Review:

The Oculus

()

INEVITABLE END haben schon mit ihrem Relapse-Debüt klargemacht, dass sie nicht ganz dicht sind, musikalisch gesehen. „The Oculus“, ihr neuestes Werk, unterstreicht das noch einmal eindrucksvoll mit einer guten halben Stunde technisch vertrackten, saubrutalen Death Metal. Noch extremer, noch abgefahrener und gleichzeitig noch homogener beim Songwriting, sind die elf Songs eine stellenweise anstrengende Angelegenheit, gerade das konstante Geschrei von Shouter Andreas fordert dem Hörer einiges ab, ohne dabei zu nerven, was das ganze Kunstück von „The Oculus“ ist (und so auch schon beim Debüt galt). Die ganze Chose ist mörder-komplex, artet aber nie in akustischen Stress aus, sondern bleibt nachvollziehbar und interessant („Chamber Of Apathy“). INEVITABLE END bauen immer wieder freakige Jazz-Parts ein, um im nächsten Moment den Grind-Hammer hervor zu holen oder schön totmetallisch zu Werke zu gehen, was in der Gesamtschau sehr gut funktioniert. „The Oculus“ ist eine Scheibe für die ORIGIN/ PROTEST THE HERO-Fraktion, aber auch was für NASUM-Freunde. Kurzum: wer mit technischem Metal gepaart mit Wahnsinn was anfangen kann, ist hier richtig.

The Oculus


Cover - The Oculus Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 34:42 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Cursed

()

Bei ROTTEN SOUND gibt es seit jeher keine Zweifel vor dem Kauf eines neuen Tonträgers der Band: die Finnen stehen für Grindcore. „Cursed“, das neue Studioalbum des Quartetts, bietet dann auch in nicht mal 30 Minuten 16 Songs, die bewährtes knallhartes Riffing, viele Blast-Parts und einen K am Mikro in Bestform bieten. Songs wie das unendlich fiese „Terrified“ bekommt in so einer Intensität kaum eine andere Band aus der Ecke hin, von den Metalcore-Trendhüpfern sowieso niemand. ROTTEN SOUND haben sich über die Jahre nicht verbogen und bleiben auch auf „Cursed“ gnadenlos, ehrlich und Grindcore pur. Dass sie mittlerweile wissen, wie ein knackiger Grindcore-Song zu klingen hat, ist klar. Genauso wie sie in der Lage sind, 16 Songs auf ein Album zu packen, die sich in eng gesteckten Grenzen bewegen, aber trotzdem nicht langweilen. Dazu noch ein paar bösartige Überraschungen wie das zähe „Scared“ und fertig ist eine der besten Grindcore-Scheiben der letzten Zeit, mit der ROTTEN SOUND das hohe Qualitätslevel der Vergangenheit beibehalten.

Cursed


Cover - Cursed Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 16
Länge: 27:37 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Corpse Molester Cult

()

AMORPHIS-Musiker und ihre Nebenprojekte. CHAOSBREED war das Kind von Esa Holopainen, verlief sich aber schon vor Jahren im Sande. Tomi Joutsen hat sich mit CORPSE MOLESTER CULT seine eigene Truppe zusammengesucht, um auf seine Weise dem guten alten Death Metal zu frönen. Mit Mikko Nevanlahti (CATAMENIA) ist ein weiterer Musiker mit Rang und Namen dabei, während der Rest bisher nicht groß in Erscheinung trat. Macht aber nix, das Ergebnis in Form der ersten EP weiß zu gefallen. Wichtig ist dabei noch die Information, dass Mr. Joutsen nicht am Mikro zu finden ist, sondern sich auf die Gitarre besonnen hat und sich da locker klassische ENTOMBED/ DISMEMBER-Riffs aus dem Ärmel schüttelt. Schön groovend geht es durch die gute Viertelstunde, die nicht nur an selige Stockholmer Zeiten erinnert, sondern mit Klavierintro und einigen Gitarrenspielereien kleine Feinheiten in den Sound einbringt, ohne dass die Hommage dadurch beeinträchtigt wird. Am Mikro findet sich ein stimmlich passender Kerl, der in den Growl-Parts immer wieder an Tomi Joutsen erinnert (ebenso an Mr. Petrov), der eben so fähig ist wie seine Bandkollegen. Die Produktin ist entsprechend old schoolig ausgefallen, alles andere wäre aber auch ein Verbrechen. Mit dieser EP weiß der AMORPHIS-Ableger zu überzeugen und wird Schwedenfreunde in Verzückung versetzen. Bleibt zu hoffen, dass die Bande länger aktiv ist als damals CHAOSBREED. Oder gar Esa zu einer Reunion animiert…

