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Sweet Mississippi Deal

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Das bereits letztes Jahr erschienene Album „Sweet Mississippi Deal” des STONEWALL NOISE ORCHESTRA serviert der Retro-süchtigen Gemeinde einen Leckerbissen in Form von 70er Sound als Hauptspeise, reichlich KYUSS Beilage und mit MONSTER MAGNET Würze. Die schwedische Combo zitiert in Songs wie dem bluesigen Quasi-Hit „A Song For The Fool“ (toller Refrain), dem doomig räudigen „One Hundred“, dem mit harten Riffs und an Zakk und Ozzy erinnernden „The Showdown“ oder dem mit Bläser aufgepeppten flotten „Interstate” (Viva Mexico) munter ihre Faves von SABBATH bis SOUNDGARDEN - und bringt doch noch einen Tick STONEWALL NOISE ORCHESTRA auf „Sweet Mississippi Deal” mit ein. Klar, unter den 12 Tracks hat sich zwischendurch auch mal ein Füller eingeschlichen; das Album gerät aber nie in Gefahr belanglos zu wirken, sondern überzeugt auch mit seinem Abwechslungsreichtum. Wer auf Groove und Wüste steht, macht mit dieser deftig rau produzierten Platte nichts falsch.

Sweet Mississippi Deal


Cover - Sweet Mississippi Deal Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 54:34 ()
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As Pearls Before Swine

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ROT IN HELL sind ein neues Signing von Deathwish Inc., die zur Abwechslung aus Europa kommen, mit ihrem wütenden, metallischen Hardcore aber bestens zum Bostoner Label passen. Eine gute halbe Stunde sind die Engländer genau das: wütend, wütend, wütend, ganz im Cleveland-Stil, angereichert um einen leichten Crust-Einschlag („Behavioral Resistance MMIX“). Ganz gleich, ob sich ROT IN HELL in langsameren Parts bewegen oder sich in schnellen Songs austoben, „As Pearls Before Swine“ bleibt jederzeit voller Wut, ja Misanthropie schimmert immer wieder durch. Durch die punkig-rohe Produktion wird das noch verstärkt, eine glattgezogene God City Studios-Produktion hätte bei dem Album aber auch nicht gepasst. So entfaltet die Musik langsam ihre Wirkung und man lernt die Bösartigkeit, die Gitarrenarbeit und die Tempowechsel zu schätzen, was zusammen mit dem guten Songwriting dafür sorgt, dass die Briten einen erstklassigen Einstand bei ihrem neuen Label gegeben haben. „As Pearls Before Swine“ ist ein fieser Arschtritt von einer Band, die sich einen Dreck um Trends schert.

As Pearls Before Swine


Cover - As Pearls Before Swine Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 31:27 ()
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Harvest Of The Carcass

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NEW LOWS stehen auf ihrem Deathwish Inc.-Debüt „Harvest Of The Carcass“ ganz in der Tradition metallischer Hardcore-Bands wie MERAUDER und RINGWORM. Die Ostküstler zeigen sich stark im Death Metal verwurzelt, so schimmert immer wieder altes NAPALM DEATH-Geschrubbe genauso durch wie ENTOMBED-Verehrung, wozu die Low Tech-Produktion wie Arsch auf Eimer passt. Beim Songaufbau an sich zeigen NEW LOWS aber ihre Hardcore-Wurzeln ganz deutlich und erinnern oft an die New Yorker Schule. Glücklicherweise hat es die Band verstanden, aus den ganzen Einflüssen zehn Songs zu extrahieren, die gleichermaßen roh in die Fresse hauen wie auch vertrackt zu Werke gehen. Stumpf ist dabei nichts, NEW LOWS haben sich Gedanken gemacht, wie sie ihre Einflüsse zu angemessen komplexen Songs verarbeiten, was durchweg geklappt hat, wie das abschließende Wutfest „News Lows“ ebenso beweist wie das Groovemonster „Last Of The Rats“. Kurzum, wer auf rohe Musik steht und mit den Labelkollegen von TRAP THEM (deren Coverartwork Inspiration für NEW LOWS war), wird mit „Harvest Of The Carcass“ glücklich.

