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No End In Sight

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Über PRO-PAIN müssen nicht mehr viele Worte verloren werden, die Herren gehören zu den Fixpunkten im alternativen Musiksektor – und welcher Krachfan hat keine einzige ihrer Scheiben im Schrank? „No End In Sight“ ist das neue Werk betitelt, was hoffnungsvoll über die weitere Zukunft der Band stimmt, aber durch das Coverartwork wieder entkräftet wird. Time will tell… Für große Innovationen standen PRO-PAIN natürlich noch nie und auch „No End In Sight“ hat sich das nicht geändert. Die ersten beiden Songs sind dann auch typischer PRO-PAIN-Stoff, harte schnelle Nummern, die mit Gary Meskils Trademark-Stimme und der typischen Gitarrenarbeit bestens in das Bandschema passen. Das mit Stephan Weidner (BÖHSE ONKELZ) gesungene „Hour Of The Time“ überrascht mit fast schon sanftem Refrain, der gleichzeitig bemerkenswert gut zum unterliegenden PRO-PAIN-Groove passt. „To Never Return“ überrascht ebenso sehr, irgendwo zwischen CROWBAR und klassischem Metal grooven sich PRO-PAIN durch den Song (und klingen verdammt gut dabei!), und auch das folgende „Where We Stand“ ist ungewohnt schleppend und düster. „Phoenix Rising“, bei dem Rob Barrett (CANNIBAL CORPSE) einen Auftritt hat, spinnt den Faden der vorigen beiden Songs weiter, ist dabei aber etwas härter ausgefallen. Auch in den letzten vier Songs zeigen sich PRO-PAIN experimentierfreudig, sei es beim Tempo, beim Songaufbau oder beim Gesang (cleaner Gesang!), die Herren hatten hörbar Lust auf Neues – und behalten dabei den typischen PRO-PAIN-Sound bei. Das soll ihnen erstmal einer nachmachen! „No End In Sight“ ist eine überraschende Platte, die so von den alten Knochen nicht zu erwarten war und trotzdem (oder genau deswegen?) so gut und interessant geworden ist, ohne zu weit vom eingeschlagenen Weg abzuweichen. Dafür gebührt PRO-PAIN Respekt, genauso wie Anerkennung für die gute handwerkliche Leistung. Kurzum, die Platte rockt!

No End In Sight


Cover - No End In Sight Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 40:44 ()
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Heavier Than Heaven, Lonelier Than God

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Sie machen es dem Käufer nicht leicht, die Hardcore-Bands von heute. Scheinbar bleibt zwischen den Touren keine Zeit mehr für ausgiebiges Songschreiben oder die Musiker haben zuwenig Ideen. Wer weiß. Fakt ist, dass mehr und mehr Alben unter 30 und sogar unter 25 Minuten rutschen, was angesichts der hohen Preise doppel schmerzt. BLACKLISTED schießen mit „Heavier Than Heaven, Lonelier Than God“ den Vogel ab, die elf Songs kommen nichtmal auf 20 Minuten. Einerseits. Andererseits ist das Album dermaßen dicht und intensiv, dass eine Ausweitung auf längere Songs oder mehr Songs nicht wirklich passen würde. BLACKLISTED haben sich schon mit der letzten EP vom eindimensionalem HC-Sound verabschiedet, was sie mit dem neuen Release zur Vollendung gebracht haben. Die Songs sind kompakt, auf lange Parts wird genauso verzichtet wie auf Refrains oder Moshparts. Kurz-knackig, intensiv und wahlweise schnell („Touch Test“ oder „Stations“) oder mit depressivem Touch („Wish“) lässt kein Song den Hörer kalt. So heftig kann Hardcore sein, ohne sich an Trends anzubiedern. BLACKLISTED gehen ihren eigenen Weg und der weiß zu gefallen! Wäre nur nicht der Zwiespalt aus Albumlänge und Intensität….

Heavier Than Heaven, Lonelier Than God


Cover - Heavier Than Heaven, Lonelier Than God Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 19:42 ()
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Capsaicin

