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For All Our Sins

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Politischer Metal aus Los Angeles soll’s sein, der dazu noch Fans von Slayer, Mortician und frühen Machine Head ansprechen soll. Wie der Verweis auf Mortician zustande kam, weiß ich nicht, für Fans der gurgelnden Introfanatiker sind CREMTORIUM sicher nichts. Alte Machine Head und Slayer triff es da schon besser, wobei CREMATORIUM aber heftiger zu Werke gehen und auch leichte Ausflüge in den Death Metal nicht scheuen. Gemischt wird die Musik dann noch mit Hardcore-Groove und manchem Gitarrenlauf aus dem Prollo-Genre, so dass unterm Strich eine recht wilde Mischung rauskommt, die aber am etwas langweiligen Sänger krankt. CREMATORIUM haben jede Menge guter Ideen und bemühen sich um Abwechslung, da gibt es mal eine absolute Slayer-Nummer ("Unlearn"), mal langsame Songs wie "The Dying Place", aber hauptsächlich gibt’s Songs, die in der Tat an alte Maschinenköppe mit Hardcore-Einschlag erinnern und am gleichen Problem wie die Jungs aus Oakland kranken: viel zu oft wirkt es, als würde die Band permanent auf die Bremse treten. Wenn man auf die Eruption der musikalischen Gewalt wartet, bauen CREMATORIUM einen weiteren Mid-Tempo-Part ein und nehmen sich dadurch selbst aus dem Brutalo-Spiel ("Life: Sick"). Die Jungs sollten so zwei, drei richtige groovige Knüppler haben, dann wäre "For All Our Sins" um einiges besser. So bleibt’s ein seltsam gebremst wirkendes Album, bei dem zudem Sänger Dan mit seinen gepressten Hardcore-meets-MH Gesang nicht wirklich überzeugen kann und viel zu eintönig klingt.

For All Our Sins


Cover - For All Our Sins Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 38:26 ()
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1989-2003

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14 Jahre HEDNINGARNA. 14 Jahre wusste ich nichts von ihrer Existenz. Schaffte ihre landeseigene Hauptkonkurrenz GARMANA mit ihrer ihrem letzten Album doch und der Moderne zugewandten Musik zumindest einige Achtungserfolge, so blieben HEDNINGARNA bisher eher im Verborgenen. Charterfolge im eigenen, Raveparties und Goas in fernen Ländern schreiben sie sich auf die Fahne."1989-2003" zeigt in Maßen auf warum. Ein in dieser Musik wenig geschultes Ohr wird kaum erkennen, dass hier musikalische schwedische Foklore und finnische Vocals aufeinandertreffen. Und doch ist es genau das Spannungsfeld dazwischen, dass die Musik auch für uns interessant macht. Fast durchgängig tanzbar, sehr gut hörbare Folkmelodien, befremdlich wirkenden Texten und selten gehörten Sounds ihrer eigentümlichen Instrumente. Von einem Ausflug in Dancegefilde mir Remixen wie dem hier vertretenen "Kruspolska" in einem Remix von Sasha abgesehen, regieren hier doch deutlich Elemente des klassischen Folks. Drones die den Grundton tragen, wie man sie auch aus indischer und anderer östlichen Folklore kennt, viele Flöten in unterschiedlichen Tonlagen und etliche exotische, anderorts kaum verwendete Instrumente geben ein buntes und facettenreiches Bild ab, das nicht immer nur an Lagerfeuerromantik erinnert. Geigen finden auch hier Verwendung, bilden aber nicht die alleinigen Säulen der Musik. Und auch wenn die Band sich nach eigenen Angaben auf den Rockbühnen der Welt zu Hause fühlt, kommt eine E-Gitarre nur bei einem der 18 Songs zum Tragen. Hier treffen sehr deutlich hörbar Kulturen aufeinander, Ohren auf und Spaß damit!

