Seit 2009 ist die deutschsprachige Punkrockband DRUNKEN SWALLOWS am Start und erobert immer mehr die Konzertbühnen und Festivals der Republik. Kein Wunder- die Musik geht ins Ohr und ist massenkompatibel. Beste Voraussetzungen ein breites Publikum zu bedienen und wahrscheinlich auch die Intension der Holsteiner.
Aber genau diese Massenkompatibilität stört mich an dem neuen Album „Herzlaut“. Hier fehlt der letzte Rotz, der Schweiß und der Biergestank, den Punkrock auszeichnet. Besonders die Vocals sind zu glatt und zu ungefährlich für echte Punkrockfans und somit landet man im weichen Nest des Mainstreams.
Was jetzt nach einer massiven Kritik aussieht, soll nur eine Bestandsaufnahme sein, denn die Band versteht ihr Handwerk. Irgendwo zwischen den HOSEN, den ONKELZ und FREIWILD finden die DRUNKEN SWALLOWS ihre musikalische Nische. Im Gegensatz zu anderen vergleichbaren Bands ist die Band politisch auf der richtigen Seite und setzt ein Statement gegen rechten Unsinn. Ist nicht neu im Punkrock, aber immer wieder unterstützenswert.
Mit „Ohne Uns Keine Musik“ greift man zu Anfang die Corona-Problematik auf. Ok, über dieses Thema könnte man lange diskutieren und der Text und die Musik lösen das Thema nicht endgültig. „TIK TAK“ zeigt die Defizite der Band klar auf – ein wirklich feiner Song mit guter Gitarrenarbeit, aber besonders am Gesang hapert es. Das ist zu ungefährlich und zu harmlos… Trinkt vor den Aufnahmen doch mal eine Flasche Whiskey und macht den Lemmy! Brüllen hilft! Grundsätzlich bietet „Herzlaut“ solide Rock Musik (Punktrock will ich hier nicht in den Mund nehmen) und textlich und musikalisch bieten Songs wie „Mein Traum von Freiheit“ oder „Nein“ keine große Angriffsfläche. Was bleibt nach dem Hören der CD? Zerschlagene Fenster, ein Konterbier am Morgen oder die große Revolution, wie im Song „Viva la Revolution“ gefordert? Nein, das bleibt leider aus. Was tatsächlich bleibt, ist eine solide Scheibe von 4 sympathischen Jungs, die ihren Weg gehen werden. Sie werden es auch ohne mich schaffen…
Obwohl die Hannoveraner gerade erst ihr Debütalbum vorlegen, existiert diese Band bereits seit 1993, gegründet von Jens “Korken” Albert, der seinerzeit mit dem alten Line-Up jedoch nicht über Demo-Status (das letzte, “Overruled”, erschien 1996) hinausgekommen war. 2015 hat der Mastermind einen Neustart aufs Parkett gelegt, und eine Runde im Besetzungskarussell später steht nach einer EP (“V-II-XII”) nun “Part Of A Sick World” in den Läden. Und man kann nicht behaupten, dass das Quintett nach der langen Auszeit vor Originalität geradezu übersprüht. An allen Ecken und Enden gucken vor Allem spätere EXODUS, aber auch KREATOR oder DESTRUCTION hervor, was auf der einen Seite zwar das Gefühl aufkommen last, dass man viele der Riffs und nicht weniger der Keif-Parts von Herrn Albert bereits woanders schon einmal (besser) gehört hat, andererseits aber auch für einen im positive Sinn vorhersehbaren Fluss sorgt, der Thrasher, die nichts gegen eine modernere Produktion einzuwenden haben, problemlos und auf durchweg gutem bis sehr gutem Niveau versorgt. Unbändig nach vorne stampfende Sägewerke wie “Failed State” (mit coolen Gang-Shouts), “Conspiracy”, “Below Zero”, mein Favorit “Lambs To The Slaughter” oder der Titelsong gehen vielleicht nicht als Genre-Klassiker durch, überzeugen aber durch ihre konstante Energie und das über das gesamte Album hinweg zwar unspektakuläre, aber treffsichere Songwriting. Thrasher, die nicht alles nach 1988 prinzipiell kacke finden, legen sich kein Ei ins Nest, wenn sie diesem gelungenen Neuanfang eine verdiente Chance geben.
