Review:

Obey

()

Mensch, aufgenommen im Berno Studio, Schweden! Feiner schwedischer Death Metal, das wär’ geil. Aber Satz mit X - AXIS OF ADVANCE klingen mitnichten nach der kanadischen Ausgabe von DISMEMBER, sondern wie ein räudiger Bastard aus AGATHOCLES, ENTOMBED und MAYHEM - grinding Black Metal, wie’s auf ihrer Website so schön heißt. Im Klartext bedeutet das einfach richtig schwedisch klingende Gitarren, die teilweise 1:1 von DISMEMBER… inspiriert… wurden. Dazu chaotische Drums, die sich in Blast-Parts am wohlsten fühlen zu scheinen und ein Vokalakrobat, der sich richtig schön die Seele aus dem Leib kotzt und wie Mika Lutinen an einem verdammt schlechten Tag klingt. Das ballert alles ordentlich nach vorne und klingt entsprechend aufgedreht auch ganz geil. Nur geht auf die Dauer die Abwechslung ein wenig flöten und die Songs werden mehr und mehr zu einer gesichtslosen Einheit, die ziemlich auffällig immer den gleichen Strukturen im Aufbau folgt. Ganz nett und für Freunde kranken Geprügels sicher mal ein Ohr wert, aber keine Mucke für jeden Tag.

Obey


Cover - Obey Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 37:35 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Loud, Mean, Fast & Dirty

()

Das Album mit dem außerordentlich programmatischen Namen bietet eine Zusammenstellung von älteren Titeln der Band von den nicht ganz einfach zu findenden Scheiben "Peter Pan" (1997), "Rocketfuel" (1998), "Home Steel" (1999), "Killermachine" (2000) und "Premium Quality... Serve Loud" (2001). Der flotte Dreier aus der Geburtststadt des Dynamos besorgt’s uns mal wieder, wie der Name der CD schon sagt, laut, gemein, schnell und dreckig. Mit 18 Songs demonstrieren die Käsköpp ihre Stärken, haben viele Hits dabei, wenn ich da nur "Resurrection" oder "Pedal To The Metal" denke. Und an den Hidden (Live) Track. Fein macht sich auch die germane Zunge beim absch(l)ießenden "Auf der Axe". "Jetzt geht’s los, immer geradeaus…." singen sie da. Und sagen damit eigentlich alles.

Loud, Mean, Fast & Dirty


Cover - Loud, Mean, Fast & Dirty Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 18
Länge: 50:49 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

God Defamer

()

Mit Gott haben die Slowaken wenig am Hut, mit Kompromissen auch nicht. Knallharten Death Metal mit antichristlichen Texten fenstern sie einem umme Lauschlappen, musikalisch sicherlich mit Krawalleuren wie Krisiun oder Nile zu vergleichen. Die Ostis drücken immer gerne aufs Tempo, kloppen dir sozusagen die Birne weg und beweisen alle Nase lang, dass sie rein spielerisch den genannten Kapellen nicht so weit entfernt sind, wie man angesichts der herausragenden Stellung der Vergleichs-Bands meinen mag. Jedenfalls wird hier tüchtig gebrettert, die Fahrt nur selten herausgenommen, höchstens mal, um mit einem Break ein fideles Solo einzuleiten. Warum DEMONTOR trotzdem nicht ganz an die Spitze gelangen? Dazu fehlen ihnen vielleicht die echten Klasse-Songs, die echten Bringer. Hart, brutal, fies, das ist dieses Album allemal. Für Fans des extremen Death Metal sicherlich zu empfehlen, sie werden ihre Haarpracht sicherlich ordentlich lüften und sich die Birne nach allen Regeln des todesmetallischen Kunst weichkloppen können. Ach, beinahe vergessen: Fetter Sound aus dem Hause Claassen.