1989-2003


Cover - 1989-2003 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 18
Länge: -:- ()
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Pistol

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Sie nennen sich die "Fast Four", kommen nicht aus Liverpool, aber immerhin aus Hamburg und widmen sich auf ihrer neuen Scheibe der Spät- und Endphase der Beatles. Sagt mir das Presse-Info, denn viele Songs der verwursteten Titel sind mir nicht wirklich geläufig. "Hey Jude", "While My Gutiar Gently Weeps", "Get Back" oder so kenn ich. Letztlich ist das aber völlig wumpe. Es ist, wie es immer ist mit solchen Cover-Scheiben. Man kennt einiges, singt, flippt, schunkelt mit und freut sich bei zunehmendem Rauschmittel-Konsum über die Gute-Laune-Mucke der Jungs, die aussehen wie eine Mischung aus eben den "Fab Four" und ihren Punk-Nachfolgern, den Ramones. Und genau in dieser Schnittmenge bewegen sich auch die 15 Songs auf "Pistol". Nur eins passt nicht: Der CD-Bonus-Track namens "Tomorrow Never Knows" ist dauert tatsächlich über sechs Minuten und steigert die Gesamtspielzeit ins Unermessliche. Das ist nicht besonders ramonig. So. Und dann gibt’s noch einen angehängten Video-Track von "Magical Mystery Tour". Alles ganz nett, mit zehn Atü auffm Kessel rockt das hier unter Garantie mächtig - nicht nur im Star-Club, sondern auch im Bauwagen.

Pistol


Cover - Pistol Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15 plus Video
Länge: 39:54 ()
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Apocalypse Dudes

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Natürlich ist das hier das beste Album in Dirty Denim, das jemals aufgenommen wurde. Wenn breitbeinige, heterosexuelle Männer plötzlich den Matrosenblick aufsetzen, kann das nur an TURBONEGRO aus Oslo liegen - und an der verführerischen Mischung aus Ohrwurm und kerzengerade auf den Punkt gerockt, mit dem die "Apocalypse Dudes" hier geradeaus auf dem Highway in den Untergang fahren. Großes Intro, danach nur noch Vollgas: Catchy Refrains, grandiose Gitarrensoli, große Hooks, jeder Schlagzeugeinsatz eine eindeutige Aufforderung. Nach diesem Album wurde die Notbremse gezogen, der Rest ist Legende. "Are You Ready For Some Darkness"? Wer es nicht ist, verpasst die größten Hits, die der Rock’n’Roll in den Neunzigern von sich gegeben hat.

Apocalypse Dudes


Cover - Apocalypse Dudes Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 47:29 ()
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Sufferion - Hamartia Of Prudence

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Dieses Review schreibe ich auf die Gefahr, dass ich die gesamte Gegend zwischen Joensuu und Helsinki gegen mich aufbringe: Vielleicht ist es in Finnland in Rollenspielerkreisen gerade Mega-In, entweder den Barock oder das beginnende 19. Jahrhundert darzustellen (so ganz wird das nicht klar). Oder der Uni-Kurs "Kreatives Schreiben" hat sich dieses Semester am Beispiel von Shakespear und Goethe langgehangelt, Motto: Jack The Ripper meets Faust inklusive zwei unglücklichen Verliebten. Vielleicht wurde auch gerade eine neue Hart-Alk-Pipeline zum Studio von Tuomas Holopainen eröffnet. Im Ernst, ich versuche mir dieses Machwerk gerade schön zu schreiben, aber so recht mag das nicht gelingen. "Sufferion - The Hammartia Of Prudence" ist gleichzeitig ein einnehmendes Gothic- bis Metal-Album mit zwei außergewöhnlichen Stimmen - dem etatmäßigen Sänger Matti Aikio und Gastsängerin Tanya, die ich von Lullacry nicht so vielseitig in Erinnerung hatte. Die Duette sind variabel, beide dürfen über den vollen Umfang ihrer Stimmen gehen und müssen nicht auf der üblichen Klischee-Schiene - "piep-piep-piep" gegen "brumm-brumm-brumm" - fahren, sehr angenehm, ebenso wie die zweite Sängerin Maija Turunen. Die Arrangements sind - für Leute, die´s mögen - opulent bis bombastisch (für meinen Geschmack überladen, aber ich tanze auch nicht mehr in Ballkleidern durch alte Gemäuer) und können sich bis ins Drumming mit jeder besseren Metalband messen, zusätzlich positiv wirkte sich wahrscheinlich schon auf die Komposition aus, dass die Violine zur Band gehört. Tuomas Holopainen, besser als Tastenhexer von Nightwish bekannt, hat ein wirklich gutes Stück Produzentenarbeit abgeliefert. Gleichzeitig ist es ein eher mittelmäßiges Hörspiel mit pseudo-klassischem Drama (von wegen großer Liebe, leibhaftiger Versuchung und schlimmem Ende) und übertriebener Umsetzung, spätestens nach dem ersten Durchlauf sogar nervig. SILENTIUM hatten sich offensichtlich in den Kopf gesetzt, ein Konzeptalbum als theatralisches Goten-Singspiel mit hohem Sprechanteil veröffentlichen zu wollen - und leider hört man das selbst, wenn man nur die Songs einprogrammiert, im Übergang wird schon gelabert. Es muss immerhin so viel Spaß gemacht haben, dass freiwillig eine Menge Musikerkollegen im Studio vorbeigeschaut haben, darunter Tapio Wilska, der "Aushilfssänger" von Finntroll. Solltet ihr trotzdem Interesse am Reinhören haben, unbedingt die "geraden" Titel anspielen, da verstecken sich die Songs.