Seit genau 25 Jahren lebt die Truppe um die beiden Gründungsmitglieder Gero "Stumpen" Ivers und Alexander "Alf Ator" Thomas für den Humor - und das gelingt ihr in vielen Fällen ausgezeichnet (man nehme nur mal die Großartigkeiten "Weg Nach Unten", "Ich Lass Mich Klonen" oder "Wir Werden"), auch wenn KNORKATOR natürlich bis in alle Ewigkeiten polarisieren werden. Nicht anders verhält es sich mit "Widerstand Ist Zwecklos", Album Nummer Zehn, das einmal mehr den bandtypischen Unfug zum Besten gibt, freilich wieder nicht ohne ein intelligentes Musik- und Textfundament zu bieten. Zwar ist nicht jeder Song ein Hit (die Sprechgesang-Nummer "Ein Wunsch" und das als einziger Song komplett von Stumpen geschriebene "Buchstabensuppe" gehen schon gehörig auf den Wecker, und ob man wirklich knorkatorisierte Versionen von Frederick Douglas Knights "Ring My Bell" und DEPECHE MODEs "Behind The Wheel" haben muss, sei mal dahingestellt), aber mit dem saugeilen Opener "Revolution", "Am Arsch", "Was Du Gibst" (ein Liebeslied über eine Waschmaschine!), dem abschließenden, mit Death-metallischen Einschüben garnierten "Zu Kurz" oder der überragenden ersten Single "Rette Sich Wer Kann" hat "Deutschlands Meiste Band Der Welt" hier genug Material am Start, das nicht nur die beinharten Fans überzeugen wird, sondern sicher auch gehöriges kommerzielles Potential bietet. Als zusätzlicher Kaufanreiz entpuppt sich das ultrafette Digipak, das neben sämtlichen Texten, Nonsens-Musikerbiografien und Live-Impressionen noch einige skurrile Zeichnungen und Collagen auffährt. Für aufgeschlossene Naturen insgesamt ein empfehlenswertes Package!
Mit „Dusk City“ legen ULTIMA RADIO aus Graz nach einer EP, dem Debüt-Album und zwei Split-Singles ihren zweiten Longplayer vor. Darauf präsentieren sie einen eigenwilligen Mix aus Stoner, Alternative und Psychedelic Rock sowie stellenweise auch Einflüssen aus Crossover und Nu Metal. Treibende Riffs und cool, mal auch verquer groovende Beats werden dabei mit melodischen Hooks verbunden sowie sphärischen, teils auch experimentellen Sounds.
„Your Skin“ mit seinem Mörder-Basslauf geht dabei noch am weitesten in Richtung 90er-Jahre Crossover, bei Songs wie „7 of 8“ oder „Monotyper“ denkt man an die QUEENS OF THE STONE AGE, wohingegen ruhigere Stücke wie das schwebende „Again And Again“ oder das bluesige, an BLACK REBEL MOTORCYCLE CLUB erinnernde, „Golden Lands“ atmosphärische Gegenpole bilden. Und dann ist da noch der Indie-Rocker „Icarus“, der mit seinem Ohrwurm-Chorus echte Suchtgefahr liefert.
Die Produktion ist druckvoll und lässt an den richtigen Stellen den nötigen Dreck sowie auch noisige Elemente zu. Dazu beeindruckt Sänger Zdravko Konrad immer wieder mit seiner Ausnahmestimme, mit der er spielend zwischen sanft und heftig, Sprechgesang und Melodiebögen wechselt, ohne jemals an Druck zu verlieren.
Es ist nicht einfach, die Musik von ULTIMA RADIO direkt zu erfassen, so facettenreich stellt sie sich dar. Trotzdem ergibt sich über Albumlänge ein erstaunlich einheitlicher Gesamteindruck. Und mit der Zeit macht gerade diese Vielfalt immer mehr Spaß und packt einen immer mehr die Intensität der einzelnen Stücke.
