Review:

Remnants Of Filth

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Mein Kollege, das Heitmännchen, hat es in seinen Reviews zu früheren Veröffentlichungen der Grind-/Crustcore-Opas bereits auf den Punkt gebracht: PHOBIA aus Orange County in Kalifornien holzen was das Zeug hält. So ist es auch auf „Remnants Of Filth, dem seit der Gründung 1990 gerade mal sechsten Album (exklusive gefühlter 17394 Spilts und EPs, aber das ist ja im Ein-bis-Zweiminüter-Genre nicht unüblich…) des Haufens. 18 Songs in knapp 20 Minuten garantieren Feuerzeugballaden, ausladende spätlibanesische Eunuchenchöre sowie dezente Orchesterfarbtupfer, die kein Ohr trocken lassen - Beschleunigungsstreifen, Vollgas. „Contradiction“, „Plagued By The System“, „Got The Fear“, „Let It Go“ (die letzten beiden mit Spoken-Word-Einlagen), “No Sympathy For The Weak” oder “Filthy Fucking Punks” überzeugen mit haufenweise Killerriffs, passenden, coolen Breaks und sogar einer fetten Produktion und dürften Freunde von NAPALM DEATH, EXTREME NOISE TERROR oder INSECT WARFARE vor Freude im Fünfeck pogen lassen. Ein äußerst kurzweiliger Systemfickbrocken!

Remnants Of Filth


Cover - Remnants Of Filth Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 18
Länge: 19:49 ()
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Of The Sun And The Father (Re-Release)

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Erstaunlich, mit welcher Professionalität ASTRAL DOORS 2005 ihren Erstling aufgenommen haben. Klar, Tägtgren hat gemixt, die Platte ist insgesamt super versoundet. Die elf Stücke von „Cloudbreaker“ (unter dem Namen ist das Album übrigens in Japan erschienen) bis „Man Of The Rock, dem schwächsten von lauter guten Songs sind eine Offenbarung für Old-School-Fanatiker. Das Songwriting stimmt genau wie der Umgang mit den Instrumenten – von der fabulösen Johansson-Stimme mal ganz abgesehen. Dass der geneigte Fan das alles schon mal woanders gehört – wen kümmert’s? Wie auch Hardy 2003 schon schrieb: Für Dio-Purple-Rainbow-Jünger ist das hier allemal eine Prozession in Richtung CD-Händler Wert – oder wie auch immer der heutige Kunde sein Produkt bestellt. Selbst, wenn der Re-Release keinen Bonus enthält. Welche der drei Widerveröffentlichungen die beste ist? Keine Ahnung, sind alle prima.

Of The Sun And The Father (Re-Release)


Cover - Of The Sun And The Father (Re-Release) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 42:37 ()
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Evil Is Forever (Re-Release)

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Kamerad Knacki hat 2005 in seinem Review für „Metal Inside“ bereits alles gesagt: Sein Fazit: Die Scheibe gehört in jede Sammlung. Weil sich das aber (angeblich) aufgrund hoher Preise und anderer Gründe etwas schwerer gestaltet¤, macht das Metal-Städtchen es Nachzüglern per Re-Release möglich, auch „Evil Is Forever“ ins Regal zu stellen. Natürlich klingt hier vieles wieder nach Rainbow, Black Sabbath, Dio und Deep Purple, aber wenn dabei so geile Epiker wie der Titelsong herauskommen, ist das total Latte. Und dass es auch mit ganz viel Dampf geht, beweisen Songs wie „Lionheart“ oder „Pull The Break“ sehr energisch. Viel mehr gibt es über das zweite Album der Borlänger nicht zu sagen – Hören sagt hier mehr als tausend Worte. Einen Kritikpunkt gäbe es dann aber doch: Ohne Bonus-Track ist das immerfort währende Teuflische doch etwas mager ausgestattet. Was aber Hard-Rocker, die das Album seinerzeit übersehen/-hört haben, wenig stören sollte. Und von denen müsste es eigentlich ein paar geben….