Corpse Molester Cult


Cover - Corpse Molester Cult Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: 17:2 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Guiltless

()

INDIAN haben für ihr viertes Album bei Relapse Records unterschrieben, zu deren Roster sie ja gut passen. Mit Will Lindsay (ex-WOLVES IN THE THRONE ROOM) haben sie zudem prominente Verstärkung bekommen, mit der INDIAN ihren zähen, fiesen Sludge angemessen wuchtig zelebrieren können („Banality“). Produziert wurde „Guiltless“ von Sanford Parker (MINSK), der für einen passend knackigen Sound gesorgt hat, mit dem die sieben Songs gut Druck machen. In den Songs konzentrieren sich die Musiker auf gewollt monotone Passagen, die von schleppenden Gitarren und einem fiesen Keifgesang unterlegt werden, was für ordentlich bösartige Atmosphäre sorgt, aber leider zu sehr auf die Spitze getrieben wird. Oder anders gesagt: nach den ersten vier Songs beginnt sich das Songwriting-Muster abzunutzen und die Scheibe zu langweilen. Es ist ein schmaler Grat, auf dem Sludge-Bands wandeln. INDIAN haben das nur anfangs erfolgreich machen können, zum Ende hin ist „Guiltless“ abgestürzt.

Guiltless


Cover - Guiltless Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 40:56 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Rockpango

()

Mit ihrem vierten Studioalbum „Rockpango“ (was soviel heißen soll wie „Rockparty“) setzen die Garzo-Brüder (Henry, Jojo, und Ringo Garzo) mit ihrer Band LOS LONELY BOYS zum Sprung nach Europa an. Denn obwohl die LOS LONELY BOYS in den Staaten in 2004 mit „Heaven“ (von ihrem selbstbetitelten Label-Debüt) einen respektablen Hit hatten, diverse Grammy-Nominierungen einstrichen und bereits über 3 Millionen Alben an den Mann brachten, gelten sie hierzulande immer noch als Insidertipp. Als Texican Rock’n’Roll bezeichnet das Trio seinen Stil. Blues, Rock, Americana, Latino, Pop-Appeal, Country – zum Teil semiakustisch und nicht selten mit Hammond-Klänge versehen, sowie ausgereiftes Songwriting und tolle Gesangsharmonien sind die Zutaten des LOS LONELY BOYS Sounds. Tracks wie die balladeske Single „Fly Away“, das ungewöhnliche mit Streichern aufgepeppte „16 Monkeys“ oder mein Favorit, das als ruhiger Hit konzipierte „Road To Nowhere” sind zeitlose Rocksongs und dürfen als Anspieltipps gelten. Mainstreamlastig und trotzdem außerhalb ausgetretener Pfade – „Rockpango“ von den LOS LONELY BOYS kommt zwar nicht an den Charme des Debüts heran, gute Mucke ist es allemal.

Rockpango


Cover - Rockpango Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 47:8 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Dust Bowl

()

Da mögen manche des Hypes wegen schon die musikalischen Vorzüge des amerikanischen Blues-Gitarristen JOE BONAMASSA in Frage stellen – „Dust Bowl“ belehrt sie eines besseren. So liefert der gute Joe mit seinem neuen Longplayer das wohl hitverdächtigste Album nach seinem 2009er Überflieger „The Ballad Of John Henry“ ab. Der 1977 in Utica (New York) geborene JOE BONAMASSA wuchs, wo auch sonst, im Gitarrengeschäft seines Vaters auf und durfte bereits im Alter von 12 Jahren mit B.B. King spielen – sein Weg war vorgezeichnet. Ob Joe da noch was anderes außer Gitarren spielen macht braucht man nicht zu fragen: 2010 nahm er nicht nur das Vorgängeralbum „Black Rock“ auf, sondern feierte mit dem BLACK COUNTRY COMMUNION Debüt große Erfolge (deren zweites Album ja auch schon wieder im Kasten ist) – und jetzt also bereits wieder neuen Solo-Stoff für die Blues Rock Fans. Und der hat es durchaus in sich. Bei den wiederum überwiegend in den griechischen Black Rock Studio auf Santorini aufgenommenen Tracks ging es Joe diesmal mehr darum Geschichten zu erzählen, was ein leichtes Songwriter-Feeling aufkommen lässt. Musikalisch wird auch manches probiert; der Blues-Anteil im Vergleich zum recht rockigen Vorgänger wieder erhöht, ohne dabei die erdig-raue Grundausrichtung der hervorragend produzierten Platte aus den Augen zu verlieren. Der dampfend rockende Opener „Slow Train“ lässt im Geiste eben jenen langsamen Zug entstehen und mit zunehmenden Tempo hörbar werden. Aber auch das griechisch angehauchte semiakustische „Black Lung Heartache” und vor allem das Blues-Lehrstück „The Last Matador Of Bayonne“ – eine atmosphärische Ballade, samt Trompetepart welches gehörig Hitpotential aufweist - seien mal als Anspieltipps genannt. Country-Feeling kommt bei „Sweet Rowena“ (Gitarrenduell mit Vince Gill) und dem tollen „Tennessee Plates” (Duett mit John Hiatt) auf. Ein Hinhörer auch das Paul Rogers Cover „Heartbreaker“ mit Sänger Glenn Hughes am Mikro. Keine Frage – wer auf gut gemachten Blues Rock und Hard Rock steht, kommt spätesten mit „Dust Bowl“ auch hier in Europa an JOE BONAMASSA kaum vorbei.