Da hatte ich schon gedacht bei den FLYING COLORS sei nach zwei tollen Alben („Flying Colors“ 2012 und „Second Nature“ 2014) und deren Live-Präsentation bis ins Jahr 2015 hinein Schluss – und darf mich jetzt (hoch erfreut) eines Besseren belehren lassen. Die immer noch schlagkräftige Starbesetzung - Casey McPherson (Gesang, Rhythmusgitarre), Neal Morse (Keyboards, Gesang), Steve Morse (Leadgitarre), Mike Portnoy (Schlagzeug, Percussion) und Dave LaRue (Bass) – liefern mit „Third Degree“ ein reifes, richtig gutes Drittwerk ab. Bereits der Opener „The Loss Inside“ präsentiert die Stärken der einzelnen Protagonisten in einem harten, melodischen Song der ungemein viel Raum für songdienliche Soloparts auf hohem Niveau lässt. Die folgende Singleauskopplung „More“ bedient dann mehr die Classic-Rock-Gemeinde, trotz dezenten Psychedelic-Einschlag. Mit dem gitarrenorientierten „Cadence“ und dem rythmischen „Guardian“ geht das grade so abwechslungsreich und voller Spielfreude analog zu den ersten Alben weiter, ehe es im weiteren Verlauf etwas gediegener, aber nicht weniger gelungen, weitergeht. Das ruhige, emotionale „You Are Not Alone“ zeigt was möglich ist, wenn zwei gute Sänger miteinander agieren. Das 11-minütige „Crawl“ birgt das Prog-Rock vom Feinsten. Ich mache es kurz – wer den FLYING COLORS bisher gewogen war darf sich voller Vorfreude auf Album Nummer 3 stürzen. Wer einfach gute Rockmusik mit Anspruch sucht; sowie perfekt gespielte und arrangierte Instrumentalpassagen ohne ausufernde Spielereien zu genießen weis liegt hier ebenfalls goldrichtig.
Man hat sich ja durchaus daran gewöhnt mit sogenannten „Supergroups“ und der dazugehörigen Label-Euphorie zugeschmissen zu werden. Die FLYING COLORS (noch mehr wie BLACK COUNTRY COMMUNION) bilden da eine Ausnahme. Zu organisch, zu gut passt das zusammen. Mit „Third Degree“ senden die FLYING COLORS nicht nur ein Lebenszeichen an die Community, sie präsentieren ein echtes Album zum reinliegen. Und eines das (auch dank der starken Vorgänger) Bock auf Live macht.
1. The Loss Inside
2. More
3. Cadence
4. Guardian
5. Last Train Home
6. Geronimo
7. You Are Not Alone
8. Love Letter
9. Crawl
Deluxe CD Bonus disc:
1. Waiting For The Sun (Unreleased Bonus Studio Track)
Ich finde es ja richtig schade, dass BETH HART auf ihrem neuen Album „War In My Mind“ ihre stimmgewaltige Rockröhre überwiegend dezent einsetzt. Denn der flotte Blues Rock der manch Highlight vergangener Alben darstellte darf nun meist ruhigeren Tönen Platz machen – und das absolut überzeugend. Die 47-jährigen Künstlerin war ja schon immer gewaltig bei Stimme, aber eine solch tiefe Emotionalität, ein solch gewagter Blick ins Seelenleben erzeugt immer wieder Gänsehautmomente, nimmt einen mit auf die Achterbahnfahrt des Lebens, auf den „War In My Mind“. Sie erfindet dies Genre natürlich nicht neu – auch die Mixtur aus Blues, Soul, Gospel bis zu Pop hatten wir schon. Aber selten mit einer besseren, intensiveren Stimme. Mit dem „Bad Woman Blues“ geht es groovig los, Gospelchor inklusive – eingängiger Opener. Der balladeske Titeltrack schwankt zwischen Klavier und unterkühlt epischen Momenten – mit „War In My Mind“ erzählt HART ihre Geschichte. Ein Song bei dem man bewusst den Lyrics lauschen sollte. Hier ist wenig zu hören, von der Oberflächlichkeit welche unsere Zeit so oft bestimmt. „Rub Me For Luck“ (über den ihr Produzent Rob Cavallo sagt er wäre ein perfekter Song für einen James Bond Film) lässt dann tatsächlich das Kopfkino laufen. „Sugar Shack“ trifft den Bewegungsnerv. Mit meinem Favoriten „Thankful“ kommt eine ganz große Ballade (großes Gefühlskino) fast zum Schluss. BETH HART nimmt mit „War In My Mind“ den Fuß schon deutlich vom Gaspedal und geht in sich. Herausgekommen ist ein erwachsenes, abwechslungsreiches Rockalbum zum Zuhören.