God Defamer


Cover - God Defamer Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 33:18 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

New Testament

()

Es gibt sicherlich nicht wenige, die schreien werden: "Lieber ein neues Album, dies’ hier ist nur Geldschneiderei!". Was aber aus einem neuen Album mit neuen Songs werden kann, das beweisen Metal Church, die eine stink-strunz-langweilige neue Scheibe gemacht haben, die nicht im Geringsten gegen MC-Klassiker anstinken kann. Und bevor man nun mit aktuellen Stücken enttäuscht, poliert man die alten Titel eben auf. So haben es EXCITER gemacht und sie taten richtig. Nun höre ich mir zwar immer noch die alten Kracher auf kratzigem Vinyl an, die Scheiben "Heavy Metal Maniac" und "Violence And Force" sind absolute Lehrstücke in Sachen Pionier-Speed-Metal. Und da schadet es auch nicht groß, den Herr Jacques Belanger den ganzen Krempel noch mal akkurat einsingen zu lassen und auch die Instrumente ein wenig zu bügeln. Zwar gefallen mir Beehlers extreme Shouts noch besser, zwar hören sich die Originale trotz inzwischen antiquiertem Sound wesentlich ungehobelter an - aber dennoch sind hier Perlen, ja Meisterwerke einer ganzen Stilrichtung vertreten (siehe unten). Und deswegen ist auch nichts anderes als ein "Tipp" zu verteilen.



Rising Of The Dead

Violence And Force

Rule With An Iron Fist

Rain Of Terror

Brutal Warning

Victims Of Sacrifice

The Dark Command

I Am The Beast

Pounding Metal

Stand Up And Fight

Heavy Metal Maniac

Blackwitch

Burn At The Stake

Long Live The Loud

Ritual Death


New Testament


Cover - New Testament Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 66:4 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Junger Mann Zum Mitreisen Gesucht

()

"Junger Mann Zum Mitreisen Gesucht" ist der mittlerweile vierte Longplayer der Hamburger Ska-Punkrocker RANTANPLAN. Seit der ersten Platte "Kein Schulterklopfen (Gegen den Trend)", die mit "Hamburg, 8 Grad, Regen" ein echtes Kleinod Hamburger Musik-Kulter beinhaltet, hat sich ein bißchen was getan. Die Ska-Einflüsse wurden weiter ausgebaut, auf "Samba" wurde sich dann auch schon mal an Reggae versucht. Textlich waren RANTANPLAN schon immer anders als alle anderen, nämlich gleichzeitig anspruchsvoll und z. T. sogar poetisch und trotzdem so, dass sich jeder mühelos darin wiedererkennt, und das hat sich auch auf der neuen Platte nicht geändert. Was man weiterhin dazu sagen kann, ist: Die Hälfte der Songs ist genial! Vor allem die ersten beiden Tracks "Susi´s Mutti" und "Affe Loco" und auch "Fieber" gehen einfach nur nach vorne los und zielen direkt in die Fresse bzw. ins Tanzbein. Dann sind da aber auch noch ein paar ganz seltsame Songs, wie z. B. "Supersonic Segelsetzer", die unangenehm in Richtung Hamburger Schule/Sportfreunde Stiller gehen. Das ist nicht nur von der Musik her schwer erträglich, sondern auch die Texte nehmen - fast - den grauenvollen Pseudo-Tiefgang und diese üble Wir-sind-auch-nur-einer-von-Euch-Attitüde an. Keine Ahnung, warum RANTANPLAN in diese Ecke abdriften, denn das haben sie nun wirklich nicht nötig. Aber egal - es sind genug gute Stücke auf "Junger Mann Zum Mitreisen Gesucht", die den Kauf lohnenswert machen. Und außerdem bleibt ja auch noch abzuwarten, wie die neuen Stücke live umgesetzt werden. Vielleicht darf man da also noch auf den nötigen Druck hoffen, der einen die Ausrutscher gar nicht merken lässt...

Junger Mann Zum Mitreisen Gesucht


Cover - Junger Mann Zum Mitreisen Gesucht Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 42:48 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Igen

()