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BUBONIX waren lange Jahre ein Aushängeschild des DIY-Gedanken. Labeldeals kamen ihnen nicht ins Haus, veröffentlicht wurden schön viele 7“ und die Chance sie Live zu sehen war in besetzten Häusern größer als in schnieken Clubs. Dinge ändern sich. „Please Devil, Send Me Golden Hair“ war ihr erstes Full-Length und kam bei Noise-O-Lution raus. Knapp ein Jahr später steht der nächste Longplayer an. Haben die Limburger Blut geleckt? Verändert haben sie sich nicht, das Grundgerüst bildet noch immer wütender Hardcore, der mit gleich drei Gitarren wuchtig daherkommt. Die fünf Typen und die Dame lassen sich aber nicht auf ein Genre festlegen, Ska-Gitarren bei „Miscalculation“, technoide Klänge, poppiger Appeal bei „Dogs And Horses“, ja selbst Postcorige Töne und Geprügel lassen sich finden („Schlagbolzen“). So was geht entweder arg in die Hose oder ins Herz – BUBONIX haben’s nach vierzehn Jahren locker drauf, dieses Potpourri so zu gestalten, das es das Herz des Hörers problemlos einnimmt. Und das Tanzbei gleich mit, Songs wie „Dogs And Horses“ oder „We Won’t Fall“ kann sich niemand entziehen, der noch einigermaßen am Leben ist. Könnte wahrscheinlich auch Koma-Patienten zum Mitwippen bringen. Falls das jemand ausprobiert, bitte mit Ergebnissen melden. Bis dahin kann sich der Rest mit „Capsaicin“ bestens unterhalten und seine Euronen für eine der besten Platten des Jahres ausgeben. Egal ob DIY oder nicht, diese Scheibe ist schlicht großartig und der Beweis, dass sich BUBONIX nicht verbiegen lassen!

Capsaicin


Cover - Capsaicin Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 37:8 ()
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Vertrieb:
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Gott Will Es

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Lieblingsthema Sex und Gott. Oder besser vielleicht sexuelle Abgründe und die Institution Kirche - UMBRA ET IMAGO ist nicht abzusprechen, dass sie knallhart konsequent ihren Weg verfolgen. Protagonist Mozart verpasst keine Gelegenheit seine Neigungen zu zeigen und zu erklären, und Kritik an Gott und Kirche zu üben. Plakativ, direkt, unermüdlich - das wirkt sicherlich für einige lächerlich, ich empfinde darüber hinaus langsam aber sicher eine thematische Sättigung der UMBRA ET IMAGO Inhalte - als gotische SM-Konstante hat die Band aber wohl eine Daseinsberechtigung. "Gott Will Es" als Mini Album ist ein von Fans sicher sehnlichst erwartets Lebenzeichen - denn weder gab es in den letzten beiden Jahren ein reguläres Album, noch ist in naher Zukunft eins geplant. Und es gibt solide UMBRA ET IMAGO Kost mit einigen Extras: Oswald Henke (GOETHES ERBEN) steuert die Vocals zu "Die Ballade Von Den Lästerzungen" bei - ein alter Text, nicht aus der Feder Mozarts, der herrlich widerlich den Höhepunkt des Albums schon früh markiert. "Glaubst Du?" und "Gott Will Es" sind 0815-Songs dieser Band, textlich geht es im engeren und weiteren Sinne um Gott, musikalisch warten monotone Gitarren und kreativ seichter Gothic Metal auf. Als zweiter Gast tritt Eric Burton (CATASTROPHE BALLET) mit dem THE ANIMALS-Cover "House Of The Rising Sun" auf den Plan - leider ein zu oft gecoverter Song, der keine neuen Facetten offenbart. Gesanglich kann Mozart ohnehin mit keinem der beiden auch nur ansatzweise konkurrieren. Die zu erwartenden Remixe werden auch erfüllt: eine "2007 Version" ihres "Vampir Song" und eine dancig zermatschte "Birkenbeil Mix" Variante von "Glaubst Du?" erfüllt - nein, das ist kein EBM und wird nur durch ein paar Sprachsamples ansatzweise smart. "Gott Will Es" wollen sicher nur durch alte UMRA ET IMAGO Veröffentlichungen gehärtete Hörer.

Gott Will Es


Cover - Gott Will Es Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 36:0 ()
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Satellites