Evil Is Forever (Re-Release)


Cover - Evil Is Forever (Re-Release) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 49:27 ()
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Astralism (Re-Release)

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Schlechte Witze über noch schlechtere Hamburger Biermarken verbieten sich bei ASTRAL DOORS und dem Re-Release ihres dritten Albums von 2006 von selbst. Sicher wie das Amen in der Kirche sind jedoch die Plagiatsvorwürfe. Denn die Schweden sind – logisch - 1a-Kopisten von Größen wie Dio, Black Sabbath, Rainbow oder Purple und Co. Gekonnt eingesetzte Orgel, coole Riffs, geile Soli, prima Hard-Rock-Metal-Songs, Semi-Balladen („Israel“), tolle Harmonien – all das machte die Blaupausen aus – und all das macht eben auch ASTRAL DOORS aus. Und über allem, thront die Stimme Patrick Johanssons‘ – die Ronnie James selbst sicherlich als legitime Nachfolgerin gelten ließe. Hört einfach mal „Raiders Of The Ark“ – Erinnerungen an „Rising“ werden wach. Leider ist die Band – vielleicht gerade wegen der Kopier-Vorwürfe chronisch unterbewertet, was auch die herbe Nichtbeachtung vieler Fans auf dem Headbanger Open Air zeigt. Verdient haben es die sympathischen Skandinavier ganz und gar nicht. Traditionalisten, Alt-Fans und der Nachwuchs müssen diese Scheibe genau wie die beiden anderen Wiederveröffentlichungen haben, zumal die Originale nur schwer zu bekommen waren und mit „21 Century Medieval“ ein brandneuer Song das 14-Song-Album von knapp 55 Minuten beschließt. Darauf ein Holsten - vielleicht bei der Tour im Dezember!

Astralism (Re-Release)


Cover - Astralism (Re-Release) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 54:59 ()
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Deep Cuts From Dark Clouds

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16 bleiben sich auf „Deep Cuts From Dark Clouds“ treu und führen den Sludge-Sound, für den sie bekannt sind, weiter. Schön konsequent sind sie dann auch beim Release-Datum, was stört sie schon Sommer und Sonne? Einfach Rollos runter und die Platte anmachen, schon ist das Wetter total wumpe. Die zehn Songs sind wunderbar fies und atmen den Geist einer schwülen Sumpfnacht, wie es sich für sludge eben gehört. Tempowechsel gibt es kaum, die würden zur Heavyness der Songs nicht passen. 16 wissen, was sie wollen und bewegen sich davon nicht weg. Das lässt „Deep Cuts From Dark Clouds” einerseits zu einer intensiven Platte werden, die zudem eine herrliche Fuck Off-Attitütde hat, aber andererseits auch etwas monoton. Die ewige Zwickmühle aus Stagnation gegen Experimentierfreudigkeit. Wer sich daran nicht stört, wird mit einer soliden Sludge-Platte belohnt, die dank der guten Produktion (mit gut bearbeitetem Gesang) mächtig aus den Boxen walzt.

Deep Cuts From Dark Clouds


Cover - Deep Cuts From Dark Clouds Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 39:57 ()
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Reign Supreme

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DYING FETUS haben es mit „Reign Supreme” endlich wieder geschafft, an die guten alten Netherton-Zeiten anzuknüpfen, um das Fazit gleich mal vorwegzunehmen. Auch wenn die beiden Vorgängeralben nicht schlecht waren, fehlte doch der letzte Kick, um sie mit „Destroy The Opposition“ auf ein Level zu bringen – mit „Reign Supreme“ ist das dem Trio endlich gelungen. Es ist dabei gar nicht offensichtlich, woran dieser Eindruck festzumachen ist, denn technisch anspruchsvollen Death Metal in Verbindung mit mächtigen Groove-Parts haben DYING FETUS schon immer geschrieben, aber auf diesem Album zünden die Songs endlich wieder richtig und kommen aus der „sind ja ganz nett“-Ecke weg. „From Womb To Waste“ beispielsweise entpuppt sich als wahnsinniger Orkan, während „In The Trenches“ den Mörder-Groove von „Destroy The Opposition“ aufnimmt. Großes Tennis. Handwerklich gab und gibt es nichts zu meckern, von der Gitarrenarbeit über das Drumming bis zum gewohnt heftigen Gesang ist das hier gewohnt erstklassig; dazu kommt eine etwas bessere Produktion als bei „Descend Into Depravity“, die die Drums organischer, natürlicher klingen lässt, ohne ihnen Punch zu nehmen. DYING FETUS strotzen auf „Reign Supreme“ vor Energie genauso wie vor guten Ideen, was in Kombination eine fulminante Death Metal-Platte ergibt. Endlich, endlich nicht mehr nur gut, sondern sehr gut!