DEBRECEN, oh DEBRECEN, DEBRECEN oh DEBRECEN…. Fußball-Fans dieser ungarischen Mittelstadt könnten hier ihr neues Vereinslied finden. HUNGARIAN SPEEDFOLK nennen diese Herrschaften ihren Stil, "Igen" ihre neueste Heim- und Handarbeit. Soweit so gut. Nun betreiben die Damen und Herren ein wenig Etikettenschwindel. Zwar kommt Tiborcz Andras ohne Zweifel aus dem schönen Ungarn - und davon gehörte wohl ooch was mal zu Transsylvanien, aber an sich residieren die Herrschaften mit Vampirblut in den Adern nunmehr in unser aller ollen Hauptstadt. Und Angst muss man vor den Blutsaugern schon lange nicht haben. Außer man disgusted absolutely Folk-Mucke und allzu viel Fröhlichkeit. Die nämlich versprühen die lustige Gesellen und Gesellinnen nur allzu häufig. Vor allem der Titelsong macht Bock auf Fruchtwein und Bier. Aber Titel wie "KiKiKI" lassen vermuten, dass hier nicht Draculas Soundtrack geschrieben wurde. Die Transen zitieren natürlich auch einheimische Koyphäen wie Bela Bartok, warum auch nicht? Müssen ja Ungarn-Touris auch andauernd hören. Letztlich sollten hier alle hinhören, die sich gerne mal auf Märkten rumtreiben, alle die, die anstatt einer elektrifizierten Gitarre auch mal eine Geige vertragen und die überhaupt für Folk offen sind. Aber Vorsicht: Ganz so einfach zu verkonsumieren wie HISS oder andere Folker sind THE TRANSYLVANIANS nicht. Da wird das Geiglein schon mal orgiastiasch ver-soliert, da wird das Saxophon geblasen bis zum Platzen. Zudem lassen die Berlino-Ugrischen auch gediegene Punk-Einflüsse und fremder Leute Zunge nicht außen vor. Offene Menschen vor, ditte fetzt auf seine Art… Volker zum Beispiel muss ran, Folksgruppen, Forzknoten, Volkswagen und so. Die drei großen F bekommen ein viertes dazu… Und jetzt alle: Kikiki - de ki volt itt! Allet klar? Nix wie hin nach Debrecen oder einfach nach Berlin, live geht da einiges. Leilalaleilalalala ….

Igen


Cover - Igen Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 46:13 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

FUKK II

()

Aussies haben ein Rad ab, jedenfalls wenn sie Mucker sind. Blood Duster haben definitiv nen Knall, auch wenn der sich bei ihnen nur in komischen Humor äußert, und SADISTIK EXEKUTION sind noch viel schlimmer. Thrash Metal meets Black Metal. Hatten wir alles schon, ist nix Neues… doch! Denn so eine kranke Verschmelzung wie bei dem Känguruh-Haufen gibt es nicht noch einmal. Hier wird einfach nur losgeblastet, in eine Black Metal-typische höhenlastige Produktion verpackt und hin und wieder mal n Thrash-Riff eingebaut. Dazu Gekotze und Gekeife ins Mikro und wirklich mal schädelspaltende Gitarren. Nie wieder werde ich sagen, dass Burnt By The Sun oder Dillinger Escape Plan anstrengend sind, nie wieder. SADISTIK EXEKUTION sind definitiv schlimmer. Für mich klang jeder Song gleich, ohne Sinn und Verstand aneinander gereihte Ballerparts, die durch die true BM-Produktion auch nicht mal annähernd Druck aufbauen. Heftiger Kram - nix für mich. Ich denke, dass selbst eingefleischte Grinder mit dieser Scheibe ihre Probleme haben werden. In der Klapse haben die bestimmt ihre Fans hehe, aber für halbwegs "normale" Ohren ist das zu harter Tobak. "Fukking Shit" wird beim neunten Track "Shit" geschrieen. Stimmt.

FUKK II


Cover - FUKK II Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 42:53 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Stench Of Centuries

()

Im Lande der Baguettes gibt es viel mehr extreme Metalbands, als uns östlich des Rheins Lebende bewusst ist. Mit Skull Fucked und Osmose sogar zwei recht große Label, die sich mehr oder weniger stark um den heimischen Underground bemühen. ACT OF GODS sind das neueste Pferd im Osmose-Stall und können sich zum Teil rühmen, Mitglied von Mutilated gewesen zu sein. Supi. "Stench Of Centuries" bietet dann auf der Vinyl-Version der Scheibe mit "Sorcery" auch einen Coversong der Truppe. CD-Jünger müssen ohne den Track leben. Na, gibt wohl Schlimmeres. ACT OF GODS spielen recht US-mäßigen Death Metal, der hin und wieder ein wenig an Vader erinnert, vor allem im Gesang. Technisch ganz fit, haben die Franzosen nur ein Problem: sie können keine spannenden Songs schreiben. "Stench Of Centuries" hat eine Dreiviertelstunde Mittelmaß-Death Metal zu bieten, der ohne Höhen und Tiefen an mir vorbeirauschte, ohne auch nur einen bemerkenswerten Song zu haben. Langweilig.