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Hinter dem dezent aufreizenden Namen HOLLYWOOD PORNSTARS verbirgt sich eine Rockband mit Pop-Appeal und etwas Retro-Flair, deren zweites Album "Satellites" aufgrund hoher Eingängigkeit gepaart mit einem gewissen Eigensinn ein recht hohes Radio-Potential haben dürfte. Dass das Werk für eine Studioproduktion eher ungewöhnlich unter Live-Bedingungen eingespielt wurde, scheint dabei nicht groß geschadet zu haben. Das als Opener fungierende "Andy", das auch die erste Single-Auskopplung darstellt, groovt sich mit markantem Gitarrenriff und eingängiger Melodie ins Ohr des Hörers, auch "Islands" mit seiner leicht bittersüßen Grundstimmung verfügt über einen hohen Ohrwurmfaktor. "The Fugitive" wirkt vom Klang her auf eine ein wenig eigenartige Weise ebenso hektisch wie gutgelaunt, "Crimes" hingegen ist ein schönes ruhigeres, nachdenkliches Midtempo-Stück. Auf "Ben´s Dead" gehen die HOLLYWOOD PORNSTARS wieder rockiger zur Sache, "Young Girls" dagegen ist dagegen eins der eher schwächeren Stücke der Platte, der Refrain verfügt vom Arrangement her über ein gewisses Nervpotential und dürfte nicht unbedingt jedermanns Sache sein. Bei "Perfect Storm" klingen wieder ruhigere Töne an, ebenso auf der Piano-Ballade "Calling The Ghosts". Für Freunde von Rock mit Retro- Anleihen könnte es sich durchaus lohnen, einmal in "Satellites" reinzuhören.

Satellites


Cover - Satellites Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 43:38 ()
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The Meanest Of Times

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Wozu soll man eigentlich noch Rezensionen über Veröffentlichungen der DROPKICK MURPHYS schreiben? Auf die Bostoner ist Verlass, und ihre Alben kann man eh ungehört kaufen. Ihr neues und sechstes - so viel sei vorweggenommen - übrigens auch. Seit 1996 ist ihre Fangemeinde dementsprechend stetig gewachsen, und mittlerweile verkaufen sie auch richtig viele Platten: In den USA insgesamt 1,5 Millionen, und alleine das letzte Album "The Warrior’s Code" von 2005 ging über 200.000 mal über die Ladentheke. Obwohl sich der Sound der Celtic Folk-Punks über die Jahre kaum verändert hat, sind Entwicklungen spürbar. Die Songs wurden immer ausgefeilter und vielseitiger, und mit steigendem Budget wurden auch die Produktionen besser und druckvoller. "The Meanest Of Times" ist die logische Folge von "The Warrior’s Code". Im Groβen und Ganzen wird einem hier der übliche Sound um die Ohren gehauen: Dreckige Gitarren treffen auf Dudelsäcke, rauen Gesang, herrliche Mitgröl-Hymnen, und alles zusammen wird kompromisslos und mit viel Energie nach vorne gebraten. Das macht nicht nur Spaβ, sondern versetzt einen auch unweigerlich in beste Bierlaune. Auβerdem gibt es aber auch wieder einige herausragende Songs zu hören, wie z. B. das mit seinem Banjo-Thema unwiderstehliche "The State Of Massachusetts" oder das treibende "Flannigan’s Ball”, bei dem Ronnie Drew von den DUBLINERS und Spider Stacy von den POGUES als Gastsänger mit dabei sind - einer der Höhepunkte des Albums. Bei Songs wie "Tomorrow’s Industry" und "Shattered" lassen die Jungs die Dudelsäcke dann mal zu Hause und gehen gnadenlos mit schnellem Punkrock ab, mit "Johnny, I Hardly Knew Ya" gibt es schlieβlich noch ein groβartiges Traditional zu hören und mit dem abschlieβenden "Jailbreak" ein tolles THIN LIZZY-Cover. "The Meanest Of Times" ist also wieder ein gewohnt geniales und noch dazu vielseitiges Album geworden, bei dem die Fans wie immer bedenkenlos zugreifen können.

The Meanest Of Times


Cover - The Meanest Of Times Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 16
Länge: 51:3 ()
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Curse Upon Iron

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METSATÖLL und der Nationale, 54-stimmige Männerchor Estlands machen gemeinsame Sache. Die Rocker haben sich von der traditionellen Heavy-Metal-Band zu einer so genannten Ethno-Metal-Band entwickelt, verbinden folkloristische Elemente mit gutem, altem Metall. Harte Gitarren treffen also auf den Dudelsack (Turopill) oder die in Estland typische Kanell (ähnelt der finnischen Kantele), rauer estnischer Gesang der Folk-Rocker auf den voluminösen, vielkehligen Chor. Das Ganze steigt in einer stimmungsvollen Kirchenruine im Rahmen des Maailmaküla Festival im Juni 2006 und besticht audioseitig mit Bombensound und videomäßig durch enorm professionelle Bildqualität. Was dem größtenteils im Hellen ausgetragenen Event ein wenig fehlt, ist die mitreissende Performance. Band, Chor und Publikum sind aus den verschiedensten, zum Teil natürlich verständlichen Gründen sehr statisch. Das entspricht nun so gar nicht der Qualität der Musik, denn die Symbiose zwischen Folk, Klassik und Metal wirkt hier als totale Einheit, die Elemente wirken gleichberechtigt und damit nicht so Baukasten-mäßig zusammengesetzt wie bei ähnlichen Crossover-Versuchen einiger Metall-Facharbeiter auf Abwegen. Das Paket enthält übrigens eine CD mit 15 Live-Stücken und eine DVD mit 18. Fans von mittelalterlichen Metal-Klängen und Folk-Metal-Verbindungen wie Subway To Sally oder reineren Formationen wie Corvus Corax. Aber auch Therion drängeln sich angesichts der pompösen Atmosphäre (die hier allerdings ohne Keyboards zustande kommt) immer wieder in den Sinn. Ein weiterer Beweis, dass verschiedene Gernres durchaus miteinander harmonieren, wenn die Bands mit Herz und nicht nur mit der Brieftasche dabei sind.