Harvest Of The Carcass


Cover - Harvest Of The Carcass Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 26:58 ()
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Hard Times And Nursery Rhymes

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Ganze 7 Jahre hat es gedauert, bis das neue SOCIAL DISTORTION-Album auf den Markt gekommen ist. Einen so großen Wurf wie das ewige Referenzwerk „White Light, White Heat, White Trash“ hatte sicher niemand erwartet, aber ein Teil der Fans wird nach dem ersten Durchlauf von „Hard Times And Nursery Rhymes“ trotzdem große Augen machen, denn hier ist eine musikalische Entwicklung hörbar, mit der man in diesem Ausmaß dann doch nicht unbedingt gerechnet hatte. Aber fangen wir vorne an: Das hypnotische Instrumental „Road Zombie“ ist nämlich ein toller Opener, zumindest, wenn man irgendwann kapiert hat, dass kein Gesang einsetzen wird. Auch beim anschließenden „California (Hustle And Flow)“ gibt es nicht viel zu meckern, auch wenn der gospelartige Background-Gesang überrascht. Ebenso dürften Songs wie „Machine Gun Blues“, „Alone And Forsaken“ und „Still Alive“ jeden SOCIAL DISTORTION-Fan zufrieden stellen. Stücke wie „Diamond In The Rough“ und „Bakersfield“ haben dagegen fast schon balladesken Charakter, und überhaupt bewegt sich der Großteil der Songs eher in ruhigem Fahrwasser. Punkrock ist fast nur noch in der Attitüde der Band auszumachen, aber kaum noch in der Musik selbst. Vielmehr wird hier dem Singer-Songwriter-Rock gehuldigt, allen voran Bruce Springsteen, ebenso Tom Petty und vielleicht auch den BLACK CROWES. Es geht versöhnlich, harmonisch und positiv zu, außerdem fast schon gemütlich. Ja, auch Mike Ness wird älter, und ja, das steht ihm eigentlich sehr gut, und ja, seine knarzige Stimme wird immer authentischer und passt perfekt zum neuen Material. Und auch der Sound der Scheibe ist toll: dreckig, warm und direkt. Aber auch wer die musikalische Entwicklung von SOCIAL DISTORTION gutheißt, wird sich eingestehen müssen, dass einige Songs auf „Hard Times And Nursery Rhymes“ schlicht und einfach etwas langweilig sind. Insgesamt ist es trotzdem ein schönes Album – nicht mehr, aber auch nicht weniger. Bestimmt ist es toll beim Autofahren (z. B. über einen endlosen Highway oder ähnliches) zu hören, ebenso an einem Sommermorgen zum Aufstehen oder auch zum doppelten Jack Daniels spät in der Nacht. Ein paar Songs mit mehr Druck hätte ich mir dennoch gewünscht, und deshalb macht sich doch auch etwas Enttäuschung breit. Hoffen wir, dass Ness und Co. zukünftig doch noch mal aufdrehen werden und dass es bis dahin nicht wieder so lange dauert.

Hard Times And Nursery Rhymes


Cover - Hard Times And Nursery Rhymes Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 46:56 ()
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We Will All Evolve

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Mit „We Will All Evolve” legt der Fünfer aus New Hampshire den Nachfolger des Debüt-Albums „The Ghosts Among Us“ von 2008 vor. Im Gegensatz zu dem, was der Titel andeutet, hat sich der Sound der Band aber nicht wesentlich weiterentwickelt. Dieser wird weiterhin bestimmt durch den Wechsel von brachialen Growl-Parts und teils schon zuckersüßen Melodien mit cleanem Gesang, was man ja so schon (allzu) oft gehört hat. Was für das Debüt galt, muss man aber auch bei der neuen Scheibe feststellen: Die Jungs spielen einfach unglaublich gut, und besonders die harten Passagen walzen mit jeder Menge Energie brutal nach vorne. Dazu kommt noch, dass sich genau in diesen Stellen auch öfter mal komplexe, fast schon vertrackte Elemente verbergen, die das Ganze spannender machen. Auf Dauer enthält „We Will All Evolve“ für meinen Geschmack dann allerdings doch zu viel Wohlklang und Kitsch. Wer sich davon nicht abschrecken lässt, sollte unbedingt mal reinhören, denn die Jungs machen ihre Sache wirklich gut.