Sufferion - Hamartia Of Prudence


Cover - Sufferion - Hamartia Of Prudence Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 16
Länge: 68:0 ()
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Find You´re Here

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Wenn eine großartige Band ein klasse Album veröffentlicht hat und aus diesem noch dazu eine superbe Maxi auskoppelt, ist das Meiste bereits gesagt und bietet wenig Raum für überraschend neue Erkenntnisse. So also auch hier geschehen. Der Song "Find You´re Here” in enger Beziehung zu "Find You´re Gone", der auch bereits auf dem letzten Album zu finden war, ist demnach im großen und ganzen bereits bekannt. Und bietet zwar schönen durchdachten Pop, reicht aber vom Wiedererkennungswert nicht an "Kein Zurück" heran sondern ist eben ein ganz normaler WOLFSHEIM Song. Und gehört damit zwar immer noch zum Besten dieses Genres, überzeugt ab mit nur zwei weiteren Songs - Liveversionen vom Smashhit "Künstliche Welten" und der erfolgreichen Single "Kein Zurück" - kaum zum Kauf.

Find You´re Here


Cover - Find You´re Here Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: -:- ()
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Gravity

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Ich fühle mich ja schon fast schlecht dabei, ihre Musik langweilig zu
finden. Aber so leid es mir tut, die 3 polnischen Jungs haben genau eins von
diesen Alben produziert, das kein Mensch braucht und keiner wirklich
vermisst hätte, wäre es nie auf der Bildfläche erschienen. Gierig saugen die
Ohren jeden originellen Takt aus der unendlich lang scheinenden Ähnlichkeit
der Songs heraus. Die Musik ist nicht schlecht gemacht, der Gesang ist
angenehm, die Melodien nett. Nur das wars dann auch. Und bei einer
Musikrichtung die prinzipiell zwar selten durch brachiale Effekte überzeugt,
ist das etwas wenig um selbst hier aufzufallen. Denn die säuselnden
Keyboards mit spartanisch gehauchten Gitarren lassen Ohrwürmer vermissen,
die die Spielzeit des Albums überdauern. Getragenen Rhythmen tragen nicht
wirklich zur Tanzbarkeit bei. Was bleibt sind unscheinbare Melodien mit
wenigen Lichtblicken ("Don´t Say Anything"), brave Dynamik und zu glattes
Songwriting. Wer Angst hat, er könnte sich an Musik stoßen, muss zugreifen.
Denn selten wurden Ecken und Kanten gekonnter umschifft. Nur schade dass
eben diese das Bild prägen würden. Und was danach bleibt, ist die große
Leere ohne das Gefühl, etwas verpasst zu haben wenn man es nie gehört hätte.