Reign Supreme


Cover - Reign Supreme Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 37:35 ()
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Paranoia

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MARTYRDÖD sind mit „Paranoia“ bei Southern Lord Records gelandet, was ja in der Regel für Qualität spricht. Mit „Sekt“ hatten die Schweden aber auch allen Grund gegeben, sie unter Vertrag zu nehmen, das Ding war ja eine ziemliche Crust-Granate. „Paranoia“ haut in die gleiche Kerbe und liefert bestens Schweden-Crust, wie erwartet natürlich in der Landessprache vorgetragen. „Nog Är Nog“ ist der perfekte Aufgalopp für die kommenden gut 40 Minuten, geben MARTYRDÖD hier doch richtig Gas und Shouter Mikael sprüht Gift und Galle. Die Produktion des Fredman Studios (OPETH, AT THE GATES) setzt die richtigen Akzente, ohne dass „Paranoia“ zu einer unpassenden Hochglanz-Produktion-Scheibe verkommen würde, es ist und bleibt eine leicht siffige Crust-Platte. Die Kerle verstehen es geschickt, den klassischen D-Beat zu variieren, spielen mit dem Tempo und lassen „Paranoia“ so nie in stumpfes Geprügel abgleiten, wie das vielen anderen Crust-Bands passiert. Schön ist auch der immer wieder aufblitzende Black Metal-Einfluss, durch den der MARTYRDÖD-Sound noch bösartiger wird. „Paranoia“ ist eine heftige Crust-Platte geworden, die dank des guten Songwritings lange vorhält und sicher zu den Top-Veröffentlichungen des Genres in diesem Jahr gehören wird.

Paranoia


Cover - Paranoia Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 41:43 ()
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The Tunnels

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TERRA TENEBROSA sind der Nachfolger von BREACH, zumindest sind drei ex-BREACH-Leute hier aktiv. Die „The Tunnels“-Doppel-LP brauchte ein bisschen bis zu mir, deswegen gibt es das Review erst jetzt. Zeit und Ruhe ist etwas, was auch beim Konsum der Platte benötigt wird, denn die NEUROSIS-meets-Industrial-Chose ist alles andere als leicht zugänglich, bei den ersten zwei bis drei Durchgängen wirkt das Ganze nur verstörend. Erst nach und nach entfaltet sich die Musik, um sich in ihrer ganzen Komplexität erfassen zu lassen. Auf Gesang haben TERRA TENEBROSA dabei verzichtet, aber auch so ist „The Tunnels“ eine beklemmende Scheibe, die kalt und abweisend klingt; die dezent eingestreuten Melodien („The Mourning Star“) können dem nur begrenzt entgegenwirken. „The Tunnels“ wird so zu einer nihilistischen Platte, die radikaler als alte NEUROSIS ausgefallen ist, noch verstörender als TODAY IS THE DAY zu ihren Glanzzeiten, und viele Industrial-Werke in Sachen Atmosphäre weit hinter sich lässt. Eine fordernde Platte, die stellenweise von einer druckvolleren Produktion profitiert hätte, aber trotzdem ein Highlight für experimentierfreudige Zeitgenossen ist.