Das sind sie wieder, die Bäumchen-wechsel-Dich-Spieler aus Amersfoort in den schönen Niederlanden. Wie schon beim Vorgänger "Bloodline" macht das inzwischen aber recht stabile Line-Up – seit 2017 gab es wohl nur einen Wechsel am Bass – unverfälschten Death Metal der älteren Schule. Dabei geht es (nur noch) zeitweise ein wenig verkopfter zu, gerne und gut machen es die Jungs aber im totalen Groove, wie beim lässigen "Bloodline" (das wohl als etatmäßiges Titelstück aus dem Vorgänger vergessen wurde?). Der schleppende Song ist dann auch der erste, der wirklich hängen bleibt, vielleicht gerade, weil sie hier auch mal richtig Tempo rausnehmen. Sphärisch, fast doomig (oder andersherum) mutiert der Titel zur coolen Walze. Im Vergleich zum okayen, aber irgendwie nicht so richtig hammermäßig fesselnden Vorgänger, ist den Jungs ein kleiner Fortschritt durch weniger Technik gelungen. Und dennoch dürfte es schwer werden, sich auf dem überfüllten Markt zu behaupten, auch, wenn Songs wie das flottere "A Barbarous Murder" echt nach vorn abgehen: coole und tatsächlich sehr abwechslungsreiche Scheibe! Irgendwie verrückt klingen die auch – oder ob das nur daran liegt, dass die Texte auf irgendeine Art und Weise von Geisteskrankheiten handeln?
Drei Jahre ist es her, dass TANZWUT mit „Schreib Es Mit Blut“ ihr letztes Album veröffentlicht haben. Nachdem die vorausgegangenen Werke in mitunter erstaunlich kurzen Abständen das Licht der Welt erblickt hatten, hat sich die Band mit dem neuen Silberling etwas mehr Zeit gelassen, jetzt aber steht er in den Läden und trägt den Titel „Seemannsgarn“. Der gleichnamige Opener beginnt mit melodiöser Folk-Instrumentierung und ruhiger Strophe, bevor der Teufel im eingängigen, aber nach wie vor getragenen Refrain seinen typisch kratzig-rauen Gesangsstil herauskehrt. „Galgenvögel“ beginnt rockiger mit druckvollen E-Gitarren und hat erhöhtes Ohrwurmpotenzial. „Die Letzte Schlacht“ ruft in den Instrumentalparts stellenweise Erinnerungen an den Soundtrack von „Herr der Ringe“ wach – womöglich durchaus nicht ganz zufällig, ließe sich der Text auf die eine oder andere Episode des Epos doch genauso beziehen wie er sich als allgemeine Kriegskritik auffassen lässt (im Gegensatz zu manchen Kollegen lassen TANZWUT dem Hörer bei ihren Texten Gott Lob noch ein gewisses Maß an Interpretationsspielraum). Mit „Ich Bin Der Nachtwind“ haben die Herrschaften überdies eine überraschend wenig kratzige Ballade am Start. „Der Puppenspieler“ kommt relativ metallisch daher, das eingängige „Francoise Villon“ geht schnell ins Ohr. Wie der geneigte Genrefreund weiß, ist das Sauflied inzwischen ein obligatorischer Bestandteil eines Mittelalter-Rock-Albums und so darf ein solches auch auf „Seemannsgarn“ nicht fehlen: das programmatisch betitelte „Gib Mir Noch Ein Glas“ gehört zu den besseren Vertretern der Kategorie, da es nicht zu plump daherkommt und daher auch in nichtalkoholisiertem Zustand noch gut hörbar ist. Ob man das Ganze aber gleich in doppelter Ausführung auf das Album packen musste (einmal mit, einmal ohne Beteiligung von KÄRBHOLZ), muss jeder für sich entscheiden. Fazit: alles in allem haben TANZWUT mit „Seemannsgarn“ ein durchweg solides Album abgeliefert, das über zahlreiche eingängige Melodien verfügt, dabei aber weitestgehend auf die ursprünglich für die Band typischen elektronischen Elemente verzichtet und sich vielmehr auf relativ klassischen Mittelalter-Rock mit metallischem Einschlag konzentriert.