Gravity


Cover - Gravity Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: -:- ()
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Need/It´s Not Me

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"Les Chansons Neurotiques" hat nun schon einige Zeit auf dem schuppigen Buckel. Und es soll ja Hörer geben, die über diese Zeit vergessen, dass EBM noch nicht tot ist. Einer der Prediger dieses Umstandes ist der Oberfisch hinter NEUROTICFISH. Und so werden zwei der eingängigsten Tracks des letzten Album, nämlich "Need" und "It´s Not Me" auf einer Maxi veröffentlicht. Von den jeweils 3 Versionen pro Song verdient aber nur eine durch halbwegs originelle Ideen Beachtung. Der Graf, Protagonist von UNHEILIG hat dem Song einiges seiner EBM Lastigkeit genommen und einen Hauch von Düsterrock ins Spiel gebracht. Witzig, aber alles andere als Essentiell, denn die Songs von NEUROTICFISH eignen sich dafür deutlich hörbar nur in Maßen. "There´s A Light..." - obwohl ein Cover - würde man unter 100 Songs als aus der Feder dieser Band erkennen. Bei den willenlosen Melodien und den stampfenden Beats hat der Topf den Deckel schon lange gefunden. Innovation gibt’s natürlich nicht. Aber volles Rohr auf die Tanzmuskeln. Die Spielzeit ist allerdings respektabel, verliert aber nicht aus den Augen, dass wenig Neues geboten wird.

Need/It´s Not Me


Cover - Need/It´s Not Me Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 35:47 ()
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Dreiklangsdimensionen

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Ein Radioedit, der wohl nie über den Äther gehen wird, eröffnet die Maxi von DOSSCHE. Hinter dem leicht martialisch anmutenden Namen steckt - wie könnte es auch anders sein - deutsche Musik. Das Stückt, oder besser die Idee dahinter, kommt von den ebenfalls namentlich wenig dezenten RHEINGOLD. Was man heute wie damals als One Hit Wonder bezeichnen mag, nennt sich "Dreiklangsdimensionen". Und wurde von DOSSCHE anständig durch E-Gitarren aufgepeppt und ist nett zu hören und seit jeher nett zu tanzen. Ganze 4 Versionen des Songs wurden auf die CD gebannt, von denen v.a. die wirklich elektronisch-alternative "Alternative Version" am ehesten aus dem Rahmen schlägt, weil sie eben ohne die erwähnten Gitarren auskommen muss. Die anderen 3 unterscheiden sich primär in der Länge und sekundär in Details, wahre Kreativität steckt in den Remixen nicht. Der Albumtrack "Ich Bin Gott" und sein sehr direkter Text wissen erneut zu gefallen. Was mal wieder fehlt ist der Kaufanreiz bei 5 mehr oder weniger bekannten Tracks.

Dreiklangsdimensionen


Cover - Dreiklangsdimensionen Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: -:- ()
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Tanz!

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In dezentem Knallpink gehalten und damit wohl in modischer Sommerfarbe erblickt die Single "Tanz!" den Club. Optisch wird also mit leichtem Girlieimage kokettiert, musikalisch ist "Tanz!", wie schon vom Titel alles andere als subtil suggeriert, einer der tanzbarsten Tracks des neuen Albums "Glamour". In zwei Versionen, einmal die Album Version und einmal die ebenfalls bereits veröffentlichte "Strange Works" Version (vertreten auf dem gleichnamigem Sampler) werden die DAC attackiert. Denn kein Track bietet sich mehr dafür an, für kuschelige Mädels als Tanzmusik herhalten zu müssen. Das Quartet komplettiert der Albumtrack "Mein Herz" und der bislang unbekannte Song "Immer Wieder", versehen mit den üblichen SCHOCK Trademarks und ohne große Überraschungen. Recht harter und rotziger Chorus, softer und atmosphärischer Rest. Das ganze in schickem Digipack, es fehlt nur ein Video oder ein ähnlicher Anreiz um die Maxi mit so wenig neuem nach der Veröffentlichung des Albums zu kaufen.

Tanz!


Cover - Tanz! Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: 15:36 ()
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