der Studioalben in nichts nachsteht und zum Teile neue Facetten der Songs offenbart. Das meinereiner trotzdem die DVD bevorzugt, ist wohl eher der überaus gelungenen visuellen Umsetzung und der optischen Coolness von Hughes, Bonamassa, Bonham und Sherinian zu schulden.



CD 1

01 Revolution of the Machine (Intro)

02 Black Country

03 One Last Soul

04 Crossfire

05 Save Me

06 The Battle For Hadrian's Wall

07 Beggarman

08 Faithless

09 Song Of Yesterday



CD 2

10 I Can See Your Spirit

11 Cold

12 The Ballad Of John Henry

13 The Outsider

14 The Great Divide

15 Sista Jane

16 Man In The Middle

17 Burn

Live Over Europe


Cover - Live Over Europe Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 17
Länge: 85:0 ()
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Replace Your Face

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Die Berliner PLACENTA sind ganz fleissig. Nach dem Album "Fixed Action Pattern" im Jahre 2009, folgte im Jahre 2010 "Brutalis" und nun ist im Jahre 2011 "Replace Your Face" veröffentlicht worden. Mit der Veröffentlichung gibt es auch einen heftigen Stilbruch. War man früher dem Deathcore verschrieben und trat fast ständig aufs Gaspedal, geht es jetzt weitaus harmonischer und ruhiger zu. Die Band spielt weicheren Metalcore, der immer wieder durch extrem harmonische Gesangs- und Soundpassagen unterbrochen wird. Obwohl mancher der Band einen Sell-Out unterstellen wird, überzeugen die Metalcoreattacken sowie die extrem harmonischen Soundpassagen mit cleanem Gesang. "I Ain´t No Horse" als zweiter Track sticht für mich heraus. Nachteilig an dem Werk ist leider, dass sich die Songs zu sehr ähneln, insbesondere die harmonischen Parts könnten alle aus einem Song stammen, den man immer wieder in Puzzleteilen zu den härteren Passagen dazugesetzt hat. Trotzdem ist die Scheibe überdurchschnittlich. Die bretternden Gitarren, der Songaufbau und das Gespür für tragende Melodien überzeugen. Wäre ich allerdings ein PLACENTA-Fan erster Stunde, würde ich mich über den Wandel zu softeren Gefilden sehr ärgern. Mit Abstrichen daher empehlenswert.

Replace Your Face


Cover - Replace Your Face Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 45:31 ()
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The Unconsciousness Of Living

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ILLOGICIST sind auch vier Jahre nach ihrem „The Insight Eye“-Album noch glühende DEATH-Fans – für diese Erkenntnis werden höchstens fünf Sekunden des neuen Albums gebraucht. Die Italiener brennen auf „The Unconsciousness Of Living” das erwartete Feuerwerk an technischem Death Metal ab und huldigen neben DEATH auch gleich CYNIC und ATHEIST. Im Vergleich zum Vorgängeralbum gibt es auf der neuen Platte einen markanteren Bass-Sound, der stark an „Individual Thought Patterns“ erinnert („The Mind Reaper“) und den Tieftöner schön in Szene setzt. Handwerklich ist bei ILLOGICIST ja eh alles erste Klasse gewesen, verlernt haben die Herren seit 2007 auch nix, so dass sie ihren hochanspruchsvollen Death Metal gekonnt umsetzen können und dem geneigten Hörer 45 Minuten einen Knoten in die Hirnwindungen spielen können. „The Unconsciousness Of Living“ ist eine Platte voll mit gutem technischem Death Metal, der Fans besagten Trios uneingeschränkt empfohlen werden kann.

The Unconsciousness Of Living


Cover - The Unconsciousness Of Living Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 44:53 ()
Label:
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Metamorphosis

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Was war „The New Age Of Chaos” für ein Brett, zweifellos eines der besten US-Death-Scheiben, die jemals aufgenommen wurden. „Metamorphosis“ hat mit den 2005er VILE nicht mehr viel gemeinsam, gibt es doch einen neuen Sänger, neuen Gitarristen und neuen Basser, was sich schnell bemerkbar macht, da mit der alten Besetzung scheinbar auch die Songwriting-Skills abgegeben wurden. Die elf Songs des neuen Albums sind zwar nicht schlecht, aber weit entfernt von „The New Age Of Chaos“-Klasse – so was wie „As One“ hätten VILE Mitte der letzten Dekade nicht mal als Demo-Song erwogen, völlig uninspirierter, unspannender Death Metal. Es gibt zwar immer mal wieder einen netten Part, aber das reicht bei Weitem nicht, um an die eigene Discography anzuknüpfen. Mittelmaß, ick’ hör dir trapsen.

Metamorphosis


Cover - Metamorphosis Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 38:22 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Individual Thought Patterns (Re-Release)

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Mit „Individual Thoughts Patterns” bringen Relapse Records die nächste Remasterte Version der DEATH-Diskographie an den Start und auch hier kann man wieder von einem äußerst gelungenen Re-Release sprechen. Wie schon bei „Human“ musste seiner Zeit auch die „Individual Thoughts Patterns” unter einem bescheidenen Sound leiden. Vor allem der viel zu leise abgemischte Bass von Meister Steve DiGiorgio war damals ein echter Dorn im Auge. Anno 2011 ist dieser Fehler mit samt ein paar anderen Kleinigkeiten bereinigt worden und so erstrahlt die Platte in neuem Glanz. Für jeden DEATH-Fan auch hier leider wieder ein Pflichtkauf. Ja ich weiß: Unser Geldbeutel wird gerade arg in Anspruch genommen…
Nichts desto Trotz bekommt man was geboten für sein Geld. Ist doch, wie auch bei den vorangegangenen Re-Releases, eine zweite CD beigefügt. Dieses Mal findet sich das beinahe komplette Konzert, des am 13.04.1993 in Osnabrück stattgefundenen Gigs, auf CD Zwei. Und auch hier ist der Sound echt sauber. Unglaublich eigentlich was 1993 schon alles möglich war in Sachen Live-Aufnahmen. Alle Instrumente sind perfekt zu hören, auch der Bass. Nur ein wenig Wumms fehlt halt, ist aber geschenkt, da man wirklich alle Läufe und Riffs von Schuldiner, DiGiorgio und LaRocque raushören kann. So, dann ist ja jetzt auch bald die Wartezeit auf das noch nicht veröffentliche CONTROL DENIED-Album, dem Höhepunkt der Relapse’schen Re-Release-Aktion, verstrichen. Die Tage werden gezählt! Wir sind äußerst gespannt!

Individual Thought Patterns (Re-Release)


Cover - Individual Thought Patterns (Re-Release) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 21
Länge: 100:54 ()
Label:
Vertrieb:

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