We Will All Evolve


Cover - We Will All Evolve Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 37:53 ()
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The Demon Dance

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Zwischen Stoner und Doom lässt sich der Sound des schwedischen Quartetts SIDEBURN sicherlich einordnen. Wobei die werten Herren Morgan Zocek (guitars, vocals), Jani Kataja (vocals, guitars, bass), Martin Karlsson (bass, keyboards, vocals) und Fredrik Broqvist (drums) es je nach Laune mal zäh und hart, aber auch mal mit deutlicher 70er Rock und Psychedelic Schlagseite probieren und damit auch eine deutlichen Wink gen Retro geben. Die heraus gekommene Mixtur auf dem dritten Album „The Demon Dance“ liefert demnach Songs welche DEEP PURPLE, URIAH HEEP, LED ZEPPELIN und Konsorten in ein staubtrockenes Fahrwasser tauchen. Der Quasi-Opener „Wings Of Sorrow” kommt flott und heavy aus den Boxen - Ohrwurmrefrain inklusive, „Dyin’ Day” liefert cool und sperrigen Stoff welcher beharrlich den Nacken hochkriecht, die flockige siebenminütige Halb-Ballade „Rainy Days“ lässt etwas Dampf ab und das abschließende orientalisch angehauchte „Shapes“ bedient sich recht gekonnt bei Plant & Co. Warum die Songs bereits aus 2008 stammen, und das Album in Schweden bereits Mitte des Jahres zu haben war, erschließt sich uns nicht – kriegt man doch ständig schwächeres Material des genannten Sub-Genres vor den Latz geknallt. Für Genrefreaks haben SIDEBURN mit „The Demon Dance“ zum Jahreswechsel Interessantes zu bieten. Darf man die verschnupfte Nase ruhig mal reinstecken.

The Demon Dance


Cover - The Demon Dance Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 51:18 ()
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The Crown Of Creation

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Wenn ein Song wie eine Mischung aus einem Orchester und einem Musical anfängt, man aber
genau weiß das da noch ein Schlagzeug im Schrank steht steigert das die Vorfreude auf ein
Album ungemein.
Und so ist auch der Anfang von „The Crown Of Creation“. Die Band beweist bereits am Anfang
das sie ein absolut hohes musikalisches Können mit ins Studio bringt und hier eine
wahnsinnige Symbiose mit dem Kristiansand Symphonieorchester, klassischen
Rockinstrumenten (ohne Metal-Elemente!), Flöten und anderen ungewöhnlichen Spielzeugen
sowie den Stimmen von Sänger Jon Ruders und leider nicht weiter benannten weiblichen
Vocals (teilweise im Duett) abliefert. An Board waren übrigens auch zwei Musiker deren Ruhm
eher im klassischen Bereich angesiedelt ist: Michaela Petri an der Flöte sowie Jan Stigmer als
Solist der Violine.
Es ist genau diese Kombination die das Album so wahnsinnig reizvoll macht. Von ruhigen
Streicher-Passagen des Orchesters über Gitarrensoli bis zum treibenden Schlagzeug mit klar
aggressiveren Vocals ist alles dabei. Das schließt selbstverständlich Tempo- und Stilwechsel
sowie wohl genutzte Akzentuierungen von unterschiedlichen Instrumenten mit ein.
Die gebotene Abwechslung gliedert sich dabei so gut in einer Reihe ein das das Album definitiv
als Gesamtwerk und Komposition, nicht als Ansammlungen von einzelnen Tracks verstanden
werden sollte. Wer also eher darauf steht sich seine Highlights raus zu suchen ist hier nicht gut
beraten; hier ist eher am Stück durchhören angesagt.
Thematisch geht es übrigens um religiöse Themen, genauer gesagt um einen „Zyklus vom
Genesis bis zu Eschatologie“ - vom (christlichem) Anfang der Welt bis über den Tod hinaus.
Und auch wer mit dem Thema nichts am Hut hat kann hier ruhig seinen Horizont erweitern,
definitiv wurden sich eine Menge Gedanken gemacht.
Übrigens dürft ihr hier kein METALLICA SYMPHONY ORCHESTRA erwarten – eher umgekehrt.
Eine CD für Leute die auch gerne mal klassische Musik hören, auf den so lieb gewonnen Rock
aber bestimmt nicht verzichten wollen.
Jedem (progressive) Musikfan wird hier vor Spaß an diesem eigensinnigen und harmonischen
Stil sein liebstes Stück warmlaufen – denn keine Stereoanlage will die CD so schnell wieder
hergeben! Eine wirklich virtuose und spannende Komposition von LUCIFER WAS die in keiner
etwas weiter gefächerten Sammlung fehlen sollte.