The Tunnels


Cover - The Tunnels Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 46:57 ()
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Driving Towards Daylight

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JOE BONAMASSA ist zur Zeit fast allgegenwärtig – Studioscheibe Anfang 2011 und Duettscheibe mit BETH HART im Herbst 2011; dazwischen das zweite Album der BLACK COUNTRY COMMUNION. Live ist der Bluesgitarrist sowieso ständig präsent – und jetzt noch unter dem Titel „Driving Towards Daylight” sein neuer Solostreich, das vierte BONAMASSA Studiowerk in drei Jahren. Dabei liefert er 11 Songs ab, welche seinen Bluesrock weiter gen Mainstream schieben ohne sich anzubiedern – ein Ziel, dass er selber fomuliert hat. Der erst 35 Jahre alte New Yorker könnte damit zusehends der Mann werden, welcher die Ursuppe des Rock und Metal wieder in den Fokus rückt. Dabei geht man auf „Driving Towards Daylight” durchaus wieder ein Stück bedächtiger vor als zuletzt und beschwört Erinnerungen an die ersten Überfliegeralben herauf („You & Me“ von 2006). Die Mixtur aus Blues und (Hard) Rock untergliedert sich dabei in Eigenkompositionen und Coverversionen seiner Vorbilder, darunter der von Jimmy Barnes selbst eingesungene Hit „Too Much Ain't Enough Love”. Des weiteren bediente sich BONAMASSA bei Tom Waits, Howlin´ Wolf, Robert Johnson, Willie Dixon, Bill Withers und ex-WHITESNAKE Member Bernie Marsden. Von letzteren stammt „A Place In My Heart”, dessen Neuinterpretation den europäischen Fans hörbar an GARY MOORE (R.I.P.) erinnert. Als Highlights seien dann noch der der käftige Opener „Dislocated Boy“, der abwechslungsreiche Titeltrack und „New Coat Of Pain“ (im Original von TOM WAITS) genannt. Mein Favorit ist das HOWLIN‘ WOLF Cover „Who's Been Talking“, eingeleitet von der Originalstimme der Blueslegende gibt sich BONAMASSA ein LED ZEPPELIN Riff als Einleitung und ein melodischer Song der nicht mehr aus dem Ohr will. Stimmlich ist JOE weiter oben auf, das gut nach vorne gehende Gitarrenspiel sowieso überirdisch – weder verliert sich BONAMASSA in bluesigen Ausschweifungen (nein, er kommt gekonnt auf den Punkt), noch zerstört der Rockanteil die gefühlvolle Arrangements der einzelnen Songs – beweisen muss er eh‘ nichts mehr. Im Studio wurde er unter anderem von Gitarrist Brad Whitford (AEROSMITH) unterstützt. Und auch wenn „Driving Towards Daylight” nicht ganz die Hitdichte des exzellenten Vorgängers „Dust Bowl” aufweist – mit einem JOE BONAMASSA Album macht der einschlägig vorbelastete Musikfan nun so gar nichts falsch. Toll rockende Bluesscheibe die Spaß macht.

Driving Towards Daylight


Cover - Driving Towards Daylight Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 56:23 ()
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1614

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Mal wieder eine Metal-Oper. Diesmal ist es der Stoff von „Der Name der Rose“, der durch den metallischen Fleischwolf gedreht wird. Ob Umberto Eco damit was anfangen kann ist bis jetzt allerdings nicht überliefert. Diverse Musiker von u.A. DREAM EVIL, THERION oder KING DIAMOND haben sich an dieses Vorhaben gewagt. Das Positive ist, dass sich OPERA DIABOLICUS doch sehr von AVANTASIA, AINA, MISSA MERCURIA usw. unterscheidet (nicht nur, weil der Projekttitel nicht auf A endet). OPERA DIABOLICUS ist düsterer und hat einen merklichen Gothic Metal Einschlag, welcher immer dann besonders deutlich wird, wenn es zum guten, alten „The Beauty and the Beast“-Spielchen kommt. Wirklich doomig, wie das Info verspricht ist die Chose allerdings nicht: Es regiert düsterer Metal mit dem erwähnten Gothic Einschlag. Also ein bisschen CANDLEMASS / MEMENTO MORI hier, ein wenig THERION da und ein Quentchen KING DIAMOND dort. Für Leute, die Rotwein mögen und eine Schwäche für roten Samt und schwarze Spitze haben dürfte „1614“ interessant sein.

1614


Cover - 1614 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 53:50 ()
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