CROBOT galten beim Branchenprimus Nuclear Blast als einer der Hoffnungsträger in Sachen Heavy Rock – und haben sicherlich starke Alben abgeliefert. Nur ganz konnten sie die Erwartungen nicht erfüllen – letztendlich fehlten der Mischung aus flotterem Retro-Doom der Marke BLACK-SABBATH und Stoner-mäßigen Grunge-Anleihen bei manchen Songs die Durchschlagskraft bezüglich der Hitdichte. Und auch daran leidet ein wenig Album Nummer vier. Denn an sich machen die Jungs aus Pennsylvania auf „Motherbrain“ alles richtig; aber neben bärenstarken Teilen wie der eingängige Hammer „Low Life“ oder „Gasoline“ gibt es halt auch Massenware wie „Alpha Dawg“ oder „Blackout“ die sich doch etwas ziehen. Anyway! CROBOT haben ihren modernen Hard Rock mit funkigen Parts ausgestattet, was der ganzen Chose hörbar guttut. So ist „Motherbrain“ eine gut durchzuhörendes Retro-Scheibe ohne Aussetzer, fetter Sound inklusive (das Riffmonster „Drown“ darf man gerne Mal zum an testen nehmen) – aber der letzte Tick um über „einfach gut“ hinauszukommen - also eine durchgehende Reihe von Ohrwurm-Tracks oder starke Grower fehlen leider. Aber CROBOT klingen nicht so, als hätten sie keinen Spaß an der Sache – und dann freuen wir uns doch schon mal auf Album Nummer fünf. Den das Potential für den entscheidenden Schritt ganz nach vorne haben sie. Ergo: Vor allem was für die Genre-Fans.
Der Opener "Leave" macht auf ANATHEMA, das folgende "This Onward Reach" anfangs auf aggressiven Black Metal. Doch gerade dieses mehr als sieben Minuten lange Stück beweist die Vielschichtigkeit des Solo-Künstlers Joel mit seinem Projekt ENEFERENS. Seine Einflüsse nennt er mit frühen OPETH, ALCEST, KATATONIA, RAPTURE, KAUAN. PANOPTICON, FALLS und WALDGEFLÜSTER oder gar THE NATIONAL, HUNDRED WATERS und Sufjan Stevens. Übersetzt heißt das: ENEFERENS fabriziert wunderschöne Musik mit Einflüssen aus Black Metal, Doom, melodischem Death Metal, Shoegaze und diesen „Post“-Genres. Erstaunlicherweise wirkt dieses Konglomerat nicht wie ein Flickenteppich, sondern wie ein zusammenhängendes Kunstwerk, das auf der einen Seite weich daher kommt und auf der anderen Seite kracht. Wenngleich es natürlich extremere Black-Metal-Acts gibt. Aber hier will niemand anderen beweisen, was für ein toller, harter Kerl hier ist. Hier versucht einfach ein Künstler, seine vielen Motive zu einem kontrastreichen Album zu vereinigen. Und das ist ihm tatsächlich recht gut gelungen. Das Wechselbad der Gefühle nervt und langweilt zu keiner Sekunde und wirkt auch nicht aufgesetzt. Und es offeriert mit "Amethyst" geradezu geniale FALKENBACHsche Momente. Schön, einfach schön.