The Crown Of Creation


Cover - The Crown Of Creation Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 46:16 ()
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Everybody Knows

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THE YOUNG GODS haben sich auf ihrem neuem Album “Everybody Knows” dafür entschieden, einen leicht anderen Weg einzuschlagen und “Super Ready/ Fragmenté“ nicht ein ähnlich klingenden Album folgen zu lassen. So sind die zehn neuen Songs sehr viel Elektro-lastiger, die Gitarren oftmals nachbearbeitet und dabei stark verändert worden, rockige oder punkige Riffs und Klänge werden hier vergebens gesucht. Dafür ist „Everybody Knows“ mit einer relaxten Atmosphäre ausgestattet worden, zu der heftige Töne auch nicht gepasst hätten, stattdessen wird entspannte, wenn auch oftmals flotte, elektronische Musik geboten, bei der der Gesang immer wieder Akzente setzt und sich im richtigen Moment zurücknehmen kann („Miles Away“). THE YOUNG GODS hatten hörbar Spaß am Experimentieren und beim Beschreiten neuer Wege, ohne dass sie sich dabei zu weit vom Band-Sound entfernt hätten. So soll das sein, so ist „Everybody Knows“ eine starke THE YOUNG GODS-Scheibe geworden, die die Band auf einem kreativen Höhenflug zeigt.

Everybody Knows


Cover - Everybody Knows Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 50:20 ()
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What We Left Behind

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Spätestens, als beim Opener des Albums „What We Left Behind“ von VEARA der Gesang einsetzt, bestätigen sich alle Vorurteile, die man gegenüber modernem amerikanischem Pop-Punk hat. Und der Rest der Scheibe festigt diese auch noch: Der Sound des Vierers aus Georgia kommt dermaßen clean, glatt, melodisch und fröhlich daher, dass es kaum zu ertragen ist. BLINK 182 klingen hier durch, genauso aber auch PARAMORE und Avril Lavigne, eben der ganze Kram, der immer wieder Material für die musikalische Untermalung von MTV-Trailern bietet, wobei VEARA noch dazu lediglich einen lahmen Abklatsch davon liefern. Das Ganze ist zwar ordentlich gespielt und produziert, dabei aber so unoriginell und austauschbar, dass wohl selbst Fans der oben genannten Künstler nicht daran hängen bleiben werden. Mit Punk hat das jedenfalls nicht mehr viel zu tun.

What We Left Behind


Cover - What We Left Behind Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 30:36 ()
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The Dissent Of Man

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Klar, die Spötter, die behaupten, BAD RELIGION würden seit dreißig Jahren immer wieder dasselbe Album aufnehmen, werden auch durch „The Dissent Of Man“ nicht verstummen. Und tatsächlich zeigt schon der Opener, dass im Prinzip wieder einmal alles beim Alten geblieben ist. Greg Graffin holt einmal kurz Luft, und direkt ist alles wieder da: die Ohrwurm-Melodien, die mehrstimmigen Backings und die bissigen, kritischen Texte. Insgesamt lassen sich aber doch kleine Veränderungen heraushören. So sind wirklich wütende Ausbrüche, wie es sie auf den letzten beiden Alben immer mal wieder gab (siehe z. B. „Sinister Rouge“ oder „Murder“), hier nicht zu hören. Auch wird das Tempo öfter gedrosselt und wirkt das neue Material (noch) harmonischer und melodieverliebter als auch schon. Bei Songs wie „Won’t Somebody“, „Turn Your Back On Me“ oder dem fast schon poppigen „I Won’t Say Anything“ sind außerdem Singer-Songwriter- und Folk-Einflüsse herauszuhören, wodurch sie etwas an Graffins Solo-Alben erinnern. BAD RELIGION scheinen versöhnlicher geworden zu sein. Wundern würde es einen nicht, denn die Jüngsten sind sie ja auch nicht mehr. Trotzdem ist dieses Album immer noch weit entfernt von Altersmilde: Die Musik ist immer noch randvoll mit Energie, und der Sound klingt so frisch und unverbracht wie eh und je. So ganz ist also doch nicht alles wie immer, aber natürlich klingt auch „The Dissent Of Man“ immer noch absolut typisch nach BAD RELIGION. „The Dissent Of Man“ ist sicher nicht ihre stärkste Scheibe, aber trotzdem ein hervorragendes Album, das spätestens ab dem zweiten Durchlauf süchtig macht.

The Dissent Of Man


Cover - The Dissent Of Man Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 43:6 ()
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