Dust Bowl


Cover - Dust Bowl Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 62:52 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Leveling The Plane Of Existence

()

ABYSMAL DAWN hatten mit ihrem letzten Werk eine solide Death Metal-Platte veröffentlicht, die aber nicht für großes Aufsehen in der Community sorgte. „Leveling The Plane Of Existence“ wird es ähnlich gehen, denn ABYSMAL DAWN sind auch auf ihrem neuen Werk eine solide, aber ebenso unspektakuläre Combo, denen das Händchen für gute Songs fehlt. Handwerklich haben die Amis was auf dem Kasten, zudem sind die immer wieder eingestreuten Black- und Doom Metal-Ideen eine nette Auflockerung, aber beim Hörer bleibt trotzdem wenig hängen. Da nützt auch die gute Produktion von Erik Rutan (HATE ETERNAL) nichts. „In Service Of Time“ ist noch der beste Song der Scheibe, erinnert allerdings derart frappierend an MONSTROSITY, dass es schon dreist ist – und viel über eine Band aussagt, wenn ihr bester Song eine schamlose Kopie ist. Im direkten Verlgeich mit dem Vorgänger ist „Leveling The Planes Of Existence“ etwas anspruchsvoller und etwas weniger old schoolig, aber das ist auch schon alles an Unterschieden. Beiden Scheiben ist gemein, dass sie über Mittelmaß nicht hinauskommen.

Leveling The Plane Of Existence


Cover - Leveling The Plane Of Existence Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 38:46 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

XXV

()

25 Jahre haben die schottischen Proggies von PALLAS mittlerweile auf dem Buckel – folgerichtig gibt es zum Jubiläum eine Scheibe mit dem Titel „XXV“. Das dabei das Coverartwerk eher etwas grenzwertig daherkommt darf man am Rand schon bemerken. Ansonsten macht der neue Sänger Paul Mackie einen guten Job (was Live ja schon seit geraumer Zeit zu hören war) und der Nachfolger des 2005er-Albums „The Dreams Of Man“ einen gekonnten Eindruck. Inhaltlich greifen PALLAS auf dem Konzeptalbum die Story ihres 1984er Debüts „The Sentinel“ auf. PALLAS „XXV“ kommt dabei äußerst abwechslungsreich daher, hat hörbar metallischen und Hard Rock Einfluss (wie die beiden Opener „Falling Down“ und „Crahs And Burn“ oder insbesondere das Doublebass dominierte „Young God“), offenbart aber seine Stärken doch eher in den gemächlicheren Passagen (das sphärisch ruhige „Something In The Deep“ und der Atmo-Hammer „Violet Sky“). Mit dem eingängigen Mid-Tempo Rocker „Monster“ hat man gar einen Airplay-tauglichen Quasi-Hit an Bord. Trotzdem kommt die neue Besetzung mit „XXV“ nicht unbedingt an alte Großtaten ran („The Cross And The Crucible“), man zeigt gar Schwächen in der etwas dumpfen Produktion, welche den Gesang und die genialen Keyboards doch etwas aus dem Fokus nimmt. Anyway! PALLAS bleiben ihrer episch gitarrenorientierten Grundausrichtung treu. Progressivität ist nicht das Hauptaugenmerk der Jubiläumsscheibe, obwohl der Abschluss „XXV, Part 2 – The Unmakers Awake“ dahingehend hohe Erwartungen auf eine weiteres Werk entstehen lässt. An „XXV“ haben sicher die meisten Fans der Band ihre Freude; schön das es PALLAS noch gibt.