Curse Upon Iron


Cover - Curse Upon Iron Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 34
Länge: 191:0 ()
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Meet You There

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Wo heutzutage Folk draufsteht, ist unter Umständen alles Mögliche und noch viel mehr drin. Dass weniger manches Mal mehr ist, das beweist die britische OYSTERBAND. John Jones und seine Kollegen sind mehr als ein Vierteljahrhundert mit dieser Kapelle am Start, haben im Gegensatz zu den durchaus verwandten Levellers nie den ganz großen Durchbruch geschafft. Und das ist vielleicht ganz gut, so denn diese Band wirkt bodenständig, ohne antiquiert zu sein. Die Band beweist außerdem, dass es Briten vorzüglichst verstehen, wahren, echten Folk zu fabrizieren - ohne Anbiederung an irgendwelche Trends. Dass die Rock-Einflüsse inzwischen weitestgehend ins Nirvana verschwunden sind, tut der Scheibe keinesfalls schlecht. Ich weiß nicht, wie die OYSTERBAND es macht, aber sie versteht es wie keine andere Band, so eine unglaubliche Leichtigkeit der Melancholie zu kreieren. Sie schaffen das mit einer sehr prägenden Stimme, beinahe minimalistischer und dennoch sehr abwechslungsreicher (akustischer) Instrumentierung - neben vielen anderen seien Cello, Violine, Akkordeon, Mundarmonika, afrikanische Tasteninstrumente genannt). Dass die Texte auch noch politisch und eben wichtig sind, macht die Reife der Briten um einiges deutlicher. Auf "Meet You There" thronen neun Songs (Ausnahmen sind das flotte, aber irgendwie ausdruckslose "Control" und das zu sehr nach REM klingende "Just One Life") - es fällt schwer, einen herauszuheben, weil sie alle im Ohr hängen bleiben, unsagbar schön und gleichzeitig traurig sind. Spürbar ist das aber nur, wenn sich der schwere Metaller mal auf diese, aus seiner Sicht, leichte Folk-Wolke setzt. Denn auf dieser Wolke zu schweben, heißt Wärme und Menschlichkeit zu spüren - und die Hoffnung, dass auf dieser Welt immer noch nicht alles verloren ist. In diesem Sinne: Meet you there, where… THE OYSTERBAND spielt - und nicht da, wo sich die Welten trennen ….

Meet You There


Cover - Meet You There Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 46:20 ()
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Drive Me Mad!