Stench Of Centuries


Cover - Stench Of Centuries Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 46:16 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Liod

()

Ernst Horn ist schon jemand Besonderes. Schillernde Gestalt bei DEINE LAKAIEN und ehemals QNTAL machte bereits der Vorgänger seines neuen Kreativitätsventils HELIUM VOLA von sich reden. Doch auch "Liod" wird zu mehr als nur anerkennendem Kopfnicken bei Musikstudenten und demütigem zu Boden blicken der Konkurrenz führen. Horn muss niemandem mehr etwas beweisen, diese Freiheit merkt man "Liod" an, auch wenn thematisch natürlich eher getragenes, dramatisches und ernstes geboten wird. Mit zig Gastsängern und Sängerinnen, Texten in verschiedenen Sprachen und unterschiedlich gewichtetem Einsatz von Elektronik fährt er ein gewaltiges Arsenal an Stilmitteln auf. Als meisterlicher Dirigent und Arrangeur versteht er es jedoch, diese Macht leichtfüßig unter Kontrolle zu halten, die Songs nicht mit Bombast zu überladen und den Hörer nicht zu überfordern. Und doch verlangt "Liod" ein aufmerksames Ohr, denn nicht vieles ist so tanzbar wie die vorab ausgekoppelte Maxi "Veni, Veni". Der Reiz von alten Texten, auf ebensolches getrimmte Melodien und modernster, wenn auch dezenter, Elektronik macht definitiv einen der Reize aus. Das Gesamtkonzept des Albums ist schwer zu erfassen, auch wenn die einzelnen Tracks durchaus nachzuvollziehen sind und sich nicht in exorbitante Gefilde aus vertrackten Strukturen verlieren. Diese Kunst beherrscht Horn wie kaum ein anderer.

Liod


Cover - Liod Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 20
Länge: 71:22 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Voodoo Blues

()

Waffen strecken oder weglaufen. Hüften kreisen oder den Raum verlassen. Tanzen oder Stecker ziehen. Klar, erprobte Verfechter des "Hard Man don’t dance" haben ihr Gegenmittel gegen die slicke Verführungskunst von THE MUTANTS. "Voodoo Blues" ist rein instrumental, hier trifft Spätsiebziger "Garage Rock" die alten STAX-Musikanten. STAX - genau, das war das Soul-Kultlabel in den Sechzigern, bei denen unter anderem "South-Park-Chefkoch" Isaak Hayes und Otis Redding ihre besten Platten rausgebracht haben. Das waren nur zwei Zutaten, dieser "Voodoo Blues" ist noch ein bisschen schmuddeliger und wilder: Surf Rock schwimmt auf hoher Welle mit hinein, dazu die Sechziger-Combos unserer Eltern auf Acid - Weltmusik kann so tröt sein, wenn die afrikanische Flöte gerade nur noch als Farbe wahrgenommen wird, nicht wahr... "Voodoo Blues" taugt trotzdem - als Soundtrack zum nächsten Tarantino. Fürs Kopfkino. Als Hintergrundmusik beim Besuch einer jungen Dame (oder eines ebensolchen Herren, für die Damen). Aber erst einlegen, wenn die Fronten geklärt sind, sonst könnte das zu Missverständnissen führen! Besser auf der nächsten Party als letzte Platte auflegen und abwarten - bis die Gäste entweder weitertanzen, sich in Zweiergrüppchen verziehen oder die Küchenparty erst so richtig gemütlich machen. Und dann wäre ich vorsichtig...

Noch ein paar harte Fakten: Das Sextett aus Helsinkis Arbeiterstadtteil und heruntergekommenem Rotlichtbezirk Kallio spielt seit 1998/1999 zusammen und lässt kein Klischee aus, um sich hotter than hell zu geben: Booklet mit jeder Art von religiösen Anspielungen in alle Richtungen und grellen Farben, kultige Decknamen (Don Hesus, El Toro...), vielsagend-sinnlose Songtitel ("Stampede Caravan", "Sin Hipster", "Papa Simba"). In Finnland und Übersee kam die Platte schon im vergangenen Herbst raus und ist hier als Import zu haben, ob wir sie auch noch regulär in die Läden kriegen, stand leider noch nicht fest.

Voodoo Blues


Cover - Voodoo Blues Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 40:47 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

Subscribe to RSS - Indigo