XXV


Cover - XXV Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 61:53 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The Nocturnal Silence (Re-Release)

()

Es gibt einen Haufen Metaller, die prinzipiell nur die ersten ein, zwei Alben einer Band gut finden. Manchmal ist diese Einstellung nachvollziehbar, gerade bei NECROPHOBIC gilt ihr Debütalbum „The Nocturnal Silence“ als das Album der Schweden, das auch von den späteren, ebenfalls hochklassigen, Werken nicht mehr getoppt wurde. Via Hammerheart kommt die Scheibe jetzt wieder in die Läden, aber genau wie die anderen Re-Releases ohne Bonusmaterial in irgendeiner Form. So beschränkt sich Vergnügen auf 45 Minuten mit typischer Sunlight-Produktion versehenen Black/ Death. Interessant ist hierbei der starke Death Metal-Einfluss und das recht einfache, aber ungeheuer effektive Drumming. Die Gitarrenarbeit ist dagegen schon auf hohem Niveau (David Parland ist ja kurz darauf bei DARK FUNERAL eingestiegen), mit denen die okkulte Atmosphäre des Albums erst geschaffen wurde. Im direkten Vergleich mit den schwedischen Kollegen aus der Death Metal-Ecke ist „The Nocturnal Silence“ nicht so brutal, setzte dafür aber Maßstäbe bei der Verbindung von Brutalität, Tempo und Melodie, was ja ein Markenzeichen der Schwedenbands werden sollte. NECROPHOBIC haben ein fantastisches Album in der Schnittmenge von Black und Death Metal aufgenommen, mit dem sie in vielen Belangen Vorreiter waren, es dank wenig Promoarbeit aber nie zur angemessenen Anerkennung brachten. Umso schöner, dass die Scheibe jetzt wieder erhältlich ist, auch wenn ein paar Liner Notes nicht schlecht gewesen wären.

The Nocturnal Silence (Re-Release)


Cover - The Nocturnal Silence (Re-Release) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 45:7 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Cosmic Conn3ction

()

Mr. Curtis Feliszak, besser bekannt als STONEY CURTIS, ist ein Fan der großen 60er und 70er Blueslegenden – und rockt was das Zeugs hält. Der Mann gilt als einer der Besten an der Gitarre und vereint gekonnt Blues und Hard Rock zu einer energetischen Mixtur. Seine Einflüsse – UFO, SCORPIONS, KISS, BLACK SABBATH und DEEP PURPLE auf der einen, ROBIN TROWER, JIMMY HENDRIX, LED ZEPPELIN und natürlich ERIC CLAPTON auf der anderen Seite sprechen da für sich. Das Power Trio aus Gitarre (STONEY CURTIS, überzeugt auch gesanglich), Bass (Steve Evans) und Schlagzeug (Aaron Haggerty) liefert dabei auf „Cosmic Conn3ction” 12 klasse Blues-Rocker, allesamt Eigenkompositionen und ohne Ausnahme erstligatauglich. Der Opener „Blues & Rock’n’Roll“ macht seinen Namen alle Ehre und lädt schon fast zum Bangen. Mit „When The Sweet Turns To Sour“ wird es bluesiger, textliche Bitterkeit und tolles Solo eingeschlossen. Und auch mit Songs wie „Soul Flower“ und „Good Lovin’ Done Right“ (beides first class Rock’n’Roll stuff) oder den gefühlvollen „Infatuation Blues“ und „The Letter” (was ein Abschluss) hält STONEY CURTIS & Co. das Niveau. Meinereiner denkt da an ZZ TOP meets JOE BONAMASSA – grandiose Mischung. Bereits das Album „Acid Blues Experience", aber auch „Raw And Real“ zeigten dass die STONEY CURTIS BAND für fetten Blues steht, welcher seine Kraft vor allem auch Live entfaltet, aber auch auf Platte ein sattes Hörvergnügen für die einschlägig Vorbestraften in Sachen Blues und Gitarre verspricht. Wer sich fürs Frühjahr mit einer gehörigen Portion Blues Rock eindecken möchte, kommt an „Cosmic Conn3ction” und der STONEY CURTIS BAND kaum vorbei.

Cosmic Conn3ction


Cover - Cosmic Conn3ction Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 68:19 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

Subscribe to RSS - Rough Trade