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Schön dass es diese tolle Band immer noch gibt - nach mittlerweile seit 17 Jahren sind FIDDLER´S GREEN unterwegs machen Alben und haben sich zu Recht einen große Fangemeinde erspielt und können ohne jede Übertreibung als die Institution in Sachen Irish Independent Speedfolk bezeichnet werden. Nach etwas längerer Pause melden sich die Jungs aus Erlangen in leicht veränderter Besetzung mit ihrem neuen Studioalbum "Drive me mad!" zurück. Die größte Veränderung gab es an den Vocals sowie Gitarre und hier hat man mit Pat Prziwara einen mehr als würdigen Ersatz gewinnen können. Die Stimme ist doch variabler als die des Vorgängers (er klingt stellenweise etwas nach Meister Schmidt von PADDY GOES TO HOLYHEAD) aber der Junge hat´s wirklich voll drauf und verleiht der Band extrem neuen Schwung. Aufgrund des Wechsels fiel zwar auch der Hauptsongwriter weg, was das Sextett aus Erlangen aber dazu nutzte jetzt nahezu alle Musiker am Songschreiben zu beteiligen. Mittlerweile 10 Alben, zwei Live-DVD´s und über 1.200 Konzerte haben die Jungs auf dem Buckel aber sie klingen auf dieser neuen CD dreieinhalb Jahre nach ihrem letzten Studioalbum "Nu Folk" wie in besten Zeiten quasi back to the Past. Fiddler´s Green machen ansteckenden Partyfolk ohne Ende, auf der Bühne waren sie sowieso immer einen Tick überzeugender als auf Platte aber diesmal wurde dies auch auf dem Silberling so umgesetzt, da sämtliche Tracks live im Studio eingespielt wurden. Die Zeiten des experimentierens in etwaige härtere (Metal) Gefilde wie bei den zwei letzen Werken angeklungen schient endgültig vorbei zu sein - die Band hat sich auf ihre Stärken besonnen und bringt einen mitreißenden Mix aus traditionellem, (Speed)folk und leichten Punkanleihen und zwar nahezu ohne Verschnaufpause mit sehr viel Leidenschaft in sämtlichen 20 Songs. Tatsächlich haben die Fiddler´s hier keinen einzigen Füller dabei, erfinden sich selbst erfolgreich wieder neu ohne dabei als langweilig oder gar angestaubt zu klingen. Für viele der unglaublich treuen und zahlreichen Fangemeinde ist "Drive me mad!" vielleicht die beste Scheibe die Fiddlers Green bisher aufgenommen haben, da der Sound einfach unheimlich authentisch, frisch und unverbraucht klingt und dieses typische Livefeeling, wie es diese leidenschaftliche Kapelle auf den Bühnen immer wieder auslebt, perfekt ins heimische Wohnzimmer transportiert. Neben absoluten Krachern wie der Startabräumer "Irish Air", das sprichwörtliche "Folk´s not dead" oder mein persönlicher Favorit "Captain Song" sind auch ein paar sehr gelungene Balladen wie dass wunderbar fast schon HOOTERS mäßige "Don#t let go" sowie dass traurig-gefühlvolle "Another Spring Song". Irish-Folk in zeitgemäßer Verpackung ist hier zu 100 Prozent verwirklicht, natürlich sind auch wieder einige irische Traditionals ausgegraben worden, die hier aber so "bandecht" klingen wie eigene Tracks sowie auch umgekehrt - manche Songs hören sich nach grüner Insel an sind aber aus Bayern - kann es ein größeres Kompliment geben? Folk, Punk ("The Night Pat Murphy died"), Rock ("All these Felings") und Ska werden absolut einmalig in den treibenden Speedfolk vermischt, die Songs sind stets druckvoll und dynamisch und Gitarre, Geige, Akkordeon und Bouzouki lassen dem Tanzbein nur selten echte Pausen. Sicher, die Jungs gehen dabei auf Nummer sicher, machen nichts wirklich neues nur einfach dass, was sie am besten können ohne große stilistische Ausflüge oder Überraschungen aber mal ehrlich, wer will so was schon von FIDDLER´S GREEN hören ? Diese Jungs geben ihren Partyfolk(s), was es will bzw. verdient und dass ist auch gut so!

Drive Me Mad!


Cover - Drive Me Mad! Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 20
Länge: 68:19 ()
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Fél és Egész

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Die irren Hungaro-Berlinarios sind wieder da, haben sich nach dem 2004er-Album "Igen" Zeit gelassen, um mit gleich mit einer schönen Doppel-CD zurück zu kommen. Der ungarische Name des Albums bedeutet "Halb und ganz" - was irgendwie passt. Denn die Band ist sowohl Folk als auch Rock´n´Roll, sind schnell (CD 1) und betulich (CD 2). Sie sind aus Ungarn und Berlin, vertonen klassische Themen wie Bartok oder Rimski-Korsakow, ungarische Rock-Opern oder den Jimi-Hendrix-Klassiker. Sie trauen sich also an alles heran, nehmen von jedem etwas und ziehen so ihr ganz eigenes Ding durch. Da dominiert die deibelsche
Fiedelei Tiborczs, hier die engelsgleiche Stimme der zauberhaft-geheimnisvollen Isabel. Und immer wieder spannen die Folker den Bogen von der Klassik über Folk und Rock´n´Roll bis hin zu einer wunderbar angepunkten Attitüde. Die ungarischen Speed-Folker sind liebenswert, machen froh und nachdenklich - alles zusammen, alles auf einmal. Und gehen so ihren Weg GANZ UND GAR konsequent. Wenn es nicht immer nur Metal sein muss, dann sollten es die TRANSSYLVANIANS sein. Weil´s schön macht.

Fél és Egész


Cover - Fél és Egész Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 18
Länge: 61:26 ()
Label:
Vertrieb:

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